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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von individualisierten Routinen zur Ausführung durch eine Steuereinheit, insbesondere durch eine Steuereinheit eines Fahrzeuges, ein computerlesbares Speichermedium sowie ein System zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Routinen können Abfolgen von diversen Stellbefehlen aufweisen, um zu einem summarischen Routineergebnis zu gelangen, wie z.B. der Einstellung spezifischer Parameterwerte einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators. Derartige Routinen werden unter anderem in Fahrzeugen angewendet, um anhand der integrierten Steuereinheit für den Benutzer des Fahrzeuges eine Vielzahl von Einstellungen mittels eines einzelnen Routineaufrufes vorzunehmen.
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So ist es beispielsweise möglich, durch Anwählen einer spezifischen „Relax-Routine“ sowohl die Beleuchtung im Innenraum des Fahrzeuges anzupassen, als auch die Klimatisierung des Innenraums einzustellen und die durch die Steuereinheit für den Benutzer abgespielte Musik anzupassen.
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Jedoch ist eine individuelle Anpassung solcher Routinen an kundenspezifische Wünsche bislang nicht vorgesehen. Insbesondere erfolgt eine solche Anpassung nicht an das kundenindividuelle Benutzerverhalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren anzugeben, welches eine vereinfachte, effiziente und eine sich an dem Benutzer orientierende Anpassung ermöglicht. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein computerlesbares Speichermedium sowie ein System zur Durchführung eines solchen Verfahrens anzugeben.
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Diese Aufgaben werden mit Blick auf das Verfahren durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, mit Blick auf das computerlesbare Speichermedium durch den Gegenstand des Anspruchs 7 und mit Blick auf das System durch den Gegenstand des Anspruchs 8. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Bereitstellen von individualisierten Routinen zur Ausführung durch eine Steuereinheit, insbesondere durch eine Steuereinheit eines Fahrzeuges, mit einem zugeordneten Speichermedium, welches mindestens einen diskreten Speicherbereich aufweist, vorgesehen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- - Bereitstellen wenigstens einer ersten Routine, wobei der Routine mehrere Stellbefehle zugeordnet sind, die jeweils in Speicherbereichen des Speichermediums gespeichert sind und bei Ausführung mindestens einen Parameter bzw. Parameterwert einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators verändern;
- - Empfangen wenigstens einer ersten Benutzereingabe eines Benutzers, wobei die erste Routine zum Ausführen durch die Steuereinheit ausgewählt wird;
- - Ausführen der ersten Routine in Reaktion auf die erste Benutzereingabe, sodass die ersten Stellbefehle von der Steuereinheit ausgeführt werden;
- - Empfangen wenigstens einer zweiten Benutzereingabe des Benutzers zum Ausführen wenigstens eines zweiten Stellbefehls, derart das ein Parameterwert einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators verändert wird,
- - Vergleichen des zweiten Stellbefehls mit den ersten Stellbefehlen;
- - Bestimmen wenigstens eines ersten Stellbefehls als einem ausgewählten Stellbefehl, der den gleichen Parameterwert verändert wie der zweite Stellbefehl;
- - Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Routine zu einem neuen Stellbefehl, insbesondere derart, dass eine Ausführung des neuen Stellbefehls in der ersten Routine zu einer Veränderung des zugeordneten Parameterwertes derart erfolgt, wie wenn der ausgewählte erste Stellbefehl und der zweite Stellbefehl (nacheinander bzw. sequentiell) ausgeführt würden.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass eine bestehende Routine für einen Benutzer individuell adaptierbar und speicherbar ist. Insbesondere können einzelne Stellbefehle der Routine in diskreten Speicherbereichen eines Speichermediums abgelegt bzw. gespeichert sein, wobei die diskreten Speicherbereiche überschreibbar sind. Eine Routine, ausgeführt durch eine Steuereinheit beispielsweise eines Fahrzeuges, kann individualisiert und somit an die Bedürfnisse des Benutzers auf einfache Art und Weise individuell angepasst werden.
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Insbesondere kann unter einer Routine im erfindungsgemäßen Sinne verstanden werden, dass die Steuereinheit auf eine Benutzereingabe hin mehrere einzelne Stellbefehle gleichzeitig und/oder sequentiell ausführt. Jeder einzelne Stellbefehl kann mindestens einen Parameter bzw. Parameterwert einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators verändern.
