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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Einstellen eines Parameters einer Signalverarbeitung eines Hörgerätes.
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Unter dem Begriff „Hörgerät“ werden üblicherweise Geräte verstanden, die zur Ausgabe von Tonsignalen an das Gehör oder allgemeiner an das Hörzentrum eines Nutzers des entsprechenden Geräts (auch als „Hörgeräteträger“ bezeichnet) dienen. Insbesondere fallen unter diesen Begriff Hörhilfegeräte. Hörhilfegeräte dienen Personen mit einer Hörminderung dazu, einen aus dieser Hörminderung resultierenden Hörverlust wenigstens teilweise auszugleichen. Üblicherweise weisen Hörhilfegeräte dazu mindestens einen elektro-akustischen Eingangswandler, meist in Form eines Mikrofons, zur Detektion eines akustischen (Umgebungs-)Geräuschs und Wandlung dessen in ein elektrisches Eingangssignal auf. Des Weiteren weisen solche Hörhilfegeräte regelmäßig eine Signalverarbeitungseinheit auf, die dazu eingerichtet ist, das bzw. die Eingangssignale auf Störanteile (z. B. Rauschen, Umgebungslärm und dergleichen) zu analysieren, diese Störanteile zu filtern und/oder zu dämpfen und die verbleibenden Signalanteile al Nutzsignal (wie insbesondere Sprache und/oder Musik) zu verstärken.
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Zur Ausgabe des derart verarbeiteten Eingangssignals an das Gehör umfassen Hörhilfegeräte meist einen elektro-akustischen Ausgangswandler, z.B. in Form eines Lautsprechers (auch als Hörer oder „Receiver“ bezeichnet), mittels dessen das verarbeitete Eingangssignal in ein Ausgangsschallsignal gewandelt und an das Gehör des Hörgeräteträgers ausgegeben wird. Alternativ weisen Hörhilfegeräte ein Cochlea- oder ein Knochenleitungshörer zur Ausgabe eines Ausgangsignals in elektrischer oder mechanischer Form an das Gehör auf.
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Unter den Begriff „Hörgerät“ fallen allerdings auch sogenannte Tinnitus-Masker, die häufig ein nutzerspezifisches Rauschen an das Hörzentrum ausgeben, oder andere Geräte zur Tonausgabe, wie z. B. Headsets („Kopfhörer“), drahtlose Kopfhörer mit und ohne aktive Geräuschunterdrückung, sog. „Hearables“ und dergleichen.
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Insbesondere in Signalverarbeitungseinheiten von Hörhilfegeräten sind meist gerätespezifische, vergleichsweise komplexe Algorithmen zur Signalverarbeitung der Eingangssignale hinterlegt. Um das jeweilige Hörhilfegerät auf einen Hörgeräteträger individuell anpassen zu können, werden diesen Algorithmen variable Parameter zugrunde gelegt, deren Grenzen bei einer Anpassung des Hörhilfegeräts auf die Hörminderung des Hörgeräteträgers trägerspezifisch vorgegeben werden.
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Um die Ausgabecharakteristik (Klangcharakteristik) des Hörgeräts und insbesondere die Verständlichkeit von Sprache oder anderen „gewünschten“ Nutzsignalen auf einfache Weise auch an unterschiedliche Geräuschsituationen anpassen zu können, werden einzelne „Hörsituationen“ jeweils als typisierte Vertreter von Geräuschsituationen mit denselben akustischen Merkmalen als sog. „Hörsituation“ definiert. Anhand einer Analyse des Eingangssignals bezüglich der besagten Merkmale kann nun eine betreffende Hörsituation erkannt werden (bspw. „Gespräch des Hörgeräteträgers mit einer zweiten Person in Ruhe“, „Gespräch bei Umgebungslärm“, „Aufenthalt in Natur“, „Aufenthalt an einem öffentlichen Platz“).
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Für diese Hörsituationen werden meist bei der Anpassung des Hörhilfegeräts auf den jeweiligen Hörgeräteträger spezifische Parametersätze (sogenannte „Hörprogramme“) in einer Speichereinheit hinterlegt, mit denen je nach ermittelter Hörsituation aktuelle Parameter der Signalverarbeitung eingestellt werden - d. h. das jeweilige der Hörsituation entsprechende Hörprogramm wird „geladen“. Die Parametersätze sind dabei an die jeweilige Hörsituation und an die Hörminderung des Hörgeräteträgers angepasst, so dass z. B. Sprache oder andere in der jeweiligen Hörsituation gewünschte Nutzsignale möglichst gut verständlich an das Gehör ausgegeben werden, oder im Straßenverkehr ein besonders gutes räumliches Hörempfinden erhalten bleibt.
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De fortlaufende Erkennung und Analyse der akustischen Umgebung auf eine mögliche Änderung der Hörsituation hin verbraucht jedoch Batterieleistung, weswegen Möglichkeiten einer alternativen und/oder einfacheren Erkennung von Hörsituationen wünschenswert ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mittels dessen sich Parameter der Signalverarbeitung eines Hörgerätes automatisch einstellen lassen, ohne dass dabei eine dauerhafte oder häufige akustische Analyse der Umgebung erforderlich ist.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum automatischen Einstellen wenigstens eines Parameters einer Signalverarbeitung eines Hörgerätes, wobei eine unmittelbare Umgebung des Hörgerätes auf ein Vorhandensein wenigstens eines Knotenpunktes eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes untersucht wird, wobei für einen als vorhanden erkannten Knotenpunkt eine charakteristische Information des erkannten Knotenpunktes ermittelt wird, und wobei anhand der ermittelten charakteristischen Information des erkannten Knotenpunktes der wenigstens eine Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes eingestellt wird. Vorteilhafte und teils für sich gesehen erfinderische Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und der nachfolgenden Beschreibung.
