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Die Erfindung betrifft eine Rückhaltevorrichtung zur Sicherung einer Person in einer liegenden oder gegenüber einem Sitzen stark geneigten Position auf einem Sitz- und/oder Liegeelement innerhalb eines Kraftfahrzeugs, wobei die Rückhaltevorrichtung ein flexibles, flächiges Sicherungsmittel aufweist, welches in einer Gebrauchsposition zumindest einen Teil der Körperoberfläche der Person bedeckt und das Sitz- und/oder Liegeelement einen kopfseitigen Endbereich aufweist.
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Zukünftig soll Passagieren autonom geführter Kraftfahrzeuge die Möglichkeit eröffnet werden, insbesondere Langstreckenfahrten in einer Komfortposition oder auch schlafend, in Liegendposition absolvieren zu können.
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Jedoch kann auch bei autonom geführten Kraftfahrzeugen, welche zudem untereinander vernetzt sein können, - beispielsweise durch Gegenwart weiterer am Verkehr teilnehmender, insassengeführter Kraftfahrzeuge - nicht ausgeschlossen werden, dass der Insassentransport stets unfallfrei verläuft. Um einen Insassen im Falle eines Unfallgeschehens abzusichern ist es demnach notwendig, Rückhaltevorrichtungen zu etablieren, welche einen Schutz der Insassen auch in einer Komfort- oder Liegendposition gewährleisten.
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Eine Rückhaltevorrichtung, welche die Sicherheit sowie den Komfort adressiert ist, ist beispielsweise aus der
DE 10 2014 213 301 A1 bekannt. Um die Sicherung von Personen in einer Komfortposition oder Liegendposition in dem Kraftfahrzeug während der Fahrt wesentlich zu verbessern und dabei zugleich auch hohe Ansprüche an den Komfort zu erfüllen, ist die Rückhaltevorrichtung mit einer Einrichtung zur Reduzierung eines Freiraums zwischen der Person und dem Flächenelement ausgestattet, um das zuvor lose auf dem Körper der Person liegende textile Flächenelement zu straffen und der Kontur des Körpers anzupassen.
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Auch die
US 2012/0187671 beschreibt eine Rückhaltevorrichtung mit einem insbesondere textilen Flächenelement wie einer Weste, die eine Person in einer Liegendposition auf einem Schlafplatz sichert. Das Flächenelement ist hierfür über einen Haltegurt mit einem Aufrollmechanismus verbunden, welcher über eine Kontrolleinheit gesteuert das Flächenelement bei einem Unfall vorspannt. Der Schlafplatz ist zudem mit Airbags ausgestattet, welche sich bei einem Unfall, im Speziellen einem Überschlag entfalten und insbesondere Kopf-/Nackenverletzungen vermeiden sollen.
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In der
DE 10 2016 009 579 A1 werden zudem Ausgestaltungsmöglichkeiten einer Rückhaltevorrichtung beschrieben, die einen liegenden Transport einer Person quer zur Fahrtrichtung auf der Rücksitzbank eines Kraftfahrzeugs ermöglichen sollen. Die Ausgestaltungsmöglichkeiten umfassen hierbei einen zusätzlichen Becken- oder Dreipunktgurt sowie ein Airbag-System. Zur Vermeidung einer Schleuderbewegung der Person in Richtung des Vordersitzes wird zudem eine Arretierung des Beckens sowie der Schulterpartie offenbart, welche durch eine schalenförmige Ausgestaltung der Sitzfläche erreicht werden kann. Hierfür ist eine feste oder ausklappbare Becken- und Schulterstütze vorgesehen, welche auch erst bei einem Unfall durch eine Kontrolleinheit gesteuert auslösbar ist. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass die Sicherung der Person lediglich bei einer Lage quer zur Fahrtrichtung gegeben ist.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass diese eine gesteigerte Sicherung der Person auch bei einer Lage längs zur Fahrtrichtung und insbesondere einer beliebigen Lage zur Fahrtrichtung gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Rückhaltevorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also eine Rückhaltevorrichtung zur Sicherung einer Person in einer liegenden oder gegenüber dem Sitzen stark geneigten Position auf einem Sitz- und/oder Liegeelement innerhalb eines Kraftfahrzeugs vorgesehen.
