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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Taschenlampe mit einem Taschenlampenkopf, der eine Vorsatzoptik besitzt, und einem Taschenlampengehäuse, das mit einer Lichtquelle und einer Endkappe verbunden ist, an der ein Druckschalter zur Betätigung der Taschenlampe angeordnet ist, wobei der Taschenlampenkopf zur Fokussierung und Defokussierung des abgestrahlten Lichtkegels schiebbeweglich gegenüber dem Taschenlampengehäuse gelagert ist.
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Derartige Taschenlampen sind als sogenannte Stabtaschenlampen aus dem Stand der Technik bekannt und in den 1a-d dargestellt. Die jeweils gezeigte Taschenlampe 1 besitzt einen Taschenlampenkopf 2, der in Pfeilrichtung 3 schiebbeweglich und verliersicher mit einem Taschenlampengehäuse 4 verbunden ist, das bei nach dem Stand der Technik bekannten Taschenlampen mit einem Griffabschnitt ausgebildet ist. Endseitig des Taschenlampengehäuses 4 ist eine Endkappe 5 mit einem rückwärtigen Druckschalter 6 zur Betätigung der Taschenlampe 1 vorgesehen. 1a zeigt die Taschenlampe 1 in einer Seitenansicht. In 1b ist eine Schnittdarstellung der Taschenlampe 1 gezeigt, nach der das Taschenlampengehäuse 4 mit der Lichtquelle 7 weitestmöglich in den Taschenlampenkopf 2 eingeschoben ist, so dass die Stirnseite des Taschenlampengehäuses 4 in Anlage zu einer Vorsatzoptik 8 ist. Die dargestellte Lichtquelle 8 ist bei modernen Taschenlampen üblicherweise eine LED. In dieser Relativposition zwischen Taschenlampenkopf 2 und Taschenlampengehäuse 4 ist die defokussierte Stellung der Taschenlampe 1 eingestellt. 1c zeigt demgegenüber eine Relativposition zwischen Taschenlampengehäuse 4 und Taschenlampenkopf 2, bei der das Taschenlampengehäuse 4 weiter aus dem Taschenlampenkopf 2 herausragt, wodurch sich ein größerer Abstand zwischen Lichtquelle 7 und Vorsatzoptik 8 ergibt, so dass hier eine fokussierte Stellung der Taschenlampe 1 eingestellt ist.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass solche Taschenlampen in unterschiedlicher Weise beim bestimmungsgemäßen Gebrauch gehalten werden. Einsatzkräfte, insbesondere bei der Polizei und der Feuerwehr, bevorzugen die sogenannte taktische Haltung, die schematisch in 1d angedeutet ist. Dabei umgreift eine Hand 9 mit den Fingern 10a-d den Griffabschnitt der Taschenlampe 1 derart, dass der Taschenlampenkopf 2 an der Handkantenseite 11 aus der geschlossenen Hand 9 austritt und der Daumen 12 auf dem Druckknopf 6 der Endkappe 5 aufliegt. Hierdurch kann die Taschenlampe 1 schnell betätigt werden und unterschiedliche Modi können ohne Weiteres eingeschaltet und bedient werden.
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Nachteilig an den Taschenlampen der vorbekannten und dargestellten Art ist jedoch, dass sie bei der beschriebenen taktischen Haltung nicht ohne Umgreifen fokussiert und/oder defokussiert werden können. Hierzu muss die Taschenlampe in der Hand entweder um 180° gewendet werden, so dass der Taschenlampenkopf mittels des Daumens verschoben werden kann, oder die zweite Hand muss zur Hilfe genommen werden, was während des Einsatzes erfahrungsgemäß nachteilbehaftet ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Taschenlampe vorzuschlagen, die ohne Umgreifen eine Betätigung des rückwärtigen Druckschalters und eine Fokussierung/Defokussierung des Lichtkegels erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch die Taschenlampe nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Taschenlampenkopf in eine Hülse übergeht, die das Taschenlampengehäuse in längsaxialer Richtung umfasst und als Griffabschnitt ausgebildet ist, der beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Taschenlampe das Verschieben des Taschenlampengehäuses innerhalb der Hülse mittels einer Daumenbewegung erlaubt. Der Griffabschnitt wird mithin von einem Teil des Taschenlampengehäuses zu einem Teil des Taschenlampenkopfes verlagert. Hierdurch kann sowohl die Verschiebung des Taschenlampengehäuses gegenüber dem Taschenlampenkopf und mithin die Fokussierung/Defokussierung als auch die Betätigung der Taschenlampe über den endseitigen Druckknopf mittels einer Daumenbewegung durchgeführt werden. Ein Umgreifen der Taschenlampe beim bestimmungsgemäßen Gebrauch oder eine Zuhilfenahme der zweiten Hand ist daher nicht mehr erforderlich, was eine Einhandbedienung erlaubt und was die Handhabung der erfindungsgemäßen Taschenlampe während des Einsatzes und in der taktischen Haltung vereinfacht.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend und in den Unteransprüchen angegeben.