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Unter einem Knotenpunkt eines drahtlosen Kommunikationswerkes ist insbesondere ein elektronisches Gerät umfasst, welches unmittelbar dazu eingerichtet ist, in ein Kommunikationsnetzwerk, welches beispielsweise über einen Router o.ä. implementiert wird, integriert zu werden, z.B. auch im Slave-Modus, und/oder sich mit einem oder mehreren anderen elektronischen Geräten zu verbinden, z.B. über Bluetooth, W-LAN oder vergleichbare Protokolle. Unmittelbar zur besagten Integration bzw. Verbindung eingerichtet soll dabei insbesondere bedeuten, dass das betreffende elektronische Gerät bereits in ein Kommunikationsnetzwerk integriert bzw. mit einem anderen Gerät verbunden ist, oder dass es sich in einem Betriebsmodus befindet, in welchem es Anfragen zur Integration in ein Kommunikationsnetzwerk bzw. zum Aufbau einer Verbindung mit einem anderen elektronischen Gerät selbst aktiv versendet und/oder auf selbst empfangene derartige Anfragen mit einer entsprechenden Antwortnachricht reagiert. Mit anderen Worten kann ein Knotenpunkt bspw. durch jedes Bluetooth- oder W-LAN-fähige Gerät gebildet werden, welches gerade aktiv in Verbindung mit einem anderen Gerät steht und/oder in ein konkretes W-LAN-Netzwerk integriert ist, oder zumindest für andere Geräte zum Aufbau einer Verbindung erkennbar ist.
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Insbesondere ist unter einem Knotenpunkt in diesem Sinne auch ein W-LAN-Router oder ein sonstiges als ein Verteilerknoten eines konkreten und räumlich begrenzten, drahtlosen Kommunikationsnetzwerks wirkendes und als solches identifizierbares Gerät umfasst. Als ein solcher Verteilerknoten kommen dabei z.B. private W-LAN-Router, aber auch lokale Beacons (wie Funkbaken) in Frage. Insbesondere kann somit ein Knotenpunkt auch beweglich sein. Dies gilt z.B. für ein Netzwerk eines Kraftfahrzeugs (z.B. internes Bluetooth-Netz zur Verbindung mit Smartphone des Fahrers) oder eines Schienenfahrzeugs (z.B. ein Router eines W-LAN-Netzes in einem Nahverkehrs- oder Fernzug o.ä.).
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Unter einem Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes ist insbesondere ein Verstärkungsfaktor für eines oder mehrere Frequenzbänder, eine Richtmikrofonie-Einstellung, eine Einstellung über einen Grad einer Nachhall-Unterdrückung etc. umfasst. Weiter umfasst sind als Parameter bevorzugt auch Zeitkonstanten für eine Erkennung von Sprache und/oder Unterdrückung von Rückkopplung, Grenzwerte für einen Rauschhintergrund bzw. für einen Sprachanteil o.ä. Das automatische Einstellen wenigstens des einen Parameters der Signalverarbeitung bedeutet dabei, das in der beschriebenen Abhängigkeit ein konkreter Wert für den jeweiligen Parameter festgelegt wird, also im Falle eines frequenzbandabhängigen Verstärkungsfaktors als Parameter ein Wert der Verstärkung im betreffenden Frequenzband, oder im Falle einer Richtmikrofonie-Einstellung als Parameter einen Richtwirkungs-Index („Directivity Index“, DI) einen Wert einer Winkelaufweitung einer Richtkeule für ein gegebenes Signal-zu-Rausch-Verhältnis („Signal-to-Noise Ratio“, SNR) o.ä.
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Unter einer charakteristischen Information eines Knotenpunktes ist insbesondere eine Information bezüglich einer Identifikation des Knotenpunktes im Rahmen seiner Kommunikationsfunktion umfasst, welche z.B. als Metadaten an einen potentiellen oder tatsächlichen Kommunikationspartner zum Verbindungsaufbau und/oder -erhalt vom Knotenpunkt versandt wird. So werden bspw. für den Aufbau von Bluetooth- oder W-LAN-Verbindungen von den betreffenden Geräten Daten über die Geräte-Art (also ob es sich z.B. um ein Smartphone, ein TV-Gerät oder einen Tablet-PC o.ä. handelt) sowie Daten zur eindeutigen Identifikation des Gerätes (z.B. Zuordnung zu einem bestimmten Benutzer im Sinne von „Laptop von Ralph Mustermann“ o.ä., oder auch numerischer bzw. alphanumerischer Identifikator) an potentielle oder tatsächliche Kommunikationspartner übermittelt.
