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Die Erfindung betrifft einen Rollladen zum Abdunkeln einer Gebäudeöffnung, insbesondere eines Fensters oder einer Tür, zumindest aufweisend einen ersten Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, einen zweiten Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, wobei im abgerollten Zustand der erste Rollpanzer in Blickrichtung aus der Gebäudeöffnung betrachtet vor dem zweiten Rollpanzer angeordnet ist, und eine gemeinsame Welle, auf der die beiden Rollpanzer übereinander auf- und abgerollt werden, sowie ein Verfahren zum Auf- und Abrollen eines Rollladens.
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Rollläden zum Verdunkeln von Gebäudeöffnungen, beispielsweise Fenstern oder Türen, sind allgemein bekannt. Diese Rollläden weisen eine Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben aus einem lichtundurchlässigen Material auf. Zwischen den Rollladenstäben sind kleine Lüftungsschlitze ausgebildet, durch die auch ein wenig Licht hindurch scheinen kann. Die Lüftungsschlitze können durch ein vollständiges Abrollen des Rollpanzers geschlossen werden.
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Wird jedoch ein vermehrter Lichtdurchlass gewünscht, ist es bei den herkömmlichen Rollläden notwendig, diese aufzurollen. Dadurch ist jedoch die Gebäudeöffnung im unteren Bereich nicht mehr von dem Rollpanzer abgedeckt, sodass hierdurch beispielsweise ein Eindringen in das Gebäude möglich ist.
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Die Druckschriften
WO 2007/004852 A1 und
WO 2012/011666 A2 zeigen jeweils einen Rollo mit doppeltem Behang mit jeweils regelmäßig verteilten horizontalen Streifen mit großer und kleiner Opazität beziehungsweise Lichtdurchlässigkeit. Jeder Behang wird separat an einer, nur diesen Behang tragenden Achse geführt. Eine vertikale Verschiebung der Behänge zueinander erzeugt eine variierende Gesamtlichtdurchlässigkeit des Doppelbehangs.
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Aus der Druckschrift
DE 32 02 017 A1 ist zudem ein Rollladen bekannt, welcher zwei übereinander liegende Rollpanzer auf eine einzigen Welle aufwickelt, wobei die einzelnen Rollpanzer aufgrund der unterschiedlichen Aufrollradien unterschiedlich schnell aufgerollt werden. Zum einen sind jedoch beide Rollpanzer sind über ihre gesamte Fläche gleich lichtundurchlässig. Zum anderen sollen über unterschiedlich lange Aufhängemittel der beiden Rollpanzer an der einen Welle die unterschiedlichen Aufrollgeschwindigkeiten ausgeglichen werden. Sinn und Zweck der doppelten Rollpanzer ist gemäß dieser Druckschrift, die Wärmedämmung des Rollladens zu verbessern. Es wird also grundsätzlich ein vollständiges Abdecken, also auch eine möglichst niedrige Gesamtlichtdurchlässigkeit, beabsichtigt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Rollladen mit einer variablen Lichtdurchlässigkeit zu schaffen sowie ein Verfahren zum Abdunkeln einer Gebäudeöffnung hierfür bereit zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Die Erfinder haben erkannt, dass ein Rollladen mit einer einzigen Welle, an der zwei Rollpanzer gleichzeitig befestigt sind und darauf aufgerollt werden, wobei die Rollpanzer jeweils eine Vielzahl von gleich beabstandeten und quer verlaufenden durchsichtigen beziehungsweise lichtdurchlässigen und undurchsichtigen beziehungsweise lichtundurchlässigen Bereichen aufweisen, eine Verbesserung gegenüber den bisher bekannten Rollladen darstellt. Aufgrund der unterschiedlichen Rollradien der beiden Rollpanzer werden diese auf die eine Welle unterschiedlich schnell auf- und abgerollt, sodass je nach Aufrollzustand der beiden Rollpanzer eine mehr oder minder starke Abdunkelung der Gebäudeöffnung und damit eine variable Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens entsteht.
