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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Aufladen und Abladen von Abrollcontainern, insbesondere stapelbaren Abrollcontainern von einem oder auf ein Transportfahrzeug. Die Erfindung ermöglicht ein separates Abladen und Aufladen einzelner Abrollcontainer von einem oder auf einen sich auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel.
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Zur Lagerung und zum Transport von Gütern werden Großraumbehälter eingesetzt, welche üblicherweise als Container bezeichnet werden. So sind beispielsweise Abrollcontainer bekannt, welche vorwiegend zur Entsorgung von Schüttgütern wie beispielsweise Bauschutt oder anderen Abfällen eingesetzt werden. Der Straßentransport von Abrollcontainern erfolgt üblicherweise auf der Ladefläche von entsprechend konzipierten Wechselladerfahrzeugen. Diese Transportfahrzeuge verfügen über einen hydraulisch betriebenen Lastarm, mit welchem ein Abrollcontainer an einer Aufnahmeeinrichtung über eine Ladekante oder eine Führung aufgeladen oder abgeladen werden kann. Aufgrund ihrer bodenseitig angeordneten Rollen können Abrollcontainer rollend auf einen Untergrund abgesetzt werden, ohne dass das Transportfahrzeug bewegt werden muss. Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Abrollcontainern besteht darin, dass sie von einem Transportfahrzeug an einen Einsatzort verbracht und dort über längere Zeit abgestellt und befüllt werden können, wobei das Transportfahrzeug zwischenzeitlich anderweitig einsetzbar ist.
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Eine platzsparende Anordnung ermöglichen Abrollcontainer, deren Formgebung derart gestaltet ist, dass sie aufeinander oder ineinander gestapelt werden können. Erreicht wird dies durch in oder auf den Containerseitenwänden ausgebildete Auflageflächen. Aufgrund ihrer Stapelbarkeit können gleichzeitig mehrere Abrollcontainer an ihren Einsatzort transportiert werden, so dass der Fahrweg im Vergleich zur Einzelanlieferung wesentlich verkürzt wird. Mit konventionellen Wechselladerfahrzeugen, welche lediglich über einen einfach schwenkbaren Hebelarm verfügen, kann bislang nur der gesamte Abrollcontainerstapel abgeladen oder aufgeladen werden. Andererseits sind vergleichsweise komplexe externe Krananordnungen oder Hebemaschinen wie Gabelstapler erforderlich, um ein Abladen oder Aufladen von einzelnen Abrollcontainern von einem oder auf einen sich auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel zu ermöglichen. Ein Abladen oder Absetzen von einzelnen Abrollcontainern von einem Stapel sowie ein Aufladen von einzelnen Abrollcontainern auf einen sich auf dem Wechselladerfahrzeug befindlichen Stapel ist mit konventionellen Wechselladerfahrzeugen nicht möglich.
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Aus
DE 24 32 786 A1 ist eine Vorrichtung zum Aufladen und Abladen von Abrollcontainern bekannt. Die Vorrichtung weist einen Hebelarm mit Greifer auf, mit welchem ein erster Abrollcontainer auf ein Transportfahrzeug bewegbar ist, wobei ein weiterer Abrollcontainer mittels eines Seilzugs auf den ersten Abrollcontainer stapelbar ist. Nachteilig ist, dass zum einzelnen Stapeln mehrerer Abrollcontainer sämtliche Abrollcontainer abgeladen werden müssen.
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DE 31 10 112 A1 offenbart einen stapelbaren offenen Müllcontainer, welcher gestapelt mit einem Transportfahrzeug transportierbar ist.
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Ein weiterer stapelbarer Transportbehälter ist aus
DE 25 07 481 A1 bekannt.
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FR 2 824 540 A1 offenbart einen Behälter mit einer zweiflügelig ausgebildeten schwenkbaren Stirnwand.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein einfaches System und ein Verfahren vorzuschlagen, welches ein separates Abladen einzelner Abrollcontainer von einem sich auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel und ein Aufladen auf ein Transportfahrzeug oder ein Aufladen auf ein sich auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel ermöglicht.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können mit jeweils in untergeordneten Ansprüchen bezeichneten Merkmalen realisiert werden.
