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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene eines Linearwälzlagers.
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Ein Linearwälzlager ist beispielsweise aus der
EP 0 971 140 B1 bekannt. Der entsprechende Rohling der Führungsschiene kann beispielsweise entsprechend dem Verfahren nach
DE 10 2014 204 073 A1 hergestellt sein. Dabei kann es vorkommen, dass die Führungsschiene trotz der hochgenauen Schleifbearbeitung am Ende nicht vollkommen gerade ist. Üblicherweise wird das sogenannten 3-Punkt-Richten angewandt, um die gewünschte Geradheit der Führungsschiene herbeizuführen. Dabei wird die Führungsschiene an zwei in Richtung der Längsachse voneinander beabstandeten Auflagern aufgelegt. Zwischen den Auflagern wird eine Druckkraft auf die Führungsschiene aufgebracht, die über die Auflager abgestützt ist. Der Betrag der Druckkraft wird dabei so gewählt, dass eine kleine plastische Verbiegung der Führungsschiene erfolgt. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass es sich schwer automatisieren lässt. Es wird vielmehr manuell durchgeführt, wobei der entsprechende Werker aufgrund seiner Erfahrung die geeigneten Auflagerpunkte und die geeignete Druckraft auswählt.
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Aus der
JP 2001-038421 A ist ein Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene bekannt, wobei mittels induktiver Erwärmung die Geradheit der Führungsschiene optimiert wird. Weiter wird auf die
DE 10 2017 216 423 A1 , die
DE 10 2010 064 087 A1 ,
DE 198 04 577 A1 und die
US 2019 / 0 163 162 A1 verwiesen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass sich das entsprechende Verfahren auf einfache Weise automatisieren lässt, wobei die Härte und die genaue hergestellte Form der Laufbahn nicht nachteilig beeinflusst werden.
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Gemäß dem selbständigen Anspruch wird ein Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene für ein Linearwälzlager vorgeschlagen, welches die folgenden Schritte umfasst, welche in der angegeben Reihenfolge nacheinander ausgeführt werden:
- a) Herstellen eines Rohlings einer Führungsschiene aus Stahl, wobei der Rohling wenigstens eine sich parallel zu einer Längsachse erstreckende Laufbahn aufweist, welche gehärtet und gewünschtenfalls geschliffen ist, wobei der Rohling gewünschtenfalls mit mehreren Befestigungsbohrungen versehen ist, welche entlang der Längsachse verteilt angeordnet sind, wobei sie quer zur Längsachse ausgerichtet sind;
- b) Einsetzten des Rohlings in eine Haltevorrichtung, so dass der Rohling ortsfest gehalten ist;
- c) Vermessen des in der Haltevorrichtung gehaltenen Rohlings, wobei entlang der Längsachse an mehreren Stellen eine Abweichung von einer geraden Form gemessen wird, und zwar in Richtung einer ersten Querachse, welche senkrecht zur Längsachse ausgerichtet ist;
- d) Bestrahlen des in der Haltevorrichtung gehaltenen Rohlings mit einem Laserstrahl, wobei entlang der Längsachse an mehreren Stellen, an jeweils einer von zwei bezüglich der ersten Querachse in entgegengesetzte Richtung weisenden Seitenoberflächen, ein Oberflächenabschnitt derart mit dem Laserstrahl bestrahlt wird, dass er in den plastischen Bereich erwärmt wird, wobei der Oberflächenabschnitt abseits der wenigstens einen Laufbahn angeordnet ist, wobei die zu bestrahlende Seitenoberfläche und die Größe des Oberflächenabschnitts abhängig vom Ergebnis der genannten Vermessung gewählt werden.
