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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anordnung einer Akte oberhalb einer auf einem Schreibtisch befindlichen Tastatur mit verringerter Komplexität. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine als Vorlagenhalter, Copyholder, als Lesepult o.ä. zu bezeichnende Vorrichtung mit verbesserter Ergonomie und einfachem Aufbau.
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An Computerarbeitsplätzen werden Vorlagenhalter verwendet, um die Schriftstücke, welche zu korrigieren oder abzuschreiben sind, in einer ergonomischen Position zu haltern, in welcher die Schreibkraft den Inhalt der Schriftstücke gut einsehen und Korrekturen am Inhalt gegebenenfalls möglichst ergonomisch vornehmen kann. Üblicherweise werden Vorlagenhalter daher neben der Tastatur oder zwischen der Tastatur und dem Monitor des Computerarbeitsplatzes positioniert. Während die Tastatur an der Vorderkante des Schreibtischs angeordnet wird, um eine ergonomische Körperhaltung zu ermöglichen, muss die Schreibkraft sich über die Tastatur beugen, um beispielsweise im Dokument zu blättern oder Korrekturen an diesem handschriftlich vorzunehmen. Sofern der Vorlagenhalter neben der Tastatur angeordnet wird, verringert sich zwar gegebenenfalls der Abstand zwischen dem Dokument und der Schreibkraft. Jedoch führt ein auf das Dokument gerichteter Blick zu einer Torsion des Oberkörpers bzw. der Halswirbelsäule, wodurch Kopf- und Nackenschmerzen begünstigt werden.
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KR 20 2011 0 004 902 U und
KR 20 0 468 488 Y1 offenbaren eine Monitorhalterung mit integriertem Vorlagenhalter. Der Vorlagenhalter kann unterhalb des Monitorständers verstaut werden, indem dieser in eine horizontale Position gebracht und eingeschoben wird. Weder ist eine dynamische Verstellung noch ein Schlitten mit einem nennenswerten Volumen gezeigt.
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WO 2020 / 126 187 A1 zeigt einen Vorlagenhalter mit horizontaler Verschiebefunktion. Die Aktenauflage der Vorrichtung kann in eine hintere, zwischen der Tastatur und einem Monitor gelegene Position und in eine vordere, oberhalb der Tastatur gelegene Position verschoben werden. Somit kann entweder die Tastatur verwendet oder die Akte im ergonomischen „Sweetspot“ angeordnet und gehandhabt werden. Tests haben gezeigt, dass die grundlegenden Funktionen die ergonomischen Bedürfnisse des Anwenders annähernd perfekt befriedigen. Dies betrifft jedoch nicht die Ästhetik der Vorrichtung selbst. Den größten Verbesserungsbedarf bedingte die Komplexität der Vorrichtung. Komplexität setzt sich aus tatsächlicher Teilevielfalt und empfundener Komplexität (Sichtbarkeit der vorhandenen Teile) zusammen. Die Komplexitätsreduktion war für eine Serienlösung und eine bestmögliche Kundenakzeptanz ein lang und intensiv verfolgtes Ziel des Erfinders.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den vorstehend identifizierten Bedarf zu stillen und eine objektive und subjektive Komplexitätsreduktion einer gattungsgemäßen Vorrichtung zu realisieren.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Anordnung einer Akte oberhalb einer auf einem Schreibtisch befindlichen Tastatur gelöst. Die Komplexitätsreduktion wurde dadurch möglich, dass die empfundene Komplexität durch Abdeckung einer Vielzahl funktionsbedingt erforderlicher Bauteile ermöglicht wurde, indem die tatsächliche Anzahl beweglicher Teile, insbesondere separater, nicht dauerhaft mit der Vorrichtung verbundener Teile, verringert wurde. So konnte die objektive und subjektive Komplexität verringert werden, indem die vom Anwender zur Bedienung / Konfiguration der Vorrichtung separat zu handhabenden (disjunkten) Teile (wie z.B. Steckpins oder Schrauben und Muttern) erübrigt bzw. reduziert wurden. Insbesondere wurde ein Stellglied zur dynamischen Neigungsverstellung dadurch realisiert, dass ein dauerhaft mit der Vorrichtung verbundenes Teil derart gelagert wird, dass es wahlweise mit unterschiedlichen Kulissen zusammenwirken kann. Ein wesentlicher Schritt bei der Realisierung der vorliegenden Erfindung bestand darin, einen Grundkörper der Vorrichtung derart in seiner Größe, insbesondere bezüglich der Richtung der Verschiebung der Vorrichtung, zu reduzieren, dass er optisch kaschiert bzw. „versteckt“ werden konnte.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, welche einen Grundkörper, einen Schlitten, eine Kulissenanordnung mit Kulissen, ein Stellglied und eine geneigte Auflage zur Aufnahme der Akte aufweist. Sofern im Rahmen der vorliegenden Erfindung keine eigene bzw. konkretere Definition der vorgenannten Teile erfolgt, sind die Merkmale im eingangs als Stand der Technik benannten Dokumente für eine optionale Konkretisierung der Merkmale der vorliegenden Erfindung verwendbar. Insofern wird der Offenbarungsgehalt der eingangs genannten Offenbarung hierin durch Bezugnahme aufgenommen. Die Auflage ist auf dem Schlitten montiert. Ihre Aufgabe ist die Halterung der Akte. Der Schlitten trägt die Auflage. Der Grundkörper ist eingerichtet, auf dem Schreibtisch und/oder der Tastatur angeordnet zu werden. Alternativ oder zusätzlich kann er in die Oberfläche des Schreibtisches eingelassen und/oder anteilig sogar unterhalb des Schreibtisches angeordnet werden, um die Höhe der Vorrichtung oberhalb des Schreibtisches zu verringern. Insbesondere ist der Grundkörper optional in einem hinteren, dem Monitor zugewandten Bereich der Tastatur angeordnet, sofern er überhaupt eine Verbindung zur Tastatur aufweist. Der Grundkörper ist weiter eingerichtet, im Zuge einer horizontalen Verschiebung des Schlittens gegenüber dem Grundkörper aus einer vorderen Position