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Auf die eine Welle des Rollladens können zwei separate Rollpanzer aufgerollt werden. Beide Rollpanzer können in separaten Führungsnuten beziehungsweise Führungsschienen geführt werden. Durch die sich ergebenden unterschiedlichen Aufrolldurchmesser beziehungsweise Aufrollradien der Rollpanzer bewegen sich die Rollpanzer beim Auf- und Abrollen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zueinander. Gleichzeitig können die Rollpanzer versetzt an der Welle aufgehängt werden, um zusätzlich zu den sich ändernden Aufrollradien einen Versatz der Rollladenstäbe zu erreichen.
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Die Verbindungen der Rollladenstäbe der beiden Rollpanzer können jeweils nur in einem seitlichen, äußeren Bereich erfolgen, während die mittleren Bereiche der Rollladenstäbe abwechselnd ausgespart werden können. Dadurch entstehen zwei Rollpanzer, die direkt übereinander beziehungsweise voreinander angeordnet sind und jeweils einen Lichtdurchlass in der Stabhöhe ermöglichen. Aufgrund der unterschiedlichen Aufrollradien und der unterschiedlich langen Aufhängungen der Rollpanzer an der Welle laufen die Rollpanzer unterschiedlich schnell, sodass die lichtdurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers die lichtdurchlässigen Bereiche des anderen Rollpanzers mehr oder weniger überdecken. Somit kann der Lichteinfall durch den Rollladen verändert werden und es entsteht eine variable Abdunkelung beziehungsweise Abdeckung der Gebäudeöffnung.
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Demgemäß schlagen die Erfinder vor, einen Rollladen zum Abdunkeln einer Gebäudeöffnung, insbesondere eines Fensters oder einer Tür, zumindest aufweisend einen ersten Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, einen zweiten Rollpanzer mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, wobei im abgerollten Zustand der erste Rollpanzer in Blickrichtung aus der Gebäudeöffnung betrachtet vor dem zweiten Rollpanzer angeordnet ist, und eine gemeinsame Welle, auf der die beiden Rollpanzer übereinander auf- und abgerollt werden, dahingehend zu verbessern, dass die beiden Rollpanzer jeweils abwechselnd angeordnete Bereiche unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit aufweisen, sodass aufgrund sich verändernder, unterschiedlichen Aufrollradien der beiden Rollpanzer beim Aufrollen auf die Welle je nach Aufrollzustand eine unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeit der Rollpanzer vorliegt.
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Die Rollpanzer sind erfindungsgemäß an einer gemeinsamen Welle befestigt und werden übereinander auf- und abgerollt. Mit anderen Worten sind die Rollpanzer an der Welle nicht in axialer Richtung betrachtet nebeneinander, sondern in radialer Richtung betrachtet auf- beziehungsweise übereinander angeordnet. Im abgerollten Zustand sind die Rollpanzer voreinander vor der Gebäudeöffnung positioniert. Die Rollpanzer sind weiterhin separat voneinander ausgebildet und im Übrigen nicht miteinander verbunden.
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Im abgerollten Zustand ist vorzugsweise der erste Rollpanzer auf der Vorder- beziehungsweise Außenseite und der zweite Rollpanzer auf der Hinter- beziehungsweise Innenseite - relativ zur Gebäudeöffnung betrachtet - angeordnet. Die Relativbegriffe „vorne“, „außen“ und „hinten“, „innen“ beziehen sich im Folgenden stets auf das Gebäude beziehungsweise die Gebäudeöffnung.
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Beide Rollpanzer weisen jeweils eine Vielzahl an Rollladenstäben auf. Die Rollladenstäbe sind vorteilhafterweise zumindest an den äußeren Seitenbereichen mit einer herkömmlichen Kederverbindung miteinander verbunden. Erfindungsgemäß weisen die beiden Rollpanzer Bereiche unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit beziehungsweise Opazität auf. Bereiche mit größerer Lichtdurchlässigkeit und Bereiche geringerer Lichtdurchlässigkeit sind bei jedem Rollpanzer - in Aufrollrichtung betrachtet - abwechselnd angeordnet.