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Die Untersuchung, ob ein Knotenpunkt vorhanden ist, wird dabei insbesondere durch das Hörgerät durchgeführt, welches dazu bevorzugt mittels einer Antenneneinrichtung und einer zugehörigen Ansteuerung durch eine Steuereinheit entsprechend eingerichtet ist. Alternativ oder auch zusätzlich hierzu kann die besagte Untersuchung auch mittels einer entsprechend eingerichteten Hilfsvorrichtung erfolgen, welche zur Kommunikation mit dem Hörgerät eingerichtet ist und welche insbesondere auch die charakteristische Information des Knotenpunktes ermitteln kann. Unter einer derartigen Hilfsvorrichtung ist insbesondere ein Mobiltelefon, bevorzugt ein Smartphone, und eine für das Hörgerät dediziert vorgesehene externe Bedieneinheit umfasst.
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Anhand der charakteristischen Information des als vorhanden erkannten Knotenpunktes kann insbesondere überprüft werden, ob dieser Knotenpunkt für den Betrieb des Hörgerätes bereits bekannt ist, und somit einer bekannten räumlichen Umgebung entspricht. Dazu kann die charakteristische Information beispielsweise mit entsprechenden, hinterlegten charakteristischen Informationen von als bekannt definierten Knotenpunkten verglichen werden, sodass die Umgebung anhand der als bekannt erkannten vorhandenen Knotenpunkte identifiziert werden kann. Auch eine derartige Überprüfung hinsichtlich der bekannten Knotenpunkte kann durch die Hilfsvorrichtung durchgeführt werden, sodass dem Hörgerät lediglich die entsprechend identifizierte Umgebung mitzuteilen braucht, und anhand dieser Umgebung im Hörgerät die automatische Einstellung des wenigstens einen Parameters erfolgt. Bevorzugt ist hierbei für eine bekannte Umgebung, wie sie sich aus einem gleichzeitigen Vorhandensein einer Anzahl an bekannten Knotenpunkten ergibt, ein einzustellender Wert für den wenigstens einen Parameter der Signalverarbeitung entsprechend hinterlegt.
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Wird ein vorhandener Knotenpunkt nicht als bekannt erkannt, oder entsprechen der oder die als bekannt erkannten Knotenpunkte keiner bekannten Umgebung, für welche eine zugehörige Einstellung wenigstens eines Parameters der Signalverarbeitung hinterlegt wurde, so kann eine Erkennung einer Umgebung anhand von Metadaten (als charakteristische Information) erfolgen, welche vom Knotenpunkt übermittelt werden. Derartige Metadaten können z.B. Hinweise über einen Ort und/oder die Art des Knotenpunkts (insbesondere bzgl. eines zugehörigen elektronischen Geräts) umfassen. Insbesondere in öffentlichen Gebäuden wie Behörden, aber auch Krankenhäusern o.ä., werden bspw. Namen für W-LAN-Netzwerke derart gewählt, dass ein Nutzer das Netzwerk als dem Gebäude zugehörig erkennen kann. Diese charakteristische Information kann beispielsweise dazu genutzt werden, beim Erkennen eines Krankenhauses die Verstärkung breitbandig hochzusetzen, um so ein der Umgebung angemessenes, leiseres Sprechen des Trägers des Hörgerätes hervorzurufen.
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Bevorzugt wird den als vorhanden erkannten Knotenpunkt die charakteristische Information mit einem ersten Datensatz von ersten charakteristischen Informationen verglichen, welche jeweils vorab für als bekannt markierte Knotenpunkte hinterlegt wurden, und durch den Vergleich der als vorhanden erkannte Knotenpunkt anhand der charakteristischen Information als ein bekannter Knotenpunkt oder als ein nicht bekannter Knotenpunkt erkannt. Bevorzugt wird für den Fall, dass der als vorhanden erkannte Knotenpunkt anhand der charakteristischen Information als ein bekannter Knotenpunkt erkannt wird, der wenigstens eine Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes anhand einer vom bekannten Knotenpunkt abhängigen zweiten charakteristischen Information eingestellt wird, welche vorab in Abhängigkeit des bekannten Knotenpunkts in einem zweiten Datensatz hinterlegt wurde. Im ersten Datensatz sind in diesem Fall bevorzugt zu allen bekannten Knotenpunkten entsprechende erste charakteristische Informationen hinterlegt.
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Die zweite charakteristische Information kann dabei einerseits direkt einen einzustellenden Wert für den wenigstens einen Parameter de Signalverarbeitung umfassen, und dabei unmittelbar über die erste charakteristische Information dem betreffenden Knotenpunkt zugeordnet sein, oder eine Gruppe von bekannten Knotenpunkten betreffen, welche eine konkrete Umgebung festlegen, in der ein konkreter Wert für einen Parameter einzustellen ist.
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Günstigerweise wird für eine Anzahl an noch nicht als bekannt markierten Knotenpunkten wenigstens eines ersten drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes jeweils eine erste charakteristische Information bezüglich einer Identifikation des jeweiligen Knotenpunktes, insbesondere mithilfe einer Benutzereingabe, im ersten Datensatz hinterlegt, und hierdurch der jeweilige Knotenpunkt als bekannt markiert. Insbesondere kann für einen erkannten Knotenpunkt, welcher zu welchem noch keine erste charakteristische Information im ersten Datensatz hinterlegt ist, und welcher entsprechend noch nicht als bekannt gilt, die verfügbare charakteristische Information als erste charakteristische Information im ersten Datensatz gespeichert werden (der erste Datensatz erfährt dadurch ein Update), und so der Knotenpunkt für die Zukunft als „bekannt“ markiert werden. Bevorzugt wird der ersten charakteristischen Information eine Einstellung für den wenigstens einen Parameter der Signalverarbeitung zugeordnet, sodass diese bei einer zukünftigen erkannten Anwesenheit des so zugeordneten Knotenpunktes verfügbar für das automatische Einstellen wird.
