DE102020002603A1

DE102020002603A1 - Bügelmessschraube zum Messen von Innen- und Außenmaßen

Info

Publication number: DE102020002603A1
Application number: DE102020002603.6A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Hensel Jens De
Priority date: 2020-04-30
Filing date: 2020-04-30
Publication date: 2021-11-04

Abstract

Um Innenmaße an geradlinigen Flächen exakt zu messen, müssen Parallelendmaße verwendet werden. Der Umgang hiermit ist zeitaufwändig und unhandlich. Mit dieser Bügelmessschraube können auf schnelle und genaue Weise sowohl sehr genaue Innenmaße als auch Außenmaße ermittelt werden, ebenso einfach wie mit einer herkömmlichen Bügelmessschraube.Diese Bügelmessschraube besitzt sowohl am Ende ihrer Spindel als auch an dem dort gegenüberliegenden Bolzen Messteller oder Messschnäbel, die sehr formgenau, maßhaltig und mit einer hohen Oberflächenqualität gearbeitet sind und von den Mittelachsen der Spindel und des Bolzens in einem Winkel von exakt 90° abstehen. Die Messteller oder Messschnäbel besitzen hinsichtlich ihrer Formgenauigkeit, Maßhaltigkeit und Oberflächenbeschaffenheit die Qualität von Parallelendmaßen und eignen sich für sehr genaue Messungen sowohl von Außenmaßen als auch von Innenmaßen.Präzisionsmessgeräte