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Insbesondere sollte hierbei das Sitz- und/oder Liegeelement als ein Fahrzeugsitz aufweisend einen Liegezustand ausgebildet sein. Das Sitz- und/oder Liegeelement, respektive der Fahrzeugsitz, kann hierbei einerseits ausschließlich einen Liegezustand aufweisen und somit nicht im eigentlichen Sinne eines Sitzes verstanden werden. Jedoch ist es ebenso möglich, dass im Gegensatz zu dem ausschließlichen Liegezustand, in welchem das Sitz- und/oder Liegeelement, respektive der Fahrzeugsitz, quasi als eine Liege ausgeführt ist, eine andere Ausführungsform darin besteht, dass das Sitz- und/oder Liegeelement, respektive der Fahrzeugsitz, sowohl ein Sitzzustand als auch einen Liegezustand aufweist, zwischen welchen dieses respektive dieser überführbar ist.
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Hierbei kann Sitz- und/oder Liegeelement, respektive der Fahrzeugsitz, einteilig ausgeführt, aus einer Fußauflage, einer Unterschenkelauflage sowie einer Oberschenkel- und/oder Beckenauflage, einer Rückenauflage und einer Kopfstütze bestehen. Andererseits ist es ebenso denkbar, dass das Sitz- und/oder Liegeelement mehrteilig mit beispielsweise separat ausgeführter und miteinander verbundener Unterschenkelauflage, Oberschenkel- und/oder Beckenauflage sowie Rückenauflage und Kopfstütze ausgeführt ist.
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Erfindungsgemäß weist die Rückhaltevorrichtung weiterhin ein flexibles, flächiges Sicherungsmittel auf, welches in einer Gebrauchsposition zumindest einen Teil der Körperoberfläche der Person bedeckt. Dabei ist es denkbar, dass das Sicherungsmittel innerhalb des Kraftfahrzeugs stationär mittels eines Fixiermittels lösbar fixiert ist. Das flexible, flächige Sicherungsmittel kann dabei beispielsweise als eine Decke oder aber auch als ein Schlafsack oder Sitzsack ausgeführt sein und eine wesentliche Sicherungsfunktion der auf dem Sitz- und/oder Liegeelement befindlichen Person übernehmen.
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Überdies weist das Sitz- und oder Liegeelement erfindungsgemäß einen kopfseitigen Endbereich auf, wobei die Rückhaltevorrichtung in dem kopfseitigen Endbereich eine Stützeinrichtung mit zumindest zwei - insbesondere beidseitig der Person verteilt angeordneten - Stützelementen für die - insbesondere Schultern oder Schultern und den Kopf der - Person aufweist. Hierdurch kann es vorteilhaft ermöglicht werden, die auf dem Sitz- und/oder Liegeelement befindliche Person in einer Unfallsituation wie beispielsweise einem Heckaufprall auf dem Sitz- und/oder Liegeelement zu sichern, insbesondere in Kombination mit dem flexiblen, flächigen Sicherungsmittel. Das flächige Sicherungsmittel, beispielsweise eine Sicherungsdecke, würde demnach die Person auf dem Sitz- und/oder Liegeelement grundsichern. Die zusätzliche Sicherung der Person gegenüber einem im Wesentlichen horizontalen Abgleiten von dem Sitz- und/oder Liegeelement würde entsprechend über die im kopfseitigen Endbereich befindliche Stützeinrichtung erfolgen. Es ist möglich, dass die Stützeinrichtung und hierbei die Stützelemente der Stützeinrichtung in einem permanenten Kontakt mit der Person steht, respektive stehen oder dieser Kontakt erst in einer Unfallsituation hergestellt wird. Stehen die Stützelemente nicht permanent, sondern erst in einer Unfallsituation im Kontakt mit der Person, ist dies geeignet, den Komfort der Person in einer unkritischen Normalsituation, wie z. B. dem unkritischen Fahren des Kraftfahrzeugs während des Transports der Person zu erhöhen.
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Das vorstehend beschriebene Beispiel der Sicherung der Person über die Stützeinrichtung im Falle eines Heckaufpralls ist selbstverständig nur dann einschlägig, wenn das Sitz- und/oder Liegeelement in üblicher Ausrichtung im Kraftfahrzeug angeordnet ist, d. h. der kopfseitige Endbereich ist in Richtung des Hecks, ein fußseitiger Endbereich in Richtung der Front des Kraftfahrzeugs positioniert. Bei anderweitiger Ausrichtung des Sitz- und/oder Liegeelements im Kraftfahrzeug sind auch eine Sicherung bei einem Frontalaufprall oder einem Seitenaufprall möglich.
