DE102020101599A1

DE102020101599A1 - Fahrzeuganordnung mit Fahrzeugdach und Rolloanordnung

Info

Publication number: DE102020101599A1
Application number: DE102020101599.2A
Authority: DE
Inventors: Michael Tanner
Original assignee: Webasto SE
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2020-01-23
Filing date: 2020-01-23
Publication date: 2021-07-29

Abstract

Es wird eine Fahrzeuganordnung vorgeschlagen, umfassend ein Fahrzeugdach (12) mit einer Rolloanordnung (32), die eine Rollobahn (34) aufweist. Die Rollobahn (34) umfassr ein wickelbares, aktives Display, das mit einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeuganordnung, umfassend ein Fahrzeugdach mit einer Rolloanordnung, die eine Rollobahn aufweist.
Eine derartige Fahrzeuganordnung ist aus der Praxis bekannt und stellt insbesondere ein Kraftfahrzeug dar, das mit einem als Panoramadach ausgebildeten Fahrzeugdach versehen ist. In das Fahrzeugdach ist eine Rolloanordnung integriert, welche eine Rollobahn aufweist, die zur Beschattung bzw. Freigabe eines transparenten Dachabschnitts verstellbar ist. Im aufgewickelten Zustand bildet die Rollobahn einen Rollowickel, der auf einer Wickelwelle angeordnet ist, die an einem Lagerabschnitt des Fahrzeugdachs drehbar gelagert ist.
Des Weiteren ist es bekannt, an der Unterseite von Fahrzeugdächern ein starres Display anzuordnen, mit dem Medieninhalte, wie Bilder und/oder Filme, dargestellt werden können. Das Display kann beispielsweise zwischen einer Staustellung, in der es gegen das Fahrzeugdach geklappt ist, und einer Nutzstellung verstellt werden, in der es von dem Fahrzeugdach nach unten absteht und im Sichtfeld eines Fahrzeuginsassen liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß der einleitend genannten Art ausgebildete Fahrzeuganordnung zu schaffen, bei der ein Rollo vielfältig nutzbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Fahrzeuganordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung wird also eine Fahrzeuganordnung vorgeschlagen, die ein Fahrzeugdach mit einer Rolloanordnung umfasst, welche eine Rollobahn aufweist. Die Rollobahn ist ein wickelbares, aktives Display, das mit einer Steuereinrichtung der Fahrzeuganordnung verbunden ist.
Mit der Erfindung wird damit ein so genanntes „Mobile Multimedia Roof System“ bereitgestellt, das in Form der Rollobahn eine große Darstellungsfläche für Medieninhalte bereitstellt. Die Rollobahn ist in dem Fahrzeugdach zu einem Rollowickel aufwickelbar und kann daher bei Nichtnutzung in eine platzsparende und das optische Erscheinungsbild nicht störende Staustellung gebracht werden. Die Steuereinrichtung, mit der die aus dem Display gebildete Rollobahn verbunden ist, kann ein übliches Multimediasystem eines Kraftfahrzeugs sein, das beispielsweise einen DVD-Spieler umfasst und/oder zum Streamen von Filmen aus dem Internet geeignet ist.
Dadurch, dass die Rollobahn, die das Display bildet, aufwickelbar ist, kann sie in der Staustellung für Fahrzeuginsassen mehr oder weniger unsichtbar gemacht werden. Das Innendesign des betreffenden Fahrzeugs wird also durch das zusätzliche Display nicht beeinträchtigt.
Unter einem aktiven Display ist ein Monitor zu verstehen, der im Gegensatz zu einer Projektionsfläche das wiederzugebende Bild auf elektronische Weise selbst darstellt.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeuganordnung nach der Erfindung ist das wickelbare aktive Display von einem OLED-System gebildet, das flexibel ist und eine Dicke von wenigen Zehntel Millimetern haben kann.
Um dem Display in seiner Nutzstellung, das heißt in seinem von dem Rollowickel abgewickelten Zustand eine gewünschte Form und Spannung verleihen zu können, hat das Fahrzeugdach bezogen auf eine vertikale Dachlängsmittelebene beidseits jeweils eine Führungsschiene, wobei das Display mit seinen seitlichen Rändern in den beiden Führungsschienen geführt ist.
