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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Filterung von Raumluft, welche insbesondere im Betrieb aufrecht auf dem Boden eines Raumes steht.
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Solche Raumluftfilter sind bekannt. Üblicherweise umfassen diese Geräte ein Gehäuse, welches oft aus Kunststoff gefertigt ist, sowie einen Lüfter und ein Filterelement. Das Gehäuse weist dabei Öffnungen auf, durch welche die Luft in das Gerät ein- bzw. aus dem Gerät wieder ausströmen kann. Der Lüfter ist dabei üblicherweise an bzw. über der Eingangs- oder der Ausgangsöffnung des Geräts angebracht. Dabei wird die Umgebungsluft an einer Seite des Geräts eingesaugt und tritt an der Oberseite des Geräts aus dem Gerät aus.
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Herkömmliche Raumluftfilter bieten zwar eine gute Reinigung der Umgebungsluft von Staub oder sonstigen Partikeln, erreichen aber oft aufgrund ihrer Konstruktions- und Filtereigenschaften, wenn überhaupt nur eine beschränkte oder ineffiziente Reinigung der Raumluft auch von gesundheitsbeeinträchtigenden Schadstoffen wie z.B. Formaldehyd.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Filtern von Raumluft mit verbesserten Eigenschaften zur Reinigung der Luft von gesundheitsschädlichen Schadstoffen bereitzustellen.
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Die gestellte Aufgabe wird von der Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Wenn im Folgenden von einer Mehrzahl von Elementen die Rede ist, die als „erstes“, „zweites“, „drittes“ usw. Element bezeichnet werden, so bringt dies lediglich zum Ausdruck, dass es sich dabei um individuelle Elemente handelt. Es ist jedoch keine Aussage über eine räumliche Anordnung der Elemente damit verbunden.
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Gemäß der Erfindung beinhaltet die Vorrichtung ein Gehäuse, wobei das Gehäuse zumindest eine Einlassöffnung sowie eine Vielzahl von Auslassöffnungen aufweist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Lüfter und eine Vielzahl von Filterelementen, wobei der Lüfter und die Vielzahl von Filterelementen derart angeordnet sind, dass Raumluft im Betrieb durch den Lüfter über die Einlassöffnung in die Vorrichtung eingesaugt wird, die Vielzahl von Filterelemente durchströmt, und aus zumindest einer der Vielzahl von Auslassöffnungen wieder aus der Vorrichtung austritt. Die Vorrichtung wird erfindungsgemäß aufrecht auf dem Boden eines Raumes stehend betrieben, wobei die Einlassöffnung am unteren Ende des Gehäuses und die Vielzahl der Auslassöffnungen am oberen Ende des Gehäuses angeordnet sind. Das obere Ende des Gehäuses kann das obere Drittel, insbesondere das obere Fünftel des Gehäuses, sein. Das untere Ende des Gehäuses kann das untere Drittel, insbesondere das untere Fünftel des Gehäuses, sein.
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Die betreffenden gesundheitsbeeinträchtigenden Schadstoffe besitzen in vielen Fällen eine höhere Dichte als Umgebungsluft; so ist beispielsweise die spezifische Dichte von gasförmigem Formaldehyd, also das Verhältnis der Dichte von gasförmigem Formaldehyd zu der von Umgebungsluft, > 1. Daher sammeln sich diese Schadstoffe vorwiegend am Boden von Räumen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Einlassöffnung am unteren Ende der Vorrichtung werden diese Schadstoffe besonders effizient von der Vorrichtung aufgenommen.
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Weiterhin beinhaltet gemäß der Erfindung zumindest ein erstes der Vielzahl von Filterelementen Naturfasern, welche reaktive Aminosäuren enthalten. Dabei sind unter Naturfasern Fasern zu verstehen, die natürlichen Ursprungs sind, also nicht künstlich erzeugt worden sind. Insbesondere können die Naturfasern tierischen Ursprungs sein. Insbesondere kann es sich bei den Naturfasern um Fasern von Schafswolle handeln. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung des Filterelements.