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Die Änderung mindestens eines Parameterwertes einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators kann beispielsweise eine Fahrwerkseinstellung eines Fahrzeuges betreffen, eine Motor-Setup-Einstellung, die Einstellung der Lenkung, die Einstellung einer Sitzposition oder dergleichen. Auf diese Weise ist ein Fahrwerk härter oder weicher abstimmbar, ein Motor-Setup aggressiver oder weniger aggressiv einstellbar, eine Lenkung direkter oder weicher abstimmbar bzw. eine komfortablere oder eine sportlichere Sitzposition voreinstellbar. In diesem Sinne kann ein Parameterwert der Vorrichtung und/oder eines Aktuators, beispielsweise zur Einstellung des Fahrwerkes oder der Lenkung, mittels der ersten Routine bzw. wenigstens einem ersten Stellbefehl der ersten Routine veränderbar sein.
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Des Weiteren ist es vorstellbar, dass weitere Einstellungen betreffend die Scheinwerfer des Fahrzeuges, das Fahrzeugambiente, wie die Beleuchtung im Fahrzeuginnenraum, oder die Klimaanlage anhand einer solchen Routine mit wenigstens einem Stellbefehl, zur Änderung wenigstens eines Parameters, vorgenommen werden können.
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Der Modifikation bzw. Individualisierung einer Routine liegt die Änderung bzw. Ergänzung des wenigstens einen ausgewählten ersten Stellbefehls zugrunde, sodass ein neuer Stellbefehl im Rahmen der Ausführung der ersten Routine verfügbar ist. Die Modifikation des ausgewählten ersten Stellbefehls kann als eine Ergänzung oder als eine Substitution durch den zweiten Stellbefehl vorgesehen sein, um bevorzugter Weise einen neuen Stellbefehl in der Speichereinheit, insbesondere dem zugeordneten diskreten Speicherbereich, zu hinterlegen.
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Insbesondere kann unter dem Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls auch ein Überschreiben desjenigen diskreten Speicherbereiches, dem der wenigstens eine ausgewählte erste Stellbefehl der ersten Benutzereingabe zugeordnet ist, mit dem wenigstens einen zweiten Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe verstanden werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass ein Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls zu einem neuen Stellbefehl führt, der wenigstens einen Parameterwert einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators verändert.
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Optional kann der neue Stellbefehl vorgesehen sein als eine sequentielle bzw. aufeinanderfolgende Ausführung des ausgewählten ersten Stellbefehls und des zweiten korrespondierenden Stellbefehls, zur Veränderung des den beiden Stellbefehlen zugeordneten Parameters bzw. Parameterwertes.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Schritte auf:
- - Bestimmen einer Abweichung zwischen den einzustellenden Parameterwerten des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Benutzereingabe und des wenigstens einen zweiten Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe; und/oder
- - Überschreiben des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Benutzereingabe mit dem wenigstens einen zweiten Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe, die dem selben diskreten Speicherbereich zugeordnet sind und deren einzustellende Parameterwerte sich voneinander unterscheiden.
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Jeder Stellbefehl wird einem diskreten Speicherbereich des Speichermediums zugeordnet. Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe können zueinander korrespondieren, also demselben Speicherbereich zugeordnet sein, sich jedoch in dem einzustellenden Parameterwert unterscheiden.
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So ist es möglich, dass jeweils ein Stellbefehl der ersten und zweiten Benutzereingabe für die Fahrwerksabstimmung vorgesehen ist, wobei die erste Benutzereingabe eine weichere Fahrwerkabstimmung und die zweite Benutzereingabe eine härtere Fahrwerkabstimmung zum Ziel hat. Die Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe haben demzufolge verschiedene einzustellende Parameterwerte desselben wenigstens einen Parameters zum Gegenstand, und sind demselben diskreten Speicherbereich zuzuordnen.
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Sofern Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe demselben Speicherbereich zuzuordnen sind, sich jedoch in dem einzustellenden Parameterwert unterscheiden, kann ein Überschreiben des Speicherbereiches mit dem Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe erfolgen. Es ist eine benutzerspezifische Individualisierung von Routinen, insbesondere einzelner Stellbefehle einer Routine, möglich.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt die erste Benutzereingabe und/oder die zweite Benutzereingabe als eine Spracheingabe und/oder als ein Sprachdialog.