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Im Rahmen des Schrittes b) wird vorzugsweise darauf geachtet, das möglichst keine elastischen Verformung der Führungsschiene auftritt, welche die Vermessung nach Schritt c) beeinflusst. Soweit eine derartige Verformung unvermeidbar ist, wird die Haltevorrichtung vorzugsweise so ausgeführt, dass diese Verformung rechnerisch kompensierbar ist. Hierauf wird weiter unten noch näher eingegangen. Der Rohling gemäß Schritt a) kann beispielsweise gemäß der
DE 10 2014 204 073 A1 hergestellt sein, wobei auch das dort als Stand der Technik beschriebene Verfahren zum Einsatz kommen kann. Im Rahmen des Schrittes d) wird unter anderem ausgenutzt, dass sich der bestrahlte Oberflächenabschnitt nach Abschalten des Laserstrahls vergleichsweise schnell abkühlt, weil die Wärmeenergie in das verbleibende Material des Rohlings abfließt, wobei sie dort nur eine geringe Temperaturerhöhung bewirkt. In der Folge entstehen Spannungen in der Führungsschiene, welche gerade die gewünschte Formänderung des Rohlings bewirken. Die Bestrahlung abseits der Laufbahn bewirkt, dass die Härte und die genaue hergestellte Form der Laufbahn nicht nachteilig beeinflusst werden.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Schritte c) und d) für eine zweite Querachse entsprechend durchgeführt werden, wobei die zweite Querachse senkrecht zur ersten Querachse und zur Längsachse ausgerichtet ist. Hierdurch kann eine Verbiegung des Rohlings bezüglich zweier zueinander orthogonaler Richtung, also eine beliebige Verbiegung, korrigiert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Lage des Rohlings in der Haltevorrichtung bei der Bearbeitung bezüglich der ersten und der zweiten Querachse unverändert bleibt. Es ist denkbar, den Rohling zwischendurch erneut aufzuspannen, um die entsprechende Vorrichtung besonders einfach gestalten zu können. Wie oben bereits angedeutet, wird jedoch die Aufnahme des Rohlings in der Haltevorrichtung vorzugsweise besonders sorgfältig vorgenommen, damit sich der gewünschte Verfahrenserfolg zuverlässig einstellt. Dieser Schritt soll daher nur einmal durchgeführt werden, damit das Verfahren insgesamt besonders kostengünstig ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Rohling in der Haltvorrichtung punktartig an wenigstens zwei Auflagern abgestützt ist, wobei die daraus resultierende elastische Verformung des Rohlings aufgrund seines Eigengewichts bei der Vermessung in Schritt c berücksichtigt wird. Vorzugsweise wird der Rohling an genau zwei Auflagern abgestützt. Hierdurch wird zwar eine an und für sich unerwünschte elastische Verformung des Rohlings durch sein Eigengewicht hervorgerufen, das Ausmaß dieser Verformung lässt sich aber besonders genau rechnerisch bestimmen. Dementsprechend ist eine Kompensation einfach möglich. Die punktartige Auflagerung ist darüber hinaus besonders zuverlässig reproduzierbar, so dass sich die Verbiegung des Rohlings besonders genau korrigiert werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Rohling zwischen der Bearbeitung bezüglich der ersten und der zweiten Querachse um 90° bezüglich der Längsachse gewendet wird. Wie oben bereits angesprochen kann hierdurch die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besonders einfach ausgeführt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Rohling in der Haltvorrichtung über seine gesamte Länge zumindest linienartig abgestützt ist. Die Abstützung erfolgt vorzugsweise parallel zur Längsachse. Die erste Querachse ist vorzugsweise senkrecht zur Längsachse und senkrecht zur Richtung der Schwerkraft ausgerichtet. Dementsprechend bewirkt die Schwerkraft gerade keine elastische Verformung in Richtung der ersten Querachse. Die linienartige Abstützung bzw. die Längsachse ist vorzugsweise senkrecht zur Richtung der Schwerkraft ausgerichtet.