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Die Stützelemente der Stützeinrichtung sollten sich, wie bereits erwähnt, beidseitig der Person, insbesondere zumindest beidseitig der Schultern, respektive der Schulterpartien der Person, erstrecken. Zusätzlich hierzu ist zudem eine Erstreckung im Bereich des Kopfs denkbar, um diesem eine seitliche Abstützung zu ermöglichen. Die Stützelemente können hierbei allgemein als Polster ausgeführt sein oder eine Polsterung aufweisen. Hinsichtlich der Höhe der Stützelemente wäre es notwendig, dass sich diese zumindest bis zur Höhe der Schultern erstrecken, hierbei insbesondere ausgehend von der Liegeebene des Sitz- und/oder Liegeelements, um die Sicherung der Person zu gewährleisten. Es ist hierbei möglich, dass die Stützelemente ein von der Liegeebene des Sitz- und/oder Liegeelements ansteigendes, keilförmiges Seitenprofil aufweisen, um der Person z. B. ein einfaches, selbstständiges Auflegen auf das Sitz- und/oder Liegeelement zu ermöglichen und/oder den Sichtbereich der Person nicht übermäßig zu beeinträchtigen. Das ansteigende Seitenprofil wäre in sinnvoller Weise ausgehend von einem Bereich in der die Positionierung des Unterarms, des Ellenbogens oder des Oberarms der Person erfolgt, in Richtung der Schultern und/oder des Kopfs ansteigend gerichtet.
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Denkbar ist hierbei, dass die Stützeinrichtung und im Speziellen die Stützelemente feststehend und somit unbeweglich gegenüber dem Sitz- und/oder Liegeelement ausgeführt, respektive ein Bestandteil des Sitz- und/oder Liegeelements ist oder sind.
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Neben einer feststehenden Anordnung der Stützeinrichtung und hierbei insbesondere der Stützelemente ist zudem eine Anpassung an eine sich unterscheidende Körpergröße der sich auf dem Sitz- und/oder Liegeelement befindlichen Person durch ein Verstellen der Stützeinrichtung in Richtung der Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements möglich. Hierfür wäre auch allgemein ein Messmittel oder auch ein Messmittelverbund notwendig, sodass die Position der Person und insbesondere die Position der Schultern der Person auf dem Sitz- und/oder Liegeelement bestimmbar sind. Das Messmittel oder der Messmittelverbund könnten hierbei im Sitz- und/oder Liegeelement angeordnete Druckaufnehmer sein. Vorstellbar ist weiterhin eine im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnete Bildverarbeitungseinrichtung. Das Verstellen der Stützeinrichtung kann dabei insbesondere durch eine translatorisch bewegliche Anordnung der Stützelemente in Richtung der Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements an dem Sitz- und/oder Liegeelement erfolgen.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Stützelemente ferner um eine Schwenkachse aus einer Liegeebene des Sitz- und/oder Liegeelements verschwenkbar oder aus der Liegeebene - insbesondere translatorisch - zustellbar. Das Verschwenken oder Zustellen sollte dabei zwischen einer Nichtgebrauchsstellung und einer Gebrauchsstellung erfolgen. Die Schwenkachse kann dabei insbesondere quer zur Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements ausgerichtet sein. Durch die verschwenkbare oder zustellbare Ausführung der Stützelemente kann es ermöglicht werden, dass die Stützelemente bei Bedarf beispielsweise aus dem Sitz- und/oder Liegeelement hervortreten und bis zum Eintreten eines solchen Bedarfs mit der Liegeebene eine im Wesentlichen gemeinsam abschließende Fläche bilden. Dies führt vorteilhaft dazu, dass die Stützeinrichtung den Komfort der auf dem Sitz- und/oder Liegeelement befindlichen Person nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt. Der Bedarf des Verschwenkens oder der Zustellung der Stützelemente könnte durch die Person selbst initiiert werden, wenn seitens der Person in Gebrauchsposition verschwenkt oder zugestellte Stützelemente gewünscht sind. In jedem Fall tritt der Bedarf beispielsweise im Fall einer Unfallsituation oder bereits in einer Vor-Unfallsituation ein, sodass die Stützelemente aus einer Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt oder zugestellt werden. Dieses Verschwenken oder Zustellen würde in Abhängigkeit verschiedener Fahrparameter des Kraftfahrzeugs durch eine Steuereinheit initiiert werden, wobei zudem die Position der Person auf dem Sitz- und/oder Liegeelement berücksichtigt werden sollte. Praxisgerecht würde das Verschwenken oder Zustellen über Stellglieder verwirklicht, wobei jedes Stützelement oder mehrere Stützelemente mit einem Stellglied mittelbar oder unmittelbar wirkverbunden sein kann oder können. Zu beachten ist bei dem Verschwenken oder Zustellen der Stützelemente, dass diese, respektive die Stützeinrichtung, möglichst einen Sicherheitsabstand zu der Person aufweisen, damit ein Verletzungsrisiko beim Verschwenken oder Zustellen der Stützelemente minimiert wird. Um jedoch eine möglichst geringe Gleitstrecke der Person sicherzustellen, ist es denkbar, das Verschwenken oder Zustellen der Stützelemente mit einem Verstellen und hierbei insbesondere einer translatorischen Bewegung in Richtung der Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements zu kombinieren.
