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Die Erfindung betrifft einen Hobel zum Schneiden von Gemüse oder ähnlichen Lebensmitteln, insbesondere für dünne Schnittstärken, mit einer Anlauffläche und einer Ablauffläche, die ein sich quer zur Transportrichtung des Schneidgutes erstreckendes, an der Kante der Ablauffläche angeordnetes Messer aufweist, dessen Abstand zur Anlauffläche die Schneiddicke (Schnittstärke) des bearbeiteten Schneidgutes definiert, und mit einer Einrichtung zum Einstellen unterschiedlicher Schnittstärken und wobei mindestens drei vertikal zu den in parallel zueinander angeordneten Anlauf- und Ablaufflächen verlaufende Linearführungen vorgesehen sind.
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Hobel der genannten Art dienen als Küchengerät zum Abtrennen von Scheiben. Das betreffende Gemüse wie z.B. eine Gurke, eine Möhre oder auch Trüffel wird über eine Führungsfläche, die Anlauffläche geführt, an deren Ende im Abstand zur Führungsfläche ein Messer angeordnet ist, dem sich regelmäßig eine weitere Führungsfläche, die Ablauffläche, anschließt. Das Messer kann geradlinig ausgebildet und quer oder schräg zur Längsachse der Führungsfläche angeordnet sein. Alternativ hierzu sind auch V-förmige Messer bekannt, deren Schneiden spitzwinklig auf einen gemeinsamen Mittelpunkt zulaufen. Nach einer Weiterbildung, die in der
DE 10 2016 115 206 A1 beschrieben wird, ist die Schneide hyperbel- oder parabelförmig gekrümmt.
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In der
DE 298 21 132 U1 wird ein Hobel beschrieben, bei dem zwei seitliche Rahmenteile einstückig mit einer oberen Führungsplatte verbunden sind und die Rahmenteile zum Einschub einer unteren Führungsplatte Nuten in verschiedenen Höhen aufweisen. Je nach gewählter Einschubnut ändert sich der Versatz zwischen dem Messer und der Führungsfläche, d.h. die Schnittstärke, die stufenweise (je nach Anzahl der vorhandenen Nuten) verstellt werden kann. Eine stufenlose Feineinstellung der Schnittstärke ist mit einem solchen Gerät nicht möglich.
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Die
DE 198 27 077 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Lebensmitteln mit einer Rundplatte und einem austauschbaren Zerkleinerungseinsatz, der seitlich in eine Öffnung eingeschoben ist. Der Zerkleinerungseinsatz besteht aus Kunststoff und weist an der Oberseite ein querverlaufendes Messer auf. In Schneidrichtung vor dem Messer ist eine Zuführbahn mittels eines Filmscharniers schwenkbar gelagert und in jeweils einer von mehreren Schwenkpositionen durch einen beweglichen Verstellhebel abgestützt.
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Aus der
DE 35 00 959 A1 ist ein Gemüsehobel bekannt, dessen Führungsfläche durch eine mit dem Grundkörper fest verbundene Zunge und einem daran auswechselbaren Einsatz gebildet ist. Die Zunge ist mittels eines Schiebers in der Neigung verstellbar. In einer Ruheposition befindet sich die Oberfläche der Führungsfläche auf derselben Ebene wie das Messer. Um in einer Weiterbildung dieses Hobels eine andere Schnittstärke einstellen zu können, wird vorgeschlagen, einen eine Führungsfläche aufweisenden Einsatz mittels einer Parallelführung beweglich zu lagern und mögliche stufenweise Parallelversatzpositionen durch Klemmmittel zu fixieren. Hierzu kann ggf. auch eine Schwenkführung des Einsatzes vorgesehen sein. Bei einer solchen Ausführungsform lassen die benutzten Klemmmittel nur eine stufenweise Schnittstärkenveränderung zu.
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Nach der
EP 2 944 441 B1 soll der Gemüsehobel zwei Platten als An- und Ablauffläche aufweisen, deren Neigungsgrad zueinander verstellbar ist, indem eine Keilplatte über eine Verstelleinrichtung auf eine der beiden Platten einwirkt. Abgesehen von dem relativ komplexen Aufbau einer solchen Verstelleinrichtung besteht auch der Nachteil, dass die abgetrennten Scheiben des Schnittgutes keine Planparallelität der oberen und unteren Schnittfläche besitzen, sondern dass die beiden Schnittflächen sich zum hinteren Schnittende keilförmig verjüngen. Dies liegt daran, dass die Führung des Schnittgutes zunächst durch die Anlauffläche bestimmt wird und nach einem gewissen, durch die Messerform bestimmten Schnittweg die Führung des Schnittgutes durch die Messeranordnungen bestimmt wird, was zu einem „Verschwenken der Schnittgutscheibe“ führt.
