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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Informieren eines in einen Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs und eine Steuereinrichtung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt und ein nichtflüchtiges, computerlesbares Speichermedium.
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Stand der Technik
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Unter dem Begriff Platooning wird im Allgemeinen ein System für vernetzte Fahrzeuge in einem Fahrzeugkonvoi verstanden, bei dem mehrere Fahrzeuge in sehr geringen Abständen zueinander, ohne Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit, fahren können.
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Bei einem Platooning-System muss das Einscheren von fremden Fahrzeugen in den Fahrzeugkonvoi möglichst vermieden werden, was sich allerdings nicht vollständig vermeiden lässt. Somit ist eine Voraussetzung für ein verkehrssicheres Platooning von Fahrzeugen der sichere Umgang mit den Fahrzeugen, die in den Fahrzeugkonvoi einscheren.
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Die
WO 2014/133425 A1 offenbart ein Verfahren zum Bestimmen aerodynamisch günstiger Positionen zwischen einem vorausfahrenden in einem Platoon befindlichen Fahrzeug und einem nachfolgenden in dem Platoon befindlichen Fahrzeug.
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Die
US 10 220 768 B2 offenbart ein System zum Verhindern, dass Personenkraftwagen in eine Lücke einfahren, die zwischen einem vorderen und einem hinteren in einem Platoon befindlichen LKW definiert ist. Dabei wird ein Lichtstrahl zwischen dem vorderen und hinteren in dem Platoon befindlichen LKW ausgesendet.
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Die
DE 10 2017 201 196 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugkonvois, wobei ein Warnsignal durch eine Anzeigetafel ausgegeben wird, wobei die Anzeigetafel an einem der Fahrzeuge des Konvois angeordnet ist.
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Hinsichtlich einscherender Fahrzeug besteht Bedarf, die Sicherheit der Fahrzeuge in dem Fahrzeugkonvoi weiter zu erhöhen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren zum Informieren eines in einen Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Vorrichtung zum Informieren eines in einen Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und ein nichtflüchtiges, computerlesbares Speichermedium mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 bereit.
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Bevorzugte Weiterbildungen, Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung demnach ein Verfahren zum Informieren eines in einen Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs, wobei bevorzugt eine Kommunikationsverbindung zwischen Fahrzeugen des Fahrzeugkonvois besteht. Das zwischen einem ersten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois und einem dem ersten Fahrzeug nachfolgendem zweiten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois einscherende Fahrzeug wird anhand eines Sensorsignals erkannt. Ein optisches Signal wird auf das erste Fahrzeug des Fahrzeugkonvois mittels einer Projiziervorrichtung des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois projiziert, falls das einscherende Fahrzeug erkannt wird. Das heißt, mit anderen Worten, es wird unter Verwendung eines optischen Signals eine Projektion auf dem ersten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois erzeugt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung demnach eine Steuereinrichtung für ein Fahrzeug, mit einer Schnittstelle und einer Recheneinrichtung. Die Schnittstelle ist dazu ausgebildet, ein Sensorsignal zu empfangen. Die Recheneinrichtung ist dazu ausgebildet, ein zwischen ein erstes Fahrzeug eines Fahrzeugkonvois und ein zweites Fahrzeug des Fahrzeugkonvois einscherendes Fahrzeug anhand des empfangenen Sensorsignals zu erkennen. Die Recheneinrichtung ist weiter dazu ausgebildet, ein Steuersignal für eine Projiziervorrichtung zu generieren, zum Projizieren eines optischen Signals auf das erste Fahrzeug des Fahrzeugkonvois, falls die Recheneinrichtung das einscherende Fahrzeug erkennt. Die Schnittstelle ist dazu ausgebildet ist, das Steuersignal an die Projiziervorrichtung auszugeben.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung demnach eine Vorrichtung zum Informieren eines in einen Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs für ein Fahrzeug, mit einer Sensoreinrichtung, einer Projiziervorrichtung und einer Steuereinrichtung. Die Sensoreinrichtung ist dazu ausgebildet ist, ein Sensorsignal zu erzeugen. Die Projiziervorrichtung ist dazu ausgebildet ist, ein optisches Signal auf das erste Fahrzeug des Fahrzeugkonvois zu projizieren. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, das von der Sensoreinrichtung erzeugte Sensorsignal zu empfangen und ein Steuersignal zum Projizieren des optischen Signals an die Projiziervorrichtung auszugeben.