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Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Endkappe Mitnahmeelemente aufweist, die zur Anlage des Daumens beim Verschieben des Taschenlampengehäuses ausgebildet sind. Vorzugsweise sind die Mitnahmeelemente zwei voneinander beabstandete ringförmige Absätze, die die Endkappe vollständig umringen. Alternativ können auch Mulden oder anders ausgestaltete Mitnahmeelemente in die Außenfläche der Endkappe eingebracht sein.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülse insbesondere im Bereich des Griffabschnitts mindestens eine Aussparung aufweist, die einen Durchgriff auf das Taschenlampengehäuse erlaubt. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch erfüllt die mindestens eine Aussparung mehrere Funktionen. Sofern die Taschenlampe in der beschriebenen Weise taktisch gehalten wird, kann beispielsweise durch die Handballen ein gewisser Druck auf das Taschenlampengehäuse ausgeübt werden, was ein Verschieben des Taschenlampengehäuses gegenüber dem Taschenlampenkopf beziehungsweise der Hülse und mithin eine Verstellung des Fokus verhindert, auch wenn der endkappenseitige Druckknopf zum An- oder Ausschalten der Taschenlampe betätigt wird. Andererseits dient die Aussparung bei der klassischen Haltung der Taschenlampe, bei der die Endkappe an der Handkantenseite der geschlossenen Hand austritt, dazu, das Taschenlampengehäuse innerhalb der Hülse mittels einer Daumenbewegung zu verschieben, so dass auch in der dieser Haltung der Taschenlampe eine Fokussierung der Taschenlampe möglich ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Taschenlampenkopf zweistückig ausgebildet ist und einen Frontabschnitt und einen rückwärtigen Hülsenabschnitt aufweist, wobei der Frontabschnitt und der Hülsenabschnitt vorzugsweise mittels einer Gewindeverbindung lösbar miteinander verbunden sind. Eine zweiteilige Ausgestaltung des Taschenlampenkopfes vereinfacht die Montage der Taschenlampe, wonach das Taschenlampengehäuse ohne daran befestigter Endkappe zunächst durch die stirnseitige Öffnung des Hülsenabschnitts eingeführt wird, bis das Taschenlampengehäuse an einem Anschlag des Hülsenabschnitts anliegt. Anschließend wird der Frontabschnitt auf den Hülsenabschnitt aufgeschraubt, so dass das Taschenlampengehäuse formschlüssig und mithin verliersicher mit dem Taschenlampenkopf verbunden ist. Schließlich wird die Endkappe zur Vervollständigung des Taschenlampengehäuses aufgeschraubt, wozu das Taschenlampengehäuse und die Endkappe mittels einer Gewindeverbindung ebenfalls lösbar miteinander verbunden sind.
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Im Vergleich zu Taschenlampen gemäß dem Stand der Technik ist zwischen dem Taschenlampenkopf und dem Taschenlampengehäuse eine vergleichsweise große Anlagefläche ausgebildet. Um die Reibung zwischen Taschenlampenkopf und Taschenlampengehäuse zu verringern und mithin eine Bedienung der Fokussierung zu vereinfachen, ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an der Innenseite der Hülse eine ringförmige Nut ausgebildet ist, die ein gleitfähiges Material aufnimmt, so dass ein unmittelbarer Reibkontakt zwischen Taschenlampengehäuse und Hülse vermieden wird. Vorzugsweise ist das gleitfähige Material ein Teflonband.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Taschenlampe einen Fokusstopper besitzt, der aktivierbar und deaktivierbar ist und als Klemmvorrichtung eine Verschiebung des Taschenlampengehäuses in Bezug auf den Taschenlampenkopf verhindert. Ein solcher Fokusstopper ist beispielsweise in
WO 2012/159601A2 beschrieben und wird insbesondere durch eine Drehung des Taschenlampengehäuses aktiviert/deaktiviert und bewirkt, dass eine relative Verschiebung zwischen Taschenlampenkopf und Taschenlampengehäuse blockiert ist, was eine unerwünschte Änderung der Fokusseinstellung verhindert. In dieser Einstellung wird auch vermieden, dass sich die gewählte Fokuseinstellung durch eine Betätigung des Druckschalters der Endkappe verändert.
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Konkrete Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die 2a-e erläutert. Es zeigen:
- 1a-d eine fokussierbare Taschenlampe (Stand der Technik) und
- 2a-g schematische Ansichten einer fokussierbaren Taschenlampe.
