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Die Erfindung betrifft eine Tragevorrichtung zum Tragen von schweren und/oder großen und/oder unhandlichen Gegenständen, wie beispielsweise Platten, Scheiben, Tafeln, Kartons, Kisten.
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Der händische Transport von großen, schweren und /oder unhandlichen Gegenständen, wie beispielsweise Platten, ist nicht einfach und oftmals sind mehr als eine Person erforderlich, um diese Art von Gegenständen zu ermöglichen. Eine Beförderung dieser Gegenstände durch nur eine Person, erfordert zumeist eine hohe körperliche Belastung des Trägers. Verdrehungen der Wirbelsäule, Verrenkungen und Bückhaltungen sind die Folge, welche bei ständiger und/oder ausdauernder Belastung verbunden sind mit langfristigen gesundheitlichen Problemen der Träger.
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Im Stand der Technik sind Vorrichtung zum Tragen von schweren und/oder großen und/oder unhandlichen Gegenständen offenbart, welche es nur einer Person erlauben, diese Gegenstände zu tragen.
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In der Druckschrift
DE 200 12 808 U1 ist ein Tragegriff zum Tragen von Platten, Scheiben oder Tafeln offenbart, welcher einen Griff aufweist, welcher in einem parallelen Abstand zu einer in dem Tragegriff aufgestellten Platte angeordnet ist. Der Abstand kommt zustande, in dem eine Strebe zu einer Zugstrebe geneigt ist. Weiterhin ist unten an der Zugstrebe eine Horizontal-Lasche angebracht auf der die Platte aufliegen kann.
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In der Druckschrift
DE 297 19 028 U1 ist ein Tragegriff in gestreckter Form offenbart, wobei ein Bügel und beidseitliche Klammerstücke und ein mittleres Klammerstück derart angeordnet sind, dass die Abstände zwischen dem mittleren Kiammerstück und den beiden seitlichen Klammerstücken unterschiedlich groß sind. Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Tragegriff durch die Verwendung eines Flacheisens als mittleres Klammerstück das Flachzeug erstmalig wechselseitig angeschlagen werden kann, und dass durch die unterschiedlich großen Abstände zwischen dem mittleren Klammerstück und den beiden seitlichen Klammerstücken das Tragen von Flachzeugen mit größeren Unterschieden in der Materialstärke mit einem einzelnen Tragegriff ermöglicht wird.
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Nachteilig im Stand der Technik ist, dass trotz der Tragehilfen die Beförderung von schweren und/oder großen und/oder unhandlichen Gegenständen, wie beispielsweise Platten, Scheiben, Tafeln, Kartons, Kisten durch nur eine Person, weiterhin Verdrehungen der Wirbelsäule, Verrenkungen und Bückhaltungen des Trägers erforderlich sind und damit langfristige gesundheitlichen Probleme der Träger riskiert werden.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine Tragevorrichtung zum Tragen von schweren und/oder großen und/oder unhandlichen Gegenständen, wie beispielsweise Platten, Scheiben, Tafeln, Kartons, Kisten bereitzustellen, mittels welcher langfristige gesundheitliche Probleme beim Träger vermieden werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die in den Ansprüchen aufgeführten Merkmale.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen weist die erfindungsgemäße Tragevorrichtung zum Tragen eines Gegenstandes durch nur eine Person, folgende Komponenten auf:
- einen Griff, zumindest einen Abstandhalter, zumindest eine Auflagefläche und eine Längsstrebe. Die Längsstrebe weist einen ersten Bereich und
- einen zweiten Bereich aufweist, wobei der erste Bereich und der zweite Bereich um eine gemeinsame Drehachse drehbar gelagert sind, wobei die Drehachse entlang der Längsstrebe verläuft. Ferner ist der Griff mit dem ersten Bereich der Längsstrebe gekoppelt und die Auflagefläche ist mit dem zweiten Bereich der Längsstrebe gekoppelt. Der zumindest eine Abstandhalter und die zumindest eine Auflagefläche sind derart zueinander angeordnet sind, dass bei Aufnahme eines Gegenstandes ein Neigungswinkel φ zwischen dem Gegenstand und der Längsstrebe gebildet wird.