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Gemäß einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung demnach ein Computerprogrammprodukt mit ausführbarem Programmcode, welches dazu ausgebildet ist, beim Ausführen auf einem Computer das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung demnach ein nichtflüchtiges, computerlesbares Speichermedium mit ausführbarem Programmcode, dazu ausgebildet, beim Ausführen auf einem Computer das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Vorteile der Erfindung
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Kern der Erfindung ist es, ein in einen Fahrzeugkonvoi einscherendes Fahrzeug zu informieren. Indem Informationen auf das voranfahrende Fahrzeug projiziert werden, kann das einscherende Fahrzeug frühzeitig erkennen, dass es in einen Fahrzeugkonvoi einschert. Die Sicherheit wird somit verbessert.
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Gemäß der Erfindung kann der Fahrzeugkonvoi dabei auch als ein Platoon, als ein Platoon von Fahrzeugen oder als ein Fahrzeugplatoon bezeichnet werden. Ein Fahrzeugkonvoi umfasst dabei zumindest zwei Fahrzeuge. Das Fahrzeug des Fahrzeugkonvois, das sich vor dem einscherenden Fahrzeug befindet, wird als erstes Fahrzeug bezeichnet. Das Fahrzeug des Fahrzeugkonvois, das sich hinter dem einscherenden Fahrzeug befindet, wird als zweites Fahrzeug bezeichnet. Vor dem ersten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois und hinter dem zweiten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois können sich beliebig viele Fahrzeuge des Fahrzeugkonvois befinden. Jedes Fahrzeug des Fahrzeugkonvois kann ein eigenes Fahrerassistenzsystem mit Abstandsregelsystem umfassen. Zwischen den Fahrzeugen des Fahrzeugkonvois besteht eine Kommunikationsverbindung, wobei die Kommunikationsverbindung als Vehicle-to-Vehicle-Kommunikationsverbindung, auch V2V-Kommunikation genannt, oder als Carto-Car-Kommunikationsverbindung, auch C2C-Kommunikation genannt, ausgestaltet sein kann. Das Verfahren umfasst dabei zumindest die Schritte Erkennen des einscherenden Fahrzeugs und Projizieren eines optischen Signals.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kann das Sensorsignal durch eine Sensoreinrichtung des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois generiert werden. Die Sensoreinrichtung des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois ist dazu ausgebildet, das Sensorsignal zu generieren, falls das in den Fahrzeugkonvoi einscherende Fahrzeug erkannt wird. Die Sensoreinrichtung kann als Radar-System, Lidar-System, Kamera-System, Ultraschall-System oder einer beliebigen Kombination der Systeme ausgestaltet sein, wobei beliebig viele Sensoreinrichtungen an den Fahrzeugen des Fahrzeugkonvois angeordnet werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist an dem zweiten Fahrzeug eine oder eine Mehrzahl von Projiziervorrichtungen angeordnet, welche das optische Signal auf das erste Fahrzeug projiziert. Das Projizieren auf eine Projektionsfläche kann auf eine beliebige Fläche des ersten Fahrzeugs erfolgen, vorzugsweise auf die Rückfläche des ersten Fahrzeugs, wobei das optische Signal in beliebiger Breite und Höhe auf das erste Fahrzeug projiziert werden kann. Die Projiziervorrichtung kann als optisches Gerät, z.B. als Projektor ausgestaltet sein, vorzugsweise als Laserprojektor. Die Projiziervorrichtung kann an der Frontfläche des zweiten Fahrzeugs angeordnet werden. Vorzugsweise wird die Projiziervorrichtung hinter der Windschutzscheibe des zweiten Fahrzeugs im Wischbereich der Scheibenwischer angeordnet. Diese Anordnung bringt den Vorteil, dass die Projektion bei schlechten Witterungsbedingungen nicht beeinträchtigt wird. Vorzugsweise wird die Projiziervorrichtung mittig hinter der Windschutzscheibe angebracht, mit dem Vorteil, das optische Signal nicht zu verzerren.