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Die Erfindung betrifft eine Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen.
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Die
DE 10 2017 114 979 A1 offenbart bereits eine Fahrzeugtür für ein beschusssicheres Kraftfahrzeug, welche wenigstens einen ballistischen Türrahmen und eine hubfähige Sicherheitsscheibe aufweist. Der ballistische Türrahmen ist durch Warmumformung einteilig aus Stahl hergestellt. An dem Türrahmen ist eine Verkleidung angeordnet, welche den Türrahmen und einen Splitterfang sowie eine ballistische Türkassette in Richtung zum Fahrzeuginnenraum verkleidet. An dem Türrahmen ist über wenigstens ein Befestigungsmittel eine im Wesentlichen in Erstreckungsrichtung der Sicherheitsscheibe ausgerichtete Crashsicherung angeordnet, welche in eine in Längsrichtung der Sicherheitsscheibe verlaufende Nut eingreifbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen sowie ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen zu schaffen, welche ein besonders einfaches Bereitstellen von Kraftwagen einer gleichen Fahrzeugmodellreihe mit einem gleichen äußeren Erscheinungsbild bei unterschiedlichen Beschussklassen ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen mit den Merkmalen von Patentanspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Die Erfindung betrifft eine Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen, mit einem Fensterrahmen, mittels welchem eine ballistische Fensterscheibe des Kraftwagens zumindest bereichsweise umgreifbar ist. Insbesondere ist der Fensterrahmen dazu eingerichtet, die ballistische Fensterscheibe zumindest abschnittsweise entlang eines Umfangs der Fensterscheibe zu umrahmen. Insbesondere ist die ballistische Fensterscheibe mittels des Fensterrahmens relativ zu einer Karosserie des Kraftwagens zu positionieren. Um ein gleiches beziehungsweise besonders ähnliches äußeres Erscheinungsbild jeweiliger Kraftwagen einer Fahrzeugmodellreihe mit unterschiedlichen Beschussklassen zu ermöglichen, ist es vorgesehen, dass die Fensterrahmenvorrichtung ein Adapterelement umfasst, welches separat zu dem Fensterrahmen ausgebildet und an dem Fensterrahmen gehalten ist. Über das Adapterelement ist eine Zierleiste fahrzeugaußenseitig an der Fensterrahmenvorrichtung zu halten. Hierbei ist das Adapterelement dazu eingerichtet, eine für die Fahrzeugmodellreihe des Kraftwagens vorgesehene beziehungsweise typische Zierleiste zu halten, um ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild der Kraftwagen der Fahrzeugmodellreihe zu ermöglichen. Der Fensterrahmen kann somit an eine Dicke der ballistischen Scheibe angepasst ausgewählt werden und mit dem Adapterelement verbunden werden. Durch die zweiteilige Ausgestaltung des Fensterrahmens und des Adapterelements können somit mit besonders wenigen Varianten des Fensterrahmens sowie des Adapterelements besonders viele unterschiedliche Varianten an Fahrzeugmodellreihen des Kraftwagens mit jeweiligen unterschiedlichen Beschussklassen abgedeckt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Adapterelement an einem ballistischen Element gehalten ist und das ballistische Element an dem Fensterrahmen gehalten ist. Das bedeutet, dass das Adapterelement an dem ballistischen Element befestigt sein kann und das ballistische Element an dem Fensterrahmen befestigt sein kann, wodurch über das ballistische Element das Adapterelement an dem Fensterrahmen gehalten werden kann. Bei dem ballistischen Element handelt es sich insbesondere um ein Steuerelement aus ballistischem Stahl, mittels welchem ein Geschoss ablenkbar ist. Das ballistische Element kann insbesondere den Fensterrahmen in Fahrzeugquerrichtung nach außen überdecken und somit von einer Beschädigung infolge eines Beschusses schützen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Fensterrahmen aus einem hochfesten Stahl gebildet ist. Hierdurch kann der Fensterrahmen bei besonders geringen Kosten besonders stabil bereitgestellt werden.