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Als weithin günstig zeigt es sich zudem, wenn die Schwenkachse in einem Winkel größer 0 Grad und kleiner 90 Grad - insbesondere 30 Grad bis 60 Grad und besonders bevorzugt 45 Grad - zur Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements ausgerichtet ist. Hierdurch ergibt sich eine eher trichterförmige Sicherung der insbesondere Schultern respektive Schulterpartien der Person, was eine überaus vorteilhafte Verteilung der, durch die Rückhaltung respektive die Sicherung mittels der Stützeinrichtung, auf die Person wirkenden Kräfte bewirkt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung stellt sich ferner als erfolgversprechend dar, wenn jedes Stützelement zumindest einen der Person zugewandt auslösenden Airbag aufweist oder das Stützelement zumindest ein der Person zugewandt auslösender Airbag ist. Ist ein Stützelement derart ausgebildet, dass dieses einen Airbag oder mehrere Airbags aufweist, sollte das Stützelement neben dem Airbag oder den Airbags über einen Träger verfügen, an welchem der Airbag oder die Airbags der Person zugewandt angeordnet ist, respektive sind. Der Airbag kann hierbei einerseits ein Airbag sein, welcher in einer Standardform, respektive einfachen geometrischen Grundformen, vorliegt und beispielsweise lediglich die Schultern, respektive Schulterpartien, der Person abdeckt. Andererseits kann der Airbag eine an den Verlauf des Trägers angepasste Form aufweisen und neben den Schultern, respektive Schulterpartien, zudem Teile des Kopfs und/oder Halses sowie Teilbereiche des Oberarms abdecken, wodurch die Sicherung der Person gesteigert werden kann. Mit gleichem Ziel können jedoch auch mehrere Airbags an dem Träger angeordnet sein, welche dem Verlauf des Trägers folgen. Dabei können die Airbags jeweils in im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Abschnitten des Trägers angeordnet sein. Die Ausgestaltung der Stützelemente durch Anordnung zumindest einen Airbags an dem Träger bietet den Vorteil, dass ein inertialer Sicherheitsabstand zur Person gewährleistet werden kann, welcher ein Kollisionsrisiko mit der Person während eines Verschwenkens oder Zustellens der Stützelemente der Stützeinrichtung minimiert.
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In diesem Zusammenhang bieten sich mehrere Möglichkeiten, die Sicherung der Person mittels der Stützeinrichtung über die jeweils zumindest einen Airbag aufweisenden Stützelemente zu realisieren. Einerseits ist es denkbar, dass die einen Airbag sowie einen Träger aufweisenden Stützelemente in einer Unfallsituation mittelbar oder unmittelbar durch ein Stellglied aus der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt oder zugestellt und die Airbags auf das Verschwenken oder Zustellen folgend oder gar während des Verschwenkens oder Zustellens ausgelöst werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass die Stützelemente in einer Vor-Unfallsituation aus der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt oder zugestellt werden und ein jeder Airbag erst in einer Unfallsituation ausgelöst wird. Tritt diese nicht ein, sondern entsteht aus einer möglichen Vor-Unfallsituation wiederum eine Normalsituation, können die Stützelemente aus der Gebrauchsposition in die Nichtgebrauchsposition rückgeschwenkt oder rückgestellt werden.