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Es kann vorgesehen sein, dass die bestrahlten Oberflächenabschnitte langgestreckt ausgebildet sind, wobei eine längere Seite parallel zur Längsachse ausgerichtet ist. Eine derartige Bestrahlung bewirkt ausschließlich eine Verbiegung der Führungsschiene, wobei eine unerwünschte Torsion der Führungsschiene bezüglich der Längsachse nicht stattfindet. Die längere Seite ist vorzugsweise gerade ausgebildet. Die kürzere Seite kann gerade ausgebildet sein, so dass sich insgesamt ein rechteckiger Oberflächenabschnitt ergibt. Die entsprechenden Ecken sind vorzugsweise verrundet. Die kurze Seite kann kreisrund geformt sein, so dass sich insgesamt ein langlochartiger Oberflächenabschnitt ergibt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die bestrahlten Oberflächenabschnitte langgestreckt ausgebildet sind, wobei eine längere Seite geneigt zur Längsachse ausgerichtet ist. Hierdurch kann eine unerwünschte Torsion des Rohlings der Führungsschiene korrigiert werden. Beim konventionellen 3-Punkt-Richten lässt sich eine Verdrehung des Rohlings bezüglich der Längsachse nicht korrigieren. Der entsprechende Neigungswinkel der längeren Seite zur Längsachse kann beispielsweise zwischen 10° und 45° betragen, wobei er vorzugsweise abhängig von der im Rahmen der Vermessung ermittelten Verdrehung des Rohlings bezüglich der Längsachse gewählt wird. Vorzugsweise wird der Rohling nach der Torsionskorrektur erneut vermessen, um dessen Verbiegung mit einer optimalen Genauigkeit zu korrigieren. Die im Rahmen der Torsionskorrektur eventuell eingeführte zusätzliche Verbiegung des Rohlings stört somit nicht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Schritte c und d für die Richtung der ersten Querachse (x) bzw. für die Richtung der ersten und/oder der zweiten Querachse (x; y) jeweils mehrfach wiederholt werden, bis die in Schritt c gemessene Abweichung von der geraden Form einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet. Hierdurch kann eine besonders gerade Führungsschiene erreicht werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die verschiedenen bestrahlten Oberflächenabschnitte so gewählt werden, dass sie sich nicht überdecken. Hierdurch wird vermieden, dass der Effekt einer später vorgenommenen Bestrahlung den Effekt einer früher vorgenommenen Bestrahlung wieder zunichte macht. Hierdurch wird die Festlegung der zu bestrahlenden Oberflächenabschnitte wesentlich vereinfacht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Tiefe, in welcher eine Erwärmung bis in den plastischen Bereich erfolgt, zwischen 0,1 mm und 1,5 mm beträgt. Grundsätzliche sind mit einer üblichen Laserstrahlerzeugungsvorrichtung Werte zwischen 0,01 mm und 5,0 mm erreichbar. Versuche der Anmelderin haben aber ergeben, dass bei Verwendung des vorgeschlagenen Bereichs ein besonders gut reproduzierbarer Verfahrenserfolg eintritt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Rohling mit mehreren Befestigungsbohrungen versehen ist, welche sich jeweils parallel zur Richtung der ersten Querachse erstrecken. Nach dieser Definition findet die Richt-Bearbeitung an der Boden- und der Kopffläche vor der Richt-Bearbeitung an den seitlichen Flächen zwischen den Laufbahnen oder der Anschlagfläche statt. Vorzugsweise durchsetzen die Befestigungsbohrung den Rohling. Die Befestigungsbohrungen sind vorzugsweise gleichförmig verteilt entlang der Längsachse angeordnet.
