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Die Erfindung betrifft Tageslichtrollläden gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Aus der
CH 345145 A ,
CH 520 259 A ,
DE 1 804 509 U ,
DE 200 09 630 U1 ist bekannt, Rollläden mit variablem Lichtverschluss herzustellen. Fahren die Rollladenprofile vollständig ineinander, so ergibt sich eine komplette Verdunkelung. Wird der Rollladen aufgezogen, so ergeben sich Lichtschlitze zwischen den einzelnen Rollladenprofilen, die durch ein Stanzbild erzeugt werden. Die einzelnen Profilstäbe gleiten innerhalb eines Hakenverschlusses ineinander und geben beim Aufziehen des Rollladens das Stanzbild für einen Tageslichteinfall frei.
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Der Nachteil dieser Rollladenstäbe ist, dass es beim vollständigen Herablassen des Rollladens entweder zu einer Totalverdunkelung und beim Aufziehen des Rollladens zu einem blendenden Licht-Punktraster im Rollladen selbst sowie bei Sonnenlichteinfall im Innenraum kommt. Daher sind die bekannten Rollläden als Sonnenschutzmaßnahmen im Verwaltungsbau nicht geeignet. Weder ist die Totalverdunkelung noch der Lichtraster auf einer Arbeitsebene akzeptabel. Durch den Lichtraster erfolgt keine ausreichende Beleuchtung des Innenraumes, insbesondere nicht in der Raumtiefe. Der Lichtraster wirkt jedoch aufgrund seines Hell- und Dunkelkontrastes sehr blendend. Auch ermöglichen die bekannten Rollläden keine Durchsicht. Eine gute Durchsicht ist jedoch Bedingung für Beschattungsanlagen im Verwaltungsbau.
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Weiterhin ist bekannt, miniaturisierte Rollladenstäbchen mittels eines Abstand haltenden Metallbandes in einer fixierten Distanz zueinander anzuordnen, so dass sich im herabgelassenen Zustand grundsätzlich eine gewisse Durchsicht und ein Lichteintritt zum Innenraum ergeben. Der Nachteil dieser Vorrichtung wiederum ist, dass der Lichteintritt nicht variiert werden kann. Der Rollladen kann weder auf verschiedene Sonneneinfallswinkel reagieren, noch kann der Lichteintritt zum Innenraum und die Tageslichtausleuchtung modelliert bzw. variiert werden.
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Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, einen Rollladen zu entwickeln, der die Möglichkeit bietet, mit Bezug zum Einfallswinkel der Sonne die direkte und die indirekte Lichttransmission, die Richtung des transmittierten Lichtes an die Decke und in die Raumtiefe, die Beschattung und die Durchsichtigkeit innerhalb eines Behanges für den Betrachter von innen blendfrei zu regulieren.
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Diese komplexe lichttechnische und bauphysikalische Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches gelöst.
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Der Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit
- 1. die direkte Lichttransmission zwischen den Rollladenstäben über die Sonnenhöhenwinkel bzw. über Auf- und Abfunktion zu regeln
- 2. die indirekte Lichttransmission – also das an die Decke und in die Raumtiefe umgelenkte Tageslicht in seiner Einstrahlrichtung bzw. in seiner Lichtverteilung zu regeln
- 3. die Beschattung des Arbeitsplatzes zur Verhinderung von Lichtstreifenbildungen auf der Arbeitsebene zu regeln.
- 4. die Durchsicht des Rollladens zu regeln.
- 5. die Energierückstrahlung (Gesamtenergietransmission) zu regeln.
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Dies wird durch die spezifische Ausbildung von Lichtaufnahmeerkern erreicht, die unterschiedliche Winkel α der Schattenlinien aufweisen. Die Lichtaufnahmeerker sind durch Lichtlenkflächen mit flacher Neigung definiert und werden durch die Breite der Rollladenprofile bestimmt.
