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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum manuellen Behandeln einer Oberfläche mit Trockeneis.
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Aus der
DE 10 2005 057 115 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen einer Oberfläche mit Trockeneis bekannt. Die Vorrichtung weist einen Druckluftanschluss zum Anschließen einer Druckluftversorgungsleitung und einen Behälter für Trockeneis auf. Mittels einer Dosiereinrichtung wird ein Trockeneis-Druckluft-Gemisch erzeugt, das über eine Leitung zu einem manuell führbaren Abgabegerät geleitet wird. Mittels des Abgabegeräts wird das Gemisch auf die zu reinigende Oberfläche ausgebracht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum manuellen Behandeln einer Oberfläche mit Trockeneis zu schaffen, die einfach, flexibel und effizient betreibbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass die Vorrichtung eine eigene verlagerbare Druckluftquelle aufweist, ist die Vorrichtung autark betreibbar. Die Vorrichtung muss dementsprechend nicht an eine externe stationäre Druckluftquelle angeschlossen werden, wie dies im Stand der Technik erforderlich ist. Ausgehend von dem Standort der Druckluftquelle ist das Behandeln der Oberfläche mittels des Strahlgeräts einfach möglich. Dadurch, dass die Druckluftquelle verlagerbar ist, ist der Standort flexibel wählbar. Die verlagerbare Druckluftquelle bildet einen mobilen Versorgungsstandort zur Bereitstellung von Druckluft. Ausgehend von diesem mobilen Versorgungsstandort wird einer Bedienperson in einfacher und flexibler Weise das Behandeln einer Oberfläche ermöglicht.
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Durch die autarke Ausbildung ist die Vorrichtung in einem hohen Maß mobil und somit einfach, flexibel und effizient zum manuellen Behandeln einer Oberfläche einsetzbar. Die Vorrichtung ist beispielsweise zum Entfernen von Verunreinigungen und/oder zum Vernichten ungewünschter Vegetation einsetzbar, insbesondere in Gleisbereichen und/oder auf Bahnanlagen.
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Zum Zuführen der Druckluft ist die Mischeinheit über eine Druckluftleitung mit der Druckluftquelle verbunden. Die Druckluftleitung ist vorzugsweise flexibel ausgebildet, beispielsweise als flexibler Druckluftschlauch. Die Druckluftleitung ist reversibel mit der Druckluftquelle und/oder der Mischeinheit verbunden, also wieder lösbar. Die Druckluftleitung hat eine Länge LD, wobei vorzugsweise gilt: LD ≥ 2,5 m, insbesondere LD ≥ 4 m, und insbesondere LD ≥ 6 m. Hierdurch wird ein großer Behandlungsradius um die Druckluftquelle und somit ein einfacher und flexibler Betrieb gewährleistet. Vorzugsweise gilt LD ≤ 10 m.
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Zum Zuführen von Trockeneis ist der Ausbringungsbehälter insbesondere über eine Trockeneisleitung mit der Mischeinheit verbunden. Die Trockeneisleitung hat eine Länge LT, wobei vorzugsweise gilt: LT ≤ 1 m, insbesondere LT ≤ 0,5 m, und insbesondere LT ≤ 0,2 m. Durch die kompakte Anordnung von dem Ausbringungsbehälter und der Mischeinheit wird eine möglichst geringe Wärmezufuhr zu dem Trockeneis gewährleistet. Die Trockeneisleitung ist beispielsweise flexibel oder fest, also unflexibel ausgebildet. Die Trockeneisleitung ist vorzugsweise reversibel mit dem Ausbringungsbehälter und/oder der Mischeinheit verbunden, also wieder lösbar. Die Trockeneisleitung ist vorzugsweise thermisch isoliert. Es gilt LT ≥ 0 m.
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Zum Zuführen des Trockeneis-Druckluft-Gemischs ist das Strahlgerät über eine Gemischleitung mit der Mischeinheit verbunden. Die Gemischleitung ist vorzugsweise flexibel ausgebildet, beispielsweise als flexibler Schlauch. Vorzugsweise ist die Gemischleitung zur Reduzierung der Wärmezufuhr zu dem Trockeneis-Druckluft-Gemisch zumindest abschnittsweise thermisch isoliert. Die Gemischleitung ist vorzugsweise reversibel mit dem Strahlgerät und/oder der Mischeinheit verbunden, also wieder lösbar. Die Gemischleitung hat eine Länge LG, wobei vorzugsweise gilt: LG ≤ 1,5 m, insbesondere LG ≤ 1,25 m, insbesondere LG ≤ 1 m, und insbesondere LG ≤ 0,75 m. Hierdurch wird einerseits eine unerwünschte Wärmezufuhr zu dem Trockeneis beim Zuführen zu dem Strahlgerät vermieden und andererseits das Gewicht der Gemischleitung zum einfachen manuellen Führen des Strahlgeräts reduziert. Vorzugsweise gilt LT ≥ 0, 25 m.
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Vorzugsweise gilt:
- LD/LG ≥ 2, insbesondere LD/LG ≥ 4, insbesondere LD/LG ≥ 8, und insbesondere LD/LG ≥ 12,
und/oder
- LD/LT ≥ 10, insbesondere LD/LT ≥ 25, insbesondere LD/LT ≥ 50, und insbesondere LD/LT ≥ 80,
und/oder
- LG/LT ≥ 5, insbesondere LG/LT ≥ 10, insbesondere LG/LT ≥ 15, und insbesondere LG / LT ≥ 20.
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Vorzugsweise gilt weiterhin: LD/LG ≤ 30 und/oder LD/LT ≤ 150 und/oder LG/LT ≤ 40.
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Vorzugsweise ist die Druckluftquelle verfahrbar. Hierzu weist die Druckluftquelle insbesondere mindestens zwei drehbar gelagerte Räder auf. Der Ausbringungsbehälter und/oder die Mischeinheit ist vorzugsweise tragbar ausgebildet. Hierzu weist der Ausbringungsbehälter und/oder die Mischeinheit insbesondere mindestens ein Tragelement auf. Der Ausbringungsbehälter ist wieder mit Trockeneis befüllbar. Hierzu weist der Ausbringungsbehälter einen Deckel auf, der beim Befüllen geöffnet und beim Ausbringen geschlossen ist.
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Die Mischeinheit umfasst vorzugsweise einen Dosierer. Der Dosierer dient zum einstellbaren Mischen der Druckluft und des Trockeneises, so dass das Trockeneis-Druckluft-Gemisch eine einstellbare Zusammensetzung hat. Vorzugsweise ist die Mischeinheit zum Steuern bzw. Einstellen eines Volumenverhältnisses und/oder Gewichtsverhältnisses zwischen dem Trockeneis und der Druckluft ausgebildet.
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Das Strahlgerät dient zum strahlförmigen Ausbringen des Trockeneis-Druckluft-Gemischs. Das Strahlgerät umfasst vorzugsweise mindestens eine Behandlungsdüse. Die mindestens eine Behandlungsdüse ist insbesondere einstellbar, so dass das Trockeneis-Druckluft-Gemisch mit einer einstellbaren Strahlrichtung und/oder Strahlgeometrie und/oder Strahlgeschwindigkeit ausbringbar ist.
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Die Vorrichtung dient insbesondere zum Bereitstellen und Ausbringen von pelletförmigem Trockeneis, also von Trockeneispellets bzw. Trockeneisgranulat. Mittels der Mischeinheit werden somit Trockeneispellets und Druckluft gemischt und das Trockeneis-Druckluft-Gemisch bereitgestellt. Dieses Gemisch wird mittels des Strahlgeräts ausgebracht.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 2 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch das mindestens eine Tragelement kann der Ausbringungsbehälter mit dem Trockeneis von einer Bedienperson unmittelbar getragen und mitgeführt werden. Das mindestens eine Tragelement ist insbesondere als Handgriff und/oder als Tragriemen ausgebildet. Vorzugsweise ist das mindestens eine Tragelement als Tragriemen zum Schultern des Ausbringungsbehälters ausgebildet. Der Ausbringungsbehälter und der mindestens eine Tragriemen sind insbesondere Teil eines Rucksacks, der von einer Bedienperson auf den Schultern tragbar ist. Das Trockeneis kann somit von der Bedienperson einfach mitgeführt werden. Hierdurch ist ein Behandeln von unebenen Oberflächen, wie beispielsweise von Treppen, einfach, flexibel und effizient möglich.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 3 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch die thermische Isolierung bleibt das in dem Ausbringungsbehälter bereitgestellte Trockeneis bis zu seiner Ausbringung erhalten. Die Größe von Trockeneispellets reduziert sich im Wesentlichen nicht, so dass das Behandeln der Oberfläche durch eine verminderte Größe der Trockeneispellets nicht beeinträchtigt wird. Das Behandeln der Oberfläche ist somit effizient möglich. Die thermische Isolierung ist insbesondere auch an einer Trockeneisleitung zum Verbinden des Ausbringungsbehälters mit der Mischeinheit angeordnet.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 4 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch die Ausbildung als tragbare Baueinheit können die Mischeinheit und der Ausbringungsbehälter einfach und flexibel von einer Bedienperson getragen und mitgeführt werden. Der Ausbringungsbehälter ist unmittelbar benachbart zu der Mischeinheit angeordnet, so dass sich das Trockeneis beim Zuführen zu der Mischeinheit im Wesentlichen nicht erwärmt. Hierdurch wird eine effiziente Behandlung der Oberfläche gewährleistet. Die tragbare Baueinheit umfasst vorzugsweise mindestens ein Tragelement. Das mindestens eine Tragelement ist insbesondere ein Handgriff und/oder ein Tragriemen. Vorzugsweise umfasst die tragbare Baueinheit mindestens einen Tragriemen, so dass die tragbare Baueinheit einen Rucksack bildet, der von einer Bedienperson auf den Schultern tragbar ist.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 5 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch die Ausbildung als verfahrbare Baueinheit ist eine einfache und flexible Verlagerung der Druckluftquelle möglich. Vorzugsweise umfasst die verfahrbare Baueinheit mindestens zwei Räder, insbesondere mindestens drei Räder, und insbesondere mindestens vier Räder, die drehbar gelagert sind. Vorzugsweise umfasst die verfahrbare Baueinheit mindestens eine Bremse zum Sichern gegen selbsttätiges Verfahren. Die verfahrbare Baueinheit ist manuell und/oder mittels eines Hilfsantriebs verfahrbar. Vorzugsweise weist die verfahrbare Baueinheit mindestens einen Handgriff zum manuellen Verfahren und Lenken auf. Zum Drehantreiben mindestens eines Rades weist die verfahrbare Baueinheit vorzugsweise einen Hilfsantrieb auf, der ein manuelles Verfahren unterstützt. Der Hilfsantrieb ist beispielsweise als elektrischer Antriebsmotor ausgebildet. Durch die verfahrbare Baueinheit ist die Druckluftquelle einfach und flexibel von einer Bedienperson mitführbar. Die verfahrbare Baueinheit bildet einen mobilen Versorgungsstandort zur Bereitstellung von Druckluft. Ausgehend von diesem mobilen Versorgungsstandort wird einer Bedienperson in einfacher und flexibler Weise das Behandeln einer Oberfläche ermöglicht. Hierzu ist die Druckluftquelle mittels einer Druckluftleitung mit der Mischeinheit verbunden. Eine Länge LD der Druckluftleitung gibt hierbei einen Behandlungsradius um den mobilen Versorgungsstandort vor. Die Mischeinheit und der Ausbringungsbehälter sind insbesondere Teil einer tragbaren Baueinheit, so dass der Bedienperson ein einfaches, flexibles und effizientes Behandeln der Oberfläche innerhalb des Behandlungsradius ermöglicht wird. Durch ein Verfahren der verfahrbaren Baueinheit kann in einfacher und flexibler Weise der Versorgungsstandort gewechselt und die Oberfläche innerhalb des neuen Behandlungsradius behandelt werden.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 6 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch den Drucklufterzeuger und/oder den Druckluftspeicher ermöglicht die Druckluftquelle eine im Wesentlichen autarke Bereitstellung von Druckluft. Vorzugsweise umfasst die Druckluftquelle einen Drucklufterzeuger, der einen Druckluftspeicher speist. Der Drucklufterzeuger ist vorzugsweise elektrisch betreibbar. Der Drucklufterzeuger kann somit einfach und flexibel über einen elektrischen Anschluss und/oder über eine mitführbare elektrische Energiequelle, beispielsweise einen Akkumulator, mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 7 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Der Vorratsbehälter ermöglicht das Bevorraten von Trockeneis bzw. Trockeneispellets, so dass der Ausbringungsbehälter erneut mit Trockeneis bzw. Trockeneispellets befüllbar ist. Vorzugsweise ist der Vorratsbehälter Teil einer verfahrbaren Baueinheit, wohingegen der Ausbringungsbehälter Teil einer tragbaren Baueinheit ist. Der Vorratsbehälter hat insbesondere ein größeres Volumen als der Ausbringungsbehälter. Hierdurch kann der Ausbringungsbehälter mehrfach erneut befüllt werden. Der Vorratsbehälter und/oder der Ausbringungsbehälter weisen vorzugsweise einen jeweiligen Deckel auf, der zum Befüllen geöffnet und anschließend wieder geschlossen werden kann.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 8 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Die thermische Isolierung und/oder das Kühlaggregat gewährleisten, dass sich das Trockeneis bzw. die Trockeneispellets in dem Vorratsbehälter auch über eine längere Zeitdauer nicht erwärmen. Vorzugsweise ist der Vorratsbehälter zusammen mit der thermischen Isolierung und/oder dem Kühlaggregat Teil einer verfahrbaren Baueinheit. Das Kühlaggregat ist insbesondere elektrisch betreibbar. Hierzu weist die Vorrichtung vorzugsweise einen elektrischen Anschluss und/oder eine elektrische Energiequelle, insbesondere einen Akkumulator auf.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 9 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch den Trockeneiserzeuger wird eine im Wesentlichen autarke Bereitstellung von Trockeneis bzw. Trockeneispellets ermöglicht. Der Trockeneiserzeuger ist vorzugsweise zur Herstellung von Trockeneis aus flüssigem CO2 ausgebildet. Hierzu umfasst der Trockeneiserzeuger einen Fluidspeicher zur Bereitstellung von flüssigem CO2 sowie einen Pelletierer, der mit dem Fluidspeicher in Verbindung steht. Der Pelletierer dient zum Erzeugen von Trockeneispellets, die insbesondere definierte und/oder einstellbare Abmessungen haben. Der Trockeneiserzeuger ist vorzugsweise elektrisch betreibbar. Hierzu weist die Vorrichtung insbesondere einen elektrischen Anschluss und/oder eine elektrische Energiequelle, beispielsweise einen Akkumulator auf. Der Trockeneiserzeuger ist vorzugsweise Teil einer verfahrbaren Baueinheit.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 10 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Die Energiequelle ermöglicht einen im Wesentlichen autarken Betrieb der Vorrichtung. Die Vorrichtung ist somit unabhängig von einer externen Energieversorgung betreibbar. Die Energiequelle dient insbesondere zum Bereitstellen elektrischer Energie. Vorzugsweise umfasst die Energiequelle einen elektrochemischen Energiespeicher, insbesondere einen Akkumulator, und/oder ein Stromaggregat mit einem mittels eines Brennstoffs betreibbaren Antrieb und einen damit angetriebenen Stromgenerator. Der Akkumulator ist insbesondere auswechselbar. Die Energiequelle ist insbesondere Teil einer verfahrbaren Baueinheit.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 11 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Die verfahrbare Baueinheit umfasst insbesondere ein Grundgestell, an dem mindestens zwei Räder drehbar gelagert sind. Das Grundgestell dient zur Befestigung des Vorratsbehälters und/oder des Kühlaggregats und/oder des Trockeneiserzeugers und/oder der Energiequelle und/oder der Druckluftquelle.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 12 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Durch die mechanisch getrennte Ausbildung ist der Ausbringungsbehälter unabhängig von der Druckluftquelle verlagerbar. Die Druckluftquelle ist somit nicht fest mit dem Ausbringungsbehälter verbunden. Vorzugsweise ist der Ausbringungsbehälter Teil einer tragbaren Baueinheit. Die Druckluftquelle bildet somit einen verlagerbaren Versorgungsstandort, von dem ausgehend eine Bedienperson mittels des Ausbringungsbehälters, der Mischeinheit und des Strahlgeräts einfach, flexibel und effizient das Trockeneis-Druckluft-Gemisch ausbringen kann. Hierzu sind der Ausbringungsbehälter und die Mischeinheit vorzugsweise Teil einer tragbaren Baueinheit, die über eine Druckluftleitung mit der Druckluftquelle verbunden ist. Eine Länge LD der Druckluftleitung gibt einen Behandlungsradius um die Druckluftquelle vor. Die tragbare Baueinheit ist über eine Gemischleitung mit dem manuell führbaren Strahlgerät verbunden.
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Eine Vorrichtung nach Anspruch 13 gewährleistet einen einfachen, flexiblen und effizienten Betrieb. Dadurch, dass die Druckluftquelle bzw. die verfahrbare Baueinheit und die Mischeinheit ausschließlich über mindestens eine Leitung verbunden sind, sind diese relativ zueinander verlagerbar. Die mindestens eine Leitung umfasst eine Druckluftleitung. Ferner umfasst die mindestens eine Leitung insbesondere eine elektrische Leitung, beispielsweise eine elektrische Steuerleitung und/oder eine elektrische Versorgungsleitung. Die mindestens eine Leitung ist flexibel ausgebildet. Die Druckluftquelle ist vorzugsweise Teil der verfahrbaren Baueinheit, die die Mischeinheit über die Druckluftleitung mit Druckluft und über eine elektrische Versorgungsleitung mit elektrischer Energie versorgt.
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Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum manuellen Behandeln einer Oberfläche mit Trockeneis zu schaffen, das einfach, flexibel und effizient durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen den bereits beschriebenen Vorteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das Verfahren kann insbesondere auch mit den Merkmalen mindestens eines der Ansprüche 1 bis 13 weitergebildet werden.
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Mittels des Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung erfolgt insbesondere eine Reinigung der Oberfläche, beispielsweise ein Entfernen von Verunreinigungen von der Oberfläche. Verunreinigungen sind beispielsweise Öle, Fette, Graffiti, Kaugummi, organische Ablagerungen und/oder anorganische Ablagerungen. Mittels des Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung erfolgt insbesondere ein Behandeln bzw. ein Vernichten von ungewünschter Vegetation bzw. von ungewünschtem Unkraut. Hierdurch kann auf den Einsatz giftiger Herbizide verzichtet werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum manuellen Behandeln einer Oberfläche mit Trockeneis gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, und
- 2 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum manuellen Behandeln einer Oberfläche mit Trockeneis gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Nachfolgend ist anhand von 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Die in 1 dargestellte Vorrichtung 1 dient zum manuellen Behandeln einer Oberfläche 2 mit einem Gemisch aus Druckluft D und Trockeneispellets T. Dieses Gemisch ist nachfolgend als Trockeneis-Druckluft-Gemisch G bezeichnet. Die Vorrichtung 1 umfasst eine tragbare Baueinheit 3, eine verfahrbare Baueinheit 4 und ein manuell führbares Strahlgerät 5.
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Die tragbare Baueinheit 3 ist als Rucksack ausgebildet. Die tragbare Baueinheit 3 umfasst einen Ausbringungsbehälter 6 zum Bereitstellen der auszubringenden Trockeneispellets T, der über eine Trockeneisleitung 7 mit einer Mischeinheit 8 verbunden ist. Zum Schultern der tragbaren Baueinheit 4 sind an dem Ausbringungsbehälter 6 zwei Tragelemente 9 in Form von Tragriemen angeordnet. Zum Befüllen weist der Ausbringungsbehälter 6 an einer Oberseite einen Deckel 10 auf, der zum Befüllen geöffnet werden kann. Zur Reduzierung einer Wärmezufuhr zu den Trockeneispellets T umfasst die tragbare Baueinheit 3 eine thermische Isolierung 11, die im Bereich des Ausbringungsbehälters 6 und der Trockeneisleitung 7 angeordnet ist.
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Die verfahrbare Baueinheit 4 umfasst ein Grundgestell 12, an dem zwei Räder 13 um eine Drehachse 14 drehbar gelagert sind. Zum manuellen Verfahren umfasst die verfahrbare Baueinheit 4 einen Handgriff 15, der an dem Grundgestell 12 angeordnet ist. Die verfahrbare Baueinheit 4 umfasst ferner ein Abstützelement 16, das an dem Grundgestell 12 angeordnet ist und ein selbsttätiges Verlagern der verfahrbaren Baueinheit 4 verhindert.
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Die verfahrbare Baueinheit 4 umfasst eine Druckluftquelle 17 mit einem Drucklufterzeuger 18 und einen damit verbundenen Druckluftspeicher 19. Der Druckluftspeicher 19 ist über eine Druckluftleitung 20 mit der Mischeinheit 8 verbunden. Die Druckluftquelle 17 ist an dem Grundgestell 12 angeordnet. Ferner umfasst die verfahrbare Baueinheit 4 einen Vorratsbehälter 21 zum Bevorraten von Trockeneispellets T. An dem Vorratsbehälter 21 ist eine thermische Isolierung 22 angeordnet. Der Vorratsbehälter 21 umfasst einen Deckel 23, der zur Entnahme von Trockeneispellets T geöffnet werden kann. Zum Kühlen des Vorratsbehälters 21 umfasst die verfahrbare Baueinheit 4 ein Kühlaggregat 24.
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Zum Bereitstellen von elektrischer Energie umfasst die verfahrbare Baueinheit 4 eine Energiequelle 25. Die Energiequelle 25 weist einen auswechselbaren Akkumulator auf. Die Energiequelle 25 stellt elektrische Energie für die Druckluftquelle 17 und das Kühlaggregat 24 bereit. Über eine elektrische Versorgungsleitung 26 ist die Energiequelle 25 mit der Mischeinheit 8 verbunden und versorgt diese mit elektrischer Energie. Der Vorratsbehälter 21, das Kühlaggregat 24 und die Energiequelle 25 sind mit dem Grundgestell 12 verbunden.
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Die Mischeinheit 8 dient zum Bereitstellen des Trockeneis-Druckluft-Gemischs G. Die Mischeinheit 8 ist über eine Gemischleitung 27 mit dem Strahlgerät 5 verbunden. Das Strahlgerät 5 umfasst eine Behandlungsdüse 28 zum strahlförmigen Ausbringen des Trockeneis-Druckluft-Gemischs G sowie eine Bedieneinheit 29 zum steuerbaren Ausbringen des Trockeneis-Druckluft-Gemischs G auf die Oberfläche 2. Die Bedieneinheit 29 ist über eine Steuerleitung 30 mit der Mischeinheit 8 verbunden.
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Die Druckluftleitung 20 hat eine Länge LD, wobei gilt:
- LD ≥ 2,5 m, insbesondere LD ≥ 4 m, und insbesondere LD ≥ 6 m.
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Die Trockeneisleitung 7 hat eine Länge LT, wobei gilt:
- LT ≤ 1 m, insbesondere LT ≤ 0,5 m, und insbesondere LT ≤ 0,2 m.
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Die Gemischleitung 27 hat eine Länge LG, wobei gilt:
- LG ≤ 1,5 m, insbesondere LG ≤ 1,25 m, insbesondere LG ≤ 1 m, und insbesondere LG ≤ 0,75 m.
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Vorzugsweise gilt:
- LD/LG ≥ 2, insbesondere LD/LG ≥ 4, insbesondere LD/LG ≥ 8, und insbesondere LD/LG ≥ 12,
und/oder
- LD/LT ≥ 10, insbesondere LD/LT ≥ 25, insbesondere LD/LT ≥ 50, und insbesondere LD/LT ≥ 80,
und/oder
- LG/LT ≥ 5, insbesondere LG/LT ≥ 10, insbesondere LG/LT ≥ 15, und insbesondere LG / LT ≥ 20.
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Vorzugsweise gilt weiterhin: LD/LG ≤ 30 und/oder LD/LT ≤ 150 und/oder LG/LT ≤ 40.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung 1 ist wie folgt:
- Zum Betrieb wird der Vorratsbehälter 21 und der Ausbringungsbehälter 6 von einer Bedienperson mit Trockeneispellets T befüllt. Die tragbare Baueinheit 3 wird von der Bedienperson mittels der Tragelemente 9 auf den Schultern getragen. Das Strahlgerät 5 wird von der Bedienperson mittels einer Hand gegriffen. Die verfahrbare Baueinheit 4 wird von der Bedienperson an dem Handgriff 15 gegriffen und angehoben und zu einem gewünschten Standort verfahren.
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An diesem Standort wird die verfahrbare Baueinheit 4 auf dem Abstützelement 16 abgestellt. Der Standort dient als Versorgungsstandort zur Bereitstellung von Druckluft D. Der Drucklufterzeuger 18 wird von der Energiequelle 25 mit elektrischer Energie versorgt und erzeugt Druckluft D, die in dem Druckluftspeicher 19 gespeichert wird. Zum Behandeln betätigt die Bedienperson die Bedieneinheit 29 und steuert die Mischeinheit 8 über die Steuerleitung 30 an, so dass diese aus der bereitgestellten Druckluft D und den bereitgestellten Trockeneispellets T das Trockeneis-Druckluft-Gemisch G erzeugt. Das Trockeneis-Druckluft-Gemisch G wird über die Gemischleitung 27 zu dem Strahlgerät 5 gefördert und von diesem über die Behandlungsdüse 28 auf die Oberfläche 2 ausgebracht.
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Ausgehend von der verfahrbaren Baueinheit 4 gibt die Länge LD der Druckluftleitung 20 für die Bedienperson einen Behandlungsradius vor, innerhalb dem die Oberfläche 2 mittels des Trockeneis-Druckluft-Gemischs G behandelbar ist. Da die tragbare Baueinheit 3 von der Bedienperson unmittelbar mitgeführt wird, sind auch vergleichsweise schwierig zugängliche Oberflächen 2, wie beispielsweise Treppen-Oberflächen, mittels der Vorrichtung 1 behandelbar. Im Vergleich zu der Länge LD sind die Länge LT der Trockeneisleitung 7 und die Länge LG der Gemischleitung 27 vergleichsweise kurz, so dass sich die Trockeneispellets T bis zu ihrer Ausbringung im Wesentlichen nicht erwärmen und ihre ursprüngliche Größe beibehalten. Die Behandlung ist dementsprechend einfach, flexibel und effektiv.
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Ist die Oberfläche 2 innerhalb des Behandlungsradius in gewünschter Weise behandelt, wird die verfahrbare Baueinheit 4 von der Bedienperson zu einem entfernt gelegenen Standort verfahren, wo eine Behandlung einer Oberfläche 2 innerhalb eines Behandlungsradius ausgehend von dem neuen Standort der verfahrbaren Baueinheit 4 erfolgen kann. Die verfahrbare Baueinheit 4 stellt somit einen mobilen Versorgungsstandort bereit.
