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Die Erfindung betrifft eine Laufsteg-Klappe, die im Normalbetrieb Teil eines Laufstegs ist. Solche Laufstege werden häufig in Bühnenanlagen, insbesondere mobilen Bühnenanlagen, aufgebaut. Sie stellen den Künstlern und/oder Bühnentechnikern einen Weg bereit, der es ihnen ermöglicht bestimmte Orte der Bühnenanlage vor, während oder nach einer Veranstaltung rasch und gefahrlos zu erreichen.
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Im Bereich von Bühnenanlagen sind Platz und Bauhöhe oft nur beschränkt verfügbar, so dass solche Laufstege häufig in einer relativ geringen Höhe (weniger als 2 Meter) oberhalb von einer Verkehrsfläche verlaufen. In anderen Worten: Für die sich auf der Verkehrsfläche befindenden Personen (Zuschauer, Künstler oder Bühnentechniker) stellt der Laufsteg ein Hindernis dar, weil es nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, unter dem Laufsteg hindurchzulaufen.
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In Not- oder Alarmsituationen (z. B. Feuer-Alarm) ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle Personen, die sich auf einer Verkehrsfläche befinden, rasch und ungehindert die Verkehrsfläche verlassen können. Hindernisse, wie ein auf niedriger Höhe verlaufender Laufsteg, bergen in solchen Ausnahme Situationen ein erhebliches Gefahrenpotential und sind daher unbedingt zu vermeiden.
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Die erfindungsgemäße Laufsteg-Klappe dient dazu, in einem Notfall den Laufsteg zu unterbrechen. Dadurch können die auf der Verkehrsfläche befindlichen Personen zwischen den beiden Enden des Laufstegs, dort wo im Normalfall die Laufsteg-Klappe liegt, den Laufsteg gefahrlos passieren.
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Die erfindungsgemäße Laufsteg-Klappe hat eine Funktion, die vergleichbar ist mit einer Hubbrücke über einem Kanal: Wenn ein Schiff den Kanal passieren will, das höher ist als die Hubbrücke, wird die Hubbrücke angehoben und das Schiff kann ungehindert die Hubbrücke passieren.
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Damit ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bereits beschrieben. Es soll ein Laufsteg bereitgestellt werden, der in einer Notfallsituation bereichsweise rasch und einfach entfernt werden kann, so dass der Laufsteg kein Hindernis mehr für flüchtende Personen darstellt, die sich auf einer unterhalb der Verkehrsfläche des Laufstegs befindlichen Verkehrsfläche befinden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Laufsteg-Klappe, umfassend ein erstes Klappelement und ein zweites Klappelement, wobei das erste Klappelement mittels einer ersten Gelenkverbindung schwenkbar mit einem „Ende“ des Laufstegs verbunden ist, wobei das zweite Klappelement mittels einer zweiten Gelenkverbindung schwenkbar mit dem ersten Klappelement verbunden ist, wobei die erste Gelenkverbindung eine Schwenkbewegung des ersten Klappelements relativ zu dem Laufsteg auf einen Drehwinkel von maximal 180° beschränkt, und wobei die zweite Gelenkverbindung eine Schwenkbewegung des zweiten Klappelements relativ zu dem ersten Klappelement auf einen Drehwinkel von maximal - 180° beschränkt. Im Normalbetrieb das erste Klappelement und das zweite Klappelement eine durchgehende Fläche bilden, welche Teil des Laufstegs ist. Wenn der Laufsteg unterbrochen werden soll, wird das erste Klappelement um einen Winkel von 180° nach oben geschwenkt (erste Schwenkbewegung) und das zweite Klappelement führt eine zweite Schwenkbewegung relativ zu dem ersten Klappelement aus. Die erste und die zweite Schwenkbewegung sind entgegengesetzt gerichtet, so dass sich die beiden Klappelemente sich wie ein „Z“ zusammenfalten, wenn der Laufsteg unterbrochen werden soll.
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Diese gegensinnigen Drehrichtungen der ersten und zweiten Schwenkbewegung sind durch die Vorzeichen in den Winkelangaben des Anspruchs 1 zum Ausdruck gebracht worden.