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Eine Spracheingabe als Benutzereingabe kann unmittelbar auf eine Änderung einer oder mehrerer Stellbefehle einer Routine gerichtet sein.
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Sofern eine Benutzereingabe nicht eindeutig eine Änderung einer oder mehrerer Stellbefehle herbeiführen kann, ist ein Sprachdialog zwischen der das Verfahren ausführenden Steuereinheit und dem Benutzer vorstellbar.
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Auf diese Weise kann eine einfache und zielführende Benutzereingabe für den Benutzer bereitgestellt werden.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit anhand eines Sprachdialogs vor dem Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls eine explizite Bestätigungseingabe durch den Benutzer abfragt.
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Auf diese Weise kann eine durch Benutzer vorab überprüfbare Änderung bzw. Modifikation der ersten Routine bereitgestellt werden, wobei die Überprüfung durch die Steuereinheit vorzugsweise im Rahmen eines Sprachdialogs mit dem Benutzer eingeleitet wird.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Routine nach dem Empfangen der wenigstens einen zweiten Benutzereingabe, insbesondere in Form einer Spracheingabe oder eines Sprachdialogs, oder das Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Routine erfolgt nach einer Mindestanzahl an Ausführungen der ersten Stellbefehle der ersten Routine in Kombination mit dem wenigstens einen zweiten Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe.
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Auf diese Weise kann eine Routine im Sinne eines expliziten Lernens geändert werden. Die Änderung einer Routine durch die zweite Benutzereingabe des Benutzers, als explizite Änderung, kann unmittelbar gespeichert werden, insbesondere durch ein Überschreiben eines zugeordneten, diskreten Speicherbereiches.
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Alternativ kann dem Verfahren und der Änderung einer Routine ein implizites Lernen zugrunde liegen. So kann beispielsweise eine Mindestanzahl an zweiten Benutzereingaben, die jeweils dieselbe Änderung der Routine bzw. eine Änderung derselben Stellbefehle zum Gegenstand haben, notwendig sein, um eine Änderung der ersten Routine für den ersten Benutzer zu speichern bzw. zu hinterlegen. So ist ein Verhaltens-relevantes bzw. -basiertes Lernen, ein sogenanntes „behaviour learning“, für die Individualisierung einer Routine im Kontext des erfindungsgemäßen Verfahrens vorstellbar.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls der ersten Routine durch einen zweiten Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe als ein überwachtes Lernen („supervised learning“), als ein nicht-überwachtes Lernen („unsupervised learning“) oder als ein bestärkendes Lernen („reinforcement learning“) durch die Steuereinheit.
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So können im Kontext der vorliegenden Erfindung unterschiedliche Methoden zur impliziten Änderung einer Routine vorgesehen sein, um auf vorteilhafte und einfache Weise eine Benutzer-spezifische Individualisierung bereitstellen zu können.
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Nach einer Ausführungsform erfolgt das Empfangen der zweiten Benutzereingabe, insbesondere zum Modifizieren des ausgewählten ersten Stellbefehls, innerhalb eines vorbestimmbaren, maximalen Zeitrahmens nach dem Ausführen der ersten Routine in Reaktion auf die erste Benutzereingabe.
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Die zweite Benutzereingabe mit wenigstens einem Stellbefehl muss vorzugsweise innerhalb eines vorbestimmbaren Zeitrahmens nach dem Abschluss der Ausführung der ersten Routine erfolgen, damit die Steuereinheit ein Modifizieren des wenigstens einen, ausgewählten ersten Stellbefehls bzw. ein Überschreiben diskreter Speicherbereiche vornehmen kann.
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Erfolgt eine zweite Benutzereingabe nach Ablauf der vorgebbaren, maximalen Zeitdauer, erfolgt vorzugsweise kein Modifizieren bzw. Überschreiben durch die Steuereinheit. Es wird sichergestellt, dass lediglich unmittelbar aufeinanderfolgende Eingabe von Stellbefehlen zur Modifikation bzw. Abänderung der ersten Routine durch die Steuereinheit berücksichtigt werden.