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Zur besseren Raumtiefenausleuchtung kann der Behang im oberen Fensterbereich offener und zu einer besseren Beschattung des fensternahen Arbeitsplatzes im unteren Fensterbereich optisch dichter eingestellt werden. Der Behang verfügt also innerhalb seiner Höhe über eine variable, dem Sonneneinfall und den Arbeitsplatzbedingungen anpassungsfähige Optik durch Ausbildung von Funktionszonen, wobei der obere Teil der verbesserten Tageslichtnutzung und der untere Teil der erforderlichen Beschattung dient.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die Einstellung der Tageslichttransmission zum Innenraum ausschließlich über eine Auf- und Ab-Funktion des Rollladens erfolgt. Setzen sich die Profile bei einer Ab-Funktion des Rollladens aufeinander, so wird die Winkelneigung der Schattenlinie in einer Grundposition α1 eingestellt. Fährt der Rollladen auf und hängen die Profile ineinander, so ergibt sich eine zweite, steiler eingestellte Schattenlinie im Winkel α2. Die Logik des Rollladens besteht darin, dass sich die einzelnen Rollladenstäbe in einer Ab-Funktion zunächst im unteren Bereich aufeinandersetzen, damit der fensternahe Arbeitsplatz gut beschattet oder sogar verdunkelt ist, während die Rollladenstäbe im oberen Bereich noch ineinander hängen und sich damit der Durchsicht und dem Lichteintritt weiter öffnen, so dass eine gute Raumtiefenausleuchtung über das Oberlicht gegeben ist. Die direktionale Raumausleuchtung bzw. die Lichtverteilung zum Innenraum wird über ein Lichtlenkteilstück innerhalb der Öffnung bzw. der Größe der Rollladenprofilerker definiert. Form und Neigungswinkel des Lichtlenkteilstücks mag auch innerhalb eines Behanges variieren.
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Im Gegensatz zu jalousieartigen Beschattungsanlagen, die Schließ- oder Öffnungsbefehle durch Drehung der Lamellenkippwinkel einheitlich über die gesamte Höhe des Behanges vollziehen, bietet der erfindungsgemäße Tageslichtrollladen die Möglichkeit Zonen zu bilden und die Schattenlinie zwischen oberen und unteren Rollladenprofilen innerhalb eines Behanges nicht nur zu variieren, sondern die offenen und geschlossenen Anteile innerhalb eines Rollladens insbesondere in der Höhe und der Flächenausdehnung nur durch einen Auf- und Abbefehl frei zu wählen und damit dem Sonneneinfallswinkel und dem Beschattungserfordernis auf dem fensternahen Schreibtisch anzupassen. Durch die Rollladenbreiten kann die Richtung der Lichtumlenkung zum Innenraum definiert. Durch die Öffnungsquerschnitte im Verhältnis zu den opaken retroreflektierenden Teilflächen wird die quantitative Lichttransmission einerseits und die Schutzfunktion vor Überhitzung (Gesamtenergietransmission) des Rollladens andererseits definiert. Durch die Oberseitenkontur der Rollladenprofile wird die Richtung des eingelenkten Tageslichtes definiert.
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Weitere Vorteile werden anhand der Figuren erläutert:
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Es zeigen:
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1 und 1.a den Querschnitt durch eine Fensterzone mit den optischen, visuellen und thermischen Grundfunktionen des erfindungsgemäßen Rollladens
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2 zeigt die einzelnen Rollladenstäbe ineinanderhängend
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2.1 wie 2 und 3 in vergrößertem Maßstab
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2.2 wie 2 in Originalgröße
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2.3 wie 2.1 mit den verschiedenen optischen und visuellen Funktionen
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2.4/3.1 mit einer Variante der Profilausführung zur Aufwicklung mit innen liegender Wickelwelle.