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Es versteht sich von selbst, dass die Gelenkverbindungen auf vielerlei Arten realisiert werden kann. Es sind viele auf dem Markt befindliche Scharniere oder Gelenke verfügbar, die einfach an einen Laufsteg und die Klappelemente befestigt werden können.
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Um gleichzeitig einen Anschlag bzw. eine Begrenzung der Schwenkbewegung des ersten Klappelements relativ zu dem Laufsteg bzw. des zweiten Klappelements relativ zu dem ersten Klappelement zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn eine Schwenkachse der ersten Gelenkverbindung im Bereich der Oberseite des ersten Klappelements verläuft und eine Schwenkachse der zweiten Gelenkverbindung im Bereich der Unterseite des zweiten Klappelements verläuft. Dann stellen der Laufsteg bzw. die Klappelemente End-Anschläge dar, welche die Schwenkbewegung des ersten Klappelements relativ zum Laufsteg bzw. die Schwenkbewegung des zweiten Klappelements bezüglich des ersten Klappelements auf den gewünschten Wert beschränken. Dadurch wird auch die Tragfähigkeit der Laufsteg-Klappe gewährleistet bzw. verbessert.
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Über eine geeignete Dimensionierung der Scharniere bzw. der Klappelemente kann die Tragfähigkeit der Laufsteg-Klappe an die Erfordernisse des Anwendungsfalls angepasst werden.
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Um die Bedienung der erfindungsgemäßen Laufsteg-Klappe vor allem im Notfall zu erleichtern, sind in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung, die Schwenkbewegung des zweiten Klappelements mit den Schwenkbewegungen des ersten Klappelements gekoppelt sind. Dies bedeutet, dass durch Anheben des ersten Klappelements aus der normalen Betriebsposition automatisch die Schwenkbewegung des zweiten Klappelements in entgegengesetzter Richtung beginnt. Dann stellt sich ohne weiteres Zutun, die bereits erwähnte „Z“-Form in der „Notfallposition“ ein. Entsprechendes gilt auch für das Ausklappen der Laufsteg-Klappe von der Notfallposition in die normale Betriebsposition, wenn erstes Klappelement und zweites Klappelement einen Teil des Laufstegs bilden.
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Diese Kopplung kann durch eine oder mehrere Federelemente zwischen erstem Klappelement und zweitem Klappelement erfolgen. Bevorzugt sind dies Gasdruckfedern. Es ist jedoch auch möglich, mit Hilfe von (vorgespannten) SchraubenDruckfedern den gleichen Effekt zu erreichen.
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Die Kopplung der Schwenkbewegungen beider Klappelemente kann auch durch Bowdenzüge, Zugseile und Umlenkrollen sowie Stangen und Gelenke realisiert werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Laufsteg als Rahmenkonstruktion, bevorzugt aus Aluminium-Profilen, aufgebaut. Auf diesem Rahmen wird eine Trittfläche angebracht. Diese Trittfläche kann beispielsweise aus einer aufgerauten Multiplexplatte, Sperrholz oder Riffelblech bestehen. In entsprechender Weise sind auch das erste Klappelement und das zweite Klappelement als Rahmenkonstruktion aufgebaut, auf deren Oberseite (in der Normalposition) eine Trittfläche angeordnet ist.
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Die (begrenzten) Schwenkbewegungen von erstem und zweitem Klappelement könne mit Hilfe von Scharnieren realisiert werden, die beispielsweise seitlich an den Rahmen von Laufsteg und Klappelementen angebracht werden.
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Wenn die auftretenden Belastungen der Laufsteg-Klappe es erfordern, können auch noch ein- oder mehrere zusätzliche Scharniere angeordnet sein. Diese Situation ist in den Figuren illustriert.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen einnehmbar. Alle in den Zeichnungen, den Patentansprüchen und der Beschreibung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
- 1 einen Laufsteg mit einer erfindungsgemäßen Laufsteg-Klappe in der Normalposition,
- 2 bis 5 die erfindungsgemäße Laufsteg-Klappe in verschiedenen Schwenkstellungen und Ansichten; und
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand verschiedener Figuren dargestellt und beschrieben. Gleiche Bauteile haben in allen Figuren die gleichen Bezugszeichen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nicht in allen Figuren alle Bezugszeichen eingetragen.