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In einem nebengeordneten Aspekt der Erfindung ist ein computerlesbares Speichermedium vorgesehen, insbesondere zum Zugriff durch eine Steuereinheit, vorzugsweise der Steuereinheit eines Fahrzeuges, das Instruktionen enthält mindestens einen Prozessor dazu zu veranlassen ein erfindungsgemäßes Verfahren zu implementieren, wenn die Instruktionen durch den mindestens einen Prozessor ausgeführt werden.
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Insbesondere können die Instruktionen zumindest teilweise auf einem oder mehreren verteilt angeordneten Prozessoren ausführbar sein, insbesondere einem oder mehreren Servern und den Prozessoren wenigstens zweier Fahrzeuge, insbesondere den Prozessoren der Steuereinheiten wenigstens zweier Fahrzeuge.
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Nach einem weiteren nebengeordneten Aspekt der Erfindung ist ein System zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, mit wenigstens einem ersten Fahrzeug, welches eine Steuereinheit und wenigstens ein der Steuereinheit zugeordnetes Speichermedium aufweist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das wenigstens eine der Steuereinheit zugeordnete Speichermedium eine Mehrzahl diskreter Speicherbereiche auf, in denen unterschiedliche Stellbefehle unabhängig voneinander speicherbar und lesbar sind.
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Somit kann ein Austausch einzelner Stellbefehle einer Routine durch ein Modifizieren bzw. Überschreiben des jeweils einem Stellbefehl zugeordneten, diskreten Speicherbereiches erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist das der Steuereinheit zugeordnete Speichermedium als ein lokales Speichermedium des Fahrzeugs und/oder als ein zentraler Server ausgebildet.
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So können Routinen und/oder geänderte Routinen unmittelbar in einem Fahrzeug lokal gespeichert sein. Es ist zu jedem Zeitpunkt ein schneller, direkter Zugriff auf die Routinen bzw. die geänderten Routinen durch die ausführende Steuereinheit möglich.
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Alternativ oder ergänzend hierzu, können Routinen bzw. Stellbefehle auf einem zentralen Server gespeichert sein, der vorzugsweise zum Empfangen und Senden von Routinen bzw. geänderten Routinen ausgebildet ist und mit der wenigstens einen lokalen Steuereinheit bzw. dem wenigstens einen Fahrzeug einschließlich der lokalen Steuereinheit in einer (daten-)kommunikativen Verbindung zur Datenübertragung steht.
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So können beispielsweise geänderte Routinen bzw. Stellbefehle einer Routine insbesondere zwischen mehreren Fahrzeugen ausgetauscht werden. Somit ist insbesondere ein implizites Lernen über verschiedene Benutzergruppen hinweg, zum Beispiel in Abhängigkeit von dem Alter des Benutzers, des Fahrzeugtyps oder dergleichen, möglich.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher im Detail erläutert.
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Es zeigt schematisch:
- 1 ein Flussdiagramm betreffend ein Bereitstellen von individualisierten Routinen zur Ausführung durch eine Steuereinheit.
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Gemäß 1 ist in einem ersten Schritt ein Bereitstellen wenigstens einer ersten Routine 10 vorgesehen. Der ersten Routine können mehrere Stellbefehle zugeordnet sein, um jeweils mindestens einen Parameter bzw. Parameterwert einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators zu ändern bzw. einzustellen. Des Weiteren können die Stellbefehle der ersten Routine jeweils in diskreten Speicherbereichen des eines Speichermediums gespeichert sein und, zumindest teilweise, parallel und/oder sequentiell ausführbar sein.
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In einem zweiten Schritt erfolgt das Empfangen 20 wenigstens einer ersten Benutzereingabe, um die erste Routine zum Ausführen durch eine Steuereinheit z.B. eines Fahrzeuges auszuwählen. Die erste Benutzereingabe kann sich beispielsweise auf die Einstellung eines spezifischen einer Fahrzeugabstimmung beziehen, wie z.B. Sport, Dynamik, Komfort oder dergleichen, oder kann sich auf anderweitige Systemeinstellungen beziehen, wie das Ambiente im Fahrzeuginnenraum.
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In einem nächsten Schritt erfolgt das Ausführen 30 der ersten Routine durch eine Steuereinheit, insbesondere einer dem Fahrzeug zugeordneten Steuereinheit, in Reaktion auf die erste Benutzereingabe.
