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Die Erfindung betrifft eine Aufbewahrungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Aufbewahrungseinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 7.
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Beispielsweise ist aus der
DE 10 2015 002 669 A1 eine Aufbewahrungseinrichtung zur Anordnung in einem Kraftfahrzeug bekannt, welche wenigstens ein Schalenelement mit wenigstens einem Aufnahmeraum zum wenigstens teilweisen Aufnehmen wenigstens eines losen Gegenstands und/oder wenigstens eines Flüssigkeitsbehälters umfasst. Eine Halteeinrichtung zum Halten des Flüssigkeitsbehälters umfasst wenigstens ein Bügelelement, welches zwischen einer Haltestellung, in welcher der teilweise in dem Aufnahmeraum aufgenommene Flüssigkeitsbehälter mittels des Bügelelements in einer Halteposition gehalten werden kann, und einer Verstaustellung, in welcher der Aufnahmeraum zur wenigstens teilweisen Aufnahme des losen Gegenstands in dem Schalenelement wenigstens teilweise freigegeben wird, verschwenkbar ist. Das Bügelelement ist mittels einer Betätigung einer Bedieneinrichtung aus der Verstaustellung in die Haltestellung verschwenkbar, wobei die Halteeinrichtung zudem wenigstens ein ebenso verstellbares Halteelement zum besonders sicheren Halten des Flüssigkeitsbehälters umfasst.
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Nachteilig an der bekannten Aufbewahrungseinrichtung ist dabei insbesondere, dass zwar der Aufnahmeraum durch Umlegen der Bügelelemente in einen Becherhalter für Flüssigkeitsbehälter umgewandelt werden kann, die Bügelelemente jedoch aufgrund von Reibungseffekten im Lager der Bügelelemente zwischen der Halteposition und der Verstaustellung ausgelenkt verharren können, so dass entweder das Einlegen und Entnehmen von Gegenständen in den Aufnahmeraum erschwert wird oder auch Beschädigungen der Bügelelemente oder der gesamten Aufbewahrungseinrichtung durch Hängenbleiben von Personen oder Gegenständen an den Bügelelementen auftreten können.
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Die Erfindung hat es sich entsprechend zur Aufgabe gemacht, den beschriebenen Nachteil zu beheben und dadurch eine Aufbewahrungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche sich durch sichere Bedienbarkeit und hohe Funktionalität auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass eine Rückstellvorrichtung vorgesehen ist, durch welche die Bügelelemente mit einer rückstellenden Kraft in Richtung auf die Halteposition oder die Verstauposition beaufschlagt sind.
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Dadurch wird erreicht, dass die Bügelelemente nicht in einer ausgelenkten Position verharren, sondern in eine der Endpositionen des Bügelelements zwangsbewegt werden, so dass der Aufnahmeraum jederzeit zugänglich ist, um Gegenstände oder Flüssigkeitsbehälter aufzunehmen. Beschädigungen oder Behinderungen beim Verstauen oder Entnehmen von Gegenständen oder Flüssigkeitsbehältern können so in einfacher Weise vermieden werden.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Kraftfahrzeug aufweisend eine erfindungsgemäße Aufbewahrungseinrichtung.
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Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungsvarianten gehen aus den untergeordneten Ansprüchen hervor.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Rückstellvorrichtung im Bereich eines Lagers des Bügelelements, in welchem das Bügelelement an dem Schalenelement angelenkt ist, angeordnet ist. Dadurch ist eine kompakte Bauweise gewährleistet.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass die Rückstellvorrichtung ein Federelement aufweisen kann. Federelemente sind robust und einfach herstellbar.
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Vorteilhafterweise kann das Federelement an dem Schalenelement angeordnet sein.
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Alternativ kann das Federelement aber auch an dem Bügelelement angeordnet sein. In diesem Fall ist die Montage besonders einfach.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann das Bügelelement im Bereich des Lagers einen mit der Rückstellvorrichtung zusammenwirkenden Nocken aufweisen. Dadurch wird eine einfache mechanische Koppelung zwischen Federelement und Bügelelement erzielt.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Nocken bezüglich einer durch das Lager verlaufenden Achse im Wesentlichen entgegengesetzt zu einer Erstreckungsrichtung des Bügelelements ausgerichtet ist. Dadurch ist eine zuverlässige Rückstellung gleichermaßen in beide Endpositionen möglich.
