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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Ermitteln von Parametern mittels einer elektronischen Recheneinrichtung eines Kraftfahrzeugs.
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Wird ein Kraftfahrzeug gewerblich genutzt, ist es häufig nötig, eine Benutzung des Kraftfahrzeugs, insbesondere die Fahrzeiten, festzuhalten. Darüber hinaus besteht häufig der Wunsch die Verwendung des Kraftfahrzeugs zu dokumentieren, beispielsweise welche Gegenstände mit dem Kraftfahrzeug transportiert werden. Eine Person, welche das Kraftfahrzeugs gewerblich nutzt, beispielsweise ein Handwerker, muss gegenüber seinem Arbeitgeber beispielsweise einen Rapportzettel vorlegen und/oder muss über die Nutzung des Fahrzeugs buchführen und dabei seine Fahrzeiten und/oder Arbeitszeiten sowie Verbrauchsmaterial festhalten um die gewerbliche Nutzung abrechnen zu können.
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Aus der
EP 0 730 770 B1 ist eine Einrichtung eines Fahrzeugs zur Aufzeichnung von Fahrrouten Informationen bekannt, welche mit einer Datenleseeinrichtung einen Fahrer des Fahrzeugs identifizieren und Informationen über die gefahrene Route speichern kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem Parameter, welche beispielsweise eine, insbesondere gewerbliche, Nutzung eines Kraftfahrzeugs charakterisieren, besonders vorteilhaft ermittelt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum automatischen ermitteln von Parametern mittels einer elektronischen Recheneinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Dazu wird in einem ersten Schritt des Verfahrens als ein erster der Parameter ein wenigstens eine Fahrtzeit des Kraftfahrzeugs charakterisierender erster Zeitparameter ermittelt. In einem zweiten Schritt des Verfahrens wird als ein zweiter der Parameter ein wenigstens eine Arbeitszeit zumindest einer das Kraftfahrzeug nutzenden Person charakterisierende zweiter Zeitparameter ermittelt. In einem dritten Schritt des Verfahrens wird als ein dritter der Parameter ein Verbrauchparameter ermittelt, welche aus dem Kraftfahrzeug entnommene Ladung, insbesondere Verbrauchsmaterial, charakterisiert. In einem vierten Schritt des Verfahrens werden die ermittelten Parameter an ein Rechnungsstellungssystem, mittels welchen anhand der ermittelten Parameter wenigstens eine Kostenrechnung zu erstellen ist, übermittelt.
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Mit anderen Worten können die erfassten bzw. ermittelten Parameter mithilfe des Verfahrens an ein Abrechnungssystem bzw. Rechnungsstellungssystem übermittelt werden, sodass daraus, insbesondere automatisch, eine Kostenrechnung für den Kunden erstellt werden kann, oder die ermittelten Parameter zumindest als Anhaltspunkt für eine Abrechnung dienen. Dadurch ist, insbesondere ein gewerblicher, Betrieb des Kraftfahrzeugs besonders vorteilhaft und darüber hinaus kosteneffizient möglich, da die Parameter durch das erfindungsgemäße Verfahren automatisch und daher besonders zeiteffizient erfasst bzw. ermittelt werden können. Durch das Verfahren werden sowohl die Fahrzeiten, als auch die Arbeitszeiten sowie Materialkosten besonders einfach erfasst. Dadurch kann die Person, welche das Kraftfahrzeug insbesondere gewerblich nutzt, beispielsweise ein Handwerker, die verschiedene Kostenarten besonders einfach beispielweise für die Rechnungsstellung aufschlüsseln.
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Vorteilhafterweise wird durch das Verfahren, insbesondere in einem zusätzlichen, fünften Schritt, als ein vierter der Parameter ein wenigstens eine Standzeit des Kraftfahrzeugs charakterisieren dritter Zeitparameter ermittelt. Somit kann in einem weiteren, sechsten Schritt des Verfahrens vorteilhafterweise aus dem ersten Zeitparameter und aus dem dritten Zeitparameter der zweite Zeitparameter ermittelt werden. Vorteilhafterweise wird durch das Verfahren in einem zusätzlichen, siebten Schritt als ein fünfter der Parameter ein die Person charakterisierende Identitätsparameter ermittelt.