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Da die beiden Rollpanzer auf der gemeinsamen Welle übereinander und spiralförmig ineinander aufgerollt werden, ergeben sich beim Aufrollen unterschiedliche, sich stetig verändernden Aufrollradien. Diese Aufrollradien bewirken eine unterschiedliche Relativgeschwindigkeit der beiden Rollpanzer. Dadurch verschieben sich beim Aufrollen die unterschiedlich lichtdurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer relativ zueinander. Die lichtdurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers werden mal mehr und mal weniger von den lichtundurchlässigen Bereichen des anderen Rollpanzers abgedeckt, sodass die Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens beim Aufrollen stetig variiert. Gleiches gilt selbstverständlich in analoger Weise beim Abrollen.
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Zum Auf- und Abrollen der Rollpanzer dient eine Antriebseinheit, beispielsweise ein Elektromotor oder eine manuell zu betätigende Kurbel oder ein Gurt.
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Die beiden Rollpanzer sind in Nuten in seitlichen Führungsschienen geführt. Vorteilhafterweis ist jeder Rollpanzer in einer eigenen Führungsnut geführt. Eine Ausführungsform sieht vor, dass an jeder Seite eine Führungsschiene mit zwei Nuten, in denen die beiden Rollpanzer seitlich geführt werden, vorliegt. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass an jeder Seite zwei Führungsschienen mit jeweils einer Nut vorliegen.
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Besonders günstig ist es, wenn je Rollpanzer eine Vielzahl von gleich beabstandeten, quer zur Aufrollrichtung verlaufenden und abwechselnd angeordneten lichtdurchlässigen Bereichen und lichtundurchlässigen Bereiche ausgebildet sind. Die Höhe der lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereiche entspricht bevorzugt jeweils der Höhe eines Rollladenstabes. Die einzelnen Bereiche erstrecken sich somit vor allem in horizontaler Richtung also quer zur Aufrollrichtung. Bereiche mit größerer Höhe, beispielswiese der Höhe von zwei oder mehr Rollladenstäben, sind ebenfalls ausführbar.
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In einer Ausführungsform sind die lichtdurchlässigen Bereiche Aussparungen in den Rollladenstäben. Die Aussparungen sind vorteilhafterweise jeweils mittig in den Rollladenstäben ausgebildet, sodass in den seitlichen Randbereichen die Rollladenstäbe miteinander verbunden werden können und die seitliche Führung der Rollladenstäbe in den Führungsschienen möglich ist. Beispielsweise sind je Rollladenstab eine oder mehrere Aussparungen ausgebildet. Die Aussparungen sind bevorzugt als Öffnungen oder Löcher in den Rollladenstäben ausgebildet. Weiterhin bevorzugt sind die Aussparungen jeweils mittig in den Rollladenstäben angeordnet. Besonders günstig ist eine Ausführungsform mit einer mittig angeordneten Aussparung je lichtdurchlässigem Rollladenstab, sodass die lichtdurchlässigen Rollladenstäbe in den seitlichen Bereichen mit den benachbarten lichtundurchlässigen Rollladenstäben verbunden werden können. Vorteilhafterweise sind die Rollladenstäbe mit Aussparungen einheitlich ausgebildet.
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Es ist weiterhin möglich, in die Aussparungen ein Insektennetz oder ein anderes licht- und luftdurchlässiges Material einzusetzen, beispielsweise ein Gitter als Einbruchssicherung oder einen transparenten Kunststoff.
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In einer anderen Ausführungsform sind die lichtdurchlässigen Bereiche als transparente Rollladenstäbe ausgebildet. Beispielsweise sind die lichtdurchlässigen Rollladenstäbe vollständig aus einem transparenten Kunststoff gefertigt.