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Zweckmäßigerweise wird dabei, insbesondere mithilfe einer Benutzereingabe, eine Anzahl an bekannten elektronischen Umgebungen definiert, welche jeweils gegeben sind durch ein gleichzeitiges Vorhandensein von einer Anzahl an bestimmten bekannten Knotenpunkten, wobei als zweite charakteristische Information für wenigstens eine der elektronischen Umgebungen die Einstellung des Parameters der Signalverarbeitung des Hörgerätes definiert wird, und im zweiten Datensatz hinterlegt wird, wobei eine Analyse hinsichtlich des Vorliegens einer der vorab definierten bekannten elektronischen Umgebungen durchgeführt wird, und wobei für den Fall, dass eine der der vorab definierten bekannten elektronischen Umgebungen vorliegt, anhand der entsprechenden zweiten charakteristischen Information der Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes eingestellt wird. Dies bedeutet insbesondere, dass über bekannte Knotenpunkte, welche anhand einer entsprechenden ersten charakteristischen Information erkannt werden können, eine Umgebung definiert wird, in welcher eine oder mehrere konkrete bekannte Knotenpunkte gleichzeitig vorliegen. Anhand der Knotenpunkte kann diese elektronische Umgebung zu einem späteren Zeitpunkt wieder identifiziert werden, und ein bei der Definition der elektronischen Umgebung verwendeter oder definierter Parameterwert der Signalverarbeitung - nach entsprechender Speicherung und Zuordnung zur elektronischen Umgebung als eine zweite charakteristische Information (oder als ein Teil einer zweiten charakteristischen Information) - erneut eingestellt werden.
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Die Definition der elektronischen Umgebung als gleichzeitiges Vorliegen bestimmter bekannter Knotenpunkte - und somit bestimmter kommunikationsfähiger elektronischer Geräte oder W-LAN-Router - kann anhand einer Benutzereingabe erfolgen, insbesondere über eine Hilfsvorrichtung wie z.B. ein Smartphone o.ä. Die Definition der Umgebung kann dabei auch derart erfolgen, dass durch das Festlegen der elektronischen Umgebung auch derartige Knotenpunkte, welche vor der besagten Definition noch nicht als „bekannt“ markiert waren, nun als bekannt markiert werden. Es ist also hierbei insbesondere nicht erforderlich, in einer völlig neuen Umgebung zunächst einzelne Knotenpunkte zu markieren und entsprechende erste charakteristische Informationen zu speichern, bevor die elektronische Umgebung definiert werden kann. Vielmehr ist im Rahmen des Verfahrens auch möglich, durch ein Festlegen der elektronischen Umgebung die beteiligten Knotenpunkte als bekannt zu markieren.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn für den Fall, dass der als vorhanden erkannte Knotenpunkt anhand der charakteristischen Information nicht als ein bekannter Knotenpunkt bzw. als ein nicht bekannter Knotenpunkt erkannt wird, insbesondere durch das Hörgerät, eine akustische Analyse der unmittelbaren Umgebung des Hörgerätes durchgeführt wird. Hierdurch kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass im Fall, dass ein unbekannter Knotenpunkt (und somit z.B. ein für das System neues elektronisches Gerät oder W-LAN-Netzwerk o.ä.) erkannt wird, keine Werte für Einstellungen der Parameter der Signalverarbeitung hinterlegt sind. Somit ist eine akustische Analyse, insbesondere hinsichtlich der jeweils anzuwenden Parameter der Signalverarbeitung in der unbekannten Umgebung von Vorteil. Günstigerweise wird dabei der wenigstens eine Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes in Abhängigkeit der akustischen Analyse der unmittelbaren Umgebung des Hörgerätes eingestellt.
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Bevorzugt werden, insbesondere beim Vorliegen eines unbekannten Knotenpunktes, zum Einstellen des wenigstens einen Parameters der Signalverarbeitung des Hörgerätes als charakteristische Information Metadaten des als vorhanden erkannten Knotenpunktes herangezogen, welche durch den Knotenpunkt bereitgestellt werden. Insbesondere kann dabei, bevorzugt mittels einer Hilfsvorrichtung wie einem Smartphone, eine logische Erkennung und Auswertung der Metadaten zum Zweck einer Einstellung des Parameters erfolgen. Derartige Metadaten können beispielsweise Informationen bzgl. des Ortes und/oder der Art eines elektronischen Gerätes oder Netzwerkes umfassen, wie z.B. „Presentation Room Monitor“ o.ä., wobei für dieses Beispiel eine Erkennung ergeben könnte, dass in einem derartigen Raum meist Vorträge stattfinden, sodass eine stark direktionale Schallverarbeitung (in Frontalrichtung, also der angenommenen Blickrichtung auf den Monitor) sinnvoll erscheint. Dies ist insbesondere für unbekannte Knotenpunkte von Vorteil, kann jedoch unterstützend auch durchgeführt werden, während beispielsweise eine Analyse hinsichtlich der Bekanntheit des Knotenpunktes noch durchgeführt wird o.ä.
