DE3534796A1 - Verfahren und vorrichtung zur formgebung von blechen und tafeln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur formgebung von blechen und tafelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Formgebung von Ble
chen und Tafeln aus Metallen mit elastischem und plastischem Umform
verhalten entsprechend der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
bezeichneten Art.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens gemäß Obegriff des Anspruchs 10.
Bei einem nach der DE-OS 31 11 149.3 bekannten Verfahren dieser Art
wird ein Werkstück bei zwei sich gegenüberliegenden Kanten einge
spannt und sodann unter Annäherung der Einspannmittel elastisch im
Ausmaß der vorgesehenen Formänderung gebogen, anschließend kommt
es zu einer dynamischen Beaufschlagung der Werkstückoberfläche mit
tels eines oder mehrerer Schlagstempel, der oder die bei jedem ein
zelnen Schlag in einem wenigstens drei Mal so lange wie breiten Auf
schlagbereich auf die Werkstückoberfläche zur Einwirkung gebracht
werden, womit quer zur Längsrichtung dieser Auffangfläche eine
Streckung erreicht wird. Die Verformungsenergie wird hierbei jeweils
in Form von diskreten Schlägen in die Werkstückoberfläche derart
eingebracht, daß die Fließwiderstände überwunden werden. Eine konti
nuierlich anpaßbare Energieeintragung ist bei diesem Verfahren dem
nach nicht vorgesehen. Darüber hinaus besteht eine ausgeprägte Ver
formungsisotropie, die das genannte Verfahren in seiner Anwendung
auf einachsige Verformungen einschränkt.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde,
eine bessere Anpassung der Umformenergie in Abhängigkeit von der
jeweils noch bestehenden elastischen Werkstückverformung vorzunehmen,
wobei zugleich das Ausmaß und die Richtung der Formänderung frei wählbar
sein sollen. Die Verformung soll ferner derart vorgenommen werden, daß
die Werkstückoberfläche keine von den einzelnen Schlägen herrührende
Verformungsspuren mehr erkennen läßt. Darüber hinaus soll auch ver
mieden werden, daß es im Bereich der Werkstückoberfläche zu von der
Verformung herrührenden äußeren, zusätzlichen Umformspannungen kommt.
Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch den Vorschlag gemäß
dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1, für den die Vorschläge
der Unteransprüche 2 bis 9 vorteilhafte Weiterentwicklungen vorsehen.
Eine zweckmäßige Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens wird in den Unteransprüchen 10 bis 12 vorgeschlagen.
Durch die Einbringung der Umformenergie mittels elektromagnetisch indu
zierter Wärme wird Gebrauch von einer oder mehreren Enegierquellen ge
macht, die sich kontinuierlich bezüglich ihrer Energieabgabe einstellen
lassen. Damit gelingt es, den Ablauf und die Beendigung der Energiezu
führung genau entsprechend dem elastischen Spannungszustand festzulegen.
Durch die Wahl von Wärme als Energie erfährt der Umformvorgang insofern
eine grundlegende Änderung, als in der sich an die Oberfläche anschlies
senden Zone keine äußeren Spannungszustände mehr erzeugt werden, sondern
tatsächlich lediglich noch vorhandene, innere Spannungen abgebaut wer
den. Die Umformung wird ausschließlich noch dadurch hervorgerufen, daß
das unter elastischer, innerer Spannung stehende Material teilweise
ins Fließen gebracht wird. Wenn die der Überwachung unterliegende Ein
spannkraft auf diesem Wege abgebaut ist, ist das Werkstück selbstver
ständlich nicht spannungsfrei, jedoch sind die dann noch verbleibenden
Eigenspannungen lediglich noch ein Teil derjenigen, die durch den
Einspannvorgang bzw. durch die Abkühlung erzeugt wurde.
Insbesondere gelingt es durch die Einbringung der Umformenergie durch
elektromagnetisch induzierte Wärmezufuhr, eine unerwünschte durch
greifende Erhitzung des Werkstückes zu vermeiden. Dies liegt daran,
daß sich entweder sehr hohe Energiedichten wählen lassen, die, ohne
die Werkstückoberfläche durch Schmelzflüsse zu schädigen, zu einer
sehr genau begrenzbaren Erhitzungszone führen, oder aber die Wärme
im Werkstück selbst erzeugen läßt. Insbesondere kommen daher Laser sowie
Wirbelströme erzeugende Induktoren für die Ausführung des Verfahrens
in Anwendung. Die Begrenzung der Energieaufnahme auf die sich an die
Werkstückoberfläche anschließende Zone ist vor allem dank der kontinu
ierlichen Einstellbarkeit der Energieabgabe der vorgeschlagenen Um
formwerkzeuge möglich.
