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Die Erfindung betrifft einen modularen Fangzaun, insbesondere zum Einsatz im Rennsport.
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Derartige Fangzäune dienen der Absicherung von Personen am Rande der Rennstrecke, insbesondere also Zuschauer und Streckenposten, indem sie im Falle eines Aufpralls unter Verformung die kinetische Energie des aufprallenden Fahrzeugs oder Teile hiervon aufnehmen, diese also zurückhalten.
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Neben der zu gewährleistenden Sicherheit besteht auch die Forderung nach einem schnellen Auf- und Abbau zum mobilen Einsatz bei temporären Veranstaltungen, aber auch die Möglichkeit einer dauerhaften Nutzung auf stationären Rennstrecken. Dabei besteht weiter die Forderung, im Falle einer Beschädigung möglichst schnell und einfach eine Instandsetzung vornehmen zu können, um den Rennbetrieb baldmöglichst wieder aufnehmen zu können.
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Aus
GB 283 398 A ist ein stoßdämpfender Autobahnschutz bekannt, der aus fußseitig verankerten Pfosten besteht, zwischen denen ein Fangnetz angeordnet ist, das an diesen angeschlossen ist. Beschädigungen an diesem Fangnetz machen jedoch entweder dessen vollständigen Austausch oder aufwendige Reparaturen notwendig.
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Die
GB 364 288 A zeigt einen Vorschlag, wie Maschendraht an Zaunpfählen befestigt werden kann, so dass der Maschendraht lösbar an den Zaunpfählen eingehängt ist.
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In der
JP 2016 166 461 A wird die Bereitstellung eines Aufprallabsorptionszauns beschrieben, bei dem die Aufprallenergie durch eine einfache Struktur auf verteilte Weise auf das gesamte Schutznetz übertragen werden kann, während die Sicherheit gewährleistet wird, indem eine übermäßige Verformung zu einer Talseite einer geneigten Fläche des Schutznetzes unterdrückt wird, wodurch auch die Materialkosten für den Zaun gesenkt werden können. Dazu umfasst ein Schutznetz ein gewelltes Seil, das verschiebbar zwischen Stützen angeordnet ist, und ein Netz, das einstückig an dem gewellten Seil befestigt und horizontal zwischen den mehreren Stützen verlegt ist.
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Die
DE 101 35 403 A1 beschreibt eine Fahrbahnbegrenzungseinrichtung die zum Abbremsen, Zurückleiten oder Stoppen von von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugen, insbesondere zum Einsatz an Rennstrecken dient. Sie besteht aus entlang der Fahrbahn oder zwischen deren Fahrspuren anzuordnenden, in Längsrichtung aneinandergereihten und miteinander in Verbindung stehenden Betonelementen von untereinander vorzugsweise gleicher Gestalt sowie auf den Betonelementen angeordneten Zaunelementen. Die Betonelemente sind an ihren quer zur Längsrichtung ausgerichteten Stirnflächen mit im Inneren verankerten Verbindungsgliedern versehen, die bei stirnseitig dicht aneinandergestellten Betonelementen ineinandergreifen, wobei jedes Verbindungsglied aus einem im Querschnitt J-förmigen, dadurch einen Haken bildenden Verankerungselement besteht. Oberhalb des Verbindungsglieds ist eine nach oben offene Aufnahmetasche für einen Zaunpfosten vorgesehen, wobei der Zaunpfosten ebenfalls ein im Querschnitt J-förmiges, zum Zaunpfosten des benachbarten Betonelements weisendes Verbindungselement aufweist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fangzaun so weiterzubilden, dass bei möglichst gesteigerter Sicherheitsgewährleistung gleichwohl ein schneller und leicht durchzuführender Austausch von beschädigten Teilen möglich ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass der modulare Fangzaun aus fußseitig verankerten Pfosten sowie vorzugsweise zwischen jeweils zwei benachbarten Pfosten angeordneten und an diesen angeschlossenen, mit den Pfosten ein Modul bildenden Fangnetzen besteht, wobei an den Pfosten Anschlusselemente zur lösbaren Einhängung des Fangnetzes vorgesehen sind und das Fangnetz mäanderförmig geflochten ist, und dass das Fangnetz an seinen den Pfosten zugewandten Rändern jeweils Schlaufen bildet, die die Anschlusselemente umgreifen, wobei die Anschlusselemente auf ihrer den Pfosten abgewandten Seite einen Vorsprung gegen ein Abrutschen der Schlaufe aufweisen und wobei jeweils zwei an den Pfosten benachbarter Module aneinander grenzende Fangnetze durch schraubbare Kettenglieder im Kopf- und Fußbereich miteinander verbunden sind.
