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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung gemäß dem Anspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Vereinzeln jeweiliger Verpackungsmaterialien einer Verpackung gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch 11.
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Der Trend hin zu umweltfreundlichen Verpackungskonzepten mit gewünschten Produktschutzfunktionen erfordert nicht selten einen Verbund aus verschiedenen Verpackungsmaterialien. Eine besondere Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Verpackungsmaterialen, insbesondere bioabbaubare Materialien, wie z.B. papierfaserbasierte Verpackungsteile, mit folienbasierten Verpackungsmaterialien, die für einen ausreichenden Produktschutz eingesetzt werden, derart einzusetzen, dass diese gleichzeitig für eine verbesserte Mülltrennung vorliegen.
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Es sind Verfahren und Kartontrays bekannt, bei denen der komplette Innenbereich des Kartontrays mittels einer ersten Skinfolie ausgekleidet wird, die mit einer zweiten Skin- oder Deckelfolie versiegelt wird, um für ein dazwischen aufgenommenes Produkt, insbesondere ein Lebensmittelprodukt, wie z.B. ein Stück Fleisch, einen vorzugsweise gasdichten Barriereverbund zu schaffen.
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Ferner sind vorderseitig vollständig laminierte oder (folien-)beschichtete flache Kartonzuschnitte bekannt, auf denen ein Produkt, beispielsweise ein Stück Fleisch, mit einer als Deckel ausgebildeten Skinfolie versiegelt wird.
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Bei den bekannten Kartontrays und Kartonzuschnitten wird allerdings durch den Einsatz einer ersten Folie zur vollständigen Auskleidung des Kartontrays bzw. als vollflächige Folienbeschichtung des Kartonzuschnitts und einer weiteren, als Deckel ausgebildeten (Skin-)Folie verhältnismäßig viel Folienmaterial verbraucht. Hinzu kommt, dass wegen des stoffschlüssigen Verbunds zwischen der ersten Folie und des als Träger eingesetzten Kartontrays oder Kartonzuschnitts eine diesbezügliche Materialtrennung kompliziert wird und vom Endverbraucher tendenziell eher nicht durchgeführt wird.
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Die
EP 2 679 510 B1 offenbart eine Lebensmittelverpackung mit einem muldenartig ausgebildeten Behälter, der innenseitig vollständig mittels einer an ihm zumindest abschnittsweise stoffschlüssig befestigten Innenhülle ausgekleidet ist.
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Die
WO 2017/00114 A1 offenbart ein Verfahren zum stoffschlüssigen Verbinden eines einer Verpackungsmaschine zugeführten Strukturelements an einer mittels einer Formstation der Verpackungsmaschine tiefgezogenen Verpackungsmulde.
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Die
DE 20 2018 103 398 U1 offenbart eine Verpackung aus einem flachen Zuschnitt aus Karton und wenigstens einer darauf an der Kartonvorderseite als Verpackungsdeckel angebrachten Kunststofffolie, wobei zwischen der Kunststofffolie und dem Kartonzuschnitt eine Ware eingebracht ist. In einer Weiterbildung ist zwischen der Ware und dem Kartonzuschnitt eine weitere Kunststofffolie, eine Beschichtung, eine Imprägnierung, ein Lack oder eine Papierkaschierung vorgesehen, welche die Kartonvorderseite vollständig bedeckt.
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Der Erfindung liegt angesichts des Stands der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung mit möglichst wenig Kunststoffanteil aber trotzdem mit einer ausreichenden Barriereschutzfunktion zum Verpacken von Produkten, insbesondere Lebensmitteln, bereitzustellen, wobei die eingesetzten Materialien vor allem gegenüber dem Stand der Technik leichter trennbar sind, um eine bessere Wiederverwertung der jeweiligen an der Verpackung eingesetzten Materialien zu ermöglichen. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum einfachen Vereinzeln jeweiliger Verpackungsmaterialien einer Verpackung zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst anhand einer Verpackung gemäß dem Anspruch 1 sowie mittels eines Verfahrens zum Vereinzeln von Verpackungsmaterialien einer Verpackung gemäß dem unabhängigen Anspruch 11.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Gegenüber den bekannten Verpackungen, die durch ein papierfaserbasiertes Verpackungsunterteil ohne eigene Barrierefunktion mit einer gesondert darauf stoffschlüssig und vollflächig anliegenden ersten Skinfolie und einer über das Produkt gezogenen zweiten Skinfolie, die an der ersten Skinfolie anhaftet, gebildet sind, benötigt die erfindungsgemäße Verpackung eine Skinfolie weniger. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess und ermöglicht ein Materialkosteneinsparpotential.