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Ist der Ausbringungsbehälter 6 leer, so kann dieser von der Bedienperson erneut mit Trockeneispellets T aus dem Vorratsbehälter 21 befüllt werden. Die Trockeneispellets T werden in dem Vorratsbehälter 21 während ihrer Bevorratung mittels des Kühlaggregats 24 gekühlt, so dass diese über eine längere Zeitdauer bevorratet werden können. Das Kühlaggregat 24 wird von dem Energiespeicher 25 mit elektrischer Energie versorgt.
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Durch die autarke Ausbildung der Vorrichtung 1 und die Verfahrbarkeit der verfahrbaren Baueinheit 4 mit der Druckluftquelle 17 wird eine einfache, flexible und effiziente Behandlung der Oberfläche 2 mit dem Druckluft-Trockeneis-Gemisch G ermöglicht.
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Nachfolgend ist anhand von 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel weist die verfahrbare Baueinheit 4 ein weiteres Rad 13' auf, das um eine zugehörige Drehachse 14' drehbar an dem Grundgestell 12 gelagert ist. Das Rad 13' ist ferner um eine Schwenkachse 31 verschwenkbar, so dass die verfahrbare Baueinheit 4 mittels des Handgriffs 15 manuell lenkbar ist. Die Räder 13 sind mittels eines elektrischen Hilfsantriebs 32 drehantreibbar. Der elektrische Hilfsantrieb 32 wird von der Energiequelle 25 mit elektrischer Energie versorgt. Der Hilfsantrieb 32 unterstützt das manuelle Verfahren der verfahrbaren Baueinheit 4. Der elektrische Hilfsantrieb 32 ist mittels einer am Handgriff 15 angeordneten Steuereinheit 33 steuerbar. Das Rad 13' ist mittels einer Feststellbremse 34 blockierbar.
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Die verfahrbare Baueinheit 4 umfasst einen Trockeneiserzeuger 35, der an dem Grundgestell 12 angeordnet ist. Der Trockeneiserzeuger 35 weist einen Fluidspeicher 36 zum Speichern von flüssigem CO2 und einen Pelletierer 37 auf. Der Pelletierer 37 ist in fluidleitender Verbindung mit dem Fluidspeicher 36. Der Pelletierer 37 ist wiederum in Verbindung mit dem Vorratsbehälter 21.
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Die verfahrbare Baueinheit 4 wird von der Bedienperson mittels der Steuereinheit 33 und dem Hilfsantrieb 32 in gewünschter Weise an einen Standort verfahren. An dem Standort wird die Feststellbremse 34 von der Bedienperson betätigt. Anschließend beginnt die Bedienperson in der bereits beschriebenen Weise mit dem Behandeln der Oberfläche 2. Ist der Vorratsbehälter 21 leer, so erzeugt der Trockeneiserzeuger 35 aus dem flüssigen CO2 Trockeneis, das mittels des Pelletierers 37 zu Trockeneispellets T geformt und dem Vorratsbehälter 21 zugeführt wird. Auf diese Weise wird eine große Menge an Trockeneispellets T bereitgestellt, die zum Befüllen des Ausbringungsbehälters 6 verwendet werden können.
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Ist die Oberfläche 2 innerhalb des Behandlungsradius um den Standort der verfahrbaren Baueinheit 4 vollständig gereinigt, so löst die Bedienperson die Feststellbremse 34 und verfährt die verfahrbare Baueinheit 4 in der beschriebenen Weise zu einem neuen Standort. Ausgehend von dem neuen Standort kann das Behandeln einer Oberfläche 2 innerhalb eines Behandlungsradius fortgeführt werden. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise wird auf das vorangegangene Ausführungsbeispiel verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005057115 A1 [0002]