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Eine günstige Weiterbildung der Erfindung liegt jedoch zudem darin begründet, dass jedes Stützelement durch Auslösen des zumindest einen Airbags aus der Liegeebene des Sitz- und/oder Liegeelements verschwenkbar oder zustellbar ist. Hierbei wäre neben dem zumindest einen am Träger angeordneten Airbag kein separates Stellglied notwendig, um das Verschwenken oder Zustellen der Stützelemente zu ermöglichen. Der Airbag wäre hierbei so ausgeführt und/oder an dem Träger angeordnet, dass sich dieser bei einem Auslösen des Airbags beispielsweise an dem Sitz- und/oder Liegeelement so abstützt, dass das Stützelement aufgrund der Expansion des zumindest einen Airbags verschwenkt oder zugestellt wird. Diese Möglichkeit der Sicherung der Person mittels der Stützeinrichtung wäre insbesondere in einer Unfallsituation anwendbar.
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Als ferner vielversprechend kann es angesehen werden, wenn jedes Stützelement einen Bügel und einen mit dem Bügel sowie dem Sitz- und/oder Liegeelement verbundenes, flexibles - insbesondere textiles - Flächenelement aufweist. Diese Ausgestaltung minimiert vorteilhaft den notwendigen Bauraumbedarf für die Stützelemente, wobei sich durch eine überdies mögliche einseitige Anordnung des Bügels insbesondere an dem Sitz- und/oder Liegeelement ein hoher Sicherheitsabstand zur Person, respektive zum Kopf der Person, realisieren lässt, sodass insbesondere bei einem Verschwenken des den Bügel sowie das Flächenelement aufweisenden Stützelements ein Kollisionsrisiko mit dem Kopf der Person minimiert werden kann. Zudem ist bedingt durch die Kinematik bei einem Verschwenken des Bügels als Teil des Stützelements sowie der Anordnung des insbesondere textilen Flächenelements, welches beispielsweise als ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, ein Netz oder ein weiterer Stoff ausgebildet sein kann, eine enge Umschlingung der Schultern, respektive der Schulterpartien, möglich.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist weiterhin dann gegeben, wenn die Stützeinrichtung durch Verschwenken des Bügels der Stützeinrichtung mit von der Körpergröße der Person abhängigem Schwenkwinkel an die Körpergröße der Person anpassbar verstellbar ist. Hierbei kann das Flächenelement, welches am Bügel sowie an dem Sitz- und/oder Liegeelement angeordnet ist, eine Lose aufweisen, welche z. B. im Sitz- und/oder Liegeelement verstaut angeordnet sein kann und sich beim Verschwenken des Bügels entfaltet. Je geringer hierbei die Körpergröße der auf dem Sitz- und/oder Liegeelement befindlichen Person, desto höher ist der Schwenkwinkel ausgeführt, sodass die Stützeinrichtung weiter in Richtung der Längsachse, entgegen dem kopfseitigen Endbereich des Sitz- und/oder Liegeelements zugestellt wird. Im gleichartigen Zusammenhang ergibt sich ein geringerer Schwenkwinkel je höher die Körpergröße der Person ist. Je geringer der Schwenkwinkel, desto geringer ist wiederum die Verstellung der Stützeinrichtung in Richtung der Längsachse, entgegen des kopfseitigen Endbereich des Sitz- und/oder Liegeelements.
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Eine Stützeinrichtung, deren Stützelemente einen Bügel sowie ein Flächenelement aufweisen, könnte zudem zumindest eine Kraftbegrenzung, insbesondere zumindest eine Kraftbegrenzung je Stützelement, aufweisen, wobei das Verschwenken des Bügels bei Erreichen oder Überschreiten einer Grenzkraft gestoppt, respektive der Schwenkwinkel begrenzt wird.
