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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gesteinsverarbeitungsmaschine, welche eine Mehrzahl unterschiedlicher Funktionseinheiten aufweist, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten von einem Inaktiv-Zustand in einen Aktiv-Zustand aktivierbar und vom Aktiv-Zustand in den Inaktiv-Zustand deaktivierbar sind, wobei die Gesteinsverarbeitungsmaschine eine Bedienkonsole aufweist, welche dazu ausgebildet ist, die Gesteinsverarbeitungsmaschine in einem Start-Schaltvorgang als einem Betriebszustand-Schaltvorgang von einem schwächer aktiven Betriebszustand in einen stärker aktiven Betriebszustand zu schalten und in einem Stopp-Schaltvorgang als einem Betriebszustand-Schaltvorgang von einem stärker aktiven Betriebszustand in einen schwächer aktiven Betriebszustand zu schalten, wobei in dem stärker aktiven Betriebszustand mehr Funktionseinheiten aktiviert sind als im schwächer aktiven Betriebszustand, wobei die Bedienkonsole eine Mehrzahl von Zustands-Schaltelementen als Schaltelemente aufweist, wobei jedem Zustands-Schaltelement aus der Mehrzahl für wenigstens eine Funktionseinheit ein Zustandsübergang derart zugeordnet ist, dass die Betätigung des Zustands-Schaltelements an der Funktionseinheit über einen Betriebszustand-Schaltvorgang hinweg einen Zustandsübergang zwischen dem Inaktiv-Zustand und dem Aktiv-Zustand bewirkt.
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Solche Gesteinsverarbeitungsmaschinen, wie sie etwa aus der
WO 2019/081186 A bekannt sind, sind etwa Brechmaschinen zur Zerkleinerung von Gesteinsmaterial, Siebmaschinen zur korngrößenbezogenen Sortierung von körnigem Gesteinsmaterial oder kombinierte Brech- und Siebmaschinen. Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung mobile Gesteinsverarbeitungsmaschinen, welche selbstfahrend ihren Einsatzort erreichen und diesen wieder verlassen können. Aufgrund des großen Eigengewichts sind mobile Gesteinsverarbeitungsmaschinen in der Regel raupenmobile Maschinen mit einem Raupenfahrwerk.
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Derartige Gesteinsverarbeitungsmaschinen - nachfolgend auch nur als „Maschine“ bezeichnet - umfassen eine Mehrzahl von Funktionseinheiten, welche ausgehend von einer stillstehenden Maschine in einer vorbestimmten Reihenfolge aktiviert werden müssen, um die Maschine schließlich in einen betriebsbereiten Betriebszustand zu versetzen.
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Da eine Aktivierung von Funktionseinheiten in einer von der vorbestimmten Reihenfolge abweichenden Reihenfolge zu Schäden an der Maschine führen kann oder schlichtweg nicht funktioniert, wurde in der Vergangenheit durch unterschiedliche Gestaltung von Bedienkonsolen versucht, die Fehlbedienung der Maschine durch fehlerhafte Aktivierungsreihenfolge der Funktionseinheiten zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren.
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Grundsätzlich werden Schaltelemente an Bedienkonsolen bisher üblicherweise mit Rücksicht auf den vorhandenen Platzbedarf angeordnet. Es sind Bedienkonsolen bekannt, bei welchem ausgehend von einem zwischenzeitlich erreichten Betriebszustand der Maschine der Bedienperson das jeweils zeitlich nächste in der vorbestimmten Reihenfolge zu betätigende Schaltelement optisch, etwa durch Aufleuchten oder Blinken, angezeigt wird. Ebenso sind Bildschirme an Bedienkonsolen bekannt, welche der Bedienperson das jeweils zeitlich nächste in der vorbestimmten Reihenfolge zu betätigende Schaltelement anzeigen.
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Um über die Anzeige des nächsten zu betätigenden Schaltelements hinaus Fehlbedienungen zu vermeiden, ist es ebenso bekannt, ausgehend von einem erreichten Betriebszustand nur das jeweils nächste zu betätigende Schaltelement für eine Betätigung zu aktivieren, während alle übrigen Schaltelemente funktionslos gestellt werden. Weicht dann die Bedienperson von der vorgegebenen Betätigungsreihenfolge ab, kommt es jedoch mitunter vor, dass die Maschine wegen der wirkungslosen Betätigung eines Schaltelements, das lediglich nicht „an der Reihe“ war, als defekt erachtet wird, was zu einem unerwünschten Produktionsausfall führen kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bedienungssicherheit der eingangs genannten Maschine während der genannten Betriebszustand-Schaltvorgänge: Start-Schaltvorgang und Stopp-Schaltvorgang, gegen unerwünschte Fehlbedienung zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe an einer Gesteinsverarbeitungsmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass jedem Zustands-Schaltelement aus der Mehrzahl von Zustands-Schaltelementen für wenigstens eine Funktionseinheit nur genau ein Zustandsübergang zugeordnet ist. So ist ein erster Satz an Schaltelementen gebildet, welcher am Start-Schaltvorgang beteiligt ist, und ist ein vom ersten verschiedener zweiter Satz an Schaltelementen gebildet, welcher am Stopp-Schaltvorgang beteiligt ist. Dabei ist jeder Satz an Schaltelementen an der Bedienkonsole in einer optisch oder/und haptisch wahrnehmbaren räumlichen Anordnungsbeziehung angeordnet, welche einer vorbestimmten Betätigungsreihenfolge der Schaltelemente des jeweiligen Satzes entspricht.
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Einem Zustands-Schaltelement können also genau eine oder mehr als eine Funktionseinheit zugeordnet sein, deren Aktivierungszustand: Aktiv- oder Inaktiv-Zustand, durch Betätigung des Zustands-Schaltelements änderbar ist. Für wenigstens eine, vorzugsweise für jede durch das Zustands-Schaltelement schaltbare Funktionseinheit ist dem Zustands-Schaltelement jedoch nur eine Zustandsänderung zugeordnet. Befindet sich eine Funktionseinheit bereits in dem Zielzustand der Zustandsänderung, bleibt eine Betätigung des Zustands-Schaltelements zumindest für diese Funktionseinheit wirkungslos.
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Der erste Satz enthält dabei Schaltelemente, die nur am Start-Schaltvorgang beteiligt sind. Der zweite Satz enthält Schaltelemente, die nur am Stopp-Schaltvorgang beteiligt sind. Dies sind bevorzugt diejenigen Zustands-Schaltelemente, denen jeweils für wenigstens eine zugeordnete Funktionseinheit, vorzugsweise jeweils für alle zugeordneten Funktionseinheiten, nur jeweils eine Zustandsänderung zugeordnet ist. Wie weiter unten gezeigt wird, können der erste und der zweite Satz auch wenigstens ein gemeinsames Schaltelement aufweisen, das sowohl am Start- als auch am Stopp-Schaltvorgang beteiligt ist.