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Nachfolgend wird die Erfindung ohne Einschränkung der Allgemeinheit anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Mittelarmlehne eines Kraftfahrzeugs, welche für die Aufnahme einer erfindungsgemäßen Aufbewahrungseinrichtung geeignet ist,
- 2 eine schematische seitliche Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- 3A-B schematische Aufsichten von oben auf das Ausführungsbeispiel gemäß 2 mit Bügelelementen in verschiedenen Endpositionen,
- 4 eine schematische seitliche Ansicht der erfindungsgemäßen Aufbewahrungseinrichtung mit einer Rückstellvorrichtung, und
- 5A-B schematische seitliche Ansichten der Rückstellvorrichtung in verschiedenen Positionen des zugehörigen Bügelelements ohne abdeckende Bauteile.
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Die 1 zeigt zunächst in einer stark schematisierten perspektivischen Darstellung eine Mittelarmlehne 10 für ein Kraftfahrzeug, welche zur Aufnahme einer erfindungsgemäßen Aufbewahrungseinrichtung geeignet ist. Die Mittelarmlehne 10 kann dabei beispielsweise in einer Rücksitzbank eines Kraftfahrzeugs angeordnet und in nicht näher dargestellter Weise klappbar sein. Die Aufbewahrungseinrichtung ist jedoch auch für andere Formen von Armlehnen oder Mittelkonsolen o.ä. geeignet.
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Die Mittelarmlehne 10 weist eine Montageausnehmung 11 auf, in welcher die Aufbewahrungseinrichtung in an sich bekannter Weise einsetzbar und darin fixierbar ist.
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2 zeigt in einer seitlichen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufbewahrungseinrichtung 1. Die Aufbewahrungseinrichtung 1 umfasst ein Schalenelement 2, welches im Ausführungsbeispiel eine flache Schale bildet, deren Höhe geringer als ihre Länge ist. Es sind hier aber beliebige Abmessungen möglich, die sich als sinnvoll sowohl für die Aufbewahrung von Flüssigkeitsbehältern wie Flaschen oder kleineren Gebrauchsgegenständen wie Mobiltelefonen u.a. erwiesen haben. In dem Schalenelement 2 ist eine Ausnehmung ausgebildet, die den Aufnahmeraum 3 für die genannten Gegenstände oder Flüssigkeitsbehälter bildet.
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Weiterhin sind im Ausführungsbeispiel zwei Bügelelemente 4 vorgesehen, die sich, wie aus den nachfolgenden 3A und 3B ersichtlich, jeweils in einer Verstauposition oder in einer Halteposition befinden können. Dabei sind in 3A beide Bügelelemente 4 in der Verstauposition gezeigt, während in 3B das in der Figur rechte Bügelelement 4 in die Halteposition verschwenkt ist, in welcher ein Flüssigkeitsbehälter sicher gehalten werden kann.
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Befinden sich beide Bügelelemente 4 in der Verstauposition, ist der gesamte Aufnahmeraum 3 für die Aufnahme von Gegenständen geeignet. Ist eines der Bügelelemente 4 in die Halteposition verschwenkt, kann ein Flüssigkeitsbehälter eingestellt und das restliche Volumen des Aufnahmeraums für weitere Gegenstände genutzt werden. Entsprechend können auch beide Bügelelemente 4 in die Halteposition gebracht werden, so dass zwei Flüssigkeitsbehälter eingestellt und gehalten werden können.
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Es kann bei der Benutzung der Aufbewahrungseinrichtung 1 vorkommen, dass eines oder beide der Bügelelemente 4 aufgrund von Reibung in einem Lager 6, in welchem die Bügelelemente 4 an dem Schalenelement 2 angelenkt sind, nicht in die Verstauposition oder in die Halteposition zurückklappen, wenn beispielsweise ein Gegenstand oder ein Flüssigkeitsbehälter aus der Aufbewahrungseinrichtung 1 entnommen wurde. Die Bügelelemente 4 können sich dann in beliebigen Positionen zwischen der Verstau- und der Halteposition befinden, was das erneute Einstellen eines Flüssigkeitsbehälters oder das Einlegen eines Gegenstands in den Aufnahmeraum erschwert. Zudem besteht die Gefahr, dass der Benutzer an dem Bügelelement 4 hängenbleibt und dadurch eine Beschädigung verursacht.
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Um dieser Situation vorzubeugen, ist erfindungsgemäß eine Rückstellvorrichtung 5 vorgesehen, welche dafür sorgt, dass die Bügelelemente 4 nach dem Verschwenken aus einer der beiden Positionen entweder in die eine oder in die andere Position zwangsverschwenkt werden.
