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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Spülprogramms zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine, aufweisend einen Spülbehälter, einen Spülkorb, in dem das Spülgut angeordnet werden kann, und einen Umwälzkreislauf, umfassend eine Sprüheinrichtung zum Besprühen des Spülguts mit Spülflüssigkeit, einen im unteren Bereich des Spülbehälters angeordneten Sammeltopf, sowie eine Umwälzpumpe, mit der die im Sammeltopf gesammelte Spülflüssigkeit zur Sprüheinrichtung gefördert wird, wobei das Spülprogramm mehrere Spülgänge umfasst und wobei in einem Spülgang eine vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge im Umwälzkreislauf zirkuliert.
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Derartige Verfahren und dafür eingerichtete Geschirrspülmaschinen sind aus dem Stand der Technik an sich gut bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf.
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Spülprogramme zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine weisen typischerweise mehrere Spülgänge auf, zumindest einen Hauptreinigungsgang und einen Klarspülgang. Dabei dient der Hauptreinigungsgang dazu, das Spülgut zu reinigen, während der Klarspülgang dazu dient, das Spülgut von Reinigerresten zu befreien, und durch Zugabe von Klarspülmittel ein verbessertes Ablaufen der Spülflüssigkeit während der anschließenden Trocknung zu erreichen. Nach den einzelnen Spülgängen wird die Spülflüssigkeit typischerweise aus der Geschirrspülmaschine mittels einer Pumpe nahezu vollständig abgefördert.
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Dabei verbleibt konstruktionsbedingt typischerweise eine geringfügige Menge an Spülflüssigkeit im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe, welche nicht abförderbar ist. Dadurch findet stets eine sogenannte Laugenverschleppung in nachfolgende Spülgänge statt. Obwohl typischerweise zwischen einem Hauptreinigungsgang und einem Klarspülgang noch ein Zwischenspülgang geschaltet wird, ist die Spülflüssigkeit im Klarspülgang gelegentlich belastet mit organischen Materialien, die Nahrung für Mikroorganismen bietet. Wenn längere Standzeiten zwischen zwei aufeinander folgende Spülprogrammen vorkommen, führt dies zu einer weiteren Verschlechterung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit im Sammeltopf. Dieses Wasser belastet das nachfolgende Spülprogramm.
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Die
DE 197 05 926 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Spülprogramms zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine, wobei mit einer Messvorrichtung ein Verschmutzungsgrad der Reinigungsflüssigkeit gemessen wird, um damit den weiteren Programmablauf einzustellen.
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Die
DE 10 2011 053 548 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Spülprogramms zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine mit einem Programmschritt, bei dem ein Spülflottenspeicherbehälter gereinigt wird, wobei die dafür eingesetzte Spülflotte in einem vorgeschalteten Kontrollschritt mittels einer Trübungsmessung auf ihre Eignung zur Reinigung überprüft wird.
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Der Erfindung stellt sich das Problem, ein im Hinblick auf die Hygiene und das Reinigungsergebnis verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Spülprogramms zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Betreiben eines Spülprogramms zum Reinigen von Spülgut in einer Geschirrspülmaschine. Diese weist einen Spülbehälter, einen Spülkorb, in dem das Spülgut angeordnet werden kann, und einen Umwälzkreislauf auf, welcher eine Sprüheinrichtung zum Besprühen des Spülguts mit Spülflüssigkeit, einen im unteren Bereich des Spülbehälters angeordneten Sammeltopf, sowie eine Umwälzpumpe umfasst, mit der die im Sammeltopf gesammelte Spülflüssigkeit zur Sprüheinrichtung gefördert wird. Das Spülprogramm umfasst mehrere Spülgänge, insbesondere einen Hauptreinigungsgang und einen Klarspülgang, darüber hinaus können zwischen dem Hauptreinigungsgang und dem Klarspülgang noch ein oder mehrere Zwischenspülgänge vorgesehen sein und/oder vor dem Hauptreinigungsgang noch ein Vorspülgang. Dabei zirkuliert in einem Spülgang eine vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge im Umwälzkreislauf. Erfindungsgemäß wird für diesen Spülgang ein Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit durchlaufen. Dieser Prozess umfasst dabei folgende Schritte:
- - vor dem Spülgang Einleiten einer ersten Wassermenge in den Sammeltopf oder den Spülbehälter, welche erste Wassermenge wesentlich kleiner ist als die vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge,
- - Vornehmen einer Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit, bei welcher Prüfung zumindest ein Parameter gemessen wird, der ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert,
- - Vergleichen des Messergebnisses mit einem vorgegebenen Schwellwert,
- - Abfördern der Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine, falls der Schwellwert überschritten ist, und andernfalls, also falls der Schwellwert nicht überschritten ist, Ergänzen der ersten Wassermenge durch Einleiten einer zweiten Wassermenge in den Sammeltopf oder den Spülbehälter zur vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge und Durchführen des Spülgangs mit dieser Spülflüssigkeitsmenge.