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Die Zustands-Schaltelemente sind erfindungsgemäß längs einer optisch oder/und haptisch wahrnehmbaren Betätigungsfolgebahn angeordnet. Die Betätigungsfolgebahn und die Fortschrittsrichtung innerhalb derselben sind optisch oder/und haptisch wahrnehmbar angegeben. Aufgrund der der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge entsprechenden räumlichen Anordnungsbeziehung ist jedem Zustands-Schaltelement aus der Mehrzahl von Zustands-Schaltelementen das jeweils nächste in der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge zu betätigende Zustands-Schaltelement in Fortschrittsrichtung der Betätigung längs der Betätigungsfolgebahn räumlich nächstliegend angeordnet.
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Bevorzugt sind alle Schaltelemente des Start- und des Stopp-Schaltvorgangs längs einer gemeinsamen Betätigungsfolgebahn in Fortschrittsrichtung nacheinander angeordnet.
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Durch die für die Zustands-Schaltelemente angegebene Zuordnung von nur genau einem Zustandsübergang zu der wenigstens einen Funktionseinheit sind für die Aktivierung einerseits und für die Deaktivierung der betroffenen Funktionseinheit andererseits gesonderte Zustands-Schaltelemente vorgesehen. Das ermöglicht zum einen die Trennung der Zustands-Schaltelemente in den ersten Satz von Schaltelementen für den Start-Schaltvorgang und in den zweiten Satz von Schaltelementen für den Stopp-Schaltvorgang. Dies erleichtert zum anderen die konsequente und strikte räumliche Anordnung der Zustands-Schaltelemente entsprechend der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge längs der Betätigungsfolgebahn.
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Die Angabe der Zustandsänderung „über einen Betriebszustand-Schaltvorgang hinweg“, also über den Start-Schaltvorgang oder den Stopp-Schaltvorgang hinweg, soll bedeuten, dass es für die Beurteilung der Zustandsänderung nicht auf eine lediglich vorübergehende Änderung des Aktivierungszustands einer Funktionseinheit während des Betriebszustand-Schaltvorgangs ankommt. Daher soll es unerheblich sein, ob eine Funktionseinheit - aus welchen Gründen auch immer - während des Betriebszustand-Schaltvorgangs, gegebenenfalls mehrfach, aktiviert und wieder deaktiviert wird oder umgekehrt. Relevant ist lediglich, ob die Funktionseinheit nach dem Betriebszustand-Schaltvorgang einen anderen Aktivierungszustand aufweist als vor dem Betriebszustand-Schaltvorgang.
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Grundsätzlich kann der schwächer aktive Betriebszustand jeder beliebige Betriebszustand sein, in welchem die Anzahl aktivierter Funktionseinheiten geringer ist als im stärker aktiven Betriebszustand. Da der Start-Schaltvorgang bevorzugt zur Herstellung der vollen Betriebsbereitschaft der Gesteinsverarbeitungsmaschine führen soll, befindet sich die Maschine im stärker aktiven Betriebszustand bevorzugt in voller Betriebsbereitschaft, in welcher die Maschine vollständig bestimmungsgemäß arbeitsbereit ist bzw. bestimmungsgemäß Gestein verarbeitet.
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Der schwächer aktive Betriebszustand kann ein Betriebszustand vollständigen Maschinenstillstands sein oder kann ein Stand-by-Betriebszustand sein, in welchem Basis-Funktionseinheiten, wie etwa eine Steuervorrichtung und eine Basis-Energieversorgung der Maschine aktiviert sind, Gewerkvorrichtungen zum Transport und zur Verarbeitung sowohl von Gesteinsmaterial als auch von bei der Gesteinsverarbeitung freiwerdendem oder/und entstehendem Aussonderungsmaterial, wie etwa Metallarmierungen, jedoch deaktiviert sind.
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Zur besseren Differenzierung des Start-Schaltvorgangs kann der erste Satz ein erstes Zustands-Schaltelement aufweisen, dessen Betätigung eine erste Energieversorgung als eine Funktionseinheit aktiviert. Diese erste Energieversorgung kann eine Brennkraftmaschine sein, etwa ein Dieselmotor, welche als eine Art Maschinenkraftwerk für die Maschine notwendige Betriebsenergie bereitstellt, gegebenenfalls nach Umwandlung in andere Energieformen, wie etwa als Hydraulikdruck durch Antrieb einer Hydraulikpumpe, als Pneumatikdruck durch Antrieb einer Pneumatikpumpe, als elektrische Energie durch Antrieb eines Generators usw.
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Der erste Satz kann weiter ein zweites Zustands-Schaltelement aufweisen, dessen Betätigung wenigstens eine Gewerkvorrichtung, wie etwa Brecher, Brecherabzugsband, Aufgaberinne, Seitenaustragsband und dergleichen, als weitere Funktionseinheit aktiviert. Im Falle einer mobilen Maschine stellen auch ein Vortrieb erzeugendes Fahrwerk und eine Lenkvorrichtung Gewerkvorrichtungen im Sinne der vorliegenden Anmeldung dar.
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Ebenso kann der zweite Satz ein drittes Zustands-Schaltelement aufweisen, dessen Betätigung wenigstens eine Gewerkvorrichtung deaktiviert. Bevorzugt ist das dritte Zustands-Schaltelement dazu ausgebildet, dieselben Gewerkvorrichtungen zu deaktivieren, die vom zweiten Zustands-Schaltelement aktiviert wurden. Damit der Stopp-Schaltvorgang wenigstens abschnittsweise ein umgekehrtes Abbild des Start-Schaltvorgangs ist, welches im Wesentlichen die gleichen Betätigungen wie der Start-Schaltvorgang erfordert, nur in entgegengesetzter Reihenfolge, kann der zweite Satz ein viertes Zustands-Schaltelement aufweisen, dessen Betätigung die erste Energieversorgung deaktiviert.
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Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass das erste Zustands-Schaltelement dazu ausgebildet ist, durch seine Betätigung nicht nur die erste Energieversorgung, sondern wenigstens eine weitere Funktionseinheit zu aktivieren. Die ausschließliche Funktion einer Aktivierung der ersten Energieversorgung durch das erste Zustands-Schaltelement ist jedoch bevorzugt. Entsprechendes gilt mutatis mutandis für die Deaktivierbarkeit wenigstens einer weiteren Funktionseinheit durch das vierte Zustands-Schaltelement.