Description

Zur Herstellung von präzisen Bauteilen benötigt man präzise Messmittel, um die vorgegebenen Maße mit den tatsächlichen Abmessungen des Bauteils vergleichen zu können.
Insbesondere in der Metallbearbeitung werden oft Werkstücke mit Passungen gefertigt, deren Toleranzen sich in der Regel in dem Bereich von 0,01 mm bewegen oder sogar darunter.
Die momentan eingesetzten Messmittel, um in dieser Größenordnung schnell per Hand genaue Messungen vornehmen zu können, sind die Bügelmesschraube sowie Parallelendmaße.
Bügelmesschrauben konnte man bis jetzt lediglich verwenden, um Außenmaße vermessen zu können, wollte man ein Innenmaß nachmessen, wie z.B. eine Nut, so benötigte man Parallelendmaße.
Parallelendmaße sind etwas umständlich in der Handhabung, es werden hierbei sehr genau gefertigte Metallklötzchen aus einem Setzkasten herausgesucht, die von ihren unterschiedlichen Maßen her in der Summe das gewünschte Endmaß ergeben. Anschließend werden diese Metallklötzchen aneinander gerieben, hierdurch entsteht Haftreibung und die Metallklötzchen bleiben aneinander kleben. Danach wird versucht, diese Kombination aus aneinander haftenden Metallklötzchen unterschiedlicher Größenordnung in die zu messende Form zu schieben. Sollte dies nicht beim ersten Versuch gelingen, werden einzelne Metallklötzchen ausgetauscht, so lange, bis das zu ermittelnde Maß getroffen worden ist.
Viel einfacher ist die Ermittlung eines Messergebnisses mit einer Bügelmessschraube. Hierbei wird das Messobjekt einfach zwischen den beiden Messflächen der Bügelmesschraube positioniert und anschließend werden die beiden Messflächen zueinander geführt. Dies geschieht mit einer Stellschraube, die ein Spindel nach vorne bewegt, an deren vorderem Ende eine Messfläche angebracht ist. Die andere Messfläche befindet sich vorne auf einem Bolzen und ist sozusagen starr, sie bewegt sich nicht und ist der erstgenannten Meßfläche horizontal gegenüber gelagert. Durch die Stellschraube wird nun über die Spindel die eine Messfläche weiter nach innen geführt, bis sie gegen das Messobjekt drückt und dieses dann zwischen den beiden Messflächen einklemmt. Nun kann der Abstand zwischen den beiden Messflächen und somit auch das zu ermittelnde Maß am Messobjekt abgelesen werden.
Das Messen mit einer Bügelmesschraube ist im Vergleich zu der Benutzung von Parallelendmaßen wesentlich schneller und einfacher in der Handhabung, bei gleicher Messgenauigkeit.
Ziel dieser Erfindung ist es, die Vorteile die man beim Messen mit einer Bügelmessschraube hat, auch auf das Messen von gerade verlaufenden Innenflächen anwenden zu können. Außerdem ist es mit dieser Erfindung auf einfache Weise möglich, mit nur einem Messgerät sowohl Außenmaße als auch Innenmaße zu messen und dies mit einer sehr hohen Genauigkeit.
Wie diese genannten Vorteile mit Hilfe dieser Erfindung erreicht werden, ist in den Patentansprüchen erläutert.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung wird anhand der 1 erläutert. Sie zeigt eine Bügelmesschraube mit einem Bügel (1) zum Halten sowie einen Drehknauf (2), mit dessen Hilfe die Spindel (7) nach innen oder nach außen bewegt wird. Weiterhin sieht man eine Messskala (3) mit einer Milimeteranzeige sowie eine Feinmessskala (4) mit einer Messanzeige im hundertstel Millimeterbereich. Außerdem besitzt die Bügelmessschraube eine Spindelführung (5), mit der die Spindel ohne Spiel bei ihrer Bewegung geführt wird.
Es ist auch möglich, dass die Spindel (7) nicht selbst durch die Drehung des Drehknaufs (2) bewegt wird, sondern vielmehr durch einen Stift vor- und zurück bewegt wird, der mit dem Drehknauf (2) fest verbunden ist, aber mit der Spindel (7) nur lose. Dies hat den Vorteil, dass die Messschnäbel (8) mit den Messflächen zum Messen der Innenmaße (8a) sowie den Messflächen zum Messen der Außenmaße (8b) herabhängen und sich bei der Bewegung der Spindel (7) nicht um deren Mittelachse drehen. Dies erleichtert dann das Messen.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass jeweils ein Messteller (9) mit den Messflächen zum Messen der Innenmaße (9a) sowie den Messflächen zum Messen der Außenmaße (9b) kreisförmig am Ende der Spindel (7) und horizontal gegenüberliegend an dem Bolzen angebracht ist. Der Messteller steht dabei jeweils in einem Winkel von exakt 90° zur Mittelachse der Spindel (7) und der des Bolzens. Hierbei ist es dann egal, ob die Spindel (7) fest mit dem Drehknauf (2) verbunden ist und sich infolge der Bewegung des Drehknaufs (2) um die eigene Mittelachse dreht, da sie augrund ihrer Kreisform immer genug Andruckfläche für eine Innenmaßmessung besitzt.
Desweiteren ist es auch möglich, dass der Messteller vertikal beweglich an der Spitze der Spindel angebracht ist.
Ist ein Messergebnis ermittelt, dann wird die Spindel (7) mit der Fixierschraube (6) festgeklemmt und kann nicht mehr bewegt werden, so dass dann die Bügelmesschraube zum besseren Ablesen des Messergebnisses vom Messobjekt abgenommen werden kann.
Wie bei einer herkömmlichen Bügelmesschraube besteht nach wie vor die Möglichkeit, das Außenmaß an einem Messobjekt zu ermitteln, indem dieses zwischen den beiden Außenmaßmessflächen (8b/9b) eingeklemmt wird und der sich daraus ergebende Abstand zwischen den Messflächen an der Bügelmesschraube abgelesen werden kann.
Zusätzlich besteht mit dieser Art von Bügelmesschraube nun auch die Möglichkeit ein Innenmaß zu messen, indem die Innenmaßmessflächen (8a/9a) in die Aussparung des Messobjekts eingeführt werden und anschließend mit Hilfe des Drehknaufs (2) die Spindel (7) nach hinten bewegt wird, so lange, bis beide Innenmaßmessflächen (8a/9a) jeweils von innen gegen die Seitenfläche des Messobjekts drücken. Der Abstand der Innenmaßmessflächen (8a/9a) zueinander kann dann von der Bügelmesschraube abgelesen werden.
Es ist allerdings hierbei zu beachten, dass bei dieser Art von Messung noch die Dicke der beiden Messflächen zum Ableseergebnis hinzu addiert werden muss, also der Abstand zwischen Außenmaßmessfläche (8b/9b) und Innenmaßmessfläche (8a/9a) an der Spindel multipliziert mit zwei.
Bei einer digitalen Bügelmesschraube ist diese Differenz schon als Programmierung mit berücksichtigt, so dass dann direkt das tatsächliche Messergebnis abgelesen werden kann.
Wichtig ist natürlich wie bei allen Messmitteln, dass ein hohe Formgenauigkeit, Maßgenauigkeit und Oberflächenqualität gegeben ist, insbesondere an den Messtellern, den Messschnäbeln und den sich an ihnen befindenden, zum Messen verwendeten Oberflächen.

