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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Hygienegreifelement zum Greifen von Griffen, insbesondere von Griffen an Türen, Einkaufswägen und Wasserhähnen oder von Haltegriffen in Fahrzeugen.
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STAND DER TECHNIK
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Greifhilfen sind aus dem Stand der Technik bekannt und zumeist als Greifzangen ausgebildet, mit denen man je nach Anwendungsgebiet verschiedene Objekte ergreifen kann, wobei mit Hilfe der Greifzangen der erforderliche Bewegungsablauf vereinfacht wird, ein Berührungskontakt zwischen dem zu ergreifenden Objekt und den Händen des Benutzers vermieden wird oder das Greifen von berührungsempfindlichen, schwer zugänglichen oder sehr kleinen Objekten überhaupt erst ermöglicht wird. Solche Greifzangen sind beispielsweise in den Patentschriften
DE 102007032108 B4 und
DE 102006062848 B4 sowie den Gebrauchsmusterschriften
DE 20110744 U1 und
DE 202009007847 U1 beschrieben.
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Solche Greifhilfen erfüllen auch eine hygienische Funktion, denn in nicht wenigen Fällen werden durch den direkten Kontakt mit den Händen eines Menschen Bakterien übertragen. Insbesondere bei Objekten, welche mit den Händen zahlreicher Menschen in Kontakt kommen, kann es leicht zu einer Übertragung von Bakterien kommen, die, sofern sie über eine Wunde in der Haut oder eine Körperöffnung wie Mund oder Nase in den Körper gelangen, Krankheiten auslösen können. Neben Bakterien werden Krankheiten auch durch Viren übertragen, wobei deren Überlebensfähigkeit außerhalb eines Wirtskörpers zwar in vielen Fällen gering ist, gleichwohl groß genug, um eine Gesundheitsgefährdung darzustellen. Die Lebensdauer von Viren außerhalb eines Wirtskörpers hängt von der Virusart, der Temperatur sowie der Oberfläche, auf der sich die Viren befinden, ab und kann wenige Stunden bis zu einigen Tagen oder sogar Wochen betragen.
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Eine Übertragung von Bakterien und Viren ist besonders wahrscheinlich, wenn zahlreiche Menschen dicht gedrängt sind, wobei es zu einer Tröpfcheninfektion kommen kann, oder zahlreiche Menschen ein und denselben Gegenstand mit den Händen anfassen. Dies ist beispielsweise der Fall bei Griffen aller Art, insbesondere bei Griffen von Türen, Einkaufswägen und Wasserhähnen oder Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln, wobei bei Wasserhähnen noch erschwerend hinzukommt, dass sich Wasserhähne in einem feuchten Milieu befinden, in welchem Krankheitserreger eine höhere Überlebensfähigkeit haben. Der insoweit von Griffen ausgehenden Gesundheitsgefährdung kann durch eine regelmäßige Desinfektion begegnet werden, was jedoch nur an bestimmten Orten durchgeführt wird, etwa in einem Krankenhaus, und bei großer Personenverkehrsdichte auch nur begrenzt Abhilfe schafft. Bei alledem sind besonders Personen, die aufgrund einer Krankheit oder wegen der Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten ein geschwächtes Immunsystem haben, durch die Übertragung von Krankheitserregern gefährdet.
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Aus diesen Gründen kann ein effektiver Schutz vor einer Übertragung von Krankheitserregern letztlich nur dadurch geschaffen werden, dass Handschuhe und/oder ein Atemschutz getragen werden. Letzteres wird in einigen asiatischen Ländern auch tatsächlich von vielen Menschen praktiziert. Das ständige Tragen von derlei Hygieneartikeln kann aber durchaus als lästig, unangenehm oder unästhetisch empfunden werden.