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Die reaktiven Aminosäuren sind dabei in der Lage, mit den Schadstoffmolekülen aus der Luft zu reagieren und diese in unschädliche Stoffe umzuwandeln. Die Moleküle werden also im Filterelement in einer nicht mehr gesundheitsschädlichen Form gespeichert.
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Die Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, dass ein zweites der Vielzahl von Filterelementen ein High Efficiency Particulate Air (HEPA) Filterelement ist. Unter einem HEPA Filterelement ist hier insbesondere ein Filter der Klasse H13 oder höher nach DIN EN 1822-1 zu verstehen. Dadurch kann ein hoher Reinigungsgrad der Luft auch von Staub- oder sonstigen Schwebteilen erreicht werden.
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Die Vielzahl von Filterelementen kann derart angeordnet sein, dass die einströmende Luft das erste Filterelement vor dem zweiten Filterelement durchströmt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das HEPA Filterelement nicht mit Schadstoffen belastet wird.
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Weiterhin kann ein drittes der Vielzahl von Filterelementen antibakterielle Eigenschaften haben. Hier ist der Begriff antibakteriell so zu verstehen, dass bei einem Test gemäß ISO 20743:2013 der antibakterielle Aktivitätswert des Materials > 5, vorzugsweise > 5,3 ist. Insbesondere kann das dritte Filterelement Silber umfassen. Insbesondere kann das dritte Filterelement ein Tuch umfassen, welches Silberfasern und/oder -partikel umfasst. Das Tuch kann Baumwolle umfassen. Ein solches Filterelement verbessert zusätzlich die ausströmende Raumluft.
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Die Vielzahl von Filterelementen kann derart angeordnet sein, dass die einströmende Luft das dritte Filterelement vor dem zweiten Filterelement durchströmt. Dies verhindert oder reduziert die Ablagerung von Bakterien an den Fasern des zweiten Filterelements.
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Das dritte Filterelement kann waschbar sein. So kann die Lebensdauer des dritten Filterelements bei gleichbleibender antibakterieller Aktivität erhöht werden.
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Das dritte Filterelement kann zusätzlich oder alternativ auch fungizide und/oder sporozide und/oder virozide Eigenschaften haben.
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Ein viertes der Vielzahl von Filterelementen kann als Vorfilter ausgebildet sein. Insbesondere kann er ein Grobstaubfilter der Klassen G1 bis G4 nach DIN EN 779 sein. Er kann aber auch ein Medium- und Feinstaubfilter der Klassen M5 bis F9 gemäß DIN EN 779 sein.
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Die Vielzahl der Filterelemente kann insbesondere so angeordnet sein, dass die einströmende Luft als erstes das dritte Filterelement mit antibakteriellen Eigenschaften, dann das vierte Filterelement, das als Vorfilter ausgebildet ist, dann das erste Filterelement, welches reaktive Aminosäuren enthält, und zuletzt das zweite Filterelement, welches ein HEPA Filterelement ist, durchströmt. Eine solche Anordnung optimiert die Luftreinigungswirkung der Vorrichtung insgesamt.
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Die Filterstufen können separat austauschbar angeordnet sein. Dadurch ergibt sich eine hohe Modularität und damit eine vereinfachte Wartung der Vorrichtung. Die Filterstufen können auch als ein verbundenes Filterelement vorliegen. Die Filterstufen können gemeinsam in einem separaten Gehäuse, einer sogenannten „Filterbox“ angeordnet sein. Die Filterbox kann zerstörungsfrei lösbar im Inneren der Vorrichtung befestigt sein. Sie kann beispielsweise mit Schrauben befestigt sein. Sie kann im eingebauten Zustand auch als Einschub auf schienenartigen Streben im Inneren der Vorrichtung aufsitzen. Die Filterbox kann Öffnungen aufweisen, die ein Durchströmen der eingesaugten Luft durch die Filterbox ermöglichen. Insbesondere kann die Filterbox so ausgebildet sein, dass sie keine Boden- und Deckelplatte besitzt.