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Günstig ist es ebenso, wenn jede Stützeinrichtung durch in Richtung der Längsachse beabstandete Anordnung zumindest zweier - insbesondere translatorisch - zustellbarer Stützelemente an die Körpergröße der Person anpassbar verstellbar ist. Hierbei sollte zur Sicherung der Person in Abhängigkeit der Körpergröße der Person zumindest eines von wenigstens zwei Stützelementen zugestellt werden. Das zumindest eine zugestellte Stützelement kann hierbei als ein Polster ausgebildet sein oder eine Polsterung aufweisen, wobei das Zustellen durch wenigstens ein Stellglied erfolgen kann. Ebenso ist jedoch denkbar, dass die Stützeinrichtung als Airbag ausgeführt ist, wobei die Stützeinrichtung durch Auslösen des Airbags aus der Liegeebene des Sitz- und/oder Liegeelements zugestellt werden kann. Die eigentliche Anpassung an die Körpergröße der Person erfolgt durch ein entsprechend selektives Zustellen der Stützelemente, wobei je geringerer Körpergröße ein vom kopfseitigen Endbereich weiter beabstandetes Stützelement zugestellt wird.
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In einer weiteren überaus vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das flächige Sicherungsmittel eine in einem fußseitigen Endbereich des Sitz- und/oder Liegeelements befindliche Abspannung auf, über welche die Sicherung der - respektive eine Haltewirkung auf die - Person mittels des flächigen Sicherungsmittels auf dem Sitz- und/oder Liegeelement erhöhbar ist. Es ist hierbei denkbar, dass diese Abspannung in einer Vor-Unfallsituation oder einer Unfallsituation beispielsweise mittels eines Retraktors eine Straffung erfährt. Hierbei kann die Abspannung als ein Gurt, der Retraktor als ein Gurtspanner ausgebildet sein.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist ferner dadurch als erfolgversprechend gekennzeichnet, dass die Rückhaltevorrichtung in einem fußseitigen Endbereich des Sitz- und/oder Liegeelements - fußrückenseitig der Person - wenigstens einen das Sitz- und/oder Liegeelement zumindest im Bereich der Person - quer zur Längsachse des Sitz- und/oder Liegeelements - überspannenden Querairbag aufweist, wodurch eine zusätzliche Sicherung der Person etabliert werden kann. Besonders vorteilhaft könnte der Querairbag dabei Teil des flächigen Sicherungsmittels sein.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- 1, 2 zwei Ansichten einer Weiterbildung der Rückhaltevorrichtung;
- 3a bis 3c eine Rückhaltevorrichtung mit unterschiedlich gerichteten Schwenkachsen;
- 4a bis 4d eine Ausführungsform der Stützelemente mit Bügel und Flächenelement;
- 5a, 5b eine an die Körpergröße der Person anpassbare Stützeinrichtung;
- 6a, 6b eine Ausführungsform der Stützelemente mit Airbags sowie Träger;
- 7a, 7b eine Ausführungsform der Rückhaltevorrichtung mit Airbag;
- 8a, 8b ein Sicherungsmittel mit Abspannung;
- 9 eine Stützeinrichtung mit zustellbaren Stützelementen.
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Die 1 und 2 zeigen eine Weiterbildung der Rückhaltevorrichtung 1. Die Rückhaltevorrichtung 1 dient hierbei der Sicherung der in liegender Position auf dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 befindlichen Person 2, wobei das Sitz- und/oder Liegeelement 3 zudem den kopfseitigen Endbereich 5 aufweist und im Grunde als ein Fahrzeugsitz mit einer Liegestellung ausgeführt ist. Die Rückhaltevorrichtung 1 weist überdies das flexible, flächige Sicherungsmittel 4 auf, welches in der dargestellten Gebrauchsposition einen Teil der Körperoberfläche der Person 2 bedeckt. Im kopfseitigen Endbereich 5 weist die Rückhaltevorrichtung 1 weiterhin die Stützeinrichtung 6 mit zwei Stützelementen 7 für die Person 2 auf, welche zudem beidseitig der Person 2 verteilt angeordnet sind. Die Stützelemente 7 sind in dieser Weiterbildung als einfache Polster ausgeführt und erstrecken sich beidseitig der Schultern, respektive der Schulterpartien, sowie im Bereich des Kopfs der Person 2, wobei dies dem Kopf unter anderem in einer Unfallsituation eine seitliche Abstützung gewährleistet. Zudem ist die Ausformung der Stützelemente 7 dargestellt, wobei sich diese ausgehend von der Liegeebene 9 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 über die Höhe der Schultern erstrecken, um die Sicherung der Person 2 zu gewährleisten. Die Stützelemente 7 weisen dabei ein von der Liegeebene 9 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 ansteigendes, keilförmiges Seitenprofil auf, welches ausgehend von dem Bereich in der die Oberarme der Person 2 positioniert sind, in Richtung der Schultern, respektive des Kopfs der Person, ansteigend verläuft.
