DE102019121483B3 - Bodenrost-Austausch in Shredderanlagen - Google Patents
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Abstract
Horizontal-Shredderanlage mit einem feststehenden Grundgestell (1) und Seitenwänden (2, 3) zur Aufnahme der Achse eines zylinderförmigen Hammerwerkes und einem Bodenrost (6) mit Abschlusselementen (7, 8), bei der in die senkrecht zur Achse des Hammerwerkes angeordneten Seitenwände (2, 3) des Grundgestells (1) parallel zur Achse von außen auf die Seitenfläche des Bodenrostes (6) gerichtete Hydraulikzylinder (13) angeordnet sind, an deren Stempel (17) kopfseitig parallel zur Seitenfläche des Bodenrostes (6) Tragplatten (11) befestigt sind, an denen den Bodenrost (6) übergreifende Klemmplatten (9) befestigt sind, wobei in die Seitenwände (2, 3) des Grundgestells (1) Öffnungen eingefügt sind, die der Form der Tragplattenflächen entsprechen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Bodenrost-Austausch in Shredderanlagen.
- Als Shredderanlagen werden Vorrichtungen zum Zerkleinern von Fertigteilen bezeichnet. Die Zerkleinerung der Fertigteile dient der Vorbereitung zum Trennen von Materialien, aus denen die Fertigteile bestehen. Die Zerkleinerung und Materialtrennung von Fertigteilen bekommt beim Recyceln von Materialien immer größere Bedeutung, insbesondere auch bei Großgeräten, wie z.B. Automobilen.
- Die Shredderanlagen sind zum Beispiel aus
DE 35 19 516 A1 undUS 3 465 973 A bekannt und bestehen im Wesentlichen aus einem Grundgestell und einem zylinderförmigen Hammerwerk. Bei Horizontal-Shredderanlagen ist der Zylinder des Hammerwerkes um eine horizontal gelagerte Achse drehbar. Diese Achse ist in Seitenwänden des Grundgestelles so gelagert, dass das Hammerwerk hydraulisch angehoben und gekippt werden kann. - Unterhalb des Hammerwerkes ist radial beabstandet zu diesem ein Bodenrost in dem Grundgestell angeordnet, über das das vom Hammerwerk zerkleinerte Material geschoben wird. Der Bodenrost ist als Sieb mit unterschiedlich großen Sieböffnungen ausgestattet und in seiner Durchbiegung an die Zylinderform des Hammerwerkes angepasst. An die Lagerung, Befestigung und Ausgestaltung des Bodenrostes werden sehr hohe Anforderungen gestellt, um einerseits zu verhindern, dass der Bodenrost durch das zerkleinerte Material bei der Drehung des Hammerwerkes verschoben wird und andererseits, dass die Gestalt des Bodenrostes verändert wird.
- Der Bodenrost wird dazu einerseits durch seitlich übergreifende Klemmplatten in radialer Richtung festgehalten, die in der Seitenwand des Grundgestelles befestigt sind, und andererseits durch Abschlusselemente in Umlaufrichtung des Hammerwerkes auf der Materialeinlauf- und Materialauslaufseite fixiert.
- Aufgrund der mechanischen Belastung des Bodenrostes und zur Anpassung an unterschiedliche Siebgrößen ist es erforderlich, den Bodenrost mehrfach, teilweise 2-3mal in der Woche, auszutauschen. Zum Herausnehmen des Bodenrostes aus dem Grundgestell nach Abklappen des Hammerwerkes müssen auf jeden Fall die Klemmplatten gelöst und entfernt werden. Unter Umständen muss zusätzlich mindestens eines der Abschlusselemente entfernt werden und dazu weitere Klemmplatten gelöst und entfernt werden.
- Das Lösen und Entfernen der Klemmplatten und eines Abschlusselementes sind mühsam und zeitaufwändig (ca. 2 Tage), wobei zu beachten ist, dass die Fixierteile und der Bodenrost wegen der erforderlichen Stabilität sehr schwer sind und die Befestigung der zu lösenden Elemente nur mit Spezialschrauben und -Werkzeugen ausreichend zu realisieren sind. Wegen des Zeitaufwandes entstehen sehr lange Stillstandszeiten für die Shredderanlage, was aus wirtschaftlichen Gründen sehr nachteilig ist. Die manuelle Demontage muss von den Montagepersonen in einer sehr beengten Umgebung und in der Regel im Liegen oder Knien durchgeführt werden.
- Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den Austausch des Bodenrostes bezüglich des Zeitaufwandes zu beschleunigen und bezüglich der körperlichen Belastung der Montagepersonen zu verringern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
- Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den notwendigen Freiraum zum Austausch des Bodenrostes durch seitliches, hydraulisch bewirktes Herausziehen der Klemmplatten aus dem Grundgestell zu bewerkstelligen. Die Klemmplatten selbst brauchen dabei nicht gelöst zu werden, so dass der Austausch des Bodenrostes ohne zusätzliche Werkzeuge erfolgen kann. Der Zeitaufwand für den Bodenrost-Austausch verringert sich im Allgemeinen auf 4 bis 5 Stunden.
- Das evtl. notwendige Anheben eines Abschlusselementes kann dabei ebenfalls hydraulisch erfolgen. Zweckmäßigerweise wird das für das Material auswurfseitige Abschlusselement dazu vorgesehen.
- Überraschenderweise hat sich dabei herausgestellt, dass sich selbst bei hoher mechanischer Beanspruchung des Bodenrostes die Klemmplatten und ein Abschlusselement durch hydraulische Kräfte vom Bodenrost lösen lassen, wobei insbesondere bezüglich der Klemmplatten auf eine exakt geführte Zugrichtung zu achten ist. Betriebsbedingte Verformungen des Bodenrostes erfolgen überraschenderweise nur minimal im Bereich der Klemmflächen der Klemmplatten.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Dabei zeigen
-
1 eine perspektivische Aufsicht auf das Innere des Grundgestells, -
2 eine Ansicht auf eine Seitenwand des Grundgestells, -
3 eine perspektivische Aufsicht auf das Grundgestell mit angehobenem Abschlusselement, -
4 eine perspektivische Aufsicht auf das Grundgestell mit ausgezogenen Klemmplatten, -
5 einen Schnitt durch den Auszugs-Hydraulikzylinder mit eingeschobenen Klemmplatten und -
6 einen Schnitt durch den Auszugs-Hydraulikzylinder mit ausgezogenen Klemmplatten. Die in1 dargestellte Aufsicht auf das Grundgestell1 zeigt im oberen Teil der Figur Lagerstützen für ein abgehobenes Hammerwerk. In den Seitenwänden2 ,3 sind Lagermulden4 ,5 für die Achse des hier nicht dargestellten zylinderförmigen Hammerwerkes eingefügt. - Im Innenraum des Grundgestells
1 sind ein Bodenrost6 und Abschlusselemente7 ,8 zu sehen. Der Bodenrost6 wird durch am Rand übergreifende Klemmplatten9 in radialer Richtung gehalten. Ebenso werden die Abschlusselemente7 ,8 durch an den Seitenwänden2 ,3 verschraubte Platten10 gehalten. Standardmäßig sind auch die Klemmplatten9 vom Innenraum her an die Seitenwände2 ,3 geschraubt. - Aus der in
2 dargestellten Ansicht der Seitenwand2 ist ersichtlich, dass in die Seitenwand2 eine kreissegmentförmige Tragplatte11 eingefügt ist. Die Tragplatte11 weist im oben liegenden Kreisbogen Bohrlöcher12 auf, durch die hindurch die Klemmplatten9 vom Innenraum her an der Tragplatte11 befestigt sind. - Auf die Tragplatte
11 sind zwei symmetrisch zueinander angeordnete Hydraulikzylinder13 gerichtet. Die Hydraulikzylinder13 sind zwischen senkrecht stehenden Stützplatten14 am Grundgestell1 passgenau fest eingefügt. Eine gleiche Anordnung ist in der gegenüberliegenden Seitenwand3 vorhanden. - In der in
3 dargestellten Aufsicht ist ein angehobenes Abschlusselement7 zu sehen. Zum Anheben und späteren Absenken des Abschlusselementes7 dient eine hydraulische Vorrichtung15 , die sich am Grundgestell1 abstützt. Die Platten10 dienen dabei als Führungselemente für die Verschiebung des Abschlusselementes7 . Durch das Anheben des Abschlusselementes7 wird eine Kopfseite des Bodenrostes6 freigelegt. Durch die immer noch übergreifenden Klemmplatten9 wird eine Herausnahme des Bodenrostes6 aber weiterhin verhindert. Erst nach dem seitlichen Herausziehen der an den Tragplatten11 befestigten Klemmplatten9 werden auch die beiden gegenüberliegenden Seitenflächen des Bodenrostes6 freigelegt und der Bodenrost6 kann durch leichtes Kippen aus dem Innenraum herausgenommen werden. - Der Bodenrost