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3 zeigt die einzelnen Rollladenstäbe fest aufeinandersitzend
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4 zeigt die Art der Aufwicklung des Behangs mit außen liegender Wickelwelle
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5 zeigt Profilvariante gemäß 2.4 und 3.1 mit innen liegender Wickelwelle
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6 und 7 zeigen Rolladenstäbe unterschiedlicher Größe eines Behanges
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8 zeigt den Querschnitt durch ein transparentes Kunststoffprofil mit eingearbeiteten Reflektoren
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9 und 11 zeigen den Querschnitt durch Rollladenprofile mit unterschiedlichen Anstellwinkeln der Lichtlenkteilstücke
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10 und 12 zeigen die Profile aus 9 und 11 in komplett geschlossenem Zustand als Verdunkelung
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1 zeigt den Querschnitt durch ein Geschoss mit einem fensternahen Arbeitsplatz mit der ersten Funktionszone 10 im oberen Fensterbereich und der zweiten Funktionszone 11 im unteren Fensterbereich. Die Funktion des oberen Fensterbereichs 10 ist es, Tageslicht 12, 13 in die Raumtiefe umzulenken. Die Funktion des unteren Fensterbereichs 11 ist es, primär den fensternahen Arbeitsplatz 23 zu beschatten, indem Sonne und Währe ausgelenkt werden, wie an dem Lichtfall 14 und 15 dargestellt. Weitere Funktion des Oberlichtbereichs ist es, eine Durchsichtigkeit 16 aus der Raumtiefe zu ermöglichen. Im unteren Fensterbereich soll sich primär eine Durchsicht 17 auf die Straßenebene ergeben.
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Weitere Funktionen sind in der 1.1 dargestellt. Im unteren Fensterbereich sollte sich eine Schattenlinie 20 zwischen zwei Rollladenstäben in einem sehr flachen Winkel α1 ergeben, um den fensternahen Arbeitsplatz gegenüber direkter, hoher Sonneneinstrahlung zu schützen. Im oberen Fensterbereich kann die Schattenlinie 22 steiler in einen Winkel α2 angelegt sein, ohne den fensternahen Arbeitsplatz zu blenden. Es ergeben sich auf der Arbeitsebene 23 unterschiedliche Schattenzonen 100, 101, die einerseits passiv durch den Sonneneinfall und andererseits aktiv durch die Abfahrposition eines Rollladens geregelt sind.
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Die 1 und 1.1 erläutern damit die Aufgaben und Funktionen eines Sonnenschutzes unter dem Gesichtspunkt
- – der Direktblendung durch Regelung des direkten Lichteinfalls
- – der Beschattung und Vermeidung von Streifenbildung auf der Arbeitsfläche 23 durch Bestimmung der Neigung der Schattenlinien
- – des quantitativen Lichteinfalls und der Richtung der Lichtumlenkung in die Raumtiefe (Versorgungsfunktion) und
- – der Anpassung des Rollladens für unterschiedliche Sonneneinfallswinkel zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten (visuelle und thermische Behaglichkeit)
- – sowie die Gesamtenergietransmission (Schutzfunktion).
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Einem intelligenten Tageslichtrollladen kommt nun die Aufgabe zu, diese unterschiedlichen Anforderungen und Funktionen zu gewährleisten. Die 2 und 3 zeigen die erfindungsgemäßen Rollladenstäbe in ihren unterschiedlichen Positionen zur Erfüllung der vorgenannten Aufgaben.
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2 zeigt wie die erfindungsgemäßen Rollladenprofile im Oberlichtbereich ineinander hängen und in hängender Position eine definierte Durchsicht und eine definierte Schattenlinie aufweisen.
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3 zeigt die gleichen Rollladenprofile wie sie im unteren Fensterbereich aufeinander sitzen. Durch das Ineinanderschieben der Rollladenprofile verändern sich die Schattenlinie, die Durchsicht, der Lichteintritt und die Gesamtenergietransmission.
