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Die Erfindung betrifft ein einspuriges, motorgetriebenes Zweirad mit einem Frontsitz.
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In Kraftfahrzeugen mit geschlossenen Fahrgastzellen ist es von Vorteil, einen Fahrzeugsitz für einen Fahrzeuginsassen verstellbar zu gestalten, sodass ein Fahrzeuginsasse den Fahrzeugsitz entsprechend seiner Körpergröße in eine geeignete Position bringen kann.
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Bei Zweirädern ist eine Einstellmöglichkeit in Fahrzeuglängsrichtung bisher nicht möglich. Die bekannten Systeme aus Kraftfahrzeugen mit geschlossenen Fahrgastzellen lassen sich auch nicht auf Zweiräder übertragen, da sich die Sitzkonzepte in beiden Fällen wesentlich unterscheiden.
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Eine derartige Einstellmöglichkeit ist vor allem für Zweiräder mit einer in sich geschlossenen Fahrgastzelle, die ein helmbefreites Fahren erlauben, wünschenswert. Derartige Zweiräder haben in der Regel eine Dachstruktur und eine Rückenlehne, an die sich ein Fahrzeuginsasse anlehnen kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zweirad bereitzustellen, das besonders komfortabel ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein einspuriges, motorgetriebenes Zweirad, mit einem Frontsitz mit einer Rückenlehnenschale, die fahrzeugseitig unverschieblich befestigt ist und einer Sitzeinstelleinrichtung, die mindestens eine bezüglich der Rückenlehnenschale unterschiedlich weit nach vorne bewegliche Auflagefläche für den Fahrer hat.
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Das heißt, die mindestens eine Auflagefläche kann in unterschiedliche Positionen relativ zur Rückenlehnenschale gebracht werden, je nachdem welche Position von einem Fahrzeuginsassen am komfortabelsten empfunden wird. Die Rückenlehnenschale ist aber auf ihrer Vorderseite vom Insassen aus kontaktierbar.
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Ein Zweirad mit einer Sitzeinstelleinrichtung hat den Vorteil, dass für Fahrzeuginsassen unterschiedlicher Körpergröße eine optimale Sitzposition eingestellt werden kann.
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Indem die Rückenlehnenschale selbst unverschieblich befestigt, insbesondere fest fixiert ist und eine separate Sitzeinstelleinrichtung vorgesehen ist, lässt sich die Sitzeinstelleinrichtung deutlich einfacher und kostengünstiger realisieren als ein Verstellmechanismus zur Verschiebung der Rückenlehnenschale selbst. Die Schale selbst ist somit extrem stabil am Fahrzeug befestigbar und kann sehr guten Rückhalteschutz bieten. Zudem dient die Unverschieblichkeit der Rückenlehnenschale der Sicherheit.
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Die mindestens eine Auflagefläche oder mehrere Auflageflächen zusammen bilden gemeinsam eine Kontaktfläche, an die sich ein Fahrzeuginsasse anlehnen kann.
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Sind mehrere Auflageflächen vorhanden, können die Auflageflächen entweder miteinander gekoppelt oder separat voneinander bewegt werden. Wenn die Auflageflächen gekoppelt sind, bewegt sich bei einer Verstellung jede der Auflageflächen relativ zur Rückenlehnenschale um dieselbe Distanz nach vorne oder hinten. Dadurch bleibt eine vorgesehene Grundform einer Rückenlehne, an die sich ein Fahrzeuginsasse anlehnen kann, intakt. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Neigung eingestellt werden, indem Auflageflächen, die auf derselben Höhe angeordnet sind, um dieselbe Distanz verschoben werden und andere Auflageflächen, die ebenfalls auf einer gemeinsamen Höhe angeordnet sind, um eine unterschiedliche Distanz verschoben werden. Können die Auflageflächen separat voneinander bewegt werden, lassen sich die einzelnen Auflageflächen um unterschiedliche Distanzen verschieben, sodass eine Rückenlehne noch flexibler einstellbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform hat die Rückenlehnenschale Öffnungen, durch die sich mindestens ein Vorsprung der Sitzeinstellvorrichtung von hinterhalb der Rückenlehnenschale ausgehend hindurch nach vorne erstreckt und vorderseitig die Auflagefläche bildet. Auf diese Weise kann eine Verstellung einer Rückenlehne relativ zur Rückenlehnenschale einfach umgesetzt werden, ohne dass die Rückenlehnenschale selbst verschoben werden muss. Indem sich der Vorsprung von hinterhalb der Rückenlehnenschale ausgehend durch diese hindurch nach vorne erstreckt, kann ein Verstellmechanismus der Sitzeinstellvorrichtung hinter der Rückenlehnenschale angeordnet und somit von außen nicht sichtbar sein.