Die Begrenzung der Wärmezufuhr auf die oberflächennahe Schicht ermög
licht es, im Anschluß an den dort erzielten Spannungsabbau auf beson
dere Abkühlmaßnahmen zu verzichten, weil die Wärme dann teilweise nach
außen abgeführt und teilweise in das Werkstück selbst abgeleitet wird.
Wegen der begrenzten Wärmemenge vermag sich das Werkstück selbst hier
bei nicht mehr nennenswert zu erhitzen, so daß es praktisch bei der
erzielten Umformung bleibt.
Um die sich aus der Möglichkeit einer anisotropen Umformung ergebenen
Vorteile voll ausschöpfen zu können, ist es zweckmäßig, das Umform
werkzeug mittels einer räumlichen Koordinatensteuerung über die Ober
fläche des Werkstückes zu führen. Man kann dann die Energieabgabe des
Umformwerkzeuges in Abhängigkeit von der Einspannkraft der Anspann
mittel bei konstant bleibender Geschwindigkeit des umformwerkzeuges
verändern oder aber bei konstant bleibender Energieabgabe die Ge
schwindigkeit des Umformwerkzeuges in Abhängigkeit von der elastischen
Einspannkraft steuern. Schließlich läßt sich auch mit einer Kombination
beider Möglichkeiten eine sehr feinfühlige Einbringung der Umform
energie gewährleisten.
Die Abstützung des Werkstückes durch seine Einspannung vollzieht sich
derart, daß man die Umformung zunächst elastisch vornimmt. Da die Um
formrichtung nicht festgelegt ist, läßt sich das Werkstück sowohl
randseitig als auch flächenseitig der Einspannung aussetzen, wobei die
Einspannkraft der Spannmittel der meßtechnischen Überwachung unter
liegt. Während die Einspannung am Rand durch Greifklemmen keine Schwie
rigkeiten bedeutet, bedarf die flächige Einspannung besonderer Mittel,
um die für die Einspannung vorgesehenen Stützen zur Einwirkung auf
das Werkstück zu bringen. Die letztgenannte Einspannung greift daher
vorteilhaft magnetisch oder mittels Unterdruck am Werkstück an. Hiermit
wird eine Abstützungsmöglichkeit geschaffen, die sowohl im konvexen
als auch konkaven Bereich anwendbar ist.
Die zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens vorgesehene Vor
richtung besitzt in vorteilhafter Ausführung auf einem nach Flächen
koordinaten eingeteilten Feld hydraulisch in vertikaler Richtung
einstellbare Stützen, die der Einspannung des Werkstückes dienen.
Oberhalb des Werkstückes ist ein Rahmen vorgesehen, der entsprechend
den Flächenkoordinaten des Feldes einen verfahrbaren Schlitten trägt,
auf welchem das Umformwerkzeug nach Maßgabe der vorzunehmenden Verfor
mung vertikal verstellbar ist. Während ein Induktor zur Erzeugung von
Wirbelströmen besonders dicht an die Oberfläche des Werkstückes heran
geführt werden muß, im Anschluß hieran aber auch seine Lage nicht
mehr zu verändern braucht, gestattet es die Anwendung eines Lasers,
das Umformwerkzeug mit größerem Abstand vom Werkstück anzuordnen. Dabei
kann auch davon Gebrauch gemacht werden, die Einstrahlrichtung des
Lasers der jeweiligen Umformung entsprechend einzustellen, so daß ins
besondere die auftreffende Energie ständig aus der Normalrichtung ein
gebracht werden kann, wenn es darauf ankommt, mit einer besonders hohen
Energiedichte zu arbeiten. Wenn die Energiedichte hingegen herabge
setzt werden kann, kommt auch eine Schrägeinstrahlung in Betracht, in
welchem Falle entsprechend den bekannten Winkelbeziehungen die Ener
giedichte bei Vergrößerung der Fläche verringert ist. Soweit erfor
derlich, kann die Werkstückoberfläche auch noch besonders energie
absorbierend ausgeführt werden, indem beispielsweise durch Beschich
tung ihr Absorptionskoeffizient verändert wird.