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Deshalb wurde bereits ein Hygienegreifelement vorgeschlagen, welches eine Vielzahl der beschriebenen Probleme löst. Dieses ist der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2019 102 970 A1 beschrieben. Allerdings besteht für den praktischen Einsatz weiterhin Verbesserungspotential, um im Alltag möglichst lückenlos den Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Gegenständen zu vermeiden.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hygienegreifelement einfacher Gestalt zu schaffen, das als hilfreiches Utensil von einer Person einfach mitgeführt werden kann und sowohl das Greifen von Griffen an Gegenständen ermöglicht als auch weiteren Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Gegenständen zu vermeiden hilft.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Hygienegreifelement mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgesehen. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Hygienegreifelement ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen als länglichen Hohlkörper ausgebildeten Hauptkörper aufweist, dessen Umfangswandung einen Schnitt oder eine Ausnehmung aufweist, wobei sich der Schnitt oder die Ausnehmung in Längsrichtung des Hauptkörpers erstreckt. Zwischen einem Schnitt und einer Ausnehmung besteht nur der Unterschied, dass Letzterer breiter ist als Ersterer. Der als Hohlkörper ausgebildete Hauptkörper, der bevorzugt im Wesentlichen hohlzylinderförmig ist, kann durch den Schnitt oder die Ausnehmung auf einen Griff gesteckt werden, welcher sodann in einem Hohlraum des Hauptkörpers aufgenommen ist. Auch ist es möglich, dass der Hauptkörper über eine Öffnung in einer Stirnseite des Hauptkörpers auf den Griff gesteckt wird. Der Benutzer kann somit statt des Griffes das auf dem Griff angeordnete Hygienegreifelement anpacken, wodurch ein Berührungskontakt zwischen dem Griff und den Händen des Benutzers vermieden wird. Nachdem der Griff betätigt wurde, kann das Hygienegreifelement von dem Griff leicht wieder abgezogen werden, wobei sich der Griff erneut durch den Schnitt oder die Ausnehmung oder aber durch eine Öffnung in einer Stirnseite des Hauptkörpers bewegt. Entsprechend der länglichen Form des Hauptkörpers ist diese Vorgehensweise für Griffe mit einer ebenfalls länglichen Form vorteilhaft, insbesondere für Griffe von Türen, Einkaufswägen und Wasserhähnen oder von Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Der Hauptkörper kann auch mit verschiedenen Designs, beispielsweise mit unterschiedlichen Farben oder Mustern, oder einem Werbeschriftzug versehen sein. Individuelle Designs ermöglichen beispielsweise das leichte Wiederauffinden des von einem Benutzer verwendeten Einkaufswagens. Der Hauptkörper kann darüber hinaus einen glatten Oberflächenbereich aufweisen, auf dem ein Benutzer selbst eine Beschriftung mit einem Stift anbringen kann. Zum Beispiel kann auf diesem Oberflächenbereich der Name des Benutzers notiert werden.
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Gemäß der Erfindung weist das Hygienegreifelement weiterhin ein Fingerschutzelement auf, sodass das Hygienegreifelement auch zum Ausführen von Aktionen mit Fingerspitzen, wie beispielsweise das Tippen auf einer Tastatur oder auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm, eingesetzt werden kann.
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Der Hauptkörper des Hygienegreifelementes kann ferner an einem Ende wenigstens eine sich in Längsrichtung des Hauptkörpers erstreckende zweite Ausnehmung aufweisen, die sich ebenfalls in Längsrichtung des Hauptkörpers erstreckt und der ersten Ausnehmung gegenüberliegt. Die zweite Ausnehmung ist kürzer als die zuvor genannte Ausnehmung oder ungefähr gleich lang wie diese, wenn ansonsten ein Schnitt entlang des Hauptkörpers vorgesehen ist, um die seitliche Öffnung des Hauptkörpers und den seitlichen Zugang zum vom Hauptkörper umschlossenen Hohlraum zu ermöglichen. Allerdings kann sich die erste Ausnehmung auch vorteilhaft über die gesamte Länge des Hauptkörpers erstrecken. Die an diese Ausnehmungen angrenzenden Bereiche des Hauptkörpers können wie die Backen einer Zange verwendet werden, sodass auch filigranere Greifvorgänge mit dem erfindungsgemäßen Hygienegreifelement durchgeführt werden können, etwa dann, wenn der Griff keine längliche Erstreckung aufweist und folglich nicht der gesamte Hauptkörper des erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes auf dem Griff angeordnet werden kann oder muss. Auch kann ein Entriegelungsbolzen oder der Griff einer Schublade auf diese Weise ergriffen werden.