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In der maximal zurückgefahrenen Stellung können optional die Auflageflächen hinter der Rückenlehnenschale positioniert sein, sodass diese als Auflagefläche fungiert.
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Gemäß einer Ausführungsform sind mehrere Vorsprünge rückseitig an einer in Fahrzeuglängsrichtung vor- und zurückbeweglichen Halterung befestigt, um die Vorsprünge damit zu verfahren. Somit ist es ausreichend, lediglich die Halterung zu verfahren, um mehrere Vorsprünge gleichzeitig zu verfahren, insbesondere um die gleiche Distanz. Das heißt, ein Antrieb der Sitzeinstelleinrichtung kann einfach gehalten sein und beispielsweise einen einzigen Aktuator, insbesondere einen Linearantrieb, enthalten. Alternativ kann die Sitzeinstelleinrichtung mechanisch verstellbar sein.
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Die Halterung kann alternativ oder zusätzlich um eine Schwenkachse verkippbar sein, um eine Neigungseinstellung zu erreichen.
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Die Halterung hat beispielsweise eine plattenförmige Struktur, die an einer Längsführung angebracht ist. Aufgrund der plattenförmigen Struktur, die vorzugsweise komplementär zur Form der Rückenlehnenschale ist, lassen sich mehrere Vorsprünge einfach in einer gewünschten Position befestigen. Zum Beispiel können mehrere Vorsprünge auf die Halterung aufgeklebt sein. Die Halterung und die Vorsprünge können somit eine vormontierte Einheit bilden, wodurch eine Endmontage des Zweirads vereinfacht ist.
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Wenn die Halterung eine zur Form der Rückenlehnenschale komplementäre Form hat, lässt sich die Halterung in flächigen Kontakt mit der Rückenlehnenschale bringen, wodurch ein Verstellweg der mindestens einen Auflagefläche besonders groß sein kann.
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Der mindestens eine Vorsprung kann aus geschäumtem Kunststoff bestehen, wodurch der Vorsprung ein geringes Gewicht aufweist und dennoch formstabil gefertigt sein kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die mindestens eine Auflagefläche durch eine vordere Fläche zumindest eines unterschiedlich stark aufblasbaren Körpers gebildet sein. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass kein Verstellmechanismus, insbesondere keine verschiebbare Halterung notwendig ist, da eine Verstellung allein durch die Zufuhr eines Fluids wie Luft in den aufblasbaren Körper erreicht werden kann.
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Auch hier kann der nicht aufgeblasene Körper so positioniert sein, dass die Rückenlehnenschale selbst die Auflagefläche bildet.
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Beispielsweise ist der zumindest eine aufblasbare Körper vorderhalb der Rückenlehnenschale positioniert und durch eine Druckquelle, insbesondere eine Druckluftquelle, unterhalb oder hinterhalb der Rückenlehnenschale aufblasbar. Diese Ausführungsform eignet sich zum Beispiel für Bauraumsituationen, bei denen hinter der Rückenlehnenschale kein ausreichender Freiraum zur verschiebbaren Lagerung einer Halterung vorhanden ist. Die Druckquelle muss im Gegensatz zu der Halterung nicht direkt hinter der Rückenlehnenschale positioniert sein, sondern kann flexibel positioniert werden. Zur Zufuhr eines Fluids zu dem mindestens einen aufblasbaren Körper kann eine Leitung von der Druckquelle zu dem aufblasbaren Körper geführt sein. Zudem muss die Druckquelle im Gegensatz zur Halterung nicht bewegt werden, somit hat die Druckquelle insgesamt einen geringeren Bauraumbedarf als eine verschiebbare Halterung.