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Vorzugsweise werden hierzu die Metadaten mittels eines Datenbankabgleichs und/oder mittels einer künstlichen Intelligenz auf eine mögliche Art und/oder einen möglichen Ort des Knotenpunktes hin analysiert. Bevorzugt werden dazu die Metadaten mittels einer mit dem Hörgerät assoziierbaren Hilfsvorrichtung, z.B. einem Smartphone, analysiert und/oder zur Analyse an einen Cloud-Server übertragen. Die Datenbank für den entsprechenden Abgleich kann dabei auf der Hilfsvorrichtung oder im Cloud-Server gespeichert sein, und verschiedene Formen möglicher Metadaten sowie dazu entsprechende Informationen hinsichtlich der Art bzw. des Ortes eines Knotenpunktes umfassen. Die Art eines Knotenpunktes ist dabei insbesondere durch die technische Natur des entsprechenden Netzwerkes und/oder elektronischen Gerätes definiert, durch welches der Knotenpunkt gebildet wird, während ein Ort insbesondere durch eine besondere Nutzung eines Raumes oder eines Gebäudes, ggf. in Kombination mit einer geographischen Information, definiert sein kann.
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Eine künstliche Intelligenz zur Analyse - ggf. auf Basis eines Datenbankabgleichs mit geläufigen Typen von Metadaten wie z.B. Namens- und/oder Ortsinformationen von Geräten und/oder Netzwerken - kann dabei einerseits auf einem Prozessor der hierfür entsprechend durch Programmierung, Installation von erforderlichen Apps etc. eingerichteten Hilfsvorrichtung erfolgen. Andererseits kann die Hilfsvorrichtung die Metadaten auch übertragen an einen Cloud-Server, also insbesondere an ein hierfür entsprechend vorgesehenes und eingerichtetes virtuelles Web-Portal mit zugewiesenem Speicher für abzugleichende Metadaten, zugewiesener Prozessorleistung und dazugehörigem Arbeitsspeicher zur Durchführung der Analyse mittels künstlicher Intelligenz.
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Bevorzugt wird das Vorhandensein eines W-LAN-Routers und/oder eines Mobiltelefons und/oder eines Computers, hierbei insbesondere auch eines Laptops oder Tablet-PCs, und/oder eines Unterhaltungselektronik-Gerätes wie z.B. einer Musikanlage bzw. Stereo-Anlage, eines Bluetooth-Lautsprechers, eines Fernsehers, eines Video-Beamers oder einer Spielkonsole, und/der einer Smart-Home-Einrichtung und/oder einer Heim-Kommunikationsanlage, hierbei insbesondere eines Babyphones oder einer Rufanlage für Pflegebedürftige als Knotenpunkt eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes untersucht. Die genannten Geräte als Knotenpunkte erlauben ein sicheres Erkennen einer Wiederkehr an einen Ort, für welchen bereits Voreinstellungen für Parameter hinterlegt wurden, anhand der bekannten Knotenpunkte.
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In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung wird die unmittelbare Umgebung des Hörgerätes durch eine Überprüfung einer bestehenden drahtlosen Signalverbindung und/oder anhand einer Anfrage zur Herstellung einer drahtlosen Signalverbindung auf das Vorhandensein des wenigstens eines Knotenpunktes des drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes untersucht. Die besagte Untersuchung kann dabei durch das Hörgerät selbst erfolgen, oder durch eine mit dem Hörgerät signalverbundene Hilfsvorrichtung wie z.B. ein Smartphone. Die meisten gängigen elektronischen Geräte, welche im Haushalt oder in Gebäuden der öffentlichen Verwaltung verwendet werden, sind dazu eingerichtet, im Bedarfsfall anderen Geräten ihre Anwesenheit über die besagten Anfragen (entweder durch aktives Versenden von Anfragen oder durch Beantwortung eingehender Anfragen) mitteilen zu können. Dies kann im Rahmen des Verfahrens zum Erkennen von Knotenpunkten ausgenutzt werden.
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Günstigerweise wird dabei die unmittelbare Umgebung des Hörgerätes hinsichtlich einer W-LAN-Signalverbindung und/oder einer Bluetooth-Signalverbindung untersucht. Dies sind die geläufigsten Verbindungsarten, sodass ein Erkennen von vorhandenen W-LAN- und/oder Bluetooth-Verbindungen für eine zuverlässige Identifizierung einer an sich für die Signalverarbeitung bereits bekannten Umgebung verwendet werden kann.
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Günstigerweise wird eine Signalstärke einer drahtlosen Signalverbindung ermittelt, wobei für eine Bewertung eines Vorhandenseins des wenigstens einen Knotenpunktes die Signalstärke herangezogen wird. Insbesondere kann dabei ein Knotenpunkt, welcher anhand einer entsprechenden Signalverbindung identifiziert werden soll, dann als „vorhanden“ erachtet werden, wenn die Signalstärke der Signalverbindung einen vorgegebenen absoluten oder relativen Grenzwert überschreitet. Dies erlaubt es insbesondere, Störsignale unberücksichtigt zu lassen, und somit den Knotenpunkt besonders zuverlässig als vorhanden zu identifizieren. Insbesondere können dadurch z.B. in Gebäuden mit einer Vielzahl gleicher elektronischer Geräte (z.B. Smart-Monitore in Konferenzräumen eines Bürogebäudes) bestimmte Geräte infolge eines schwachen Signals als mögliche Knotenpunkte verworfen werden, sodass auch eine genauere Identifizierung eines konkreten Raumes im Gebäude möglich wird.