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Der Hauptkörper kann zumindest teilweise aus einem elastischen Material gebildet sein. In dieser Ausgestaltung kann bei dem Aufstecken des Hygienegreifelementes der jeweilige Griff durch den Schnitt oder die Ausnehmung geführt werden, wobei der Hauptkörper des Hygienegreifelementes ein wenig elastisch deformiert wird und sich der Schnitt oder die Ausnehmung weitet. Sobald der Griff in den Hohlraum des Hauptkörpers gelangt ist, kann der Griff über das Hygienegreifelement betätigt werden, ohne diesen anzufassen. Nach dem der Griff betätigt worden ist, kann das Hygienegreifelement wegen der elastischen Deformierbarkeit in einfacher Weise wieder von dem Griff abgezogen werden und nimmt danach seine ursprüngliche Form wieder an.
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Zur Erreichung einer solchen elastischen Deformierbarkeit kann vorgesehen sein, dass der Hauptkörper zumindest teilweise aus einem Kunststoff, insbesondere einem geschäumten Kunststoff, besteht. Das Erreichen der elastischen Deformierbarkeit durch die Wahl eines geeigneten Kunststoffes hat die Vorteile, dass das erfindungsgemäße Hygienegreifelement kostengünstig und leicht in der gewünschten Form herstellbar ist, indem der Kunststoff beispielsweise spritzgegossen wird. Ein geschäumter Kunststoff ist dabei besonders geeignet, da daraus gebildete Hygienegreifelemente leicht sind, ohne großen Kraftaufwand elastisch verformbar und wenig anfällig gegenüber Beschädigungen sind.
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Ferner kann das Material, aus dem das Hygienegreifelement ganz oder teilweise gebildet ist, so gewählt werden, dass es eine leicht zu reinigende Oberfläche hat, oder ein geeignetes Material kann mit einer Oberflächenbeschichtung mit dieser Eigenschaft versehen sein.
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Zudem kann der Hauptkörper antimikrobiell wirkende Zusatzstoffe enthalten und / oder antimikrobiell beschichtet oder behandelt sein. Als antimikrobielle Zusatzstoffe insbesondere in Kunststoffen haben sich nano - bis mikrometerskalige Metall - oder Metalloxidpartikel, beispielsweise Silberpartikel, Zinkpartikel, Kupferpartikel oder Titandioxidpartikel, und metallorganische Verbindungen bewährt. Alternativ oder ergänzend können organische, antimikrobiell wirkende Zusatzstoffe, beispielweise phenolische Biozide oder quaternäre Ammoniumverbindungen, zur Anwendung kommen. Auch können solche Zusatzstoffe enthaltende, antimikrobielle Oberflächenbeschichtungen auf dem Hauptkörper ausgebildet sein.
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Die für den Hauptkörper beschriebene Materialauswahl bzw. die Beschichtung oder Behandlung mit Zusatzstoffen können in gleicher Weise auch für das Fingerschutzelement vorgesehen sein, welches als separates Bauteil an oder in dem Hauptkörper aufgenommen ist.
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Insbesondere kann der Hauptkörper einen Aufnahmeraum aufweisen, in dem das Fingerschutzelement zumindest teilweise aufgenommen ist. Der Aufnahmeraum kann als länglicher, einseitig offener Raum ausgebildet sein, wobei die Öffnung des Aufnahmeraums insbesondere an einer Stirnseite und / oder der äußeren Seite der Umfangswandung ausgebildet sein kann.
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Das Fingerschutzelement kann eine Kappe zur Aufnahme einer Fingerspitze und ein Halteelement zur Aufnahme des Fingerschutzelements im oder am Hauptkörper und / oder zum Halten durch den Benutzer aufweisen. Die Kappe kann insbesondere als Hohlkugelsegment ausgeführt sein, während das Halteelement als Stab, Steg oder Platte ausgebildet sein kann.
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Das Fingerschutzelement kann weiterhin ein Betätigungselement aufweisen, mit dem das Fingerschutzelement beispielsweise aus einem Aufnahmeraum des Hauptkörpers geschoben werden kann oder umgekehrt in diesen hineingesteckt werden kann. Zu diesem Zweck kann das Betätigungselement des Fingerschutzelements insbesondere eine strukturierte Oberfläche aufweisen, die eine sichere Betätigung mittels eines Fingers ermöglicht.