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Der zumindest eine aufblasbare Körper kann sich von hinterhalb der Rückenlehnenschale aus durch eine oder mehrere Öffnungen in dieser hindurch nach vorne erstrecken. Ein Ventil zur Strömungsverbindung des aufblasbaren Körpers mit der Druckquelle kann dadurch im Bereich hinterhalb der Rückenlehnenschale positioniert sein.
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Das Ventil zur Strömungsverbindung des aufblasbaren Körpers mit der Druckquelle kann im einfachsten Fall eine Öffnung im aufblasbaren Körper sein.
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Alternativ ist denkbar, dass sich der zumindest eine aufblasbare Körper vorderhalb der Rückenlehnenschale befindet. Zur Fluidanbindung des aufblasbaren Körpers kann in diesem Fall eine Öffnung in der Rückenlehnenschale vorhanden sein, durch die hindurch eine Leitung zu einer Rückseite des aufblasbaren Körpers verläuft und mit diesem strömungsverbunden ist.
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Die Rückenlehnenschale kann aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehen, zum Beispiel aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff oder aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff oder allgemein mit einem Gemisch aus verschiedenen Verstärkungsfasern, wie dies nachfolgend noch erläutert. Dadurch kann die Rückenlehnenschale besonders stabil sein und gleichzeitig ein geringes Gewicht aufweisen.
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Das Zweirad kann eine einteile Fahrgastzelle haben, mit seitlichen, voneinander beabstandeten Holmen, die von vorne aufwärts zu einem Dach unter Bildung von Dachholmen und von den Dachholmen unter Bildung einer hinteren Dachtragstruktur nach unten verlaufen, um am Fahrzeugrahmen befestigt zu sein, wobei die Rückenlehnenschale unmittelbar an der hinteren Dachtragstruktur befestigt ist, insbesondere an hinteren Säulen.
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Gemäß einer Ausführungsform können die Holme bogenförmig verlaufen und durchgehend als Hohlkörper ausgebildet sein, und vom vorderen unteren bis zum hinteren unteren Ende der Fahrgastzelle verlaufen. Aufgrund dieser Struktur und Form können die Holme im Fahrbetrieb bei Belastung bis zu einem gewissen Grad elastisch verformt werden und dadurch Kräfte abbauen. Ein Insasse ist dadurch in der Fahrgastzelle besonders gut abgeschirmt und geschützt.
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Vorzugsweise ist die Fahrgastzelle ein faserverstärktes Kunststoffbauteil. Beispielsweise ist die Fahrgastzelle ein CFK-Bauteil oder ein glasfaserverstärktes Bauteil. Ferner kann die Fahrgastzelle auch eine Mischform an unterschiedlichen Fasern haben, die sich z.B. aus CFK und Kevlar oder CFK und Glasfasern oder CFK, Kevlar und Glasfasern oder aus Glasfasern und Kevlar zusammensetzen. Alternativ oder zusätzlich können Naturfasern enthalten sein. Durch die Verwendung eines faserverstärken Bauteils ist das Gewicht der Fahrgastzelle gegenüber einer Fahrgastzelle mit einer Struktur aus konventionellen Werkstoffen, wie zum Beispiel Aluminium, deutlich reduziert. Dadurch ist zum einen der Energieverbrauch des Zweirads im Fahrbetrieb reduziert, zum anderen ist das Fahrverhalten des Zweirads aufgrund dessen, dass der Schwerpunkt des Zweirads nach unten verlagert ist, verbessert.