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Durch die Erfindung wird erreicht, dass ein hinreichend gutes, insbesondere hygienisch unbedenkliches Reinigungsergebnis mit dem Spülprogramm sichergestellt werden kann. Insbesondere wird bei moderatem Wasserverbrauch erreicht, dass die Reinigungseignung der Spülflüssigkeit in dem Spülgang ausreicht, um ein solches, gutes Reinigungsergebnis zu erzielen.
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Der Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit weist somit zunächst einen Schritt des Einleitens von Frischwasser in den Sammeltopf oder den Spülbehälter auf. Dabei wird zunächst jedoch nicht die gesamte, für diesen Spülgang vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge eingeleitet, sondern lediglich eine vorgegebene erste Wassermenge, welche wesentlich kleiner ist als die vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge. Die vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge ist die Menge an Spülflüssigkeit, welche während des Spülgangs im Umwälzkreislauf zirkuliert und mit der insbesondere eine bestimmungsgemäße Reinigung des Spülgutes durch Besprühen des Spülguts mit Spülflüssigkeit mittels der Sprüheinrichtung erfolgt. Die vorgegebene Spülflüssigkeit reicht dabei insbesondere aus, um während des Spülgangs dauerhaft einen stabilen Pumpenlauf der Umwälzpumpe bei einer vorgegebenen Drehzahl der Umwälzpumpe zu gewährleisten, d.h. insbesondere einen Betrieb der Umwälzpumpe, ohne dass diese Luft einsaugt, d.h. ohne dass ein sogenanntes „Schlürfen“ auftritt. Die wesentlich geringere erste Wassermenge reicht hierfür dagegen nicht aus.
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Vor dem Einleiten der ersten Wassermenge befindet sich der Sammeltopf und die vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwege in einem entleerten Zustand, d.h. der Sammeltopf und die vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwege sind von Spülflüssigkeit befreit, zumindest weitgehend befreit. Hierzu wurde am Ende des zuletzt durchgeführten Spülgangs desselben oder des vorangegangenen Spülprogramms die Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine mittels einer Pumpe, insbesondere Laugenpumpe abgefördert. Wie eingangs beschrieben verbleibt dabei typischerweise eine geringfügige Restmenge an Spülflüssigkeit im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen, welche nicht abgefördert wurde bzw. werden konnte. Diese kann beispielsweise ein Volumen zwischen 10 und 200 ml aufweisen.
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Nach Einleiten der ersten Wassermenge befindet sich im Sammeltopf und den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen deswegen eine Spülflüssigkeitsmenge, die sich aus der ersten Wassermenge und der zuvor nicht abgeförderten Restmenge zusammensetzt. Das Frischwasser der ersten Wassermenge ist somit durch die Restmenge zumindest geringfügig verunreinigt.
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In einem weiteren Schritt des Prozesses zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit wird anschließend eine Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit vorgenommen, bei welcher Prüfung zumindest ein Parameter gemessen wird, der ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert. Hierzu kann etwa ein Sensor verwendet werden, der beispielsweise als Trübungssensor, Leitfähigkeitssensor, Nitritsensor, pH-Sensor, Ultraschallsensor oder auch als NIR-Sensor ausgebildet sein kann. Der Sensor kann insbesondere etwa im Sammeltopf angeordnet sein. In diesem Fall kann die erste Wassermenge insbesondere zumindest so groß gewählt sein, dass sich nach ihrem Einleiten ein oberhalb des Sensors liegender Wasserpegel im Sammeltopf einstellt. Mittels der vom Sensor erfassten Messgröße, also des gemessenen Parameters, kann auf die die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit geschlossen werden; der gemessene Parameter ist unmittelbar mit der Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit verknüpft, so dass er als Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit angesehen und verwendet werden kann.