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Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht insbesondere darin, dass bei einem leichten Anprall von Fahrzeugen jeglicher Art das System entweder nur neu ausrichtet und/oder nur der beschädigte Teil (Rennsportelemente (RSE) wie Zaunelement oder Fangnetz) ausgewechselt werden muss, um danach den Rennbetrieb in kürzester Zeit wieder freigeben zu können. Bei konventionellen Systemen sind dagegen der Zaun als auch die Schutzeinrichtung als solche oft getrennt zu betrachtende Gewerke. Hier muss z.B. bei Stahlschutzplanken mit viel Zeitaufwand und Spezialgerät das System wieder hergestellt werden. Weiter bietet die erfindungsgemäße Kombination aus dem neuen Fangnetz und den Anschlusselementen noch mehr Sicherheit, wobei die unabhängig auswechselbaren Einzelteile im Falle eines Unfalls den Streckenbetreibern die Möglichkeit bieten, diese kostengünstig wiederherzustellen.
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In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anschlusselemente zylinderförmige Gestalt besitzen und flanschartig ausgebildet sind, wobei die Anschlusselemente mit der Stirnfläche des zylinderförmigen Teils am Pfosten befestigt, vorzugsweise verschweißt sind, und wobei die Schlaufen des Fangnetzes der Zylinderfläche des Anschlusselements anliegen und die auf der dem Pfosten abgewandten Seite angeordnete Flanschplatte des Anschlusselements den Vorsprung gegen das Abrutschen der Schlaufe bildet. Diese Ausgestaltung der Anschlusselemente erlaubt es, sowohl beim Aufbau des Fangzauns als auch im Falle notwendiger Instandsetzungen das Fangnetz auf einfache Art und Weise an den Pfosten zu lösen und wieder zu befestigen.
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Grundsätzlich können die Anschlusselemente kreisrund ausgebildet sein; es hat sich im Rahmen der Erfindung jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn die Anschlusselemente jeweils halbkreisförmig, also als Halbzylinder ausgebildet sind.
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Um ein selbsttätiges Lösen des Fangnetzes von den Anschlusselementen zu verhindern, schlägt die Erfindung vor, dass am Anschlusselement eine die Zylinderfläche übergreifende Rückhaltenase in Form eines Winkelstücks angeordnet ist.
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Als vorteilhaft hat es sich hierbei erwiesen, wenn die Rückhaltenase umfangseitig an der Flanschplatte des Anschlusselements auf der dem Fangnetz abgewandten Seite angeordnet ist. In besonders einfacher Ausgestaltung kann hierbei vorgesehen sein, dass die Rückhaltenase einstückig mit der Flanschplatte ausgebildet ist.
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Um das Anbringen des Fangnetzes weiter zu vereinfachen und diesem im Übrigen eine zusätzliche Stabilität zu verleihen, ist es von Vorteil, wenn das Fangnetz an seinem oberen und unteren Rand sowie ggf. im oberen Knickbereich des Zauns jeweils auf eine lösbar angebrachte Trägerstrebe aufgefädelt ist, wobei diese Trägerstreben mit ihren Enden über Durchgangsbohrungen in dem Pfosten im Fuß- und Kopfsowie im Knickbereich an diesem verschraubt sind. Von Vorteil ist hierbei, dass diese Trägerstreben zusätzlich eine Verspannung und Stabilisierung jeweils zweier Pfosten ermöglicht.
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Zusätzlich hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Pfosten über fest angeschlossene Querstreben miteinander verbunden sind, wobei die Querstreben in Bohrungen des Pfostens lagern und endseitig mit dem Pfosten verschweißt sind. Diese Querstreben führen zu einer weiteren Stabilisierung zwischen den beiden Pfosten; sie leisten aber darüber hinaus im Fall eines Aufpralls einen zusätzlichen Schutz. Hierbei ist es günstig, wenn die Querstreben mit eingeformten, omegaförmigen Dehnungsschleifen versehen sind, die sich in der Ebene des Fangnetzes erstrecken und den Querstreben die Möglichkeit einer Verformung, insbesondere einer Verlängerung geben.
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Hierbei ist weiter im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die Querstreben durch Anschlussmittel etwa in Form von Schäkeln mit dem Fangnetz verbunden sind. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Verformungsarbeit gleichmäßig sowohl von den Querstreben als auch vom Fangnetz aufgenommen wird. Sollte eine Querstrebe abreißen, kann diese nicht ausschlagen und wird durch die Schäkel am Fangnetz gehalten.