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Es kann vorgesehen sein, dass die bestrahlten Oberflächenabschnitte bei der Bearbeitung bezüglich der Richtung der ersten Querachse zwischen zwei jeweils unmittelbar benachbarten Befestigungsbohrungen angeordnet sind. Im Bereich der Befestigungsbohrungen ist es schwierig, den Effekt der Bestrahlung vorherzusagen. Daher wird durch die vorgeschlagene Anordnung der Oberflächenabschnitte, die Festlegung der zu bestrahlenden Oberflächenabschnitte vereinfacht.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine grobschematische Seitenansicht des in der Haltevorrichtung aufgenommenen Rohlings;
- 2 einen grobschematischen Querschnitt des Rohlings während der Bestrahlung bezüglich der ersten Querachse;
- 3 einen grobschematischen Querschnitt des Rohlings während der Bestrahlung bezüglich der zweiten Querachse;
- 4 eine Ansicht der Bodenseite einer fertig bearbeiteten Führungsschiene;
- 5 eine perspektivische Ansicht einer fertig bearbeiteten Seitenfläche einer Führungsschiene;
- 6 eine perspektivische Ansicht einer weiteren fertig bearbeiteten Führungsschiene.
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1 zeigt eine grobschematische Seitenansicht des in der Haltevorrichtung 40 aufgenommenen Rohlings 20. Die Haltevorrichtung 40 umfasst ein erstes und ein zweites Auflager 41; 42, welche in Richtung der Längsrichtung z voneinander abstandet sind. Die die beiden entsprechenden punktartigen Auflagerstellen definieren die Längsachse z. Der Rohling 20 wird auf das erste und das zweite Auflager 41; 42 aufgelegt, wobei er sich aufgrund der Wirkung der Schwerkraft g in etwa wie vorliegenden Dargestellt verbiegt, wobei die Verbiegung übertrieben dargestellt ist. Der Abstand der beiden Auflager 41; 42 wird vorzugsweise abhängig von der Länge der zu bearbeitenden Rohlings 20 so gewählt, dass sich aufgrund der Schwerkraft eine möglichst geringe elastische Verformung ergibt. Der Rohling 20 ist an den beiden Auflagern 41; 42 vorzugsweise fest eingespannt, so dass er sich nicht verschieben kann. Die Einspannung ist vorzugsweise so ausgeführt, das abgesehen von der punktartigen Auflagerung keine weitere Behinderung der Verbiegung des Rohlings 20 aufgrund der Schwerkraft g stattfindet. Damit ist die entsprechende, weiter unten erläuterte rechnerische Korrektur der Verbiegung einfach möglich.
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Bei den Messvorrichtungen 60 und 61 kann es sich beispielsweise um mechanische Tastköpfe oder um Laserinterferometer handeln. Die Messvorrichtungen 60 und 61 sind parallel zur Längsachse z verfahrbar, wobei die entsprechende (nicht dargestellte) Führung sehr genau zur Längsachse z ausgerichtet ist, so dass mit den Messvorrichtungen 60 und 61 Abweichungen von der geraden Form genau messbar sind. Die Messvorrichtung 61 liegt 90° geschwenkt zur Messvorrichtung 60. Die erste Messvorrichtung 60 misst vorliegend einen Abstand zur Längsachse z entlang einer Richtung einer ersten Querachse x, welche senkrecht zur Längsachse z ausgerichtet ist.
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Die zweite Messvorrichtung 61 misst vorliegend einen Abstand in Richtung einer zweiten Querachse y, welche senkrecht zur Längsachse z und senkrecht zur ersten Querachse x ausgerichtet ist. In der von Messvorrichtungen 60 und 61 aufgespannten Fläche entlang der z Längsachse, wird neben der Geradheit auch die Lage und Position der Führungsschiene 10 bestimmt. Messvorrichtung 60 und 61 erkennen die Lage und Position von gewünschtenfalls vorhandenen Befestigungsbohrungen 18 welche entlang der Längsachse z verteilt angeordnet sind, wobei sie quer zur Längsachse ausgerichtet sind.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Verformung der Führungsschiene (10) durch die Messvorrichtungen 60 und 61 ermittelt. Die gewonnenen Messergebnisse sind die Grundlage für die anschließenden Bestrahlungen.