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Anschließend folgt ein Schritt, in dem das Messergebnis mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen wird. Dieser Schwellwert kann in einer Steuereinrichtung der Geschirrspülmaschine vorgegeben sein oder eingestellt werden.
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In einem weiteren Schritt werden abhängig von diesem Vergleich automatisch eine von zwei Alternativen ausgeführt: Ergibt der Vergleich, dass der Schwellwert überschritten ist, wird die Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine abgefördert. Ergibt der Vergleich jedoch, dass der Schwellwert nicht überschritten ist, wird die erste Wassermenge durch Einleiten einer zweiten Wassermenge in den Sammeltopf oder den Spülbehälter zur vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge ergänzt und der Spülgang mit dieser Spülflüssigkeitsmenge durchgeführt.
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Es wird somit verhindert, dass der Spülgang mit einer zu stark verunreinigten Spülflüssigkeit durchgeführt wird. Ein Wassermehrverbrauch tritt dabei ausschließlich im Fall auf, dass der Schwellwert überschritten ist, und auch dann bleibt der Wassermehrverbrauch moderat, da die erste Wassermenge lediglich ein geringes Volumen aufweist, welches wesentlich kleiner ist als das Volumen der vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge. Das Abfördern dieser Wassermenge fällt daher im Wasserverbrauch des gesamten Spülprogramms nicht oder nur unwesentlich ins Gewicht. Vorzugsweise beträgt die erste Wassermenge lediglich zwischen 10% und 30%, insbesondere zwischen 15% und 25%, der Spülflüssigkeitsmenge und/oder weist lediglich ein Volumen zwischen 300 und 1000 ml, insbesondere zwischen 600 ml und 800 ml, auf. Andererseits ist die eingeleitete erste Wassermenge dabei vorzugsweise wesentlich größer als die zuvor im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen befindliche Restmenge an Spülflüssigkeit.
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Wenn der Schwellwert nicht überschritten ist, tritt kein Wassermehrverbrauch auf. In diesem Fall wird die erste Wassermenge durch Einleiten einer zweiten Wassermenge in den Sammeltopf oder den Spülbehälter zur vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge ergänzt. Hierzu kann eine vorgegebene zweite Wassermenge eingeleitet werden oder es kann als zweite Wassermenge so viel Wasser eingeleitet werden bis die im Sammeltopf bzw. Spülbehälter vorhandene Spülflüssigkeit der vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge entspricht. Mit der nunmehr vorhandenen Spülflüssigkeitsmenge wird anschließend der Spülgang durchgeführt.
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Die erste Wassermenge kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung auch so bemessen sein, dass sich ein von einer Siebeinrichtung der Geschirrspülmaschine umfasstes Flächensieb nach Einlaufen der ersten Wassermenge unterhalb des sich einstellenden Wasserpegels befindet. Hierdurch können durch die erste Wassermenge etwaige am Flächensieb anhaftende Schmutzablagerungen gelöst werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Einleitung der ersten Wassermenge und vor Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit die Umwälzpumpe zumindest für eine kurze Zeitdauer in Betrieb genommen. Vorzugsweise ist dabei die Zeitdauer des Betriebs der Umwälzpumpe so kurz und/oder die Drehzahl der Umwälzpumpe so gering gewählt, dass keine Benetzung des Spülguts mit von der Sprüheinrichtung abgegebenen Spülflüssigkeit erfolgt.
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Durch die Umwälzung der Spülflüssigkeit wird die im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen verbliebene Restmenge an Spülflüssigkeit ausgetauscht, bzw. mit der ersten Wassermenge besser vermischt. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Ergebnis der Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit nicht verfälscht ist und dass im Falle des Überschreitens des Schwellwertes zumindest ein wesentlicher Teil der zuvor verbliebenen Restmenge an Spülflüssigkeit abgefördert wird.
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Es ist möglich, dass der Schritt des Vornehmens der Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit während des Betriebs der Umwälzpumpe erfolgt. Er kann jedoch auch erfolgen, nachdem die Umwälzpumpe wieder abgeschaltet worden ist.