6 kann auch mehrteilig mit zur Achse des nicht dargestellten Hammerwerkes parallelen Stoßstellen ausgeführt sein. Durch geeignete Ausgestaltung der Stoßstellen können dabei auch die Teile des Bodenrostes6 ohne Anheben des Abschlusselementes7 herausgenommen werden. - In der Aufsicht nach
4 ist der vom Bodenrost6 befreite Innenraum des Grundgestells1 mit seitlich hydraulisch herausgezogenen Tragplatten11 dargestellt. Der Bodenrost6 ruht auf einem im Grundgestell1 fest eingebauten Rahmen16 . - Die
5 und6 zeigen im Schnitt Details des Hydraulikzylinders13 im eingeschobenen und herausgezogenen Zustand. Der Hydraulikzylinder13 enthält einen hydraulisch verschiebbaren Stempel17 , an dem die Tragplatte11 befestigt ist. Dem Stempel17 sind Führungselemente18 zugeordnet, die zwischen den Stützplatten14 befestigt sind. Die Achse19 des Stempels17 fluchtet mit einer Querachse20 des Bodenrostes6 . - Der Bodenrost
6 ruht auf dem Rahmen16 . Nach oben hin wird er von den Klemmplatten9 gehalten, die bei entsprechender Verschiebung des Stempels17 vom Bodenrost6 heruntergezogen werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Grundgestell
- 2, 3
- Seitenwand
- 4, 5
- Lagermulde
- 6
- Bodenrost
- 7,8
- Abschlusselement
- 9
- Klemmplatte
- 10
- Platte
- 11
- kreissegmentförmige Tragplatte
- 12
- Bohrloch
- 13
- Hydraulikzylinder
- 14
- Stützplatte
- 15
- hydraulische Vorrichtung
- 16
- Rahmen
- 17
- Stempel Hydraulikzylinder
- 18
- Führungselement Stempel
- 19
- Achse Stempel
- 20
- Querachse Bodenrost
Claims (8)
- Horizontal-Shredderanlage mit einem feststehenden Grundgestell (1) und Seitenwänden (2, 3) zur Aufnahme der Achse eines zylinderförmigen Hammerwerkes und einem Bodenrost (6) mit Abschlusselementen (7, 8), dadurch gekennzeichnet, dass a) in die senkrecht zur Achse des Hammerwerkes angeordneten Seitenwände (2, 3) des Grundgestells (1) parallel zur Achse von außen auf die Seitenfläche des Bodenrostes (6) gerichtete Hydraulikzylinder (13) angeordnet sind, an deren Stempel (17) kopfseitig b) parallel zur Seitenfläche des Bodenrostes (6) Tragplatten (11) befestigt sind, an denen c) den Bodenrost (6) übergreifende Klemmplatten (9) befestigt sind, wobei d) in die Seitenwände (2, 3) des Grundgestells (1) Öffnungen eingefügt sind, die der Form der Tragplattenflächen entsprechen.
- Horizontal-Shredderanlage nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatten (11) an die Form der Durchbiegung des Bodenrostes (6) angepasst sind. - Horizontal-Shredderanlage nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass Führungselemente (18) für die Stempel (17) der Hydraulikzylinder (13) in dem Grundgestell (1) angeordnet sind. - Horizontal-Shredderanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass das in Drehrichtung des Hammerwerkes hinter dem Bodenrost (6) angeordnete Abschlusselement (7) hydraulisch anhebbar/absenkbar ist. - Horizontal-Shredderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (9) entlang einer Randfläche der Tragplatten (11) angeordnet sind.
- Horizontal-Shredderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Hydraulikzylinder (13) senkrecht auf die Seitenflächen des Bodenrostes (6) gerichtet sind, wobei die Führungselemente (18) für die Stempel in dem Grundgestell (1) befestigt sind.
- Horizontal-Shredderanlage nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass jeder Tragplatte (11) zwei Hydraulikzylinder (13) zugeordnet sind. - Horizontal-Shredderanlage nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass zwei sich im Grundgestell (1) abstützende Hydraulikvorrichtungen (15) zur Bewegung des Abschlusselementes (7) vorgesehen sind.
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