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In der Regel weist die Gesteinsverarbeitungsmaschine eine Mehrzahl von Gewerkvorrichtungen auf, um unterschiedliche Aufgaben der Gesteinsverarbeitung, wie etwa Transport, Zerkleinerung, Sortierung, Trennung, in komplexer sachlicher Verzahnung in einer Maschine erledigen zu können. Bevorzugt weist die Gesteinsverarbeitungsmaschine dann einen Datenspeicher auf, in welchem eine Start-Steuerbefehlsfolge gespeichert ist, gemäß welcher eine Mehrzahl von Gewerkvorrichtungen in einer vorbestimmten zeitlichen Abfolge aktiviert wird. Durch Ausführen der im Datenspeicher hinterlegten Start-Steuerbefehlsfolge kann sichergestellt werden, dass die Mehrzahl von Gewerkvorrichtungen ohne weiteren Einfluss von außen in der korrekten Reihenfolge aktiviert wird. Die zeitliche Abfolge kann dabei lediglich in der Angabe einer Reihenfolge einer Aktivierung bestehen. Die zeitliche Abfolge kann darüber hinaus weitere Bedingungen enthalten, wie etwa dass eine früher zu aktivierende Gewerkvorrichtung erst eine das Erreichen ihres Aktiv-Zustands repräsentierende Information an die die Start-Steuerbefehlsfolge abarbeitende Steuervorrichtung zurückgemeldet haben muss, bevor eine später zu aktivierende Gewerkvorrichtung aktiviert wird. Ebenso kann in dem Datenspeicher eine Stopp-Steuerbefehlsfolge hinterlegt sein, welche die Deaktivierung einer Mehrzahl von Gewerkvorrichtungen in einer vorbestimmten zeitlichen Abfolge definiert. Die Betätigung des zweiten Zustands-Schaltelements bewirkt dann ein Ausführen der Start-Steuerbefehlsfolge. Eine Betätigung des dritten Zustands-Schaltelement bewirkt ein Ausführen der Stopp-Steuerbefehlsfolge.
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Für eine Prallbrecher-Maschine als eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gesteinsverarbeitungsmaschine kann die Start-Steuerbefehlsfolge beispielhaft die Aktivierung folgender Gewerkvorrichtungen in der angegebenen Reihenfolge enthalten: Prallbrecher (Zerkleinerungsgewerk) > Feinkornband (Transport) > Übergabeband (Transport) > Rückführband (Transport) > Nachsieb (Sortierung) > Magnetband (Sortierung/Transport) > Brecherabzugsband (Transport) > Abzugsrinne (Transport) > Vorsiebband (Transport) > Vorsieb (Sortierung) > Aufgaberinne (Transport).
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Die Stopp-Steuerbefehlsfolge kann die Deaktivierung aller zuvor genannten Gewerkvorrichtungen beispielhaft in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge enthalten: Aufgaberinne > Vorsieb > Prallbrecher > Vorsiebband > Abzugsrinne > Brecherabzugsband > Magnetband > Nachsieb > Übergabeband > Rückführband > Feinkornband.
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Für eine Backenbrecher-Maschine als eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gesteinsverarbeitungsmaschine kann die Start-Steuerbefehlsfolge die Aktivierung folgender Gewerkvorrichtungen in der angegebenen Reihenfolge enthalten: Magnetband > Brecherabzugsband > Abzugsrinne > Backenbrecher (Zerkleinerungsgewerk) > Vorsiebband > Vorsieb > Aufgaberinne. Die Reihenfolge der deaktivierten Gewerkvorrichtungen in der Stopp-Steuerbefehlsfolge kann hier beispielhaft der rückwärts durchlaufenden Reihenfolge der aktivierten Gewerkvorrichtungen der Start-Steuerbefehlsfolge entsprechen.
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Wie an den obigen Beispielen gezeigt ist, kann die Reihenfolge der Deaktivierung von Gewerkvorrichtungen gemäß Stopp-Steuerbefehlsfolge eine bloße Umkehrung der Reihenfolge der Aktivierung derselben Gewerkvorrichtungen sein. Dies muss jedoch nicht so sein.
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Grundsätzlich sei klargestellt, dass ein Zustands-Schaltelement derart Signal übertragend mit einer Steuervorrichtung verbunden ist, dass die Betätigung des Zustands-Schaltelements einen Steuervorgang in der Steuervorrichtung auslöst.
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Sicherheit spielt bei Gesteinsverarbeitungsmaschinen, die in der Regel mehrere hundert Tonnen Gestein pro Stunde zerkleinern können, eine große Rolle. Die Maschine, insbesondere die Bedienkonsole, kann daher wenigstens ein zusätzliches Zustands-Schaltelement aufweisen, welches aus Gründen, die mit der Betriebssicherheit der Maschine zusammenhängen, ein so großes Bauvolumen einnimmt, dass der zu seiner Anordnung in der Fortschrittsrichtung der Betätigung notwendige Bauraum einmal im ersten Satz und ein weiteres Mal im zweiten Satz nicht zur Verfügung steht. Dies kann beispielsweise bei einem Schaltelement der Fall sein, welches eine hohe elektrische Leistung übertragen und trennen können muss. Ein solches Schaltelement kann beispielsweise ein elektrischer Hauptschalter sein, durch welchen ein Großteil des Stroms oder der gesamte den wenigstens vom zweiten Zustands-Schaltelement aktivierbaren Funktionseinheiten zugeführte elektrische Strom fließt. Hier ist es unmöglich, einem solchen Schaltelement nur eine Zustandsänderung zuzuordnen. Ein einziges derartiges Schaltelement muss einen Stromkreis verbinden und trennen können.
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Zur Einbindung eines solchen außergewöhnlichen Zustands-Sonderschaltelements, durch dessen Betätigung eine zweite Energieversorgung sowohl aktivierbar als auch deaktivierbar ist, in die auf der Betätigungsreihenfolge basierende räumliche Anordnung der Zustands-Schaltelemente kann dadurch realisiert sein, dass eine Betätigung des Zustands-Sonderschaltelements sowohl im ersten Satz als auch im zweiten Satz durch ein der jeweiligen Betätigungsreihenfolge, also längs der Betätigungsfolgebahn, entsprechend räumlich angeordnetes Informationssymbol als Pseudo-Schaltelement repräsentiert ist. Zur Gewährleistung der Einfachheit und der Klarheit der Betätigung der Schaltelemente des Start- und des Stopp-Schaltvorgangs ist das Pseudo-Schaltelement bevorzugt das einzige in der Betätigungsfolgebahn angeordnete nicht-körperliche Schaltelement sowohl des ersten als auch des zweiten Satzes. Da es jedoch in der auf der Betätigungsreihenfolge basierenden räumlichen Anordnung der Schaltelemente der Maschine an einer seiner Betätigung im Betätigungsfortschritt entsprechenden Stelle angeordnet ist und ihm daher nur ein Zustandsübergang zugeordnet ist, ist auch das Pseudo-Schaltelement ein Zustands-Schaltelement im Sinne der vorliegenden Anmeldung.