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In 1 ist ein Ausschnitt eines Laufstegs 1 mit einer erfindungsgemäßen Laufsteg-Klappe 3 in der Normalposition dargestellt. In der Normalposition ist die Laufsteg-Klappe 3 bzw. deren Oberseite Teil der Trittfläche des Laufstegs 1.
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Die Trittfläche des Laufstegs (am rechten Bildrand in 1) kann als Sperrholzplatte 5 realisiert werden. Die Trittfläche 7 eines ersten Klappelements 9 ist in der 1 dargestellt, während eine Trittfläche eines zweiten Klappelements 11 in der 1 nicht dargestellt ist. Dadurch wird die Rahmenstruktur des zweiten Klappelements 11 deutlich.
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Außerdem sind wegen der nicht dargestellten Trittfläche des zweiten Klappelements Gasdruckfedern 13 sichtbar, welche die Schwenkbewegungen von zweitem Klappelement 11 und erstem Klappelement 9 koppeln.
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Die Verlängerung des Laufstegs 1 am linken Bildrand der 1 ist ebenfalls aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Sie wird durch zwei Linien ohne Bezugszeichen angedeutet. Das linke Ende des Laufstegs 1 umfasst eine erste Anschlagleiste 15, auf welcher das zweite Klappelement 11 aufliegt.
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Wie man der 1 entnehmen kann, sind seitlich an dem Laufsteg 1 und den Klappelementen 9 bzw. 11 mehrere Scharniere 17 und 19 angeordnet. Die Scharniere 17 bilden die erste Gelenkverbindung zwischen Laufsteg 1 und erstem Klappelement 9. Das sichtbare Scharnier 19 bildet zusammen mit einem oder zwei weiteren, in der 1 nicht sichtbaren Scharnieren die zweite Gelenkverbindung zwischen erstem Klappelement 9 und zweitem Klappelement 11.
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Es wird deutlich, dass die Schwenkachse 27 der ersten Gelenkverbindung im Bereich der Trittflächen 5 bzw. 7, genauer gesagt, etwas oberhalb der Trittflächen 5 und 7 verläuft, während die Schwenkachse 29 der zweiten Gelenkverbindung zwischen erstem Klappelement 9 und zweitem Klappelement 11 im Bereich der Unterseite, genauer gesagt, etwas unterhalb des Rahmens der Klappelemente 9, 11 verläuft.
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In der 1 ist im Bereich der ersten Gelenkverbindung eine zweite Anschlagleiste 21 sichtbar, welche in der Normalposition die Scharniere 17 entlastet, da sie die Gewichtskräfte von Personen, die auf der Trittfläche 7 des ersten Klappelements 9 stehen, in den Laufsteg 1 bzw. der darunter angeordneten Tragstruktur einleitet.
In entsprechender Weise leitet die erste Anschlagleiste 15 zumindest einen Teil der Gewichtskräfte von Personen, die auf der Trittfläche des zweiten Klappelements 11 stehen, in den Laufsteg 1 bzw. der darunter angeordneten Tragstruktur ein.
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In der 2 ist die erfindungsgemäße Laufsteg-Klappe 1 bereits etwas aufgeklappt dargestellt. Das erste Klappelement 9 schließt in dieser Zwischenstellung mit der Trittfläche des Laufstegs 1 einen Winkel von etwa 120° ein. Dies bedeutet, dass die erste Schwenkbewegung zwischen erstem Klappelement 9 und Laufsteg 1 einen Betrag von + 60° erreicht hat.
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In der 2 ist gut zu erkennen, dass das zweite Klappelement 11 ebenfalls eine (zweite) Schwenkbewegung durchgeführt hat, die jedoch entgegengesetzt zu der (ersten) Schwenkbewegung des ersten Klappelements 9 erfolgt. Sie ist betragsmäßig etwa groß wie die erste Schwenkbewegung, so dass das zweite Klappelement 11 nach wie vor parallel zu der Trittfläche 5 des Laufstegs verläuft.
