DE102019000309A1

DE102019000309A1 - Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102019000309A1
Application number: DE102019000309.8A
Authority: DE
Inventors: Christian Maihoefer
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2019-01-16
Filing date: 2019-01-16
Publication date: 2019-06-13

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges anhand historischer Daten, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass gefahrene Fahrtabschnitte der Fahrt des Fahrzeuges mit erfassten Parametern hinterlegten Situationsmustern (SM) mit entsprechend hinterlegten Parametern zugeordnet werden, wobei ein einem Fahrtabschnitt zugeordnetes Situationsmuster (SM) zumindest in Bezug auf einen erfassten Parameter visualisiert ausgegeben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges anhand historischer Daten.
Aus der DE 10 2018 000 595 A1 ist ein Verfahren zur Zustellung eines Versandgutes bekannt, wobei in der Vergangenheit erfolgte Zustellversuche und erfolgte Zustellungen ausgewertet werden. Bei der Auswertung werden bzw. wird eine Branche des Empfängers und/oder saisonale Muster berücksichtigt. Mittels Fahrzeugsensoren wird ein tatsächlich gefahrener Routenverlauf erfasst, welcher an eine fahrzeugexterne Recheneinheit übermittelt und mit einem mittels einer Routenplanung ermittelten Routenverlauf verglichen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges anhand historischer Daten anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges anhand historischer Daten sieht erfindungsgemäß vor, dass gefahrene Fahrtabschnitte der Fahrt des Fahrzeuges mit erfassten Parametern hinterlegten Situationsmustern mit entsprechend hinterlegten Parametern zugeordnet werden, wobei ein einem Fahrtabschnitt zugeordnetes Situationsmuster zumindest in Bezug auf einen erfassten Parameter visualisiert ausgegeben wird.
Durch Anwendung des Verfahrens ist es insbesondere nach einer Fahrt mit mehreren Fahrtabschnitten zu analysieren, welches Situationsmuster, beispielsweise für einen vergleichsweise hohen Kraftstoffverbrauch, zugrunde lag.
Dadurch, dass die Situationsmuster für die Fahrt visualisiert ausgegeben werden, können Ursachen für Fahrtkosten bestimmt und gegebenenfalls Verbesserungspotentiale aufgezeigt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:

1 schematisch ein Säulendiagramm eines Kraftstoffverbrauches über eine Fahrtzeit,
2 schematisch einen Kartenausschnitt mit einer Fahrtroute mit verschiedenen Situationsmustern und
3 schematisch ein Tortendiagramm einer Routenstatistik.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt ein Säulendiagramm D1 eines Kraftstoffverbrauches K über eine Fahrtzeit t eines nicht näher gezeigten Fahrzeuges, wobei 2 einen Kartenausschnitt KA mit einer absolvierten Fahrt zeigt und in 3 ein Tortendiagramm D2 dargestellt ist.
Insbesondere besteht nach einer gefahrenen Fahrt und/oder gefahrenen Tour, beispielsweise Ausliefer- oder Zustelltour, das Problem, dass im Wesentlichen keine Möglichkeit zur nachträglichen Fahrtanalyse besteht.
Insbesondere steht eine solche Fahrtanalyse im Fokus einer Kostensenkung, wobei es sich einerseits um direkte Kosten, wie den Kraftstoffverbrauch K, und/oder andererseits um indirekte Kosten, wie eine Fahrtlänge, eine Fahrtdauer, einen ungünstigen Betriebszustand des Fahrzeuges wegen langen Wartens im Leerlauf und/oder einen Fahrbetrieb mit vergleichsweise hoher Drehzahl einer Antriebseinheit des Fahrzeuges handelt.
Um eine Fahrt- oder auch Tourenanalyse anhand historischer Daten mit dem Ziel einer Situationszuordnung herbeiführen zu können, sodass eine Ursache, beispielsweise füreinen Kraftstoffverbrauch K zu ermitteln und gegebenenfalls ein Optimierungspotential aufzeigen zu können, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
Hierzu sind Situationsmuster SM mit entsprechenden Parametern, beispielsweise auf einer zentralen Rechnereinheit, mit welcher das Fahrzeug über eine Kommunikationsverbindung verbunden ist, hinterlegt. Alternativ oder zusätzlich können die Situationsmuster SM mit den entsprechenden Parametern auch in einer im Fahrzeug vorhandenen Steuereinheit hinterlegt sein.
Beispielsweise sind bzw. ist als Situationsmuster SM Stau S, Warten an Kreuzungen C, Warten an einer Lichtsignalanlage L, Warten an einer Abhol- oder Auslieferadresse A, ein Auslieferverkehr AV, Warten beim Beladen B, eine Umladezeit, Zeiten, in denen ein Fahrer abwesend ist und/oder Zeiten, in denen eine Antriebseinheit des Fahrzeuges ausgeschaltet und das Fahrzeug geparkt ist, hinterlegt. Als zugehörige Parameter sind bzw. ist der Kraftstoffverbrauch K, eine Fahrtdauer, Fahrgeschwindigkeiten, Metriken zum ökologischen oder ökonomischen Fahren und/oder Lenkzeiten in der zentralen Rechnereinheit und/oder in der Steuereinheit des Fahrzeuges hinterlegt.
Zur Fahrtanalyse des Fahrzeuges wird bei einer Fahrt, die mehrere Fahrtabschnitte umfasst, eine Datenerhebung der wesentlichen Parameter durchgeführt und die Fahrtabschnitte werden aufgrund erfasster Parameter hinterlegten Situationsmustern SM zugeordnet.
In dem in 1 gezeigten Säulendiagramm D1 ist der Kraftstoffverbrauch K des Fahrzeuges über die Fahrtzeit t dargestellt, d. h. dass der Kraftstoffverbrauch K als ein erfasster Parameter des Fahrzeuges in Bezug auf die Situationsmuster SM der gefahrenen Fahrt des Fahrzeuges visualisiert gezeigt ist.
Dabei ist gezeigt, dass das Fahrzeug in einem Zeitabschnitt t₁ von einem Fahrtantritt bis zu einem Stau S als Situationsmuster SM freie Fahrt hatte und in einem Zeitabschnitt t₂ im Stau S stand, wobei das Fahrzeug in einem Zeitabschnitt t₃ freie Fahrt ohne weitere Vorkommnisse hatte und in einem Zeitabschnitt t₄ als hinterlegtes Situationsmuster SM Sendungen ausgeliefert hat. Beispielsweise kann das Situationsmuster SM eines Auslieferverkehrs AV anhand von Kartendaten und gespeicherten Abhol- oder Auslieferadressen A ermittelt werden. Anschließend hatte das Fahrzeug in einem Zeitabschnitt t₅ freie Fahrt ohne weitere, den Kraftstoffverbrauch K beeinflussende Vorkommnisse, wobei anhand des erfassten Kraftstoffverbrauches K ermittelt wird, dass das Fahrzeug in einem Zeitabschnitt t₆ an einer Lichtsignalanlage L gewartet hat und in einem Zeitabschnitt t₇ freie Fahrt hatte, wobei das Fahrzeug in einem Zeitabschnitt t₈ erneut im Stau S stand.
Eine alternative Visualisierungsform der Fahrtanalyse des Fahrzeuges ist in 2 anhand des Kartenausschnittes KA mit eingezeichneter absolvierter Fahrt mit den verschiedenen, insbesondere dem Kraftstoffverbrauch K des Fahrzeuges, zugeordneten Situationsmustern SM dargestellt.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel in 2 hatte das Fahrzeug zunächst freie Fahrt, wobei keine besondere Situation erfasst wurde. Auf einem nächsten Fahrtabschnitt stand das Fahrzeug im Stau S, wobei dieses vorliegende Situationsmuster SM anhand mehrerer erfasster Parameter, z. B. anhand des Kraftstoffverbrauches K und/oder einer Fahrgeschwindigkeit ermittelt werden kann.
Anschließend folgte ein Fahrtabschnitt freier Fahrt mit keinen besonderen Situationen, gefolgt von einem Fahrtabschnitt mit dem Situationsmuster SM Warten an Kreuzungen C. Ein nächster Fahrtabschnitt ist gekennzeichnet von freier Fahrt ohne weitere Vorkommnisse und ein letzter Fahrtabschnitt ist von einem Auslieferverkehr AV als Situationsmuster SM gekennzeichnet.
3 zeigt eine Routenstatistik als Tortendiagramm D2, wobei jeweils ein Abschnitt A1 bis A4 zeitanteilig, fahrtanteilig und/oder kraftstoffverbrauchsanteilig einem Situationsmuster SM zugeordnet ist.
Dabei stellt das Tortendiagramm D2 eine weitere Visualisierungsform zur Fahrtanalyse einer Fahrt des Fahrzeuges dar.
Ein erster Abschnitt A1 stellt das Situationsmuster SM Stau S, ein zweiter Abschnitt A2 das Situationsmuster SM Warten an Kreuzungen C und ein dritter Abschnitt A3 Warten beim Beladen B, wobei ein vierter Abschnitt A4 den Auslieferverkehr AV abbildet.
Mittels der visualisierten Fahrtanalyse einer Fahrt des Fahrzeuges ist es möglich, die Ursache, beispielsweise des Kraftstoffverbrauches K zu erkennen und/oder Optimierungspotentiale, insbesondere in Bezug auf einen oder mehrere Parameter, bei Fahrten des Fahrzeuges aufzuzeigen.
Bezugszeichenliste

A: Abhol- oder Auslieferadresse
AV: Auslieferverkehr
A1 bis A4: Abschnitt
B: Beladen
C: Kreuzung
D1: Säulendiagramm
D2: Tortendiagramm
K: Kraftstoffverbrauch
KA: Kartenausschnitt
L: Lichtsignalanlage
S: Stau
SM: Situationsmuster
t: Fahrtzeit
t₁ bis t₈: Zeitabschnitt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102018000595 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Fahrtanalyse einer gefahrenen Fahrt eines Fahrzeuges anhand historischer Daten, dadurch gekennzeichnet, dass gefahrene Fahrtabschnitte der Fahrt des Fahrzeuges mit erfassten Parametern hinterlegten Situationsmustern (SM) mit entsprechend hinterlegten Parametern zugeordnet werden, wobei ein einem Fahrtabschnitt zugeordnetes Situationsmuster (SM) zumindest in Bezug auf einen erfassten Parameter visualisiert ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Parameter ein Kraftstoffverbrauch (K), eine Fahrtdauer, Fahrgeschwindigkeiten, Metriken zum ökologischen oder ökonomischen Fahren und/oder Lenkzeiten erfasst und Situationsmustern (SM) zugeordnet werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Parameter einem Stau (S), Warten an Kreuzungen (C), Warten an einer Abhol- oder Auslieferadresse (A), Warten beim Beladen (B), einer Umladezeit, Zeiten, in denen ein Fahrer abwesend ist und/oder Zeiten, in denen eine Antriebseinheit des Fahrzeuges ausgeschaltet und das Fahrzeug geparkt ist, als hinterlegte Situationsmuster (SM) zugeordnet werden.