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Vorteilhafterweise wird wenigstens einer der Zeitparameter anhand eines Zündungszustands des Kraftfahrzeugs und/oder einer Sitzbelegung und/oder wenigstens eines Gurtsignals und/oder einer Stellung einer Parkbremse des Kraftfahrzeugs ermittelt.
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Mit anderen Worten kann durch das Verfahren beispielsweise die Fahrzeit des Kraftfahrzeugs, beispielsweise durch eine Überwachung einer GPS-Position des Kraftfahrzeugs ermittelt werden. Vorteilhafterweise ergänzt durch eine Überwachung des Zündungszustand und/oder der Sitzbelegung und/oder des Gurtsignals und/oder der Stellung der Parkbremse und/oder eines Gangs des Kraftfahrzeugs. Wodurch ermittelt werden kann, ob das Kraftfahrzeug gerade fährt oder parkt. Somit kann die Fahrzeit besonders vorteilhaft, automatisch ermittelt werden. Darüber hinaus ist dadurch eine Zuteilung zu einem Auftrag, welcher mittels des gewerblich genutzten Kraftfahrzeugs zumindest teilweise ausgeführt wird, zuordenbar. Dadurch können vorteilhafterweise beispielsweise Fahrten zu einer Pause und/oder einer Tankstellen und/oder zur Fahrzeugreinigung erfasst werden und somit die reine Fahrzeit des Kraftfahrzeugs besonders präzise anhand der erfassten Parameter ermittelt werden. Um eine Fahrt zu einer Tankstelle mit einer besonders großen Präzision zu ermitteln, kann beispielsweise auf eine Sensorik, welche den Tankzustand erfasst, zugegriffen werden.
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Ist bekannt, wo ein Auftrag erbracht werden soll, kann beispielsweise der zweite Zeitparameter, welcher die Arbeitszeit zumindest eine das Kraftfahrzeug nutzenden Person charakterisiert, besonders vorteilhaft erfasst werden. So kann beispielsweise, wenn sich das Kraftfahrzeug in einem geparkten Zustand befindet, durch die Position des Kraftfahrzeugs, welche beispielsweise mittels GPS bestimmt wird, in der Nähe des Zielorts, an welchem der Auftrag ausgeführt werden soll, die Arbeitszeit präzise bestimmt werden. Entfernt sich das Kraftfahrzeug von diesen Zielort, kann die dazu nötige Zeit nicht als Arbeitszeit berechnet werden, sodass einem Kunden nur die tatsächlich anfallende Arbeitszeit berechnet werden kann.
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Der Verbrauchsparameter wird in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung mittels wenigstens einer Kamera und/oder mittels wenigstens eines RFID-Chips ermittelt. Das Kraftfahrzeug kann dazu mit Sensorik ausgestattet sein, die die Ladung, insbesondere das Verbrauchsmaterial, in einem Laderaum des Kraftfahrzeugs erfasst. Das verbrauchte Verbrauchsmaterial kann dadurch besonders einfach erfasst und gegebenenfalls automatisch einem Auftrag zugeordnet werden.
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Die Erfassung des Identitätsparameters kann durch eine Eingabe der zu identifizierenden Person, beispielsweise an einem Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs und/oder mittels eines RFID-Chips erfolgen. Durch den Identitätsparameter kann die Person auch derart charakterisiert werden, ob sie der Fahrer und/oder ein Handwerker und ihre Qualifikation ist, dazu können diese Daten in der Recheneinrichtung hinterlegt sein. So kann zusätzlich zur einer möglichen Zuordnung eines Auftrags gleich ein Wert einer Arbeitseinheit, beispielsweise je nachdem ob Meister oder Geselle, gesondert erfasst werden.
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Ferner kann bei einer Erweiterung des Verfahrens beispielsweise über eine auf einem Mobiltelefon ausführbare App für die Person, insbesondere den Handwerker und/oder Fahrer oder einen weiteren Nutzer des Kraftfahrzeugs, die Möglichkeit geschaffen werden, weitere Details anzugeben, beispielsweise welche Tätigkeiten durchgeführt wurden. Ferner kann durch die App eine manuelle Korrekturmöglichkeit geschaffen werden, falls die automatische Ermittlung, nicht exakt arbeitet, beispielsweise aufgrund eines schlechten GPS Empfangs oder dergleichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. ein Ausführungsbeispiel eines eine elektronische Recheneinrichtung aufweisenden Kraftfahrzeugs, wobei mittels der elektronischen Recheneinrichtung das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.