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Wie oben bereits ausgeführt ist, kann der schwächer aktivierte Zustand ein Maschinenstillstand sein, nach dessen Herstellung eine Bedienperson die Maschine verlassen kann. Hierzu können der erste Satz und der zweite Satz an Schaltelementen einen gemeinsamen Steuerspannungsschalter aufweisen, durch dessen Betätigung wenigstens eine Mehrzahl von Schaltelementen des ersten und des zweiten Satzes für eine Signalübertragung bei deren Betätigung aktivierbar und deaktivierbar ist. Vorzugsweise kann durch den Steuerspannungsschalter die vollständige Maschine stillgelegt bzw. aus dem Stillstand in einen Start-Bereitschaftszustand überführt werden. Wegen dieser fundamentalen Bedeutung des Steuerspannungsschalters für die Maschinenbedienung ist dieser bevorzugt nur unter Anwendung eines Authentifizierungsgeheimnisses betätigbar. Das Authentifizierungsgeheimnis kann in einem von der Bedienkonsole gesonderten Datenspeicher hinterlegt sein oder kann als körperliches Geheimnis, etwa in Gestalt eines Schlüsselbarts, realisiert sein. Der Steuerspannungsschalter ist daher bevorzugt ein robuster Schlüsselschalter.
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Insbesondere dann, aber nicht nur dann, wenn die Maschine eine mobile Maschine ist, kann die Maschine mehr als einen Betriebsmodus aufweisen, beispielsweise einen Produktionsmodus, einen Wartungsmodus und gegebenenfalls einen Fahrmodus. Zur Auswahl eines gewünschten Betriebsmodus kann der erste Satz ein Wahl-Schaltelement aufweisen, durch dessen Betätigung ein Betriebsmodus aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi der Gesteinsverarbeitungsmaschine auswählbar ist.
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Logisch ist das Wahl-Schaltelement in der räumlichen Anordnungsbeziehung nach dem Steuerspannungsschalter angeordnet, da in der Regel zunächst die Maschine aus dem Stillstand in einen Bereitschaftszustand versetzt wird, in welchem das Wahl-Schaltelement überhaupt erst zur Übertragung von Signalen aktiviert ist. Da andererseits in dem Datenspeicher abhängig vom ausgewählten Betriebsmodus unterschiedliche Start- oder/und Stopp-Steuerbefehlsfolgen hinterlegt sein können, ist das Wahl-Schaltelement bevorzugt in der dem Betätigungsfortschritt entsprechenden räumlichen Anordnung des ersten Satzes an Schaltelementen vor dem zweiten Zustands-Schaltelement, besonders bevorzugt auch vor dem ersten Zustands-Schaltelement angeordnet. Abhängig von der Anzahl an auswählbaren Betriebsmodi kann das Wahl-Schaltelement beispielsweise ein Kippschalter für nur zwei auswählbare Betriebsmodi oder ein Drehschalter für mehr als drei auswählbare Betriebsmodi sein.
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Nicht in jedem Fall ist zwischen zwei Start-Schaltvorgängen die Auswahl eines Betriebsmodus erforderlich. Es kann auch lediglich der bereits ausgewählte Betriebsmodus bestehen bleiben, sodass es keiner Betätigung des Wahl-Schaltelements bedarf. Um der Steuerung aktive Rückmeldung über die Auswahl eines Betriebsmodus auch ohne Betätigung des Wahl-Schaltelements geben zu können, kann der erste Satz ein Bestätigungs-Schaltelement aufweisen, dessen Betätigung allgemein einen Einstellzustand der Gesteinsverarbeitungsmaschine bestätigt, welcher durch in der Betätigungsreihenfolge vor dem Bestätigungs-Schaltelement angeordnete Schaltelemente bestimmt ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Bestätigungs-Schaltelement eine Steuervorrichtung in einen vorbestimmten Betriebszustand versetzen, etwa indem ein aus Sicherheitsgründen häufig vorgeschriebener Not-Aus-Schalter und ein damit verbundener Not-Aus-Schaltkreis aktiviert werden, oder/und einen Datenspeicher in einer vorbestimmten Weise konfigurieren, etwa indem es Fehlermeldungen einer vorhergehenden Betriebsphase aus dem aktuellen Arbeitsspeicher löscht oder/und in einen Archivspeicher schreibt.
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Gerade nach einem Not-Aus der Maschine, befinden sich der Steuerspannungsschalter und das Wahl-Schaltelement zur Wahl eines von mehreren Betriebsmodi bereits in der gewünschten Schaltposition. Dann kann die Maschine ausgehend vom Bestätigungs-Schaltelement schnell und sicher erneut in Betrieb genommen werden.
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Die optische oder/und haptische Wahrnehmbarkeit der räumlichen Anordnungsbeziehung, welche die vorbestimmte Betätigungsreihenfolge der Schaltelemente wiedergibt, kann im einfachsten Fall durch bloße geradlinige lineare Reihenanordnung der Schaltelemente, beispielsweise alle untereinander oder alle nebeneinander, auf einem Bedienfeld der Bedienkonsole erreicht werden.
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Eine solche einfache Anordnung erfordert jedoch entweder eine entsprechend große Abmessung des Bedienfelds oder eine Anordnung der Schaltelemente mit entsprechend geringem Abstand voneinander, was wiederum das Risiko einer Fehlbedienung erhöht. Die optische oder/und haptische Wahrnehmung der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge kann mit verhältnismäßig großen Abstand zwischen den Schaltelementen, bei gleichzeitig verhältnismäßig geringem vorhandenen Bauraum zur Anordnung der Schaltelemente dadurch erzielt werden, dass für eine Mehrzahl von Schaltelementen gilt, dass zwischen zwei gemäß der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge aufeinander folgenden Schaltelementen ein optisch wahrnehmbares richtungsweisendes Symbol oder/und eine haptisch wahrnehmbare richtungsweisende körperliche Formation angeordnet ist, wobei das Symbol oder/und die Formation zu dem in der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge jeweils nächsten Schaltelement weisen. Das richtungsweisende Symbol kann beispielsweise ein Pfeil oder ein Dreieck oder ein beliebig gestaltetes Symbol mit richtungsweisender Spitze sein. Die haptische Formation kann beispielsweise ein Vorsprung oder eine Vertiefung in der Bedienfelds Oberfläche sein, welche bevorzugt nicht nur ertastbar ist, sondern auch durch Schattenwurf eine optische Wahrnehmbarkeit erzielt. Die haptische Formation kann beispielsweise ein erhabener oder vertiefter Rand des optischen Symbols sein, sodass optische und haptische Wahrnehmung ohne zusätzlichen Bauraum erzielbar sind. Durch die haptische Formation kann die auf dem Bedienfeld hinterlegte Betätigungsreihenfolgen-Information auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei starker Verschmutzung des Bedienfelds von der Bedienperson abgefragt werden.