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens wird das optische Signal unter Berücksichtigung von GPS-Daten des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois und/oder des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois generiert. Zusätzlich oder alternativ können Geschwindigkeitsdaten des einscherenden Fahrzeugs und/oder des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois und/oder des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois berücksichtigt werden, wobei die Geschwindigkeitsdaten anhand von Sensordaten der Sensoreinrichtungen der Fahrzeuge des Fahrzeugkonvois erzeugt werden können. Alternativ oder zusätzlich können Positionsdaten des einscherenden Fahrzeugs und/oder des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois und/oder des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois berücksichtigt werden, wobei die Positionsdaten mit Hilfe der Sensoreinrichtungen der Fahrzeuge des Fahrzeugkonvois erfasst werden können. Alternativ oder zusätzlich können Kartendaten berücksichtigt werden, wobei es sich z.B. um Informationen zu Ausfahrten, Rasthöfen, Tankstellen oder Parkplätzen handeln kann, wobei die Kartendaten auch beliebige andere Informationen umfassen können. Alternativ oder zusätzlich können Sensordaten einer Sensoreinrichtung des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois und/oder des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois berücksichtigt werden, um die Projiziervorrichtung auf die Projektionsfläche auszurichten. Das Berücksichtigen der Informationen bringt den Vorteil, dass gezielt relevante Informationen an den Fahrer des einscherenden Fahrzeugs ausgegeben werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist das optische Signal ein Warnhinweis und/oder eine Handlungsanweisung. Vorzugsweise wird das optische Signal in der Landessprache des Landes projiziert, in dem sich der Fahrzeugkonvoi befindet, mit dem Vorteil einer besseren Verständlichkeit des optischen Signals für den Fahrer des einscherenden Fahrzeugs. Das optische Signal kann als ununterbrochene Projektion, als blinkende Projektion, z.B. mit einer variablen Frequenz, oder als farblich veränderbares optisches Signal ausgestaltet sein, mit dem Vorteil einer besseren Auffälligkeit des optischen Signals. Die Projektion des optischen Signals wird unterbrochen, sobald erkannt wird, dass das einscherende Fahrzeug den Fahrzeugkonvoi verlassen hat, mit dem Vorteil, andere Verkehrsteilnehmer nicht mit dem optischen Signal zu verwirren.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahren kann das Sensorsignal auch durch eine Sensoreinrichtung des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois generiert werden, falls ein in den Fahrzeugkonvoi einscherendes Fahrzeug erkannt wird, und es kann ein Ansteuersignal über die Kommunikationsverbindung an das zweite Fahrzeug gesendet werden, wobei das Projizieren des optischen Signals auf das erste Fahrzeug des Fahrzeugkonvois durch das Ansteuersignal ausgelöst wird. Das Sensorsignal kann auch durch ein beliebiges anderes Fahrzeug des Fahrzeugkonvois generiert werden. Die Fahrzeuge des Fahrzeugkonvois können z.B. als Sattelzüge, LKWs oder als PKWs ausgestaltet sein. Dabei kann bei einem Sattelzug auch eine Kommunikationsverbindung zwischen einer Sattelzugmaschine und einem Sattelauflieger bestehen, wobei sowohl an der Sattelzugmaschine als auch an dem Sattelauflieger eine oder mehrere Sensoreinrichtungen und eine oder mehrere Schnittstellen angeordnet werden können. Vorteilhafterweise ist somit der Schritt des Erkennens nicht allein abhängig von der Sensoreinrichtung des zweiten Fahrzeugs.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kann ein Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois und dem zweiten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois gemessen werden, wobei das Projizieren des Sensorsignals unter Verwendung des gemessenen Abstands erfolgt, um eine Projektionslinse einer Projiziervorrichtung zu fokussieren, mit dem Vorteil, dass das projizierte Sensorsignal weiter lesbar bleibt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird ein Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois und dem zweiten Fahrzeug des Fahrzeugkonvois mittels Aktorik des ersten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois und/oder des zweiten Fahrzeugs des Fahrzeugkonvois vergrößert, falls das einscherende Fahrzeug erkannt wird. Vorteilhafterweise wird dadurch die Verkehrssicherheit erhöht und die Unfallgefahr verringert.