Für den Fall einer konstant bleibenden Energieabgabe des Umformwerk
zeuges werden die Antriebsorgane des das Umformwerkzeug tragenden
Schlittens in Abhängigkeit von der Einspannkraft derart gesteuert,
daß sie mit Abnahme der Einspannkraft eine erhöhte Schlittengeschwin
digkeit ergeben. Ferner erfährt die Vertikalverstellung eine
Nachsteuerung, für welche die jeweilige Höhenlage der in vertikaler
Richtung einstellbaren Stützen des Feldes maßgeblich ist, wenn das Um
formwerkzeug ein Induktor ist.
Im Falle einer Veränderung der Energieabgabe des Umformwerkzeuges
derart, daß mit Abnahme der Einspannkraft weniger Energie abgegeben
wird, läßt sich demgegenüber die Schlittengeschwindigkeit konstant
wählen.
Schließlich ist entsprechend der vorgeschlagenen Verfahrensbedin
gung auch noch die Verbindung beider Steuereinrichtungen erfindungs
gemäß möglich.
Zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zu
seiner Durchführung vorgeschlagenen Vorrichtung wird auf die Zeich
nungen Bezug genommen. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Spannungs- und Fließ
bereiches bei einem umzuformenden Werkstück, während
Fig. 2 die schematische Anordnung einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens darstellt.
Das Werkstück 17 ist in Fig. 1 unter dem Einfluß der Einspannkraft 13 im
Schnitt dargestellt. Dabei besteht infolge der Umformung etwa im
mittleren Bereich eine neutrale Faser, unterhalb welcher sich Druck
spannungen 14 und oberhalb welcher sich Zugspannungen 15 aufbauen.
Sofern die Kraft 13 in anderer Richtung wirksam wäre, wären die
Druck- und Zugspannungen vertauscht. Für die Anwendbarkeit des er
findungsgemäßen Verfahrens ist es indes gleichgültig, ob die Krüm
mung konkav oder konvex ist, und von welcher Seite die Beaufschlagung
erfolgt. In der Regel erfolgt die Beaufschlagung mittels der Umform
energie von der Seite, von welcher keine Stützen 1 auf das Werkstück
17 einwirken.
Die Umformenergie wirkt nun innerhalb einer verhältnismäßig dünnen,
sich an die Oberfläche 18 anschließenden Schicht 16 auf das Werk
stück 17 ein. Dabei wird in dieser Einwirkungsschicht die im Aus
führungsbeispiel der Fig. 1 bestehende Zugspannung in der Form wirk
sam, daß durch die induzierte Wärme in der Schicht 16 der Umform
widerstand so weitgehend gesenkt wird, daß es zum Fließen des Werk
stoffes in dieser Schicht kommt. Dieses Fließen wirkt sich dahin
gehend aus, daß die zunächst zumindest teilweise elastische Umfor
mung in eine plastische Umformung überführt wird. Die einspannende
Kraft 13 geht in der gleichen Weise zurück, wie dieser Wechsel von
der elastischen in die plastische Umformung abläuft.
Die Einspannkraft 13 wird unmittelbar von den Stützen 1 übernommen,
die auf dem Feld 4 angeordnet sind. Dabei sind sie entsprechend der
Flächenkoordinaten 2, 3 verteilt, wobei diese Flächenkoordinaten
so gewählt sind, daß sie die Einspannung des Werkstückes 17 gestatten.
Jede der Stützen 1 ist in der senkrechten Richtung 12 einstellbar,
um mit einem Unterdruck- oder magnetischen Koppelstück am Werkstück 17
von der Unterseite her anzugreifen.
Oberhalb des Feldes 4 erkennt man einen Rahmen 5, von dem aus Gründen
der Anschaulichkeit lediglich zwei sich gegenüberliegende Schienen 5
dargestellt sind. Auf diesen Schienen 5 ist ein Träger 19 parallel
zu den Schienen 5 verfahrbar. Er besitzt zu diesem Zweck ein schema
tisch mit x bezeichnetes Antriebsorgan 10, welches in an sich be
kannter Weise zum Beispiel eine Spindel mit einem ortsfest gelagerten,
angetriebenen Gewinde sein kann. Entsprechend der Richtung des Dop
pelpfeiles, auf den das Antriebsorgan 10 einwirkt, läßt sich der
Träger 19 so verfahren, wie es von der Ordinate 3 des Feldes 4 über
den Rechner 20 eingesteuert wird. Dabei besteht der Signalfluß 3-10
vom Feld 4 zum Rahmen.