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In weiterer Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Adapterelement über wenigstens eine Klebverbindung und/oder über wenigstens eine Schraubverbindung an dem Fensterrahmen gehalten ist. Insbesondere kann die wenigstens eine Schraubverbindung das Adapterelement an dem ballistischen Element und das ballistische Element an dem Fensterrahmen halten. Hierfür kann sich wenigstens eine Schraube der Schraubverbindung durch das Adapterelement und durch das ballistische Element hindurch in den Fensterrahmen hineinerstrecken. Insbesondere ist das Adapterelement sowohl über die wenigstens eine Klebverbindung als auch über wenigstens eine Schraubverbindung an dem Fensterrahmen gehalten, wodurch zum einen ein besonders festes Halten des Adapterelements an dem Fensterrahmen als auch eine besonders geringe Verrutschgefahr des Adapterelements zu dem Fensterrahmen gewährleistet werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen, bei welchem an einem Fensterrahmen ein separat zu dem Fensterrahmen ausgebildetes Adapterelement befestigt wird. Mittels des Fensterrahmens ist eine ballistische Fensterscheibe des Kraftwagens zumindest bereichsweise umgreifbar. Über das Adapterelement ist eine Zierleiste fahrzeugaußenseitig an der Fensterrahmenvorrichtung zu halten. Das separate Ausgestalten des wenigstens einen Adapterelements sowie des Fensterrahmens ermöglicht zum einen ein Bereitstellen des Adapterelements und des Fensterrahmens aus unterschiedlichen Materialien und ermöglicht zum anderen ein besonders umfangreiches und flexibles Kombinieren jeweiliger über das Adapterelement an der Fensterrahmenvorrichtung zu haltender Zierleisten mit jeweiligen mittels des Fensterrahmens umrahmten ballistischen Fensterscheiben. Mittels besonders weniger unterschiedlicher Adapterelemente sowie besonders wenigen unterschiedlichen Fensterrahmen können somit besonders viele unterschiedliche Kombinationen an außenseitig angebrachten Zierleisten mit ballistischen Fensterscheiben umgesetzt werden.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Fensterrahmen in Abhängigkeit von einer Scheibendicke der Fensterscheibe ausgewählt wird und/oder das Adapterelement in Abhängigkeit von einer Fahrzeugmodellreihe des Kraftwagens ausgewählt wird. Insbesondere kann für jede Fahrzeugmodellreihe ein standardisiertes äußeres Erscheinungsbild über verschiedene Beschussklassen hinweg vorgegeben werden, wobei dem standardisierten äußeren Erscheinungsbild eine jeweilige Zierleiste zugeordnet ist. In Abhängigkeit von der jeweiligen der Fahrzeugmodellreihe des Kraftwagens zugeordneten Zierleiste kann das Adapterelement ausgewählt werden, welches mit dem Fensterrahmen zu verbinden ist. Weiterhin wird die Beschussklasse des mit der Fensterrahmenvorrichtung auszustattenden Kraftwagens ermittelt und der der Beschussklasse zugeordnete Fensterrahmen ausgewählt und mit der ausgewählten Zierleiste verbunden. Hierdurch können jeweilige Kraftwagen einer Fahrzeugmodellreihe mit unterschiedlichen Beschussklassen mit einem besonders ähnlichen, insbesondere gleichen äußeren Erscheinungsbild hergestellt werden, wodurch es vorteilhafterweise für einen Außenstehenden erschwert werden kann, anhand eines äußeren Erscheinungsbilds des Kraftwagens auf dessen Beschussklasse zu schließen. Darüber hinaus ermöglicht das Verfahren, dass nicht für jede Beschussklasse jeder Fahrzeugmodellreihe ein separates einstückiges Bauteil zu fertigen ist, mittels welchem sowohl die Fensterscheibe zu halten als auch auf welches die Zierleiste aufzustecken ist.