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Der entstehende Neigungswinkel φ zwischen dem Gegenstand und der Längsstrebe bei Aufnahme des Gegenstandes bewirkt eine deutlich erleichterte Trageweise. Der Neigungswinkel φ beträgt beispielsweise 6°. Eine Verwendung anderer Neigungswinkel φ ist jedoch denkbar.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen weist die Längsstrebe eine Teleskopverbindung auf. Hierdurch wird erreicht, dass die Länge der Tragevorrichtung variabel einstellbar ist. Sie kann dadurch leicht an die verschiedenen Größen der Gegenstände angepasst werden. Bevorzugt sind hierbei der erste Bereich der Längsstrebe und der zweite Bereich der Längsstrebe mittels der Teleskopverbindung miteinander gekoppelt.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen weist die zumindest eine Auflagefläche einen Belag zum Schutz des Gegenstandes auf.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen weist der Abstandhalter einen Belag zum Schutz des Gegenstandes auf.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen ist die Längsstrebe aus Flacheisen und/oder Rundeisen gefertigt.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen ist die Auflagefläche derart geformt, dass mittels einer Kante ein Abrutschen des Gegenstandes verhindert wird.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen ist der Griff senkrecht zur Längsstrebe am ersten Bereich befestigt. Der Griff ist bevorzugt als Rohr, Rundeisen oder Flacheisen ausgebildet. Der erste Bereich der Längsstrebe ist bevorzugt in der Mitte des Griffs befestigt.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine einfach und kostengünstig Herstellung, sowie seine einfache Handhabung.
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Ferner wirkt die Tragevorrichtung wie ein verlängerter Arm: Der Träger muss sich weniger bücken beim Anheben oder Absetzen der zu transportierenden Gegenstände. Mittels einer Längenverstellung der Längsstrebe kann die Tragevorrichtung an die Größe der zu tragenden Gegenstände und/oder an die Größe des Trägers angepasst werden.
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Durch die zueinander drehbar gelagerten Teilbereiche der Längsstrebe der Tragevorrichtung ist kein Verdrehen der Gelenke erforderlich und es wird eine bessere Kraftverteilung ermöglicht. Eine natürliche Halteposition des Trägers sowie eine natürliche Handposition beim Tragen von schweren und unhandlichen Gegenständen wird durch die Verwendung der Tragevorrichtung erreicht, sodass gesundheitliche Langzeitschäden an der tragenden Person durch das Tragen dieser Gegenstände vermindert wird.
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Die Hand umschließt optimal den Tragegriff durch die Form des Tragegriffs.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird anhand eines/mehrerer Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierzu zeigen
- 1 Erfindungsgemäße Tragevorrichtung
- 2 Person bei Verwendung der Tragevorrichtung
- 3 Person bei Verwendung der Tragevorrichtung
- 4 Ausführungsvariante Griff
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In der Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, in denen zur Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die erfindungsgemäße Anordnung ausgeübt werden kann. In dieser Hinsicht wird eine Richtungsterminologie wie etwa „oben“, „unten“ usw. mit Bezug auf die Orientierung der beschriebenen Zeichnungen verwendet. Die Richtungsterminologie dient der Veranschaulichung und ist auf keinerlei Weise einschränkend.
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Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass die Merkmale der hierin beschriebenen verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die angefügten Ansprüche definiert.
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In den Figuren werden identische oder ähnliche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit dies zweckmäßig ist.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Tragevorrichtung 1 zum Tragen eines Gegenstandes 2 (hier nicht dargestellt) durch nur eine Person 3 (hier nicht dargestellt) gezeigt.
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Die erfindungsgemäße Tragevorrichtung 1 weist folgende Komponenten auf:
- einen Griff 4, zumindest einen Abstandhalter 6 und zumindest eine Auflagefläche 7, sowie eine Längsstrebe 5. Die Längsstrebe 5 weist hierbei einen ersten Bereich 51 und einen zweiten Bereich 52 auf. Der erste Bereich 51 und der zweiten Teilbereich 52 sind um eine gemeinsame Drehachse 8 drehbar gelagert, wobei die Drehachse 8 parallel zur Längsstrebe 5 verläuft. Der Griff 4 ist mit dem ersten Bereich der Längsstrebe 51 fest verbunden. Die Auflagefläche 7 ist mit dem zweiten Bereich der Längsstrebe 52 fest verbunden. Der zumindest eine Abstandhalter 6 und die zumindest eine Auflagefläche 7 sind derart zueinander angeordnet sind, dass bei Aufnahme eines Gegenstandes 2 (hier nicht dargestellt) ein Neigungswinkel φ zwischen dem Gegenstand 2 (hier nicht dargestellt) und der Längsstrebe 5 gebildet wird.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen weist die Längsstrebe 5 eine Teleskopverbindung auf, welche hier nicht dargestellt ist. Bei dieser Ausführungsform sind der erste Bereich der Längsstrebe 51 und der zweite Bereich der Längsstrebe 52 mittels der Teleskopverbindung miteinander gekuppelt, so dass mittels der Teleskopverbindung der erste Teilbereiche 51 und der zweite Teilbereich 52 axial zueinander verschiebbar sind. Dadurch kann die Länge der Längsstrebe 5 variabel eingestellt werden. Eine Feststellmechanismus bewirkt, dass die Länge sich während des Transports des Gegenstandes nicht verändert.