Auf den Träger 19 läßt sich der Schlitten 6 in Längsrichtung des
Trägers 19, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, verfahren. Diesem
Zweck dient ein entsprechend dem Antriebsorgan 10 ausgeführtes wei
teres Antriebsorgan 9, das von der Flächenordinate 2 des Feldes 4
über die Signalleitung 2-9 gesteuert wird. Der Schlitten 6 läßt sich
mit den bislang beschriebenen Antriebsorganen somit auf die ent
sprechenden Stellen des Feldes 4 ausrichten. Er trägt das Um
formwerkzeug 7, aus dem die Umformenergie, wie schematisch durch
die beiden in gleicher Richtung weisende Pfeilspitzen 8 angedeutet
ist, austritt. Diese Umformenergie wird an der Oberfläche 18 des
Werkstückes 17 absorbiert, sofern es sich um einen Laser handelt.
Bei einem entsprechend gestalteten Induktor wird die Wärme in der
Schicht 16 in der beschriebenen Weise unmittelbar erzeugt. Die An
ordnung bietet für den Fall eines Lasers noch den Vorteil, daß
die Einsteuerung auf Grund der senkrechten Ordinate 12 entfallen
kann, da sich der Laserstrahl nach Verlassen seiner Austrittsoptik
nicht mehr aufweitet. Die Signalleitung 12-11 ist also lediglich
obligatorisch für die Verwendung eines Induktors als Umformwerkzeug.
Erhebliche Bedeutung hat die Übertragung der Einspannkraft 13 mittels
der in gleicher Weise bezeichneten Signalleitung. Im Rechner 20 wird
nach Programmvorgabe festgelegt, ob die Steuerung der Geschwindigkeit des
Umformwerkzeuges 7 oder die Steuerung seiner Energieabgabe auf Grund
der Einspannkraft 13 erfolgen soll. Demnach besitzen die Antriebs
organe 9, 10 und 11 zusätzliche Einstellmöglichkeiten ihrer Antriebs
geschwindigkeiten.
Bei dem neuen Verfahren besteht nicht nur der Vorteil, ohne Einbrin
gung von dynamisch wirksamer Energie zu einer präzisen Umformung zu
kommen, sondern es ergeben sich auch keine Beschädigungen des Werk
stückes durch die Art der Einspannung, weil keine Spannflächen be
nötigt werden und die Art der Ankuppelung der Spannstützen praktisch
keinerlei Spuren hinterläßt.
Die Erfindung führt schließlich zu einem besonders flexiblen Um
formungsverfahren, weil man keinerlei produktbezogene Werkzeuge
benutzen muß. Die Umformwerkzeuge lassen sich vielmehr für jeden
Umformvorgang in gleicher Weise einsetzen.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung bezieht sich auf die
Verformung von Aluminiumblechen. Es wurden hierfür Bleche einer
Stärke von 3,9 mm verwendet. Die 0,2%-Dehngrenze betrug hierbei
430 N/mm2. Im Wege der für das erfindungsgemäße Verfahren zunächst
vorzunehmenden Vorspannung wurde die Einspannung derart vorgenommen,
daß sich durch diese eine Spannung von 0,64 der 0,2%-Dehngrenze
ergab.
Für die Einbringung der Wärme wurde ein CO2 -Laser verwendet, der
bei einer maximalen Eingangsleistung von 28 kW eine durchschnitt
liche Leistung von 1,2 kW abgeben konnte. Die Einstellung für
den Versuch wurde auf 800 W vorgenommen.
Der Laserstrahl wurde mit einem Durchmesser des Brennfleckens von
6 mm über das eingespannte Blech gefahren. Zunächst war indes die
Oberfläche des Bleches mittels Farbe geschwärzt worden. Diese
Maßnahme führt im Einstrahlbereich des Lasers zu einer starken
Erwärmung und einer bleibenden Krümmung, wobei die bleibende Krümmung
bereits eintrat, bevor Brennspuren im Metall auftraten, Die Fahrge
schwindigkeiten betrugen 10 mm/s, 20 mm/s und 30 mm/s. Bei einer Fahr
geschwindigkeit von 30 mm/s konnte bereits eine befriedigende Um
formung erzielt werden, während die Erhitzungsspuren im Material
nur verhältnismäßig gering ausfielen. Bei den Fahrgeschwindigkeiten
von 20 mm/s traten demgegenüber Gefügeveränderungen auf, während
schließlich bei Fahrgeschwindigkeiten von nur 10 mm/s Ausschmelzungen
erkennbar wurden.