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Die Bestrahlung findet vorzugsweise an den Stellen statt, an welchen die Krümmung, also die zweite Ableitung der gemessenen Verformung, am höchsten ist. Die Bestrahlung findet dabei vorzugsweise auf der Seite der Führungsschiene statt, welche konvex gekrümmt ist. Bei der Größe und der Anordnung der zu bestrahlenden Bereiche wird vorzugsweise die Querschnittsform der vorliegenden Führungsschiene berücksichtig, da insbesondere deren Flächenmoment zweiter Ordnung maßgeblichen Einfluss auf die durch die Bestrahlung erzielbare Verformung der Führungsschiene hat.
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2 zeigt einen grobschematischen Querschnitt des Rohlings 20 während der Bestrahlung bezüglich der ersten Querachse x. 3 zeigt einen grobschematischen Querschnitt des Rohlings 20 während der Bestrahlung bezüglich der zweiten Querachse y. Die entsprechende 90°-Drehung kann wie dargestellt, dadurch erreicht werden, dass der Rohling 20 um 90° bezüglich der Längsachse z gedreht wird. Vorzugsweise bleibt die Einspannung und damit die Lage des Rohlings 20 bei beiden Bearbeitungen gleich, wobei allein die Anordnung der Laserumlenkvorrichtungen 51 geändert wird. Vorzugsweise kommen für beide Bearbeitungsrichtungen jeweils gesonderte Laserumlenkvorrichtungen 51 zum Einsatz.
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Die erfindungsgemäßen Oberflächenabschnitte (Nr. 30 in 4), werden mithilfe eines (grobschematisch dargestellten) Laserstrahls 53 hergestellt. Der Laserstrahl 53 wird mit einer Laserstrahlerzeugungsvorrichtung 50 erzeugt. Vorzugsweise ist für alle Seitenoberflächen 16 des Rohlings 20 nur eine einzige Laserstrahlerzeugungsvorrichtung 50 vorhanden, deren Laserstrahl je nach gewünschter Lager des Oberflächenabschnitts zur entsprechenden Seitenoberfläche 16 geleitet wird. Bei der Lasererzeugungsvorrichtung 50 handelt es sich vorzugsweise um einen Diodenlaser, der beispielsweise eine Strahlungsleistung von 6 bis 8 kW aufweist.
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Es versteht sich, dass die einzelnen Oberflächenabschnitte (Nr. 30 in 4) flächenmäßig deutlich größer sind, als die Fläche, welche der Laserstrahl 53 zu einem Zeitpunkt bestrahlt. Dementsprechend sind Laserstrahlumlenkvorrichtungen 51 vorgesehen mit denen der Laserpunkt bzw. -fleck entlang der Oberfläche der Führungsschiene verlagerbar ist, so dass er nach und nach den gesamten Oberflächenabschnitt überstreicht. Die Lasterstrahlumlenkvorrichtungen 51 werden auch als Laserscanner (https:I/de.wikipedia.org/wiki/Laserscanning) bezeichnet. Sie umfassen beispielsweise motorisch bewegliche Spiegel, mittels denen der Lasterstrahl umlenkbar ist. Die einzelnen Laserumlenkvorrichtungen 51 sind vorzugsweise entlang der Längsachse z beweglich geführt. Die Laserstrahlumlenkvorrichtungen 51 sind vorzugsweise jeweils über einen Lichtwellenleiter 52 mit der Laserstrahlerzeugungsvorrichtung 50 verbunden.
