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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sägeanlage und ein Verfahren zum Sägen eines Sägeguts mittels einer Säge.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Sägeanlagen sind bspw. sogenannte Blockbandsägeanlagen, die in der Regel einen oder zwei Bandsägeständer aufweisen, deren Positionierung in Bezug zueinander entweder in vordefinierter Weise fixiert (z.B. nebeneinanderliegend) oder variierbar (zumindest entlang einer Richtung gegenüber einander beweglich) ist. Zudem weisen bekannte Sägeanlagen einen Wagen auf, der mittels eines Antriebs auf einer Gleisführung, die eine Längsrichtung definiert, vor und zurück (bzw. hin und her) bewegt werden kann.
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Beispielsweise ist aus der
EP 0 963 822 A2 eine Vorrichtung zum Zerteilen von Baumstämmen in Bretter bekannt, die einen hin und her verfahrbaren Wagen zum Transport von Baumstämmen und eine Bandsäge aufweist. Ferner ist aus der
CN 103 978 267 A eine Bandsägeanlage mit zwei Bandsägen bekannt.
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Der Wagen dient als Auflage für ein Sägegut (beispielsweise ein Baumstamm), das vor dem Sägen bspw. mittels mehrerer Spannhaken in einer vordefinierten Position auf dem Wagen fixiert wird, und transportiert das Sägegut während der Vorwärts- bzw. Rückwärtsbewegung mit einer bestimmten Positionierung relativ zu dem Sägeblatt der Bandsäge durch den Bandsägeständer. Dabei erfolgt je nach Ausführung des Sägeblatts entweder nur bei der Vorwärts- oder bei der Rückwärtsbewegung oder bei beiden Bewegungen (bei beidseitiger Zahnung des Sägeblattes) ein Abtrennen eines Sägeproduktes (bspw. ein Brettrohling) von dem Sägegut. Die spätere Dicke bzw. Stärke (z.B. Brettdicke) des Sägeprodukts wird durch einen voreinstellbaren Überstand zwischen dem Sägegut und dem Sägeblatt vor dem Sägen festgelegt, in dem bspw. die Auflage des Wagens in Querrichtung (senkrecht zur Längsrichtung) verfahren wird.
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Im Falle von Bandsägen ist das Bandsägeblatt i.d.R. zwischen zwei an dem Bandsägeständer gelagerten Bandsägerollen gespannt, und läuft mit einer einstellbaren Sägegeschwindigkeit um diese herum. Die Sägerichtung des Bandsägeblattes ist im Regelfall senkrecht zu der Längsrichtung ausgerichtet.
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Dem eigentlichen Sägeschritt können weitere Bearbeitungsschritte vorgeschaltet und/oder nachgeschaltet sein. Bspw. kann im Voraus eine Vermessung des Sägeguts mittels eines (bspw. optischen) Messsystems erfolgen. Zudem kann bspw. ein Zerspanen der sog. Schwarte (dem ersten abzutrennenden Stück vom Sägegut, das nicht für die Weiterverarbeitung geeignet ist) mittels eines Zerspanungsaggregates alternativ zum Absägen dieser Schwarte erfolgen. Zudem kann das Sägegut in dessen Querrichtung bspw. mittels einer Trenn- und Kappkreissäge getrennt bzw. gekappt werden. Diese Vorbearbeitungen dienen im Wesentlichen der Begradigung des Sägeguts.
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Der exakte Bearbeitungsablauf bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Sägeanlage sieht somit zusammengefasst wie folgt aus:
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In einem ersten Schritt wird das Sägegut an einer Übergabeposition mittels einer Querbewegung an eine Auflage des Wagen übergeben und auf dieser manuell (bspw. über eine Fernsteuerung durch einen Bediener) oder automatisch (bspw. über ein Kamerasystem) in eine vorbestimmte Lage gedreht. Sobald das Sägegut die vorbestimmte Lage erreicht hat, wird diese Position mithilfe eines Klemmmechanismus (beispielsweise über Spannhaken) auf der Auflage fixiert.
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Im nachfolgenden Schritt wird das Sägegut mittels einer Querbewegung der Auflage derart in Bezug auf den Bandsägeständer verschoben, dass zwischen dem Schnittgut und dem Sägeblatt ein vordefinierter Überstand entsteht, durch den die gewünschte Stärke bzw. Dicke des zu erzeugenden Sägeprodukts definiert wird. Alternativ oder ergänzend kann der Bandsägeständer in Querrichtung verfahren werden.
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Nach der vordefinierten Ausrichtung, Fixierung und Relativbewegung des Sägegutes wird dieses mittels des Wagens in Längsrichtung an dem Sägeblatt vorbeigeführt und dabei ein (erstes) Sägeprodukt von dem Sägegut abgetrennt. Sobald das gesägte Sägeprodukt das Sägeblatt verlassen hat, wird das Sägegut abermals in Querrichtung relativ zu dem Sägeblatt um ein vordefiniertes Maß bewegt, um somit in der nächsten Sägebewegung ein nächstes Sägeprodukt mit gewünschter Dicke zu erzeugen.
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In manchen Fällen ist es zudem notwendig, das Sägegut aufgrund eines gewünschten Schnittbildes während oder nach einer bereits erfolgten Bearbeitung erneut auf dem Spannbockwagen zu positionieren bzw. zu verdrehen, was zumeist mittels eines sogenannten Stammwenders bzw. Sägegutwenders ermöglicht wird. Mittels dieses Stammwenders ist es möglich, ein auf dem Wagen aufliegendes Sägegut um seine Längsachse in eine gewünschte Position zu drehen.
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Ist die Bearbeitung eines Stammes abgeschlossen, fährt der Wagen wieder zurück in seine Beladeposition und der zuvor beschriebene Prozess beginnt von neuem.