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Wenn die Umwälzpumpe innerhalb des Prozesses zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit betrieben wird, so vorzugsweise lediglich in einer solchen Weise, dass keine Benetzung des Spülguts mit von der Sprüheinrichtung abgegebenen Spülflüssigkeit erfolgt. Eine Beaufschlagung des Spülguts mit möglicherweise verunreinigter oder keimbelasteter Spülflüssigkeit wird somit vermieden. Hierfür kann die Umwälzpumpe beispielsweise nur sehr kurz betrieben werden. Sie kann auch mit einer sehr geringen Drehzahl, die insbesondere wesentlich geringer als die während des Spülgangs verwendete Drehzahl ist, betrieben werden. Die Drehzahl kann dabei insbesondere so gewählt sein, dass der Druck nicht ausreicht, um die Spülflüssigkeit bis zur Sprüheinrichtung zu fördern oder zumindest dafür, dass keine Sprühstrahlen von der Sprüheinrichtung abgegeben werden, die bis zum Spülgut reichen. Gemäß einer weiteren Möglichkeit kann im Umwälzkreislauf eine Wasserweiche vorhanden sein, wobei etwa einer von mehreren alternativ ansteuerbaren Wasserwegen eine Umwälzung der Spülflüssigkeit an der Sprüheinrichtung vorbei vorsehen kann und etwa eine Führung der Spülflüssigkeit unmittelbar zurück in den Sammeltopf ermöglichen kann. Auch durch Ansteuerung einer solchen Wasserweichenstellung kann eine Benetzung des Spülguts mit von der Sprüheinrichtung abgegebenen Spülflüssigkeit vermieden werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird nach einer aufgrund der Überschreitung des Schwellwertes erfolgten Abförderung der Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine erneut eine erste Wassermenge, also Frischwasser mit einem Volumen der vorgegebenen ersten Wassermenge, in den Sammeltopf oder den Spülbehälter eingeleitet. Anschließend erfolgt wiederum eine Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf befindlichen Spülflüssigkeit wie zuvor beschrieben, d.h. es wird zumindest ein Parameter gemessen, der ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert. Die Restmenge an Spülflüssigkeit, die nach dem Abfördern der Spülflüssigkeit wiederum im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen verblieben ist, sollte aufgrund der vor dem Abfördern erfolgten Mischung mit Frischwasser wesentlich sauberer sein. Es ist daher wahrscheinlich, dass der anschließende Vergleich des Messergebnisses mit einem, insbesondere dem selben vorgegebenen Schwellwert ergibt, dass der Schwellwert diesmal nicht überschritten ist. In diesem Fall wird die erste Wassermenge durch Einleiten einer zweiten Wassermenge in den Sammeltopf oder den Spülbehälter zur vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge ergänzt und der Spülgang mit dieser Spülflüssigkeitsmenge durchgeführt. Sollte dagegen der Schwellwert wiederum überschritten sein, erfolgt wiederum ein Abfördern der Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine. Ein derartiges schleifenartiges Wiederholen der beschriebenen Prozessschritte erfolgt gegebenenfalls solange bis der Schwellwert durch das Messergebnis nicht überschritten ist. Alternativ kann auch eine fest vorgegebene Zahl von Schleifendurchgängen und damit Verdünnungsschritten bestimmt sein, nach der der Spülgang ohne den Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit begonnen wird oder aber das Spülprogramm mit einer Fehlermeldung oder einem Warnhinweis abgebrochen wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der beschriebene Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit für den ersten Spülgang des Spülprogramms, also unmittelbar am Anfang des Spülprogramms beim ersten Wassereinlauf des Spülprogramm durchlaufen. Dabei kann es sich insbesondere um den Hauptspülgang des Spülprogramms oder um einen vor dem Hauptspülgang vorgesehenen Vorspülgang handeln. Bei dem ersten Spülgang des Spülprogramm ist die Gefahr besonders groß, dass die Restmenge an Spülflüssigkeit, welche am Ende des zuvor betriebenen Spülprogramms nach dem Abfördern der Spülflüssigkeit im Sammeltopf und/oder der Umwälzpumpe bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen verblieben ist, nicht nur verunreinigt, sondern aufgrund des möglicherweise großen Zeitabstandes auch stark verkeimt ist. Daher hat das Verfahren in diesem Fall eine besonders große Bedeutung. Jedoch kann der beschriebene Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit auch für einen anderen Spülgang und/oder mehrere oder alle Spülgänge vorgesehen sein.