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Eine Mischform mit unterschiedlichen Fasern lässt sich zum Beispiel fertigen, indem mindestens eine Lage, die zur Herstellung eines faserverstärkten Bauteils dient, verschiedene Fasern enthält. Alternativ könne mehrere Lagen zur Herstellung eines Bauteils vorgesehen sein, wobei die Lagen jeweils unterschiedliche Fasern enthalten, insbesondere wobei jede Lage nur Fasern einer Sorte enthält. Die vorgenannten Beispiele lassen sich auch kombinieren. Das heißt, das mindestens eine Lage unterschiedliche Fasern enthält und mindestens eine weitere Lage nur Fasern einer Sorte enthält.
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Indem sich die Rückenlehnenschale unmittelbar an den hinteren Säulen abstützt und an diesen direkt befestigt ist, sind keine zusätzlichen Bauteile wie beispielsweise Halterungen oder Ähnliches notwendig, um die Rückenlehne in geeigneter Weise an einer Fahrzeugstruktur abzustützen. Dies wirkt sich vorteilhaft sowohl auf die Herstellkosten als auch auf das Gesamtgewicht und auch auf die Sicherheit des Zweirads aus.
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Die Dachholme können entweder einstückig in die hinteren Säulen übergehen oder durch ein zusätzliches Knotenelement, insbesondere ein Knotenblech, mit den hinteren Säulen verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich können die Holme an einer anderen Stelle durch ein zusätzliches Knotenelement verbunden sein.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 schematisch ein erfindungsgemäßes Zweirad mit einer Fahrgastzelle,
- - 2 eine Detailansicht im Bereich einer Anbindung einer Rückenlehnenschale,
- - 3 eine Rückenlehnenschale mit einer Sitzeinstelleinrichtung in einer ersten Stellung,
- - 4 die Rückenlehnenschale aus 3, wobei die Sitzeinstelleinrichtung in einer zweiten Stellung ist,
- - 5 einen Längsschnitt durch die Rückenlehnenschale und die Sitzeinstelleinrichtung aus 3 und 4, und
- - 6 Längsschnitt durch eine Rückenlehnenschale gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes, einspuriges, motorgetriebenes Zweirad 10. Das Zweirad 10 ist beispielsweise elektrisch angetrieben und umfasst ein Batteriepack 12, das Teil eines Fahrzeugrahmens 14 ist.
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Das Zweirad 10 weist eine einteilige, selbsttragende Fahrgastzelle 16 mit einem Dach 22 auf, wobei die Fahrgastzelle 16 fest an einer Fahrzeugstruktur befestigt ist, insbesondere an dem Fahrzeugrahmen 14. Der Fahrzeugrahmen 14 ist dabei hauptsächlich durch ein Gehäuse 18 des Batteriepacks 12 gebildet.
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Die Fahrgastzelle 16 hat zwei seitliche, voneinander beabstandete Holme 20, die sich von vorne schräg aufwärts zum Dach 22 und hinter dem Dach 22 abwärts erstrecken. Dabei werden vordere Säulen 24, Dachholme 26 sowie hintere Säulen 28 gebildet, wobei die vorderen Säulen 24 einstückig in die Dachholme 26 und die Dachholme 26 wiederum in die hinteren Säulen 28 einstückig übergehen. Die Holme 20 sind somit einstückige, insbesondere bogenförmige Teile.
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Es ist jedoch auch denkbar, dass die Holme 20 zum Beispiel am Übergang von den Dachholmen 26 zu den hinteren Säulen 28 und/oder an einer anderen Stelle durch ein Knotenelement getrennt sind.
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Um Material und Gewicht einzusparen und um eine gewisse Deformation der Holme 20 zu ermöglichen, sind diese beispielsweise hohl.