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In noch einer Ausführungsform sind die lichtundurchlässigen Bereiche die Rollladenstäbe selbst. Beispielsweise sind die lichtundurchlässigen Rollladenstäbe aus einem Kunststoff, Aluminium oder Holz gefertigt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform eines Rollpanzers sieht vor, dass lichtundurchlässige, herkömmliche Rollladenstäbe, also ohne Aussparungen oder dergleichen, abwechselnd zu lichtdurchlässigen Rollladenstäben mit mittigen und offenen Aussparungen angeordnet sind.
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Weiterhin bevorzugt sind alle Rollladenstäbe einheitlich hoch ausgebildet. Es sind jedoch auch Ausführungen mit unterschiedlich hohen Rollladenstäben möglich.
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Die beiden Rollpanzer können derart ausgebildet werden, dass die unterschiedlichen Bereiche im abgerollten Zustand jeweils nebeneinander oder versetzt zueinander angeordnet sind.
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Entsprechend sind in einer Ausführungsform im vollständig abgerollten Zustand beider Rollpanzer die lichtundurchlässigen Bereiche derart abwechselnd angeordnet, dass die Gesamtlichtdurchlässigkeit minimal ist. Somit ist die Gebäudeöffnung vollständig abgedunkelt. Hierzu sind die beiden Rollpanzer vorteilhafterweise unterschiedlich, nämlich mit zueinander versetzten lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereichen, ausgebildet. Die lichtdurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers werden im abgerollten Zustand vollständig von den lichtundurchlässigen Bereichen des anderen Rollpanzers verdeckt.
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In einer weiteren Ausführungsform sind im vollständig abgerollten Zustand beider Rollpanzer die lichtundurchlässigen Bereiche und die lichtdurchlässigen Bereiche jeweils nebeneinander angeordnet, sodass die Gesamtlichtdurchlässigkeit maximal ist. Hierzu sind die beiden Rollpanzer vorteilhafterweise gleich, also mit nebeneinander angeordneten lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereichen, ausgebildet. Die lichtdurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers sind im abgerollten Zustand neben den lichtdurchlässigen Bereichen des anderen Rollpanzers und die lichtundurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers sind neben den lichtundurchlässigen Bereichen des anderen Rollpanzers angeordnet. Das heißt also, dass die lichtdurchlässigen Bereiche nicht verdeckt werden.
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Vorzugsweise sind die beiden Rollpanzer jeweils über ein Aufhängemittel mit der Welle verbunden. Um beim Aufrollen die Relativgeschwindigkeiten der Rollpanzer und damit die Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens zu variieren, sind verschiedene Ausführungsformen der Aufhängung der Rollpanzer an der Welle möglich. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Aufhängemittel der beiden Rollpanzer unterschiedlich lang sind. Vorzugsweise entspricht der Längenunterschied der Aufhängemittel der beiden Rollpanzer der Höhe eines Rollladenstabes. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Aufhängemittel der beiden Rollpanzer an der Welle in Umfangsrichtung versetzt angebracht sind. Vorzugsweise entspricht der Versatz der Aufhängemittel an der Welle der Höhe eines Rollladenstabes.
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Noch eine Ausführungsform sieht vor, dass die Welle Bereiche mit unterschiedlichen Radien aufweist, wobei die Aufhängemittel der Rollpanzer jeweils an Bereichen unterschiedlicher Radien angebracht sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform eines Rollpanzers sieht vor, dass das Aufhängemittel an einem oberen, zur Welle hin ausgerichteten ersten Rollladenstab angebracht ist, wobei dieser oberste Stab als herkömmlicher, lichtundurchlässiger Rollladenstab ausgebildet ist.
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Eine besonders günstige Ausführungsform sieht vor, dass die Aufhängemittel der beiden Rollpanzer sich derart unterscheiden, dass beim Aufrollen zunächst ein Versatz der Rollpanzer von einer Stabhöhe erfolgt. Vorteilhafterweise entspricht der Längenunterscheid der Aufhängemittel der Höhe eines Rollladenstabes. Beispielsweise wird zunächst der eine Rollpanzer um eine Stabhöhe nach oben gezogen, während der andere Rollpanzer noch vollständig abgerollt bleibt. Dadurch kann zunächst die Gesamtlichtdurchlässigkeit von maximal zu minimal oder umgekehrt variiert werden, während ein Rollpanzer noch vollständig geschlossen ist.