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Das Gehäuse der Vorrichtung kann so ausgebildet sein, dass es eine Deckelfläche und eine Bodenfläche umfasst, wobei die Deckelfläche und die Bodenfläche sich im Betriebszustand in der Horizontalen erstrecken. Unter der Horizontalen ist dabei eine Fläche zu verstehen, die parallel zur Bodenfläche des Raumes, auf der die Vorrichtung steht, verläuft. Hierbei kann die Einlassöffnung in der Bodenfläche angeordnet sein. Insbesondere kann die Einlassöffnung dadurch ausgebildet sein, dass das Gehäuse keine Bodenplatte besitzt, und die Abmessungen der Einlassöffnung demnach im Wesentlichen durch die Innenmaße des Gehäuses bestimmt sind. Eine derartige Ausgestaltung erlaubt eine weitere Verbesserung des Absaugens der Schadstoffe, die sich vorzugsweise auf dem Boden des Raumes ansammeln.
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Weiterhin kann das Gehäuse der Vorrichtung mindestens eine Seitenfläche umfassen, wobei die mindestens eine Seitenfläche normal zu der Deckelfläche und normal zu der Bodenfläche ist. Dabei kann die Seitenfläche im Prinzip eine beliebige Form haben, sie kann z.B. als ebene Fläche, aber auch als Zylindermantelfläche ausgebildet sein. Insbesondere kann die Deckelfläche eine Deckelplatte und die mindestens eine Seitenfläche mindestens eine Seitenplatte umfassen.
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Eine oder mehrere der mindestens einen Seitenplatten kann ausgebildet sein, dass sie sich ohne Hilfe von Werkzeugen mit dem Rest des Gehäuses verbinden und davon trennen lässt. Dies erlaubt eine einfache Öffnung des Gehäuses für Wartungsarbeiten. Beispielsweise kann eine solche Seitenplatte als Tür ausgebildet sein, die mittels Scharnieren mit dem Rest des Gehäuses verbunden ist. Alternativ kann die Seitenplatte auch mittels einer Steckverbindung mit dem Rest des Gehäuses verbunden sein und beim Öffnen vollständig abgenommen werden. Insbesondere kann zwischen der Seitenplatte und dem Rest des Gehäuses eine Dichtung angebracht sein, die im geschlossenen Zustand verhindert, dass Staub zwischen der Seitenplatte und dem Rest des Gehäuses in das Innere der Vorrichtung gelangen kann.
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Weiterhin kann mindestens eine Seitenplatte eine oder mehrere Durchführungen für elektrische Verbindungen aufweisen. Dies können beispielsweise Durchgangsstecker sein. Vorzugsweise sind die einen oder mehreren Durchführungen in einer Seitenplatte angeordnet, die wie oben beschrieben als Tür ausgebildet ist. Insbesondere können die Durchführungen staubdicht ausgebildet sein.
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Die Vielzahl von Auslassöffnungen können in der Deckelfläche und/oder in der mindestens einen Seitenfläche angeordnet sein. Durch diese Anordnung kann eine vorteilhafte Aufteilung der ausströmenden Luft erreicht werden. Insbesondere können die Auslassöffnungen in der Deckelplatte und/oder der mindestens einen Seitenplatte angeordnet sein.
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Die Vielzahl von Auslassöffnungen kann als Langlöcher ausgebildet sein, wobei die längere Achse der Langlöcher mit der Vertikalen einen Winkel einschließt, der größer ist als 0°. Insbesondere kann der Winkel 45° betragen. Mit der Vertikalen ist hierbei diejenige Richtung gemeint, die senkrecht zu der Horizontalen ist. Die Auslassöffnungen können aber auch andere Formen haben. Sie können beispielsweise ellipsenförmig oder polygon ausgebildet sein. Eine solche Ausbildung der Auslassöffnungen kann die sich vorteilhaft auf die Strömung der austretenden Luft auswirken, da beispielsweise Luftwirbel an den Auslassöffnungen unterdrückt werden. Weiterhin erlaubt eine solche Ausbildung der Auslassöffnungen eine vorteilhafte Lenkung der Austrittsrichtung der ausströmenden Luft.
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Das Gehäuse der Vorrichtung kann am unteren Ende Rollen aufweisen. So kann die Vorrichtung auf einfache Weise innerhalb eines Raumes und auch zwischen verschiedenen Räumen transportiert werden. Weiterhin wird durch die Rollen automatisch ein Mindestabstand der Eintrittsöffnung vom Boden vorgegeben, welcher eine Mindestsaugleistung garantiert.
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Der Lüfter kann insbesondere ein Radiallüfter sein. Der Lüfter kann derart im Gehäuse der Vorrichtung angeordnet sein, dass die einströmende Luft mindestens eines der Vielzahl von Filterelementen durchströmt, bevor es den Lüfter erreicht. Durch eine solche Anordnung ist die Luft, die den Lüfter erreicht, bereits vorgefiltert und enthält insbesondere weniger Staub sowie keine Schadstoffmoleküle mehr. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Lebensdauer des Lüfters. Insbesondere kann der Lüfter in Strömungsrichtung hinter allen Filterelementen angeordnet sein.
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Die Vorrichtung kann weiterhin eine Einhausung für den Lüfter umfassen. Durch eine solche Einhausung kann ein zusätzlicher Schutz des Lüfters vor Verschmutzung erreicht werden. Weiterhin kann eine solche Einhausung die Betriebsgeräusche des Lüfters nach außen abschirmen. Dies ist insbesondere beim Einsatz der Vorrichtung in Wohn- oder Büroräumen wünschenswert. Es versteht sich, dass die Einhausung die Luftströmung durch die Vorrichtung nicht wesentlich beeinträchtigen soll. Die Einhausung kann beispielsweise einen den Lüfter seitlich, also parallel zur Strömungsrichtung der Luft, umgebenden Ring umfassen. Weiterhin kann die Einhausung einen Schalldämpfer umfassen.
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Die Vorrichtung kann weiterhin einen Sensor umfassen, der die Saugleistung der Vorrichtung überwacht. Dies kann beispielsweise ein Differenzdrucksensor sein. Die Vorrichtung kann weiterhin eine Anzeigevorrichtung umfassen. Die Anzeigevorrichtung kann auf der Außenseite der Vorrichtung angeordnet sein. Die Anzeigevorrichtung kann beispielsweise ein Warnlicht oder einen Lautsprecher umfassen. Sie kann auch eine analoge oder digitale Anzeige sein. Die Vorrichtung kann weiterhin ein Steuerungselement umfassen, welches mit dem Sensor und der Anzeigevorrichtung verbunden ist. Das Steuerungselement kann Signale des Sensors empfangen und Signale an die Anzeigevorrichtung ausgeben. Das Steuerelement kann insbesondere so konfiguriert sein, dass es, wenn der vom Sensor gemessene Differenzdruck einen vorherbestimmten Wert überschreitet, ein Signal an die Anzeigevorrichtung ausgibt, welches von der Anzeigeeinrichtung als Hinweis- oder Warnsignal ausgegeben wird. Auf diese Art und Weise kann einem Benutzer angezeigt werden, dass die Saugleistung der Vorrichtung nicht mehr ausreichend für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung ist, beispielsweise auf Grund der Verschmutzung eines oder mehrerer der Filterelemente.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im geschlossenen Zustand; und
- 2a und 2b schematische Darstellungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im geöffneten Zustand; und
- 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Schnittdarstellung.