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Im Hinblick auf eine Serienfertigung ist es vorteilhaft, wenn die Holme eine konstante Wandstärke haben.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel gehen die Holme 20 einstückig ineinander über, wobei der Übergangsbereich das Dach 22 und eine Rückwand 30 bildet. Die Holme 20 sind somit miteinander unter Erzeugung eines einteiligen Bauteils verbunden. Es ist jedoch auch denkbar, dass nur das Dach 22 oder nur die Rückwand 30 vorgesehen ist, um die Holme 20 zu verbinden. Die Verbindung von Dach 22 und/oder Rückwand 30 zu den Holmen 20 erfolgt über Hot oder Cold Bonding, d. h., durch Laminieren in einem Stück oder Verkleben von mehreren separat hergestellten Teilen.
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Sowohl die vorderen Säulen 24 als auch die hinteren Säulen 28 verlaufen zu ihren freien Enden hin bis unterhalb einer Sitzfläche 32 eines Frontsitzes 33 für den Insassen und sind in ihrem unteren Endbereich am Fahrzeugrahmen 14 befestigt.
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Genauer gesagt haben die vorderen Säulen 24 einen vordersten und die hinteren Säulen 28 einen hintersten Abschnitt, die oberhalb des Fahrzeugrahmens 14 liegen, wobei sich die vorderen Säulen 24 unterhalb ihres vordersten Abschnitts schräg abwärts und nach hinten erstrecken. Die hinteren Säulen 28 erstrecken sich unterhalb ihres hintersten Abschnitts schräg abwärts und nach vorne.
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Die vorderen Säulen 24 sind dabei hinter dem Vorderrad 29 und die hinteren Säulen 28 vor dem Hinterrad 31 befestigt.
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Jede der einzelnen Säulen 24, 28 hat mindestens eine Befestigungsstelle 36, 38 über welche die Säulen 24, 28 am Fahrzeugrahmen 14 befestigt sind.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die hinteren Säulen 28 jeweils über zwei hintere Befestigungsstellen 36 am Fahrzeugrahmen 14 gelagert, das heißt, insgesamt haben die hinteren Säulen 28 vier Befestigungsstellen 36. Die vorderen Säulen 24 sind jeweils über eine vordere Befestigungsstelle 38 am Fahrzeugrahmen 14 befestigt, also insgesamt über zwei Befestigungsstellen 38.
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Der Frontsitz 33 hat eine Rückenlehnenschale 40, die beispielsweise ein einstückiges Teil aus faserverstärktem Kunststoff ist.
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Die Rückenlehnenschale 40 ist vorzugsweise fahrzeugseitig unverschieblich befestigt. Zu diesem Zweck ist die Rückenlehnenschale 40 unmittelbar an einer Vorderseite 42 der hinteren Säulen 28 abgestützt und an den hinteren Säulen 28 direkt befestigt.
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In 1 ist die Vorderseite 42 der hinteren Säulen 28 durch die Rückenlehnenschale 40 verdeckt, 2 zeigt jedoch eine Detailansicht im Bereich der Rückwand 30, wobei in 2 die Rückenlehnenschale 40 zur besseren Veranschaulichung nicht dargestellt ist.
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Vorzugsweise liegt die Rückenlehnenschale 40 direkt an der Vorderseite 42 der hinteren Säulen 28 an.
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In 2 sind Schraublöcher 44 in der Vorderseite 42 der hinteren Säulen 28 erkennbar. In diesem Bereich, in dem die Rückenlehnenschale 40 mit den hinteren Säulen 28 in Kontakt ist, verbinden Befestigungsschrauben (nicht dargestellt) die Rückenlehnenschale 40 und die hinteren Säulen 28 miteinander.
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Damit die Befestigungsschrauben fest in den Säulen 28 verankert werden können, können die Schraublöcher 44 mit Gewindeeinsätzen versehen sein.
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Im Abstützbereich 46 sind die hinteren Säulen 28 an ihrer Vorderseite 42 abgeflacht. Eine leichte Krümmung des Abstützbereichs 46, wie in 2 zu sehen, ist jedoch möglich. Dabei kann sich der Verlauf des Abstützbereichs 46 am Verlauf der hinteren Säulen 28 orientieren.