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit nur dann durchlaufen, wenn eine vorgegebene Mindestzeitdauer seit Abschluss des zuletzt vorgenommenen Spülprogramms überschritten ist. Es wird somit die Zeitdauer, welche seit Abschluss des zuletzt vorgenommenen Spülprogramms vergangen ist, gemessen. Ist diese bei Start eines neuen Spülprogramms nicht größer als die vorgegebene Mindestzeitdauer, so startet das Spülprogramm mit dem Einlassen der gesamten Frischwassermenge für die für den ersten Spülgang vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge, insbesondere ohne dass der Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit durchlaufen wird. Eine gewisse Verunreinigung wird dabei zugunsten eines geringen Wasser- und Zeitverbrauchs in Kauf genommen, während eine starke Verkeimung aufgrund der geringen Standzeit noch nicht zu erwarten ist. Ist dagegen die vorgegebene Mindestzeitdauer überschritten, so wird der beschriebene Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit durchlaufen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird während des letzten Spülgangs eines ersten Spülprogramms, insbesondere während des Klarspülgangs eines ersten Spülprogramms eine Prüfung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit vorgenommen. Bei dieser Prüfung wird zumindest ein Parameter gemessen, der ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert. Das Messergebnis wird anschließend mit einem vorgegebenen Klarspülwasserverunreinigungsschwellwert verglichen. Der beschriebene Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit wird in dem dem ersten Spülprogramm nachfolgenden nächsten Spülprogramm gemäß diesem Ausführungsbeispiel nur dann durchlaufen, wenn dieser Klarspülwasserverunreinigungsschwellwert überschritten ist.
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Optimal ist es, wenn sowohl geprüft wird, ob eine vorgegebene Mindestzeitdauer seit Abschluss des zuletzt vorgenommenen Spülprogramms als auch ob ein vorgegebene Klarspülwasserverunreinigungsschwellwert überschritten ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit bereits dann durchlaufen wird, wenn einer der beiden Werte überschritten ist. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Prozess zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit nur dann durchlaufen wird, wenn beide Werte überschritten sind.
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Vorgeschlagen wird darüber hinaus eine Geschirrspülmaschine zum Reinigen von Spülgut. Diese weist einen Spülbehälter, einen Spülkorb, in dem das Spülgut angeordnet werden kann, und einen Umwälzkreislauf auf, welcher eine Sprüheinrichtung zum Besprühen des Spülguts mit Spülflüssigkeit, einen im unteren Bereich des Spülbehälters angeordneten Sammeltopf, sowie eine Umwälzpumpe umfasst, mit der die im Sammeltopf gesammelte Spülflüssigkeit zur Sprüheinrichtung gefördert wird. Darüber hinaus weist die Geschirrspülmaschine eine Steuereinrichtung auf, welche dazu ausgebildet und eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine Geschirrspülmaschine;
- 2 ein Ablaufschema eines Prozesses zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit;
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Spülprogramms gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
- 4 ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel
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3 zeigt ein grobes Ablaufdiagramm eines Spülprogramm 100 entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Spülprogramm weist mehrere Spülgänge 30, 40, 50 und einen das Spülprogramm 100 abschließenden Trocknungsabschnitt 60 auf. Bei den Spülgängen handelt es sich beispielsweise um einen Hauptreinigungsgang 30, einen Zwischenspülgang 40 und einen Klarspülgang 50. Zu Beginn des Spülprogramms 100 erfolgt in Zusammenhang mit dem Einleiten der Spülflüssigkeit für den ersten Spülgang des Spülprogramms 100, also etwa dem Hauptreinigungsgang 30, ein Prozess 20 zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit. Dieser Prozess könnte alternativ oder zusätzlich jedoch auch in Zusammenhang mit dem Einleiten der Spülflüssigkeit für einen anderen Spülgang des Spülprogramms 100 vorgesehen sein.
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1 zeigt eine grobe schematische Zeichnung einer Geschirrspülmaschine 1, bei der das erfindungsgemäße Verfahren ablaufen kann. Diese weist einen Spülbehälter 2, zumindest einen Spülkorb 3, in dem zu reinigendes Spülgut angeordnet werden kann, und einen Umwälzkreislauf auf. Der Umwälzkreislauf umfasst eine Sprüheinrichtung 4 zum Besprühen des Spülguts mit Spülflüssigkeit, einen im unteren Bereich des Spülbehälters 2 angeordneten Sammeltopf 5, sowie eine Umwälzpumpe 6, mit der die im Sammeltopf 5 gesammelte Spülflüssigkeit über - hier nicht dargestellte - Fluidleitungen zur Sprüheinrichtung 5 gefördert wird. Im Bereich des Sammeltopfs 5 ist eine Siebeinrichtung 8 vorhanden, welche ein Feinsieb 13 und ein Flächensieb 9 umfasst. Das Flächensieb 9 trennt den Spülbehälter 2 vom Sammeltopf 5. Außerdem ist am Sammeltopf 5 eine Laugenpumpe 7 angeschlossen, mit der die Spülflüssigkeit aus dem Sammeltop 5 abgepumpt und über - hier nicht gezeigte - Fluidleitungen aus der Geschirrspülmaschine 1 abgefördert werden kann. Im Bereich des Sammeltopfes 5 ist darüber hinaus ein Sensor 10 angeordnet, mit dem ein Parameter gemessen werden kann, der ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert. Der Sensor 10 ist steuerungstechnisch mit einer Steuereinrichtung 11 der Geschirrspülmaschine 1 verbunden, mit der Betriebsabläufe der Geschirrspülmaschine 1 gesteuert werden.
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Der etwa innerhalb des in 3 gezeigten Spülprogramms 100 bei einer Geschirrspülmaschine 1, wie sie etwa in 1 gezeigt ist, durchführbare Prozess 20 zur Sicherstellung der Reinigungseignung der Spülflüssigkeit ist in 2 nochmals detaillierter skizziert. In einem Prozessschritt 21 erfolgt vor einem Spülgang 20, 30, 40 ein Einleiten einer ersten Wassermenge in den Sammeltopf 5 oder den Spülbehälter 2, welche erste Wassermenge wesentlich kleiner ist als die zum Durchführen dieses Spülgangs 20, 30, 40 vorgegebene Spülflüssigkeitsmenge. Die Wassermenge mischt sich mit einer zuvor im Sammeltopf 5 und/oder der Umwälzpumpe7 bzw. in den vom Umwälzkreislauf umfassten Wasserwegen befindliche Restmenge an Spülflüssigkeit, welche in einem vorangegangenen Spülgang nicht abgefördert werden konnte. Es stellt sich ein Wasserpegel 12 im Sammeltopf 5 ein, wobei die erste Wassermenge so bemessen ist und der Sensor 10 derart angeordnet ist, dass der Sensor 10 sich unterhalb des Wasserpegels 12 befindet. In einem anschließenden Prozessschritt 22 erfolgt ein Vornehmen einer Prüfung der Reinigungseignung der im Sammeltopf 5 befindlichen Spülflüssigkeit, bei welcher Prüfung zumindest ein Parameter mit dem Sensor 10 gemessen wird, welcher Parameter ein Maß für die Verunreinigung und/oder Keimbelastung der Spülflüssigkeit repräsentiert. Das Messergebnis wird von der Steuereinrichtung 11 in einem weiteren Prozessschritt 23 mit einem vorgegebenen, in der Steuereinrichtung gespeicherten Schwellwert verglichen. Falls der Schwellwert überschritten ist, erfolgt ein Prozessschritt 24, wobei die Laugenpumpe 7 betrieben wird und Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine 1 abgepumpt und der Sammeltopf 5 so weit wie möglich entleert wird. Falls jedoch der Vergleich im Prozessschritt 23 ergibt, dass der Schwellwert nicht überschritten ist, folgt ein Prozessschritt 25, bei dem die erste Wassermenge durch Einleiten einer zweiten Wassermenge in den Sammeltopf 5 oder den Spülbehälter 2 zur zum Durchführen des Spülgangs 20, 30, 40 vorgegebenen Spülflüssigkeitsmenge ergänzt wird. Anschließend wird der Spülgang 20, 30, 40 mit dieser Spülflüssigkeitsmenge durchgeführt. Im Fall, dass der Schwellwert überschritten ist und im Prozessschritt 24 die Spülflüssigkeit aus der Geschirrspülmaschine 1 abgepumpt wird, folgt ein erneuter Prozessschritt 21 und somit ein erneutes Einleiten einer ersten Wassermenge in den Sammeltopf 5 oder den Spülbehälter 2.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Schon während des Klarspülgangs des zuvor, also letzten absolvierten Spülprogrammes wird dabei zur Prüfung der Reinigungseignung die Wasserqualität (WQ1) im Sammeltopf mittels eines dafür geeigneten Sensors gemessen. Das Ergebnis wird im Speicher der Steuereinrichtung abgelegt. Nach Ende des Programmabschnitts Klarspülen wird das Wasser abgepumpt. Eine geringe Restmenge verbleibt technisch bedingt im Sammeltopf.
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Wenn das im vorangehenden Spülprogramm ermittelte Messergebnis der Wasserqualität (WQ1) einen definierten Schwellenwert x erreicht oder überschreitet, wird zu Beginn des nachfolgenden Spülprogramms ein Schritt zur Verbesserung der Wasserqualität eingefügt. Dieser erfolgt vor einem Programmabschnitt „Vorspülen“ bzw. „Reinigung“ und ohne dass die Umwälzpumpe in Betrieb genommen wird.
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Dabei wird zu der Restmenge im Sammeltopf nach einer Standzeit zwischen dem letzten und dem nachfolgenden Spülprogramm eine geringe Menge frischen Wassers über den Wasserzulauf hinzugefügt. Die Menge ist gerade so hoch, dass sie ausreicht, dem im Sammeltopf befindlichen Sensor zur Bestimmung der Wasserqualität zu ermöglichen, eine Messung und somit eine Prüfung der Reinigungseignung durchzuführen. Wird bei der Messung (WQ2) ein definierter Schwellwert x nicht überschritten, erfolgt der komplette Wassereinlauf für den nachfolgenden Programmabschnitt „Vorspülen“ bzw. „Reinigung“. Wenn die Wasserqualität den definierten Schwellwert x erreicht oder überschreitet, wird es verworfen und der Messvorgang mit frischem Wasser wiederholt. (Um eine Endlosschleife zu vermeiden wird eine Zählervariable um den Wert 1 erhöht. Wenn der Zähler bei einer der folgenden Wiederholungen des Verdünnungsschrittes z.B. den Wert 3 erreicht, wird das Wasser im Sammeltopf abgepumpt, der Zähler auf Null gesetzt und das nachfolgende Spülprogramm beginnt ohne weitere Verdünnungsschritte)
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Diese Verdünnungsschritte können in einem weiteren Ausführungsbeispiel auch unabhängig von dem Messergebnis im Klarspülschritt durchgeführt werden. Sie können in diesem Fall vor einem Programmabschnitt „Vorspülen“ bzw. „Reinigung“ erfolgen, ohne dass die Umwälzpumpe in Betrieb genommen wird.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgen die Verdünnungschritte bereits nach der im Klarspülgang vorgenommenen Messung der Wasserqualität.
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Auf diese Weise erfolgt eine Verdünnung des im Sammeltopf verbliebenen Restschmutzes aus dem vorangehenden Spülprogramm. In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung reicht die einlaufende Wassermenge bis unmittelbar über das Niveau des Flächensiebes, um auch dort befindliche Schmutzablagerungen zu lösen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geschirrspülmaschine
- 2
- Spülbehälter
- 3
- Spülkorb
- 4
- Sprüheinrichtung
- 5
- Sammeltopf
- 6
- Umwälzpumpe
- 7
- Laugenpumpe
- 8
- Siebeinrichtung
- 9
- Flächensieb
- 10
- Sensor
- 11
- Steuereinrichtung
- 12
- Wasserpegel
- 13
- Feinsieb
- 20
- Prozess
- 21
- Prozessschritt
- 22
- Prozessschritt
- 23
- Prozessschritt
- 24
- Prozessschritt
- 25
- Prozessschritt
- 30
- Spülgang
- 40
- Spülgang
- 50
- Spülgang
- 60
- Trocknungsabschnitt
- 100
- Spülprogramm