in eine hintere Position die geneigte Auflage oberhalb der Tastatur zu führen. Mit anderen Worten sorgt der Grundkörper für eine vordefinierte Trajektorie der Auflage aus einer hinteren in eine vordere Position und umgekehrt. Die Kulissen der Kulissenanordnung weisen unterschiedliche Neigungen in Richtung der Verschiebung auf. Die mehreren Kulissen können insbesondere eng benachbart zueinander angeordnet sein. Auf diese Weise hat das Stellglied einen geringen Weg zurückzulegen, um von einer ersten Kulisse auf eine zweite Kulisse oder auf eine weitere Kulisse zu wechseln. Das Stellglied ist hierzu eingerichtet, (insbesondere senkrecht) bezüglich einer Ebene der geneigten Auflage in Richtung der Kulissenanordnung hervorzustehen. Insbesondere weist das Stellglied eine Längserstreckung auf, welche im Wesentlichen senkrecht auf einer Ebene der geneigten Auflage steht. Bevorzugt grenzt das Stellglied an seinem der Kulissenanordnung gegenüberliegenden (proximalen) Ende an eine Unterseite der Auflage und ist optional daran befestigt. Insbesondere weist ein distales Ende des Stellgliedes einen Bereich auf, welcher mit der Kulisse in Eingriff gebracht werden kann, um die Auflage in Abhängigkeit der Neigung der Kulisse dynamisch zu schwenken. Das distale Ende kann als Rolle, Gleiter, Schlitten o.ä. ausgestaltet sein, um insbesondere eine möglichst geringe Gleitreibung gegenüber der Oberfläche der Kulisse aufzubauen. In der vorgenannten Art können insbesondere mehrere Stellglieder vorgesehen sein, um mit einer jeweiligen Kulissenanordnung zusammenzuwirken. Die Stellglieder können innerhalb der Vorrichtung erheblich zueinander beabstandet angeordnet sein, um die Auflage zu stabilisieren und die von der Auflage in den Schreibtisch einzuleitenden Kräfte über die Vorrichtung zu verteilen. In entsprechender Weise sind auch die Kulissenanordnungen mit jeweils eng zueinander benachbarten Kulissen versehen und/oder zumindest um ein Drittel der Breite der Vorrichtung, bevorzugt zumindest um die Hälfte der Breite der Vorrichtung oder noch weiter voneinander beabstandet. Sofern mehrere Stellglieder vorgesehen sind, sind diese insbesondere miteinander derart wirkverbunden, dass sie bezüglich ihrer jeweiligen Kulissenanordnung synchronisiert sind. Mit anderen Worten führt eine Bewegung eines der Stellglieder bzgl. seiner Kulissenanordnung automatisch zu einer entsprechenden Bewegung des anderen Stellgliedes bzgl. dessen Kulissenanordnung. Mit noch anderen Worten sind die Stellglieder und die Kulissenanordnungen derart ausgestaltet, dass von sämtlichen Stellgliedern der Vorrichtung jeweils solche Kulissen aktuell verwendet werden, welche eine entsprechende Neigung und/oder einen entsprechenden Verlauf aufweisen. Somit werden die Kräfte der Auflage stets in etwa hälftig über die Stellglieder in die Kulissenanordnungen und die Schreibtischoberfläche eingeleitet, sofern sie nicht über zusätzliche Verbindungen zwischen der Auflage und dem Schlitten in die Schreibtischoberfläche eingeleitet werden. Die Stellglieder können Bockrollen aufweisen, welche einen vergleichsweise geringen Radius aufweisen. Somit können die Rollen als Rastung in Nuten einsinken, welche in der vorderen Position und/oder in der hinteren Position vom Stellglied auf der jeweiligen Kulisse eingegriffen bzw. kontaktiert werden. Somit ist eine automatische und ergonomische Fixierung des Schlittens und/oder der Auflage gegeben und eine versehentliche bzw. unerwünschte Verschiebung der Auflage während einer Handhabung der Vorrichtung bzw. der auf ihr angeordneten Akte wirksam verhindert. Insbesondere kann das Stellglied durch eine jeweilige Mindestkraft, welche in horizontaler Richtung in Richtung der Verschiebung des Schlittens auf die Vorrichtung aufgebracht wird, die jeweilige Nut verlassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Anwender eine Hubkraft auf das Stellglied aufbringen, um das Stellglied aus der jeweiligen Nut herauszuheben. In Kombination kann die Schubkraft verringert werden, wenn eine Hubkraft auf die Stellglieder bzw. das Stellglied wirkt. Im Ergebnis ist eine Entfernung des Stellgliedes aus der Vorrichtung und erneute Einbringung des Stellgliedes an anderer Stelle in die Vorrichtung nicht erforderlich, um die zu verwendende Kulisse zu wechseln bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine andere Dynamik bzgl. der automatischen Neigungsverstellung im Zuge der horizontalen Verschiebung des Schlittens bzw. der Auflage zu verleihen. Mit noch anderen Worten bleiben die Stellglieder integraler Bestandteil der Vorrichtung, verändern lediglich ihre relative Position bzgl. der Kulissenanordnung bzw. der Kulissen, insbesondere durch ein Scharnier. Hierdurch kann die Komplexität der Vorrichtung reduziert werden, die Stellglieder können nicht verloren gehen und die Verbindung der Stellglieder zur Vorrichtung, insbesondere zum Schlitten und/oder zur Auflage kann dazu verwendet werden, die Stellglieder durch Handhabung des Schlittens bzw. der Auflage mit einer anderen Kulisse in Eingriff zu bringen. Dies hat zur Folge, dass die Stellglieder nicht direkt ergriffen oder anderweitig gehandhabt werden müssen. Insbesondere können sie zumindest anteilig versteckt angeordnet werden, wo sie vor den Blicken des Anwenders oder anderer Personen verborgen sind und somit auch nicht Körperteile von Personen klemmen oder quetschen können. Im Ergebnis wird eine gattungsgemäße Vorrichtung mit verringerter Komplexität, verringerter Verletzungsgefahr und einem ansprechenden Äußeren bereitgestellt. Gegenüber im Stand der Technik bekannten Anordnungen werden vom Anwender zugängliche bewegliche Teile und relativ zueinander bewegte Teile reduziert und anteilig vollständig vermieden.