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Sowohl das Beladen des Wagens als auch das Drehen bzw. Positionieren des Sägeguts auf der Auflage des Wagens benötigt Zeit, in der kein Sägegut bearbeitet werden kann. Folglich kommt es während dieser Belade- bzw. Positionierungszeit zu Produktions- und Leistungsverlusten der Sägeanlage, was wirtschaftlich nachteilige Folgen hat. Der dabei auftretende Zeitverlust kann sich pro Sägegut auf größer gleich 10 Sekunden belaufen.
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Angesichts der zuvor genannten Problematik ist es daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sägeanlage derart weiterzuentwickeln, dass die Produktivität der Sägeanlage erhöht werden kann.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird durch eine Sägeanlage gelöst, die eine Schienenführung, die eine Längsrichtung definiert, eine Säge, die an der Schienenführung angeordnet ist, eine erste Sägegutzufuhr, eine zweite Sägegutzufuhr, einen ersten Wagen, der eine erste Sägegutauflage und einen ersten Wagenantrieb umfasst, und einen zweiten Wagen, der eine zweite Sägegutauflage und einen zweiten Wagenantrieb umfasst, aufweist. Die erste Sägegutzufuhr ist eingerichtet, ein erstes Sägegut an die erste Sägegutauflage zu übergeben. Die zweite Sägegutzufuhr ist eingerichtet, ein zweites Sägegut an die zweite Sägegutauflage zu übergeben. Der erste Wagenantrieb ist eingerichtet, den ersten Wagen mit dem ersten Sägegut auf der Schienenführung entlang der Längsrichtung an der Säge vorbeizufahren, um das erste Sägegut in der Längsrichtung zu sägen. Der zweite Wagenantrieb ist eingerichtet, den zweiten Wagen mit dem zweiten Sägegut auf der Schienenführung entlang der Längsrichtung an der Säge vorbeizufahren, um das zweite Sägegut in der Längsrichtung zu sägen.
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Ferner wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren zum Sägen mittels einer Sägeanlage gelöst, die eine Säge, einen ersten Wagen, der eine erste Sägegutauflage umfasst, und einen zweiten Wagen, der eine zweite Sägegutauflage umfasst, aufweist. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Übergeben eines ersten Sägeguts an die erste Sägegutauflage; Bewegen des ersten Wagens entlang einer Längsrichtung, um das erste Sägegut an der Säge vorbeizufahren und das erste Sägegut in der Längsrichtung zu sägen; Übergeben eines zweiten Sägeguts an die zweite Sägegutauflage, während das erste Sägegut gesägt wird, und Bewegen des zweiten Wagens entlang der Längsrichtung, um das zweite Sägegut an der Säge vorbeizufahren und das zweite Sägegut in der Längsrichtung zu sägen, wenn das Sägen des ersten Sägeguts unterbrochen wird und/oder abgeschlossen ist.
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Einer der Hauptunterschiede der neuen Sägeanlage und des neuen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, dass für die Verarbeitung von Sägegut zwei jeweils separat angetriebene Wagen auf der Schienenführung angeordnet sind. Die Sägeanlage weist also anders als bei einem üblichen Aufbau eine Säge auf, die mit zwei Wagen kooperiert.
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Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass die oben genannten Verlustzeiten, die beispielsweise bei der Zufuhr bzw. dem Beladen des Wagens mit dem Sägegut und/oder durch die Ausrichtung des Sägeguts auf der Sägegutauflage des Wagens entstehen, reduziert bzw. minimiert werden können. Hierdurch ist es möglich, die produktive Sägezeit der Sägeanlage und somit den Durchsatz an erzeugbaren Sägeprodukten zu erhöhen. Dies führt zu einem wirtschaftlich optimierten Betrieb der Sägeanlage.
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Unter dem Begriff „Säge“ wird vorliegend insbesondere eine motorische Bandsäge, eine motorische Kreissäge oder eine motorische Kappsäge verstanden, wobei darüber hinaus auch andere Arten von Säge möglich sind.
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Der erste und der zweite Wagen können in bevorzugten Ausführungsbeispielen jeweils getrennt voneinander auf der Schienenführung hin und her bewegt werden. Das heißt, dass sich bspw. der erste Wagen auf der Schienenführung hin und her bewegen kann, während der zweite Wagen (zeitgleich) steht und mit Sägegut beladen wird.
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Durch Verwenden der beiden Wagen ist es bspw. möglich, dass an dem ersten Wagen eine unproduktive Belade- und/oder Manipulationsarbeit durchgeführt wird, während (zeitgleich) das auf dem zweiten Wagen bereits positionierte (d.h. eingedrehte und ausgerichtete) zweite Sägegut durch Vorbeifahren an der Säge gesägt wird.
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Sobald an dem zweiten Wagen eine Manipulation (beispielsweise eine Neuausrichtung) des zweiten Sägeguts durchgeführt wird oder die Bearbeitung des zweiten Sägeguts abgeschlossen ist, d.h. der zweite Wagen erneut beladen werden muss, kann er in seine Belade- und Manipulationszone zurückfahren. Zeitgleich kann ihm der erste, nun fertig beladene Wagen in Richtung der Säge nachfahren, um mit dem Sägen des ersten Sägeguts zu beginnen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Beendigung des einen Sägevorgangs und dem Beginn des anderen Sägevorgangs lediglich eine minimale Totzeit (in der kein Sägen eines Sägeguts stattfindet) auftritt.
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Sobald der erste Wagen nach Beendigung bzw. Unterbrechung des Sägevorgangs wieder neu beladen werden muss oder eine Neuausrichtung bzw. Manipulation an dem ersten Sägegut erfolgen soll, kann dieser in seine Belade- und Manipulationsposition fahren und der zweite Wagen kann zur Säge fahren, um das neu zugeführte oder neu ausgerichtete zweite Sägegut zu sägen.