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Die Figur zeigt einen Sonneneinfall 26 auf die Rollladenprofile in einem Winkel α2. α2 ist die Winkelneigung der Schattenlinie. Sonneneinfall in einem Einfallswinkel < α2 kann zum Teil zwischen den Profilen in den Innenraum eindringen. Der Anteil 27, der auf eine Licht umlenkende Oberseite des Rollladenprofils fällt, wird, wie mit dem Strahlengang 28 symbolisiert, in den Innenraum eingelenkt. Somit erfolgt trotz vollständiger Beschattung eine sehr gute Raumausleuchtung über das Oberlicht eines Fensters in die Innenraumtiefe. Gleichzeitig ergibt sich zwischen den Rollladenprofilen eine hervorragende Durchsicht 29. Um die Lichtlenkung 28 zu intensivieren kann das gesamte Rollladenprofil oder nur das Teilstück 34 reflektierend, z. B. durch Aufbringung eines Reflektors ausgebildet werden.
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Im unteren Fensterbereich in 3 fahren die Rollladenprofile ineinander und reduzieren den Winkel α1 der Schattenlinie 30. Es bleibt jedoch die Lichtumlenkung 32 für flachere Einfallswinkel der Sonne über die Licht umlenkenden Oberseiten der Rollladenprofile. Trotz der flachen Schattenlinie im Winkel α1 bleibt eine sehr gute Durchsicht des Behangs 31 in horizontaler Blickrichtung 33 und auf die Bodenebene erhalten.
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Die Steuerung des Behangs, die Winkelneigung der Schattenlinien und insbesondere der Größe des Oberlichtbereichs im Verhältnis zum unteren Fensterlichtbereich ist sehr einfach nur durch die Auf- und Ab-Funktion des Behangs zu regeln.
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Beim Abfahren des Behangs reduziert sich die Schattenlinie von unten nach oben kontinuierlich in dem Maße, wie sich die Profile ineinander legen. Je nach Jahreszeit und/oder Tageszeit kann der Stopp-Punkt der Abfahrt des Rollladens so programmiert werden, dass unter Berücksichtigung des Sonneneinfalls der fensternahe Arbeitsplatz bis zu einem Einfallswinkel > α1 vollständig beschattet, jedoch durch Lichtumlenkung an die Decke gut belichtet ist.
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Die 2.1 zeigt die ineinander hängenden Profile bei Führung in einem seitlichen U-Profil. Der u-förmige Führungsschacht ist in der Ansicht schematisch durch die gestrichelten Linien 40, 41 dargestellt. Die 2.2 zeigt die Profile in einer typischen Originalgröße. Je kleiner der Rollladen ausgebildet ist, umso kleiner ist der Wickeldurchmesser. Vorteilhaft ist es, die Profile in ihrer Breite sogar < 5 mm auszubilden. Die gestrichelten Bereiche 42 bis 45 zeigen den Bereich der Stanzungen, die entweder als Schlitze oder auch als beliebige Lochbilder ausgebildet werden können. Für den Wohnungsbau wäre es z. B. empfehlenswert, die Bereiche 42 bis 45 lediglich mit feinen Löchern zu perforieren, um gleichzeitig einen Insektenschutz zu gewährleisten.
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Die einzelnen Rollladenprofile bestehen aus zwei Teilstücken: Einem u-förmigen Hohlprofil 46 mit einer winkelförmigen Aufnahme 48 und einem Aufhängewinkel 47. Die Aufnahme 48 und der Aufhängewinkel 47 legen sich ineinander und arretieren damit den Rollladen in seiner offenen Funktion. Der Aufhängewinkel 47 legt sich in die Basis des U-Profils 46 und arretiert den Rollladen in einer geschlosseneren Position.