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Entsprechendes gilt auch für die aus der
DE 33 37 201 C1 bekannten Hobel mittels einer verschiebbaren Keilvorrichtung, die durch ein unterhalb einer Anlauffläche zu deren freien Ende hin verschiebbaren Schlitten gebildet wird, der an einer zwischen der Anlauffläche und dem Schlitten in Längsrichtung wirksamen Keilfläche (Keilrippe) angreift.
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Die
DE 20 2008 002 233 U1 beschreibt einen Küchenhobel der eingangs genannten Art. Dieser Küchenhobel besitzt einen Hobelrahmen, der eine Zuführplatte und eine Auslaufplatte und eine Schneidkante, vorzugsweise in V-Form aufweist. Die Schneidkante ist zwischen der Zuführplatte und der Auslaufplatte angeordnet und an der Auslaufplatte festgelegt. Die Schnittbreite ist stufenlos wählbar, indem die Zuführplatte relativ zu der Auslaufplatte zumindest weitgehend flächenparallel verschiebbar gelagert ist. Hierzu besitzt der Küchenhobel Höhenführungen, in die entsprechende Höhenführungsknebel der Zuführplatte eingreifen, so dass ein Ausweichen der Zuführplatte in eine andere als in senkrechter Richtung verhindert ist. Ferner besitzt der Hobel einen Stellschieber, der seinerseits in einer Seitenführung geführt wird. Dieser Stellschieber weist eine Mehrzahl von Gleitflächen auf, welche mit entsprechenden Gleitkufen einer Zuführplatte korrespondieren. Wird der Stellschieber gegen die Zuführplatte gedrückt, was aufgrund eines Einfädelns der seitlichen Führungsknebel in die Seitenführung erfolgt, so liegen die Leitkufen der Zuführplatte fest auf den entsprechenden Gleitflächen des Stellschiebers auf. Durch ein Verschieben des Stellschiebers etwa in Richtung auf die Schneidkante zu kann die Zuführplatte eine solche Bewegung aufgrund ihrer seitlichen Festlegung nicht mitmachen, weshalb sie wegen der von den Gleitflächen auf die Gleitkufen wirkenden Kraft nach oben ausweicht. In umgekehrter Richtung sorgt eine Umkantung der Gleitfläche, welche in entsprechende Nuten im Bereich der Gleitkufen der Zuführplatten eingreift, für eine Mitnahme bei einer Verschiebung des Stellschiebers in die andere Richtung. Die Festlegung kann für den Stellschieber beispielsweise durch ein Exzenterstellrad erfolgen.
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Die
DE 10 2015 008 077 A1 betrifft einen Hobel mit einem Schnittbreiteneinstellmechanismus, der ein Schnittbreiteneinstellrad mit einer zylindrischen Form mit einem Gewindeabschnitt aufweist, der an der äußeren Umfangsfläche ausgebildet ist und die hintere Fläche einer beweglichen Tragplatte horizontal trägt. Ferner ist eine Gewindeaufnahmeöffnung vorgesehen, die einstückig mit dem Rahmen ausgebildet ist und dazu dient, mit dem Gewindeeinschnitt in Eingriff zu stehen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Hobel der eingangsgenannten Art zu schaffen, der eine stufenlose Schnittstärkenverstellung erlaubt bei der die Gefahr vermieden wird, dass das Schnittgut während des Schnittvorgangs beim Übergang von der Anlauffläche zum Schneidmesser zwangsweise verschwenkt wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Hobel nach Anspruch 1 gelöst. Dieser Hobel ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Anlauffläche und der Ablauffläche sowie zwischen den Linearführungen ein verstellbarer Abstandshalter angeordnet ist, der ein aus einer Gewindespindel und einer Gewindehülse bestehender Gewindetrieb ist und dass als Linearführungen Gewindestifte verwendet werden, die in jeweiligen Führungshülsen verschiebbar gelagert sind. Die Gewindestifte sind mit der An- oder Ablauffläche verbunden und die Führungshülse mit der jeweils anderen Ablauf- oder Anlagefläche.