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Das erfindungsgemäße System zum Aufladen und Abladen von Abrollcontainern von einem oder auf ein Transportfahrzeug wird nachfolgend gemeinsam mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufladen und Abladen von Abrollcontainern von einem oder auf ein Transportfahrzeug erläutert, wobei die das Systems beschreibenden Merkmale in dem Verfahren Anwendung finden können und umgekehrt.
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Das erfindungsgemäße System ermöglicht ein Aufladen und Abladen von Abrollcontainern von einem oder auf ein Transportfahrzeug, welches eine Abrollcontainerhebevorrichtung mit einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Hebelarm aufweist, welcher mit einem Greifelement zum Aufnehmen eines ersten Abrollcontainers gebildet ist. Dabei sollte die Abrollcontainerhebevorrichtung eingerichtet sein, um zumindest den ersten Abrollcontainer auf und ab zu bewegen und/oder entlang einer Führung auf eine oder von einer Ladefläche des Transportfahrzeugs zu bewegen. Bei dem Transportfahrzeug kann es sich daher um ein konventionelles Wechselladerfahrzeug mit hydraulischem Schwenkarm handeln. Das erfindungsgemäße System ist insbesondere für eine Verwendung mit konventionellen Wechselladerfahrzeugen vorgesehen, welche eine Abrollcontainerhubvorrichtung mit einfach schwenkbarem Lastarm aufweisen.
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Das erfindungsgemäße System umfasst mehrere stapelbare Abrollcontainer. Jeder Abrollcontainer weist eine Bodenplatte und vier einen Laderaum eingrenzende Seitenwände auf, wobei zwei gegenüberliegende kürzere Seitenwände die Stirnwände bilden, so dass der Abrollcontainer eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweisen kann. Insbesondere die längeren Seitenflächen der Abrollcontainer können Auflageflächen in Form von Absätzen aufweisen, so dass mehrere der Abrollcontainer aufeinander stapelbar sind.
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Weiterhin weist jeder Abrollcontainer mindestens eine an mindestens einer Seitenwand, vorzugsweise an einer Stirnwand ausgebildete Aufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen und/oder Befestigen von Mitteln zum Heben, Senken und/oder Ziehen des Abrollcontainers auf. Bei der Aufnahmeeinrichtung kann es sich um einen Bügel oder Haken handeln. Zweckmäßigerweise ist die Aufnahmeeinrichtung konstruktiv so gestaltet, dass sie das Gewicht des Abrollcontainers zuzüglich des Gewichts der zulässigen Zuladung des Abrollcontainers tragen kann.
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Bestandteil jedes Abrollcontainers ist außerdem eine an einer Außenseite einer Seitenwand oder über den oberen Rand einer Stirnwand hinausragend angeordnete Seilführung, über welche ein Seil geführt werden kann. Vorzugsweise kann die Seilführung eine Rillenrolle aufweisen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann jeder Abrollcontainer zumindest eine in den Laderaum zur Bodenplatte hin schwenkbare Stirnwand aufweisen. Vorgesehen sein kann weiterhin, dass mindestens eine Stirnwand aushängbar gestaltet ist, wobei an der gegenüberliegenden Stirnwandseite eine Aufnahme zum Einhängen der aushängbaren Stirnwand vorgesehen ist, um diese gesichert zu transportieren. Aufgrund der nach Innen klappbaren Stirnwand oder der aushängbaren Stirnwand können mehrere Abrollcontainer besonders platzsparend über die stirnwandfreie Seite ineinander gestapelt werden.