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Die Fig. zeigt ein Kraftfahrzeug 10 mit einer elektronischen Recheneinrichtung 12, wobei mittels der elektronischen Recheneinrichtung 12 ein Verfahren zum automatischen ermitteln von Parametern durchführbar ist bzw. durchgeführt wird. Bei dem Verfahren wird in einem ersten Schritt als ein erster der Parameter ein wenigstens eine Fahrzeit des Kraftfahrzeugs charakterisierenden erster Zeitparameter ermittelt. Als zweiter Schritt des Verfahrens wird als zweiter der Parameter ein wenigstens eine Arbeitszeit zumindest einer das Kraftfahrzeug 10 nutzenden Person charakterisierender zweiter Zeitparameter ermittelt. In einem dritten Schritt des Verfahrens wird als ein Dritter der Parameter ein Verbrauchsparameter ermittelt, welcher aus dem Kraftfahrzeug 10 entnommene Ladung 14 charakterisiert.
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In einem vierten Schritt des Verfahrens werden die ermittelten Parameter an ein Rechnungsstellungssystem 20, mittels welchen anhand der ermittelten Parameter wenigstens eine Kostenrechnung zu erstellen ist, übermittelt. Dazu weist die elektronische Recheneinrichtung 12 ein Übertragungsmodul 16 auf, mittels welchem eine, insbesondere bidirektionale kabellose, Verbindung, beispielsweise zu einer von der Recheneinrichtung 12 unterschiedlichen Recheneinrichtung 18 aufgebaut werden kann. Über diese Verbindung werden die ermittelten Parameter übertragen und von der beispielsweise als Server ausgebildeten Recheneinrichtung 18 an das Rechnungsstellungssystem 20 weitergeleitet.
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Um den zweiten Zeitparameter besonders vorteilhaft bestimmen zu können, kann in einem fünften Schritt des Verfahrens als ein vierter der Parameter ein wenigstens eine Standzeit des Kraftfahrzeugs 10 charakterisierende dritter Zeitparameter ermittelt werden. Mittels dieses dritten Zeitparameters kann unter Zuhilfenahme des ersten Zeitparameters der zweite Zeitparameter ermittelt werden. Die Fahrzeit bzw. der erste Zeitparameter wird beispielweise mittels einer durch den GPS-Sensor 48 ermittelten GPS-Position erfasst, alternativ oder zusätzlich dazu können Daten des Zündschlosssensors 22, des Drucksensors 28, des Gurtschlosssensors 32 und/oder des Parksensors 36 für die Bestimmung des ersten Zeitparameters herangezogen werden. Wird durch das Verfahren beispielsweise erkannt, dass das Kraftfahrzeug 10 in der Nähe eines Zielorts, welcher einem bestimmten Auftrag zugeordnet ist, geparkt ist, wird die Zeitspanne während des Parkens dort der Arbeitszeit bzw. dem zweiten Zeitparameter zugeordnet.
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Vorteilhafterweise kann wenigstens einer der Zeitparameter anhand eines Zündungszustands ermittelt werden. Dazu kann ein Zündschlosssensor 22, welcher an einem Zündschloss 24 angeordnet ist, mit der elektronischen Recheneinrichtung 12 verbunden sein. Darüber hinaus kann wenigstens einer der Zeitparameter mittels wenigstens einer Sitzbelegung und/oder wenigstens eines Gurtsignals ermittelt werden. Dazu kann ein Sitz 26 des Fahrzeugs beispielsweise mit einem Drucksensor 28 ausgestattet sein, welcher wiederum mit der elektronischen Recheneinrichtung 12 verbunden ist. Darüber hinaus kam an dem Gurtschloss 30 ein Gurtschlosssensor 32 angeordnet sein, welcher ebenfalls mit der elektronischen Recheneinrichtung 12 verbunden ist. Ferner kann wenigstens einer der Zeitparameter mittels einer Stellung einer Parkbremse 34 des Kraftfahrzeugs 10 ermittelt werden, wozu die Parkbremse 34 über einen Parksensor 36 verfügt, welcher ebenfalls mit der elektronischen Recheneinrichtung 12 verbunden ist.