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Um für eine Bedienperson völlig eindeutig den Start-Schaltvorgang vom Stopp-Schaltvorgang unterscheidbar zu machen, können sich die Symbole oder/und Formationen des ersten Satzes von den Symbolen oder/und Formationen des zweiten Satzes optisch oder/und haptisch unterscheiden. Beispielsweise können die Symbole der beiden Sätze unterschiedliche Farben aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können die Symbole oder/und Formationen der beiden Sätze unterschiedliche Formen aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können die Formationen der beiden Sätze unterschiedliche Texturen aufweisen. Auch wenigstens ein Teil der, vorzugsweise alle Schaltelemente des ersten Satzes können sich zur Verringerung ihrer Verwechselbarkeit von den Schaltelementen des zweiten Satzes unterscheiden, etwa durch unterschiedliche Farb- oder/und Formgebung.
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Dann, wenn der Start- und der Stopp-Schaltvorgang, wie es bevorzugt ist, die Maschine zwischen einem Stillstand und einem betriebsbereiten Betriebszustand überführt, können die zur Ausführung der Betriebszustands-Schaltvorgänge notwendigen Schaltelemente mit den zwischen ihnen angeordneten Symbolen oder/und Formationen des ersten Satzes und die Schaltelemente mit den zwischen ihnen angeordneten Symbolen oder/und Formationen des zweiten Satzes nicht nur auf verhältnismäßig geringem Bauraum an der Bedienkonsole, sondern auch in intuitiv besonders schnell und einfach erfassbarer Weise längs einer geschlossen umlaufenden Betätigungsfolgebahn angeordnet sein. Denn dann ist der Endpunkt des Start-Schaltvorgangs der Anfangspunkt des Stopp-Schaltvorgangs und umgekehrt.
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Grundsätzlich können die Schaltelemente Schaltflächen eines Multifunktion-Schaltfelds sein, etwa eines Touchscreens, in welchem Flächenbereiche nur vorübergehend die Funktion von Schaltelementen aufweisen. In ausgewählten Betriebsphasen können Flächenbereiche des Multifunktion-Schaltfelds mit abweichenden Funktionen belegt sein. Dies ist jedoch nicht bevorzugt. In der durch Schmutz und durch Vibration stark belasteten Umgebung des Bedienfelds sind robuste Schaltelemente bevorzugt, die auch unter den genannten erschwerten Bedingungen zuverlässig schalten und vor allem zuverlässig nicht schalten. Daher sind die Schaltelemente, mit Ausnahme des oben genannten lediglich als Symbol dargestellten Pseudo-Schaltelements, bevorzugt mechanische Schaltelemente, zu deren Betätigung jeweils ein Schalterkörper relativ zu einer bedienkonsolenfesten Schalterbasis verlagerbar angeordnet ist. Hierdurch lassen sich Schaltwege des Schalterkörpers definieren, die für eine Betätigung des Schaltelements sicher zurückgelegt werden müssen. Durch ausreichend lange Schaltwege sowie gegebenenfalls durch ausreichend hohe erforderliche Schaltkräfte lässt sich das Risiko einer vibrations- oder schmutzbedingten Fehlbetätigung eines Schaltelements ohne Aktion der Bedienperson verringern oder sogar ausschließen.
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Die Maschine und insbesondere die Bedienkonsole kann zur weiteren Erhöhung der optischen Wahrnehmbarkeit der vorbestimmten Betätigungsreihenfolge eine Steuerungsvorrichtung aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, nach Betätigung eines Schaltelements das in der Betätigungsreihenfolge als nächstes zu betätigende Schaltelement durch optische oder/und haptische Hervorhebung im Verhältnis zu den übrigen Schaltelementen wahrnehmbar anzuzeigen. Beispielsweise kann das jeweilige Schaltelement oder/und ein nur das jeweilige Schaltelement umgebender Bereich des Bedienfelds der Bedienkonsole vorübergehend beleuchtbar sein.
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Bevorzugt weist die Bedienkonsole zur Möglichkeit einer effektiven Ausgabe einer Fülle von unterschiedlichen Informationen eine Multifunktions-Anzeigevorrichtung auf, etwa einen Bildschirm.
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Die Multifunktions-Anzeigevorrichtung kann zur Erhöhung der Bediensicherheit der Schaltelementeanordnung während des Start- und des Stopp-Schaltvorgangs dazu ausgebildet sein, nach Betätigung eines Schaltelements eine Information anzuzeigen, welche das in der Betätigungsreihenfolge als nächstes zu betätigende Schaltelement repräsentiert.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Multifunktions-Anzeigevorrichtung zur Information der Bedienperson über den Fortschritt eines Betriebszustand-Schaltvorgangs dazu ausgebildet sein, nach Betätigung des zweiten oder/und des dritten Zustands-Schaltelements eine Information über den Aktivierungszustand der von diesen Schaltelementen zu aktivierenden bzw. deaktivierenden Mehrzahl von Gewerkvorrichtungen anzuzeigen.
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Bevorzugt weist das Bedienfeld der Bedienkonsole zur Ausführung des Start- und des Stopp-Schaltvorgangs nur die oben genannten Schaltelemente: Steuerspannungsschalter, Wahl-Schaltelement, Bestätigungs-Schaltelement, Zustands-Schaltelemente und das Pseudo-Schaltelement auf. Das Bedienfeld kann zusätzlich das Zusatz-Sonderschaltelement aufweisen, welches aufgrund seiner Größe jedoch auch außerhalb der Betätigungsfolgebahn angeordnet sein kann, in der die übrigen genannten Schaltelemente des Start- und des Stopp-Schaltvorgangs angeordnet sind.
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Es können mehrere Gesteinsverarbeitungsmaschinen hintereinander in einem Maschinenzug betrieben werden, sodass ein Bearbeitungsergebnis einer im Zug vorausgehenden Maschine das Ausgangsmaterial einer nachfolgenden Maschine ist.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
- 1 eine grobschematische Aufrissansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Gesteinsverarbeitungsmaschine der vorliegenden Anmeldung, und
- 2 eine grobschematische Draufsicht auf das Bedienfeld einer Bedienkonsole der Gesteinsverarbeitungsmaschine von 1.
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In
1 ist eine beispielhafte Gesteinsverarbeitungsmaschine, wie sie in der
WO 2019/081186 A offenbart ist, allgemein mit 10 bezeichnet. Die Maschine
10 umfasst einen Maschinenrahmen
12, welcher über ein an sich bekanntes Raupenfahrwerk
14 auf einem Aufstandsuntergrund U aufsteht. Die Maschine
10 ist folglich eine mobile Gesteinsverarbeitungsmaschine
10, welche mit ihrem Raupenfahrwerk
14 als einer Funktionseinheit wenigstens von einer Transportvorrichtung, wie etwa einem Tieflader, selbständig zu ihrem Einsatzort fahren kann.