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Die erfindungsgemäße Verpackung umfasst ein papierfaserbasiertes Verpackungsunterteil sowie eine Skinfolie, die mindestens ein Produkt auf dem Verpackungsunterteil fixiert. Weiter erfindungsgemäß weist die Verpackung einen Produktträger auf, der auf dem Verpackungsunterteil aufliegt, wobei der Produktträger einen dem Produkt zugewandten inneren Kontaktbereich für die Skinfolie rings um das darauf platzierte Produkt aufweist, und wobei ein innenliegender Abschnitt der Skinfolie derart am inneren Kontaktbereich anhaftet (z.B. durch stoffschlüssige Haftkräfte, durch Adhäsionskräfte und/oder durch Vorliegen eines Unterdrucks), dass der Produktträger und der innenliegende Abschnitt der Skinfolie einen Verbund bilden, in welchem das Produkt eingeschlossen ist. Dieser Verbund gewährleistet eine hervorragende Produktschutzfunktion für das darin eingebrachte Produkt, beispielsweise eine Fleischportion.
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Weiter erfindungsgemäß umfasst das Verpackungsunterteil einen dem Produkt zugewandten äußeren Kontaktbereich für die Skinfolie rings um den Produktträger, wobei ein außenliegender Abschnitt der Skinfolie derart am äußeren Kontaktbereich anhaftet, dass der Verbund in einer vorbestimmten Position am Verpackungsunterteil fixiert ist.
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Um zu vermeiden, dass das Produkt mit dem papierfaserbasierten Verpackungsunterteil direkt in Kontakt kommt, ist dazwischen der Produktträger als funktionale Trennschicht angeordnet. Der Produktträger liegt lediglich lose auf dem Verpackungsunterteil auf, ohne auf seiner dem Produkt abgewandten Seite mit dem Verpackungsunterteil stoffschlüssig verbunden zu sein.
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Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Verpackung, bei welcher auf das Verpackungsunterteil eine Kunststofffolie, eine Beschichtung, eine Imprägnierung, ein Lack oder eine Papierkaschierung stoffschlüssig aufgetragen ist, ist der Produktträger lediglich als Einlage bzw. Verpackungsunterteilauflage in der erfindungsgemäßen Verpackung eingelegt, ohne eine stoffschlüssige Verbindung mit dem Verpackungsunterteil einzugehen.
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Der als Trenn- bzw. Barriereschicht eingesetzte Produktträger ersetzt daher eine herkömmlich stoffschlüssig sowie ganzflächig aufgebrachte Folienauskleidung im Innenbereich der Verpackung. Obwohl der Produktträger als lose Einlage auf dem Verpackungsunterteil vorliegt, ist seine Positionierung mithilfe der am Produkt enganliegenden Skinfolie und wegen deren Anbringung an den jeweiligen Kontaktbereichen innerhalb der Verpackung ortsfest. Die bei der Erfindung am Produkt enganliegende Skinfolie ermöglicht dabei sowohl eine Fixierung des Produkts auf dem Produktträger als auch eine Fixierung des Produktträgers auf dem Verpackungsunterteil, sodass die Verpackung insgesamt, einschließlich des darin aufgenommenen Produkts, stabil vorliegt.
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Vor diesem Hintergrund lässt sich anhand des erfindungsgemäßen Verpackungskonzepts insgesamt an jeder Verpackung Folienmaterial einsparen. Der Produktträger gewährleistet im Verbund mit dem innenliegenden Abschnitt der Skinfolie trotz des reduzierten Folieneinsatzes dennoch eine gewünschte Produktschutzfunktion für das dazwischen eingeschlossene Produkt.