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Die Ladung 14, welche sich in einem Frachtraum 44 des Kraftfahrzeugs 10 befindet, kann aus einzelnen Verbrauchsmaterialien 38 bestehen. Das jeweilige Verbrauchsmaterial 38 kann mit jeweils einem RFID-Chip 40 versehen sein. Befindet sich beispielsweise ein RFID-Leser 42 in dem Frachtraum 44 des Kraftfahrzeugs 10, kann dieser den Bestand der Verbrauchsmaterialien 38 und darüber hinaus einen Zugang und einen Abgang von Verbrauchsmaterialien 38 zur Ladung 14 erfassen. Dadurch kann der Verbrauchsparameter bzw. Werte die den Verbrauchsparameter bestimmen besonders vorteilhaft ermittelt werden.
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Alternativ dazu oder zusätzlich kann beispielsweise eine Kamera 46 in dem Frachtraum 44 angeordnet sein, welche beispielsweise mittels einer Bilderkennung den Verbrauchsparameter bestimmen kann. Sowohl der RFID-Leser 42 als auch die Kamera 46 sind für die Ermittlung des Verbrauchsparameters vorteilhafterweise mit der elektronischen Recheneinrichtung 12 verbunden.
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Besonders vorteilhaft für beispielsweise ein späteres Erstellen einer Rechnung mittels des Rechnungsstellungssystems 20 kann es sein, wenn zusätzlich zu den vier ermittelnden Parametern als ein fünfter der Parameter, in einem weiteren Schritt des Verfahrens, ein Identitätsparameter ermittelt wird. Dieser Identitätsparameter kann eine Person, insbesondere einen Nutzer des Kraftfahrzeugs 10 charakterisieren bzw. identifizieren. Dazu kann beispielsweise ein Kartenleser 50 in dem Innenraum 52 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein, an welchem der Nutzer des Kraftfahrzeugs 10 beispielsweise eine Identifikationskarte einsteckt. Alternativ wäre eine Identifikation des Nutzers beispielsweise über einen NFC-Chip eines Mobiltelefons, welches an den Kartenleser 50 gehalten wird. Alternativ sind eine manuelle Eingabe, oder eine biometrische Identifikation anwendbar.
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Durch die durch das Verfahren ermittelten Parameter kann sowohl wenigstens eine Fahrzeit, wenigstens eine Arbeitszeit als auch Materialkosten des Verbrauchsmaterials 38 ermittelt werden. Dazu ist das Kraftfahrzeug 10 mit Telematikeinheiten und Sensoreinheiten, wie beispielsweise einem GPS-Sensor 48, dem Gurtschlosssensor 32, der Recheneinrichtung 12 und dem Übertragungsmodul 16 ausgestattet. Nach dem Erfassen bzw. Ermitteln der Parameter werden diese an das Rechnungsstellungssystem 20 übergeben. Der jeweilige Parameter wird automatisch erfasst bzw. ermittelt, sodass für den Nutzer des Kraftfahrzeugs 10 kein Mehraufwand bei der Anwendung des Verfahrens entsteht. Das Verfahren führt zu einer Zeit- und Kostenersparnis bei der Rechnungsstellung, da die Fahrzeit, die Arbeitszeit und das verbrauchte Verbrauchsmaterial automatisch durch die ermittelten Parameter bestimmbar sind.
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Wird beim Erfassen des Identitätsparameters beispielsweise zusätzlich der zugehörige Auftrag, welchen die wenigsten eine Person mit der Nutzung des Kraftfahrzeugs 10 auszuführen hat, erfasst, kann eine auf das Verfahren folgende Rechnungsstellung weiter vereinfacht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- elektronische Recheneinrichtung
- 14
- Ladung
- 16
- Übertragungsmodul
- 18
- elektronische Recheneinrichtung
- 20
- Rechnungsstellungsystem
- 22
- Zündschlosssensor
- 24
- Zündschloss
- 26
- Sitz
- 28
- Drucksensor
- 30
- Gurtschloss
- 32
- Gurtschlosssensor
- 34
- Parkbremse
- 36
- Parksensor
- 38
- Verbrauchsmaterial
- 40
- RFID-Chip
- 42
- RFID-Leser
- 44
- Frachtraum
- 46
- Kamera
- 48
- GPS-Modul
- 50
- Kartenleser
- 52
- Innenraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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