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Durch den ersten und den zweiten Wagen ist also eine wechselseitige Sägebearbeitung entweder des ersten oder des zweiten Sägeguts mit geringen „Totzeiten“ möglich. Hierdurch kann die effektive Bearbeitungszeit des Sägeguts im Vergleich zu bekannten Anlagen erhöht werden.
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Unter dem Begriff „Schienenführung“ wird vorliegend jegliche Art von Führungsschiene verstanden, durch die ein geführtes Gleiten bzw. Bewegen eines Wagens gewährleistet werden kann. Vorteilhaft kann die Schienenführung in Form von bekannten Schienen ausgeführt sein.
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Unter dem Begriff „Längsrichtung“ wird eine Richtung verstanden, in der die Schienenführung ihrer Längenausdehnung nach verlegt ist. Die Schienenführung verläuft vorzugsweise geradlinig, ausgehend von einer stromaufwärts von der Säge definierten Startposition zu einer stromabwärts von der Säge definierten Endposition entlang der Längsrichtung.
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Der erste und der zweite Wagen weisen jeweils einen eigenen Wagenantrieb auf. Durch die respektiven Wagenantriebe können die beiden Wagen entlang der Längsrichtung hin und her bzw. stromaufwärts und stromabwärts bewegt werden.
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Die Formulierung, „dass die Säge an der Schienenführung angeordnet ist“, drückt aus, dass die Säge seitlich neben der Schienenführung, also vorzugsweise in Richtung einer Spurbreite der Schienenführung, neben dieser angeordnet ist.
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Unter der Formulierung „vorbeifahren“ wird verstanden, dass das Sägegut mit einem vordefinierten Überstand (der quer zu der Längsrichtung definiert ist) durch das Sägeblatt gefahren wird, so dass ein Abtrennen/Absägen des Sägeproduktes erfolgen kann. Die Dicke des abzusägenden Sägeproduktes definiert sich auf Grundlage dieses Überstandes unter Berücksichtigung einer Verlustbreite, die durch die Stärke des Sägeblattes definiert ist.
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In einer Ausgestaltung ist die erste Sägegutzufuhr eingerichtet, das erste Sägegut in einer Querrichtung, die quer zu der Längsrichtung definiert ist, an die erste Auflage zu übergeben. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die zweite Sägegutzufuhr eingerichtet ist, das zweite Sägegut in der Querrichtung, die quer zu der Längsrichtung definiert ist, an die zweite Auflage zu übergeben.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Gesamtlänge der Sägeanlage in der Längsrichtung minimiert werden kann. Außerdem reduziert die Zufuhr des Sägegutes quer zur Längsrichtung die Gefahr einer Intervention/Störung in den laufenden Sägeprozess auf dem jeweils anderen Wagen.
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Unter dem Begriff „quer“ wird nicht notwendigerweise senkrecht bzw. orthogonal, sondern jegliche Zufuhr unter einem Winkel ungleich 0° verstanden. Vorzugsweise erfolgt die Zufuhr jedoch im Wesentlichen senkrecht bzw. orthogonal (d.h. unter einem Winkel von 90° ± 10%) zu der Längsrichtung.
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In einer weiteren Ausgestaltung definiert die Sägeanlage in der Längsrichtung betrachtet einen ersten Zufuhrbereich, einen sich an den ersten Zufuhrbereich anschließenden Arbeitsbereich und einen sich an den Arbeitsbereich anschließenden zweiten Zufuhrbereich. Die erste Sägegutzufuhr ist in dem ersten Zufuhrbereich angeordnet, die Säge ist im Wesentlichen mittig in dem Arbeitsbereich angeordnet und die zweite Sägegutzufuhr ist in dem zweiten Zufuhrbereich angeordnet.
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Mit anderen Worten befindet sich am Anfang der Schienenführung (stromaufwärts) der erste Zufuhrbereich (bzw. der erste Belade- und Manipulationsbereich) des ersten Wagens. In Längsrichtung betrachtet befindet sich in einem mittigen Bereich der Schienenführung der Arbeitsbereich, der sich in Längsrichtung betrachtet beidseitig von der Säge erstreckt. Die Säge ist bevorzugt im Wesentlichen mittig (± 10%) in dem Arbeitsbereich angeordnet.
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In dem Arbeitsbereich findet die Bearbeitung des Sägegutes mittels der Säge statt. Zudem werden in dem Arbeitsbereich die Sägeprodukte erzeugt und abgeführt. An dem stromabwärts gelegenen Ende der Schienenführung ist der zweite Zufuhrbereich (bzw. der zweite Belade- und Manipulationsbereich) des zweiten Wagens angeordnet. In den beiden Zufuhrbereichen findet jeweils die Beladung des jeweiligen Wagens mit dem Sägegut sowie vorzugsweise ein Ausrichten des Sägeguts auf der jeweiligen Sägegutauflage statt.
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Durch die Organisation der Sägeanlage in den ersten Zufuhrbereich, den Arbeitsbereich und den zweiten Zufuhrbereich kann ein störungsfreier Betrieb der Sägeanlage sichergestellt werden, da die Beladung und Manipulation des Sägeguts lediglich in den Zufuhrbereichen, jedoch nicht in dem Arbeitsbereich stattfindet. Hierdurch ist ein hocheffizienter Sägeprozess möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung grenzen der erste und/oder der zweite Zufuhrbereich an den Arbeitsbereich an, überlappen sich mit diesem jedoch vorzugsweise nicht.
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Diese Ausgestaltung dient der Klarstellung, dass Belade- und Manipulationsvorgänge, die in den Zufuhrbereichen stattfinden, sich nicht negativ auf die Bearbeitungsschritte (das Sägen des Sägeguts) in dem Arbeitsbereich auswirken. Somit haben belade- und manipulationsbedingte Zeitverluste keine negative Auswirkung auf den Sägevorgang. Der erste und/oder der zweite Zufuhrbereich überlappt den Arbeitsbereich vorzugsweise nicht oder lediglich teilweise.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der erste Zufuhrbereich ausgehend von der Säge in der Längsrichtung stromaufwärts gelegen und der zweite Zufuhrbereich ausgehend von der Säge in der Längsrichtung stromabwärts gelegen.