Demnach läßt sich bei hinreichend großer Fahrgeschwindigkeit von
mindestens 30 mm/s unter den beschriebenen Bedingungen eine befriedi
gende Umformung erreichen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde die Umfor
mung durch induktive Erwärmung vorgenommen. Hierzu fand ein Induktor
Anwendung, der mit einer Frequenz von 10 kHz und einer Leistung von
12 kW betrieben wurde. Der Induktor war ein Platteninduktor, mit dem
eine Oberfläche von 10 × 10 cm2 bearbeitet werden konnte. Die ober
flächennahe Schicht des Bleches wurde mit dem Induktor auf eine
Temperatur zwischen 400°C bis 500°C erhitzt, welche Temperatur aus
reichte, um das Material in der beabsichtigten Weise zum Fließen
zu bringen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Formgebung von Blechen und Tafeln aus Metallen
mit elastischem und plastischem Umformverhalten, bei dem das
Werkstück eingespannt und durch Einstellung der Einspannmittel
elastisch im Ausmaß wenigstens eines Teiles der vorgesehenen
Formgebung gebogen wird, woraufhin die Werkstückoberfläche
mit Umformenergie mit der Maßgabe beaufschlagt wird, daß die
elastische Einspannkraft abgebaut und die elastische Werk
stückverformung in eine plastische Werkstückverformung über
führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Umformenergie
mittels elektromagnetisch induzierter Wärme kontinuierlich
so lange auf die Oberfläche des Werkstückes zur Einwirkung
gebracht wird, bis die Fließgrenze wenigstens in oberflächen
nahem Umformbereich überschritten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umform
werkzeug mittels einer räumlichen Koordinatensteuerung
über die Oberfläche des Werkstückes geführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Abhängigkeit von der elastischen Einspannkraft der Einspann
mittel gesteuerte Energieabgabe des Umformwerkzeuges bei konstant
bleibender Geschwindigkeit desselben verändert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit des Umformwerkzeuges bei konstant bleibender
Energieabgabe desselben in Abhängigkeit von der elastischen Ein
spannkraft gesteuert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformenergie mittels der Einstellung eines Lasers einge
bracht wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformenergie bei Beaufschlagung mittels eines Induktors
durch im Werkstück erzeugte Wirbelströme eingebracht wird.
7. Verfahren ach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück sowohl randseitig als auch flächenseitig der
Einspannung ausgesetzt ist.
8.Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspannung magnetisch am Werkstück angreift.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspannung mittels Unterdruck am Werkstück angreift.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5 sowie 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Absorptionskoeffiezient der Werkstück
oberfläche vor der Beaufschlagung vergrößert wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie hydraulisch in ver
tikaler Richtung einstellbare Stützen (1) auf einem nach Flächen
koordinaten (2, 3) eingeteilten Feld (4) aufweist, oberhalb des
selben ein Rahmen (5) angeordnet ist, der einen in den Flächen
koordinaten (2, 3) des Feldes (4) verfahrbaren Schlitten (6) trägt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsorgane (9, 10, 11) für den Schlitten (6) von der
Einspannkraft der ihnen zugeordneten Stützen (1) derart gesteu
erst sind, daß die Schlittengeschwindigkeit mit Abnahme der Ein
spannkraft ansteigt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abgabe der Energie des Umformwerkzeuges (7) von der Einspannkraft
der seiner jeweiligen Stellung zugeordneten Stützen (1) derart
gesteuert wird, daß sie mit Abnahme der Einspannkraft zurückgeht.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umformwerkzeug (7) vertikal nach Maßgabe des zu verfor
menden Werkstückes (17) verstellbar ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine kombinierte Stellung sowohl der Schlittengeschwindig
keit als auch der induzierten Wärmeenergie in Abhängigkeit von
der Einspannkraft aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534796 DE3534796A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren und vorrichtung zur formgebung von blechen und tafeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534796 DE3534796A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren und vorrichtung zur formgebung von blechen und tafeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3534796A1 true DE3534796A1 (de) | 1987-04-02 |
Family
ID=6282325
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853534796 Withdrawn DE3534796A1 (de) | 1985-09-30 | 1985-09-30 | Verfahren und vorrichtung zur formgebung von blechen und tafeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3534796A1 (de) |
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- 1985-09-30 DE DE19853534796 patent/DE3534796A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KOPP, REINER, PROF. DR.-ING., 5100 AACHEN, DE BALL |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: KOPP, REINER, PROF. DR.-ING., 5100 AACHEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |