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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Seitenairbagvorrichtung. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Seitenairbagvorrichtung, die sich aufbläst und entfaltet, um einen Insassen im Falle einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs, wie beispielsweise eines Automobils, zu schützen.
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HINTERGRUND
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Seitenairbagvorrichtungen sind Vorrichtungen, die dazu ausgebildet sind, einen Seitenairbag auszulösen, der durch ein in diesen eingeleitetes Gas in Richtung der Fahrzeugseitenwandseite eines Insassen, der in einem Fahrzeugsitz sitzt, aufgeblasen wird, um bei einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs einen Seitenabschnitt des Insassen vor einer Seitenwand eines angefahrenen Fahrzeugs zu schützen, die in einen Innenraum des angefahrenen Fahrzeugs eindringt.
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So offenbart beispielsweise die Patentliteratur 1 eine Seitenairbagvorrichtung zur Verbesserung der Schutzperformance eines Insassen vor einem Aufprall bei einer Seitenkollision eines Fahrzeugs, indem der Insasse unter Verwendung eines aufgeblasenen Teils eines Airbags effizient zur Innenseite des Fahrzeugs bewegt wird. Diese Seitenairbagvorrichtung ist mit einem Drucksteuerventil versehen, das den Gasstrom an einem Unterteilelement steuert oder zulässt, wobei das Unterteilelement den Aufblasabschnitt des Airbags in einen stromaufwärts-Aufblasabschnitt und einen stromabwärts- Aufblasabschnitt unterteilt. Bei der seitlichen Kollision des Fahrzeugs wird ein Gas aus einer am stromaufwärts-Aufblasabschnitt angeordneten Aufblasvorrichtung erzeugt und, da das Druckregelventil geschlossen ist, wird nur der stromaufwärts angeordnete Aufblasabschnitt aufgeblasen, um einen hinteren Abschnitt des Airbags in einem Hochdruckzustand zu bringen. In dieser Anfangsphase des Aufblasens und Entfaltens des Airbags soll der hintere Teil des Airbags den Rücken (hinterer Teil des Rumpfes), der ein relativ steifer Teil des Rumpfes des Insassen ist, schützen, d.h. einen Aufprall von der Fahrzeugseitenwand auf die Rückseite des Insassen aufnehmen. Anschließend wird Druck auf den stromaufwärts-Aufblasabschnitt ausgeübt und das Druckregelventil geöffnet, so dass das Gas vom stromaufwärts-Aufblasabschnitt (dem hinteren Abschnitt des Airbags) zum stromabwärts-Aufblasabschnitt (dem vorderen Abschnitt des Airbags) strömen kann. Dabei wird auch der stomabwärts-Aufblasabschnitt aufgeblasen und schützt den gesamten Rumpf des Insassen.
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ZITATIONSLISTE
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- Patent Literatur
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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- Technisches Problem
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Unter Berücksichtigung einer tatsächlichen Kollision mit einer hohen Queraufprallgeschwindigkeit eines Fahrzeugs und einer hohen Aufprallenergie kann die durch die Fahrzeugseitenwand verursachte Aufprallenergie nicht allein durch das Aufblasen und Entfalten eines Airbags absorbiert werden. Daher muss der Innendruck im Airbag über einen langen Zeitraum auf einem hohen Niveau gehalten werden. Als Reaktion auf dieses Problem wird in der Seitenairbagvorrichtung der Patentliteratur 1 nur der Innendruck im hinteren Abschnitt (stromaufwärts-Aufblasabschnitt) des Airbags in der Anfangsphase des Aufblasens und Ausblasens des Airbags erhöht, um den Rücken eines Insassen zu schützen. Im weiteren Verlauf des Aufblasens und Ausfaltens des Airbags wird jedoch der Innendruck im vorderen Abschnitt (stromabwärts-Aufblasabschnitt) des Airbags erhöht, um die durch die Fahrzeugseitenwand verursachte Aufprallenergie zu absorbieren. In diesem Fall wird die Reaktionskraft des unter Druck stehenden Airbags auf die Brust, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes (vorderer Teil des Rumpfes) des Insassen ist, aufgebracht, so dass der Insasse möglicherweise nicht angemessen geschützt ist.
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Die Erfindung erfolgte vor dem Hintergrund des vorgenannten Stands der Technik und zielt darauf ab, eine Seitenairbagvorrichtung bereitzustellen, die in der Lage ist, einen Insassen ohne große Auswirkungen auf die Brust des Insassen auch bei einer seitlichen Kollision des Fahrzeugs mit einer hohen seitlichen Kollisionsgeschwindigkeit des Fahrzeugs und einer hohen Aufprallenergie angemessen zu schützen.
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- Lösung des Problems
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Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Seitenairbagvorrichtung, die aufweist: eine Aufblasvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, ein Gas zu erzeugen; und einen Seitenairbag, der in einem eingeklappten Zustand in einem Seitenabschnitt einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes gelagert ist und in einen Seitenraum zwischen einer Fahrzeugseitenwand und einem Seitenabschnitt eines Insassen, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt, aufblasbar und entfaltbar ist, als Reaktion auf das Gas bei Aktivierung der Aufblasvorrichtung, um den Seitenabschnitt des Insassen zu schützen. Der Seitenairbag weist eine Außenbeutel und einen Innenbeutel auf. Der Innenbeutel nimmt die Aufblasvorrichtung auf und ist an einem hinteren Abschnitt des Außenbeutels entlang einer sich in Längsrichtung der Rückenlehne erstreckenden Richtung angeordnet. Der Außenbeutel ist mit einem Entlüftungsloch versehen, das dazu ausgebildet ist, mit einer Außenseite des Seitenairbags in Verbindung zu stehen. Der Innenbeutel ist mit einer Gaszirkulationsöffnung versehen, die dazu ausgebildet ist, mit dem Außenbeutel in Verbindung zu stehen. Die Gaszirkulationsöffnung ist an einer Position angeordnet, die durch den Außenbeutel blockiert wird, wenn der Seitenairbag in einem aufgeblasenen und entfalteten Zustand zwischen dem Insassen und der Fahrzeugseitenwand gedrückt wird.
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- Vorteilhafte Effekte der Erfindung
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Die Erfindung kann eine Seitenairbagvorrichtung zur Verfügung stellen, die in der Lage ist, einen Insassen ohne große Auswirkungen auf die Brust des Insassen auch bei einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs mit einer hohen seitlichen Kollisionsgeschwindigkeit des Fahrzeugs und einer hohen Aufprallenergie desselben angemessen zu schützen.
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Figurenliste
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- 1A und 1B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 vor dem Aufblasen und Entfalten eines Seitenairbags; 1A zeigt einen Zustand von einer Außenseite aus gesehen und 1B zeigt einen Zustand von einer Oberseite aus gesehen.
- 2A und 2B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 2A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 2B zeigt einen Zustand von oben gesehen.
- 3A und 3B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 2A; 3A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A1-A2 und 3B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2.
- 4 ist eine schematische Draufsicht auf ein Basisgewebeteil, das ein äußeres Basisgewebeteil aufweist, wie in den 2A, 3A und 3B dargestellt.
- BILD 5 ist eine schematische Draufsicht auf ein Basisgewebeteil, das ein inneres Basisgewebeteil aufweist, wie in den 2A, 3A und 3B dargestellt.
- 6A und 6B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 6A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 6B zeigt einen Zustand von oben gesehen.
- 7A und 7B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 6A; 7A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 und 7B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4.
- 8A und 8B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Variante 1 der Ausführungsform 1 während der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 8A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2 in 2A in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung und 8B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4 in 6A in einer mittleren Phase der Insassenbeschränkung.
- 9A und 9B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Variante 2 der Ausführungsform 1 in der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 9A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2 in 2A in einem frühen Stadium der Insasseneingenung und 9B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4 in 6A in einer mittleren Phase der Insassenbeschränkung.
- 10A und 10B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung von Ausführungsform 1 in einem späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 10A zeigt einen Zustand von einer Außenseite aus gesehen und 10B zeigt einen Zustand von einer Oberseite aus gesehen.
- 11A und 11B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 11A zeigt einen Zustand von außen aus gesehen und 11B zeigt einen Zustand von oben aus gesehen.
- 12A und 12B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 11A; 12A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A1-A2 und 12B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2.
- 13 ist eine schematische Draufsicht eines in den 11A, 12A und 12B gezeigten Trennwandbasisgewebeteils.
- 14A und 14B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 14A zeigt einen Zustand von außen aus gesehen und 14B zeigt einen Zustand von oben aus gesehen.
- 15A und 15B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 14A; 15A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 und 15B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4.
- 16A und 16B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 in einem späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 16A zeigt einen Zustand von einer Außenseite und 16B zeigt einen Zustand von einer Oberseite gesehen.
- 17 ist eine schematische Ansicht einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag mit einem Seitenaufpralldummy vom Typ WS50, der auf einem Fahrzeugsitz sitzt.
- 18 ist eine schematische Ansicht einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag mit einem Seitenaufpralldummy vom Typ WS5, der auf einem Fahrzeugsitz sitzt.
- 19 ist eine schematische Ansicht der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3, die die bevorzugten Positionen der Gaseinstellöffnungen und der Gaszirkulationsöffnungen veranschaulicht.
- 20 ist eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 in den 17 und 18.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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[Ausführungsform 1]
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Im Folgenden wird eine Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei das Aufblas- und Entfalteverhalten des Seitenairbags im Mittelpunkt steht. Die hierin enthaltenen Richtungen und Seiten sind in Bezug auf ein Fahrzeug beschrieben, sofern nicht anders angegeben. So bezeichnet beispielsweise die „Vorderseite“ eine Seite basierend auf der Vorwärtsrichtung eines Fahrzeugs; die „Rückseite“ bezeichnet eine Seite basierend auf der Rückwärtsrichtung eines Fahrzeugs; die „Oberseite“ bezeichnet eine Seite basierend auf der Aufwärtsrichtung eines Fahrzeugs; die „Unterseite“ bezeichnet eine Seite basierend auf der Abwärtsrichtung eines Fahrzeugs; und die „Außenseite“ bezeichnet eine Seite basierend auf der Außenrichtung der Breitenrichtung eines Fahrzeugs. Der Pfeil „vorne“, der Pfeil „oben“ und der in den Figuren jeweils eingezeichnete Pfeil „außen“ zeigen die Vorwärtsrichtung eines Fahrzeugs, die Aufwärtsrichtung eines Fahrzeugs und die Außensrichtung in Breitenrichtung eines Fahrzeugs an. Die in einem Fahrzeugsitz platzierten Elemente sind in Darstellungen gezeigt, bei denen der Fahrzeugsitz durchsichtig ist.
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(Vor Aufblasen und Entfalten)
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1A und 1B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 vor dem Aufblasen und Entfalten eines Seitenairbags; 1A zeigt einen Zustand von einer Außenseite, und 1B zeigt einen Zustand von einer Oberseite aus gesehen.
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Wie in den 1A und 1B dargestellt, ist eine Seitenairbagvorrichtung 1 an einem Seitenabschnitt (Seitenabschnitt auf einer Seite einer Fahrzeugseitenwand 50) einer Sitzlehne (Rückenlehne) 31 eines Fahrzeugsitzes 30 befestigt.
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Der Fahrzeugsitz 30 kann beispielsweise ein Fahrersitz oder ein Beifahrersitz eines Fahrzeugs sein.
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In der vorliegenden Ausführungsform sitzt ein Seitenaufpralldummy (World-SID) 40 auf dem Fahrzeugsitz 30. Die Sitzposition des Seitenaufpralldummy 40 entspricht dem in Japan und Europa verwendeten Seitenaufpralltest (ECE R95) oder dem derzeit in den USA verwendeten Seitenaufpralltest (FMVSS214). Die Position und Größe eines Seitenairbags 20 im aufgeblasenen und ausgelösten Zustand wird entsprechend der Positionen einer Brust 41, eines Oberarms 42, einer Schulter 43, eines Bauches 44, eines Bauches 44, eines Rückens 45 und einer Hüfte 46 des Seitenaufpralldummys 40 bestimmt, die in 1A dargestellt ist. Der Seitenaufpralldummy 40 wird im Folgenden als „Insasse 40“ bezeichnet.
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Die Fahrzeugseitenwand 50 kann jedes Fahrzeugteil sein, das an der Außenseite des Insassen 40 platziert ist, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, und bezieht sich insgesamt auf Teile wie Seitentüren, Säulen und Seitenfenster.
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Wie in 1A dargestellt, enthält die Seitenairbagvorrichtung 1 den beutelförmigen Seitenairbag 20 in einem aufblasbar und Entfaltbar gefalteten Zustand und eine im Inneren des Seitenairbags 20 angeordnete Aufblasvorrichtung 10.
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Der Seitenairbag 20 vor dem Aufblasen und Entfalten im gefalteten Zustand ist auf einem Seitenrahmen 33 montiert, der am Seitenabschnitt der Rückenlehne 31 angeordnet ist, und wird zusammen mit einer Polsterauflage 34 gelagert, während er mit einer Außerenschicht 32 der Rückenlehne 31 abgedeckt ist.
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Die Aufblasvorrichtung 10 ist eine zylindrische (säulenförmige) Gaserzeugungsvorrichtung und ist entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31 angeordnet. Aus dem oberen und unteren Teil der Aufblasvorrichtung 10 ragt ein Bolzenpaar 11 heraus, und dieses Bolzenpaar 11 durchdringt den Seitenairbag 20. Die Bolzen 11 befestigen die Aufblasvorrichtung 10 am Seitenrahmen 33 der Rückenlehne 31.
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Die Aufblasvorrichtung 10 wird bei einer seitlichen Kollision des Fahrzeugs aktiviert. Insbesondere, wenn ein am Fahrzeug montierter Aufprallsensor die seitliche Kollision des Fahrzeugs erkennt, sendet der Sensor ein Signal an ein Motorsteuergerät (ECU) und die ECU berechnet und bestimmt den Kollisionsgrad. Wenn der ermittelte Kollisionsgrad einem Grad entspricht, bei dem der Seitenairbag 20 aufgeblasen werden soll, wird die Aufblasvorrichtung 10 gezündet, um durch eine chemische Reaktion bei der Verbrennung ein Gas zu erzeugen. Das in der Aufblasvorrichtung 10 erzeugte Gas wird dann in den Seitenairbag 20 eingeleitet.
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Die Aufblasvorrichtung 10 kann von beliebiger Art sein und kann zum Beispiel eine pyrotechnische Aufblasvorrichtung sein, die ein Gas verwendet, das durch Verbrennung eines gaserzeugenden Mittels erzeugt wird, oder eine gespeicherte Gasaufblasvorrichtung, die ein Druckgas verwendet, oder eine Hybrid-Aufblasvorrichtung, die ein Gasgemisch aus einem Gas verwendet, das durch Verbrennung eines gaserzeugenden Mittels und eines Druckgases erzeugt wird.
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(Frühes Stadium der Insassenbeschränkung)
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Die BILD 2A und 2B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1 in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 2A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 2B zeigt einen Zustand von oben gesehen. 3A und 3B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 2A; 3A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A1-A2 und 3B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2.
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Wenn ein Fahrzeug einen Seitenaufprall mit einem Hindernis 60 (z.B. einem anderen Fahrzeug) hat und die Aufblasvorrichtung 10 aktiviert wird, wird das vom Aufblasvorrichtung 10 erzeugte Gas in den Seitenairbag 20 eingeleitet und der Seitenairbag 20 wird beim Ausfalten aufgeblasen. Die vom aufgeblasenen Seitenairbag 20 ausgeübte Kraft reißt dann die Außenschicht 32 der Rückenlehne 31 auf. Dabei wird, wie in den 2A und 2B dargestellt, der Seitenairbag 20 aufgeblasen und im Seitenraum zwischen der Fahrzeugseitenwand 50 und dem Insassen 40 entfaltet (Vollentfaltung). Die 2A und 2B veranschaulichen schematisch den Zustand 5 bis 15 ms nach Beginn der Aktivierung der Aufblasvorrichtung 10.
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Der Seitenairbag 20 enthält einen Außenbeutel 21 und einen Innenbeutel 23, der die Aufblasvorrichtung 10 aufnimmt und an einem hinteren Abschnitt des Außenbeutels 21 entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31 angeordnet ist. Der Außenbeutel 21 ist mit einer Entlüftungsöffnung 22 versehen, die dazu ausgebildet ist, um mit der Außenseite des Seitenairbags 20 in Verbindung zu stehen. Der Innenbeutel 23 ist mit einer Gaszirkulationsöffnung 24 versehen, die dazu ausgebildet it, mit dem Außenbeutel 21 in Verbindung zu stehen. Vor dem Aufblasen und Entfalten sind der Außenbeutel 21 und der Innenbeutel 23 zusammengefalten und auf dem Seitenrahmen 33 befestigt, der an dem Seitenabschnitt der Rückenlehne 31 angeordnet ist.
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In der vorliegenden Ausführungsform weist der Seitenairbag 20 die vorgenannte Struktur auf. Wenn also ein Fahrzeug eine seitliche Kollision mit dem Hindernis 60 hat und die Aufblasvorrichtung 10 aktiviert wird, wird das von der Aufblasvorrichtung 10 erzeugte Gas zunächst in den Innenbeutel 23 eingeleitet und der Innenbeutel 23 wird aufgeblasen während er sich entfaltet. Gleichzeitig wird das Gas durch im Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24 in den Außenbeutel 21 eingeleitet und der Außenbeutel 21 wird aufgeblasen während er sich entfaltet. Die vom aufgeblasenen Außenbeutel 21 ausgeübte Kraft reißt dann die Außenschicht 32 der Rückenlehne 31 auf. Dabei bläst sich der Seitenairbag 20 auf und entfaltet sich im Seitenraum zwischen dem auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzenden Insassen 40 und der durch die Seitenkollision verformten und zum Insassen 40 hin verschobenen Fahrzeugseitenwand 50, d.h. an der Seite des Insassen 40, die zu der Fahrzeugseitenwand 50 orientiert ist. Infolgedessen wird, wie in den 2A und 2B dargestellt, der aufgeblasene und ausgelöste Seitenairbag 20 so angeordnet, dass er die Seitenflächen (Seitenflächen auf der Fahrzeugseitenwand 50 Seite) der Brust 41 und der Rücken 45 des Insassen 40 überlappt und die Seitenabschnitte des Insassen 40 schützt.
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In dem vorstehend genannten frühen Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag 20 (der Zeitraum vom Beginn des Aufblasens und Entfaltens bis zur vollständigen Entfaltung des Seitenairbags 20) ist der Innenbeutel 23 an einem hinteren Abschnitt des Außenbeutels 21 angeordnet. Die Dicke des aufgeblasenen Außenbeutels 21 in Breitenrichtung des Fahrzeugs wird somit größer als die Dicke des aufgeblasenen Innenbeutels 23 in Breitenrichtung des Fahrzeugs. Wie in 3B dargestellt, entsteht dadurch ein Raum zwischen der für den Innenbeutel 23 vorgesehenen Gaszirkulationsöffnung 24 und dem Außenbeutel 21, und das Gas kann ungehindert vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 strömen, so dass der Außenbeutel 21 ungehindert aufblasen und entfalten kann. Dementsprechend ist der äußere Beutel 21, der sich während des aufblasens entfaltet, sodass ein übermäßiger Anstieg des Innendrucks vermieden wird, sodass er weich sein kann, in der Lage, den gesamten Torso (einschließlich der Brust 41 und des Rückens 45) des Insassen 40 zu schützen.
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Wenn sich der Außenbeutel 21 aufbläst und entfaltet, wird das von der Aufblasvorrichtung 10 erzeugte Gas aus dem Innenbeutel 23 durch die Gaszirkulationsöffnung 24 in den Außenbeutel 21 eingeleitet, während das Gas im Außenbeutel 21 durch die Entlüftungsöffnung 22 nach außen des Seitenairbags 20 abgeführt wird. Um also die in den Außenbeutel 21 eingeleitete Gasmenge so einzustellen, dass sie größer ist als die aus dem Außenbeutel 21 ausgestoßene Gasmenge, um den Außenbeutel 21 sicher aufzublasen und auszulösen, weist die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise eine größere Öffnungsfläche auf als die Entlüftungsöffnung 22, wie in 2A dargestellt.
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Wie in den 3A und 3B (2A) dargestellt, besteht der Außenbeutel 21 aus einem äußeren Basisgewebeteil 25A. Das äußere Basisgewebeteil 25A weist eine Beutelform auf, die durch Verbinden der Basisgewebeteile 25a, 25b und 25c, wie in 4 dargestellt, entlang eines Umfangsverbindungsabschnitts 26a erzeugt wird, so dass die Marken X1 bis X7 mit den jeweils identischen Marken verbunden sind. 4 ist eine schematische Draufsicht auf ein Basisgewebeteil, das aus einem äußeren Basisgewebeteil besteht, wie in den 2A, 3A und 3B dargestellt. Das äußere Basisgewebeteil 25A in Form eines Beutels kann durch Verbinden des Umfangsabschnitts eines einzelnen Basisgewebeteils in einem einfach gefalteten Zustand erzeugt werden.
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Wie in den 3A und 3B (2A) dargestellt, besteht der Innenbeutel 23 aus einem inneren Basisgewebeteil 25B. Das innere Basisgewebeteil 25B weist eine Beutelform auf, die durch einfaches Falten eines Grundgewebeteils 25d, wie in 5 dargestellt, und Verbinden des Umfangs entlang eines Umfangsverbindungsabschnitts 26b derart erzeugt wird, dass die Marken Y1 bis Y3 mit den jeweils gleichen Marken verbunden sind. 5 ist eine schematische Draufsicht auf ein Basisgewebeteil, das ein ein inneres Basisgewebeteil aufweist, wie in den 2A, 3A und 3B dargestellt. Das innere Basisgewebeteil 25B in Form eines Beutels kann durch Verbinden einer Vielzahl von Basisgewebeteilen entlang der Umfangsabschnitte davon hergestellt werden.
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Wie in den 3A und 3B (2A) dargestellt, besteht der Innenbeutel 23 aus einem beutelförmigen inneren Basisgewebeteil 25B, das innerhalb des Außenbeutels 21 angeordnet ist und einen Rand (Umfangsabschnitt) aufweist, der mit einem Teil eines Randes (Umfangsabschnitt) des äußeren Basisgewebeteils 25A verbunden ist, das den Außenbeutel 21 bildet. Insbesondere, wie in den 4 und 5 dargestellt, ist ein Teil der Kante des äußeren Basisgewebeteilss 25A, bestehend aus den Basisgewebeteilen 25a, 25b und 25c, und der Rand des inneren Grundgewebes 25B, bestehend aus dem Basisgewebeteil 25d, an einem Verbindungsabschnitt 27a (der auch als Teil des Umfangsverbindungsabschnitts 26a und des Umfangsverbindungsabschnitts 26b fungiert) so verbunden, dass sich die Marken X1 und die entsprechenden Marken Y1 überlagern, die Marke X2 und die entsprechenden Marke Y2 übereinander liegen, und die Marke X3 und die entsprechenden Marken Y3 übereinander liegen. Dies ergibt einen Zustand, in dem der Innenbeutel 23 an einem hinteren Abschnitt innerhalb des Außenbeutels 21 angeordnet ist.
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Der Umfangsverbindungsabschnitt 26a und der Verbindungsabschnitt 27a definieren die Umfangskontur des Außenbeutels 21 in einem aufgeblasenen und ausgelösten Zustand. Der Umfangsverbindungsabchnitt 26b und der Verbindungsabschnitt 27a definieren die äußere Kontur des Innenbeutels 23 in einem aufgeblasenen und ausgelösten Zustand.
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Die verwendeten Basisgewebeteile 25a, 25b, 25c und 25d können Gewebeteile sein, die durch das Weben von Garn, wie beispielsweise Garn aus Nylon 66 oder Garn aus Polyethylenterephthalat (PET), gebildet werden. Um die Hitzebeständigkeit und die Luftdichtigkeit zu verbessern, können die Oberflächen der Basisgewebeteile 25a, 25b, 25c und 25d mit einer anorganischen Substanz wie beispielsweise Silizium beschichtet werden.
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Das Fügen unter Bildung des Außenbeutels 21 und des Innenbeutels 23 kann durch jede Technik, wie z.B. Nähen, Kleben, Schweißen oder eine Kombination dessen, erfolgen.
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(Mittlere Stufe der Insassenbeschränkung)
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6A und 6B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung von Ausführungsform 1 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 6A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 6B zeigt einen Zustand von oben gesehen. 7A und 7B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 6A; 7A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 und 7B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4. 6A und 6B veranschaulichen schematisch den Zustand 15 bis 25 ms nach Beginn der Aktivierung der Aufblasvorrichtung 10.
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Wenn die Verschiebung der Fahrzeugseitenwand 50 durch die Seitenkollision zunimmt und der Raum zwischen dem Insassen 40 und der Fahrzeugseitenwand 50 kleiner wird als der in 2B dargestellte Raum, wird der Außenbeutel 21 des Seitenairbags 20 im aufgeblasenen und ausgelösten Zustand zwischen den Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt, wie in 6B dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt blockiert der unter Druck stehende Außenbeutel 21, wie in 7B dargestellt, die für den Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24. Dies verhindert den Gasstrom vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 und hält den Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau. Im Gegensatz dazu ist der Außenbeutel 21 mit der Entlüftungsöffnung 22 versehen, die dazu ausgebildet ist, mit der Außenseite des Seitenairbags 20 in Verbindung zu stehen. Somit wird, wenn der Außenbeutel 21 gedrückt wird, das Gas im Außenbeutel 21 durch die Entlüftungsöffnung 22 nach außen abgeführt. Dadurch kann der Außenbeutel 21 mit einem angemessen eingestellten Innendruck weich sein.
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Daher weisen der Innenbeutel 23 und der Außenbeutel 21 in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag 20 einen unterschiedlichen Innendruck auf. Die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, wird durch den äußeren Beutel 21 in einem weichen Zustand geschützt, während der Rücken 45, der ein relativ starker Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, durch den Innenbeutel 23 mit einem auf einem hohen Niveau gehaltenen Innendruck geschützt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist, wie in 6A dargestellt, der Innenbeutel 23 entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31, d.h. entlang des Rückens 45 des Insassen 40, angeordnet und kann so den Rücken 45 sicher schützen.
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Die Gaszirkulationsöffnung 24 ist an einer Position angeordnet, die durch den Außenbeutel 21 blockiert werden soll, wenn der Seitenairbag 20 (Außenbeutel 21) nach der seitlichen Kollision des Fahrzeugs in einem aufgeblasenen und ausgelösten Zustand zwischen den Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt wird. Der Begriff „Position, die durch den Außenbeutel 21 blockiert werden soll“ auf dem Innenbeutel 23 meint die Position auf dem Innenbeutel 23, die mit dem Außenbeutel 21 in Kontakt, wenn bei einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs die Fahrzeugseitenwand 50 in das Fahrzeug vortritt und der Seitenairbag 20 (Außenbeutel 21) zwischen den Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt wird. Diese Position bezeichnet beispielsweise eine andere Position als einen vorderen Abschnitt 28 (Abschnitt, der einem vorderen Abschnitt des Außenbeutels 21 zugewandt ist) des Innenbeutels 23, wie in 7B dargestellt. Der Zeitpunkt, zu dem die Gaszirkulationsöffnung 24 durch den Außenbeutel 21 blockiert wird, kann beispielsweise 15 ms oder mehr nach Beginn der Aktivierung der Aufblasvorrichtung 10 betragen.
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Wie in 6A und 7B dargestellt, ist die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise an einem zentralen Abschnitt oder auf einer Rückseite in Bezug auf den zentralen Abschnitt in Vorwärts-Rückwärts-Richtung des Innenbeutels 23 angeordnet. Dies bringt der Außenbeutel 21 leicht in die Nähe der Gaszirkulationsöffnung 24, wenn der Außenbeutel gedrückt wird, so dass der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 effizient blockieren kann. Je näher die Gaszirkulationsöffnung 24 an den zentralen Abschnitt des Innenbeutels 23 platziert wird, desto leichter strömt das Gas vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 in der frühen Phase der Insassenbeschränkung (bevor die Gaszirkulationsöffnung 24 durch den Außenbeutel 21 blockiert wird). Dadurch bläst sich der Außenbeutel 21 auf und entfaltet sich schneller an der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Insassen 40, so dass der Außenbeutel 21 den Insassen 40 sicher schützen kann. Im Gegensatz dazu, je näher die Gaszirkulationsöffnung 24 am hintersten Teil des Innenbeutels 23 platziert wird, desto mehr wird die Gaszirkulationsöffnung 24 leicht mit dem Außenbeutel 21 in Kontakt gebracht, wenn der Außenbeutel 21 in die mittlere Stufe der Insassenbeschränkung gedrückt wird. Dadurch kann der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 effizienter blockieren.
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Wie in 6A und 7B dargestellt, wird die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise an einem unteren Abschnitt des Innenbeutels 23 angeordnet. In diesem Fall ist die Gaszirkulationsöffnung 24 in der Nähe der Hüfte 46 angeordnet (einschließlich des Seitenabschnitts des Rückens 45 (der Seitenabschnitt auf der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite)), deren Positionswechsel unter den Körperregionen des Rumpfes des Insassen 40 aufgrund des Somatotyps weniger wahrscheinlich ist. Dadurch kann der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 unabhängig vom Somatotyp des Insassen 40 sicher blockieren, wenn der Außenbeutel 21 gepresst wird.
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Wie in 7B dargestellt, ist die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise auf der Insassenseite 40 des Innenbeutels 23 angeordnet. Unter den Poitionen ist es weniger wahrscheinlich, dass sich der Grad des Pressens des Außenbeutel 21 durch den Insassen 40 unterscheided. Somit kann die auf der Insassenseite 40 des Innenbeutels 23 angeordnete Gaszirkulationsöffnung 24 ausreichend mit dem Außenbeutel 21 in Kontakt gebracht werden. Dadurch kann der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 sicher blockieren.
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In Variante 1 der vorliegenden Ausführungsform kann die Gaszirkulationsöffnung 24 auf der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Innenbeutels 23 angeordnet werden. 8A und 8B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Variante 1 der Ausführungsform 1 in der Insasseneingengung durch den Seitenairbag; 8A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2 in 2A in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung und 8B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4 in 6A in einer mittleren Phase der Insassenbeschränkung. Unebenheiten können am dem Insassen zugewandten Seitenabschnitt 40 der Fahrzeugseitenwand 50 vorhanden sein, und solche Unebenheiten können unter bestimmten Bedingungen zwischen Positionen einen wesentlichen Unterschied bezüglich des Grads des Pressens des Außenbeutels 21 durch die Fahrzeugseitenwand 50 verursachen. Wenn die Position der Gaszirkulationsöffnung 24 hingegen so eingestellt ist, dass sie einem flachen Abschnitt (einem Abschnitt mit weniger Unebenheiten) der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandt ist, wenn der Außenbeutel 21 gedrückt wird, kann der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung sicher blockieren, selbst wenn die Gaszirkulationsöffnung 24 auf der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Innenbeutels 23 angeordnet ist, wie bei der vorliegenden Variation.
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Eine Vielzahl von Gaszirkulationsöffnungen 24 kann vorgesehen sein. Dies kann die Gasmenge, die vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 strömt, in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung erhöhen, was zu einem schnelleren Aufblasen und Entfalten des Außenbeuteils 21 im seitlichen Raum zwischen der Fahrzeugseitenwand 50 und dem Seitenabschnitt des Insassen 40 führt. Dabei kann der Außenbeutel 21 den Insassen 40 sicher schützen.
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In Variante 2 der vorliegenden Ausführungsform kann beispielsweise die Gaszirkulationsöffnung 24 auf jeder der dem Insassen 40 zugewandten Seite und der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Innenbeutels 23 angeordnet werden. 9A und 9B sind schematische Ansichten einer Seitenairbagvorrichtung der Variante 2 der Ausführungsform 1 in der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 9A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2 in 2A in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung und 9B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4 in 6A in einer mittleren Phase der Insassenbeschränkung. In der vorliegenden Variation, in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung, kann der Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnungen 24 blockieren. Der Öffnungsbereich der Gaszirkulationsöffnung 24, die auf der Insassenseite 40 des Innenbeutels 23 angeordnet ist, und der Öffnungsbereich der Gaszirkulationsöffnung 24, die auf der Fahrzeugseitenwand 50 des Innenbeutels 23 angeordnet ist, können gleich oder verschieden sein.
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Die Gaszirkulationsöffnung 24 kann eine beliebige Form aufweisen und weist vorzugsweise eine kreisförmige Form auf, wie in 6A dargestellt.
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(Spätstadium der Insassenbeschränkung)
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10A und 10B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung von Ausführungsform 1 in einem späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 10A zeigt einen Zustand von einer Außenseite und 10B zeigt einen Zustand von einer Oberseite aus. 10A und 10B veranschaulichen schematisch den Zustand 40 ms nach Beginn der Aktivierung der Aufblasvorrichtung 10.
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Wenn die Verschiebung der Fahrzeugseitenwand 50 durch die Seitenkollision weiter zunimmt und der Raum zwischen dem Insassen 40 und der Fahrzeugseitenwand 50 kleiner wird als der in 6B dargestellte Raum, wird der Außenbeutel 21 weiter zwischen den Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt, wie in 10B dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt bleibt, ähnlich wie in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung, die Gaszirkulationsöffnung 24 durch den gepressten Außenbeutel 21 blockiert. Dadurch wird der Gasstrom vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 weiterhin behindert und der Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau gehalten. Wenn der Außenbeutel 21 hingegen stärker gepresst wird als der in 6B gezeigte Zustand, wird das Gas im Inneren des Außenbeutels 21 durch die Entlüftungsöffnung 22 weiter zur Außenseite Seitenairbags 20 geleitet. Dadurch kann der Außenbeutel 21 seinen weichen Zustand beibehalten.
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Daher verursachen der Innenbeutel 23 und der Außenbeuteil 21 auch im späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag 20, ähnlich der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung, einen Unterschied im Innendruck. Die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, wird durch den Außenbeutel 21, der in einem weichen Zustand ist, geschützt, während der Rücken 45, der ein relativ starker Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, durch den inneren Beutel 23 mit einem auf einem hohen Niveau gehaltenen Innendruck geschützt wird.
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Wie vorstehend beschrieben, wird in der vorliegenden Ausführungsform bei Beschränkung des Insassen 40 durch den Seitenairbag 20 bei einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs die für den Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24 durch den gepressten Außenbeutel 21 blockiert, so dass der Innendruck im Innenbeutel 23 über einen langen Zeitraum auf einem hohen Niveau gehalten wird. Dabei kann der Seitenairbag 20 (insbesondere der Innenbeutel 23) auch bei hoher Queraufprallgeschwindigkeit des Fahrzeugs und hoher Aufprallenergie eine Aufprallenergie von der Fahrzeugseitenwand 50 aufnehmen. Im Gegensatz dazu ist der Innenbeutel 23 entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31, d.h. entlang des Rückens 45 des Insassen 40, angeordnet, so dass die Reaktionskraft aus dem Seitenairbag 20 (Innenbeutel 23) vom Rücken 45, der ein relativ robuster Abschnitt ist, des Rumpfes des Insassen 40 aufgenommen wird. Dabei wird kein großer Aufprall auf die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, aufgebracht, und der Insasse 40 kann entsprechend geschützt werden.
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Die anderen Komponenten der zu verwendenden Seitenairbagvorrichtung 1 können den Komponenten konventionell bekannter Seitenairbagvorrichtungen ähnlich sein.
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[Ausführungsform 2]
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Im Folgenden wird eine Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei das Aufblas- und Entfalteverhalten des Seitenairbags im Mittelpunkt steht. Die Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform ist ähnlich wie die Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 1, mit Ausnahme der Struktur des Innenbeutels. Auf die übereinstimmenden Merkmale wird daher hier nicht näher eingegangen.
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(Vor Inflation und Einsatz)
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Der Seitenairbag 20 vor dem Aufblasen und Entfalten ist ähnlich wie der unter Bezugnahme auf 1 beschriebene.
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(Frühes Stadium der Insassenbeschränkung)
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11A und 11B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der zweiten Ausführungsform in einem frühen Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 11A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 11B zeigt einen Zustand von oben gesehen. 12A und 12B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 11A; 12A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A1-A2 und 12B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B1-B2.
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Wenn ein Fahrzeug eine seitliche Kollision mit dem Hindernis 60 hat (z.B. ein anderes Fahrzeug) und die Aufblasvorrichtung 10 aktiviert wird, wird das von der Aufblasvorrichtung 10 erzeugte Gas in den Seitenairbag 20 eingeleitet und der Seitenairbag 20 wird aufgeblasen, während er sich entfaltet. Die vom aufgeblasenen Seitenairbag 20 ausgeübte Kraft reißt dann die Außenschicht 32 der Rückenlehne 31 auf. Dabei, wie in den 11A und 11B, bläst sich der Seitenairbag 20 auf und entfaltet sich (vollständige Entfaltung) im Seitenraum zwischen der Fahrzeugseitenwand 50 und einem Seitenabschnitt des Insassen 40. Dementsprechend ist der Außenbeutel 21, der aufgeblasen wird, während er sich entfaltet, so dass ein übermäßigen Anstieg des Innendrucks vermeiden werden kann, und so dass er weich sein kann, in der Lage, den gesamten Torso (einschließlich der Brust 41 und des Rückens 45) des Insassen 40 zu schützen.
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Wie in den 12A und 12B (11A) gezeigt, wird der Außenbeutel 21 aus dem äußeren Basisgewebeteil 25A hergestellt. Das äußere Basisgewebeteil 25A weist eine Beutelform auf, die durch Verbinden der Basisgewebeteile 25a, 25b und 25c, wie in 4 dargestellt, entlang des Umfangsverbindungsabschnitts 26a so hergestellt ist, dass die Marken X1 bis X7 mit den jeweils identischen Marken verbunden sind. Das äußere Basisgewebeteil 25A in Form eines Beutels kann durch Verbinden des Umfangsabschnitts eines einzelnen Basisgewebeteils in einem einfach gefalteten Zustand hergestellt werden.
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Wie in den 12A und 12B (11A) dargestellt, besteht der Innenbeutel 23 aus einem Basisgewebeteil, das einen Bereich bildet, der durch einen Teil des äußeren Basisgewebeteils 25A definiert ist, das den Außenbeutel 21 bildet, und einem Trennwanndbasisgewebeteil 29, das mit dem äußeren Basisgewebeteil 25A verbunden ist, um einen Raum innerhalb des Außenbeutels 21 zu unterteilen. Insbesondere ist jede Kante 29a des Trennwandbasisgewebeteils 29, wie in 13 dargestellt, mit anderen Abschnitten als den Kanten des äußeren Basisgewebeteils 25A verbunden, die aus den Basisgewebeteilen 25a, 25b und 25c an den Verbindungsabschnitten 27b bestehen, um einen Raum innerhalb des Außenbeutels 21 zu unterteilen. 13 ist eine schematische Draufsicht eines in den 11A, 12A und 12B dargestellten Trennwandbasisgewebeteils. Die Kanten (Umfangsabschnitte) des von den Kanten 29a verschiedenen Trennwandbasisgewebeteils 29 und ein Teil der Kante des äußeren Basisgewebeteils 25A, das aus den Basisgewebeteilen 25a, 25b und 25c besteht, sind an Umfangsverbindungsabschnitten 26b (die auch als Teil der Umfangsverbindungsabschnitte 26a fungieren) so verbunden, dass sich die Marken X2 und die entsprechenden Marken Y4 überlagern und die Marken X3 und die entsprechenden Marken Y5 übereinander liegen. Dies führt dazu, dass der Innenbeutel 23 aus dem Basisgewebeteil gebildet ist, das einen Bereich bildet, der durch einen Teil der Basisgewebeteile 25a und 25b definiert ist, die das äußere Basisgewebeteil 25A und das Trennwanndbasisgewebeteil 29 bilden.
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Das verwendete Trennwandbasisgewebeteil 29 kann ein Gewebe sein, das durch das Weben von Garn, wie beispielsweise Garn aus Nylon 66 oder Garn aus Polyethylenterephthalat (PET), gebildet wird. Um die Hitzebeständigkeit und die Luftdichtigkeit zu verbessern, kann die Oberfläche des Trennwandbasisgewebeteils 29 mit einer anorganischen Substanz wie beispielsweise Silizium beschichtet sein.
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(Mittlere Stufe der Insassenbeschränkung)
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14A und 14B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 14A zeigt einen Zustand von außen gesehen und 14B zeigt einen Zustand von oben gesehen. 15A und 15B sind schematische Querschnittsansichten entlang der Linien in 14A; 15A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 und 15B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie B3-B4.
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Wenn die Verschiebung der Fahrzeugseitenwand 50 durch die Seitenkollision zunimmt und der Raum zwischen dem Insassen 40 und der Fahrzeugseitenwand 50 kleiner wird als der in 11B dargestellte Raum, wird der Außenbeuteil 21 des Seitenairbags 20 im aufgeblasenen und ausgelösten Zustand zwischen den Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt, wie in 14B dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt blockiert der gepresste Außenbeuteil 21, wie in 15B dargestellt, die für den Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24. Dies verhindert den Gasstrom vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 und hält den Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau. Der Außenbeuteil 21 ist hingegen mit der Entlüftungsöffnung 22 versehen, die dazu ausgebildet ist, mit der Außenseite des Seitenairbags 20 in Verbindung zu stehen. Somit wird beim Pressen des Außenbeutels 21 das Gas im Außenbeutel 21 durch die Entlüftungsöffnung 22 nach außen abgeführt. Dadurch kann der Außenbeutel 21 weich mit einem entsprechend eingestellten Innendruck sein.
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Daher haben der Innenbeuteil 23 und der Außenbeutel 21 in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag 20 eine Differenz im Innendruck. Die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, wird durch den Außenbeutel 21 in einem weichen Zustand geschützt, während der Rücken 45, der ein relativ starker Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, durch den Innenbeuteil 23 mit einem auf einem hohen Niveau gehaltenen Innendruck geschützt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist, wie in 14A dargestellt, der Innenbeuteil 23 entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31, d.h. entlang des Rückens 45 des Insassen 40, angeordnet und kann so den Rücken 45 sicher schützen.
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Wie in 15B dargestellt, ist die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise auf der Insassenseite 40 des Innenbeutels 23 angeordnet. Die Gaszirkulationsöffnung 24 kann auf der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Innenbeutels 23 oder auf jeder der dem Insassen 40 zugewandten Seite und der der Fahrzeugseitenwand 50 zugewandten Seite des Innenbeutels 23 angeordnet sein.
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(Spätstadium der Insassenbeschränkung)
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16A und 16B sind schematische Ansichten der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 2 in einem späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag; 16A zeigt einen Zustand von einer Außenseite und 16B zeigt einen Zustand von einer Oberseite gesehen.
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Wenn die Verschiebung der Fahrzeugseitenwand 50 durch die Seitenkollision weiter zunimmt und der Raum zwischen dem Insassen 40 und der Fahrzeugseitenwand 50 kleiner wird als der in 14B dargestellte Raum, wird der Außenbeuteil 21 weiter zwischen dem Insassen 40 und die Fahrzeugseitenwand 50 gedrückt, wie in 16B dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt bleibt, ähnlich wie in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung, die Gaszirkulationsöffnung 24 durch den gepressten Außenbeutel 21 blockiert. Dadurch wird der Gasstrom vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 weiterhin behindert und der Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau gehalten. Im Gegensatz dazu wird das Gas im Inneren des Außenbeutels 21, wenn der Außenbeuteil 21 stärker gepresst wird als in 14B dargestellt, durch die Entlüftungsöffnung 22 weiter nach außen ausgestoßen. Dadurch kann der Außenbeutel 21 seinen weichen Zustand beibehalten.
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Folglich weisen der Innenbeutel 23 und der Außenbeutel 21 auch im späten Stadium der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag 20, ähnlich wie bei der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung, einen Unterschied im Innendruck auf. Die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, wird durch den Außenbeutel 21 in einem weichen Zustand geschützt, während der Rücken 45, der ein relativ starker Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, durch den Innenbeutel 23 mit einem auf einem hohen Niveau gehaltenen Innendruck geschützt wird.
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Wie vorstehend beschrieben, wird auch in der vorliegenden Ausführungsform die für den Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24 durch den gepressten Außenbeutel 21 während der Beschränkung des Insassen 40 durch den Seitenairbag 20 bei einer seitlichen Kollision eines Fahrzeugs blockiert, so dass der Innendruck im Innenbeutel 23 über einen langen Zeitraum auf einem hohen Niveau gehalten wird. Dabei kann der Seitenairbag 20 (insbesondere der Innenbeutel 23) auch bei hoher Queraufprallgeschwindigkeit des Fahrzeugs und hoher Aufprallenergie eine Aufprallenergie von der Fahrzeugseitenwand 50 aufnehmen. Hingegen ist der Innenbeutel 23 entlang der Erstreckungsrichtung (Höhenrichtung) der Rückenlehne 31, d.h. entlang des Rückens 45 des Insassen 40, angeordnet, so dass die Reaktionskraft aus dem Seitenairbag 20 (Innenbeutel 23) von dem Rücken 45, der ein relativ starker Abschnitt ist, des Rumpfes des Insassen 40 aufgenommen wird. Dabei wird kein großer Aufprall auf die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes des Insassen 40 ist, ausgeübt, und der Insasse 40 kann entsprechend geschützt werden.
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[Ausführungsform 3]
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Eine Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 wird im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben. Die Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 ist der Seitenairbagvorrichtung von der Ausführungsform 1 ähnlich, mit Ausnahme der Struktur des Innenbeutels. Auf die gleichen Merkmale wird daher hier nicht näher eingegangen.
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Hierin ist der beschriebene Insasse 40 ein Seitenaufpralldummy, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt. Genauer gesagt, kann in einigen Fällen ein Seitenaufpralldummy vom Typ WS50, der einen Insassen mit einem Standardsomatotyp simuliert, auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzen, während in anderen Fällen ein Seitenaufpralldummy vom Typ WS5, der einen Insassen mit einem kleinen Somatotyp simuliert, auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzen kann. 17 ist eine schematische Ansicht einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag mit einem Seitenaufpralldummy vom Typ WS50, der auf einem Fahrzeugsitz sitzt. 18 ist eine schematische Ansicht einer Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3 in einer mittleren Stufe der Insassenbeschränkung durch den Seitenairbag mit einem Seitenaufpralldummy vom Typ WS5, der auf einem Fahrzeugsitz sitzt. 17 und 18 sind Seitenansichten der Seitenairbagvorrichtung von der Ausführungsform 3.
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Wie vorstehend beschrieben, blockiert der gepresste Außenbeuteil 21 in der mittleren Stufe der Insassenbeschränkung (und in der späten Stufe der Insassenbeschränkung) durch den Seitenairbag 20 die am Innenbeutel 23 vorgesehene Gaszirkulationsöffnung 24. Dies verhindert den Gasstrom vom Innenbeutel 23 zum Außenbeutel 21 und hält den Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau. Folglich kann, wie in den 17 und 18 dargestellt, der Rücken 45, der ein relativ starker Abschnitt eines Rumpfes 47 ist, von jedem des Seitenaufpralldummys 40A vom Typ WS50 und des Seitenaufpralldummys 40B vom Typ WS5 durch den Innenbeutel 23 mit einem Innendruck auf einem hohen Niveau geschützt werden. In diesem Fall entspricht die Größe des Innenbeutels 23 dem Rücken 45 des Seitenaufpralldummys 40A vom Typ WS50, kann aber für den Rücken 45 des Seitenaufpralldummys 40B vom Typ WS5 zu groß sein. Dementsprechend kann die Brust 41, die ein relativ schwacher Teil des Rumpfes 47 des WSS-Seitenaufpralldummys 40B ist, auch durch den Innenbeutel 23 geschützt werden.
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Jedoch ist der Innenbeutel 23 in der vorliegenden Ausführungsform weiterhin mit einer Gaseinstellöffnung 70 versehen, die dazu ausgebildet ist, mit dem Außenbeutel 21 zusätzlich zur Gaszirkulationsöffnung 24 in Verbindung zu stehen, wie in den 17 und 18 dargestellt. Die Gaszirkulationsöffnung 24 und die Gaseinstellöffnung 70 sind auf der Insassenseite (in der vorliegenden Ausführungsform auf der Seite des Seitenaufpralldummys 40A vom Typ WS50 oder der Seite desSeitenaufpralldummys 40B vom Typ WS5) des Innenbeutels 23 angeordnet.
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Die Gaseinstellöffnung 70 ist auf einer Oberseite in Bezug auf die Gaszirkulationsöffnung 24 angeordnet. Vorzugsweise sind das Gaszirkulationsöffnung 24 an einem unteren Abschnitt des Innenbeutels 23 und die Gaseinstellöffnung 70 an einem oberen Abschnitt des Innenbeutels 23 angeordnet. Der Begriff „unterer Abschnitt des Innenbeutels 23“ bedeutet hierin einen unteren Abschnitt in Bezug auf den mittleren Abschnitt in Aufwärts/Abwärts-Richtung des Innenbeutels 23. Der Begriff „oberer Abschnitt des Innenbeutels 23“ bedeutet hierin einen oberen Abschnitt in Bezug auf den mittleren Abschnitt in Aufwärts/Abwärts-Richtung des Innenbeutels 23.
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Insbesondere, wie in den 17 und 18 dargestellt, ist das Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise an einer Position angeordnet, die die Hüfte 46 des Seitenaufpralldummys 40A vom Typ WS50, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, und die Hüfte 46 des Seitenaufpralldummys WS5, 40B, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, überlappt. Dabei kann der gepresste Außenbeutel 21 die Gaszirkulationsöffnung 24 sicher blockieren, unabhängig vom Somatotyp des Insassen, insbesondere unabhängig davon, ob es sich bei dem Insassen um einen Insassen mit einem Standardsomatotyp wie dem Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50 oder um einen Insassen mit einem kleinen Somatotyp wie dem Seitenaufpralldummy 40B handelt.
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Weiterhin, wie in den 17 und 18 dargestellt, ist die Gaseinstellöffnung 70 vorzugsweise in einer Position angeordnet, die die Schulter 43 des Seitenaufpralldummys 40A vom Typ WS50 überlappt, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, und nicht die Schulter 43 des Seitenaufpralldummys 40B vom Typ WS5, der auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt.
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Dabei kann der gepresste Außenbeutel 21, ähnlich wie die Gaszirkulationsöffnung 24, die Gaseinstellöffnung 70 blockieren, wenn ein Insasse mit einem Standardsomatotyp wie dem Seitenaufpralldummy 40A (oder ein Insasse mit einem größeren Somatotyp) auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt und den Innendruck im Innenbeutel 23 auf einem hohen Niveau hält. Somit kann der Innenbeutel 23 mit einem auf hohem Niveau gehaltenen Innendruck den Rücken 45 eines Insassen mit einem Standardsomatotyp wie dem Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50 (oder einem Insassen mit einem größeren Somatotyp) schützen.