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Die Pfosten weisen im Querschnitt vorteilhafterweise ein C-förmiges Profil auf, wobei der Profilrücken jeweils zum Fangnetz weist. Dadurch können die Trägerstreben und die Querstreben im Inneren des C-förmigen Profils verschweißt bzw. verschraubt werden.
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Um eine ausreichende Stabilität über die gesamte Länge des Fangzauns zu erreichen, ist vorgesehen, dass jeweils zwei benachbart angeordnete Pfosten über ein Flacheisen am einen Pfosten und eine dieses umgreifende Verbindungskralle am anderen Pfosten miteinander verbunden sind, wobei das Flacheisen zum Fangnetz hin ausgerichtet ist.
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Die Verbindungskralle bzw. das Flacheisen sind in der Regel so ausgebildet, dass sie in axialer Richtung der Pfosten ineinander geschoben werden können, so dass bedarfsweise ein Auswechseln einzelner Zaunelemente lediglich durch Anheben ohne Weiteres möglich ist. Im übrigen kann die Verbindungskralle ebenfalls omegaförmig ausgebildet sein, um im Falle eines Anpralls zum Energieabbau nachgiebig zu wirken.
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Diese Verbindungskralle bzw. das Flacheisen sind bevorzugt unterhalb des Knickbereichs der Pfosten angeordnet, wodurch eine stabile gegenseitige Verbindung erreicht wird.
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Schließlich ist in an sich bekannter Weise vorgesehen, dass die Pfosten fußseitig in Betonschutzwänden verankert sind. Dazu können in den Elementen der Betonschutzwand passende Ausnehmungen vorhanden sein, in die die Pfosten eingesteckt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
- 1 ein einzelnes Modul des erfindungsgemäßen Fangzauns und RSE in Ansicht,
- 2 eine Teilansicht des Gegenstands nach 1,
- 3 in den Teilfiguren a) und b) ein einzelnes Anschlusselement in zwei verschiedenen Ansichten,
- 4 eine Detailansicht des Gegenstands nach 1 im Pfostenbereich,
- 5 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach 1.
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Der in der Zeichnung in 1 nur auszugsweise wiedergegebene Fangzaun ist modular aufgebaut und dient insbesondere zum Einsatz im Rennsport. Er besteht aus fußseitig verankerten Pfosten 1 sowie vorzugsweise zwischen jeweils zwei benachbarten Pfosten 1 angeordneten und an diesen angeschlossenen Fangnetzen 2. Mehrere aneinandergereihte Module gemäß 1 bilden dabei den Fangzaun.
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An den Pfosten 1 sind - wie in 2 detailliert zu erkennen - Anschlusselemente 3 zur lösbaren Einhängung des Fangnetzes 2 vorgesehen, wobei das Fangnetz 2 mäanderförmig geflochten ist und dadurch an seinen den Pfosten zugewandten Rändern jeweils Schlaufen 4 bildet. Durch die mäanderförmige Flechtung können die Fangnetze 2 zu Paketen gefaltet werden, wodurch sie bei Anlieferung bzw. Nichtgebrauch sehr kompakt ausgebildet sind. Die Schlaufen 4 werden an den Anschlusselementen 3 eingehängt und umgreifen diese, wobei die Anschlusselemente 3 auf ihrer dem Pfosten 1 abgewandten Seite einen Vorsprung aufweisen, der ein Abrutschen der Schlaufen 4 verhindert. In 3 ist ein einzelnes Anschlusselement 3 für sich dargestellt.
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Im Einzelnen weisen die Anschlusselemente 3 eine zylinderförmige Gestalt auf und sind flanschartig ausgebildet. Dabei sind die Anschlusselemente 3 mit ihrer Stirnseite des zylinderförmigen Teils am Pfosten 1 befestigt, und zwar vorzugsweise verschweißt. Die Schlaufen 4 des Fangnetzes 2 liegen dabei der Zylinderfläche an, können dadurch also ohne zusätzliche Verformung hohe Kräfte in die Anschlusselemente 3 einleiten. Die auf der dem Pfosten 1 abgewandten Seite angeordnete Flanschplatte 5 des Anschlusselements 3 bildet hierbei einen Vorsprung, der ein Abrutschen der Schlaufe 4 verhindert.