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Nach einer Ausführungsform kann das Fingerschutzelement klemmend in dem Aufnahmeraum aufgenommen sein, sodass das Fingerschutzelement durch die Klemmwirkung zum einen in dem Aufnahmeraum gehalten wird und andererseits durch entsprechende Betätigung über das Betätigungselement entgegen der durch die Klemmwirkung bereitgestellten Reibungskraft aus dem Aufnahmeraum geschoben werden kann. Zur Einstellung bzw. Erhöhung der Reibungskraft kann die Oberfläche des Fingerschutzelements zumindest teilweise strukturiert sein, wie beispielsweise bei einer Riffelung.
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Darüber hinaus ist es jedoch möglich eine Befestigungseinrichtung und / oder Ausgabevorrichtung vorzusehen, wobei das Fingerschutzelement mit der Befestigungsvorrichtung am Hauptkörper befestigt werden kann und mit der Ausgabevorrichtung vom Hauptkörper gelöst werden kann.
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Eine Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise durch ein Verriegelungselement gebildet sein, welches am Fingerschutzelement und / oder am Hauptkörper angeordnet ist und bei welchem durch eine Verstellung des Verriegelungselements eine Verriegelung zwischen Hauptkörper und Fingerschutzelement einstellbar und lösbar ist.
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Ferner können Anschlagelemente zum Einsatz kommen, die beispielsweise lediglich eine begrenzte Bewegung des Fingerschutzelements im Aufnahmeraum ermöglichen. Beispielsweise kann ein Anschlagelement an der Öffnung des Aufnahmeraums vorgesehen sein, während ein anderes Anschlagelement an einem Ende des Fingerschutzelements, insbesondere an dem Halteelement entfernt von der Kappe zur Aufnahme einer Fingerspitze angeordnet ist, sodass beim Betätigen des Fingerschutzelements, wenn dieses im Aufnahmeraum verschoben wird, die beiden Anschlagelemente beim Herausziehen des Fingerschutzelements aus dem Aufnahmeraum gegenseitig zur Anlage kommen, bevor das Fingerschutzelement den Aufnahmeraum komplett verlassen kann.
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Darüber hinaus sind weitere Befestigungseinrichtungen denkbar, wie beispielsweise eine Befestigung mittels einer Schnur, eines Bandes, einer Kette oder einer Leine und insbesondere auch mittels eines Jojo - Elements, welches ein Band oder eine Schnur durch eine entsprechende Federeinrichtung selbsttätig aufwickelt, sodass das Fingerschutzelement in einer eingezogenen Position im Aufnahmeraum oder eng am Hauptkörper angeordnet ist, während zur Verwendung des Fingerschutzelement dieses vom Hauptkörper wegbewegt oder aus dem Aufnahmeraum ausgefahren werden kann.
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Eine weitere Möglichkeit einer Ausführungsform einer Befestigungseinrichtung ist durch einen Steckverbindungsmechanismus gegeben, bei dem das Fingerschutzelement beim Einstecken in eine Aufnahmeposition einrastet bzw. verriegelt wird und durch Ziehen oder erneutes Drücken am Fingerschutzelement die Verriegelung in der Aufnahmeposition gelöst wird und das Fingerschutzelement aus dem Aufnahmeraum entnommen werden kann, wie dies beispielsweise bei Chip - Karten in elektronischen Geräten verwendet wird.
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Auch die Ausgabevorrichtung kann durch verschiedene Komponenten realisiert werden, wie beispielsweise elastische Elemente, Federn, Gleitelemente oder Schieber.
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Beispielsweise kann im Aufnahmeraum ein elastisches Element, wie ein Gummielement, oder eine Feder vorgesehen sein, wobei das elastische Element oder die Feder in der Aufnahme - oder Befestigungsposition des Fingerschutzelements elastisch verform bzw. vorgespannt ist, um das Fingerschutzelement aus dem Aufnahmeraum auszustoßen, wenn eine Verriegelung des Fingerschutzelements im Aufnahmeraum gelöst wird, so dass das Fingerschutzelement automatisch ausgegeben werden kann.
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Darüber hinaus kann im Aufnahmeraum bzw. am Hauptkörper ein Schieber ausgebildet sein, mit dem das Fingerschutzelement aus dem Aufnahmeraum herausgedrückt werden kann. Der Schieber kann beispielsweise in einem am Hauptkörper ausgebildeten Schlitz laufen und entsprechend von außen betätigt werden.