Um auch Fahrzeuginsassen auf Vordersitzen die Möglichkeit zu geben, in bequemer Weise das Display zu nutzen, kann das aus der Rollobahn gebildete Display bei einer bevorzugten Ausführungsform bis über eine Windschutzscheibe gezogen werden. Die Windschutzscheibe des betreffenden Fahrzeugs ist bezogen auf die vertikale Dachlängsmittelebene beidseits jeweils von einer Karosseriesäule, insbesondere der A-Säule begrenzt. An diesen Karosseriesäulen ist vorzugsweise jeweils ebenfalls eine Führungsbahn für das Display ausgebildet. Wenn auch an dem Fahrzeugdach Führungsschienen ausgebildet sind, gehen die Führungsbahnen, die an den Karosseriesäulen ausgebildet sind, in Führungsbahnen der Führungsschienen des Fahrzeugdachs über. Eine Nutzung des wickelbaren, aktiven Displays im Bereich der Windschutzscheibe kann insbesondere bei einem vollautonom oder teilautonom fahrenden Fahrzeug sinnvoll sein, bei dem ein Nutzer nur in besonderen Situationen in den Fahrablauf eingreift. So kann sich ein Nutzer des Fahrzeugs nach Festlegung eines Zielorts bequem in dem Fahrzeug zurücklehnen und auf dem vor die Windschutzscheibe gezogenen Display Multimediainhalte betrachten, während das Fahrzeug autonom den Zielort ansteuert.
Bei einer weiteren speziellen Ausführungsform der Fahrzeuganordnung nach der Erfindung können die Führungsbahnen, die an den A-Säulen des Fahrzeugs für das Display angeordnet sind, verschwenkbar ausgebildet sein, so dass das Display für den betreffenden Nutzer in eine optimale Stellung geschwenkt werden kann.
Wenn das Fahrzeugdach einen transparenten Dachabschnitt umfasst, ist dieser bei einer bevorzugten Ausführungsform der Fahrzeuganordnung nach der Erfindung mittels des Displays abdeckbar. Das Display kann dann eine Mehrfachfunktion haben, nämlich einerseits zur Darstellung von Medieninhalten und andererseits zum Abschatten des transparenten Dachabschnitts.
Bei einer weiteren speziellen Ausführungsform der Fahrzeuganordnung nach der Erfindung umfasst das Fahrzeugdach eine zusätzliche Beschattungsanordnung, die ein Beschattungselement umfasst. Beispielsweise ist das Beschattungselement aus einer weiteren Rollobahn gebildet, die aufwickelbar ist. Die Rollobahn der Beschattungsanordnung kann zweckmäßigerweise parallel zu der Rollobahn ausgezogen werden, die das Display bildet. Denkbar ist es aber auch, dass das Beschattungselement aus einem starren Schiebehimmel oder aus einem sonstigen zwischen einer Staustellung und einer Nutzstellung verstellbaren Stoff besteht.
Des Weiteren ist es denkbar, dass an dem von der Rollobahn gebildeten Display ein Bild dargestellt wird, das die Umgebung des betreffenden Fahrzeugs zeigt. In diesem Falle umfasst die Fahrzeuganordnung eine Außenkamera, die mit dem Display gekoppelt ist.
Für die das Display bildende Rollobahn ist vorzugsweise ein üblicher Antrieb eines Dachrollos nutzbar, der drucksteife Antriebskabel umfasst, die von einem Antriebsmotor angetrieben sind und mit einem Zugspriegel verbunden sind, an dem die Rollobahn angebunden ist.
Um eine Verbindung zwischen dem Display und einem mobilen Abspielgerät herstellen zu können, sind in der betreffenden Fahrzeuganordnung vorzugsweise Schnittstellen, wie HDMI-Schnittstellen, USB-Schnittstellen oder dergleichen vorgesehen. Über die Schnittstellen kann ein Laptop, ein Tablet, ein Smartphone oder dergleichen angeschlossen werden. Zudem sind auch drahtlose Schnittstellen, wie W-LAN-Schnittstellen und/oder Bluetooth-Schnittstellen, denkbar.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel einer Fahrzeuganordnung nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