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Die Anschlusselemente 3 können dabei kreisrund ausgebildet sein; bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sind sie hingegen jeweils halbkreisförmig, also als Halbzylinder ausgebildet. Dabei sind die Anschlusselemente 3 so am Pfosten angeordnet, dass die halbzylindrische Fläche zu der dem Fangnetz 2 abgewandten Seite weist.
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Um ein selbsttätiges Lösen des Fangnetzes 2 von den Anschlusselementen 3 zu verhindern, ist am Anschlusselement 3 eine die Zylinderfläche übergreifende Rückhaltenase 6 in Form eines Winkelstücks angeordnet. Diese Rückhaltenase 6 ist umfangseitig an der Flanschplatte 5 des Anschlusselements 3 auf der dem Fangnetz 2 abgewandten Seite angeordnet. Vorteilhafterweise ist die Rückhaltenase 6 dabei einstückig mit der Flanschplatte 5 ausgebildet.
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Wie es sich weiter aus der Zeichnung in 1 ersehen lässt, ist das Fangnetz 2 an seinem oberen und unteren Rand sowie ggf. im oberen Knickbereich des Zauns jeweils auf eine lösbar angebrachte, horizontal verlaufende Trägerstrebe 7 aufgefädelt. Diese Trägerstreben 7 sind mit ihren Enden über Durchgangsbohrungen in dem Pfosten 1 im Fuß- und Kopfbereich sowie ggf. auch im Knickbereich an diesen bei 8 verschraubt, wie sich aus 4 ergibt.
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Wie es sich weiter aus der Zeichnung entnehmen lässt, sind die Pfosten 1 über fest angeschlossene Querstreben 9 miteinander verbunden, wobei die Querstreben 9 in Bohrungen des Pfostens 1 lagern und endseitig mit dem Pfosten 1 verschweißt sind. Um eine Verformung und damit eine Nachgiebigkeit der Querstreben 9 im Fall eines Aufpralls zu ermöglichen, sind diese mit eingeformten, omegaförmigen Dehnungsschleifen 10 versehen, wobei diese Dehnungsschleifen 10 in der Ebene des Fangnetzes 2 verlaufen. Um hierbei gleichwohl eine gleichmäßige Kraftverteilung zwischen den Querstreben 9 und dem Fangnetz 2 zu erreichen, sind die Querstreben 9 durch Anschlussmittel etwa in Form von Schäkeln mit dem Fangnetz 2 verbunden.
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Die Pfosten 1 weisen im Querschnitt ein C-förmiges Profil auf, wobei der Profilrücken jeweils zum Fangnetz 2 weist. Durch diese Anordnung besteht die Möglichkeit, die Anschlüsse bzw. die Befestigung der Trägerstrebe 7 sowie der Querstrebe 9 im Inneren dieses C-Profils vorzunehmen.
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Um die jeweils aus zwei Pfosten 1 sowie einem Fangnetz 2 bestehenden Module des Fangzauns untereinander zu verbinden, ist vorgesehen, dass jeweils zwei benachbart angeordnete Pfosten 1 über ein Flacheisen 12 am einen Pfosten 1 und eine dieses umgreifende Verbindungskralle 11 am anderen Pfosten 1 miteinander verbunden sind, wobei das Flacheisen 12 zum Fangnetz hin ausgerichtet ist. Im übrigen kann die Verbindungskralle gemäß 5 ebenfalls omegaförmig ausgebildet sein, um im Falle eines Anpralls zum Energieabbau nachgiebig zu wirken.
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Diese Verbindungskralle 11 bzw. das Flacheisen 12 sind bevorzugt unterhalb des Knickbereichs der Pfosten 1 angeordnet, wodurch eine stabile gegenseitige Verbindung erreicht wird.
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Darüber hinaus sind jeweils zwei an benachbarten Pfosten 1 aneinander grenzende Fangnetze 2 durch schraubbare Kettenglieder ebenfalls im Kopf- und Fußbereich miteinander verbunden, wodurch insgesamt ein sehr stabiler Verbund der einzelnen Module erreicht wird. Gleichwohl erlaubt es dieser Aufbau jederzeit, einzelne dieser Teile aus dem Verbund heraus zu lösen, um diese im Falle einer Beschädigung schnell und einfach austauschen zu können.
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Schließlich können die Pfosten 1 grundsätzlich in unterschiedlicher Weise im Bodenbereich befestigt werden; idealerweise werden diese, wie aus der Zeichnung in 1 ersichtlich, fußseitig in Betonschutzwänden 13 verankert, wofür diese mit entsprechenden Aufnahmen für die Pfosten 1 versehen sind.