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Es hat sich als weiterhin vorteilhaft erwiesen, wenn wenigstens ein ballistisches Element, insbesondere ein ballistisches Störelement, an dem Fensterrahmen angeordnet wird. Das wenigstens eine ballistische Element wird insbesondere an den Fensterrahmen angelegt. Weiterhin kann das wenigstens eine ballistische Element über eine Klebeverbindung und/oder über eine Schraubverbindung an dem Fensterrahmen gehalten werden. Das wenigstens eine ballistische Element ist insbesondere in Fahrzeugquerrichtung des Kraftwagens in Überdeckung mit dem Adapterelement angeordnet. Mittels des wenigstens einen ballistischen Elements kann bei einem Beschuss des Kraftwagens ein Projektil abgelegt werden, um Fahrzeuginsassen des Kraftwagens vor einer Verletzung zu schützen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Schnittansicht einer Fensterrahmenvorrichtung für einen ballistischen Kraftwagen, mit einem Fensterrahmen, mittels welchem eine ballistische Fensterscheibe des Kraftwagens zumindest bereichsweise umrahmt ist und an welchem wenigstens ein ballistisches Element zum Ablenken von Projektilen gehalten ist, und mit wenigstens einem separat zu dem Fensterrahmen ausgebildeten und an dem Fensterrahmen gehaltenen Adapterelement, über welches eine Zierleiste aufnehmbar ist und welches an dem Fensterrahmen gehalten ist.
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In der einzigen Figur ist ein Bereich einer Fensterrahmenvorrichtung 1 für einen ballistischen Kraftwagen geschnitten dargestellt. Die Fensterrahmenvorrichtung 1 ist an einer Karosserie des Kraftwagens, insbesondere an einer Fahrzeugtür des Kraftwagens, anordenbar. Die Fensterrahmenvorrichtung 1 umfasst vorliegend einen Fensterrahmen 2, mittels welchem eine ballistische Fensterscheibe 3 des Kraftwagens zumindest bereichsweise umgreifbar ist. Der Fensterrahmen 2 ist insbesondere aus einem hochfesten Werkzeugstahl gebildet. Insbesondere kann an der ballistischen Fensterscheibe 3 ein ballistischer Stahlrahmen 4 gehalten sein, welcher wiederum von dem Fensterrahmen 2 umgreifbar ist. Für die Fensterrahmenvorrichtung 1 ist in Abhängigkeit von einer Dicke der Fensterscheibe 3 entlang der Fahrzeugquerrichtung y der Fensterrahmen 2 auszuwählen, um zu ermöglichen, dass die Fensterscheibe 3 von dem Fensterrahmen 2 umgriffen wird. Insbesondere kann die Fensterscheibe 3 aufgrund unterschiedlicher Beschussklassen für jede Beschussklasse eine zugeordnete Dicke aufweisen, an welche der Fensterrahmen 2 anzupassen ist. Die Fensterscheibe 3 ist insbesondere aus einem ballistischen Glas gebildet.
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Um bei jeweiligen Kraftwagen einer Fahrzeugmodellreihe bei unterschiedlichen Beschussklassen und somit unterschiedlichen Dicken der Fensterscheibe 3 ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild zu ermöglichen, umfasst die Fensterrahmenvorrichtung 1 ein separat zu dem Fensterrahmen 2 ausgebildetes Adapterelement 5, an welchem eine Zierleiste 6 zu halten ist. Diese Zierleiste 6 kann für sämtliche Kraftwagen einer Fahrzeugmodellreihe gleich ausgebildet sein. Die gleiche Ausgestaltung der Zierleisten für sämtliche Kraftwagen einer Fahrzeugmodellreihe ermöglicht für unterschiedliche Beschussklassen der Kraftwagen der Fahrzeugmodellreihe ein einheitliches äußeres Gesamterscheinungsbild. Zum Bereitstellen der Fensterrahmenvorrichtung 1 kann somit der Fensterrahmen 2 in Abhängigkeit von der Scheibendicke der Fensterscheibe 3 ausgewählt werden und das Adapterelement 5 in Abhängigkeit von der Fahrzeugmodellreihe des Kraftwagens ausgewählt werden. Im Anschluss daran wird das Adapterelement 5 mit dem Fensterrahmen 2 verbunden. Vorliegend ist das Adapterelement 5 über wenigstens eine Klebeverbindung 12 und/oder wenigstens eine Schraubverbindung 7 an dem Fensterrahmen 2 gehalten. Alternativ oder zusätzlich kann das Adapterelement 5 über eine Schweißverbindung und/oder eine Lötverbindung an dem Fensterrahmen 2 gehalten sein.