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Darauffolgend wird wenigstens eine zweite Benutzereingabe zum Ausführen wenigstens eines zweiten Stellbefehls empfangen 40, vorzugsweise durch eine Steuereinheit bzw. durch eine dem Fahrzeug zugeordneten Steuereinheit. Diese zweite Benutzereingabe bzw. der zweite Stellbefehl kann sich auf die Änderung einzelner oder mehrerer Parameter bzw. Parameterwerte einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators beziehen.
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In einem nachfolgenden Schritt erfolgt ein Vergleichen 50 des wenigstens einen zweiten Stellbefehls mit den ersten Stellbefehlen. In dem nächsten Schritt erfolgt ein Bestimmen 60 wenigstens eines ersten Stellbefehls als einem ausgewählten Stellbefehl, der den gleichen Parameterwert verändert wie der wenigstens eine zweite Stellbefehl.
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Somit kann ermittelt werden, ob ein Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe zu wenigstens einem Stellbefehl der ersten Benutzereingabe korrespondiert. Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann anhand korrespondierender Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe ein zugehöriger diskreter Speicherbereich des Speichermediums zu modifizieren bzw. zu überschreiben sein.
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Als ein nächster Schritt erfolgt ein Modifizieren 70 des ausgewählten ersten Stellbefehls der Routine in einen neuen Stellbefehl. Insbesondere kann das Modifizieren 70 vorgesehen sein, sodass ein Ausführen des neuen Stellbefehls in der ersten Routine zu einer Veränderung des zugeordneten Parameterwertes derart erfolgt, wie wenn der ausgewählte erste Stellbefehl und der zweite Stellbefehl nacheinander bzw. sequentiell ausgeführt würden.
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Vorzugsweise hat die zweite Benutzereingabe innerhalb eines vorgebbaren, maximalen Zeitrahmens nach dem Ausführen der ersten Routine bzw. des wenigstens einen Stellbefehls der ersten Routine gemäß der ersten Benutzereingabe zu erfolgen, um ein Modifizieren bzw. Überschreiben 70 wenigstens eines diskreten Speicherbereiches zu ermöglichen.
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Erfolgt die zweite Benutzereingabe nach dem vorgegebenen maximalen Zeitrahmen, ist bevorzugter Weise kein Modifizieren von ausgewählten ersten Stellbefehlen bzw. Überschreiben 70 diskreter Speicherbereiche durch die Steuereinheit möglich.
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Insbesondere kann ein Modifizieren 70 im Sinne eines Bestimmens 65 einer Abweichung der einzustellenden Parameter bzw. Parameterwerte der Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe erfolgen, wobei ein Überschreiben bzw. Modifizieren 70 nur im Falle einer Differenz zwischen den einzustellenden Parametern bzw. Parameterwerten vorgenommen wird.
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Es kann sichergestellt werden, dass lediglich von der ersten Benutzereingabe abweichende Stellbefehle modifiziert bzw. in einen zugeordneten diskreten Speicherbereich eingetragen werden.
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Im Falle identischer Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe erfolgt vorzugsweise kein Überschreiben eines diskreten Speicherbereiches.
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Somit ist die erste Routine in einer modifizierten Version für zukünftige Aufrufe verfügbar. Des Weiteren kann die geänderte erste Routine über mehrere Steuereinheiten bzw. Fahrzeuge mit jeweils einer zugeordneten Steuereinheit hinweg geteilt werden und abrufbar sein.
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Sofern eine erneute erste Benutzereingabe 20 zum Aufrufen und Ausführen der ersten Routine erfolgt, wird die erste Routine mit dem modifizierten bzw. überschriebenen neuen Stellbefehl, im Sinne der zweiten Benutzereingabe, durch die Steuereinheit ausgeführt 30.
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Beispielsweise kann mit einer ersten Routine gemäß einer ersten Benutzereingabe die Einstellung einer Komfort-Fahrzeugeinstellung vorgesehen sein.
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Die Komfort-Einstellung kann darauf gerichtet sein, das Motor-Setup weniger aggressiv einzustellen, die Lenkung leichtgängiger und weniger direkt einzustellen, die Sitzposition des Fahrers in eine komfortablere Position zu überführen sowie das Fahrwerk des Fahrzeuges weicher einzustellen. Die diversen Einstellungen betreffend das Motor-Setup, die Lenkung, die Sitzposition des Fahrers können als Stellbefehle zur Änderung wenigstens eines Parameters bzw. Parameterwertes einer Vorrichtung und/oder eines Aktuators verstanden werden und sind vorzugsweise jeweils in diskreten Speicherbereichen des Speichermediums hinterlegt.