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Jedoch darf der gepresste Außenbeutel 21, anders als die Gaszirkulationsöffnung 24, die Gaseinstellöffnung 70 nicht blockieren, wenn ein Insasse mit einem kleinen Somatotyp wie dem Seitenaufpralldummy 40B auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt. In diesem Fall kann das Gas im Inneren des Innenbeutels 23 durch die Gaseinstellöffnung 70 in den Außenbeutel 21 strömen, so dass der Innenbeutel 23 mit einem entsprechend eingestellten Innendruck weich wird. Selbst wenn der Innenbeuteil 23 die Brust 41 eines Insassen mit einem kleinen Somatotyp wie der Seitenaufpralldummy 40B vom Typ WS5 überlappt, kann der Innenbeutel 23 im weichen Zustand die Brust 41 schützen.
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Wie vorstehend beschrieben, kann in der vorliegenden Ausführungsform die Gaseinstellöffnung 70 den Innendruck im Seitenairbag 20, insbesondere im Innenbeutel 23, entsprechend dem Somatotyp eines sitzenden Insassen entsprechend steuern und den Insassen unabhängig vom Somatotyp angemessen schützen.
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Eine bevorzugte Position der Gaseinstellöffnung 70 ist insbeondere in 19 dargestellt. 19 ist eine schematische Ansicht der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3, die die bevorzugten Positionen der Gaseinstellöffnungen und der Gaszirkulationsöffnungen veranschaulicht. 19 ist eine Seitenansicht der Seitenairbagvorrichtung der Ausführungsform 3. In einem Zustand, in dem der Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50, wie in 19 dargestellt, zunächst auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, wird die Drehachse eines Oberschenkels 48 als erster Punkt P1 (auch als „Hüftpunkt“ bezeichnet), und die Gelenkmitte zwischen der Schulter 43 und dem Rumpf 47 als zweiter Punkt P2 definiert. Als nächstes wird ein zweidimensionales Koordinatensystem (X, Y) (Einheit: mm) durch den Ursprung, der der erste Punkt P1 ist, die Y-Achse, die eine erste gerade Linie (auch als „Torso-Linie“ bezeichnet) ist, deren positive Richtung sich vom ersten Punkt P1 zum zweiten Punkt P2 erstreckt, und die X-Achse, die eine zweite gerade Linie ist, die senkrecht zur ersten geraden Linie verläuft, und deren positive Richtung sich zu einer Vorderseite des Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50 hin erstreckt, definiert. In diesem zweidimensionalen Koordinatensystem überlappt die Gaseinstellöffnung 70 vorzugsweise einen inneren Bereich eines Vierecks mit den vier Eckpunkten (90, 469), (56, 399), (-107, 452) und (-60, 546).
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Eine bevorzugte Position der Gaszirkulationsöffnung 24 ist insbesondere auch in 19 dargestellt. In einem Zustand, in dem der Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50, wie in 19 dargestellt, auf dem Fahrzeugsitz 30 sitzt, ist zunächst die Drehachse eines Oberschenkels 48 als erster Punkt P1 und die Gelenkmitte zwischen der Schulter 43 und dem Rumpf 47 als zweiter Punkt P2 definiert. Als nächstes wird ein zweidimensionales Koordinatensystem (X, Y) (Einheit: mm) durch den Ursprung, der der erste Punkt P1 ist, die Y-Achse, die eine erste gerade Linie ist, deren positive Richtung sich vom ersten Punkt P1 zum zweiten Punkt P2 erstreckt, und die X-Achse, die eine zweite gerade Linie ist, die senkrecht zur ersten geraden Linie verläuft und deren positive Richtung sich zu einer Vorderseite des Seitenaufpralldummys 40A hin erstreckt, definiert. In diesem zweidimensionalen Koordinatensystem überlappt die Gaszirkulationsöffnung 24 vorzugsweise einen Innenbereich eines Vierecks mit den vier Eckpunkten (66, 63), (45, -73), (-159, -2) und (-139, 167).
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Wie in den 17 und 18 dargestellt, weist die Gaseinstellöffnung 70 vorzugsweise einen gleichen oder kleineren Öffnungsquerschnitt auf wie die Gaszirkulationsöffnung 24. Dadurch kann die Gaseinstellöffnung 70 den Innendruck im Innenbeutel 23 entsprechend dem Somatotyp des sitzenden Insassen leicht steuern.
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Die Gaseinstellöffnung 70 kann eine beliebige Form aufweisen und weist vorzugsweise eine kreisförmige Form auf, wie in den 17 und 18.
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Wie in den 17 und 18 dargestellt, kann im Innenbeutel 23 das Basisgewebeteil 25d an einem Verbindungsabschnitt 27c verbunden sein. Dadurch wird in einem Teil des Innenbeutels 23 ein nicht aufgeblasener Abschnitt gebildet. Selbst wenn der Innenbeutel 23 also eine sich ausdehnende Form von einem oberen Abschnitt zu einem unteren Abschnitt aufweist, um den Oberschenkel 48 eines Insassen (in der vorliegenden Ausführungsform der Seitenaufpralldummy 40A vom Typ WS50 oder der Seitenaufpralldummy 40B), wie in 20 dargestellt, zu schützen, kann der nicht aufgeblasene Abschnitt am mittleren Abschnitt des Innenbeutels 23 die Überlappung des Innenbeutels 23 mit der Brust 41 und seiner Umgebung des Insassen reduzieren. Dadurch kann der Außenbeutel 21 allein im weichen Zustand die Brust 41 des Insassen leicht schützen. 20 ist eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie A3-A4 in den 17 und 18.
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Die vorstehenden Ausführungsformen sind nicht dazu bestimmt, den Anwendungsbereich der Erfindung einzuschränken. Jedes der Merkmale in den Ausführungsformen kann im Sinne der Erfindung entsprechend entfernt, ergänzt, modifiziert und/oder kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1:
- Seitenairbagvorrichtung
- 10:
- Aufblasvorrichtung
- 11:
- Bolzen
- 20:
- Seitenairbag
- 21:
- Außenbeutel
- 22:
- Entlüftungsöffnung
- 23:
- Innenbeutel
- 24:
- Gaszirkulationsöffnung
- 25A:
- äußeres Basisgewebeteil
- 25B:
- inneres Basisgewebeteil
- 25a, 25b, 25c, 25d:
- Basisgewebeteil
- 26a, 26b:
- Umfangsverbindungsabschnitt
- 27a, 27b, 27c:
- Verbindungsabschnitt
- 28:
- Vorderer Abschnitt des Innenbeutels
- 29:
- Trennwandbasisgewebeteil
- 29a:
- Kante des Trennwandbasisgewebeteils
- 30:
- Fahrzeugsitz
- 31:
- Sitzlehne (Rückenlehne)
- 32:
- Außenschicht
- 33:
- Seitenrahmen
- 34:
- Polsterauflage
- 40:
- Insasse (Seitenaufpralldummy)
- 40A:
- Seitenaufpralldummy vom Typ WS50
- 40B:
- Seitenaufpralldummy vom Typ WS5
- 41:
- Brust
- 42:
- Oberarm
- 43:
- Schulter
- 44:
- Bauch
- 45:
- Rücken
- 46:
- Hüfte
- 47:
- Rumpf
- 48:
- Oberschenkel
- 50:
- Fahrzeugseitenwand
- 60:
- Hinderniss
- 70:
- Gaseinstellöffnung
- P1:
- erster Punkt (Mitte des Drehpunktes eines Oberschenkels)
- P2:
- zweiter Punkt (Mitte des Gelenks zwischen Schulter und Rumpf)
- X1, X2, X3, X4, X5, X6, X7, Y1, Y2, Y3, Y4, Y5:
- Marke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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