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Als eine weitere Funktionseinheit umfasst die Maschine 10 eine Brennkraftmaschine 16, etwa einen Dieselmotor, welche ein zentrales Kraftwerk der Maschine 10 bildet. Beispielsweise kann die Brennkraftmaschine 16 einen Hydraulikmotor 18 und einen elektrischen Generator 20 antreiben, sodass dann, wenn die Brennkraftmaschine 16 in Betrieb ist, an der Maschine 10 ein vorbestimmtes Hydraulikdruckniveau und eine elektrische Energieversorgung jenseits von lediglich in Batterien gespeicherter elektrischer Energie bereitsteht.
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Die Maschine 10 weist als weitere Funktionseinheit eine bestimmende Gewerkvorrichtung auf, nämlich einen Backenbrecher 22. Die in 1 rechte Brechbacke 24 wird durch einen Exzenter 26 zu einer reziprozierenden Bewegung auf die in 1 linke maschinenrahmenfeste Brechbacke 28 unter schwellender Änderung des zwischen den Brechbacken 24 und 28 bestehenden Brechspalts 29 zu und von dieser weg angetrieben. Die Bewegung des Exzenters 26 wird durch die Brennkraftmaschine 16 bereitgestellt.
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Der Backenbrecher 22 wird über eine Aufgabeeinheit 30 mit im Backenbrecher 22 zu zerkleinerndem Material 32 beschickt. Als eine Funktionseinheit und Gewerkvorrichtung weist die Maschine 10 eine Aufgaberinne 34 auf, welche das darin aufgegebene Material 32 als Vibrationsförderer zu einem Doppeldecker-Vorsieb 36 fördert. Das Doppeldecker-Vorsieb 36 wird im Betrieb zu einer Kreisschwingung angetrieben und bildet ebenfalls eine Funktionseinheit und Gewerkvorrichtung. Dort wird von dem Material 32 ein Feinanteil 35 und ein Anteil 37 mit mittelgroßem Korn getrennt und gesondert vom übrigen Material 32 gefördert. Der Feinanteil 35 kann beispielsweise aus der Maschine 10 ausgeleitet werden. Der Anteil 37 mit mittlerer Korngröße kann direkt auf das Brecherabzugsband 38 als einer weiteren Funktionseinheit und Gewerkvorrichtung gefördert werden, welches auch das aus dem Backenbrecher 22 nach Durchgang durch diesem austretende zerkleinerte Material 40 vom Backenbrecher 22 weg zu einem Abwurfort 42 fördert, von wo aus das bestimmungsgemäß zerkleinerte Material 40 aufgeschüttet wird.
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Längs der Förderstrecke vom Brechspalt 29 zum Abwurfort 42 wird das Material 37 und 40 an einer weiteren Funktionseinheit, die auch eine Gewerkvorrichtung ist, vorbeigeführt. Dies ist der mit elektrischer Energie betriebene Magnetabscheider 44, welcher aus dem zerkleinerten Material 37 und 40 ferromagnetische Anteile, wie etwa Stahlarmierungen, magnetisch aussondert und das ausgesonderte ferromagnetische Material in einer von der Zeichenebene von 1 abstehenden Richtung vom Maschinenrahmen 12 weg fördert.
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Die Maschine 10 wird durch eine beispielhaft seitlich am Maschinenrahmen 12 angeordnete Bedienkonsole 50 gesteuert, welche nachfolgend im Zusammenhang mit 2 näher erläutert wird.
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In 2 ist die in 1 lediglich angedeutete Bedienkonsole 50 in einer grobschematischen Draufsicht dargestellt. Auf einem zu einer betätigenden Bedienperson hinweisenden Bedienfeld 52 sind eine Multifunktions-Anzeigevorrichtung 54, etwa ein Touchscreen, ein an sich bekannter Not-Aus-Schalter 56, ein erster Satz 58 an Schaltelementen und ein davon gesonderter zweiter Satz 60 mit weiteren Schaltelementen angeordnet.
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Die Bedienkonsole 50 weist außerdem eine lediglich strichliniert angedeutete Steuervorrichtung 62 und einen ebenfalls lediglich strichliniert angedeuteten Datenspeicher 64 auf.
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Die Steuervorrichtung 62 steht mit der Multifunktions-Anzeigevorrichtung 54, den Schaltelementen des Bedienfelds 52 und mit einer Maschinensteuerung in Signal übertragender Verbindung und überträgt von einer Bedienperson über das Bedienfeld 52 eingegebene Steuerbefehle an die Maschinensteuerung, welche auf Grundlage der übertragenen Steuerbefehle die betroffenen Funktionseinheiten 14, 16, 22, 34, 36, 38 und 44 ansteuert.
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Der erste Satz 58 an Schaltelementen dient der Ausführung eines Start-Schaltvorgangs, durch welchen die Maschine 10 von einem vollständig stillgesetzten Betriebszustand in einen für einen bestimmungsgemäßen Zerkleinerungsbetrieb betriebsbereiten Betriebszustand geschaltet werden soll.
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Der zweite Satz 60 an Schaltelementen dient der Ausführung eines Stopp-Schaltvorgangs, durch welchen die Maschine 10 von dem betriebsbereiten Betriebszustand zurück in den stillgesetzten Betriebszustand geschaltet werden soll.
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Die Schaltelemente des ersten Satzes 58 und des zweiten Satzes 60 sind längs einer geschlossen umlaufenden Betätigungsfolgebahn 66 bei Betrachtung von 2 im Uhrzeigersinn aufeinanderfolgend gemäß ihrer Betätigungsreihenfolge angeordnet.
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Der erste Satz 58 und der zweite Satz 60 enthalten einen Steuerspannungsschalter 68 in Gestalt eines Schlüsselschalters, der erstes zu betätigendes Schaltelement des ersten Satzes 58 und letztes zu betätigendes Schaltelement des zweiten Satzes 60 ist. Der Steuerspannungsschalter 68 kann zwischen den Zuständen „ein“ und „aus“ geschaltet werden, repräsentiert durch die Symbole „I“ für ein und „O“ für aus. Im Ein-Zustand des Steuerspannungsschalters 68 wird die Bedienkonsole 50 mit elektrischer Energie versorgt und werden die Schaltelemente des ersten Satzes 58 und des zweiten Satzes 60 aktiviert. Darüber hinaus kann das Schalten des Steuerspannungsschalters 68 in den Ein-Zustand weitere Aktivierungen an der Maschine 10 zur Folge haben, beispielsweise eine Grundversorgung von Steuervorrichtungen mit elektrischer Energie.
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Im Start-Schaltvorgang folgt auf das Einschalten des Steuerspannungsschalters 68 eine Auswahl eines Betriebsmodus aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi A, B oder C durch das Wahl-Schaltelement 70. Das Wahl-Schaltelement 70 ist bevorzugt ebenfalls als Schlüsselschalter ausgestaltet, um sicherzustellen, dass nur eine ausreichend autorisierte Bedienperson den Betriebsmodus der Maschine 10 verändern kann.