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Die 3a bis 3c zeigen die Rückhaltevorrichtung 1, wobei diese derart ausgeführt ist, dass die Stützelemente 7 um die Schwenkachse 8 aus der Liegeebene 9 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 verschwenkbar sind, was in der 3b mittels des Pfeils P angedeutet ist. Hierbei ist die Schwenkachse 8 in der Ausführungsform der 3a und 3b quer zur Längsachse 10 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 ausgerichtet. In der 3c hingegen ist die Schwenkachse 8 im Winkel a zur Längsachse 10 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 ausgerichtet.
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Den 4a bis 4d ist eine Ausführung der Stützelemente 7 mit dem Bügel 12 sowie dem mit dem Bügel 12 sowie dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 verbunden, flexiblen Flächenelement 13 aufgezeigt. Die Bügel 12 sind hierbei lediglich einseitig mit dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 verbunden, wobei die Stützelemente 7 der 4a und 4b feststehend, die Stützelemente 7 der 4c und 4d um die Schwenkachse 8 aus der Liegeebene 9 verschwenkbar ausgebildet sind. Die 4c und 4d verdeutlichen zudem das Verschwenken der Stützelemente 7, was über den Pfeil P angedeutet ist und zudem der Bügel 12, respektive das Stützelement 7, in zwei Positionen dargestellt ist. Der Bügel 12, respektive das Stützelement 7, ist hierbei in den 4c und 4d in Nichtgebrauchsposition, welche über den Anfang des Pfeiles P verdeutlicht ist und in der 4c zudem in Gebrauchsposition dargestellt, welche sich in Richtung der Spitze des Pfeils P ergibt.
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Die in der 4d dargestellte Nichtgebrauchsposition der als Bügel 12 und Flächenelement 13 ausgebildeten Stützelemente 7 spiegelt sich nochmals in schematisch stark vereinfachter Form in der 5a wider, wobei die 5a bis 5c das Verstellen der Stützeinrichtung 6 zur Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen der auf dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 befindlichen Personen 2 aufzeigen. Das Verstellen der Stützeinrichtung 6 erfolgt hierbei durch Verschwenken des Bügels 12 um den von der Körpergröße der Person 2 abhängigen Schwenkwinkel 14. Hierfür weist das Flächenelement 13, welches am Bügel 12 sowie an dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 angeordnet ist, die in 5a dargestellte Lose 18 auf, welche zunächst im Sitz- und/oder Liegeelement 3 verstaut angeordnet ist und sich beim Verschwenken des Bügels 12 entfaltet. Je geringer hierbei die Körpergröße der auf dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 befindlichen Person 2 ist, desto höher ist der Schwenkwinkel 14 ausgeführt, wie dies in den 5b und 5c dargestellt ist. Die in 5c dargestellte Person 2 weist eine geringere Körpergröße auf, als die in 5b dargestellte Person 2, sodass der in 5c dargestellte Schwenkwinkel 14 größer als der in 5b dargestellte Schwenkwinkel 14 ist und hierdurch die Stützeinrichtung 6 der 5c entgegen dem kopfseitigen Endbereich 5 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 weiter in Richtung der Längsachse 10 zugestellt ist als die Stützeinrichtung der 5c.