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In den 2 und 3 ist die Querschnittsform der Führungsschiene bzw. des entsprechenden Rohlings 20 erkennbar. Die Führungsschiene hat eine Kopf- und eine Bodenfläche 12; 13, welche in Richtung der ersten Querachse x voneinander beabstandet sind, wobei sie im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zur ersten Querachse x angeordnet sind. Die Bodenfläche 13 hat vorliegend zwei voneinander beabstandete Auflagebereiche 21, welche in einer Ebene angeordnet sind, wobei dazwischen ein Freistich 22 angeordnet ist, welcher gegenüber der genannten Ebene zurückversetzt ist. Die erste und die zweite Laufbahnoberfläche 14; 15 sind in Richtung der zweiten Querachse y voneinander beabstandet. An den Laufbahnoberfläche 14; 15 sind vorliegend jeweils zwei Laufbahnen 11 angeordnet, welche sich jeweils parallel zur Längsachse z erstrecken. Die Laufbahnen 11 sind vorliegenden an kugelförmige Wälzkörper angepasst und mithin kreisrund ausgeführt. Es können aber auch ebene Laufbahnen für zylinderförmige Wälzkörper vorhanden sein. Die Anzahl der Laufbahnen 11 ist weitgehend beliebig wählbar. An den Laufbahnoberflächen 14; 15 ist jeweils eine ebene Anschlagfläche 17 vorgesehen, welche benachbart zur Bodenfläche 13 angeordnet und senkrecht zu dieser ausgerichtet ist. Die Vermessung des Rohlings 20 mit den Messvorrichtungen (Nr. 60 und 61 in 1) erfolgt vorzugsweise an den Laufbahnen 11, der Anschlagfläche 17 und/oder einem Auflagebereich 21 der Bodenfläche 13, da die genannten Flächen besonders genau mittels einer Schleifbearbeitung hergestellt sein können oder in gezogenem Zustand vorliegen.
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In der Haltvorrichtung 40 nach 1 ist der Rohling 20 vorzugsweise über die Auflagerbereiche 21 an dem ersten und dem zweiten Auflager abgestützt, so dass er wie in 3 dargestellt bezüglich der Scherkraft g angeordnet ist.
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Eine Seitenoberfläche 16 gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die erste oder die zweite Laufbahnfläche 14; 15, die Kopffläche 12 oder die Bodenfläche 13 sein. An den Laufbahnflächen 14; 15 wird insbesondere die Fläche zwischen den Laufbahnen 11, die Anschlagfläche 17 bestrahlt. Die Bestrahlung an der Bodenfläche 13 findet vorzugsweise im Bereich des Freistichs 22 statt, kann aber auch den Auflagebereich der Bodenfläche 21 betreffen.
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4 zeigt eine Ansicht der Bodenseite 13 einer bestrahlten Führungsschiene 10. Zu erkennen sind die beiden Auflagebereiche 21 und der dazwischen angeordnete Freistich 22. Die bestrahlten Oberflächenabschnitte 30 sind vollständig im Bereich des Freistichs 22 angeordnet. Sie nehmen dabei vorzugsweise im Wesentlichen die gesamte Breite des Freistichs 22 in Richtung der zweiten Querachse y ein. Sie können auch den Auflagebereich der Bodenfläche 21 erfassen, wie dies unter der Bezugsziffer 33 dargestellt ist. In Richtung der Längsachse z sind die Oberflächenabschnitte 30 und 33 zwischen den Befestigungsbohrungen 18 angeordnet, welche die Führungsschiene 10 vorliegend in Richtung der ersten Querachse x vollständig durchsetzen.
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Die Oberflächenabschnitte 30 und 33 sind jeweils als langgestrecktes Rechteck ausgeführt, wobei sich die längere Seite 31 parallel zur Längsachse z erstreckt. Die kürzere Seite 32 erstreckt sich parallel zur zweiten Querachse y. Die Ecken des Rechtecks sind vorzugsweise verrundet.
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4 zeigt ein denkbares Beispiel einer Anordnung von Oberflächenabschnitten 30 und 33. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird insbesondere die Länge der längeren Seite 31 variiert, wobei in 4 die maximal mögliche Länge zwischen den Befestigungsbohrungen 18 gezeigt ist. Wenn die Oberflächenabschnitte 30 und 33 kürzer als in 4 gezeigt sind, kann darüber hinaus ihre Lage zwischen den Befestigungsbohrungen 18 variiert werden.