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Vor allem aber ist die erfindungsgemäße Verpackung derart ausgebildet, dass die daran verwendeten einzelnen Verpackungsmaterialien automatisch getrennt werden, wenn die Skinfolie zum Entpacken des Produkts abgezogen wird. Das Abziehen der Skinfolie - was sowieso vom Endverbraucher zum Herankommen an das eingeschlossene Produkt getan wird - reicht nämlich aus, um die eingesetzten wesentlichen Verpackungskomponenten der Skinfolie des Produktträgers und des Verpackungsunterteils zu vereinzeln. Dabei ist gegenüber dem Stand der Technik kein zusätzliches Abziehen einer das Verpackungsunterteil auskleidenden Folienbeschichtung notwendig. Hiermit weist die erfindungsgemäße Verpackung eine Zwangstrennfunktion auf, die vom Endverbraucher automatisch und intuitiv durchgeführt wird, wenn er das verpackte Produkt durch Abziehen der als Deckel eingesetzten Skinfolie aus der Verpackung herausnehmen möchte.
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Die Erfindung bietet daher eine umweltfreundliche, insbesondere bestens recycelbare Verpackung wegen des daran integrierten Materialtrennkonzepts, die darüber hinaus eine ausgezeichnete Produktschutzfunktion gewährleitstet. Das Verpackungsdesign ist derart ausgebildet, dass für die gewünschte Produktschutzfunktion nur ein Mindestmaß an dafür benötigten Folienmaterialien zum Einsatz kommt.
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Positiv ist auch, dass sich beim Öffnen der Verpackung die Skinfolie derart vom äußeren und inneren Kontaktbereich abziehen lässt, dass der Produktträger nicht auf dem Verpackungsunterteil verrutscht.
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Vorzugsweise ist die Skinfolie manuell abziehbar, um die Skinfolie das papierfaserbasierte Verpackungsmaterial und den Produktträger zur Mülltrennung zu vereinzeln. Dies führt dazu, dass der Endverbraucher die jeweiligen an der Verpackung eingesetzten Materialien besser trennen und unter leichteren Umständen einem Recyclingprozess zuführen kann. Insbesondere ist es mittels der Erfindung für den Verbraucher klar erkennbar, welches Material bioabbaubar und welches recyclingfähig ist.
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Eine Variante sieht vor, dass das Verpackungsunterteil als Kartonschale mit einem Schalenboden und davon abstehenden Seitenwänden ausgebildet ist. Damit lassen sich insbesondere Skinverpackungen für Fleischware umweltfreundlich herstellen.
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Für einen vorteilhaften, geringeren Packstoffverbrauch kann der Produktträger flach ausgebildet sein, eben auf dem Schalenboden aufliegen und diesen insbesondere vollständig bedecken. Als Teil des Verbunds, worin das Produkt insbesondere gasdicht eingeschlossen sein kann, bildet der Produktträger eine flache Trennwand zwischen dem darauf platzierten Produkt und der ihn von unten stützenden Kartonschale aus, um zu vermeiden, dass das Produkt mit dem Kartonboden in Kontakt kommt.
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Vorzugsweise sind Seitenwände des Verpackungsunterteils zumindest abschnittsweise als Führung für den Produktträger ausgebildet, um ihn zielgerichtet innerhalb der Verpackung zu zentrieren.
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Besonders vorteilhaft für die Fixierung des Produktträgers innerhalb der Kartonschale ist es, wenn sich der innere Kontaktbereich des Produktträgers bis zu den jeweiligen Seitenwänden der Kartonschale hin erstreckt. Der innenliegende Abschnitt der Skinfolie kann somit am inneren Kontaktbereich derart anhaften (z.B. durch stoffschlüssige Haftkräfte, Adhäsionskräfte und/oder durch Vorliegen eines Unterdrucks), dass der Haftschluss im inneren Kontaktbereich bis zu den jeweiligen Seitenwänden der Kartonschale reicht. Damit lässt sich der Produktträger umfangseitig zuverlässig auf den Schalenboden niederhalten.
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Für den Produktschutz, insbesondere zum Herstellen einer abdichtenden Versieglung, ist vor allen Dingen das Anhaften des innenliegenden Abschnitts der Skinfolie am inneren Kontaktbereich des Produktträgers entscheidend. Deshalb kann gemäß einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass ein Anhaften der Skinfolie am inneren Kontaktbereich des Produktträgers größer ist als ein Anhaften der Skinfolie am äußeren Kontaktbereich des Verpackungsunterteils. Die eigentliche Siegelung für den Produktschutz wird mittels der hergestellten größeren Haftwirkung zwischen der Skinfolie und dem Produktträger am inneren Kontaktbereich erreicht. Am äußeren Kontaktbereich genügt ein verhältnismäßig geringerer Hafteffekt aus, um die Skinfolie am papierfaserbasierten Verpackungsunterteil zu befestigen und um den Produktträger, einschließlich des darauf positionierten Produkts, innerhalb der Verpackung am Verpackungsunterteil zu fixieren.