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1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1. Das Gehäuse 2 der Vorrichtung umfasst Metall oder besteht aus Metall, beispielsweise Edelstahl. Das Gehäuse 2 kann aber auch andere Materialien umfassen. Es kann beispielsweise Holz oder Kunststoff umfassen. Das in 1 gezeigte Gehäuse 2 ist im Wesentlichen kubusförmig, d.h. es besitzt eine Bodenfläche 10 und eine Deckelfläche 9, die eine Deckelplatte umfasst. Weiterhin umfasst das Gehäuse vier Seitenflächen 11, die jeweils senkrecht zu der Bodenfläche 10, der Deckelfläche 9 und zueinander stehen, und jeweils eine Seitenplatte umfassen. Das Gehäuse kann aber auch anders geformt sein. So kann es zylinderförmig geformt sein, oder die Seitenflächen 11 können eine Kombination von gekrümmten und ebenen Flächen umfassen. In jeder Ausbildungsform schließen die Deckel-, die Boden- und die Seitenflächen einen Innenraum des Gehäuses 2 ein.
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Das Gehäuse besitzt eine Höhe im Bereich von 600 bis 700 mm. Die Breite des Gehäuses liegt im Bereich von 350 bis 450 mm. Die Tiefe des Gehäuses liegt im Bereich von 350 bis 400 mm.
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Das Gehäuse 2 besitzt eine Einlassöffnung 3 in der Bodenfläche 10, sowie Auslassöffnungen 4 im oberen Teil der Seitenplatten und in der Deckelplatte. Die Luft strömt also vom Boden des Raumes in das Gehäuse ein und verlässt es wieder am oberen Ende. Daher wird bevorzugt die Luft angesaugt, die besonders viele Schadstoffe enthält, da diese im gasförmigen Zustand typischerweise eine höhere Dichte als Luft besitzen und sich daher in Bodennähe ansammeln.
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Die Ausgangsöffnungen 4 so gestaltet, dass die gereinigte Luft durch möglichst viele Öffnungen in verschiedene Richtungen austritt, um die Luft gleichmäßig im Raum zu verteilen. Die Auslassöffnungen 4 sind daher sowohl in der Deckelplatte als auch in den Seitenplatten vorgesehen. Sie sind zumindest zum Teil als Langlöcher 12 ausgebildet. Die Abmessungen der Langlöcher 12 liegen vorzugsweise im Bereich 10 bis 20 mm für die Länge und 2 bis 10 mm für die Breite. Die längere Achse der Langlöcher 12 schließt in dieser Ausführungsform mit der Vertikalen einen Winkel ein, der ungleich 0° ist. Mit anderen Worten verlaufen die Langlöcher schräg. Vorzugsweise beträgt der Winkel 45°. Dadurch wird eine optimale Strömung der aus dem Gehäuse austretenden Luft erreicht.
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Das Gehäuse 2 ist derart aufgebaut, dass es sich von zumindest einer Seite öffnen lässt. In der gezeigten Ausführungsform ist eine der Seitenplatten als Tür 15 ausgebildet, während die anderen Seiten fest miteinander verbunden sind. Diese Konstruktion des Gehäuses erlaubt einen Zugriff auf das Innere des Gehäuses 2, was beispielsweise das Wechseln der Filterelemente oder die Wartung des Lüfters erleichtert. Insbesondere kann die Tür mit einer Zuziehautomatik, auch „Soft-Close“ genannt, ausgestattet sein. Die Tür 15 umfasst weiterhin eine Vielzahl von Durchgangslöchern 16. Die Durchgangslöcher 16 können die eine elektrische Versorgung von Elementen im Inneren des Gehäuses 2 ermöglichen. Beispielsweise können in die Durchgangslöcher 16 Durchgangsstecker eingebaut werden. Solche Stecker erlauben es auf einfache Art, elektrische Verbindungen bei geöffneter Türe 15 zu trennen, was Wartungsarbeiten an der Vorrichtung erleichtert.