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Das Fingerschutzelement kann somit zwischen einer fixierten Position bzw. einer Aufnahmeposition, bei der das Fingerschutzelement am oder im Hauptkörper befestigt ist, und einer gelösten Position bewegt werden, in welcher das Fingerschutzelement einsetzbar ist, um mit einem Finger, der in dem Fingerschutzelement aufgenommen ist, über das Fingerschutzelement Betätigungen, wie beispielsweise das Drücken von Tasten oder dergleichen vorzunehmen. Das Fingerschutzelement kann insbesondere in der gelösten Position trotz einer bestehenden Verbindung zum Hauptkörper, beispielsweise über eine Schnur oder ein Band, relativ zum Hauptkörper bewegt werden, sodass der Nutzer in seiner Bewegung des geschützten Fingers möglichst frei ist. Ist das Fingerschutzelement beispielsweise so in einem Aufnahmeraum des Hauptkörpers angeordnet, dass durch Anschlagelemente ein Entfernen des Fingerschutzelements aus dem Aufnahmeraum nicht möglich ist, so kann das Fingerschutzelement so flexibel ausgebildet sein, dass zumindest die Kappe des Fingerschutzelements, in der eine Fingerspitze des Nutzers geschützt aufgenommen ist, gegenüber dem Hauptkörper beweglich ist, sodass gleichwohl eine flexible Betätigung möglich ist.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Hauptkörper aus mehreren Segmenten besteht, wobei zumindest zwei der Segmente mittels eines Gelenkes miteinander verbunden sind. In diesem Fall kann der Hauptkörper des Hygienegreifelementes aus einem eher starren Material bestehen.
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Ein zwei Segmente miteinander verbindendes Gelenk kann so ausgebildet sein, dass es eine elastische Rückstellkraft ausüben kann, sodass durch ein Gelenk miteinander verbundene Segmente durch das Gelenk nach deren Auslenkung in deren ursprüngliche Lage zurückkehren. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Segmente durch das Gelenk gegeneinander gedrückt werden, um eine Hohlkörperform zu bilden, sodass, nach dem das Hygienegreifelement auf einem Griff angeordnet worden ist, die Segmente durch das Gelenk zusammengedrückt werden und so der Griff von dem Hygienegreifelement aufgenommen wird.
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Ferner kann an dem Hauptkörper eine Schnur, ein Band, eine Kette, eine Leine oder ein Jojo - Element oder ein Haltebügel zur Befestigung einer Schnur, eines Bandes, einer Kette, einer Leine oder eines Jojo - Elements angeordnet sein, sodass der Hauptkörper an einem Kleidungsstück oder einem Handgelenk befestigt oder einfach aus einer Tasche, einem Rucksack, etc. herausgezogen werden kann. Zudem kann an einem Ende der Schnur, des Bandes oder der Leine ein sogenannter Einkaufschip in der Form eine Münze angebracht sein, mit dessen Hilfe zum Beispiel ein Einkaufswagen entriegelt werden kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Hygienegreifelement zwei Hauptkörper aufweist, welche durch ein flexibles Verbindungselement, insbesondere durch eine Schnur, miteinander verbunden sind. In dieser Ausgestaltung wird insbesondere der Situation Rechnung getragen, dass ein Einkaufswagen ohne direkte Berührung seines Griffes geschoben werden können soll. Bei vielen Einkaufswägen erstreckt sich der Griff bekanntlich quer zur Fahrtrichtung über die gesamte Breite des Einkaufswagens, wobei der Griff mit beiden Händen angefasst wird, um den Einkaufswagen zu schieben. Mit der genannten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes kann nun so vorgegangen werden, dass ein Hauptkörper auf die rechte Seite des Griffes des Einkaufswagens gesteckt wird und der andere Hauptkörper auf die linke Seite des Griffes des Einkaufswagens. Sodann kann der Benutzer die beiden Hauptkörper des Hygienegreifelementes mit seinen Händen umfassen und den Einkaufswagen schieben, ohne dabei den Griff des Einkaufswagens zu berühren. Wenn der Einkaufswagen nicht mehr benötigt wird können die Hauptkörper des Hygienegreifelementes einfach abgezogen werden. Das beide Hauptkörper verbindende Verbindungselement stellt sicher, dass keiner von beiden verloren geht oder erst gesucht werden muss. Überdies können die Hauptkörper auch von dem Griff des Einkaufswagens dadurch abgezogen werden, dass einfach an dem Verbindungselement gezogen wird.
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Figurenliste
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Die beigefügten Figuren zeigen in rein schematischer Weise in
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes in einer ersten perspektivischen Ansicht,
- 2 das Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes aus 1 in einer zweiten perspektivischen Ansicht,
- 3 den Hauptkörper des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Hygienegreifelementes aus 2 in einer weiteren perspektivischen Ansicht ohne das Fingerschutzelement und in
- 4 eine Seitenansicht des Fingerschutzelements.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Allerdings ist die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Die 1 bis 3 zeigen perspektivische Ansichten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Hygienegreifelements 10bzw. eines Hauptkörpers 11 davon. Der Hauptkörper 11 ist als Hohlkörper ausgebildet, der einen Hohlraum 12 umgibt, wobei der Hauptkörper 11 an den Stirnseiten 19 offen ist und entlang seiner Längsseite ein Ausnehmung 13 in seiner Umfangswandung aufweist. Beim Gebrauch wird ein zu betätigender Griff durch die Ausnehmung 13 oder durch eine der Stirnseiten 19 des Hauptkörpers geführt, so dass das Hygienegreifelement 10 auf den Griff geschoben wird. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Hauptkörper 11 aus einem geschäumten Kunststoff und weist eine gewisse Elastizität auf, sodass sich die Ausnehmung 13 durch Deformation des Hauptkörpers 11 in dem Moment, in welchem der Griff durch diesen geführt wird, weitet und sich nachdem der Griff in dem Hohlraum 12 aufgenommen ist, soweit die Form des Griffes dies zulässt, wieder schließt. Jedenfalls nimmt der Hauptkörper 11 wieder seine ursprüngliche Form an, nach dem das Hygienegreifelement 10 von dem Griff abgezogen worden ist.
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Der Hauptkörper 11 des Hygienegreifelementes 10 weist ferner eine zweite gegenüberliegende Ausnehmungen 14 auf, die sich jedoch nur über einen Teil der Längserstreckung des Hauptkörpers 11 erstreckt. Durch die beiden einander gegenüber liegenden Ausnehmungen 13, 14 sind im Hauptkörper 11 zwei Greifbacken bildende Abschnitte 15 ausgebildet, mit denen ebenfalls Greifvorgänge durchgeführt werden können, ohne dass es einen Berührungskontakt zwischen den Händen des Benutzers und dem zu greifenden Objekt gibt. Dazu wird das zu greifende Objekt oder ein Teil davon zwischen die beiden Abschnitte 15 geführt und sodann mit Daumen und Zeigefinger des Benutzers eine in Richtung des Hohlraums 12 gerichtete Kraft auf die Abschnitte 15 ausgeübt, sodass das zu greifende Objekt oder ein Teil davon zwischen den Abschnitten 15 eingeklemmt wird. Nach Beendigung des Greifvorgangs kehren die Abschnitte 15 aufgrund der Elastizität des Hauptkörpermaterials wieder in ihre ursprünglichen Lagen zurück.
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An dem Hauptkörper 11 ist schließlich ein Haltebügel16 befestigt, mit dessen Hilfe der Hauptkörper 11 mit einer Schnur, einem Band oder einer Kette versehen werden kann, um das Hygienegreifelement 10 zur Aufbewahrung irgendwo befestigen zu können. Außerdem können mittels des Haltebügels und einem daran angeordneten elastischen Element zwei Hauptkörper 11 verbunden werden kann, sodass das erfindungsgemäße Hygienegreifelement für beide Hände eines Benutzers einsetzbar ist und insbesondere auch bei langen Griffen, die gewöhnlich mit zwei Händen angepackt werden, eingesetzt werden kann. Eine am Haltebügel 16 befestigte Schnur kann ferner ähnlich wie ein Schlüsselband dazu dienen, den Hauptkörper 11 an einem Kleidungsstück oder in einer Tasche, einem Rucksack, etc. zu befestigten, um diesen leicht aufzufinden und aus einer Tasche oder dergleichen leicht herausziehen zu können.