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Bevorzugt wird unabhängig von möglichen Knotenpunkten eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes ein Sensorsignal erzeugt wird, wobei zum Einstellen des wenigstens einen Parameters der Signalverarbeitung des Hörgerätes das besagte Sensorsignal herangezogen wird. Unter einer Erzeugung des Sensorsignals unabhängig von möglichen Knotenpunkten ist hierbei insbesondere umfasst, dass ein erzeugender Sensor nicht auf eine Erfassung der Knotenpunkte ausgerichtet ist, und somit eine vorhandene Konfiguration von Knotenpunkten das Sensorsignal insbesondere nicht - über unerwünschte elektromagnetische Interferenzen hinaus - beeinflusst.
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Ein solches Sensorsignal kann dabei insbesondere durch einen Sensor des Hörgerätes oder einer mit dem Hörgerät verbindbaren Hilfsvorrichtung erzeugt werden, und z.B. eine Positions- und/oder Temperatur- und/oder Beschleunigungsinformation beinhalten. Ein Abgleich der ermittelten Knotenpunkte und insbesondere einer anhand dieser erkannten elektronischen Umgebung mit einem derartigen Sensorsignal erlaubt dabei eine besonders sichere Identifizierung der tatsächlichen akustisch-physikalischen Umgebung des Hörgerätes. Günstigerweise wird dabei als Sensorsignal ein Positionssignal erzeugt, insbesondere mittels eines GPS-Sensors. Insbesondere wird für das Einstellen des wenigstens einen Parameters der Signalverarbeitung das Positionssignal mit einer Ortsinformation abgeglichen wird, welche anhand der als vorhanden erkannten Knotenpunkte gewonnen wird.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn die Untersuchung der unmittelbaren Umgebung des Hörgerätes auf das Vorhandensein des wenigstens einen Knotenpunktes des drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes hin wenigstens teilweise durch eine mit dem Hörgerät assoziierbaren, also insbesondere drahtlos verbindbaren sowie bevorzugt zur Markierung von Knotenpunkten als bekannt und zur Definition von bekannten elektronischen Umgebungen nutzbaren, Hilfsvorrichtung durchgeführt wird. Die Hilfsvorrichtung kann in diesem Fall insbesondere auch eine Untersuchung eines vorhandenen Knotenpunktes auf seine Bekanntheit hin durchführen, und z.B. die entsprechende charakteristische Information an das Hörgerät übermitteln. Es ist auch denkbar, dass in der Hilfsvorrichtung die für konkrete Knotenpunkte einzustellenden Werte der Parameter hinterlegt sind und bei einem erkannten Vorhandensein des betreffenden Knotenpunktes nur die Parameterwerte von der Hilfsvorrichtung an das Hörgerät übermittelt werden. Generell erlaubt der Einsatz einer solchen Hilfsvorrichtung, Teile des Verfahrens auf selbiger durchzuführen, wodurch die Batterieleistung des Hörgerätes geschont werden kann.
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Bevorzugt wird dabei als Hilfsvorrichtung ein Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone, verwendet. Insbesondere kann auch ein Tablet-PC oder eine dedizierte Fernsteuereinheit des Hörgerätes als Hilfsvorrichtung verwendet werden.
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Die Erfindung nennt weiter ein System mit einem Hörgerät, wobei das System zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens eingerichtet ist. Das erfindungsgemäße System teilt die Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die für das Verfahren und für seine Weiterbildungen angegebenen Vorteile können sinngemäß auf das System übertragen werden. Bevorzugt umfasst das System eine Hilfsvorrichtung zur Durchführung wenigstens von Teilen des Verfahrens. Insbesondere ist die Hilfsvorrichtung durch ein Mobiltelefon, bevorzugt ein Smartphone, gegeben.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einem Schaubild eine elektronische Umgebung eines Hörgerätes, und
- 2 in einem Blockdiagramm ein Verfahren zum automatischen Einstellen von Parametern der Signalverarbeitung für das Hörgerät nach 1 in Abhängigkeit der elektronischen Umgebung.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch in einem Schaubild ein Hörgerät 1 dargestellt, welches sich in einer Umgebung 2 befindet. Umgebung 2 des Hörgerätes 1 umfasst ein Smartphone, 4, eine W-LAN-Router 6, eine als Smart-TV ausgebildeten Fernseher 8, eine Multimedia-Wege Stereo-Anlage 10, und gegebenenfalls noch Elemente eines Smart-Home-Systems 12, welche hier nicht weiter spezifiziert sein sollen. Das Smartphone 4, der Fernseher 8, die Stereo-Anlage 10 und das Smart-Home-System 12 weisen jeweils eine Signalverbindung 14 mit dem W-LAN-Router 6 auf, sodass hierdurch ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk 16 gebildet wird, wobei in diesem Kommunikationsnetzwerk 16 die eben genannten Teilnehmer (inklusive des W-LAN-Routers 6) einzelne Knotenpunkte 18 bilden. Das Hörgerät 1 untersucht nun, vorzugsweise mit einer hierfür geeigneten, nicht näher dargestellten Antennenvorrichtung, die Umgebung 2 auf ein Vorhandensein der Knotenpunkte 18 des drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes 16, beispielsweise, indem das vorliegen der Signalverbindungen 14 überprüft wird. Im in 1 dargestellten Beispiel werden die einzelnen Teilnehmer des Kommunikationsnetzwerk 16, also das Smartphone 4, der Fernseher 8, die Stereo-Anlage 10, dass Smart-Home-System 12 sowie ebenso der W-LAN-Router-6 als vorhandene Knotenpunkte 18 des Kommunikationsnetzwerk 16 erkannt.