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Durch diese Ausgestaltung ist die Positionierung der einzelnen Bereiche innerhalb der Sägeanlage klargestellt. Der Arbeitsbereich erstreckt sich in Längsrichtung betrachtet sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts von der Säge, wohingegen der erste Zufuhrbereich weiter stromaufwärts gelegen ist, ohne sich mit dem Arbeitsbereich zu überlappen, und der zweite Zufuhrbereich weiter stromabwärts gelegen ist, ohne sich mit dem Arbeitsbereich zu überlappen.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Sägeanlage ferner eine erste Sägegutabfuhr und eine zweite Sägegutabfuhr auf. Die erste und zweite Sägegutabfuhr sind eingerichtet, ein Sägeprodukt, das durch das Sägen des ersten oder des zweiten Sägeguts in der Längsrichtung entstanden ist, abzuführen.
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Diese Ausgestaltung weist einen weiteren Unterschied gegenüber dem üblichen Aufbau einer Sägeanlage auf. Bei üblichen Sägeanlagen, bei denen sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung des Wagens Sägeprodukte erzeugt werden, fallen sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts von der Bandsäge Sägeprodukte an und werden zum heutigen Stand der Technik folgendermaßen abgeführt:
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Die stromabwärts von der Bandsäge anfallenden Sägeprodukte werden auf einer Fördertechnik (z.B. Rollengang oder Förderband) in der Längsrichtung abgeführt. Die stromaufwärts anfallenden Sägeprodukte werden mittels eines weiteren Förderers, der zwischen dem Sägeblatt und einer Ständerkonstruktion der Bandsäge (dem Bandsägeständer) angeordnet ist, durch den Bandsägeständer hindurch auf die in Längsrichtung stromabwärts gelegene Fördertechnik transportiert und von dieser in der Längsrichtung abgeführt.
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Nachdem das stromaufwärts angefallene Sägeprodukt den Bandsägeständer passiert hat, wird es also von der gleichen Fördertechnik abgeführt, die auch für stromabwärts anfallende Sägeprodukte benutzt wird. Insbesondere bei einer schnellen Schnittfolge ist es möglich, dass das stromabwärts gelegene Transportsystem noch durch ein Sägeprodukt belegt ist, welches stromaufwärts (vor dem Bandsägeständer) angefallen ist, da dieses Sägeprodukt einen längeren Weg (durch den Bandsägeständer hindurch) zurücklegen muss. Zur Vermeidung werden im Stand der Technik die Fördersysteme stromaufwärts und stromabwärts von der Säge mit sehr hohen Vorschüben (= schnelles Abführen der Sägeprodukte) betrieben. Dies erschwert eine zuverlässige Steuerung der Abfuhr von Sägeprodukte von der Sägeanlage zu den weiteren Gewerken.
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Insbesondere ist es von Vorteil, dass bei dieser Ausgestaltung kein Sägeprodukt durch den Bandsägeständer hindurchtransportiert werden muss, das stromaufwärts angefallen ist, da dieses mittels der ersten Sägegutsabfuhr abgeführt werden kann. Somit wird im Gegensatz zum Stand der Technik nicht mehr das gleiche, stromabwärts gelegene Abfuhrsystem genutzt, wodurch sowohl die erste als auch die zweite Sägegutabfuhr mit geringeren Vorschubleistungen ausgestaltet werden kann, was sich positiv auf die zuvor genannte Regelung auswirkt.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die erste Sägegutabfuhr eingerichtet, das Sägeprodukt quer zu der Längsrichtung abzuführen. Ferner ist es bevorzugt, dass die zweite Sägegutabfuhr eingerichtet ist, das Sägeprodukt quer zu der Längsrichtung abzuführen.
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Durch diese Ausgestaltung ist es vorteilhaft möglich, diese problematische Abfuhr-Situation zu vermeiden. Die Abfuhr der Sägeprodukte erfolgt sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts jeweils quer zu der Längsrichtung. Somit wirken sich die stromaufwärts- und stromabwärtsseitige Sägegutabfuhr nicht störend aufeinander aus.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die erste Sägegutabfuhr in der Längsrichtung stromaufwärts von der Säge, die zweite Sägegutabfuhr stromabwärts von der Säge angeordnet.
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Es ist bevorzugt, dass sich sowohl die erste Sägegutabfuhr als auch die zweite Sägegutabfuhr in dem Arbeitsbereich der Sägeanlage befindet, um somit eine Interaktion mit dem ersten bzw. zweiten Sägegutzufuhrbereichs zu vermeiden.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Säge ein Bandsägeblatt auf, das während des Sägens eine Sägerichtung definiert, die quer zu der Längsrichtung ausgerichtet ist.
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Die Sägerichtung bezeichnet die Umlaufrichtung des Bandsägeblatts, um zwei vorzugsweise vorhandene Bandsägerollen, zwischen denen das Bandsägeblatt gespannt ist, und um welche das Bandsägeblatt während des Sägens bewegt wird. Die Sägerichtung ist vorzugsweise parallel zu einer imaginären Verbindungslinie zwischen den beiden Mittelpunkten der Bandsägerollen.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Bandsägeblatt in der Längsrichtung betrachtet eine beidseitige Sägezahnung auf.
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Durch diese beidseitige Sägezahnung ist auf effiziente Weise sichergestellt, dass ein Sägen des Sägeguts sowohl bei einer Bewegung des ersten bzw. zweiten Wagens von stromaufwärts nach stromabwärts als auch von stromabwärts nach stromaufwärts erfolgen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist in der Längsrichtung betrachtet stromaufwärts von der Säge ein erster Kellerabwurfschacht angeordnet. Weiterhin ist bevorzugt, dass stromabwärts von der Säge ein zweiter Kellerabwurfschacht angeordnet ist.