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Die Besonderheit der vorliegenden Ausführung ist, dass der Rollladen niemals vollständig geschlossen ist. Durch das Ineinandergleiten der einzelnen Rollladenprofile ändert sich lediglich das Lichttransmissionsverhalten durch den Winkel α der Schattenlinie. Bei der Erfindung handelt es sich also um einen Rollladen mit definierten lichttechnischen Funktionen anpassbar an Arbeitsplatzsituationen und den Sonneneinfall. Steht die Sonne höher als die Schattenlinien kann der Behang weiter aufgefahren werden. Bei kleineren Sonneneinfallswinkeln morgens oder abends oder im Winter kann der Behang in eine geschlossenere Position gefahren werden und beschattet somit auch gegenüber den flacheren Sonneneinfallswinkeln.
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Die Abhängigkeiten zwischen Lichteinfall, Durchsicht und Lichteinlenkung werden noch genauer in der 2.3 erläutert. Die unteren Profile 52, 53 sind ineinander gefahren, die oberen Profile 53, 54, 55 sind aufgefahren. Somit stellt der Behangbereich 50 die untere Fensterzone und der Behangbereich 51 die obere Fensterzone dar. Durch das Zusammenfahren des Behangs im unteren Fensterbereich reduziert sich die Lichtöffnung zwischen den Profilen um das Maß x1 – x2 = x3. Hiermit verbunden ist eine Winkeländerung der Schattenlinie um das Maß α2 – α1 = α3. Mit dem Zusammenfahren des Behangs ändert sich auch der Lichteinfall auf die Lichtempfänger- bzw. Lichtumlenkflächen 56, 57, 58, 59, der beispielhaft an den Strahlen 60 und 61 dargestellt ist. Je nach Oberflächengestaltung und Oberseitenkontur dienen die Lichtempfängerflächen 56 bis 59 als Lichtumlenkflächen für den Lichtzugewinn im Innenraum. Wird die Oberseite der Rollladenprofile beispielsweise aus Edelstahl oder Aluminium, mit einer hochglänzenden Oberfläche hergestellt, ergibt sich eine Lichtumlenkung zum Innenraum wie an dem Strahl 64 dargestellt. Wird das Rollladenprofil beispielsweise weiß eingefärbt, so ergibt sich eine diffuse Lichteinstrahlung wie an dem Strahlenbündel 65 gezeigt. Es handelt sich vorliegend um einen Tageslichtrollladen, dessen primäre Funktion in der Lichtgestaltung und nicht in der Verdunkelungsfunktion eines klassischen Rollladens zu suchen ist. Durch die erfindungsgemäße, erkerförmige Ausbildung der Lichteintrittsöffnungen wird also nicht nur der direkte Lichteinfall zwischen den Lamellen, sondern auch der indirekte Lichteinfall geregelt, der durch die Lichtumlenkung am Rollladenprofil selbst erzeugt wird. Um gezieltere Lichtlenkeffekte zu erreichen, können die Oberseiten 56–59 auch konkav und parabelförmig ausgebildet sein.
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Im oberen Rollladenbereich 51 kommt es zu einer verstärkten indirekten Lichteinflutung von Zenitstrahlung, während gleichzeitig die direkte Sonneneinstrahlung mit Lichteinfall > α2 ausgeblendet ist. Durch die erkerförmige Gestaltung der Lichteintrittsöffnungen und der Auswölbung der Teilflächen zur Lichtumlenkung erfüllt der Rollladen differenzierte Funktionen zur Tageslichtmodulation, die einerseits der verbesserten Raumausleuchtung mittels diffusem Tageslicht, andererseits jedoch der gleichzeitigen Beschattung des Innenraumes dienen.
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Die 2.4 und 3.1 zeigen jeweils Varianten der Profilausbildung, in einer aufgezogenen Position in 2.4 und einer abgelassenen Position in 3.1. Die Rollladenprofile sind durch die umgekehrte hakenförmige Verbindung der Rollladenprofile untereinander gekennzeichnet. Durch diese Umdrehung der Haken ergeben sich unterschiedliche Aufwickelrichtungen des Rollladens wie den 4 und 5 zu entnehmen ist. Während bei den Profilen in 2 und 3 die Wickelwelle gemäß 4 außen liegt, ergibt sich bei einer Profilgestaltung in 2.4 und 3.1 die Wickelwelle gemäß 5 nach innen.