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Die Aufhängemittel sind beispielsweise als flexibles, nichtdehnbares Gurtband ausgebildet. Vorteilhafterweise ist jeder Rollpanzer mit zwei der drei Gurtbändern an der Welle aufgehängt, wobei die Gurtbänder axial entlang der Welle versetzt angeordnet sind.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auf- und Abrollen eines erfindungsgemäßen, voranstehend beschriebenen Rollladens mit einem ersten Rollpanzer und einem zweiten Rollpanzer, die jeweils eine Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben mit abwechselnd angeordneten Bereichen unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit aufweisen, sodass aufgrund der sich verändernden, unterschiedlichen Aufrollradien der beiden Rollpanzer beim Aufrollen auf eine gemeinsame Welle je nach Aufrollzustand eine unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeit der Rollpanzer vorliegt.
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Bevorzugt wird die Relativgeschwindigkeit der beiden Rollpanzer aufgrund der unterschiedlichen, sich verändernden Aufrollradien beim Auf- und Abrollen variiert. Aufgrund der sich verändernden Relativgeschwindigkeit der Rollpanzer beim Auf- und Abrollen verschieben sich die lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer gegeneinander, sodass je nach Aufrollzustand der Rollladen mehr oder weniger lichtdurchlässig wird. Somit kann die Gesamtlichtdurchlässigkeit beliebig variiert werden.
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Sind die lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer gleich ausgebildet und angeordnet, ist die Gesamtlichtdurchlässigkeit im vollständig abgerollten Zustand vorteilhafterweise maximal. Dadurch wird vorteilhafterweise die Gebäudeöffnung durch den Rollladen zwar verschlossen, das Innere ist jedoch nicht vollständig abgedunkelt. Bei einem beispielhaften Aufrollvorgang wird zuerst der eine Rollpanzer angehoben, während der andere Rollpanzer noch vollständig geschlossen bleibt. Dabei wandern die lichtundurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers zunächst etwas nach oben und verdecken die lichtdurchlässigen Bereiche des hinteren Rollpanzers, sodass die Gesamtlichtdurchlässigkeit in diesem frühen Aufrollzustand vorteilhafterweise minimal ist. Beim weiteren Aufrollen verändert sich die Relativgeschwindigkeit der beiden Rollpanzer weiterhin, sodass sich je nach Aufrollzustand unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeiten des Rollladens ergeben. Die Gesamtlichtdurchlässigkeit verändert sich beim Abrollen vorteilhafterweise in analoger Weise.
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Sind die lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer unterschiedlich ausgebildet und im vollständig abgerollten Zustand beispielsweise derart angeordnet, dass die Gesamtlichtdurchlässigkeit vorteilhafterweise minimal, wird vorteilhafterweise die Gebäudeöffnung durch den Rollladen verschlossen und zusätzlich vollständig abgedunkelt. Bei einem beispielhaften Aufrollvorgang wird zuerst der eine Rollpanzer angehoben, während der andere Rollpanzer noch vollständig geschlossen bleibt. Dabei wandern die lichtundurchlässigen Bereiche des einen Rollpanzers zunächst etwas nach oben, sodass die lichtdurchlässigen Bereiche des anderen Rollpanzers nicht mehr verdeckt sind und die Gesamtlichtdurchlässigkeit in diesem frühen Aufrollzustand vorteilhafterweise maximal ist, bei einem nach wie vor geschlossenen beziehungsweise vollständig abgerollten hinteren Rollpanzer. Beim weiteren Aufrollen verändert sich die Relativgeschwindigkeit der beiden Rollpanzer weiterhin, sodass sich je nach Aufrollzustand unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeiten des Rollladens ergeben. Die Gesamtlichtdurchlässigkeit verändert sich beim Abrollen vorteilhafterweise in analoger Weise.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind.