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Das erfindungsgemäße System weist ferner eine Seilzugvorrichtung mit einem zumindest über die Seilführung des ersten Abrollcontainers geführten Seil auf, an dem mindestens ein weiterer Abrollcontainer gezogen auf den ersten Abrollcontainer stapelbar ist und/oder von dem ersten Abrollcontainer gleitend auf den Untergrund abseilbar ist, wobei dieser Vorgang für noch weitere Abrollcontainer durchführbar ist. Dabei ist das Seil zum Aufladen und/oder Abladen von den noch weiteren Abrollcontainern jeweils über die Seilführung des im Stapel obersten Abrollcontainer geführt. Mit anderen Worten, die noch weiteren Abrollcontainer sind jeweils an dem Seil der Seilzugvorrichtung über die Seilführung des im Stapel jeweils obersten Abrollcontainers auf den Stapel aufladbar und/oder von dem Stapel abladbar.
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Eine Betätigung der Seilzugvorrichtung in eine erste Richtung zieht jeweils mindestens einen weiteren Abrollcontainer an dem Seil auf den ersten Abrollcontainer oder auf den im Stapel obersten Abrollcontainer, wodurch die Abrollcontainer aufeinandergestapelt werden. Eine Betätigung der Seilzugvorrichtung in eine zweite Richtung seilt einen im Stapel zuoberst angeordneten Abrollcontainer an dem Seil von dem im Stapel darunterliegenden Abrollcontainer auf den Untergrund ab.
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Zum separaten Aufladen von einzelnen Abrollcontainern auf die Ladefläche des Transportfahrzeugs wird ein erster Abrollcontainer mit dem Greifer des Hebelarms der Abrollcontainerhebevorrichtung an seiner Aufnahmeeinrichtung einseitig angehoben, so dass der erste Abrollcontainer in einem Winkel zum Untergrund positioniert ist. Zum Aufladen eines zweiten Abrollcontainers wird das Seil der Seilzugvorrichtung über die Seilführung des ersten Abrollcontainers geführt und der zweite Abrollcontainer an dem Seil auf den ersten Abrollcontainer gezogen. In gleicher Weise wird vorgegangen, wenn noch weitere Abrollcontainer aufgeladen werden sollen. So wird das Seil zum Aufladen eines dritten Abrollcontainers zumindest über die Seilführung des zweiten Abrollcontainers geführt und der dritte Abrollcontainer an dem Seil durch Betätigung der Seilzugvorrichtung auf den zweiten Abrollcontainer gezogen und so weiter. Zum Aufladen noch weiterer Abrollcontainer beispielsweise eines vierten, eines fünften oder eines sechsten Abrollcontainers, wird das Seil jeweils über die Seilführung des im Stapel obersten Abrollcontainers geführt. Der beim Aufladen gewählte Winkel des ersten Abstellcontainers erleichtert das Aufladen von weiteren Abrollcontainern. Ein entsprechend der vorstehenden Vorgehensweise gebildeter Abrollcontainerstapel wird mit dem Hebelarm auf eine Ladefläche des Transportfahrzeugs bewegt, womit der Vorgang des Aufladens abgeschlossen ist. Das Seil kann mit der Seilzugvorrichtung arretiert werden, wobei die Seilzugvorrichtung als Transportsicherung dient. Dadurch, dass leere Abrollcontainer einzeln auf ein Transportfahrzeug aufladbar und stapelbar sind, können vorteilhafterweise mehrere leere Abrollcontainer an verschiedenen Orten entlang einer Fahrstrecke aufgeladen werden, ohne das Leerfahrten erforderlich sind.
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Ist ein separates Aufladen einzelner Abrollcontainer nicht gewünscht, kann ein Aufladen mehrerer gestapelt angeordneter Abrollcontainer konventionell mit dem Hebelarm erfolgen, wobei der im Stapel unterste Abrollcontainer an seiner Aufnahmeeinrichtung auf die Ladefläche eines Transportfahrzeugs bewegt wird.