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Die Rückstellvorrichtung 5 weist dabei ein elastisches Element, insbesondere ein Federelement 7, auf, welches im Bereich des jeweiligen Lagers 6 der Bügelelemente 4 angeordnet ist. In den 4 sowie 5A und 5B, welche einen Ausschnitt aus 2 in dem in 2 mit IV bezeichneten Bereich des Lagers 6 der Bügelelemente 4 darstellen, stützt sich das Federelement 7 an dem Schalenelement 2 ab.
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Wie aus den 4, 5A und 5B weiterhin ersichtlich, weist das Federelement 7 eine im Wesentlichen V-förmige Form auf, wobei die Spitze des V dem Lager 6 des jeweiligen Bügelelements 4 zugewandt ist. Die Schenkel des Federelements 7 sind verbreitert und kragen von der V-Form ab. Mit den vorkragenden Schenkelabschnitten stützt sich das Federelement 7 an dem Schalenelement 2 ab und ist geeignet an diesem gegen Herausfallen gesichert. Das Federelement 7 ist zweckmäßigerweise aus Federstahl gebildet oder alternativ aus einem anderen Material wie einem biegeelastischen Kunststoff, welcher auch im Betrieb häufigen Verformungen unterworfen werden kann, ohne zu brechen.
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Um eine Zwangsverschwenkung der Bügelelemente 4 zu ermöglichen, ist weiterhin an den Bügelelementen 4 jeweils ein Nocken 8 vorgesehen, welcher mit dem Federelement 7 zusammenwirkt, wie im Folgenden näher erläutert wird.
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Betrachtet man zunächst 5A, in welcher die Rückstellvorrichtung 5 zur besseren Erkennbarkeit ohne abdeckende Bauteile dargestellt ist, sieht man das Bügelelement 4 in der Verstauposition. Dabei befindet sich das Bügelelement 4 in einer Lage, in der es im Wesentlichen in einer Ebene 9, die im Wesentlichen parallel zu der oberen Kante des Schalenelements 2 ist, liegt. Der Nocken 8, der sich entgegengesetzt zur Längserstreckung des Bügelelements 4 auf der gegenüberliegenden Seite des Lagers 6 befindet, liegt entsprechend ebenfalls in der Ebene 9. Nocken 8 und Bügelelement 4 können einstückig z.B. aus einem Kunststoff, aber auch mehrteilig ausgebildet sein. Das Federelement 7 ist in dieser Position des Bügelelements 4 weitgehend entspannt.
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Wird das Bügelelement 4 aus der Verstauposition (oder alternativ aus der in den 4 und 5A bis 5B nicht dargestellten Halteposition) verschwenkt, bewegt sich der Nocken 8 auf das Federelement 7 zu und belastet dieses in weiterer Folge, so dass sich, wie in 5B ersichtlich, die V-Form öffnet und die Schenkel des Federelements 7 auseinandergedrückt werden. Das Federelement 7, welches nun durch den Nocken 8 mit einer Druckkraft beaufschlagt ist, trachtet danach, sich wieder zu entspannen und drückt dadurch über den Nocken 8 das Bügelelement wieder in eine der beiden Endpositionen zurück, so dass das Bügelelement 4 nicht in einer unerwünschten Zwischenposition verharren kann.
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Um zu vermeiden, dass die Bügelelemente 4 im oberen Totpunkt verharren, kann das Federelement 7 entsprechend geformt sein und/oder eine Materialpaarung zwischen Federelement 7 und Bügelelement 4 gewählt werden, welche gute Gleiteigenschaften mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist.
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Alternativ kann der Nocken 8 auch in einer anderen Position als gegenüber des Bügelelements 4 angebracht sein, wenn beispielsweise entweder die Halteposition oder die Verstauposition bevorzugt eingenommen werden sollen. Auch sind mehrere Nocken 8 denkbar, falls doch bestimmte Zwischenpositionen ermöglicht werden sollen.
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Alternativ kann weiterhin vorgesehen sein, dass das Federelement 7 jeweils an dem Bügelelement 4 ausgebildet ist. Dann wäre entsprechend der Nocken 8 als Gegenelement am Schalenelement 2 vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufbewahrungseinrichtung
- 2
- Schalenelement
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Bügelelement
- 5
- Rückstellvorrichtung
- 6
- Lager
- 7
- Federelement
- 8
- Nocken
- 9
- Ebene
- 10
- Mittelarmlehne
- 11
- Montageausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015002669 A1 [0002]