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf einen Fahrzeugkonvoi und ein einscherendes Fahrzeug zur Erläuterung eines Verfahrens zum Informieren des einscherenden Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugkonvois mit einem einscherenden Fahrzeug zur Erläuterung eines Verfahrens zum Informieren eines einscherenden Fahrzeugs gemäß der Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 ein schematisches Flussdiagramm zur Erläuterung eines Verfahrens zum Informieren eines einscherenden Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Nummerierung von Verfahrensschritten dient der Übersichtlichkeit und soll im Allgemeinen keine bestimmte zeitliche Reihenfolge implizieren. Insbesondere können auch mehrere Verfahrensschritte gleichzeitig durchgeführt werden.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein erstes Fahrzeug 1 eines Fahrzeugkonvois und ein zweites Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois. Das zweite Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois folgt dabei dem ersten Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois mit einem Abstand A. Das erste Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois umfasst gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eine auf einer Rückseite des ersten Fahrzeugs 1 angeordnete Sensoreinrichtung 11 und eine Schnittstelle 12.
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Das zweite Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois umfasst gemäß dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung 21 zum Informieren des in den Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs 4. Die Vorrichtung 21 umfasst eine Sensoreinrichtung 211, eine Projiziervorrichtung 212, eine Schnittstelle 213 und eine Steuereinrichtung 214. Die Sensoreinrichtung 211 und die Projiziervorrichtung 212 sind vorzugsweise im vorderen Bereich des zweiten Fahrzeugs 2 des Fahrzeugkonvois angeordnet. Die Steuereinrichtung 214 umfasst eine Schnittstelle 2141 und eine Recheneinrichtung 2142. Die Recheneinrichtung 2142 kann mindestens einen Mikrocomputer, Mikroprozessor, integrierten Schaltkreis, ASIC, FPGA oder dergleichen umfassen.
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Die Sensoreinrichtung 11 des ersten Fahrzeugs 1 des Fahrzeugkonvois ist dazu ausgebildet, ein Sensorsignal zu generieren, falls ein in den Fahrzeugkonvoi einscherendes Fahrzeug 4 erkannt wird. Die Schnittstelle 12 ist zum Einrichten einer Kommunikationsverbindung mit dem zweiten Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois ausgebildet. Wird ein einscherendes Fahrzeug 4 erkannt, wird das Sensorsignal der Sensoreinrichtung 11 an die Schnittstelle 213 des zweiten Fahrzeugs 2 des Fahrzeugkonvois übertragen.
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Die Sensoreinrichtung 211 des zweiten Fahrzeugs 2 des Fahrzeugkonvois ist dazu ausgebildet, ein Sensorsignal zu generieren, falls ein in den Fahrzeugkonvoi einscherendes Fahrzeug 4 erkannt wird. Die Sensoreinrichtung 211 ist ebenfalls dazu ausgebildet, das Sensorsignal der Sensoreinrichtung 211 an die Schnittstelle 2141 der Steuereinrichtung 214 zu übertragen. Wird aufgrund eines in den Fahrzeugkonvoi einscherenden Fahrzeugs 4 von der Sensoreinrichtung 211 ein Sensorsignal generiert, dann überträgt die Sensoreinrichtung 211 das Sensorsignal an die Schnittstelle 2141 der Steuereinrichtung 214. Wurde aufgrund des einscherenden Fahrzeugs 4 von der Sensoreinrichtung 11 ebenfalls ein Sensorsignal generiert, dann überträgt die Schnittstelle 213 das von der Schnittstelle 12 übertragene Sensorsignal der Sensoreinrichtung 11 an die Schnittstelle 2141 der Steuereinrichtung 214.