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Bevorzugt weist die Auflagefläche 7 einen Belag (hier nicht dargestellt) zum Schutz des Gegenstandes 2 auf. Ferner kann die Ausgestaltung des Belags eine bessere Griffigkeit sowie bessere Auflage des Gegenstandes 2 gewährleisten.
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Bevorzugt weist der Abstandhalter 6 einen Belag (hier nicht dargestellt) zum Schutz des Gegenstandes 2 aufweist.
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Die Längsstrebe 5 kann aus Flacheisen und/oder Rundeisen gefertigt sein. Auch eine Verwendung von Rohren ist denkbar, aber nicht bevorzugt.
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Die Auflagefläche ist bevorzugt derart geformt, dass mittels einer Kante 71 ein Abrutschen des Gegenstandes 2 (hier nicht dargestellt) verhindert wird.
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2 zeigt eine Person 3, welche mittels der erfindungsgemäßen Tragevorrichtung 1 einen Gegenstand 2 trägt. Bei dem Gegenstand 2 handelt es sich um eine größere unhandliche Platte. Die Tragevorrichtung 1 wird mit einer Hand von der Person 3 gehalten. Mit der anderen Hand kann der Gegenstand 2 gehalten werden (wie dargestellt). Durch den zumindest einen Abstandhalter 6 wird eine bessere, aufrechte Halteposition der Person 3, sowie eine natürliche und bequeme Stellung des Handgelenkes erreicht. Mittels des drehbar gelagerten ersten Bereichs der Längsstrebe 51 bzw. des drehbar gelagerten Griffs 4, kann der Träger 3 seine Hand bequem und natürlich positionieren. Die Länge des zweiten Teilbereichs 52 kann beim Tragen von größeren Platten beispielsweise 45 cm betragen. Andere Längen sind jedoch denkbar.
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3 zeigt eine Person 3, welche mittels der erfindungsgemäßen Tragevorrichtung einen Gegenstand 2 trägt. Bei dem Gegenstand 2 handelt es sich um eine unhandliche Kiste, welche eventuell auch schwer ist. Die Tragevorrichtung 1 wird mit einer Hand von der Person 3 gehalten. Mit der anderen Hand kann der Gegenstand 2 gehalten werden (wie dargestellt). Durch den zumindest einen Abstandhalter 6 wird eine für den Träger 3 bessere Position des Gegenstandes 2 erreicht, wobei die Handhaltung aufrecht und damit natürlich bleibt. Mittels des drehbar gelagerten ersten Bereichs der Längsstrebe 51 bzw. des drehbar gelagerten Griffs 4, kann der Träger 3 seine Hand bequem und natürlich positionieren. Die Länge des zweiten Teilbereichs 52 kann beim Tragen eines kleinen Gegenstandes 2 beispielsweise 30 cm betragen. Die Verwendungen längerer und/oder kürzerer Teilbereiche 52 ist jedoch denkbar.
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Es ist ferner denkbar auch zwei Tragevorrichtungen 1 zu verwenden, insbesondere beim Tragen von Gegenständen 2, wie sie in 3 dargestellt sind. Hierbei wird der Gegenstand 2 nicht mit der zweiten Hand des Trägers 3 gehalten, sondern auch mittels einer zweiten Tragevorrichtung 1, welche von der zweiten Hand des Trägers 3 gehalten wird.
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4 zeigt eine Ausführungsform des Griffs 4 und des ersten Bereichs der Längsstrebe 51, sowie eine mögliche Kopplung am zweiten Bereich der längsstrebe 52 bzw. am Abstandhalter 6. Griff 4 und erster Bereich der Längsstrebe sind senkrecht zueinander positioniert, wobei der erste Bereich 51 an der Mitte des Griffs 4 befestigt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der erste Teilbereich 51 an dem Abstandhalter 6 befestigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragevorrichtung
- 2
- Zu tagender Gegenstand
- 3
- Person / Träger
- 4
- Griff
- 5
- Längsstrebe
- 51
- Erster Bereich der Längsstrebe
- 52
- Zweiter Bereich der Längsstrebe
- 6
- Abstandhalter
- 7
- Auflagefläche
- 8
- Drehachse
- φ
- Neigungswinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20012808 U1 [0004]
- DE 29719028 U1 [0005]