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In den 6a bis 6c sind Ausführungsformen von Stützelementen 7 dargestellt, wobei die Stützelemente 7 der 6a und 6b jeweils einen, die Stützelemente 7 der 6c jeweils drei der Person 2 zugewandt auslösende Airbags 11 aufweisen, wobei die Airbags 11 ausgelöst aufgezeigt sind. Neben dem jeweiligen Airbag 11 oder den Airbags 11 weist jedes der Stützelemente 7 den Träger 19 auf, an welchem der Airbag 11 oder die Airbags 11 der Person 2 zugewandt angeordnet ist, respektive sind. Der in der 6a dargestellte Airbag 11 liegt hierbei in einer einfachen geometrischen Grundform vor und deckt lediglich die Schultern, respektive die Schulterpartien der Person 2, ab. Der Airbag 11 hingegen, welcher in der 6b an dem Träger 19 angeordnet dargestellt ist, weist eine an den Verlauf des Trägers 19 angepasste Form auf und deckt neben den Schultern, respektive Schulterpartien, zudem Teile des Kopfs und Halses sowie Teilbereiche des Oberarms der Person 2 ab. In 6c wiederum sind drei Airbags 11 an dem Träger 19 so angeordnet, dass diese dem Verlauf des Trägers 19 folgen, wobei diese in im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Abschnitten des Trägers 19 angeordnet sind. Alle Stützelemente 7 sind weiterhin um die jeweiligen Schwenkachsen 8 verschwenkbar ausgebildet, wobei das Verschwenken der Stützelemente 7 in der in 6a dargestellten Ausführungsform durch die Stellglieder 20 erfolgt. Folgend auf das Verschwenken ist zudem das Auslösen der Airbags 11 mittels der Pfeile P angedeutet. Im Gegensatz hierzu erfolgt das Verschwenken der Stützelemente 7 der 6b und 6c ausschließlich durch Auslösen der Airbags 11.
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Den 7a und 7b ist eine Rückhaltevorrichtung 1 zu entnehmen, welche neben der Stützeinrichtung 6 eine weitere Sicherung gegen ein Gleiten der Person 2 auf dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 insbesondere während einer Unfallsituation verhindern respektive minimieren soll. Hierbei ist im fußseitigen Endbereich 15 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 ein das Sitz- und/oder Liegeelement 3 im Bereich der Person 2 überspannender Querairbag 17 angeordnet. Der Querairbag 17 ist dabei Teil des Sicherungsmittels 4.
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Die 8 zeigt zudem eine Rückhaltevorrichtung 1, bei welcher das flächige Sicherungsmittel 4 eine in dem fußseitigen Endbereich 15 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 befindliche Abspannung 16 aufweist, über welche die Sicherung der Person 2 mittels des flächigen Sicherungsmittels 4 auf dem Sitz- und/oder Liegeelement 3 erhöht wird.
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Der 9 ist weiterhin eine Ausführungsform der Stützeinrichtung 6 zu entnehmen, welche je beidseitig der Person 2 angeordnet, drei Stützelemente 7 aufweist, die jeweils aus der Liegeebene 9 des Sitz- und/oder Liegeelements 3 zustellbar sind. Aufgrund der zueinander beabstandeten Anordnung der drei Stützelemente 7 in Richtung der Längsachse 10 lässt sich die Stützeinrichtung 6 hierbei an die Körpergröße der Person 2 anpassend verstellen. Die Stützelemente 7 sind hierbei als ein Polster ausgebildet, wobei das Zustellen der Stützelemente 7 durch jeweils ein Stellglied 20 erfolgt. Die Anpassung an die Körpergröße der Person 2 wird durch ein selektives Zustellen der Stützelemente 7 realisiert. Je geringer die Körpergröße der Person 2 ist, wird hierbei ein weiter vom kopfseitigen Endbereich 5 beabstandetes Stützelement 7 zugestellt. In der Darstellung der 9 ist aufgrund der Körpergröße der Person 2 das am geringsten zum kopfseitigen Endbereich 5 beabstandet angeordnete Stützelement 7 zugestellt. Würde die Person 2 eine geringere Körpergröße aufweisen, so könnte auch das mittlere der dargestellten Stützglieder 7 oder gar das am weitesten vom kopfseitigen Endbereich 5 beabstandet angeordnete Stützglied 7 zugestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückhaltevorrichtung
- 2
- Person
- 3
- Sitz- und/oder Liegeelement
- 4
- Sicherungsmittel
- 5
- Kopfseitiger Endbereich
- 6
- Stützeinrichtung
- 7
- Stützelement
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Liegeebene
- 10
- Längsachse
- 11
- Airbag
- 12
- Bügel
- 13
- Flächenelement
- 14
- Schwenkwinkel
- 15
- Fußseitiger Endbereich
- 16
- Abspannung
- 17
- Querairbag
- 18
- Lose
- 19
- Träger
- 20
- Stellglied
- a
- Winkel
- P
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014213301 A1 [0004]
- US 2012/0187671 [0005]
- DE 102016009579 A1 [0006]