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1 zeigt weiterhin, dass das Gehäuse 2 an seinem unteren Ende Rollen 13 besitzt. Insbesondere ist an jeder Ecke des Gehäuses 2 eine Rolle angebracht. Die Rollen 13 ermöglichen es auf einfache Art und Weise, die Vorrichtung innerhalb eines Raumes zu positionieren, oder sie in einen anderen Raum zu bringen. Mit anderen Worten ist die Vorrichtung beweglich.
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Weiterhin sorgen die Rollen 13 dafür, dass automatisch ein Mindestabstand zwischen dem Boden des Raumes und der Bodenfläche 10, und damit auch der Einlassöffnung 3, besteht. Dies ist wichtig, da bei einem zu geringen Abstand die Menge der einströmenden Luft durch den Abstand zwischen Raumboden und Bodenfläche 10 limitiert wäre. Die Rollen 13 haben einen Durchmesser im Bereich von 50 bis 70 mm. Vorzugsweise weist wenigstens eine der Rollen 13 eine Feststellvorrichtung auf. Der Abstand zwischen dem Boden des Raumes und der Bodenfläche beträgt aufgrund der Rollen und ihrer Befestigung > 50 mm, vorzugsweise > 65 cm.
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2a zeigt die in 1 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung 1, wobei die Türe 15 geöffnet ist. Im unteren Teil des Gehäuses 2 ist eine Filterbox 17 zu sehen. Die Filterbox 17 ist reversibel mit dem Gehäuse 2 verbunden. Sie kann beispielsweise verschraubt sein. Im Inneren der Filterbox 17 ist eine Vielzahl verschiedener Filterelemente angeordnet (nicht gezeigt). Im oberen Teil des Gehäuses 2 ist eine Einhausung 18 für einen Lüfter 5 (nicht gezeigt) zu sehen. Es ist erkennbar, dass die Einhausung 18 über eine Trennplatte 19 mit der Filterbox 17 verbunden ist. Die Trennplatte 19 umfasst eine Durchgangsöffnung (nicht gezeigt), durch welche Luft aus der Filterbox 17 in die Einhausung 18 einströmen kann. Vorzugsweise ist die Größe der Durchgangsöffnung gleich oder größer als der Durchmesser des Laufrads des Lüfters 5.
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2b zeigt die Ausführungsform der Vorrichtung 1 in einem Zustand, in dem die Filterbox 17 aus dem Gehäuse 2 entfernt wurde in einer Schnittansicht. Es ist erkennbar, dass die Einlassöffnung 3 in der Bodenfläche 10 groß ausgebildet ist, um eine möglichst vollständige Aufnahme der Schadstoffe zusammen mit der Raumluft zu gewährleisten. In der gezeigten Ausführungsform entspricht die Fläche der Einlassöffnung 3 im Wesentlichen der Bodenfläche 10. Mit anderen Worten ist das Gehäuse 2 in diesem Ausführungsbeispiel so gestaltet, dass es keine feste Bodenplatte besitzt. Die Bodenfläche 10 kann aber auch eine Bodenplatte mit einer oder mehreren Öffnungen umfassen.
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Weiterhin ist zu sehen, wie der Lüfter 5 im Inneren der Einhausung 18 angeordnet ist. Der Lüfter 5 ist fest mit der Trennplatte 19 verbunden. Er kann beispielsweise verschraubt oder mit Nieten befestigt sein. In der gezeigten Ausführungsform ist der Lüfter 5 ist ein Radiallüfter mit bürstenlosem Gleichstrommotor (auch electronically commutated Motor, kurz EC-Motor). Der Lüfter kann aber auch jeder andere geeignete Lüftertyp sein.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Es ist zu sehen, dass sich im Innenraum des Gehäuses 2 eine Filterbox 17 mit einer Vielzahl verschiedener Filterelemente 6, 7, 8, und 14 befindet. Die Filterelemente 6 sind lösbar mit der Filterbox verbunden. Dies kann beispielsweise durch Schienen erreicht werden, die auf den Innenseiten der Filterbox 17 vorgesehen sind, und in die die Filterelemente 6, 7, 8, und 14 eingeschoben werden können. Alternativ oder zusätzlich können die Filterelemente auch mit den Seiten der Filterbox verschraubt oder anderweitig reversibel verbunden werden. Die Filterbox 17 ist lösbar mit dem Gehäuse 2 verbunden.