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Es erfolgt nun, vorzugsweise anhand von Identifikation-Informationen, welche im Rahmen des jeweiligen Datenübertragungsprotokolls für die Signalverbindungen 14 zwischen den einzelnen Teilnehmern des Kommunikationsnetzwerk 16 bei der Versendung von Datenpaketen mit übermittelt werden, eine Untersuchung, ob die Teilnehmer, also die Knotenpunkte 18, dem Hörgerät 1 bekannt sind. Ist dies für alle vorhandenen Knotenpunkte 18 der Fall, so bilden diese für das Hörgerät 1, eine elektronische Umgebung 20, anhand derer das Hörgerät den aktuellen räumlichen Aufenthaltsort seines Benutzers und dabei insbesondere auch ein aufhalten in einem bestimmten Raum, Zimmer o.ä. erkennen kann. Für die vorliegende, bekannte elektronische Umgebung 20 kann nun im Hörgerät 1 einer oder mehrere Parameter der Hörgeräte-internen Signalverarbeitung entsprechend einer vorab für die elektronische Umgebung 20 erfolgten Definition angepasst werden. Hierdurch erübrigt sich eine detaillierte akustische Analyse der Umgebung 2 zur Anpassung der Hörgeräteeinstellungen, da diese einfach aus einem Speicher entnommen werden können, unter der Annahme, dass beim Erstellen und entsprechenden speichern der Einstellungen für die Parameter der Signalverarbeitung am selben Ort (erkannt durch die elektronische Umgebung 20) diese nach wie vor ihre Gültigkeit für den Benutzer des Hörgerätes 1 behalten, da sich insbesondere die bauliche Struktur des Raumes nicht verändert haben dürfte, und auch sonstige akustische Begebenheiten (Z. B. Nutzung als Konferenzraum, Wohnzimmer mit nur wenigen anwesenden Personen, welche jeweils über ihr Smartphone erkannt werden können, etc.) gemäß der Annahme nicht verändert haben.
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Die Untersuchung der Umgebung 2 des Hörgerätes 1, also insbesondere hinsichtlich des Vorliegens der Knotenpunkte 18 des Kommunikationsnetzwerk 16 und/oder die Analyse, ob die als vorhanden erkannten Knotenpunkte 18 bekannt sind bzw. einer bekannten elektronischen Umgebung 20 entsprechen, kann insbesondere auch auf einem Smartphone 22 des Benutzers des Hörgerätes 1 durchgeführt werden. In diesem Fall bilden das Hörgerät 1 und das Smartphone 22 als eine Hilfsvorrichtung 24 ein System 26 zum Betrieb des Hörgerätes 1 .wird eine Erkennung der vorhandenen Knotenpunkte 18 nicht durch das Smartphone 22 des Benutzers des Hörgerätes 1 durchgeführt, sondern durch das Hörgerät 1 selbst, so ist. Bevorzugt beim Ermitteln der elektronischen Umgebung 20 das Smartphone 22 des Benutzers des Hörgerätes 1 nicht mit zu berücksichtigen, um potentielle Verfälschungen der Ergebnisse zu vermeiden, und um zudem Rechenleistung bei der Analyse einsparen zu können.
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In einer alternativen, in 1, nicht dargestellten Ausführungsform können, die jeweils mit dem W-LAN-Router 6 verbundenen Teilnehmer des Kommunikationsnetzwerk 16 (also das Smartphone 4, der Fernseher 8, die Stereo-Anlage 10 sowie das Smart-Home-System 12) Informationen für ihre Identifizierung auch an den W-LAN-Router 6 übertragen, sodass besagte Informationen zum identifizieren der elektronischen Umgebung 20 für das Hörgerät 1 über den W-LAN-Router 6 abgerufen werden kann. Die Information kann dann vom W-LAN-Router 6 an das Hörgerät 1 übertragen werden, welches fallweise eine Analyse auf dem Smartphone 22 des Benutzers des Hörgerätes 1 durchführen lassen kann (nach entsprechender voriger Übertragung der vom W-LAN-Router 6 empfangenen Daten bzw. eines Teils davon), oder die besagten Daten können vom W-LAN-Router 6 gereckt an das Smartphone 22 des Benutzers des Hörgerätes 1 übertragen werden, und dort vollständig analysiert werden. An das Hörgerät 1 wird in diesem Fall vorzugsweise eine Information hinsichtlich der elektronischen Umgebung 20 ausgegeben, anhand derer im Hörgerät 1 eine entsprechend hinterlegte Einstellung der Parameter der Signalverarbeitung ausgewählt wird. Auch eine derartige Einstellung für die Parameter der Signalverarbeitung, kann jedoch auch auf einem Speicher des Smartphones 22 hinterlegt sein, und entsprechend der ermittelten elektronischen Umgebung 20 direkt an das Hörgerät 1 zur Anwendung übertragen werden.
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In 2 ist schematisch in einem Blockdiagramm nochmals die Systematik des eben anhand von 1 dargestellten Verfahrens zum automatischen Einstellen eines Parameters der Signalverarbeitung des Hörgerätes 1 gezeigt. Das System 26 umfasst das Hörgerät 1 und eine mit dem Hörgerät 1 assoziierbaren Hilfsvorrichtung 24, also beispielsweise das Smartphone 22 nach 1, welches über Bluetooth o.ä. mit dem Hörgerät 1 verbunden werden kann. Durch das System 26 wird nun in einem ersten Schritt S1 überprüft, ob Knotenpunkte 18 eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerkes 16 in unmittelbarer Umgebung vorhanden sind. Ist dies der Fall, wird in einem Schritt S2 durch das System 26 zur jedem der vorhandenen Knotenpunkte 18 jeweils eine charakteristische Information 28 eingeholt, anhand derer das System 26 die Knotenpunkte 18 zu identifizieren versucht.
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Besagte Identifizierung erfolgt in einem Schritt S3 durch einen Vergleich der jeweiligen charakteristischen Information 28 der vorhandenen Knotenpunkte 18 mit ersten charakteristischen Informationen 30, welche im System in einem ersten Datensatz 32 hinterlegt sind. Der erste Datensatz kann dabei auf einem Speicher des Hörgerätes 1 oder einem Speicher der Hilfsvorrichtung 24 hinterlegt sein. Werden alle vorhandenen Knotenpunkte 18 so als bekannt identifiziert, so wird einem Schritt S4 überprüft, ob für diese Kombination von bekannten Knotenpunkten eine Voreinstellung für eine oder mehrere Parameter der Signalverarbeitung des Hörgerätes 1 im System 26 hinterlegt ist. Dies erfolgt bevorzugt derart, dass in einem zweiten Datensatz 34 des Systems eine Mehrzahl an zweiten charakteristischen Informationen 36 hinterlegt ist, welche jeweils einzelne elektronische Umgebungen wie die in 1 gezeigte elektronische Umgebung 20 anhand von gleichzeitig vorhandenen Knotenpunkte 18 über die jeweilige erste charakteristische Information 30 definieren und einer jeden elektronischen Umgebung 20 dabei eine Parametersatz 38 zuordnen, welcher bei einer Übereinstimmung der als vorhanden erkannten Knotenpunkte 18 in der Signalverarbeitung des Hörgerätes 1 anzuwenden ist, und in einem Schritt S5 entsprechend angewandt wird.
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Ist jedoch für die als vorhanden und gegebenenfalls als bekannt erkannten Knotenpunkte 18 kein solcher Parametersatz 38 im System 26 hinterlegt, so erfolgt. Bevorzugt eine akustische Analyse der Umgebung 2, um einen entsprechenden neuen Parametersatz 38 zu erzeugen (Schritt S6). Zusätzlich dazu können auch Metadaten der charakteristischen Informationen 28 herangezogen werden (insbesondere solche, welche einen Ort des jeweiligen Knotenpunktes 18 betreffen). Der Parametersatz, welche so in Schritt S6 anhand der akustischen Analyse ermittelt wurde, kann nun im Hörgerät 1 angewandt werden, und dabei zusätzlich noch durch Benutzereingaben, bevorzugt mittels der Hilfsvorrichtung 24, für die Bedürfnisse des Benutzers des Hörgerätes 1 modifiziert werden.
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Durch eine entsprechende Benutzereingabe, können dabei charakteristische Informationen 28 welche noch nicht im ersten Datensatz 32 hinterlegt sind, als erste charakteristische Informationen 30 gespeichert werden, sowie die gesamte vorliegende elektronische Umgebung 20 durch die Gesamtheit der vorliegenden Knotenpunkte 18 (mittels der nun im ersten Datensatz 32 hinterlegten ersten charakteristischen Informationen 30) im zweiten Datensatz 34 als zweite charakteristische Information 36 hinterlegt werden. Dabei wird auch der vorliegend anzuwendende Parametersatz 38 hinterlegt. Hierdurch sind sämtliche Knotenpunkte nun als bekannt markiert, sowie die vorliegende Umgebung 2 als elektronische Umgebung 20 definiert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch dieses Ausführungsbeispiel eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hörgerät
- 2
- Umgebung
- 4
- Smartphone
- 6
- W-LAN-Router
- 8
- Fernseher (Smart-TV)
- 10
- Stereo-Anlage
- 12
- Smart-Home-System
- 14
- Signalverbindung
- 16
- Kommunikationsnetzwerk
- 18
- Knotenpunkt
- 20
- elektronische Umgebung
- 22
- Smartphone
- 24
- Hilfsvorrichtung
- 26
- System
- 28
- charakteristischen Information
- 30
- erste charakteristische Information
- 32
- erster Datensatz
- 34
- zweiter Datensatz
- 36
- zweite charakteristische Information
- 38
- Parametersatz
- S1-S6
- Verfahrensschritte