Claims

Bügelmessschraube zum genauen Messen von Hand, dadurch gekennzeichnet, dass diese Bügelmessschraube Messteller besitzt, welche sowohl Außenflächen als auch Innenflächen besitzen, die zum Messen verwendbar sind.
Bügelmesschraube nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart beinhaltet, dass diese Bügelmessschraube Messschnäbel besitzt, welche sowohl Außenflächen als auch Innenflächen besitzen, die zum Messen verwendbar sind.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass diese Bügelmessschraube entweder Messteller besitzt oder mit Messschnäbeln ausgestattet ist und die Messteller oder die Messschnäbel eine Formgenauigkeit, Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit aufweisen, welche entsprechend der Qualität von Parallelendmaßen ist.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messteller einen Durchmesser und eine Materialstärke aufweisen, die es ermöglicht, an einem zu messenden Teil sowohl Außenmaße als auch Innenmaße zu messen, wobei der Durchmesser groß genug ist, dass er verhindert, dass die Messteller beim Anliegen auf der Messfläche verkanten oder abrutschen.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ausführungsart mit Messschnäbeln diese eine Länge und eine Materialstärke besitzen, die es ermöglichen, an einem zu messenden Teil sowohl Außenmaße als auch Innenmaße zu messen, wobei die Breite des jeweiligen Messschnabels breit genug ist, dass sie verhindert, dass die Messschnäbel beim Anliegen auf der Messfläche verkanten und sie außerdem eine Länge besitzen, die verhindert, dass die Messschnäbel beim Anliegen auf der Messfläche abrutschen.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messteller sich mit ihren innenliegenden Außenmaßmessflächen horizontal gegenüber stehen und zum einen am Ende einer Spindel und zum anderen am Ende eines Bolzens angebracht sind und von deren Mittelachsen jeweils in einem Winkel von exakt 90° abstehen.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ausführungsart mit Messschnäbeln die Messschnäbel sich mit ihren innenliegenden Außenmaßmessflächen horizontal gegenüber stehen und zum einen am Ende einer Spindel und zum anderen am Ende eines Bolzens angebracht sind und von deren Mittelachsen jeweils in einem Winkel von exakt 90° abstehen.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die sich auf ihrem Messteller befindenden Innenflächen zum Messen von Außenmaßen verwendet werden können und die Außenflächen der Messteller zum Messen von Innenmaßen verwendet werden können.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart mit Messschnäbeln beinhaltet, dass die sich auf den Messschnäbeln befindenden Innenflächen zum Messen von Außenmaßen verwendet werden können und die Außenflächen der Messschnäbel zum Messen von Innenmaßen verwendet werden können.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die sich an ihr befindenden Messteller kreisförmig ausgebildet sind.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung eines Innenmaßes über die Bewegung einer Spindel erfolgt, welche durch ihre Bewegung eine räumliche Entfernung der beiden zum Messen von Innenmaßen verwendeten Außenflächen der Messteller verursacht.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart mit Messschnäbeln beinhaltet, dass die Messung eines Innenmaßes über die Bewegung einer Spindel erfolgt, welche durch ihre Bewegung eine räumliche Entfernung der beiden zum Messen von Innenmaßen verwendeten Außenflächen der Messschnäbel verursacht.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart beinhaltet, dass die Anzeige ihrer Messergebnisse elektronisch betrieben wird und die Bügelmessschraube eine Programmierung besitzt, die es ermöglicht, dass sowohl beim Messen von Außenmaßen als auch beim Messen von Innenmaßen immer direkt das korrekte tatsächliche Maß auf der elektronischen Anzeige abgebildet ist.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung eines Außenmaßes über die Bewegung einer Spindel erfolgt, welche durch ihre Bewegung eine räumliche Annäherung der beiden zum Messen von Außenmaßen verwendeten Innenflächen der Messteller verursacht.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart mit Messschnäbeln beinhaltet, dass die Messung eines Außenmaßes über die Bewegung einer Spindel erfolgt, welche durch ihre Bewegung eine räumliche Annäherung der beiden zum Messen von Außenmaßen verwendeten Innenflächen der Messteller verursacht.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass eine ihrer Ausführungen beinhaltet, dass die Spindel um ihre Mittelachse sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn frei beweglich ist, unabhängig von der Bewegung des Drehknaufs.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart beinhaltet, dass die Spindel nicht selbst durch die Drehung des Drehknaufs bewegt wird, sondern vielmehr durch einen Stift, der mit dem Drehknauf lose oder fest verbunden ist, mit der Spindel hingegen nur lose verbunden ist und der die Spindel ohne Eigenrotation bewegt.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart beinhaltet, dass die Messteller vertikal beweglich an der Spitze der Spindel angebracht sind.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausführungsart beinhaltet, dass die Messschnäbel vertikal beweglich an der Spitze der Spindel angebracht sind.
Bügelmesschraube nach einem der Patentansprüche 1-19, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl bei der Drehung des Drehknaufs im Uhrzeigersinn als auch bei der Drehung des Drehknaufs gegen den Uhrzeigersinn ab einer bestimmten Widerstandsstärke die Spindel nicht mehr weiter vor- oder zurück bewegbar ist, sondern der Bewegungsmechanismus dann aussetzt und jede weitere Drehbewegung des Drehknaufs in dieselbe Richtung wie vorher ohne weitere Auswirkung auf die Bewegung der Spindel ist.