1 eine perspektivische Innenansicht einer Fahrzeuganordnung nach der Erfindung mit einem aus einem Rollo gebildeten Display;
2 eine im Wesentlichen 1 entsprechende Ansicht der Fahrzeuganordnung bei geänderter Stellung eines Sitzes eines Fahrzeugnutzers; und
3 einen Längsschnitt durch einen Dachbereich der Fahrzeuganordnung nach den 1 und 2.

In der Zeichnung ist ein Fahrzeugaufbau 10 dargestellt, der als Personenkraftwagen ausgebildet ist und mit einem Fahrzeugdach 12 versehen ist, das als Panoramadach ausgebildet ist. Das Fahrzeugdach 12 geht bugseitig in einen Windschutzscheibenabschnitt 14 über, der einen Fahrzeuginnenraum 16 vorne begrenzt, der mit Fahrzeugsitzen 18 ausgestattet ist.
Das Fahrzeugdach 12 weist Dachseitenholme 20 und 22 auf, die bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits angeordnet sind und einen transparenten Panoramadachabschnitt 24 seitlich begrenzen. Bugseitig gehen die beiden Dachseitenholme jeweils in eine als so genannte A-Säule ausgebildete Karosseriesäule 26 bzw. 28 über. Die Karosseriesäulen 26 und 28 begrenzen eine Windschutzscheibe 30 seitlich.
Das Fahrzeugdach 12 ist mit einer Rolloanordnung 32 versehen, welche eine erste Rollobahn 34 und eine zweite Rollobahn 36 umfasst.
Die erste Rollobahn 34 ist ein wickelbares, aktives Display, welches über eine nicht näher dargestellte Steuerleitung mit einem Multimediasystem 38 des Fahrzeugaufbaus 10 verbunden ist. Das wickelbare, aktive Display ist von einem OLED(organische Leuchtdiode)-System gebildet, so dass auf diesem Bildsignale wiedergegeben werden können, die von dem eine Steuereinrichtung darstellenden Multimediasystem 38 übermittelt werden.
Die Rollobahn 34, die das Display bildet, ist an seinem heckseitigen Rand mit einer Wickelwelle 40 verbunden, welche mittels einer Wickelfeder in Aufwickelrichtung der Rollobahn 34 vorgespannt ist. An dem der Wickelwelle 40 abgewandten Rand ist die Rollobahn 34 mit einem Zugspriegel 42 versehen, der in nicht dargestellter Weise mit seinen Enden jeweils in einer Führungsbahn 43 geführt ist, die an Führungsschienen ausgebildet ist, die einerseits in dem Dachseitenholm 20 und der Karosseriesäule 26 und andererseits in dem Dachseitenholm 22 und der Karosseriesäule 28 ausgebildet sind. Die Führungsbahnen 43 dienen auch zur Führung der seitlichen Ränder der Rollobahn 34. Der Zugspriegel 42 der das Display bildenden Rollobahn 34 ist zur Betätigung mit drucksteifen, beispielsweise als Steigungskabel ausgebildeten Antriebskabeln verbunden, die von einem Antriebsmotor angetrieben sind. Im Bereich der Karosseriesäulen sind die Führungsbahnen 43 bzw. die die Führungsbahnen 43 bildenden Führungsschienen verschwenkbar, so dass die Ausrichtung des von der Rollobahn 34 gebildeten Displays im Bereich der Windschutzscheibe 30 individuell eingestellt werden kann.
Des Weiteren weist die Rolloanordnung 32 für die Rollobahn 36 eine Wickelwelle 44 auf, die ebenfalls in Aufwickelrichtung der Rollobahn 36 vorgespannt ist. Die Rollobahn 36 stellt ein Beschattungselement dar, welches unabhängig von der Rolloboahn 34 zur Beschattung des transparenten Panoramadachabschnitts 24 ausgezogen werden kann. In nicht dargestellter Weise ist die Rollobahn 36 mit ihren seitlichen Rändern ebenfalls jeweils in einer Führungsbahn geführt, die an dem Dachseitenholm 20 bzw. 22 ausgebildet ist. An seinem der Wickelwelle 44 abgewandten Rand weist die Rollobahn 36 einen Zugspriegel 46 auf, der mit drucksteifen Antriebskabeln verbunden ist, die von einem Antriebsmotor angetrieben sind.
Wie eine Zusammenschau der 1 und 2 zeigt, sind die Lehnen der Fahrzeugsitze 18 aus einer Normalstellung (1) in eine Komfortstellung (2) verschwenkbar, in der ein Nutzer eine Liegestellung einnehmen kann.
Bezugszeichenliste

10: Fahrzeugaufbau
12: Fahrzeugdach
14: Windschutzscheibenanordnung
16: Fahrzeuginnenraum
18: Fahrzeugsitze
20: Dachseitenholm
22: Dachseitenholm
24: Panoramadachabschnitt
26: Karosseriesäule
28: Karosseriesäule
30: Windschutzscheibe
32: Rolloanordnung
34: Rollobahn
36: Rollobahn
38: Multimediasystem
40: Wickelwelle
42: Zugspriegel
43: Führungsbahn
44: Wickelwelle
46: Zugspriegel

Claims

Fahrzeuganordnung, umfassend ein Fahrzeugdach (12) mit einer Rolloanordnung (32), die eine Rollobahn (34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollobahn (34) ein wickelbares, aktives Display umfasst, das mit einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
Fahrzeuganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wickelbare, aktive Display ein OLED-System umfasst.
Fahrzeuganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdach (12) bezogen auf eine vertikale Dachlängsmittelebene beidseits jeweils eine Führungsschiene hat und dass das Display mit seinen seitlichen Rändern in den Führungsschienen geführt ist.
Fahrzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Windschutzscheibe (30) der Fahrzeuganordnung bezogen auf die vertikale Dachlängsmittelebene beidseits jeweils von einer Karosseriesäule (26, 28) begrenzt ist, an der eine insbesondere verschwenkbare Führungsbahn (43) für das Display ausgebildet ist.
Fahrzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdach (12) einen transparenten Dachabschnitt umfasst, der mittels des Displays abdeckbar ist.
Fahrzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdach (12) eine Beschattungsanordnung umfasst, die ein Beschattungselement aufweist.
Fahrzeuganordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschattungselement eine Rollobahn (36) ist.
Fahrzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenkamera vorgesehen ist, die ein Bild aufnimmt, das von dem Display darstellbar ist.
Fahrzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Display Bestandteil eines Multimediasystems der Fahrzeuganordnung ist.