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Insbesondere bei beidseitiger Anordnung eines Kellerabwurfschachtes ist vorteilhaft für den Sägevorgang mittels der erfindungsgemäßen Sägeanlage.
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Bei üblichen Sägeanlagen wird in einem ersten Bearbeitungsschritt in einer stromabwärts gerichteten Bewegung des Wagens eine erste Nutzfläche am Sägegut erzeugt. Hierbei fällt in der Regel ein nicht für die spätere Weiterverarbeitung verwendbares Abschnittstück, die sogenannte Schwarte, an. Diese Schwarte muss aus dem weiteren Abfuhrprozess ausgeschleust werden. Üblicherweise fällt die Schwarte stromabwärts von der Säge an und wird durch ein seitliches Verschieben der Fördertechnik (d.h. des Rollengangs oder des Förderbandes stromabwärts der Säge) in eine bodenseitige Öffnung, den sogenannten Kellerabwurf, in Richtung einer Restholzentsorgung ausgeschleust. In diesen Kellerabwurfschacht fällt die abgetrennte Schwarte im Regelfall direkt nachdem sie von dem Sägegut abgetrennt wurde und kann so direkt aus dem weiteren Produktionsprozess ausgeschleust werden.
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Durch zwei Kellerabwurfschächte (vorteilhaft stromaufwärts und stromabwärts von der Säge) ist es bei der neuen Sägeanlage auf einfache Weise möglich, eine stromaufwärts anfallende Schwarte, die bei einem ersten Bearbeitungsschritt des zweiten Sägegutes während eines stromaufwärts gerichteten Vorbeifahrens des zweiten Wagens an der Säge erzeugt wird, abzuführen. Somit kann eine unproduktive Leerfahrt des zweiten Wagens (ohne Bearbeitung) vermieden werden, da das Abtrennen der Schwarte bereits in der stromaufwärts gerichteten Bewegung erfolgt. Die derart abgetrennte Schwarte kann im Gegensatz zum Stand der Technik auch durch den ersten Kellerabwurfschacht ausgeschleust werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der erste Kellerabwurfschacht eingerichtet, eine Schwarte, die beim Sägen des ersten und/oder zweiten Sägeguts anfällt, aufzunehmen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der zweite Kellerabwurfschacht eingerichtet, eine Schwarte, die beim Sägen des ersten und/oder zweiten Sägeguts anfällt, aufzunehmen.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist an der Säge ferner ein Förderer angeordnet, der eingerichtet ist, um eine parallel zu der Längsachse verlaufende Drehachse zu kippen.
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Der Förderer ist vorzugsweise in einem Bereich zwischen dem Sägeblatt und dem Sägeständer angeordnet. Ferner ist es bevorzugt, dass stromaufwärts von dem Förderer in unmittelbarem Anschluss an diesen die erste Sägegutabfuhr angeordnet ist. Ferner ist es bevorzugt, dass stromabwärts in unmittelbarem Anschluss an den Förderer die zweite Sägegutabfuhr angeordnet ist. Durch diese Konstellation ist es möglich, eine reibungslose Abfuhr der anfallenden Sägeprodukte sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts von der Säge zu gewährleisten.
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Um die stromaufwärts anfallende Schwarte bei der ersten Bearbeitung des zweiten Sägeguts möglichst störungsfrei zu entsorgen, ist der Förderer anders als im Stand der Technik um die Drehachse kippbar (insbesondere nach oben klappbar), so dass beim stromaufwärtsseitigen Ausschleusen der Schwarte lediglich ein Teil der ersten Sägegutabfuhr (eine dafür eingerichtete Fördertechnik) quer zu der Längsrichtung verfahren wird, um den ersten Kellerabwurfschacht zu öffnen.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind der erste und der zweite Wagen dazu eingerichtet, miteinander gekoppelt zu werden, um in gekoppeltem Zustand zeitgleich auf der Schienenführung verfahren zu werden.
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Die Kopplung kann rein mechanisch (beispielsweise über Fanghaken) und/oder (elektromagnetisch und/oder auch virtuell (durch eine regelungstechnische Kopplung des ersten und zweiten Wagenantriebes) realisiert sein. In gekoppeltem Zustand des ersten und zweiten Wagens kann die erste und/oder die zweite Sägegutzufuhr vorzugsweise dazu eingerichtet sein, ein überlanges Sägegut auf die beiden gekoppelten Wagen zu übergeben.
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Durch die vorteilhafte Kopplung des ersten und zweiten Wagens ist es möglich, zwei kleiner dimensionierte, leichtere und damit in ihrer Beweglichkeit dynamischere Wagen zu verwenden, die vorteilhaft jeweils einen eigenen Antrieb besitzen, so dass auch die Bearbeitung von großdimensioniertem Sägegut (beispielsweise langen Rundhölzern oder langen Baumstämmen) möglich ist. Aufgrund des relativ geringen Gewichts des ersten und zweiten Wagens ist es möglich, jeweils hohe Beschleunigungswerte zu erreichen, die mit einem normalerweise zur Bearbeitung langer Stämme notwendigen längeren und dadurch schwereren Wagen nur schwer zu realisieren sind. Durch die Kopplung der beiden Wagen ist es möglich, die beiden Sägegutauflagen miteinander zu vereinen und dabei auch die Anzahl der vorzugsweise zur Verfügung stehenden Spannböcke, die zur Fixierung des Sägeguts auf der Sägegutauflage verwendet werden, insbesondere für die Bearbeitung von größer dimensioniertem Sägegut zu erhöhen. Somit kann selbst bei der Bearbeitung von längerem Sägegut eine hohe Dynamik des jeweiligen Wagens gewährleistet werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der erste und zweite Wagen im Wesentlichen in alternierender Reihenfolge entlang der Längsrichtung bewegt, um das erste und/oder das zweite Sägegut zu sägen.