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Darüber hinaus weist das Hygienegreifelement 10 ein Fingerschutzelement 20 auf, welches im Hauptkörper 11 teilweise aufgenommen ist. Wie aus der 4 zu entnehmen ist, weist das Fingerschutzelement 20 eine Kappe 21 auf, die durch ein Hohlkugelsegment gebildet ist, sodass in den konkaven Raum des Hohlkugelsegments eine Fingerspitze eingeführt werden kann. An der Kappe 21 ist ein Halteelement 22 ausgebildet, welches bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen als eine längliche Platte ausgeführt ist. In dem Bereich, in welchem das Halteelement 22 mit der Kappe 21 verbunden ist, ist ferner ein Betätigungselement 23 vorgesehen, welches bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen verdickten Bereich mit einer profilierten Oberfläche gebildet ist, sodass die profilierte Oberfläche über die Oberfläche des Hauptkörpers 11 hervorsteht und für einen Eingriff mit einem Finger bereitsteht.
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Das Fingerschutzelement 20 ist in einem einseitig offenen Aufnahmeraum 17 innerhalb des Hauptkörpers 11 aufgenommen, wobei sich die Öffnung 18 des einseitig offenen Aufnahmeraums 17 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel über die Stirnseite 19 im Bereich der Abschnitte 15 und über die äußere Oberfläche des Hauptkörpers 11 erstreckt. Allerdings ist es auch denkbar lediglich eine Öffnung an der Stirnseite 19 vorzusehen oder das Fingerschutzelement 20 in anderer Weise am Hauptkörper 11 zu befestigen, beispielsweise durch Clip - oder Klettverschlüsse an der Außenseite des Hauptkörpers 11. Das Fingerschutzelement 20 kann durch Betätigung des Betätigungsabschnitts 23 einfach aus dem Aufnahmeraum 17 herausgeschoben und umgekehrt wieder in diesen hineingesteckt werden. Durch eine leicht größere Dimensionierung des Halteelements 22 im Vergleich zum Aufnahmeraum 17 kann eine elastische Verspannung zwischen Fingerschutzelement 20 und Hauptkörper 11 erzielt werden, sodass das Fingerschutzelement 20 sicher in dem Aufnahmeraum 17 des Hauptkörpers 11 aufgenommen ist.
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Möchte ein Nutzer des Hygienegreifelements 10 eine Betätigung mit einer Fingerspitze durchführen, wie beispielsweise das Tippen auf einer Tastatur oder einem berührungsempfindlichen Bildschirm, so kann er entweder den Hauptkörper 11 umgreifen und eine Fingerspitze in die Kappe 21 des Fingerschutzelement 20 einführen und mit der Kappe 21 die Betätigung mittels der Fingerspitze durchführen. Alternativ kann der Nutzer mit einem Finger den Betätigungsabschnitt 23 betätigen und das Fingerschutzelement 20 aus dem Aufnahmeraum 17 des Hauptkörpers 11 herausschieben und dann das Halteelement 22 umgreifen und ebenfalls eine Fingerspitze in den konkaven Raum der Kappe 21 einführen und so eine Betätigung mit einer Fingerspitze durchführen.
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Nach der Verwendung des Fingerschutzelements 20 kann dieses wieder durch Einschieben in den Aufnahmeraum 17 sicher verstaut werden.
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Bei einem Hygieneschutzelement 10, welches zwei miteinander verbundene Hauptkörper 11 aufweist, kann in jedem Hauptkörper 11 ein entsprechendes Fingerschutzelement 20 vorgesehen sein oder es kann lediglich ein Hauptkörper mit einem Fingerschutzelement 20 vorgesehen sein, während der andere Hauptkörper 11 ohne ein Fingerschutzelement 20 ausgebildet ist.
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Das Fingerschutzelement 20 kann aus dem gleichen Material wie der Hauptkörper 11 gebildet sein oder aus einem unterschiedlichen Material. Insbesondere kann das Fingerschutzelement 20 ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial und insbesondere einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial gebildet sein.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, ohne dass der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche verlassen wird. Insbesondere schließt die vorliegende Offenbarung sämtliche Kombinationen der Einzelmerkmale des Ausführungsbeispiels mit ein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hygienegreifelement
- 11
- Hauptkörper
- 12
- Hohlraum
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Abschnitt
- 16
- Haltebügel
- 17
- Aufnahmeraum
- 18
- Öffnung
- 19
- Stirnseite
- 20
- Fingerschutzelement
- 21
- Kappe
- 22
- Halteelement
- 23
- Betätigungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007032108 B4 [0002]
- DE 102006062848 B4 [0002]
- DE 20110744 U1 [0002]
- DE 202009007847 U1 [0002]
- DE 102019102970 A1 [0006]