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Bei der Herstellung der Verpackung wird das Oberfolienmaterial zum Ausbilden der Skinfolie vorzugsweise innerhalb einer Siegelstation der Verpackungsmaschine vorgeformt und auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau erwärmt. Anschließend wird es mittels eines innerhalb der Siegelstation erzeugten Vakuums schlagartig nach unten auf ein vorgehaltenes Produkt gezogen, wodurch sich das vorgewärmte Oberfolienmaterial als Skinfolie, wie eine zweite Haut, eng am Produkt anlegt, und am darunter als Einlage positionierten Produktträger in dessen inneren Kontaktbereich sowie weiter außen am Verpackungsunterteil in dessen äußeren Kontaktbereich anhaftet (z.B. durch stoffschlüssige Haftkräfte, Adhäsionskräfte und/oder durch Vorliegen eines Unterdrucks).
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Vorzugsweise umfasst die Skinfolie eine zum Produktträger hingewandte thermoplastische Kunststoffschicht, z.B. eine PE-Schicht, die mit einer ihr zugewandten, zumindest im inneren Kontaktbereich des Produktträgers aufgebrachten Beschichtung auf dem Produktträger, z.B. einer Folienbeschichtung mit PE-Anteil oder einem Lack, verklebt ist, um zur Herstellung eines gasdichten Barriereverbunds eine stoffschlüssige Siegelung zu erreichen.
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Der Folienverbrauch kann insbesondere dadurch reduziert werden, dass die Skinfolie direkt ohne Zwischenfolie auf dem papierfaserbasierten Verpackungsunterteil in dessen äußeren Kontaktbereich anhaftet. Anhand des Temperatureinflusses sowie des Drucks auf die bei der Herstellung schlagartig nach unten gezogene Skinfolie kann diese mit ausreichender Haftwirkung mit dem Papierfasermaterial des Verpackungsunterteils verbunden werden. Nach dem Abziehen der Skinfolie liegen die Skinfolie und das papierfaserbasierte Verpackungsunterteil gesondert für die Mülltrennung vor.
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Eine stabile Positionierung des Produkts und des darunter eingelegten Produktträgers kann innerhalb der Verpackung insbesondere dadurch erreicht werden, wenn der Produktträger als eigenständige Platte, vorzugsweise formsteif, ausgebildet ist. Im Gegensatz zu einer dünnen Folienschicht kann der Produktträger dann sogar selbst, als separiert vorliegendes Einlegeteil wesentlich die Stabilität der Verpackung beeinflussen. Ferner kann ein als Platte ausgebildeter Produktträger innerhalb verschiedener Verpackungsgeometrien standardisiert zum Einsatz kommen. Plattenförmige Produktträger sind auch vorteilhaft transportierbar und können insbesondere präzise, sowohl manuell als auch automatisiert, beispielsweise mittels eines Pickers, mit oder ohne darauf platziertem Produkt in der Verpackung eingelegt werden.
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Vorzugsweise ist der Produktträger flüssigkeitsundurchlässig und/oder gasundurchlässig ausgebildet. Gemäß einer Variante weist der Produktträger eine formgebende Trägerschicht, z.B. einen Kartonzuschnitt, mit einer darauf ausgebildeten, gasdichten Lackschicht, Laminatschicht oder Folienbeschichtung, insbesondere mit einem PE-Anteil, auf. Damit ist es möglich, einen stoffschlüssigen Verbund aus Skinfolie und Produktträger herzustellen, um dazwischen das Produkt gasdicht aufzunehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind sowohl das Verpackungsunterteil als auch der Produktträger flach ausbildet. Damit lassen sich insgesamt, besonders flach ausgebildete Verpackungen herstellen.
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Eine Variante sieht vor, dass in horizontaler Projizierung betrachtet der Produktträger kleiner als das papierfaserbasierte Verpackungsunterteil ausgebildet ist. Insbesondere kann der Produktträger hinsichtlich einer Produktgeometrie eine diesbezüglich dezimierte Form unter minimalem Materialeinsatz aufweisen.