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Die Recheneinrichtung 2142 verarbeitet das Sensorsignal der Sensoreinrichtung 211 und/oder der Sensoreinrichtung 11 und generiert ein Steuersignal für die Projiziervorrichtung 212, welches die Projiziervorrichtung 212 ansteuert, ein optisches Signal auf das erste Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois zu projizieren. Das optische Signal hat die Breite B und die Höhe H und wird entsprechend dem Abstand A auf die Projektionsfläche 13 fokussiert. Die Form des optischen Signals kann jedoch beliebig gewählt werden. Die Ausrichtung der Projiziervorrichtung 212 erfolgt dabei unter Verwendung der Position des ersten Fahrzeugs 1 des Fahrzeugkonvois, um sicherzustellen, dass das Projizieren auf die Rückfläche des ersten Fahrzeugs 1 erfolgt. Eine Anpassung des Dreh- oder Neigungswinkels der Projiziervorrichtung 212 und/oder eine Fokussierung der Projiziervorrichtung 212 kann dafür erforderlich sein.
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Beispielsweise können folgende Warnhinweise auf die Projektionsfläche projiziert werden:
- • „Sie befinden sich unrechtmäßig in einem Platoon.“
- • „Bitte verlassen sie den Fahrzeugkonvoi.“
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Hierbei handelt es sich lediglich um Beispiele, jede Art von Warnhinweis ist hier möglich. Das Verfahren beschränkt sich hierbei ausdrücklich nicht auf die hier genannten Ausführungsbeispiele. Alternativ oder zusätzlich können zum Beispiel folgende Handlungsanweisungen projiziert werden:
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon bei der Ausfahrt X in Y Metern“, X symbolisiert hier den Namen der Ausfahrt und Y die Anzahl an Metern bis zur Ausfahrt.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon bei der Ausfahrt zum Rasthof X in Y Metern“, X symbolisiert hier den Namen der Ausfahrt zum Rasthof und Y die Anzahl an Metern bis zur Ausfahrt.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon bei der Ausfahrt zur Tankstelle X in Y Metern“, X symbolisiert hier den Namen der Ausfahrt zur Tankstelle und Y die Anzahl an Metern bis zur Ausfahrt.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon bei der Ausfahrt zum Parkplatz X in Y Meter“, X symbolisiert hier den Namen der Ausfahrt zum Parkplatz und Y die Anzahl an Metern bis zur Ausfahrt.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon und begeben sich auf die linke Fahrspur“.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon und kehren auf die Überholspur zurück“.
- • „Bitte verlassen Sie den Platoon und fahren auf den Standstreifen“.
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Hierbei handelt es sich lediglich um Beispiele, jede Art von Handlungsanweisung ist hier möglich. Das Verfahren beschränkt sich hierbei ausdrücklich nicht auf die hier genannten Ausführungsbeispiele. Alternativ oder zusätzlich können Symbole projiziert werden, z.B. Verbotszeichen, Gefahrensymbole oder Symbole, die Lebensgefahr symbolisieren. Alternativ oder zusätzlich kann die Distanz bis z.B. zur nächsten Ausfahrt heruntergezählt werden.
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2 ist eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugkonvois mit einem einscherenden Fahrzeug 4. Abgebildet sind ein erstes Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois, ein zweites Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois, ein drittes Fahrzeug 3 des Fahrzeugkonvois und ein einscherendes Fahrzeug 4. Ein einscherendes Fahrzeug 4 wurde von dem ersten Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois und von dem zweiten Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois erkannt. Das zweite Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois vergrößert mittels Aktorik den Abstand A zwischen dem ersten Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois und dem zweiten Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois, um die Sicherheit der im Fahrzeugkonvoi befindlichen Fahrzeuge und des einscherenden Fahrzeugs 4 zu gewährleisten. Das dritte Fahrzeug 3 des Fahrzeugkonvois behält einen zuvor definierten Abstand zwischen dem zweiten Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois und dem dritten Fahrzeug 3 des Fahrzeugkonvois bei. Das zweite Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois projiziert eine Handlungsanweisung auf die Rückfläche des ersten Fahrzeugs 1 in das Sichtfeld 41 des einscherenden Fahrzeugs 4. Das einscherende Fahrzeug 4 verlässt gemäß der Handlungsanweisung den Fahrzeugkonvoi. Das zweite Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois und das dritte Fahrzeug 3 des Fahrzeugkonvois schließen wieder zum ersten Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois auf.