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Die so gestapelt angeordneten Abrollcontainer können in ihrer Position miteinander fixiert werden, um ein Abrutschen einzelner Abrollcontainer zu vermeiden. Vorgesehen sein kann eine einfache Fixierung mit Gurten, welche den Abrollcontainerstapel umschließend mittels eines Klemmschlosses oder einer Ratsche verzurrt werden. Denkbar sind weiterhin mechanische lösbare Schnappverbindungen, welche in den Abrollcontainerseitenwänden oder in der Bodenplatte ausgebildet sein können. Ein zum Abladen erforderliches Lösen einer solchen Schnappverbindung kann beispielsweise durch einen Hebel erreicht werden, welcher von einer Person beim Abladen bedient werden muss.
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Zum Abladen eines Abrollcontainers von einem sich auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs befindlichen Abrollcontainerstapels wird wie folgt vorgegangen. Zunächst wird der Abrollcontainerstapel mit dem Greifer des Hebelarms der Abrollcontainerhebevorrichtung an dem ersten Abrollcontainer entlang einer Führung von der Ladefläche des Transportfahrzeugs bewegt und dabei über eine Kante des ersten Abrollcontainers in einem vorgegebenen Winkel zum Untergrund angehoben. Dabei kann der erste Abrollcontainer auf eine Ladeflächenkante des Transportfahrzeugs aufliegen, um eine verbesserte Lastverteilung zu erreichen. Anschließend wird die Arretierung des Seils und eine Fixierung zur Sicherung des im Stapel obersten Abrollcontainers gelöst, wobei der im Abrollcontainerstapel zuoberst befindliche Abrollcontainer, an dem das Seil befestigt ist, auf den Auflageflächen des darunter befindlichen Abrollcontainers gleitend auf den Untergrund abgeseilt wird. Das Seil wird dabei über die Seilführungen der gestapelt angeordneten Abrollcontainer geführt. Währen der oberste Abrollcontainer abgeseilt wird, sind die gestapelten Abrollcontainer gesichert und fixiert, um ein unkontrolliertes Abrutschen nachfolgender Abrollcontainer zu vermeiden. Aufgrund seines Eigengewichts gleitet der Abrollcontainer an dem Seil gesichert selbstständig auf den Untergrund. Erleichtert wird das Abseilen beziehungsweise Abladen durch die Rollen der Abrollcontainer. Nachdem der oberste Abrollcontainer auf dem Untergrund abgesetzt ist, kann das Seil von der Aufnahmevorrichtung des abgesetzten Abrollcontainers gelöst und zum Abladen an einen weiteren Abrollcontainer befestigt werden. Andernfalls kann der verbleibende Abrollcontainerstapel mittels des Hebelarms wieder auf die Ladefläche des Transportfahrzeugs bewegt werden, so dass die verbleibenden Abrollcontainer an verschiedene weitere Einsatzorte transportiert und dort jeweils abgeladen werden können.
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Es kann vorgesehen werden, dass der erste Abrollcontainer beim Aufladen und Abladen von weiteren Abrollcontainern mit dem Hebelarm einseitig derart angehoben wird, dass er nur auf seinen Rollen auf einem Untergrund abgestützt wird, wobei die Rollen von weiteren auf dem ersten Abrollcontainer gestapelt angeordneten Abrollcontainern den Untergrund nicht berühren.
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Mit dem erfindungsgemäßen System können vorteilhafterweise gleichzeitig mehrere gestapelt angeordnete Abrollcontainer von einem auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel abgeladen werden. Hierzu wird das Seil der Seilzugvorrichtung an einem im Abrollcontainerstapel befindlichen Abrollcontainer mit gewünschter Stapelhöhe befestigt und über die Seilführung des im Stapel darunter angeordneten Abrollcontainers entsprechend der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise abgeseilt. Es können somit gleichzeitig mehrere gestapelt angeordnete Abrollcontainer von einem auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel abgeladen werden, ohne dass ein Abladen des gesamten Abrollcontainerstapels erforderlich ist. Weiterhin kann ein Stapel mehrerer Abrollcontainer gleichzeitig auf einen auf dem Transportfahrzeug vorhandenen Abrollcontainerstapel aufgeladen oder gestapelt werden, in dem der untererste Abrollcontainer des aufzuladenden Abrollcontainerstapels an dem Seil der Seilzugvorrichtung auf den obersten Abrollcontainer des auf dem Transportfahrzeug vorhandenen Abrollcontainerstapels gezogen wird.