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Eine positionsgenaue und stabile Fixierung des Produktträgers innerhalb der Verpackung kann dadurch verbessert werden, dass der Produktträger vieleckig ausgebildet ist.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Vereinzeln eingesetzter Verpackungsmaterialien an einer Verpackung, wobei durch Abziehen einer als Deckel ausgebildeten Skinfolie von einem papierfaserbasierten Verpackungsunterteil ein auf dem Verpackungsunterteil aufliegender Produktträger das Verpackungsunterteil sowie die abgezogene Skinfolie vereinzelt vorliegen.
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Die Vereinzelung der hergestellten Verpackungsmaterialien wird dadurch erreicht, dass der Produktträger lediglich auf dem Verpackungsunterteil aufliegt, ohne damit stoffschlüssig verbunden zu sein. Die am Produkt enganliegende, den Produktträger abdeckende sowie daran und am Verpackungsunterteil anhaftende Skinfolie bewirkt einerseits eine Fixierung des Produkts auf dem Produktträger und andererseits eine Fixierung des Produktträgers am Verpackungsunterteil. Somit kann beim Öffnen der Verpackung eine Zwangstrennung der jeweiligen Packmaterialien durch Abziehen der Skinfolie herbeigeführt werden.
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Indem bei der Erfindung auf eine gesondert am Verpackungsunterteil stoffschlüssig aufgebrachte Auskleidungs- bzw. Beschichtungsfolie als Zwischenschicht zwischen dem Produkt und dem papierfaserbasierten Verpackungsunterteil verzichtet wird und anstelle davon ein lediglich auf dem Verpackungsunterteil lose aufliegender, d.h. nicht damit stoffschlüssig verbundener, Produktträger als eigenständige Einlageeinheit vorgesehen ist, lassen sich insgesamt folienbasierte Verpackungsmaterialien reduzieren, bessere Recyclingeigenschaften erreichen, sowie die Arbeitsstation zum stoffschlüssigen Auskleiden des Verpackungsunterteils, insbesondere des Kartontrays mit einer folienbasierten Beschichtung, einsparen.
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Vorzugsweise wird beim Abziehen der Skinfolie zunächst zumindest teilweise ein außenliegender Abschnitt der Skinfolie vom papierfaserbasierten Verpackungsunterteil und anschließend ein innenliegender Abschnitt der Skinfolie vom Produktträger gelöst, um ein auf dem Produktträger basiertes Produkt freizulegen.
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Eine Variante sieht vor, dass zumindest zeitweise beim Öffnen der Verpackung die Skinfolie zeitgleich vom inneren und vom äußeren Kontaktbereich abgezogen wird. Damit verrutscht der Produktträger nicht beim Abziehen der Skinfolie.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Figuren genauer erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Variante der erfindungsgemäßen Verpackung,
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Verpackung, und
- 3 eine schematische Draufsicht einer muldenartigen Verpackung mit eingelegtem Produktträger und darauf platziertem Produkt.
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1 zeigt eine Verpackung 1. Die Verpackung 1 verfügt über ein papierfaserbasiertes Verpackungsunterteil 2, das als Kartonschale 3 ausgebildet ist. Ferner weist die Verpackung 1 eine Skinfolie 4 auf, die ein Produkt P auf dem Verpackungsunterteil 2 fixiert. Die Skinfolie 4 ist enganliegend über das Produkt P ausgebildet, sodass das Produkt P nahezu ohne Restsauerstoff in der Verpackung 1 eingeschlossen ist.
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Die Kartonschale 3 umfasst einen ebenen Schalenboden 5 sowie davon abstehende Seitenwände 9. 1 zeigt auch, dass unterhalb des Produkts P auf dem Schalenboden 5 der Kartonschale 3 ein Produktträger 6 lose aufliegt. Zwischen dem Produktträger 6 und dem Schalenboden 5 besteht keine stoffschlüssige Verbindung. Gemäß 1 ist der Produktträger 6 als Platte 7 ausgebildet, die den Schalenboden 5 vollständig bedeckt.