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Diese Ausgestaltung stellt nochmals klar, dass die Bearbeitung des ersten und zweiten Sägeguts vorzugsweise in alternierender Reihenfolge erfolgt, d.h. während beispielsweise der erste Wagen mit dem ersten Sägegut beladen wird oder dieses auf der Sägegutauflage positioniert wird, erfolgt die Bearbeitung des zweiten Sägeguts durch Hin- und Herbewegen des zweiten Wagens. Ist die Bearbeitung des zweiten Sägeguts abgeschlossen oder muss der Sägeprozess aufgrund einer Neupositionierung des zweiten Sägeguts auf der Sägegutauflage unterbrochen werden und ist das Beladen des ersten Wagens sowie das Positionieren des ersten Sägeguts auf der ersten Sägegutauflage abgeschlossen, kann die Bearbeitung des ersten Sägeguts in möglichst direktem Anschluss an die Beendigung der Bearbeitung des zweiten Sägeguts erfolgen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern auch frei miteinander kombinierbar sind, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Ferner versteht es sich, dass sich hinsichtlich der Sägeanlage genannte Ausgestaltungen auch in äquivalenter Form auf das erfindungsgemäße Verfahren und dessen Ausgestaltungen beziehen, ohne separat erwähnt zu werden. Gleiches gilt für Ausgestaltungen des Verfahrens bezüglich der Sägeanlage.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der Sägeanlage in einer ersten Bearbeitungsposition;
- 2 das Ausführungsbeispiel der Sägeanlage in einer zweiten Bearbeitungsposition;
- 3 das Ausführungsbeispiel einer Sägeanlage in einer dritten Bearbeitungsposition;
- 4 eine schematische Seitenansicht einer Sägegutzufuhr;
- 5 eine schematische Seitenansicht einer Sägegutabfuhr; und
- 6 ein zweites Ausführungsbeispiel der Sägeanlage.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sägeanlage. Die Sägeanlage ist in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 100 gekennzeichnet. Die Sägeanlage 100 ist im vorliegenden Fall eine Bandsägeanlage und weist eine Bandsäge 10 auf. Zudem weist die Bandsägeanlage 100 eine Schienenführung 12 auf, durch die eine Längsrichtung 14 definiert ist. Die Bandsäge 10 ist in der Längsrichtung 14 betrachtet in einem mittigen Bereich der Schienenführung 12 seitlich neben der Schienenführung, d.h. außerhalb dieser, angeordnet. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsbeispielen kann die Sägeanlage 100 bspw. auch eine Kreissägeanlage sein.
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Die Bandsägeanlage 100 weist ferner eine erste Sägegutzufuhr 16 auf, die stromaufwärts (in 1 links) von der Bandsäge 10 seitlich neben und außerhalb der Schienenführung angeordnet ist. Ferner weist die Bandsägeanlage 100 eine zweite Sägegutzufuhr 18 auf, die stromabwärts (in 1 rechts) von der Bandsäge 10 seitlich neben und außerhalb der Schienenführung 12 angeordnet ist.
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Ferner weist die Bandsägeanlage 100 einen ersten Wagen 20 auf. Der erste Wagen 20 umfasst eine erste Sägeauflage 22 und einen ersten Wagenantrieb 24. Der erste Wagenantrieb 24 ist beispielsweise in dem ersten Wagen 20 integriert und kann beispielsweise als jegliche Art von motorischem Antrieb ausgestaltet sein. In anderen vorteilhaften Ausführungsbeispielen ist der erste Wagenantrieb 24 unterhalb der Schienenführung 12 oder an einem stromaufwärts oder stromabwärtsseitigen Ende der Schienenführung 12 angeordnet und bewegt den ersten Wagen über einen Seilzug. Der erste Wagen 20 weist vorzugsweise eine der Anzahl der Spannböcke auf dem Wagen entsprechende Anzahl (z.B. zwei) voneinander beabstandete, senkrecht zu der Schienenführung 12 ausgerichtete Radachsen (nicht gezeigt) mit jeweils zwei Laufradpaaren 26 auf. Mittels der Laufradpaare 26 ist der erste Wagen 20 auf der Schienenführung 12 geführt.
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Die erste Sägegutauflage 22 ist eingerichtet, ein erstes Sägegut 28 aufzunehmen. Das erste Sägegut 28 ist beispielsweise ein Rundholz in Form eines Baumstamms. In 1 liegt das erste Sägegut 28 bereits auf der ersten Sägegutauflage 22 auf und wird mithilfe von zwei vorteilhaften Spannböcke 30 auf der ersten Sägegutauflage 22 fixiert.
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Um die Position des ersten Sägeguts 28 auf der ersten Sägegutauflage 22 zu ändern, es beispielsweise um die Längsrichtung 14 zu drehen oder zu verkippen, ist es bevorzugt, dass der erste Wagen 20 einen Wende- und Drehmechanismus, beispielsweise in Form eines Stammwenders, aufweist, mit dem ein schnelles Drehen in beide Drehrichtungen um die Längsrichtung ermöglicht wird.
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Die Bandsägeanlage 100 weist ferner einen zweiten Wagen 32 auf, der eine zweite Sägegutauflage 34 und einen zweiten Wagenantrieb 36 umfasst. Die zweite Sägegutauflage 34 ist eingerichtet, ein zweites Sägegut 38 aufzunehmen und dieses vorzugsweise über die Spannböcke 30 in einer vorbestimmten Position auf der zweiten Sägegutauflage zu fixieren. Die restlichen bezüglich des ersten Wagens 20 beschriebenen Merkmale gelten in analoger Weise für den zweiten Wagen 32, ohne redundant Erwähnung zu finden.