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Durch diese Maßnahme wird gewährleistet, dass in jeder Schnittstärkeneinstellung die Anlauffläche sowie die Ablauffläche einschließlich der Messer-Schnittkante exakt parallel zueinander angeordnet sind, was eine gleichmäßige Schnittdicke über die gesamte Scheibe gewährleistet. Dies ist insbesondere bei solchen Knollen wie z.B. Trüffeln, bei Wurzelgemüse wie Knoblauch, Meerrettich, Ingwer und Wasibi von erheblicher Bedeutung, die in feinste Scheiben geschnitten werden sollen.
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Die verwendeten Linearführungen, die vertikal zu den An- und Ablaufflächen angeordnet sind, verhindern, dass bei der Verwendung von unter dem Schnittdruck an sich biegsamen An- und Ablaufflachen Durchbiegungen dieser Flächen auftreten, welche der gewünschten Parallelität der jeweiligen Fläche (An- und Ablauffläche, Messerschneidebene) entgegenwirken. Hierzu sollen mindestens drei Linearführungen vorgesehen sein, je nach Ausgestaltung des Messers werden vier, fünf oder mehr solcher Linearführungen gewählt. Die Linearführungen verhindern auf einfache Weise ein Verbiegen oder Verkippen der jeweiligen An- und Ablaufflächen zueinander.
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Der verstellbare Abstandshalter ist nach einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Gewindetrieb, der aus einer Gewindespindel und einer Gewindehülse besteht. So kann beispielsweise die Gewindehülse an der Unterseite einer Anlauffläche befestigt sein, die ihrerseits in einem Rahmen schnittstärkenverschiebbar gelagert ist. In das Innengewinde der genannten Hülse greift eine Gewindespindel, im einfachsten Fall ein Schraubgewinde einer Schraube mit Kopf, ein, wobei der Schraubenkopf mittelbar oder unmittelbar als Anschlagfläche für die Ablauffläche und damit für die Messerhöhen-Positionsfestlegung dient. Durch Verdrehen der Schraube kann stufenlos ein gewünschter Abstand der Anlauffläche zur Ablauffläche und damit zur Messerschneidebene hergestellt werden.
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Alternativ hierzu kann auch eine Exzenterscheibe oder -welle, die beispielsweise über eine Gewindestange betätigt wird, als verstellbarer Abstandshalter verwendet werden.
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Wie bereits erwähnt werden vier oder fünf Linearführungen vorzugsweise verwendet, wobei im Regelfall vier Linearführungen bei Messern mit einer Linearkante und fünf Linearführungen bei V-förmigen Messerklingen oder parabelförmigen Messerklingen verwendet werden. Es ist auch möglich, einen Teil der verwendeten vier oder fünf Stifte unterhalb der Anlauffläche und den anderen Teil an einer Verlängerung der Ablauffläche anzuordnen bzw. zu befestigen und jeweils korrespondierend hierzu die Hülsen auf der gegenüberliegenden Fläche fest verbunden anzuordnen. Der Hülseninnendurchmesser ist bis auf ein notwendiges Spiel identisch mit dem Durchmesser der verwendeten Stifte.
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Die Erfindung ist bei Hobeln mit quer bzw. diagonal angeordneten geraden Klingen oder V-förmigen Klingen anwendbar.
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Insbesondere wird eine Klinge mit einer Schneide verwendet, deren Schneidhälften von zwei beabstandeten Punkten zu einem gemeinsamen Mittelpunkt konvergieren, wobei die Schneide zumindest im Bereich um den gemeinsamen Mittelpunkt bogenförmig gekrümmt ist, insbesondere hyperbel- oder parabelförmig gekrümmt ist. Eine solche Ausgestaltung wird im Einzelnen in den Unterlagen der
DE 20 2016 104 505 U1 beschrieben, auf die im Einzelnen Bezug genommen wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die vier Linearführungen so angeordnet, dass sie an den Ecken eines „gedachten Rechteckes“ angeordnet sind, in dessen Mitte der verstellbare Abstandshalter angeordnet ist und wobei die fünfte Linearführung im Bereich des Mittelpunktes liegt, zu dem die Schneidhälften hin konvergieren. Auf diese Weise wird eine Stabilisierung der An- und Ablaufflächen durch die Linearführungen an den Stellen gewährleistet, in denen die größten Biegemomente auftreten.
