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Die Erfindung geht aus von einer Warentransporteinheit nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Warenausgabeeinheit, die eine solche Warentransporteinheit aufweist.
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Derartige Warentransporteinheiten werden insbesondere zur Ausgabe von diebstahlgefährdeten Waren eingesetzt. Die entsprechenden Warenausgabeeinheiten werden häufig in Supermärkten oder dergleichen aufgestellt und betrieben.
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Stand der Technik
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Die
DE 20 2015 009 599 U1 zeigt eine Warenausgabeeinheit, die einen umlaufenden Gurt aufweist, an welchen Haltestangen für daran angehängte Waren befestigt sind. Über den umlaufenden Gurt werden die Haltestangen zu einem zentralen Ausgabebereich gefahren und die daran angehängten Waren können von einem Kunden entnommen werden.
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Derartige Warenausgabeeinheiten sind technisch komplex und daher im Betrieb mit einem hohen Wartungsaufwand verbunden. Außerdem können derartige Warenausgabeeinheiten nicht flexibel an unterschiedliche Verpackungsgrößen angepasst werden.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine wartungsarme und flexibel an die Waren anpassbare Warentransporteinheit für Warenausgabeeinheiten vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung angegeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Warentransporteinheit ist für verschiedene Warenausgabeeinheiten einsetzbar. Die Warentransporteinheit ist mit einem umlaufenden Zahnriemen ausgestattet. An dem Zahnriemen sind mehreren am Zahnriemen reversibel befestigte Haken vorgesehen. An die einzelnen Haken können jeweils Waren angehängt werden. Die einzelnen Waren befinden sich dabei in Verpackungen, die eine so genannte Euroslot-Aufnahme, auch Eurolochung genannt, aufweisen.
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Bei den Waren kann es sich insbesondere um hochpreisige und diebstahlgefährdete Waren, beispielsweise Rasierklingen, handeln. Derartige Waren müssen in einer sicheren Warenausgabeeinheit gelagert sein, die die Waren zuverlässig ausgibt.
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Der wesentliche Erfindungsgedanke besteht darin, dass die Haken jeweils an unterschiedlichen Positionen bzw. Stellen des Zahnriemens positionierbar sind. Dadurch kann die Warenausgabeeinheit individuell an die auszugebenen Waren angepasst werden. Die Positionierung der einzelnen Haken kann händisch durchgeführt werden. Hierfür sind keine technisch geschulten Personen notwendig.
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Vorzugsweise ist der Zahnriemen über zwei Zahnriemenräder gespannt. Vorteilhafterweise ist zumindest ein Zahnriemenrad über einen Motor antreibbar. Hierdurch können eine umlaufende Bewegung des Zahnriemens und damit auch der daran befestigten Haken erzeugt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Zahnriemenräder auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Man könnte auch sagen, dass die Zahnriemenräder vertikal voneinander beabstandet sind. Zusätzlich sind die Zahnriemenräder auch horizontal voneinander beabstandet. Hierdurch wird eine geneigte Position des umlaufenden Zahnriemens erreicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem Motor um einen Getriebemotor. Der Motor ist über eine Steuereinheit der Warenausgabeeinheit ansteuerbar. Durch den Getriebemotor können verschiedene Umlaufgeschwindigkeiten des Zahnriemens realisiert werden.
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Der Zahnriemen besteht in der Regel aus einem elastomeren Material. Vorteilhafterweise wird als Material HNBR oder EPDM gewählt. Diese Materialien sind besonders strapazierfähig und langlebig. Mit der Zeit kann sich dieses Material jedoch auslängen. Daher ist erfindungsgemäß und vorteilhafterweise zumindest ein Führungsblech vorgesehen, welches ein Durchhängen des Zahnriemens verhindert. Hierdurch kann die Warentransporteinheit längere Zeit ohne Wartung betrieben werden.