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Vorliegend sind an dem Fensterrahmen 2 wenigstens ein, vorliegend zwei, ballistische Elemente 8 angeordnet, von welchen eines zwischen dem Adapterelement 5 und dem Fensterrahmen 2 angeordnet ist. Das bedeutet, das Adapterelement 5 ist an dem ballistischen Element 8 anliegend angeordnet und über das ballistische Element 8 an dem Fensterrahmen 2 gehalten. Das ballistische Element 8, an welchem das Adapterelement 5 anliegt, ist an dem Fensterrahmen 2 anliegend angeordnet und an dem Fensterrahmen 2 gehalten. Vorliegend ist das Adapterelement 5 über eine Klebeverbindung 12 an dem ballistischen Element 8 gehalten und das ballistische Element 8 ist über eine weitere Klebeverbindung 12 an dem Fensterrahmen 2 gehalten. Die Schraubverbindung 7 umfasst vorliegend ein Schraubelement 9, welches sich durch das ballistische Element 8 hindurch und zumindest bereichsweise in das Adapterelement 5 sowie zumindest bereichsweise in den Fensterrahmen 2 hineinerstreckt, wodurch das Adapterelement 5 mit dem Fensterrahmen 2 über das ballistische Element 8 verschraubt ist.
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Auf das Adapterelement 5 ist zusätzlich zu der Zierleiste 6 eine äußere Fensterführung 10 aufsteckbar. Vorliegend ist die Zierleiste 6 auf die äußere Fensterführung 10 und somit über die äußere Fensterführung 10 auf dem Adapterelement 5 aufsteckbar. An der Fensterrahmenvorrichtung 1 liegt vorliegend eine Türdichtung 11 des Kraftwagens an.
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Die Fensterrahmenvorrichtung 1 weist einen modularen Fensterrahmenaufbau aus dem Adapterelement 5 und dem Fensterrahmen 2 sowie gegebenenfalls zusätzlich dem wenigstens einen ballistischen Element 8 als Störelement auf. Das Adapterelement 5 ist an differenzierende Zierelemente, vorliegend die zugeordnete Zierleiste 6 anpassbar. Weiterhin kann der Fensterrahmen 2 an unterschiedliche Scheibendicken der Fensterscheibe 3, welche aus unterschiedlichen ballistischen Anforderungen an die jeweilige Fensterscheibe 3 resultieren, angepasst werden. Bei der beschriebenen Fensterrahmenvorrichtung 1 liegt eine ballistische Funktion möglichst weit außen und kann über alle Beschussklassen gleich bleiben. Insbesondere ist der Fensterrahmen 2 an eine Dicke der ballistischen Verglasung anpassbar.
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Insgesamt zeigt die Erfindung, wie ein modularer ballistischer Fensterrahmen 2 für eine Fahrzeugtür des Kraftwagens bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterrahmenvorrichtung
- 2
- Fensterrahmen
- 3
- Fensterscheibe
- 4
- Stahlrahmen
- 5
- Adapterelement
- 6
- Zierleiste
- 7
- Schraubverbindung
- 8
- ballistisches Element
- 9
- Schraubelement
- 10
- äußere Fensterführung
- 11
- Türdichtung
- 12
- Klebeverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017114979 A1 [0002]