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In der Betätigungsreihenfolge des Start-Schaltvorgangs folgt auf das Wahl-Schaltelement 70 ein Bestätigungs-Schaltelement 72 in beispielhafter Gestalt eines Tastschalters. Durch Betätigung des Bestätigungs-Schaltelements 70 wird während eines Start-Schaltvorgangs bestätigt, dass die Auswahl eines Betriebsmodus erfolgt ist und die Schaltpositionen des Wahl-Schaltelements 70 nicht weiter verändert wird. Zusätzlich kann die Betätigung des Bestätigungs-Schaltelements 72 die Steuervorrichtung 62 oder/und den Datenspeicher 64 in einen vorbestimmten Ausgangszustand für den gewählten Betriebsmodus setzen. Beispielsweise kann ein Fehlerspeicher aus einer vorhergehenden, abgeschlossenen Betriebsphase gelöscht oder archiviert werden und können Betriebsparameter der Steuervorrichtung 62 initialisiert werden.
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In der Betätigungsreihenfolge des ersten Satzes 58 zur Ausführung des Start-Schaltvorgangs folgt auf die Betätigung des Bestätigungs-Schaltelements 72 die Betätigung eines ersten Zustands-Schaltelements 74, wiederum in Gestalt eines Tastschalters. Das erste Zustands-Schaltelement 74 startet den Dieselmotor 16 als das Basis-Kraftwerk der Maschine 10. Somit steht ab der Betätigung des ersten Zustands-Schaltelements 74 der Maschine 10 eine erste Energieversorgung zur Verfügung, da mit der Energie des Dieselmotors durch Antreiben entsprechender Aggregate Hydraulikdruck, gegebenenfalls Pneumatikdruck und elektrische Energie über einen Batteriespeicher hinaus zur Verfügung steht.
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Längs der Betätigungsfolgebahn 66 folgt auf das erste Zustands-Schaltelement 74 in der Betätigungsreihenfolge die Aktivierung der elektrischen Energieversorgung der Funktionseinheiten und insbesondere der Gewerkvorrichtungen 14, 22, 34, 36, 38 und 44 der Maschine 10 durch Betätigung eines außerhalb des ersten Satzes 58 und des zweiten Satzes 60 angeordneten Zustands-Sonderschaltelements 76. Das Zustands-Sonderschaltelement 76 ist bevorzugt ebenfalls an der Bedienkonsole 50 angeordnet, kann jedoch auch abseits davon angeordnet sein. Ebenso kann das Zustands-Sonderschaltelement 76 zwar an der Bedienkonsole 50, jedoch nicht auf dem Bedienfeld 52 angeordnet sein, sondern etwa an einer Seitenfläche der Bedienkonsole 50.
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Aus Sicherheitsgründen fließt die gesamte vom Zustands-Sonderschaltelement 76 geschaltete elektrische Leistung über das Zustands-Sonderschaltelement 76 selbst, weshalb es ein Bauvolumen einnimmt, das eine Anordnung in der Betätigungsfolgebahn 66 verhindert. Wegen dieser Leistungsübertragung wird das Zustands-Sonderschaltelement 76 in der Fachwelt auch als „Hauptschalter“ bezeichnet.
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Darüber hinaus schaltet das Zustands-Sonderschaltelement 76 sowohl von „ein“ nach „aus“ als auch von „aus“ nach „ein“. Dem Zustands-Sonderschaltelement 76 sind daher zwei Zustandsübergänge für den selben technischen Funktionsinhalt, hier: elektrische Energieversorgung, zugeordnet, während dem ersten Zustands-Schaltelement 74 und dem nachfolgenden zweiten Zustands-Schaltelement 80 lediglich für jede durch die Schaltelemente 74 und 80 zwischen Inaktiv- und Aktiv-Zustand schaltbare Funktionseinheit nur genau eine Zustandsänderung zugeordnet ist. Die im Start-Schaltvorgang aktivierte elektrische Energieversorgung ist im Stopp-Schaltvorgang wieder zu deaktivieren. Eine Realisierung dieser beiden Zustandsübergänge durch zwei gesonderte Schaltelemente würde jedoch die aus Sicherheitsgründen bestehende Anforderung nicht oder nur mit unerwünscht hohem Aufwand erfüllen können, wonach die geschaltete elektrische Leistung auch über das sie schaltende Schaltelement fließen soll.
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Das Zustands-Sonderschaltelement 76 ist daher sowohl im ersten Satz 58 als auch im zweiten Satz 60 als Pseudo-Schaltelement 78 lediglich durch ein Symbol repräsentiert, welches der Bedienperson an der Bedienkonsole 50 anzeigt, dass in der Betätigungsreihenfolge nach dem ersten Zustands-Schaltelement 74 das Zustands-Sonderschaltelement 76 zu betätigen ist. Das Pseudo-Schaltelement 78 wird in der Anordnung der Schaltelemente im ersten Satz 58 und im zweiten Satz 60 jedoch in der vorliegenden Anmeldung wie ein Schaltelement behandelt und betrachtet.
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Auf das Pseudo-Schaltelement 78 bzw. die Betätigung des Zustands-Sonderschaltelement 76 folgt im ersten Satz 58 als letztes Schaltelement das zweite Zustands-Schaltelement 80, wiederum in beispielhafter Gestalt eines Tastschalters. Im Datenspeicher 64 ist eine Start-Steuerbefehlsfolge abgespeichert, welche die Steuervorrichtung 62 auf Betätigung des zweiten Zustands-Schaltelements 80 ausführt. In dieser Start-Steuerbefehlsfolge ist über den Start-Schaltvorgang hinweg einer Mehrzahl von Funktionseinheiten und Gewerkvorrichtungen 14, 16, 22, 34, 36, 38 und 44 genau eine Zustandsänderung, in der Regel eine Aktivierung, zugeordnet.
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In der Multifunktions-Anzeigevorrichtung 54 kann begleitend zur Betätigung der Schaltelemente des ersten Satzes 58 der Aktivierungsfortschritt der Maschine 10 ausgegeben werden, sodass die Bedienperson an der Bedienkonsole 50 erkennt, wenn der Start-Schaltvorgang abgeschlossen und die Maschine 10 betriebsbereit ist.
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Um die Betätigungsreihenfolge der Schaltelemente 68 bis 80 des ersten Satzes 58 für die Bedienperson eindeutig erkennbar zu machen, sind zwischen den Schaltelementen richtungsweisende Pfeilsymbole 82 bzw. richtungsweisende Dreieckssymbole 84, je nach vorhandenem Platzangebot, angeordnet. Die richtungsweisenden Symbole 82 und 84 weisen ausgehend von einem früher zu betätigenden Schaltelement zu dem längs der Betätigungsfolgebahn 66 nach ihrer Betätigung jeweils als nächstes zu betätigende Schaltelement.