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Um eine einfache Positionierung der Rückenlehnenschale 40 zu ermöglichen, kann die Rückenlehnenschale 40 an ihren beiden seitlichen Rändern an den hinteren Säulen 28 abgestützt sein, insbesondere an ihnen anliegen. Zu diesem Zweck ist in der Vorderseite 42 der hinteren Säulen 28 jeweils eine Stufe 48 ausgebildet. An einer Rückwand der Rückenlehnenschale 40 können entsprechend zwei seitliche Stufen oder eine Kante ausgebildet sein, die formschlüssig an den Stufen 48 anliegen kann. Insbesondere dienen die Stufen 48 zur formschlüssigen Positionierung der Rückenlehnenschale 40 quer zur Fahrzeuglängsachse.
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Zusätzlich sind an den hinteren Säulen 28 seitlich des Abstützbereichs 46 für die Rückenlehnenschale 40 seitlich abstehende und sich nach vorne erstreckende Seitenschutzplanken 50 angeformt, insbesondere einstückig an den hinteren Säulen 28 angeformt.
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Die Seitenschutzplanken 50 gehen an ihrer Vorderseite 52, das heißt an ihrer zum Fahrzeuginsassen gerichtete Seite, tangential in die Rückenlehnenschale 40 über, sodass die Seitenschutzplanken 50 und die Rückenlehnenschale 40 zusammen eine Stützfläche bilden, die einen Fahrzeuginsassen abstützt beziehungsweise an die sich ein Fahrzeuginsasse anlehnen kann.
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3 zeigt eine detaillierte Ansicht der Rückenlehnenschale 40. In dieser Darstellung ist zu erkennen, dass in der Rückenlehnenschale 40 mehrere Öffnungen 54 vorhanden sind.
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Im Bereich der Öffnungen 54 sind jeweils Auflageflächen 56 vorgesehen, die von der Rückenlehnenschale 40 nach vorne beabstandet sind und an die sich somit ein Fahrzeuginsasse anlehnen kann. Die Auflageflächen 56 sind Teil einer Sitzeinstelleinrichtung 58, mittels der die Auflageflächen 56 ausgehend von der in 3 gezeigten Position unterschiedlich weit nach vorne bewegbar sind, was nachfolgend noch detaillierter erläutert wird.
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Bei der in 3 veranschaulichten Ausführungsform erstrecken sich mehrere Vorsprünge 60 von hinterhalb der Rückenlehnenschale 40 ausgehend nach vorne durch die Öffnungen 54 hindurch, insbesondere ein Vorsprung 60 durch jede Öffnung 54. Vorderseitig an den Vorsprüngen 60 sind die Auflageflächen 56 gebildet.
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Die Vorsprünge 60 haben dabei einen Querschnitt, welcher der Form der jeweiligen Öffnung 54, durch die sich der Vorsprung 60 hindurch erstreckt, entspricht. Ein Spalt zwischen einem Rand der Öffnungen 54 und dem jeweiligen Vorsprung 60 ist dadurch möglichst klein gehalten, sodass zwar eine Bewegung der Vorsprünge 60 durch die Öffnungen 54 problemlos möglich ist, es jedoch vermieden wird, dass größere Schmutzpartikel hinter die Rückenlehnenschale 40 gelangen können.
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Beispielsweise bestehen die Vorsprünge 60 aus aufgeschäumten Kunststoff. Sie können entweder formstabil oder zumindest leicht elastisch verformbar ausgebildet sein.
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Aus optischen Gründen kann über den Auflageflächen 56 ein Überzug vorgesehen sein.
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Ausgehend von der in 3 gezeigten Position, welche die hinterste Position der Auflageflächen 56 darstellt, können die Auflageflächen 56 nach vorne verschoben werden, beispielsweise optional sogar von einer Position komplett hinterhalb der Rückenlehnenschale 40 in die in 4 dargestellte Position. Somit kann eine Position einer Rückenlehne an eine Größe eines Fahrzeuginsassen flexibel angepasst werden.