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Sofern der Benutzer des Fahrzeuges eine härtere Fahrwerkabstimmung im Komfort-Modus wünscht, kann eine zweite Benutzereingabe erfolgen, um das Fahrwerk in eine härtere Einstellung zu überführen. Der Stellbefehl der zweiten Benutzereingabe korrespondiert mit dem Stellbefehl der ersten Benutzereingabe zur Einstellung des Fahrwerkes, weist jedoch eine Abweichung in dem einzustellenden Parameterwert auf.
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Die Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe betreffend die Fahrwerkseinstellung sind demzufolge demselben diskreten Speicherbereich zugeordnet. Der diskrete Speicherbereich zur Einstellung des Fahrwerkes ist durch einen Vergleich 50 ermittelbar. Ebenso ist eine Abweichung der einzustellenden Parameterwerte der beiden Stellbefehle der ersten und zweiten Benutzereingabe bestimmbar 65.
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Ist die zweite Benutzereingabe zur Umstellung des Fahrwerkes in eine härtere Fahrwerksabstimmung innerhalb eines maximalen Zeitrahmens erfolgt, kann die Steuereinheit ein Modifizieren bzw. Überschreiben 70 des zugehörigen diskreten Speicherbereiches ausführen.
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Bei einem erneuten Empfangen 20 einer ersten Benutzereingabe zur Ausführung 30 der ersten Routine für die Einstellung eines Komfort-Modus wird das Motor-Setup weniger aggressiv eingestellt, die Lenkung leichtgängiger und weniger direkt eingestellt, die Sitzposition des Fahrers in eine komfortablere Position überführt, jedoch das Fahrwerk des Fahrzeuges härter eingestellt, gemäß der vorhergegangenen zweiten Benutzereingabe.
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Somit ist eine Individualisierung der ersten Routine zur Einstellung eines Komfort-Modus des Fahrzeuges erfolgt, vorzugsweise indem ein einzelner diskreter Speicherbereich durch die Steuereinheit im Zusammenhang mit der zweiten Benutzereingabe modifiziert bzw. überschrieben wurde.
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Insbesondere können die erste und/oder die zweite Benutzereingabe als eine Spracheingabe bzw. als ein Sprachdialog erfolgen. Somit ist eine einfache Ausführung und Änderung der wenigstens einen ersten Routine möglich.
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Des Weiteren ist es vorstellbar, dass die geänderte erste Routine auf einen Server übertragen und an andere Fahrzeuge bereitgestellt oder aktiv übermittelt wird, beispielsweise im Sinne eins Push-Verfahrens.
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Zusammenfassend kann anhand der vorliegenden Erfindung eine vereinfachte und effiziente Individualisierung von Routinen zum Ausführen durch eine Steuereinheit bereitgestellt werden. Vorzugsweise kann das Aufrufen und das Modifizieren durch eine Spracheingabe oder einen Sprachdialog erfolgen. Des Weiteren ist ein explizites oder ein implizites Lernen zum Ändern der ersten Routine und dem Bereitstellen einer modifizierten ersten Routine gemäß den Benutzer-individuellen Bedürfnissen auf vorteilhafte Weise verfügbar.
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Darüber hinaus kann auch ein Benutzer-übergreifender Austausch von modifizierten Routinen über einen zentralen Server erfolgen. So sind Änderungen vorhandener Routinen über Benutzergruppen hinweg, z.B. differenziert anhand des Fahrzeugtyps, des Fahrverhaltens des Benutzers oder des Benutzeralters auf einfache und effiziente Weise teilbar bzw. austauschbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bereitstellen einer ersten Routine
- 20
- Empfangen einer ersten Benutzereingabe
- 30
- Ausführen der ersten Routine
- 40
- Empfangen wenigstens einer zweiten Benutzereingabe
- 50
- Vergleichen der Stellbefehle
- 60
- Bestimmen wenigstens eines ersten Stellbefehls
- 65
- Bestimmen einer Abweichung
- 70
- Modifizieren / Überschreiben des ausgewählten ersten Stellbefehls