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Der Produktträger 6 aus 1 weist einen dem Produkt P zugewandten inneren Kontaktbereich A für die Skinfolie 4 rings um das darauf platzierte Produkt P auf. Ein innenliegender Abschnitt S1 der Skinfolie 4 haftet derart am inneren Kontaktbereich A des Produktträgers 6, dass der Produktträger 6 und der innenliegende Abschnitt S1 der Skinfolie 4 einen Verbund 8 bilden, in welchem das Produkt P eingeschlossen ist. Das Anhaften des innenliegenden Abschnitts S1 der Skinfolie 4 am inneren Kontaktbereich A auf dem Produktträger 6 erzeugt eine hermetisch abdichtende Verbindung für den Verbund 8, um dadurch für das eingeschlossene Produkt P eine gewünschte Schutzfunktion, beispielsweise einen gasdichten Verschluss, zu gewährleisten.
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Ferner zeigt 1, dass das als Kartonschale 3 ausgebildete Verpackungsunterteil 2 einen dem Produkt P zugewandten äußeren Kontaktbereich B für die Skinfolie 4 rings um den Produktträger 6 aufweist. Ein außenliegender Abschnitt S2 der Skinfolie 4 ist derart am äußeren Kontaktbereich B anhaftend befestigt, dass der zwischen den Seitenwänden 9 liegende Verbund 8 in einer vorbestimmten Position X am Verpackungsunterteil 2 fixiert ist.
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2 zeigt eine Verpackung 1' mit einem nicht als Kartonschale, sondern flach ausgebildeten, papierfaserbasierten Verpackungsunterteil 2', das beispielsweise als Kartonzuschnitt vorliegt. Die Verpackung 1' verfügt ferner über eine Skinfolie 4', mittels welcher ein Produkt P' auf dem Verpackungsunterteil 2' fixiert ist. Das eingeschlossene Produkt P' ist von einem Produktträger 6' unterlegt, der lose ohne Stoffschluss auf dem Verpackungsunterteil 2' aufliegt.
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Die Skinfolie 4' besitzt einen innenliegenden Abschnitt S1', der an einem inneren Kontaktbereich A' am Produktträger 6' anklebend haftet, sowie einen außenliegenden Abschnitt S2', der an einem äußeren Kontaktbereich B' am Verpackungsunterteil 2' anhaftet.
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Die in den 1 und 2 gezeigten Verpackungen 1, 1' sind jeweils mit einer Zwangstrennungsfunktion ausgestattet. Das Abziehen der jeweiligen Skinfolien 4, 4' bewirkt nämlich eine jeweilige Vereinzelung des Verpackungsunterteils 2, 2' des Produktträgers 6, 6' sowie der Skinfolie 4, 4'.
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3 zeigt eine wie in 1 muldenartig ausgebildete Verpackung 1 aus der Draufsicht. Insbesondere zeigt 3 in schraffierter Darstellung den inneren Kontaktbereich A, an welchem der innenliegende Abschnitt S1 der Skinfolie 4 (nicht gezeigt) am Produktträger 6, vorzugsweise zum Erzielen einer gasdichten Schutzatmosphäre für das eingeschlossene Produkt P mittels stoffschlüssiger Verbindung, anhaftet. Der innere Kontaktbereich A verläuft rings um das auf dem Produktträger 6 platzierte Produkt P und bildet eine ausreichende Anhaftfläche für den innenliegenden Abschnitt S1 der Skinfolie 4, damit eine zuverlässige Siegelung am Verbund 8 gewährleistet wird. Außerhalb des Produktträgers 6 und des daran ausgebildeten Kontaktbereichs A ist am Verpackungsunterteil 2 der äußere Kontaktbereich B ausgebildet, worin die Skinfolie 4 (nicht gezeigt) direkt am papierfaserbasierten Material des Verpackungsunterteils 2 anhaftet. Eine stoffschlüssige Verbindung der Skinfolie 4 mit dem papierfaserbasierten Verpackungsunterteil 2 ist zum Anheften der Skinfolie am Verpackungsunterteil 2 nicht erforderlich.
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Das erfindungsgemäße Verpackungskonzept lässt sich insbesondere auch an anderen Verpackungsgeometrien als an den in den 1 bis 3 gezeigten Verpackungen einsetzen. Beispielsweise wäre es vorstellbar, dass das als Kartonschale 3 in 1 dargestellte Verpackungsunterteil 2 eine Seitenwandung mit geringerer Höhe als das verpackte Produkt P aufweist. Insbesondere kommen neben dem Einsatz eckiger Verpackungsmaterialien auch rund ausgebildete Verpackungsformen in Zusammenhang mit der Erfindung zum Einsatz.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2679510 B1 [0006]
- WO 2017/00114 A1 [0007]
- DE 202018103398 U1 [0008]