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Zur besseren Veranschaulichung der Sitzeinstelleinrichtung 58 ist in 5 ein Längsschnitt durch die Rückenlehnenschale 40 und durch einen Teil der Sitzeinstelleinrichtung 58 dargestellt.
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In dieser Darstellung ist erkennbar, dass die Vorsprünge 60 rückseitig an einer in Fahrzeuglängsrichtung vor- und zurückbeweglichen Halterung 62 befestigt sind, um die Vorsprünge 60 damit zu verfahren, insbesondere gemeinsam zu verfahren.
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Die Halterung 62 hat im dargestellten Ausführungsbeispiel eine plattenartige Struktur, die insbesondere komplementär zur Rückenlehnenschale 40 geformt ist. Es ist auch denkbar, dass mehrere einzelne Halterungen vorgehen sind, an denen jeweils ein einzelner Vorsprung 60 angeordnet ist, allerdings würde dies die Komplexität und somit auch die Kosten der Sitzeinstelleinrichtung 58 erhöhen.
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Um die Halterung 62 zu verschieben, ist beispielsweise eine Längsführung vorgesehen, entlang der die Halterung 62 verschiebbar ist. Die Längsführung ist der Einfachheit halber nicht dargestellt.
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Zur gedämpften Lagerung der Halterung 62 beziehungsweise der Vorsprünge 60 sind zwischen der Halterung 62 und der Rückenlehnenschale 40 Dämpfungselemente 64 vorgesehen, insbesondere Federelemente.
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In einer weiteren Ausführungsform, die in 6 veranschaulicht ist, sind die Auflageflächen 56 durch vordere Flächen 72 zumindest eines unterschiedlich stark aufblasbaren Körpers 66 gebildet. Zur Befestigung kann der aufblasbare Körper 66 zumindest bereichsweise an der Rückenlehnenschale 40 befestigt, insbesondere verklebt sein.
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Der zumindest eine aufblasbare Körper 66 ist vorderhalb der Rückenlehnenschale 40 positioniert und durch eine Druckluftquelle 68, die hinterhalb der Rückenlehnenschale 40 angeordnet ist, aufblasbar. Alternativ kann die Druckluftquelle 68 auch unterhalb der Rückenlehnenschale 40 angeordnet sein. Der aufblasbare Körper 66 ist dabei über eine Leitung 70 mit der Druckluftquelle 68 strömungsverbunden.
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Anstelle einer Druckluftquelle 68 kann auch eine Druckquelle vorgesehen sein, die mit anderen Medien betrieben wird, wie beispielsweise mit einem anderen Gas als Luft oder einer Flüssigkeit.
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Um die Auflageflächen 56 in unterschiedliche Positionen verschieben zu können, ist der aufblasbare Körper 66 beispielsweise aus einem elastischen Material, sodass sich der aufblasbare Körper 66 nach vorne, also von der Rückenlehnenschale 40 weg, ausdehnt, wenn Druckluft in den aufblasbaren Körper 66 geleitet wird. Dabei werden die Auflageflächen 56 nach vorne verlagert. Wird Druckluft abgelassen, kann sich der aufblasbare Körper 66 wieder zusammenziehen und die Auflageflächen 56 werden entsprechend nach hinten verlagert. Alternativ kann der aufblasbare Körper 66 balgartig ausgebildet sein und sich bei Beaufschlagung mit Druckluft verlängern, um die Auflageflächen 56 nach vorne zu verlagern.
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In einer weiteren, nicht näher veranschaulichten Ausführungsform, kann sich der zumindest eine aufblasbare Körper 66 von hinterhalb der Rückenlehnenschale 40 aus durch eine oder mehrere Öffnungen 54 in dieser hindurch nach vorne erstrecken.
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Es ist ebenso denkbar, dass mehrere aufblasbare Körper 66 vorgesehen sind, die jeweils über eine separate Leitung 70 mit der Druckluftquelle 68 verbunden sind.