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In der 2 ist auch gut zu erkennen, dass die Anschlagleiste 15, die ja Teil des Laufstegs 1 ist, ihre Position nicht ändert. Des Weiteren ist zu erkennen, dass an der Unterseite des ersten Klappelements 9 etwa in der Mitte ein Anschlag 23 ausgebildet ist, der in der Normalposition an der Anschlagleiste 21 anliegt und somit die Stabilität und Tragfähigkeit der Laufsteg-Klappe im Normalbetrieb erhöht.
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In der 3 sind die Schwenkbewegungen von erster Klappe 9 und zweiter Klappe 11 weiter fortgeschritten. Sie haben nun beinahe den Betrag von 180° erreicht, so dass die Z-förmige Anordnung von zweiter Klappe 11, erster Klappe 9 und dem eigentlichen Laufsteg 1 gut zu erkennen ist. Es ist weiter gut zu erkennen, dass zweites Klappelement 11 und der Laufsteg 1 nach wie vor annähernd parallel zueinander verlaufen.
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In der 3 ist der Anschlag 23 an der Unterseite des ersten Klappelements 9 nochmals gut zu erkennen. Die erfindungsgemäße Laufsteg-Klappe 3 hat die Notfallposition erreicht, wenn die Trittfläche 7 des ersten Klappelements 9 auf der Trittfläche 5 des Laufstegs bzw. des rechten Endes des Laufstegs 1 erreicht hat und auf ihr aufliegt (nicht dargestellt) .
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Dann ist ein Bereich des Laufstegs 1 - zwischen der ersten Anschlagleiste 15 und der zweiten Anschlagleiste 21 - freigeworden und steht beispielsweise als Fluchtweg zur Verfügung. Personen, die sich auf einer (nicht dargestellten) Fläche unterhalb des Laufstegs 1 befinden, können den Laufsteg 1 in dem frei gewordenen Bereich gefahrlos passieren.
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In den 4 und 5 ist der Schwenkvorgang gemäß der 2 und 3 in einer anderen Perspektive, nämlich von unten, dargestellt.
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Aus dieser Perspektive ist gut zu erkennen, dass die Gasdruckfedern 13 die Schwenkbewegungen von erstem Klappelement 9 und zweitem Klappelement 11 „koppeln“. Es ist weiter gut zu erkennen, dass die zweite Gelenkverbindung zwischen erstem Klappelement 9 und zweitem Klappelement 11 insgesamt drei Scharniere 13 umfasst, so dass eine sehr hohe Stabilität der zweiten Gelenkverbindung gewährleistet ist.
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In der 1 sind die Schwenkachsen der ersten Gelenkverbindung mit einer strichpunktierten Linie 27 und die Schwenkachse der zweiten Gelenkverbindung mit einer strichpunktierten Linie 29 angedeutet.
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Aus den 4 und 5 wird auch sehr deutlich, dass die Klappelemente 9, 11 und der Laufsteg 1 als Rahmenkonstruktion ausgebildet sind. Diese Rahmenkonstruktion kann durch Vierkantrohre, bevorzugt aus Aluminium, gebildet werden. Die Dimensionierung der Rahmenkonstruktion wird den Belastungen bzw. den Anforderungen im Anwendungsfall entsprechend vorgenommen. Die Rahmenelemente können durch Schweißen, Schrauben oder auf andere Weise miteinander verbunden werden. Auf dem Rahmen sowohl des Laufstegs 1, als auch der Klappelemente 9 und 11 ist jeweils eine Trittfläche 5, 7 und 31 angeordnet. Die Trittfläche an der Fortsetzung des Laufstegs am linken Bildbereich in der 4 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Sie schließt unmittelbar an die Anschlagleiste 15 an und befindet sich in der gleichen Ebene wie die Trittfläche 5 des Laufstegs am rechten Rand der 4.