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In 1 ist die zweite Sägegutzufuhr 18 eingerichtet, das zweite Sägegut 38 an die zweite Sägegutauflage 34 zu übergeben. Das zweite Sägegut 38 ist in dem Falle von 1 noch auf der zweiten Sägegutzufuhr 18 angeordnet, wurde also noch nicht an die zweite Sägegutauflage 34 übergeben.
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Sowohl die erste als auch die zweite Sägegutzufuhr 16, 18 weist vorzugsweise eine oder eine Mehrzahl von Fördertechniken (beispielsweise Rollenförderer, Förderbänder oder Querkettentransporte) auf, mittels derer das jeweilige Sägegut 28, 38 sowohl in der Längsrichtung 14 als auch in einer quer zu der Längsrichtung 14 verlaufenden Querrichtung 40 transportiert und somit der jeweiligen Sägegutauflage 22, 34 zugeführt werden kann. In 1 ist beispielhaft eine Querkettenfördertechnik 42 angedeutet, mittels derer das jeweilige Sägegut 28, 38 in der Querrichtung 40 befördert werden kann.
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Ferner weist die Bandsägeanlage 100 gemäß 1 eine erste Sägegutabfuhr 44 auf, die ausgehend von der Bandsäge 10 stromaufwärts (in 1 links) von der Bandsäge angeordnet ist. Ferner weist die Bandsägeanlage 100 eine zweite Sägegutabfuhr 46 auf, die ausgehend von der Bandsäge 10 stromabwärts (in 1 rechts) von der Bandsäge 10 angeordnet ist.
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Sowohl die erste Sägegutabfuhr 44 als auch die zweite Sägegutabfuhr 46 ist dazu eingerichtet, ein Sägeprodukt, das durch das Sägen des ersten und/oder des zweiten Sägeguts 28, 38 entstanden ist, in der Querrichtung 40 abzuführen. Die Abfuhr des Sägeproduktes 48 erfolgt entlang der Querrichtung 40 allerdings in Gegenrichtung zu der Zufuhrrichtung, d.h. weg von der Schienenführung 12. Eine exemplarische Abfuhr des Sägeproduktes 48 durch die zweite Sägegutabfuhr ist in 2 gezeigt. Bei dem erzeugten Sägeprodukt 48 kann es sich beispielsweise um ein von dem ersten und/oder zweiten Schnittgut abgesägtes Brett handeln.
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Die Bandsägeanlage 100 kann in der Längsrichtung betrachtet in drei verschiedene Bereiche unterteilt werden. Stromaufwärts von der Bandsäge 10 (am linken äußeren Rand der 1) ist ein erster Zufuhrbereich 50 angeordnet, in dem die erste Sägegutzufuhr 16 angeordnet ist. Der erste Zufuhrbereich 50 erstreckt sich in stromabwärtsseitige Richtung entlang der Längsrichtung soweit, wie es die Dimensionierung der ersten Sägegutzufuhr erfordert.
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Im Anschluss an den ersten Zufuhrbereich 50 schließt sich angrenzend, jedoch vorzugsweise nicht überlappend, ein Arbeitsbereich 52 an. Der Arbeitsbereich 52 erstreckt sich vorzugsweise sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts von der Bandsäge 10, wobei die Bandsäge 10 im Wesentlichen mittig in dem Arbeitsbereich 52 angeordnet ist. Links und rechts (stromaufwärts und stromabwärts) von der Bandsäge 10 sind zudem innerhalb des Arbeitsbereiches 52 die erste und zweite Sägegutabfuhr 44, 46 angeordnet. Am stromabwärtsseitigen Randbereich der 1 schließt sich im Anschluss an das stromabwärtsseitige Ende des Arbeitsbereiches 52 ein zweiter Zufuhrbereich 54 an, in dem die zweite Sägegutzufuhr 18 angeordnet ist.
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In dem in 2 gezeigten Fall ist die Bandsägeanlage 100 in einer zweiten Bearbeitungsposition gezeigt, in der der erste Wagen 20 bereits mittels des ersten Wagenantriebs 24 mit dem ersten Sägegut 28 auf der Schienenführung 12 entlang der Längsrichtung 14 an der Bandsäge 10 vorbeigefahren ist und bei diesem Vorbeifahren bereits das erste Sägegut 28 in der Längsrichtung 14 gesägt wurde. Bei diesem Sägen wurde das Sägeprodukt 48 von dem ersten Sägegut 28 abgetrennt und kann somit über die zweite Sägegutabfuhr 46 in der Querrichtung 40 abgeführt werden. In der in 2 gezeigten Stellung des ersten Wagens 20 ist dieser in Begriff durch den ersten Wagenantrieb 24 wieder in Stromaufwärtsrichtung bewegt zu werden, um bei einem erneuten Vorbeifahren des ersten Sägeguts 28 an der Bandsäge 10 das erste Sägegut 28 erneut in der Längsrichtung zu sägen.
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In 3 ist die Bandsägeanlage 100 in einer dritten Bearbeitungsposition gezeigt, in der der zweite Wagen 32 bereits mit dem zweiten Sägegut 38 über die zweite Sägegutzufuhr 18 beladen wurde und das zweite Sägegut 38 somit auf der zweiten Sägegutauflage 34 aufliegt und vorzugsweise über die beiden Spannböcke 30 auf dieser fixiert ist.
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Beim ersten Bearbeitungsschritt des ersten und zweiten Sägeguts 28, 38 ist es im Normalfall üblich, eine Schwarte (ein nicht wirtschaftlich nutzbares Holzstück) abzutrennen. Je nachdem, ob das erste oder das zweite Sägegut 28, 38 initial gesägt wird, fällt die Schwarte entweder stromaufwärts oder stromabwärts von der Bandsäge 10 an und wird an diesen Stellen jeweils aus dem weiteren Bearbeitungsprozess ausgeschleust.