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Die Erfindung des Tageslichtrollladens lässt nicht nur zwei, sondern weitere Funktionszonen zu. In der 6 und 7 sind Rollladenstäbe 80, 81 für den unteren Rollladen und Rollladenstäbe 82, 83 für den oberen Rollladen dargestellt. Die Stäbe 80, 81 und 82, 83 unterscheiden sich durch einen verlängerten Haken mit einer größeren Öffnung 84, 85. Hierdurch ergibt sich eine Schattenlinie α2' > α2 und eine Durchsicht D2' > D2 sowie einen größeren Lichterker x1' > x2. In 7 sind die Rollladenstäbe aus 6 zusammengefahren. Entsprechend ergeben sich folgende Beziehungen: α1' > α1, D1' > D1, x2' > x2. Mit diesen Rollladenstäben lassen sich 3 Funktionszonen innerhalb eines Rollladens ausbilden.
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Die Herstellung des Rollladens erfolgt entweder aus stranggepresstern Aluminium oder als extrudiertes Kunststoffprofil oder als rollgeformtes Profil aus lackiertem Stahl oder Edelstahl oder aus einem Verbund unterschiedlicher Materialien wie Kunststoff in Kombination mit Stahl oder Edelstahl oder Aluminium. Besonders interessant ist die Herstellung des Rollladenprofils 90 gemäß 8 aus hoch transparentem Kunststoff, zum Beispiel aus Acryl oder Polycarbonat, wobei nur die von der hohen Sonne bestrahlten Außenwandungen 91 und 92 mit einem opaken oder farbigen oder mit einem reflektierenden Material belegt werden. Dies erfolgt durch Zuführung einer Folie, die zum Beispiel mittels eines Heißschmelzklebstoffes mit dem Rollladenprofil verklebt wird oder durch eine Transferfolie oder durch ein Heißprägeverfahren zur Übertragung einer Reflexionsschicht auf das Profil.
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Weitere Möglichkeit ist die Coextrusion, wobei Metallstreifen im Extrusionsverfahren entweder aufgebracht oder sogar eingelegt werden, so dass die Metallstreifen mit dem Kunststoff ummantelt sind.
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Nach all diesen Verfahren lassen sich sogar unterschiedliche, bahnförmige Materialien mit unterschiedlichen Oberflächencharakteristika aufbringen. Die Außenseiten 91, die als Retroreflektoren dienen, könnten zum Beispiel aus Edelstahl und der Reflektor 92 aus hoch reflektierendem Aluminium bestehen. Die einzelnen Flächen können auch in unterschiedlichen Farbvarianten hergestellt sein.
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Der Vorteil, die Rollladenprofile aus einem hoch transparenten Kunststoff zu extrudieren, sind eindeutig: Das Profil braucht nicht gestanzt zu werden, die Durchsicht zwischen den opaken Teilen ist verbessert, der Behang wirkt isolierend gegenüber der am Rollladen außen absorbierten und aufsteigenden Wärme. Darüber hinaus dient der Rollladen auch als Insektenschutz. Falls eine Durchlüftung des Rollladens gewünscht ist, kann dieser auch in den transparenten Bereichen mit feinsten Löchern gestanzt werden.