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Die Seilführung, welche an jedem Abrollcontainer angeordnet ist, ist zweckmäßigerweise so positioniert, dass eine barrierefreie Führung des Seils der Seilzugvorrichtung gewährleistet ist. Vorzugsweise kann die Seilführung derart angeordnet sein, dass sie über den oberen Rand des Abrollcontainers hinausragt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Seilführung an der Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist, wobei die Aufnahmeeinrichtung über den oberen äußeren Rand einer Stirnwand des Abrollcontainers hinausragend angeordnet ist.
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Die Seilzugvorrichtung kann gemäß einer besonders einfachen Ausführungsvariante eine einfache Flaschenzuganordnung aufweisen, wobei das Seil von Hand bewegt wird. Dabei wird das Seil bei Betätigung in die erste Richtung von einer Person gezogen, um einen Abrollcontainer aufzuladen und bei Betätigung in die zweite Richtung gelöst, wobei der Abrollcontainer abgeseilt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann die Seilzugvorrichtung eine elektrisch oder hydraulisch betriebene Seilwinde aufweisen.
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Als weiterer Bestandteil der Seilzugvorrichtung kann eine mechanisch oder hydraulisch betätigbare Seilbremse vorgesehen sein, um ein unkontrolliertes herabfallen eines an dem Seil hängenden beziehungsweise befestigten Abrollcontainers zu vermeiden.
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Das erfindungsgemäße System ist ausgelegt, um mindestens 6 Abrollcontainer übereinander oder ineinander zu stapeln und auf einem Transportfahrzeug gesichert zu transportieren.
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Die Erfindung ermöglicht ein einfaches Abladen einzelner Abrollcontainer von einem auf einem Transportfahrzeug befindlichen Abrollcontainerstapel. Es können somit mehrere Ablade-Destinationen entlang einer Fahrstrecke angefahren werden, ohne dass jeweils eine Leerfahrt zum Aufladen eines neuen Abrollcontainers erforderlich ist. Die Anwendung der Erfindung spart somit Zeit, Ressourcen und Betriebskosten.
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Anhand der nachfolgenden Figuren soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1a/b: eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Abrollcontainers in einer ersten Ansicht a) und eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ansicht b) des in a) dargestellten Abrollcontainers und
- 2: eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems.
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Die 1a zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Abrollcontainers 1 in einer ersten Ansicht a), wobei b) eine zweite Ansicht einer Schnittdarstellung des in a) dargestellten Abrollcontainers 1 zeigt. Der Abrollcontainer 1 weist eine Bodenplatte 8 und vier einen Laderaum eingrenzende Seitenwände 9, 10, 11, 12 auf, wobei zwei gegenüberliegende kürzere Seitenwände die Stirnwände 9, 10 bilden, so dass der Abrollcontainer 1 eine im Wesentlichen rechteckige aufweist. Die längeren Seitenwände 11, 12 weisen Auflageflächen 18 in Form von Absätzen aufweisen, so dass mehrere der Abrollcontainer 1 aufeinander stapelbar sind.
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Weiterhin weist der Abrollcontainer 1 eine an der Stirnwand 9 ausgebildete Aufnahmeeinrichtung 13 zum Aufnehmen und/oder Befestigen von Mitteln zum Heben, Senken und/oder Ziehen des Abrollcontainers 1 auf. Bei der Aufnahmeeinrichtung 13 handelt es sich um einen Bügel, welcher über den oberen äußeren Rand der Stirnwand 9 hinausragt. Zweckmäßigerweise ist die Aufnahmeeinrichtung konstruktiv so gestaltet, dass sie das Gewicht des Abrollcontainers 1 zuzüglich des Gewichts der zulässigen Zuladung des Abrollcontainers 1 tragen kann.