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Bevorzugt ist das Stellglied bzw. sind die Stellglieder eingerichtet, durch eine Linearführung senkrecht zu einer Richtung der Verschiebung relativ zur (jeweiligen) Kulissenanordnung verschoben zu werden. Hierzu kann das (jeweilige) Stellglied zunächst von der Kulissenanordnung abgehoben werden bzw. außer Eingriff mit der Kulissenanordnung gebracht werden. Sofern das Stellglied an der Auflage angebracht ist, kann zwischen der Auflage und dem Schlitten ein seitliches Spiel vorgesehen sein, wodurch auch die Auflage und der Schlitten das axiale Spiel zueinander aufweisen. Insbesondere für den Fall, dass der Schlitten kein entsprechendes Spiel bzgl. des Grundkörpers aufweist, weist also die Aufnahme ein entsprechendes Spiel gegenüber dem Grundkörper auf. Auf diese Weise kann das Spiel zwischen der Auflage (optional aufweisend die Stellglieder oder das Stellglied) gegenüber dem Grundkörper, welcher die Kulissenanordnung aufweisen kann, verwendet werden, um das Stellglied wahlfrei mit einer der Kulissen in Eingriff zu bringen und somit die Dynamik der automatischen Neigungsverstellung zu wählen.
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Das Stellglied kann zur weiteren Komplexitätsreduktion fest bzw. integral mit einer unteren Oberfläche der Auflage gefertigt sein. Somit ist kein Spiel zwischen dem Stellglied und der Auflage vorgesehen. Mit anderen Worten kann eine seitliche Verschiebung der Auflage auch das Stellglied oder die Stellglieder verschieben und die gewünschte Kulisse „aktivieren“.
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Wenn im Rahmen der vorliegenden Offenbarung auf eine konkrete Position des Stellgliedes bzw. der Kulissenanordnungen bzw. der Kulissen Bezug genommen wird, ist dem Fachmann im Zuge der kinematischen Umkehr geläufig, dass diese Positionen auch vertauscht werden können, ohne den Kerngedanken der vorliegenden Offenbarung zu verlassen. Aufgrund der Tatsache, dass die Kulissenanordnung naturgemäß eine Mindestlänge aufweist (in etwa diejenige Länge, welcher es bedarf, die Tastatur zu überqueren), kann es zur Reduktion der bewegten Massen und des bewegten Volumens vorteilhaft sein, die Kulissenanordnung(en) feststehen und das Stellglied bzw. die Stellglieder bewegt bzw. beweglich vorzusehen.
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Der Schlitten der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann durch den Grundkörper beispielsweise mittels eines Auszugs (rollengelagerte Führungsschiene) geführt sein. Derartige Auszüge sind laufruhig, weisen ein geringes Spiel auf und sorgen für eine leichtgängige Handhabung des Schlittens und der Auflage. Insbesondere können zur Komplexitätsreduktion kurze Auszüge im Bereich < 18 cm, bevorzugt < 17 cm, insbesondere bevorzugt < 16 cm, verwendet werden. Somit kann es gelingen, den Auszug vollständig unter dem Schlitten zu verbergen, was ein ansprechendes Äußeres ergibt und Verletzungsgefahren reduziert.
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Der Schlitten kann eingerichtet sein, sich zumindest in der vorderen Position auf einer Oberfläche des Schreibtisches abzustützen. Mit anderen Worten kann der Schlitten derart ausgestaltet sein, dass er sich direkt (also nicht mittels des Grundkörpers) anteilig, insbesondere in einem vorderen, dem Anwender zugewandten Bereich, unter Kontakt mit der Oberfläche des Schreibtisches bewegt. Hierzu können Gleiter (z.B. aus Filz, Nylon, o.ä.) oder Rollen, insbesondere in einem vorderen Bereich des Schlittens, am Schlitten vorgesehen sein. Auf diese Weise können in der eingangs aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung gezeigte Ausleger seitlich der Tastatur erübrigt werden, wodurch sich die subjektive Komplexität der gattungsgemäßen Vorrichtung abermals verringert und die Ergonomie erhöht. Insbesondere können Rollen eines großen Durchmessers in diesem Bereich vorgesehen werden, um die Laufruhe zu erhöhen. Insbesondere kann ein Durchmesser dieser Rollen das 1,2-fache, das 1,5-fache, das 2-fache oder das 2,5-fache der für die Stellglieder verwendeten Rollen aufweisen.