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Es zeigen im Einzelnen:
- 1: eine schematische Vorderansicht eines Rollladens,
- 2: eine schematische Teil-Querschnittsansicht eines Rollladens,
- 3: eine schematische Perspektivansicht eines Rollladens,
- 4: ein vergrößerter Ausschnitt des Rollladens gemäß der 3,
- 5: eine schematische Perspektivansicht des Rollladens gemäß der 3 im teilweise aufgerollten Zustand, und
- 6: ein vergrößerter Ausschnitt des Rollladens gemäß der 5.
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Die 1 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Rollladens 10 mit zwei Rollpanzern 1, 2 im vollständig abgerollten Zustand. Die Rollpanzer 1, 2 sind quer zur Aufrollrichtung betrachtet nebeneinander angeordnet beziehungsweise in Blickrichtung aus einer Gebäudeöffnung voreinander. Zur Führung der beiden Rollpanzer 1, 2 dienen seitliche Führungsnuten einer Führungsschiene 3.
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Im oberen Bereich des Rollladens 10, quer zu den Führungsschienen 3 ist der Rollladenkasten 5, in welchem eine hier nicht zu sehende Welle angeordnet ist, auf welcher beide Rollpanzer 1, 2 aufgerollt werden können.
Beide Rollpanzer 1, 2 weisen jeweils eine Vielzahl von gleich beabstandeten, quer zur Aufrollrichtung verlaufenden und abwechselnd angeordneten lichtdurchlässigen Bereichen und lichtundurchlässigen Bereiche auf. Die lichtundurchlässigen Bereiche sind jeweils die Rollladenstäbe, welche lichtundurchlässig ausgebildet sind. Die lichtdurchlässigen Bereiche sind jeweils mittig in den anderen Rollladenstäben angeordnete Aussparungen. Die lichtdurchlässigen und die lichtundurchlässigen Rollladenstäbe sind jeweils in den seitlichen Randbereichen miteinander verbunden, siehe 4 und 6.
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Weiterhin ist die Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens 10 im hier gezeigten vollständig abgerollten Zustand minimal. Das heißt, die Bereiche der Rollpanzer 1, 2 sind versetzt zueinander angeordnet, sodass die lichtdurchlässigen Bereiche des hinteren Rollpanzers 2 jeweils vollständig von den lichtundurchlässigen Bereichen des vorderen Rollpanzers 1 abgedeckt werden und umgekehrt.
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In der 2 ist eine schematische Teil-Querschnittsansicht eines Rollladens 10. Bei dem Rollladen 10 handelt es sich um einen Vorbaurollladen mit einem außen an der Gebäudeöffnung angebrachten Rollladenkasten 5. Entsprechend ist der erste Rollpanzer 1 außen vor dem zweiten, innenliegenden Rollpanzer 2 angeordnet.
Jeder Rollpanzer 1, 2 ist in einer separaten Führungsnut 3.1, 3.2 der Führungsschiene 3 geführt.
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Weiterhin ist jeder Rollpanzer mittels separater Gurtbänder 6.1, 6.2 an der gemeinsamen Welle 4 aufgehängt. Die Gurtbänder 6.1, 6.2 sind unterschiedlich lang und in Umfangsrichtung der Welle 4 betrachtet versetzt an dieser befestigt. Der Versatz der beiden Gurtbänder 6.1, 6.2 an der Welle 4 entspricht der Höhe eines Rollladenstabes.