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Idealerweise weist die Warentransporteinheit zwei parallel zueinander angeordnete Führungsbleche auf, die das oben beschriebene Durchhängen des Zahnriemens verhindern. Vorzugsweise weist zumindest eines dieser Führungsbleche einen abgekanteten Bereich auf, auf welchem der Zahnriemen zumindest teilweise aufliegt. Derartige Führungsbleche können preisgünstig hergestellt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Warentransporteinheit einen Sensor auf. Über den Sensor kann die Stellung des Zahnriemens und/oder die Position eines Hakens detektiert werden. Befindet sich eine Ware an einem Haken ist hierüber natürlich auch die Position der Ware detektierbar. Der Sensor ist mit der oben erwähnten Steuereinheit verbunden. Die Steuereinheit empfängt die Sensorsignale und kann diese entsprechend auswerten und auch mit der Motorsteuerung koppeln. Durch den Sensor und den Getriebemotor kann eine Ware punktgenau an eine gewünschte Position gefahren werden.
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Vorteilhafterweise handelt es sich beim Sensor um eine Lichtschranke. Derartige Lichtschranken sind preisgünstig und zuverlässig.
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Vorzugsweise weist der Haken einen Fixierungsbereich und einen Anhängebereich auf. Der Fixierungsbereich ist zur reversiblen Befestigung des Hakens an dem Zahnriemen ausgebildet. Der Anhängebereich ist gebogen und hakenförmig ausgeführt.
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Vorteilhafterweise ist der Fixierungsbereich aus im Wesentlichen zwei parallel zueinander angeordneten Elementen gebildet. An den Enden bzw. Befestigungsenden der Elemente ist ein Fixierzapfen angeformt. Mit den Elementen umgreift der Fixierungsbereich den Zahnriemen. Über die Fixierzapfen wird der Haken am Zahnriemen gehalten. Durch ein Zusammendrücken der parallelen Elemente im unteren Bereich wird der obere Fixierungsbereich aufgeweitet. Dadurch übergreifen die Fixierzapfen den Zahnriemen nicht mehr, so dass der Haken entnommen oder an einer anderen Stelle des Zahnriemens positioniert werden kann.
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Die von einem Kunden gewünschte Ware wird über den umlaufenden Zahnriemen zu einer Ausgabeposition gefahren. Die Ausgabeposition kann über die Kopplung von Motorsteuerung und Sensor präzise angesteuert werden. Die Ausgabeposition befindet sich an einem Punkt wo der Haken von einer nach unten weisenden Stellung in eine nach oben weisende Stellung übergeht. Dabei fällt die Ware vom Anhängebereich des Hakens herunter in einen Auffangbereich hinein. Dort kann die Ware vom Kunden entnommen werden. Ein Weitertransport der Ware zu einem Ausgabebereich der Warenausgabeeinheit ist ebenfalls denkbar.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine seitliche Ansicht einer Warentransporteinheit einer erfindungsgemäßen Warenausgabeeinheit,
- 2 eine seitliche Ansicht der Warentransporteinheit mit geöffneten Gehäuse,
- 3 eine Draufsicht auf einen Haken der Warentransporteinheit und
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Hakens der Warentransporteinheit.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine Warentransporteinheit 1 einer erfindungsgemäßen Warenausgabeeinheit. Die Bauform der möglichen Warenausgabeeinheiten kann unterschiedlich sein und ist für die vorliegende Erfindung nicht relevant. Daher wird auf die konkrete Darstellung einer Warenausgabeeinheit verzichtet.
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Die Warentransporteinheit 1 weist zwei Zahnriemenräder 2, 3 auf, die sowohl horizontal wie auch vertikal voneinander beabstandet sind. Das erste Zahnriemenrad 2 befindet sich auf einer unteren Ebene Eu und das zweite Zahnriemenrad 3 befindet sich auf einer darüber liegenden, oberen Ebene Eo. Dadurch wird ein schräg nach unten geneigter Transportverlauf erreicht. Um die Zahnriemenräder 2, 3 herum ist ein Zahnriemen 4 gespannt. Das Zahnriemenprinzip ist hinlänglich bekannt. Der Zahnriemen 4 weist entlang seiner inneren Umlauffläche einzelne Zähne auf. Die Zahnriemenräder 2, 3 weisen dazu passende Zahnaufnahmen auf.
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Das obere Zahnriemenrad 3 ist mit einem Getriebemotor 5 wirkverbunden. Über den Getriebemotor 5 kann das Zahnriemenrad 3 und damit auch der Zahnriemen 4 selbst in eine umlaufende Bewegung, entlang des Pfeils 6, versetzt werden.