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Die 9 und 10 zeigen eine weitere Variante der Innovation: Die Lichtlenkteilstücke 100 bis 102 in 9 sind steiler angestellt, die Lichtlenkteilstücke 103 bis 105 in 11 sind flacher angestellt. Hierdurch ergeben sich unterschiedliche Schattenlinien in einem Winkel α1 in 9 und α2 in 11. Es variiert auch die Durchsichtsbreite D in horizontaler Blickrichtung. Eine Ausführung gemäß 11 wird vorzugsweise im oberen Fensterbereich, eine Ausführung gemäß 9 im unteren Fensterbereich angeordnet. Es kommt hierbei im oberen Fensterbereich zu einer flachen Lichteinflutung im Winkel β1 für einen Einfallswinkel α4 und im unteren Fensterbereich in einem steilen Winkel α2 gemäß 9. Somit ist die Forderung erfüllt im unteren Fensterbereich eine blendfreie Ausleuchtung mit Lichtumlenkung an die Decke und im oberen Fensterbereich eine Raumausleuchtung in der Raumtiefe zu erzielen. Mit einer konkaven Ausformung und unterschiedlicher Neigung der Lichtumlenkflächen 100 bis 105 variieren auch die Schattenlinien α1 und α2. Im unteren Fensterbereich ergibt sich eine sehr gute Durchsicht D auf die Straßenebene, so dass sich in Bezug auf den Nutzer eine homogene Durchsicht in der Innenansicht eines Rollladens ergibt.
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Die Besonderheit dieses Rollladens ist, dass sich dieser im oberen Bereich sowie im unteren Bereich vollständig schließen lässt und damit auch als Verdunklung für den Wohnungsbau geeignet ist.
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Die Ausführung gemäß 9 bis 12 ermöglicht über die Lichtlenkflächen eine sehr hohe Flexibilität in der Anwendung und in der Gestaltung der lichttechnischen Verhältnisse im Innenraum.
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Es versteht sich, dass ein Rollladen mit den spezifischen Lichtumlenkflächen 100 bis 105 gemäß 9 und 11 auch mit weiteren Rollladenstäben in Anlehnung an 2 und 3 kombiniert werden kann.
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Die Rollladenstäbe erhalten in Längsrichtung eine Art Bohrung 110–115 (10 und 12) zur Aufnahme eines stirnseitigen Stoppers, der das gegenseitige Verrutschen der Profile in ihrer Längsrichtung verhindert.
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Eine Besonderheit der dargestellten Rollladenprofile liegt auch in den elastischen Profilteilen 120–125. Es handelt sich hierbei um Gummilippen, die sich beim Aufwickeln des Rollladens an das Grundprofil andrücken und damit einen reduzierten Profilquerschnitt bilden. Der Vorteil ist, dass sich beim Aufwickeln durch die Querschnittsverminderung eine kleinere Wickelwelle realisieren lässt. Umgekehrt ausgedrückt: Durch die Möglichkeit der Querschnittsreduzierung lässt sich das Rollladenprofil noch breiter ausbilden und ermöglicht damit breitere Lichtumlenkflächen 100–105 auch > 5 mm.
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Es wäre auch denkbar eine elastische Verbindung zwischen zwei Profilteilen z. B. in einer Zone 130 in 12 herzustellen, so dass sich das Rollladenprofil zusammendrücken lässt.
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Ein weiterer Vorteil dieser veränderbaren Querschnittskonfiguration ist, dass sich die Profile ohne Spiel in einem U-förmigen Führungsprofil einbringen lassen, so dass bei Windbelastung das übliche Klappern von Rollläden verhindert ist.
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Die Herstellung der Profile erfolgt entweder durch Koextrusion oder durch Zuführung der Gummilippen 120–125 bei Extrudieren oder Rollformen. Auch die Lichtumlenkflächen 100–105 können beim Extrudieren als rollgeformte Teile mit zugeführt oder auf die Profile im Thermoverfahren aufgebracht werden. Zur statischen Aussteifen der Rollladenprofile gegen Windsog und Winddruck können Stahlbändern im Extrusionsverfahren mit eingearbeitet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 345145 A [0002]
- CH 520259 A [0002]
- DE 1804509 U [0002]
- DE 20009630 U1 [0002]