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An der Kopffläche (Nr. 12 in 2) können die Oberflächenabschnitte in vergleichbarer Weise angeordnet sein. Ihre Breite in Richtung der zweiten Querachse könnte dort anders ausgeführt sein, wobei sie vorzugsweise gleich ausgeführt ist. An den beiden Flächen zwischen den Laufbahnen oder auf der Anschlagfläche 17 ist die verfügbare Breite in Richtung der ersten Querachse x vorzugsweise im Wesentlichen vollständig auszunutzen.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer fertig bearbeiteten Seitenfläche einer Führungsschiene. Zu erkennen sind insbesondere die bestrahlten Oberflächenabschnitte an der zweiten Laufbahnfläche 15. Diese sind zwischen den Laufbahnen 11 oder an der Anschlagfläche 17 angeordnet.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Führungsschiene 10. Diese Ausführungsform ist bis auf die nachfolgend erläuterten Unterschiede identisch zu der in den 2 bis 5 gezeigt Ausführungsform ausgebildet, so dass diesbezüglich auf die Ausführungen zu den genannten Figuren verwiesen wird. In den 2 bis 6 sind gleiche bzw. sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die Oberflächenabschnitte 30 sind ebenfalls langgesteckt ausgeführt, wobei die längere Seite 31 nunmehr geneigt zur Längsachse z angeordnet ist. Durch diese Anordnung kann eine Verdrehung der Führungsschiene 10 bezüglich der Längsachse z korrigiert werden. Um eine derartige Verdrehung auszumessen wird der Winkel der ersten Querachse x und der zweiten Quersachse y (Verdrehungswinkel α, s. 5) des Auflagebereichs der Bodenfläche 21 entlang der Längsachse z an definierten Positionen ermittelt und hieraus die Verdrehung errechnet. Bei einer nicht verdrehten Führungsschiene 10 müsste der Verdrehungswinkel α ≈ 0° betragen.
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Die beiden in 5 dargestellten Oberflächenabschnitte 30 unterscheiden sich hinsichtlich ihres Neigungswinkels zur Längsachse z. Der entsprechende Rohling war dementsprechend an den beiden Stellen unterschiedlich bezüglich der Längsachse z verdreht, wobei die lasergerichtete Führungsschiene 10 nicht mehr verdreht ist. Der genannte Neigungswinkel wird vorzugsweise abhängig vom Ergebnis der Ausmessung gewählt.
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Bezugszeichenliste
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- x
- erste Querachse
- y
- zweite Querachse
- z
- Längsachse
- g
- Richtung der Schwerkraft
- α
- Verdrehungswinkel
- 10
- Führungsschiene
- 10'
- Führungsschiene (weitere Ausführungsform)
- 11
- Laufbahn
- 12
- Kopffläche
- 13
- Bodenfläche
- 14
- erste Laufbahnfläche
- 15
- zweite Laufbahnfläche
- 16
- Seitenoberfläche
- 17
- Anschlagfläche
- 18
- Befestigungsbohrung
- 20
- Rohling
- 21
- Auflagebereich der Bodenfläche
- 22
- Freistich der Bodenfläche
- 30
- Oberflächenabschnitt
- 31
- längere Seite
- 32
- kürzere Seite
- 33
- Oberflächenabschnitt im Freistich und dem Auflagebereich der Bodenfläche
- 40
- Haltevorrichtung
- 41
- erstes Auflager
- 42
- zweites Auflager
- 50
- Laserstrahlerzeugungsvorrichtung
- 51
- Lasterstrahlumlenkvorrichtung
- 52
- Lichtwellenleiter
- 53
- Laserstrahl
- 60
- erste Messvorrichtung
- 61
- zweite Messvorrichtung