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Die Warentransporteinheit 1 weist zwei parallel zueinander angeordnete Führungsbleche 14 auf, wobei aus darstellerischen Gründen nur eines davon in 1 gezeigt ist. Jedes Führungsblech 14 weist einen abgekanteten Bereich auf. Der Zahnriemen 4 liegt teilweise auf den beiden abgekanteten Bereichen der Führungsbleche 14 auf. Die abgekanteten Bereiche 14 der Führungsbleche stoßen nicht zusammen, sondern bilden eine Führungsnut, durch die die umlaufenden Haken 7 laufen können.
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An dem Zahnriemen 4 sind mehrere Haken 7 reversibel befestigt. An die Haken 7 können, über eine vorhandene, aber aus darstellerischen Gründen nicht zu sehende Eurolochung, einzelne Waren 8 angehängt werden.
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In den 3 und 4 ist ein erfindungsgemäßer Haken 7 dargestellt. Der Haken 7 wird in einen Anhängebereich 9 und einen Fixierungsbereich 10 unterteilt. Der Anhängebereich 9 weist eine gebogene, hakenförmige Form auf. Der Anhängebereich 9 durchgreift die Eurolochung der einzelnen Waren 8 bzw. dessen Verpackungen. Der Fixierungsbereich 10 besteht aus im Wesentlichen zwei parallel zueinander angeordneten Elementen 11. Die Elemente 11 haben einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt. An den jeweiligen Enden der Elemente 11 ist jeweils ein Fixierzapfen 12 angeformt. Die Fixierzapfen 12 umgreifen den Zahnriemen 4, so dass die Haken 7 reversibel am Zahnriemen 4 gehalten sind. Hierfür ist am Zahnriemen 4 keine spezielle Aufnahme nötig, so dass die Haken 7 an jede beliebige Stelle den Zahnriemens 4 positionierbar sind. Die Haken 7 können dann einen beliebigen Abstand zueinander einnehmen, so dass beispielsweise unterschiedlich breite Waren 8 durch die Warenausgabeeinheit ausgegeben werden können.
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Der Haken 7 ist aus einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial gefertigt. Durch ein Zusammendrücken der Elemente 11 im unteren Bereich - in Richtung der zueinander weisenden Pfeile 12 - wird der Fixierungsbereich 10 durch eine Bewegung der Elemente 11 im oberen Bereich - in Richtung der voneinander wegweisenden Pfeile 13 - geweitet. In diesem Zustand kann der Haken 7 auf den Zahnriemen 4 aufgesetzt, abgenommen oder an eine andere Stelle gesetzt werden. Die durch die Pfeile 12 repräsentierte Kraft wird dabei durch ein Drücken auf die L-Striche des Elements 11 bereitgestellt. Hierdurch wird die werkzeuglose Positionierung des Hakens 7 besonders nutzerfreundlich gestaltet.
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Der Zahnriemen 4 kann mit einer unterschiedlichen Anzahl von Haken 7 bestückt werden, dessen Abstand zueinander flexibel wählbar ist.
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Über eine präzise Motorsteuerung können die einzelnen Haken 7 an eine Ausgabeposition Pa gefahren bzw. transportiert werden. In dieser Position geht der Haken 7 von seiner nach unten gerichteten und (warentragfähigen) Position in seine nach oben gerichtete (warenuntragfähige) Position über. Befindet sich ein Haken 7 in dieser Ausgabeposition Pa, fällt die an ihm hängende Ware 8 in einen Entnahmeschacht bzw. in einen Warenausgabebereich (nicht gezeigt) hinein und kann von einem Kunden entnommen werden. Zum präzisen Ansteuern der besagten Ausgabeposition Pa verfügt die Warenausgabeeinheit über eine Lichtschranke (nicht gezeigt), die mit der Motorsteuerung gekoppelt ist.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warentransporteinheit
- 2
- Erstes, unteres Zahnriemenrad
- 3
- Zweites, oberes Zahnriemenrad
- 4
- Zahnriemen
- 5
- Getriebemotor
- 6
- Pfeil
- 7
- Haken
- 8
- Ware
- 9
- Anhängebereich
- 10
- Fixierungsbereich
- 11
- Element
- 12
- Pfeil
- 13
- Pfeil
- 14
- Führungsblech
- Eu
- untere Ebene
- Eo
- obere Ebene
- Pa
- Ausgabeposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015009599 U1 [0003]