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Im dargestellten Beispiel sind die Symbole 82 und 84 zusätzlich als haptisch wahrnehmbare erhabene Formationen 86 bzw. 88 ausgebildet. Die erhabenen Formationen 86 bzw. 88 unterstützen durch Schattenwurf nicht nur die optische Wahrnehmbarkeit der Symbole 82 und 84, sondern sind überdies auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder starker Verschmutzung des Bedienfelds 52 ertastbar.
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Ein weiteres richtungsweisendes Pfeilsymbol 90, welches gleichzeitig eine haptisch wahrnehmbare erhabene Formation 92 ist, verweist vom letzten Schaltelement 80 des ersten Satzes 58 zum ersten Schaltelement 94 des zweiten Satzes 60. Das Schaltelement 94 ist ein drittes Zustands-Schaltelement 94, dessen Betätigung bewirkt, dass eine im Datenspeicher 64 hinterlegte Stopp-Steuerbefehlsfolge durch die Steuervorrichtung 62 abgearbeitet wird, wodurch in der Stopp-Steuerbefehlsfolge hinterlegte Funktionseinheiten und Gewerkvorrichtungen 14, 16, 22, 34, 36, 38 und 44 in einer in der Stopp-Steuerbefehlsfolge hinterlegten Reihenfolge deaktiviert werden. Nach der vollständigen Ausführung der Stopp-Steuerbefehlsfolge, ausgelöst durch die Betätigung des dritten Zustands-Schaltelements 94, hat die Maschine 10 in der Regel den gleichen Betriebszustand wie vor Betätigung des zweiten Zustands-Schaltelements 80. Dies bedeutet jedoch nicht notwendigerweise, dass die Stopp-Steuerbefehlsfolge lediglich die Umkehrung der Reihenfolge der Funktionseinheiten und Gewerkvorrichtungen 14, 16, 22, 34, 36, 38 und 44 der Start-Steuerbefehlsfolge mit jeweils zugeordneter gegenteiliger Zustandsänderung ist.
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In der Betätigungsreihenfolge des Stopp-Schaltvorgangs ist nach dem dritten Zustands-Schaltelement 94, auf dem Bedienfeld 52 angedeutet durch das Pseudo-Schaltelement 78 im zweiten Satz 60, erneut das Zustands-Sonderschaltelement 76 zu betätigen. Da es sich nach dem Start-Schaltvorgang im Ein-Zustand befindet, bedeutet die Betätigung des Schaltelements 76 eine Schaltbetätigung in den Aus-Zustand.
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Auf die Betätigung des Zustands-Sonderschaltelements 76 und damit auf die Deaktivierung der elektrischen Stromversorgung der zugeordneten Funktionseinheiten und Gewerkvorrichtungen folgt in der Betätigungsreihenfolge längs der Betätigungsfolgebahn 66 ein viertes Zustands-Schaltelement 96, durch welches der Dieselmotor 16 deaktiviert wird. Nach der Deaktivierung des Dieselmotors 16 verbleibt als letzte Betätigung im Stopp-Schaltvorgang die Betätigung des Steuerspannungsschalters 68 und das Abziehen des zu dessen Betätigung notwendigen Schlüssels.
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Die Betätigungsreihenfolge der Schaltelemente 94, 78, 96 und 68 des zweiten Satzes 60 ist wiederum durch richtungsweisende Pfeilsymbole 98 und richtungsweisende Dreieckssymbole 100, je nach Platzangebot, zwischen den Schaltelementen des zweiten Satzes 60 angegeben. Wiederum sind die Pfeilsymbole 98 und die Dreieckssymbole 100 auch erhabene Formationen 102 bzw. 104, welche bei schlechten Lichtverhältnissen oder/und starker Verschmutzung immer noch ertastbar sind, obwohl sie möglicherweise aufgrund ihrer Farbgebung alleine nicht mehr erkennbar sind.
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Die unterschiedlichen Schraffuren der richtungsweisenden Symbole und Formationen 82 bis 88 des ersten Satzes 58 einerseits sowie der richtungsweisenden Symbole und Formationen 98 bis 104 des zweiten Satzes 60 andererseits in 2 zeigen an, dass die richtungsweisenden Symbole und Formationen 82 bis 88 des ersten Satzes 58 zur besseren Unterscheidung eine andere Farbe oder/und eine andere haptisch erfassbare Textur aufweisen als die richtungsweisenden Symbole und Formationen 98 bis 104 des zweiten Satzes 60. Das richtungsweisende Symbol 90, welches gleichzeitig richtungsweisende Formation 92 ist, unterscheidet sich ebenfalls von den Symbolen und Formationen des ersten und des zweiten Satzes 58, 60 durch Farbe oder/und Textur, da das Symbol 90 bzw. die Formation 92 weder nur dem ersten noch nur dem zweiten Satz 58, 60 zugehört.
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Wird ein bestimmungsgemäßer Betrieb der Maschine 10 durch den Not-Aus-Schalter 56 zunächst beendet, ist zur Wiederinbetriebnahme der Maschine 10 keine erneute Betätigung des Steuerspannungsschalters 68 und in der Regel auch keine Betätigung des Wahl-Schaltelements 70 notwendig. In diesem Falle kann nach einem Lösen des üblicherweise nach Betätigung mechanisch blockierten Not-Aus-Schalters 56 der Betrieb der Maschine mit einer Start-Prozedur wiederhergestellt werden, welcher mit dem Bestätigungs-Schaltelement 72 als erstem zu betätigendes Schaltelement beginnt.
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Die Steuervorrichtung 62 ist dazu ausgebildet, durch Beleuchtung des jeweils in einem Betriebszustands-Schaltvorgang als nächstes zu betätigende Schaltelement dieses Schaltelement hervorzuheben und der Bedienperson anzuzeigen.
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Zur besseren Übersichtlichkeit und damit zur weiteren Reduzierung von Fehlbedienungen, sind am Bedienfeld 62 Zustands-Schaltelemente 80 und 94 einerseits sowie 74 und 96 andererseits, welche jeweils gleichen Funktionseinheiten, jedoch mit entgegengesetzten Zustandsänderungen zugeordnet sind, spaltenartig untereinander angeordnet, während - mit Ausnahme des Steuerspannungsschalters 68 - alle Schaltelemente 70 bis 80 des Start-Schaltvorgangs und alle Schaltelemente 94, 78 und 96 des Stopp-Schaltvorgangs in unterschiedlichen Zeilen zeilenartig nebeneinander angeordnet sind. Selbst verständlich kann diese Anordnung auch zeilen- und spaltenmäßig vertauscht sein.
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Mit der Bedienkonsole 50 der 2 ist das Risiko einer Fehlbedienung der Maschine 10 erheblich reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019/081186 A [0002, 0046]