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Zum Ausschleusen des Sägegutes ist vorzugsweise eine zu der ersten Sägegutabfuhr gehörende erste Fördertechnik 56 eingerichtet, in der Querrichtung 40 derart verfahren zu werden, dass die anfallende Schwarte in eine Bodenöffnung, den sogenannten ersten Kellerabwurfschacht 58 (siehe 4) fallen kann (im Falle von 3 in die Blattebene hinein), um entsorgt zu werden. Ferner ist stromabwärts von der Bandsäge 10 eine zu der zweiten Sägegutabfuhr 46 gehörende zweite Fördertechnik 60 eingerichtet, ebenfalls in der Querrichtung 40 bewegt zu werden, um eine stromabwärts anfallende Schwarte in eine unter der zweiten Fördertechnik 60 angeordnete Öffnung, den zweiten Kellerabwurfschacht 62 (siehe 4), fallen zu lassen.
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Um ein Ausschleusen der Schwarte in den ersten bzw. zweiten Kellerabwurfschacht 58, 62 stromaufwärts und stromabwärts zu gewährleisten, ist ein Förderer 64 um eine parallel zu der Längsachse 14 verlaufende Drehachse 66 (nach oben, d.h. aus der Blattebene hinaus) kippbar. Der Förderer 64 ist beispielsweise ein Rollenförderer oder ein sonstiges Förderband, das in Längsrichtung betrachtet zwischen der ersten und zweiten Sägegutabfuhr 44, 46, genauer gesagt zwischen der ersten und zweiten Fördertechnik 56, 58 angeordnet ist. In der Querrichtung betrachtet ist der Förderer 64 zwischen einem Bandsägeblatt 68 (siehe 5) und einem Bandsägeständer 70 angeordnet. In 3 ist der Förderer 64 ein Rollenförderband.
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4 zeigt eine schematische Ansicht der ersten oder zweiten Sägegutzufuhr 16, 18. Wie zu erkennen ist, wird das erste oder zweite Sägegut 28, 38 mittels der Sägegutzufuhr 16, 18 treppenweise auf die erste oder zweite Sägegutauflage 22, 34 befördert. In dem in 4 gezeigten Fall befindet sich bereits ein Sägegut 28, 38 auf der Sägegutauflage 22, 34. Zudem ist in 4 schematisch dargestellt, dass mittels der Sägegutzufuhr 16, 18 auch ein Sägegut mit verschiedener Breitendimensionierung durch die Sägegutzufuhr 16, 18 auf diese Sägegutauflage 22, 34 befördert werden kann.
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In 4 ist zudem gezeigt, dass die Zuführung des Sägeguts 28, 38 vorzugsweise messtechnisch überwacht und/oder gesteuert wird, wobei in 4 eine optische Sensorik 72 oberhalb der Sägegutauflage 22, 34 angeordnet ist. Die optische Sensorik 72 kann vorzugsweise in Form einer Kamera ausgestaltet sein, die derart mit einer Steuerung (nicht gezeigt) kommuniziert, dass über die durch die Kamera 72 erfassten Bilder die Zufuhr des Sägeguts 28, 38 steuerbar ist. Zudem ist in 4 schematisch der erste bzw. zweite Kellerabwurfschacht 58, 62 dargestellt.
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5 zeigt in schematischer Ansicht die erste bzw. zweite Sägegutabfuhr 44, 46. Sowohl der Sägeprozess als auch die Sägegutzufuhr und -abfuhr werden vorzugsweise von einer Bedienperson 74, die in einem Führerhaus 76 sitzt, (audio-)visuell überwacht, um möglichst frühzeitig Störgrößen und Fehler in der Bandsägeanlage 100 zu erkennen. In 5 ist erkennbar, dass vorzugsweise sowohl die Bandsäge 10 bzw. das Bandsägeblatt 68 als auch die erste und zweite Sägegutauflage 22, 34 jeweils um einen Winkel α = 17° gegenüber einer Vertikalrichtung 78 gekippt sind, da sich dieser Winkel im Stand der Technik als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Das Bandsägeblatt 68 ist ferner zwischen zwei voneinander beabstandeten Bandsägerollen (nicht gezeigt) gespannt und rotiert um diese und definiert dabei eine Sägerichtung 79.
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In 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Bandsägeanlage 100 gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel sind der erste und der zweite Wagen 20, 32 über eine Kopplung 80 derart miteinander gekoppelt, dass die erste und die zweite Sägegutauflage 22, 34 vorzugsweise synergetisch für die Auflage eines überlangen Sägegutes 82 genutzt werden können, ohne dass ein Wagen mit größerer Dimensionierung als Ersatz eingesetzt werden muss. Die Kopplung 80 zwischen dem ersten und dem zweiten Wagen 20, 32 ist vorzugsweise mechanisch (über Fanghaken), (elektro-)magnetisch oder virtuell ausgeführt.
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Beispielsweise ist es bei virtueller Kopplung möglich, dass der erste und der zweite Wagenantrieb 24, 36 derart aufeinander abgestimmt wird, dass der erste und der zweite Wagen 20, 32 in einem vordefinierten Abstand unmittelbar hintereinander herfahren, wobei sich für eine solche Art von Steuerung beispielsweise das Master-Slave-Prinzip anbietet. Hierbei kann beispielsweise der zweite Wagen 32 als Master die Bewegung des ersten Wagens 20 über eine Kopplung der beiden Antriebssteuerungen steuern.
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In dem in 6 gezeigten Fall ist sowohl die Sägegutzufuhr als auch die Sägegutabfuhr entsprechend der Dimensionierung des überlangen Sägeguts 82 mit vergrößerter Dimensionierung ausgestaltet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0963822 A2 [0003]
- CN 103978267 A [0003]