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3 zeigt ein schematisches Flussdiagramm zur Erläuterung eines Verfahrens zum Informieren eines in ein Fahrzeugplatoon einscherenden Fahrzeugs 4.
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In Schritt S1 erfolgt ein Erkennen des einscherenden Fahrzeugs 4. Das Erkennen, kann dabei durch ein erstes Fahrzeug 1 des Fahrzeugkonvois und/oder durch ein zweites Fahrzeug 2 des Fahrzeugkonvois erfolgen. Durch eine mögliche Redundanz in dem Erkennen des einscherenden Fahrzeugs kann die Sicherheit des Konvois weiter verbessert werden und eine Falschauslösung vermieden werden. Das zum Erkennen des einscherenden Fahrzeugs 4 erforderliche Sensorsignal wird durch eine Sensorvorrichtung 11 oder eine Sensorvorrichtung 211 generiert. Falls das einscherende Fahrzeug erkannt wurde, kann mittels Aktorik der gemessene Abstand A zwischen dem ersten Fahrzeug 1 und dem zweiten Fahrzeug 2 vergrößert werden, um die Sicherheit des Fahrzeugkonvois zu gewährleisten.
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In Schritt S2 erfolgt eine Berücksichtigung von GPS-Daten des ersten Fahrzeugs 1 und/oder des zweiten Fahrzeugs 2, Geschwindigkeitsdaten des einscherenden Fahrzeugs 4 und/oder des es ersten Fahrzeugs 1 und/oder des zweiten Fahrzeugs 2, Positionsdaten des einscherenden Fahrzeugs 4 und/oder des es ersten Fahrzeugs 1 und/oder des zweiten Fahrzeugs 2, Kartendaten und/oder Sensordaten des ersten Fahrzeugs 1 und/oder des zweiten Fahrzeugs 2. Die Berücksichtigung der Informationen erfolgt durch die Recheneinrichtung 2142.
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In Schritt S3 wird in Abhängigkeit der in Schritt S2 berücksichtigten Informationen entschieden, in welcher Form ein optisches Signal ausgegeben wird. Das optische Signal kann als Warnhinweis und/oder als Handlungsanweisung ausgegeben werden. Unter Umständen kann das optische Signal als eine Kombination aus Warnhinweis und Handlungsempfehlung die Verständlichkeit des optischen Signals für den Fahrer des einscherenden Fahrzeugs erhöhen. Die Bewertung der berücksichtigten Informationen und das Entscheiden, in welcher Form das optische Signal ausgegeben wird, erfolgt durch die Recheneinrichtung 2142. Wurde entschieden, in welcher Form das optische Signal ausgegeben werden soll, wird ein Ansteuersignal generiert und von einer Schnittstelle 2141 der Steuereinrichtung 214 an die Projiziervorrichtung 212 übertragen.
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In Schritt S4 erfolgt das Projizieren des optischen Signals auf das erste Fahrzeug 1 mittels einer Projiziervorrichtung 212 des zweiten Fahrzeugs 2 des Fahrzeugkonvois. Das Projizieren erfolgt dabei unter Berücksichtigung des gemessenen Abstandes A, wobei die Fokussierung des optischen Signals entsprechend dem gemessenen Abstand eingestellt werden kann, um ein scharfes und gut leserliches Bild zu erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/133425 A1 [0004]
- US 10220768 B2 [0005]
- DE 102017201196 A1 [0006]