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2a zeigt eine konkrete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Taschenlampe 20 mit einem Taschenlampenkopf 21 und einem Taschenlampengehäuse 22, das rückwärtig mit einer Endkappe 23 verbunden ist. Der Taschenlampenkopf 21 geht in eine Hülse 24 über, die als Griffabschnitt 25 ausgebildet ist. Im zusammengesetzten Zustand der Taschenlampe 20 umringt die Hülse 24 das Taschenlampengehäuse 22, das mit seiner Endkappe 23 rückwärtig aus der Hülse 24 herausragt. Die Endkappe 23 besitzt rückwärtig einen Druckschalter 26 sowie zwei voneinander beabstandete Mitnahmeelemente, die als ringförmige Absätze 27, 27' ausgebildet sind. Die besondere Ausgestaltung des Taschenlampenkopfes 21 mit der als Griffstück ausgebildeten Hülse 24 sowie der Endkappe 23 mit dem rückwärtigen Druckschalter 26 und den als ringförmigen Absätzen 27, 27' ausgebildeten Mitnahmeelementen erlauben es, die Taschenlampe 20 ohne Umgreifen und einhändig vollständig zu bedienen und mithin sowohl an- und auszuschalten als auch das Taschenlampengehäuse 22 in Pfeilrichtung 28 zu verschieben und die Taschenlampe 20 hierdurch zu fokussieren/defokussieren. Damit ein Verschieben der Hülse 24 das Taschenlampengehäuse 22 nicht verkratzt, ist auf der Innenseite der Hülse 24 eine Nut 33 ausgebildet, die ein gleitfähiges Material, wie beispielsweise ein Teflonband aufnimmt.
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2a zeigt eine Einstellung, bei der das Taschenlampengehäuse 22 weitestmöglich in den Taschenlampenkopf 21 eingeschoben ist (Pfeilrichtung 32), so dass die am Taschenlampengehäuse 22 angeordnete Lichtquelle 29 einen geringstmöglichen Abstand zur Vorsatzoptik 30 aufweist. Hierdurch ergibt sich die defokussierte Einstellung der Taschenlampe 20.
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2b zeigt demgegenüber eine Einstellung, bei der das Taschenlampengehäuse 22 in Pfeilrichtung 31 verschoben ist, so dass sich ein größerer Abstand zwischen der Lichtquelle 29 und der Vorsatzoptik 30 und mithin eine fokussierte Einstellung des abgestrahlten Lichtkegels ergibt.
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Die 2c, d zeigen Seitenansichten der Taschenlampe 20 in einer defokussierten Einstellung (2c) und einer fokussierten Einstellung (2d). Dargestellt sind insbesondere die als ringförmige Absätze 27, 27' ausgebildeten Mitnahmeelemente, die hierdurch eine ringförmige Vertiefung 34 an der zylinderförmigen Außenfläche der Endkappe 23 bilden, die zur Anlage des Daumens beim Verschieben des Taschenlampengehäuses dienen. 2e zeigt schematisch die mögliche Einhandbedienung in der bevorzugten Haltung der Taschenlampe 20. Sowohl eine Verschiebung des Taschenlampengehäuses 22 in Pfeilrichtung 28 als auch eine Betätigung des Druckschalters 26 ist ohne Umgreifen einhändig möglich. Dabei umgreifen die Finger 10a-d der Hand 9 den Griffabschnitt 25 der Hülse 24, während der Daumen 12 den Druckschalter 26 bedient oder zur Fokussierung/Defokussierung in die ringförmige Vertiefung 34 fasst.
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In den 2f, g ist eine Ausführungsform einer Taschenlampe 20 dargestellt, bei der die Hülse 24 eine Aussparung 35 aufweist, die einen Durchgriff auf das Taschenlampengehäuse 22 erlaubt. In der taktischen Haltung der Taschenlampe 20 erlaubt die Aussparung 35 einen Durchgriff mit dem Handballen, so dass das Taschenlampengehäuse 22 insbesondere während der Betätigung des Druckschalters 26 in Relation zu der Hülse 24 fixiert werden kann, was eine nicht beabsichtigte Verstellung der Fokuseinstellung blockiert. In der klassischen Halterung der Taschenlampe 20 dient die Aussparung 35 zum Durchgriff mit dem Daumen 12, was auch in dieser Haltung einhändig eine Fokussierung erlaubt.
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Auf der der Aussparung 35 abgewandten Seite der Hülse 24 sind mehrere Durchbrechungen 36 ausgebildet, die zur Abfuhr von Staub- oder Schmutzpartikeln oder von Feuchtigkeiten dienen, so dass sich zwischen dem Taschenlampengehäuse 22 und der Hülse 24 keine Partikel ansammeln können, die den Gleitmechanismus negativ beeinträchtigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Taschenlampe
- 2
- Taschenlampenkopf
- 3
- Pfeilrichtung
- 4
- Taschenlampengehäuse
- 5
- Endkappe
- 6
- Druckschalter
- 7
- Lichtquelle
- 8
- Vorsatzoptik
- 9
- Hand
- 10a-d
- Finger
- 11
- Handkantenseite
- 12
- Daumen
- 20
- Taschenlampe
- 21
- Taschenlampenkopf
- 22
- Taschenlampengehäuse
- 23
- Endkappe
- 24
- Hülse
- 25
- Griffabschnitt
- 26
- Druckschalter
- 27, 27'
- ringförmiger Absatz
- 28
- Pfeilrichtung
- 29
- Lichtquelle
- 30
- Vorsatzoptik
- 31
- Pfeilrichtung
- 32
- Pfeilrichtung
- 33
- Nut
- 34
- Vertiefung
- 35
- Aussparung
- 36
- Durchbrechung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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