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Das Filterelement 6 ist ein Filterelement, welches Fasern enthält, die reaktive Aminosäuren enthalten und natürlichen Ursprungs, also Naturfasern, sind. Solche Fasern sind beispielsweise Fasern aus Schafswolle, insbesondere aus Schafschurwolle. Insbesondere kann das Filterelement 6 derart ausgestaltet sein, dass es ein Vlies, d.h. ein Gewirke aus komprimierter Schafschurwolle enthält. Solch ein Vlies kann sowohl (gröberen) Staub aufnehmen, und daher als erste Filterstufe für Staub wirken. Gleichzeitig kann es aufgrund der reaktiven Aminosäuren gesundheitsbeeinträchtigende Schadstoffe, wie z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd oder Pertonal, sowie Schadstoffe, die für Gerüche verantwortlich sind, wie z.B. Hexonal, Heptonal, Octanal, Nonanal, Decanal, aufnehmen, und diese neutralisieren.
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Das Filterelement 7 ist ein HEPA Filterelement, welches einen hohen Reinheitsgrad der ausströmenden Luft in Bezug auf die Staubpartikelzahl sicherstellt. In der gezeigten Ausführungsform ist das Filterelement ein Filter der Klasse H13 gemäß DIN EN 1822-1.
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Das Filterelement 8 besteht aus einem Baumwolltuch, in welches Silberfäden und/oder -partikel eingewebt sind. Die antibakteriellen Eigenschaften des Silbers reinigen zum einen die Raumluft von eventuell vorhandenen Bakterien. Zum anderen verhindern sie, dass sich diese Bakterien im Inneren des Filters vermehren können. Die antibakterielle Aktivität des Filterelements 8 ist gemäß ISO 20743:2013 > 5.
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Das Filterelement 14 ist ein Vorfilter, der die in die Vorrichtung einströmende Luft von Grobstaub, insbesondere von Partikeln der Größe > 0,3 µm, befreit. Das Filterelement 14 ist in der abgebildeten Ausführungsform ein Filter der Filterklasse F7 gemäß DIN EN 779.
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In der gezeigten Anordnung strömt im Betrieb die zu filternde Umgebungsluft also zunächst durch das antibakterielle Filterelement 8, welches die Luft von eventuell vorhandenen Bakterien reinigt, dann durch den Vorfilter 14, und dann durch das Filterelement 6, welches reaktive Aminosäuren enthält und danach das HEPA Filterelement 7. Durch diese Anordnung wird sichergestellt, dass sowohl gröbere Staubpartikel als auch Schadstoffe bereits vor dem Erreichen des HEPA Filterelements 7 und des Lüfters aus der Luft entfernt werden. Weiterhin wird verhindert, dass sich eventuell vorhandene Bakterien im Innenraum des Gehäuses 2, insbesondere in den Filterelementen 14, 6 und 7, ablagern und vermehren können. Eine solche Anordnung erhöht daher die Lebensdauer der einzelnen Komponenten.
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Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale, insbesondere die Anzahl und Anordnung der Filterelemente sowie des Lüfters, nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt und auch in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind. Weiterhin versteht es sich, dass in den Figuren gezeigte Geometrien nur beispielhaft sind und auch in beliebigen anderen Ausgestaltungen möglich sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 1822-1 [0011, 0043]
- ISO 20743:2013 [0013]
- DIN EN 779 [0045]