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Unabhängig von den vorgenannten erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann die Komplexitätsreduktion auch dann erzielt werden, wenn die Kulissenanordnungen nicht in der Vorrichtung enthalten sind bzw. nicht mehrere Kulissen umfassen. Dann kann auch auf ein Stellglied verzichtet werden. Mit anderen Worten kann eine komplexitätsreduzierte Vorrichtung auch dann erzielt werden, wenn die Vorrichtung keine (dynamische) Neigungsverstellung aufweist. Eine entsprechende Vorrichtung umfasst einen Grundkörper, einen Schlitten sowie eine geneigte Auflage zur Aufnahme der Akte. In diesem Fall kann die geneigte Auflage genau eine unveränderliche bzw. dynamisch nicht veränderliche oder automatisch nicht veränderliche Neigung aufweisen. Die Auflage ist auch hier auf dem Schlitten montiert und der Grundkörper ist eingerichtet, auf, in oder unter dem Schreibtisch und/oder auf/an der Tastatur angeordnet zu werden. Im Zuge einer horizontalen Verschiebung des Schlittens gegenüber dem Grundkörper aus einer vorderen Position in eine hintere Position und andersherum ist der Grundkörper eingerichtet, die geneigte Auflage oberhalb der Tastatur zu führen. Insbesondere führt der Grundkörper hierbei den Schlitten der Vorrichtung. Eine subjektive (empfundene) Komplexitätsreduktion wird gemäß diesem Aspekt dadurch erreicht, dass der Schlitten ein nach unten offenes Volumen (Hohlraum oder Kavität) aufweist, welches den Grundkörper sowohl in der vorderen Position als auch in der hinteren Position zumindest annähernd vollständig aufnimmt. Der Grundkörper wird durch den Schlitten somit überwiegend optisch kaschiert. Insbesondere weist der Schlitten vordere Strukturen auf, welche stets genau so weit vorne oder weiter vorne als die vorderen Strukturen des Grundkörpers angeordnet sind (unabhängig von einer Position des Schlittens). Entsprechend weist der Schlitten hintere Strukturen auf, welche stets genauso weit hinten angeordnet sind oder weiter hinten, als hintere Strukturen des Grundkörpers. Entsprechend weist der Schlitten linke Strukturen auf, welche stets genauso weit links angeordnet sind oder weiter links, als die linken Strukturen des Grundkörpers. Entsprechendes gilt für die rechten Strukturen des Schlittens, welche stets genauso weit rechts oder weiter rechts angeordnet sind, als die rechten Strukturen des Grundkörpers. Eine zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten angeordnete Führungsschiene kann auf diese Weise vollständig optisch und haptisch kaschiert werden, so dass die empfundene Komplexität und die Verletzungsgefahr reduziert werden. Bevorzugt kann der Schlitten als nach unten offener Kasten ausgeführt sein, welcher lediglich funktional notwendige Öffnungen aufweist, um beispielsweise die Tastatur zu passieren und/oder Stellglieder mit dem Grundkörper bzw. einer etwaigen Kulissenanordnung in Eingriff bringen zu können. Somit wird die subjektive Komplexität der erfindungsgemäßen Vorrichtung reduziert.
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Bevorzugt kann das Volumen also eine linke Seitenwand und/oder eine rechte Seitenwand, insbesondere auch eine vordere Seitenwand und/oder eine hintere Seitenwand und/oder einen Deckel aufweisen. Zwischen den vorgenannten Elementen wird das nach unten offene Volumen oder eine nach unten offene Kavität definiert. In der Kavität kann sich der Grundkörper relativ zum Schlitten bewegen bzw. der Schlitten bezüglich des Grundkörpers und bezüglich des Schreibtisches aus der vorderen in die hintere Position und andersherum gebracht werden, wobei der Grundkörper stets in der Kavität / dem Volumen verbleibt. Der Grundkörper und gegebenenfalls unästhetisch anmutende Kulissen, Führungsschienen, Anschläge und andere Funktionsbaugruppen sind somit wirksam optisch und haptisch kaschiert. Die Bewegung, die Führung, definierte Anschläge in der vorderen und der hinteren Position und insbesondere eine optionale dynamische Neigungsverstellung muten „magisch“ an.
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Der Grundkörper kann einen ersten Anschlag aufweisen, welcher eingerichtet ist, eine Bewegung des Schlittens in der vorderen Position zu stoppen. Beispielsweise kann hierbei ein hinterer Bereich des Grundkörpers, insbesondere seiner Kulissenanordnung, mit einem hinteren Bereich des Schlittens, insbesondere seiner hinteren Seitenwand, kollidieren. Alternativ oder zusätzlich kann eine etwaig vorhandene Kulisse des Grundkörpers eine Nut aufweisen, in welcher ein Stellglied des Schlittens bzw. der Auflage in der vorderen Position rastet/eingreift. Somit wird eine vordefinierte vordere Position geschaffen, welche in Abhängigkeit einer Position des Grundkörpers auf dem Schreibtisch auch eine vordere Position der Auflage bezüglich des Schreibtisches definiert.
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Alternativ oder zusätzlich weist der Grundkörper einen zweiten Anschlag auf, welcher eingerichtet ist, eine Bewegung des Schlittens in der hinteren Position zu stoppen. Beispielsweise kann hierzu ein vorderer Bereich des Grundkörpers mit einem vorderen Bereich des Schlittens, insbesondere dessen vorderer Seitenwand, kollidieren. Insbesondere kann auch eine Struktur vorgesehen sein, in welche das Stellglied, sofern vorhanden, in der hinteren Position einrastet. Ein erster oder zweiter Anschlag kann beispielsweise eine weiche Oberfläche aufweisen, um Kraftspitzen und akustische Ereignisse zu reduzieren. Entsprechendes gilt für die mit dem ersten Anschlag bzw. dem zweiten Anschlag zusammenwirkenden Strukturen der bewegten Körper (Schlitten, Auflage und Stellglieder).
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Der Schlitten kann in der vorderen Seitenwand (sofern vorhanden) ein Tor aufweisen, durch welches er im Zuge einer Bewegung aus einer hinteren Position in eine vordere Position über die Tastatur geschoben werden kann. Das Tor weist also eine Breite auf, welche zumindest etwas größer als die Breite der Tastatur ist und weist eine Höhe auf, welche zumindest etwas höher als die Höhe der Tastatur ist. Üblicherweise sind Tastaturen nicht breiter als 46 cm und nicht höher als 3 bis 4 cm. Im Zuge einer Bewegung aus der hinteren Position in die vordere Position „verschluckt“ sozusagen das Tor die auf der Schreibtischoberfläche angeordnete Tastatur, wobei die Auflage mit der Akte oberhalb der Tastatur angeordnet wird. Hierbei führt der Schlitten nach wie vor eine horizontale Bewegung aus, hebt also nicht von der Schreibtischoberfläche ab, berührt die Tastatur bevorzugt nicht und in der vorderen Position ist die Tastatur zumindest annähernd im Volumen unterhalb des Schlittens aufgenommen (gemeinsam mit dem Grundkörper).
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Bevorzugt ist zwischen dem Schlitten und dem Grundkörper eine Führungsschiene / ein Auszug (insbesondere zwei Auszüge bzw. Führungsschienen) vorgesehen. Die Führungsschiene ist eingerichtet, die horizontale Verschiebung zu führen. Auch die Führungsschiene ist zumindest anteilig in dem Volumen unterhalb des Schlittens angeordnet. Hierbei kann eine aus zwei Profilteilen / Blechteilen und einem Rollenkäfig bestehende Führungsschiene einerseits am Grundkörper festgelegt, insbesondere durch eine Struktur des Grundkörpers eingefasst, und andererseits am Schlitten festgelegt, insbesondere durch eine Struktur des Schlittens eingefasst, sein. Sofern der Grundkörper und der Schlitten nach der initialen Montage dauerhaft miteinander verbunden sind, kann diese Verbindung insbesondere über die Führungsschiene(n) erfolgen. Andernfalls kann insbesondere in diesem Bereich eine reversible Verbindung zwischen dem Schlitten und dem Grundkörper angeordnet sein, wobei insbesondere die Führungsschiene vollständig im Grundkörper oder im Schlitten verbleibt, wenn die Verbindung aus Schlitten und Grundkörper aufgelöst wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene in den Grundkörper und/oder den Schlitten geschraubt bzw. geklebt, bevorzugt eingerastet ist. Bevorzugt kann eine trichterförmige oder rampenförmige Positionierungsstruktur dafür sorgen, dass nach einer temporären Trennung des Grundkörpers vom Schlitten die Führungsschiene leichter in eine Endlage/Zwangslage findet, wenn Grundkörper und Schlitten aufeinander montiert werden. Am Ende der Positionierung kann eine Rastnase oder Rastvorrichtung einrasten, um ein versehentliches Lösen der Führungsschiene vom Grundkörper und/oder vom Schlitten zu verhindern. Alternativ oder zusätzlich kann in dieser Position eine Schraubverbindung oder eine Klebverbindung hergestellt werden.
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Der Grundkörper kann eine Kulissenanordnung aufweisen, welche nur eine schräge Kulisse, nur eine horizontale Kulisse oder mehrere, insbesondere unterschiedlich geneigte Kulissen, aufweist. Die Kulissen sind eingerichtet, in Verbindung mit einem durch den Schlitten insbesondere den Deckel oder die linke Seitenwand und/oder die rechte Seitenwand des Schlittens ragenden Stellglied eine dynamische Veränderung einer Neigung der Auflage zu bewirken. Mit anderen Worten verändert sich die Neigung der Auflage automatisch, wenn der Schlitten durch den Anwender von einer hinteren in eine vordere Position oder anders herum geschoben wird. Sofern eine dynamische Veränderung der Neigung nicht gewünscht ist, kann das Stellglied auch dauerhaft von der Kulissenanordnung abgehoben werden und hierzu beispielsweise auf einer Struktur des Schlittens selbst angeordnet werden. Auch diese Ausgestaltung ist für die Vorrichtung gemäß dem ersten Erfindungsaspekt grundsätzlich denkbar, wobei insbesondere eine alternative Rastung für die Fixierung des Schlittens in der vorderen Position vorzusehen ist, um eine versehentliche Verschiebung des Schlittens in eine hintere Position zu verhindern. Indem das Stellglied durch den Deckel oder eine der Seitenwände ragt, ist der Blick auf im Volumen des Schlittens befindliche Funktionselemente, insbesondere die Führungsschienen und/oder die Kulissenanordnungen ebenso wirksam verhindert wie eine Quetsch- oder Klemmgefahr zwischen dem Stellglied und der jeweiligen Kulissenanordnung. Insbesondere kann die für das Stellglied vorgesehene Öffnung im Deckel oder der jeweiligen Seitenwand eng an die Struktur bzw. den Querschnitt des Stellgliedes angepasst sein. In einer bevorzugten Ausbildung ist das Volumen im Schlitten durch eine vollständige hintere Seitenwand, zwei vollständige Seitenwände links und rechts und zwei anteilige ebene Strukturen in Form der vorderen Seitenwand und des Deckels begrenzt. Lediglich der Deckel und die vordere Seitenwand sind hierbei nicht vollständig geschlossen. Die vordere Seitenwand weist das o.g. Tor zur Aufnahme der Tastatur und der Deckel weist die Ausnehmung oder die Ausnehmungen zur Durchführung des Stellgliedes in Richtung des Grundkörpers auf. Dies sorgt für ein besonders aufgeräumtes Erscheinungsbild und reduziert die subjektive Komplexität der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Bevorzugt ist ein Scharnier zwischen der Auflage und dem Schlitten oder zwischen der Auflage und den Stellgliedern vorgesehen. Es kann jeweils ein Scharnier zwischen der Auflage und dem Schlitten bzw. der Auflage und den Stellgliedern vorgesehen sein oder ein gemeinsames Scharnier eine Lagerung der vorgenannten Elemente auf ein und derselben Achse bewirken. Insbesondere kann dieses Scharnier ein horizontales Spiel von mind. 5 mm, insbesondere mind. 10 mm, bevorzugt max. 40 mm, aufweisen. Auf diese Weise kann das Stellglied bzgl. der Kulissenanordnung ein durch das Scharnier bereitgestelltes Spiel aufweisen und insbesondere in einer mittigen Stellung mit einer ersten Kulisse, in einer linken Stellung mit einer zweiten Kulisse und in einer rechten Stellung mit einer dritten Kulisse der Kulissenanordnung in Eingriff gebracht werden. Entsprechendes gilt für den Fall, dass mehrere Stellglieder und entsprechend mehrere Kulissenanordnungen vorgesehen sind. Insbesondere für den Fall, dass mehrere Stellglieder an ein und derselben Auflage angeordnet sind, kann eine Verstellung der Stellglieder entsprechend dem Spiel des Scharniers einhändig erfolgen, da sämtliche Stellglieder dieselbe Verschiebung vollziehen, wenn die Auflage angehoben und/oder verschoben wird. Entsprechend vereinfacht sich die Komplexität in der Handhabung der Vorrichtung.
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An einer vorderen Kante der Auflage kann sich ein schwenkbarer Anschlag befinden, welcher die auf der Auflage angeordnete Akte haltert bzw. gegen ein Herunterrutschen von der geneigten Auflage verhindert. Der schwenkbare Anschlag kann derart ausgestaltet sein, dass er in einer flachen Konfiguration eine lediglich geringe Höhe gegenüber der geneigten Auflage aufweist und in einer aufgestellten Konfiguration eine große Höhe gegenüber der Oberfläche der Auflage aufweist. Hierzu kann der Anschlag in Richtung des Anwenders geschwenkt bzw. aufgestellt werden. Dies kann durch Schwenken um eine quer zur Verschiebungsrichtung orientierte Achse erfolgen. Insbesondere kann der Anschlag auf demselben Scharnier angeordnet und um dieselbe Achse geschwenkt werden, wie die Auflage. Mit anderen Worten können der Schlitten, die Auflage und der Anschlag um ein und dieselbe Achse schwenkbar angeordnet und aufgehängt sein, wobei der Anschlag und die Auflage ein axiales Spiel gegenüber dem Schlitten aufweisen. Der Anschlag kann ein in flacher Konfiguration dem Anwender zugewandtes Element oder einen Abschnitt aufweisen, welcher eingerichtet ist, in einer aufgestellten Konfiguration an der vorderen Seitenwand des Schlittens oder an einer Unterseite der Auflage anzuliegen und die aufgestellte Konfiguration zu stabilisieren. Diese Konfiguration sorgt für eine wenig komplex anmutende, jedoch eine Vielzahl von Funktionen und kinematische Beziehungen in geeigneter Weise definierenden Anordnung.
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Der Grundkörper kann in sämtlichen Ausführungsbeispielen stets max. 1 mm bis 20 mm, insbesondere 2 mm bis 10 mm, bevorzugt 3 mm bis 5 mm, in Richtung des Schreibtisches aus dem Volumen des Schlittens hervorstehen. Diese Überstandsbereiche stellen in Versuchen erfolgreiche Kompromisse zwischen einer erfolgreichen optischen Kaschierung des Grundkörpers einerseits und einer hinreichenden Freigängigkeit bezüglich unebener Oberflächen oder auf der Schreibtischoberfläche angeordneten Gegenständen andererseits dar.
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Der gesamte Grundkörper kann eine Länge in Verschiebungsrichtung aufweisen, welche mind. 100 mm, bevorzugt mind. 150 mm, kürzer als die entsprechende Länge des Volumens des Schlittens in Verschiebungsrichtung misst. Dies kann eine erfolgreiche optische und haptische Kaschierung des gesamten Grundkörpers unabhängig von einer Position des Schlittens gewährleisten.
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Insbesondere kann eine Führungsschiene / ein Auszug im Bereich einer horizontalen Kulisse der Kulissenanordnung angeordnet sein. Mit anderen Worten ist der Auszug parallel und räumlich nahe, insbesondere nur wenige Millimeter entfernt von derjenigen Kulisse/Abrollfläche angeordnet, welche für eine über dem Verschiebeweg konstante Neigung verwendet wird.
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Hierdurch können die Kulissenanordnung und eine Halterung der Führungsschiene / des Anzuges in einem, insbesondere einstückigen bzw. integralen, Bauteil gefertigt werden. Hierbei kann eine Aufnahme der Führungsschiene insbesondere durch eine vordere, eine hintere, eine linke und eine rechte Kragenstruktur dargestellt werden. Insbesondere kann auch eine entsprechende korrespondierende Kragenstruktur auf einer Unterseite des Deckels des Schlittens vorgesehen sein. Jeweilige Rastungen / Rastnasen o.ä. können vorgesehen sein, den jeweiligen Teil der Führungsschiene / des Auszuges gegen ein versehentliches / unerwünschtes Lösen aus der Kragenstruktur zu verhindern.
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Die einzelnen Abrollflächen der Kulissen der Kulissenanordnungen können durch vertikale Strukturen bzw. Stege voneinander abgesetzt sein, welche sich in Verschiebungsrichtung erstrecken. Auf diese Weise kann ein Stellglied nicht versehentlich von einer Kulisse auf eine benachbarte Kulisse gelangen, ohne dass es zuvor angehoben wird und willentlich auf eine andere Kulisse aufgesetzt wird. Entsprechendes gilt für eine in einer vorderen Position der Kulissenanordnung angeordnete Nut.
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Alternativ oder zusätzlich können die Kulissen Nuten oder Stege aufweisen, welche mit einer jeweiligen Struktur des Stellgliedes bzw. der verwendeten Rollen korrespondieren, um ein versehentliches Verlassen einer Kulisse durch das Stellglied zu verhindern. Entsprechendes gilt für eine in einer vorderen Position der Kulissenanordnung angeordnete Nut, Alternativ oder zusätzlich kann eine magnetische oder mechanische Kraft, insbesondere Reibkraft oder ein Formschluss, zur seitlichen Verschiebung vorgesehen sein, welche bzw. welcher eine Mindestkraft in eine Richtung einer Nachbarkulisse erfordert, bevor das Stellglied mit der neuen Kulisse in Eingriff gebracht werden kann. Insbesondere kann eine mechanische Struktur innerhalb des Scharniers vorgesehen sein, welches in Abhängigkeit einer Winkelstellung der Auflage gegenüber dem Schlitten das Spiel freigibt oder verwehrt. Somit wird das Spiel erst dann freigegeben, wenn sich die Auflage in einer maximal angehobenen Position befindet, in welcher das Stellglied auch in jedem Fall von der Kulissenanordnung abgehoben wurde.
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Die Erfindung, wie sie oben beschrieben worden ist, kann bevorzugt durch die folgenden Klauseln weitergebildet sein:
- 1. Der Grundkörper kann zumindest anteilig eine rutschhemmende Unterseite aufweisen.
- 2. Das Scharnier kann eine Welle aufweisen, welche seitlich Sicherungseinrichtungen, insbesondere axiale Gewinde für die Aufnahme von Schrauben aufweisen kann und die Elemente Schlitten, Auflage und Anschlag weisen Augen oder Rohrführungselemente auf, so dass die Elemente auf die Achse gefädelt und mittels der Schrauben gesichert werden können. Dies ermöglicht einen einfachen Austausch von Teilen durch den Anwender.
- 3. Der Schlitten kann aus opakem Material, insbesondere Schichtmaterial, gefertigt sein, insbesondere mittels Spritzguss, Polycarbonat oder Polyacryl.
- 4. Das Stellglied kann als Rolle ausgestaltet sein, welches, insbesondere durch eine umlaufende Nut oder einen umlaufenden Steg, eingerichtet ist, einen Formschluss mit einer Kulisse einzugehen.
- 5. Der Grundkörper kann ein (insbesondere wenige Millimeter starkes) flächiges Element umfassen/umgreifen, welches fest, insbesondere adhäsiv, mit einer Oberfläche des Schreibtisches verbunden ist, so dass der Grundkörper gegen Verrutschen gesichert wird.
- 6. Der Grundkörper kann, insbesondere inklusive der Kulissenanordnung, zumindest anteilig, fest mit dem Schreibtisch verbunden, insbesondere verschraubt oder verklebt, und optional anteilig oder vollständig in eine Oberfläche des Schreibtisches eingelassen sein, um die Bauhöhe über der Oberfläche zu verringern.
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Die Vorrichtung kann für die Halterung von Papiervorlagen, Akten unterschiedlicher Dicke, Büchern, Laptops, Tablets, Smartphones, weiteren (Funk-)Tastaturen u.v.m. verwendet werden.
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Die vorstehend beschriebenen Merkmale, Merkmalskombination, Gegenstände und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren näher veranschaulicht. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer hinteren, horizontalen Konfiguration;
- 2 eine Seitenansicht des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des in 2 gezeigten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des in 3 gezeigten Ausführungsbeispiels, bei welchem sich der Schlitten in einer vorderen Position befindet; und
- 5 eine perspektivische Darstellung eines Grundkörpers gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welche sich auf einer Oberfläche eines Schreibtischs 3 befindet. Der Schlitten 6 ist in einer hinteren Position angelangt, in welcher sich die Auflage 7 in einer horizontalen Konfiguration befindet. In dieser Position fluchtet eine vordere Seitenwand 26 des Schlittens mit einer Grundkörperstirnwand 28 des Grundkörpers 5. Mit anderen Worten befindet sich die Grundkörperstirnwand 28 in einem Tor 29 des Schlittens 6. Ein Scharnier 18 verläuft horizontal und quer bzw. senkrecht zur Richtung der Verschiebung des Schlittens 6 gegenüber dem Grundkörper 5. Auf dem Scharnier 18 sind ein Anschlag 9 in einer flachen Konfiguration, die Auflage 7 und der Schlitten 6 drehbar bzw. schwenkbar zueinander gelagert. Ein horizontales Spiel 17 ermöglicht eine Verschiebung des Anschlages 9 sowie der Auflage 7 gegenüber dem Schlitten 6, um (nicht dargestellte) Stellglieder an der unteren Fläche der Auflage 7 wahlweise in Eingriff mit einer (nicht dargestellten) Kulisse einer (nicht dargestellten) Kulissenanordnung zu bringen.
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2 zeigt die Vorrichtung 1. Dem Betrachter zugewandt ist eine rechte Seitenwand 25 des Schlittens 6, an welcher Rollen 19 vorgesehen sind, um den Schlitten 6 horizontal über die Oberfläche des Schreibtischs 3 zu führen. Insbesondere die hintere Rolle 19 im Bereich der hinteren Seitenwand 27 könnte auch gegen einen Gleiter (z.B. Filz) ersetzt werden, da hier üblicherweise nur geringe Normalkräfte auf die Oberfläche des Schreibtischs 3 wirken. Gestrichelt dargestellt ist die Auflage 7 in einer oberen/aufgestellten Position, welche durch (nicht dargestellte) Stellglieder oder manuell durch Anheben der Auflage 7 hergestellt werden kann. In durchgezogenen Linien ist eine flache Konfiguration des Anschlags 9 dargestellt, in welcher eine kurze Kante 9b den Aktenanschlag bzw. Schriftstückanschlag der Vorrichtung 1 darstellt. Durch Schwenken des Anschlags 9 um das Scharnier 18 wird eine aufrechte Konfiguration des Anschlages 9 herbeigeführt, in welcher sich ein zuvor dem Anwender zugewandter Abschnitt des Anschlages 9 an der vorderen Seitenwand 26 des Schlittens 6 abstützt und die lange Kante 9c als Aktenanschlag wirksam wird.
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3 zeigt eine geschnittene Darstellung der Konfiguration aus 2 hinter einer Tastatur 4. Der Grundkörper 5 mit einer Kulissenanordnung 22 ist hier in einem vorderen Bereich eines Volumens im Körper des Schlittens 6 angeordnet. Er weist eine erste Kulisse 111 mit maximaler Neigung, eine zweite Kulisse 112 mit geringerer Neigung und eine dritte Kulisse 113 ohne Neigung gegenüber einer Horizontalen auf. Eine Rolle 10 ist in Verbindung mit einem Pin 14 als Stellglied an einer Unterseite der Auflage 7 angeordnet. In horizontaler Lage wird die Auflage 7 über den Pin 14 und die Rolle 10 auf der Oberfläche des Schreibtisches 3 gelagert. Der Pin 14 durchragt hierzu eine Ausnehmung 23a im Deckel 23 des Schlittens 6. Die Ausnehmung 23 ist so dimensioniert, dass der Pin 14 und die Rolle 10 auf sämtlichen Kulissen 111, 112, 113 aus der gezeigten Darstellung in die in 4 gezeigte Darstellung gelangen können, ohne mit dem Deckel 23 zu kollidieren. Eine hintere Flanke der Kulisse 113 stellt einen hinteren Anschlag 15 für den Schlitten 6 bzw. seine hintere Seitenwand 27 dar (Konfiguration in 4 gezeigt). Hierbei gerät die Rolle 10 in Eingriff mit der Nut 11a, welche am vorderen Ende einer jeden Kulisse 111, 112, 113 angeordnet ist. Zwischen den Kulissen sowie innerhalb der Nut sind (nicht dargestellte) vertikale Strukturen in Richtung der Verschiebung längserstreckt vorgesehen, um ein Verlassen einer aktuellen Kulisse 111, 112, 113 durch die Rolle 10 erst dann zu erlauben, wenn die Auflage 7 durch den Anwender zumindest ein wenig angehoben und anschließend seitlich (in Betrachtungsrichtung) gegenüber dem Schlitten 6 verschoben wird. Ein in 3 nicht dargestelltes Tor in der vorderen Seitenwand 26 „schluckt“ hierbei die Tastatur 4, welche dabei größtenteils in das Volumen des Schlittens 6 aufgenommen wird.
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Diese Konfiguration ist in 4 dargestellt. Indem die Rolle 10 die Kulisse 111 hinaufgerollt und in der Nut 11a zum Stehen gekommen ist, da der hintere Anschlag 15 an der hinteren Seitenwand 27 des Schlittens 6 anliegt, ist die Auflage 7 in eine geneigte Konfiguration übergegangen, so dass die Akte 2 in ergonomischer Weise durch den Anwender gehandhabt werden kann. Die Akte 2 ist im ergonomischen „Sweetspot“ oberhalb der Tastatur 4 an der vorderen Kante des Schreibtischs bereitgestellt. Der Pin 14 kann einen kreisringsegmentförmigen Verlauf aufweisen, um die Ausnehmung 23a stets bestmöglich zu verschließen und den Blick des Anwenders in das Volumen unterhalb des Deckels 23 zu verhindern und die Verletzungsgefahr für den Anwender zu minimieren.
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5 zeigt einen Grundkörper 5 in einer perspektivischen Darstellung. Dieser weist zwei Kulissenanordnungen 22 auf, welche jeweilige Kulissen 111, 112, 113 und eine Aufnahme für eine jeweilige Führungsschiene 13 aufweisen. Die Aufnahme weist eine parallel zur Kulisse 113 verlaufende Struktur in Form eines Kragens 16 und eine vor der Führungsschiene 13 angeordnete Struktur in Form eines niedrigeren Kragens 30 auf. Eine entsprechende Struktur ist (nicht dargestellt) an der hinteren Seite der Aufnahme für die Führungsschiene 13 vorgesehen, um deren unteres Profil spielfrei in der jeweiligen Kulissenanordnung zu fixieren, die Freigängigkeit des oberen Profils der Führungsschiene 13 jedoch weder nach hinten noch nach vorne einzuschränken. Der Grundkörper 5 wird durch ein Blech 8 in einer nach unten offenen Kavität des Grundkörpers 5 gegen Verrutschen auf dem Schreibtisch verankert. Das Blech 8 kann beispielsweise adhäsiv an einer gewünschten Position auf der Oberfläche des Schreibtischs 3 festgelegt werden. Es könnte jedoch auch geschraubt oder reibschlüssig festgelegt sein. Ein Kabelkanal 20 verläuft im Grundkörper 5 von einer vorderen Kante im Bereich der vorderen Seitenwand 28 über eine Ausnehmung für das Blech 8 bis an eine hintere Kante des Grundkörpers 5. Um die Montage zu erleichtern, kann das Blech 8 eine Führungsstruktur aufweisen, in welche zunächst das Tastaturkabel 21 eingedrückt oder anderweitig eingepasst wird und anschließend der Grundkörper 5 über das Tastaturkabel 21 und das Blech 8 gestülpt wird. Anschließend kann der Rest der Vorrichtung (Schlitten 6, Auflage 7, etc.) auf den Grundkörper 5 aufgesetzt werden, wobei die Führungsschienen 13 in vordefinierten Eingriff mit der Unterseite des Schlittens 6 gebracht werden. Die Vorrichtung 1 ist nun betriebsbereit.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Akte
- 3
- Schreibtisch
- 4
- Tastatur
- 5
- Grundkörper
- 6
- Schlitten
- 7
- Auflage
- 8
- Blech
- 9
- Anschlag
- 9b
- kurze Kante
- 9c
- lange Kante
- 10
- Rolle
- 111,112,113
- Kulisse
- 11 a
- Nut
- 13
- Führungsschiene
- 14
- Pin
- 15
- hinterer Anschlag
- 16
- Kragen
- 17
- Spiel
- 18
- Scharnier
- 19
- Rolle
- 20
- Kabelkanal
- 21
- Tastaturkabel
- 22
- Kulissenanordnung
- 23
- Deckel
- 24
- linke Seitenwand
- 25
- rechte Seitenwand
- 26
- vordere Seitenwand
- 27
- hintere Seitenwand
- 28
- Stirnwand
- 29
- Tor
- 30
- Kragen