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Vorzugsweise sind das Schneidmesser bzw. die Klinge und/oder die Stifte aus Stahl gefertigt, wohingegen die übrigen Teile aus Kunststoff und/oder Holz bestehen. Als Material für den Gewindetrieb bietet sich vorzugsweise ein metallischer Werkstoff an, der den Vorteil einer großen Verschleißfestigkeit hat. Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Hobel von oben,
- 2 eine perspektivische Ansicht desselben Hobels von unten und
- 3 eine Teilansicht der Verstellmechanik für die Anlauffläche des Hobels.
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Der Hobel besitzt einen Rahmen 10, der fest mit einer Ablauffläche 11 verbunden ist, an dessen einer Anlauffläche 13 zugewandten Seite ein Messer 12 vorgesehen ist. Dieses Messer besteht aus Stahl und hat einen parabelförmigen Schneidkantenverlauf. Mit dem Rahmen verbunden ist ebenfalls ein Körper 21, der zur Aufnahme und Führung der Linearführungen sowie des verstellbaren Abstandhalters dient. Dieser Körper besitzt eine Bohrung, durch welche eine Gewindespindel 16 hindurchgeführt ist, die mit ihrem freien Ende in einer Gewindehülse 17 eingeschraubt ist. Am entgegengesetzten Ende besitzt diese Gewindespindel 16 einen Drehknauf 15 durch dessen Betätigung die Spindel in der Gewindehülse 17 gedreht werden kann, wobei die Anlauffläche 13 durch entsprechende Steigungswinkel des Gewindes in Richtung des Doppelpfeils 22 heb- und senkbar ist. An der Unterseite der Anlauffläche 13 sind Stifte 18 angeordnet, die rechtwinklig zur Anlauffläche 13 stehen und in Führungshülsen 19 hineinragen. Die Anordnung dieser Stütze ist wie in 1 durch strichlinierte Kreise dargestellt so gewählt, dass sich der Drehknauf 15 inmitten eines gedachten Rechteckes befindet, an dessen Ecken jeweils ein Gewindestift 18 angeordnet ist. Bei langen Anlaufflächen 13 können auch mehr als vier Gewindestifte verwendet werden. Ein weiterer Gewindestift kann etwa in Höhe der parabelförmig gekrümmten Schneidkante an deren Mittelpunkt angeordnet sein. Jeder dieser Stifte ragt in Führungshülsen 19, die als Bohrungen in dem Körper 21 vorgesehen sind. Der Körper 21 besitzt an seinem aus dem Rahmen 10 herausragenden Ende wahlweise noch einen Handgriff 14. Durch den gewählten Gewindetrieb ist ist eine Hubverstellung der Anlauffläche 13 möglich, wodurch sich der Spalt zwischen dem Messer 12 und der Anlauffläche 13 beliebig fein regulieren lässt. Die Ebene, in der das Messer 12 einerseits liegt und die Ebene der Anlauffläche 13 sind parallel zueinander angeordnet, wobei diese parallele Anordnung einerseits durch die Gewindespindel 16 und die Gewindehülse 17 und deren Führung und andererseits durch die Linearführungen 18, 19 in jeder eingestellten Schnitttiefe gewährleistet ist.
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Das abgeschnittene Gut wird über die Öffnung 20 nach unten abgeworfen bzw. fällt selbsttätig durch diese Öffnung, sofern das Schnittgut über die Anlauffläche 13 in Richtung der Ablauffläche 11 geführt wird. Der Gewindetrieb besteht vorzugsweise aus Metall. Die Gewindestifte 18 sowie das Messer 12 sind aus nicht rostendem Stahl gefertigt. Alternativ können auch Gewindestifte 18 aus Kunststoff verwendet werden. Alle übrigen Teile können aus Kunststoff und/oder Holz bestehen, wobei sich insbesondere die Teile 21, 13 und 11 zur Fertigung durch einen Kunststoffspritzguss eignen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rahmen
- 11
- Ablauffläche
- 12
- Messer
- 13
- Anlauffläche
- 14
- Handgriff
- 15
- Drehknauf
- 16
- Gewindespindel
- 17
- Gewindehülse
- 18
- Gewindestift
- 19
- Führungshülse
- 20
- Öffnung
- 21
- Körper
- 22
- Doppelpfeil