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Der Abrollcontainer 1 weist außerdem eine Seilführung 14 auf, welche als Bestandteil der Aufnahmeeinrichtung 13 ausgebildet ist und eine Rillenrolle aufweist, über welche ein Seil geführt werden kann. Die Rillenrolle ragt teilweise über den oberen äußeren Rand der Stirnwand 9 hinaus.
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Das Bezugszeichen 17 kennzeichnet an einem Rahmen 19 des Abrollcontainers 1 angeordnete Rollen auf, welche ein Abrollen des Abrollcontainers 1 auf einen Untergrund 20 ermöglichen.
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Die Stirnwand 10 ist aushängbar, so dass mehrere Abrollcontainer 1, 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.5, 1.6 über die stirnwandfreie Seite auf den Auflageflächen 18 ineinander gestapelt werden können. Während des Transports kann die ausgehängte Stirnwand 10 an einer Vorrichtung (nicht gezeigt) an der gegenüberliegenden Stirnwandseite 9 eingehängt werden.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems. Gezeigt ist ein Transportfahrzeug 2, welches eine Abrollcontainerhebevorrichtung 3 mit einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Hebelarm 4 aufweist, welcher mit einem Greifelement 5 zum Aufnehmen eines ersten Abrollcontainers 1.1 gebildet ist. Die Abrollcontainerhebevorrichtung 3 ist eingerichtet, um den ersten Abrollcontainer 1.1 sowie die auf dem ersten Abrollcontainer 1.1 gestapelten Abrollcontainer 1.2, 1.3, 1.4, 1.5, 1.6 auf und ab zu bewegen und/oder entlang einer Führung 6, wobei es sich um eine Führungsrolle handelt, auf eine oder von einer Ladefläche 7 des Transportfahrzeugs 2 zu bewegen. Die Abrollcontainer 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.5, 1.6 sind als Bestandteil des erfindungsgemäßen Systems entsprechend dem in 1 gezeigten Abrollcontainer gebildet.
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Das erfindungsgemäße System weist ferner eine Seilzugvorrichtung 15 mit Seil 16 auf, welches über die Seilführungen 14 der Abrollcontainer 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.5 geführt ist. Mit einem ersten Ende ist das Seil 16 an der Stirnwandseite des Abrollcontainers 1.6 befestigt. Das gegenüberliegende Ende des Seils 16 ist an dem ersten Abrollcontainer 1.1 befestigt. Das Bezugszeichen 16a kennzeichnet eine mechanische Seilbremse, welche eine Kontrolle der Geschwindigkeit des Seilzuges beziehungsweise ein kontrolliertes Abseilen ermöglicht. An dem Seil 16 in eine erste Richtung gezogen gleitet der Abrollcontainer 1.6 auf den Auflageflächen 18 des im Stapel darunter liegenden Abrollcontainers 1.5 entlang, wobei der Abrollcontainer 1.6 aus den Abrollcontainer 1.5 gestapelt wird. Dabei ist der erste Abrollcontainer 1.1 an dem Greifelement 5 des Hebelarms 4 hängend und auf den Rollen 17 stützend in einem Winkel zum Untergrund 20 angeordnet.
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Die Betätigung der Seilzugvorrichtung kann elektrisch mittels einer Seilwinde, hydraulisch oder von Hand erfolgen. Bei einer Betätigung von Hand kann ein Flaschenzug eingesetzt werden, um eine Lastverteilung zu erreichen.