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In der 3 ist eine schematische Perspektivansicht eines Rollladens 10 gezeigt. Beide Rollpanzer 1, 2 sind vollständig abgerollt. Die Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens 10 ist im hier gezeigten Zustand maximal. Der Versatz der unterschiedlich lichtdurchlässigen Rollladenstäbe 7, 8 ist dahingegen minimal. Das heißt, die unterschiedlichen Bereiche der Rollpanzer 1, 2 sind jeweils nebeneinander angeordnet, sodass die lichtdurchlässigen Bereiche des hinteren Rollpanzers 2 neben den lichtdurchlässigen Bereichen des vorderen Rollpanzers 1 angeordnet sind und nicht verdeckt werden. Hierzu zeigt die 4 einen vergrößerten Ausschnitt eines seitlichen, unteren Bereiches der beiden Rollpanzer 1, 2. Zu sehen ist, dass die unterschiedlich lichtdurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer 1, 2 jeweils nebeneinander angeordnet sind. Lichtundurchlässige Rollladenstäbe 8 bilden jeweils die lichtundurchlässigen Bereiche. Die lichtdurchlässigen Bereiche sind Aussparungen 9 in abwechselnd angeordneten lichtdurchlässigen Rollladenstäben 7, von denen aufgrund der Aussparungen 9 lediglich die seitlichen Enden vorliegen. An den seitlichen Enden sind alle Rollladenstäbe 7, 8 jeweils miteinander verbunden.
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In der 5 ist eine schematische Perspektivansicht des Rollladens 10 gemäß der 3 im teilweise aufgerollten Zustand gezeigt. In dem hier gezeigten Aufrollzustand ist der vordere Rollpanzer 1 ein Stück weit aufgerollt, sodass die Gesamtlichtdurchlässigkeit des Rollladens 10 nun minimal ist. Der Versatz der unterschiedlich lichtdurchlässigen Rollladenstäbe 7, 8 ist dahingegen maximal. Hierzu zeigt die 6 einen vergrößerten Ausschnitt eines seitlichen, unteren Bereiches der beiden Rollpanzer 1, 2. Zu sehen ist, dass die unterschiedlich lichtdurchlässigen Bereiche der beiden Rollpanzer 1, 2 jeweils versetz angeordnet sind. Die Aussparungen 9 der lichtdurchlässigen Rollladenstäbe 7 des hinteren Rollpanzers 2 werden von den lichtundurchlässigen Rollladenstäben 8 des vorderen Rollpanzers 1 verdeckt.
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Insgesamt betrifft die Erfindung also einen Rollladen zum Abdunkeln einer Gebäudeöffnung, zumindest aufweisend zwei Rollpanzer jeweils mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben, und eine gemeinsame Welle, wobei die beiden Rollpanzer jeweils abwechselnd angeordnete Bereiche unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit aufweisen, sodass aufgrund sich verändernder, unterschiedlichen Aufrollradien der beiden Rollpanzer beim Aufrollen auf die Welle je nach Aufrollzustand eine unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeit der Rollpanzer vorliegt, sowie ein Verfahren zum Auf- und Abrollen eines erfindungsgemäßen Rollladens mit zwei Rollpanzern, die jeweils eine Vielzahl von miteinander verbundenen Rollladenstäben mit abwechselnd angeordneten Bereichen unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit aufweisen, sodass aufgrund der sich verändernden, unterschiedlichen Aufrollradien der beiden Rollpanzer beim Aufrollen auf eine gemeinsame Welle je nach Aufrollzustand eine unterschiedliche Gesamtlichtdurchlässigkeit der Rollpanzer vorliegt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die Erfindung nicht auf die angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Ebenso liegt es auch im Rahmen der Erfindung, eine mechanische Umkehr der Funktionen der einzelnen mechanischen Elemente der Erfindung zu bewirken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Rollpanzer
- 2
- zweiter Rollpanzer
- 3
- Führungsschiene
- 3.1, 3.2
- Führungsnuten
- 4
- Welle
- 5
- Rollladenkasten
- 6.1, 6.2
- Gurtband
- 7
- lichtdurchlässiger Rollladenstab
- 8
- lichtundurchlässiger Rollladenstab
- 9
- Aussparung
- 10
- Rollladen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/004852 A1 [0004]
- WO 2012/011666 A2 [0004]
- DE 3202017 A1 [0005]