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Zum Aufladen des Abrollcontainern 1.6 auf die Ladefläche 7 des Transportfahrzeugs 2 werden die gestapelten Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 mit dem Greifer 5 des Hebelarms 4 der Abrollcontainerhebevorrichtung 3 an der Aufnahmeeinrichtung 13 des ersten Abrollcontainers 1.1 einseitig angehoben und über die Führungsrolle 6 bewegt, so dass die Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 in einem Winkel zum Untergrund 20 positioniert sind. Dabei sind die Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 mit Gurten gegen ein Abrutschen auf den Untergrund 20 gesichert. Anschließend wird das Seil 16, welches über die Seilführungen 14 des Abrollcontainers 1.1 bis 1.5 geführt ist, an der Stirnwandseite des Abrollcontainers 1.6 befestigt. Eine Betätigung der Seilzugvorrichtung in eine erste Richtung zieht den Abrollcontainer 1.6 auf den Abrollcontainer 1.5, wobei der Abrollcontainer 1.6 auf den Abrollcontainer 1.5 gestapelt wird. In gleicher Weise wird vorgegangen, wenn noch weitere Abrollcontainer (nicht gezeigt) aufgeladen werden sollen. Die so gestapelt angeordneten Abrollcontainer 1.1 bis 1.6 können in ihrer Position miteinander fixiert werden, um ein Abrutschen einzelner Abrollcontainer zu verhindern. Zum Abladen des Abrollcontainers 1.6 von der Ladefläche 7 des Transportfahrzeugs 2 wird wie folgt vorgegangen. Zunächst wird der Abrollcontainerstapel mit den Abrollcontainern 1.1 bis 1.6 mit dem Greifer 5 des Hebelarms 4 der Abrollcontainerhebevorrichtung 3 an dem ersten Abrollcontainer 1.1 entlang der Führung 6 von der Ladefläche 7 des Transportfahrzeugs bewegt und dabei in einem vorgegebenen Winkel zum Untergrund 20 angehoben. Dabei kann der erste Abrollcontainer 1.1 auf der Führung 6 des Transportfahrzeugs 2 aufliegen, um eine verbesserte Lastverteilung zu erreichen. Anschließend wird die Arretierung des Seils 16 und eine Fixierung (nicht gezeigt) des im Stapel obersten Abrollcontainers 1.6 gelöst, wobei der im Abrollcontainerstapel zuoberst befindliche Abrollcontainer 1.6, an dem das Seil 16 befestigt ist, auf den Auflageflächen 18 des darunter befindlichen Abrollcontainers 18 gleitend auf den Untergrund 20 abgeseilt. Das Seil wird dabei über die Seilführungen 14 der gestapelt angeordneten Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 geführt. Während der oberste Abrollcontainer abgeseilt wird, sind die gestapelten Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 gesichert und fixiert, um ein unkontrolliertes Abrutschen zu vermeiden. Aufgrund seines Eigengewichts gleitet der Abrollcontainer 1.6 an dem Seil gesichert selbstständig auf den Untergrund 20. Erleichtert wird das Abseilen beziehungsweise das Abladen durch die Rollen 17 des Abrollcontainers 1.6. Nachdem der Abrollcontainer 1.6 auf dem Untergrund 20 abgesetzt ist, kann das Seil von dem abgesetzten Abrollcontainer 1.6 gelöst und an den Abrollcontainer 1.5 befestigt werden, sofern dieser ebenfalls abgeladen werden soll. Andernfalls kann der verbleibende Abrollcontainerstapel mit den Abrollcontainern 1.1 bis 1.5 mittels des Hebelarms 4 wieder auf die Ladefläche 7 des Transportfahrzeugs 2 bewegt werden, so dass die verbleibenden Abrollcontainer 1.1 bis 1.5 an verschiedene weitere Einsatzorte transportiert und dort einzeln abgeladen werden können.
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Das erfindungsgemäße System eignet sich insbesondere für eine Verwendung beziehungsweise in Verbindung mit konventionellen Wechselladerfahrzeugen mit einfach schwenkbarem Hebelarm.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.4, 1.6
- Abrollcontainer
- 2
- Transportfahrzeug
- 3
- Abrollcontainerhebevorrichtung
- 4
- Hebelarm
- 5
- Greifelement, Greifer
- 6
- Führung
- 7
- Ladefläche
- 8
- Bodenplatte
- 9
- Stirnwand
- 10
- Stirnwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Seitenwand
- 13
- Aufnahmeeinrichtung
- 14
- Seilführung
- 15
- Seilzugvorrichtung
- 16
- Seil
- 16a
- Seilbremse
- 17
- Rollen
- 18
- Auflageflächen
- 19
- Rahmen
- 20
- Untergrund