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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kabelanordnung.
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Es sind Kabelbäume zum gemeinsamen Anschluss eines Raddrehzahlsensors und einer elektrischen Parkbremse bekannt, wie beispielsweise in den Druckschriften
JP 5 541 331 B2 ,
DE 11 2016 000 865 T5 und
WO 2015/ 090 658 A1 offenbart.
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Die
US 2013/ 0 227 087 A1 betrifft einen Kabelbaum, wobei das elektrische Bremskabel und das ABS Sensorkabel so angebracht sind, dass beide durch die äußere Ummantelung bedeckt sind.
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Die
US 2011/ 0 155 458 A1 betrifft einen Kabelbaum, der eine Vielzahl von Stromkabel, einen Geflechtschirm, der die Vielzahl von Stromkabel bündelt und abschirmt, ein Steuerkabel eine metallische Röhre, welche das Steuerkabel getrennt von der Vielzahl von Stromkabel aufnimmt, und eine flexible Harzröhre, welche den Umfang der metallischen Röhre und der Vielzahl von Stromkabeln abdeckt, gebündelt mit dem Geflechtschirm und entlang der metallischen Röhre angeordnet.
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Die
US 2 933 550 A1 betrifft einen Kabelbaum, wobei die feste einheitliche Masse das Endstück der Hülsen umfasst und zusammenhält und die Teile der Leiter zwischen den Hülsen einbettet.
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Die
WO 2017/ 103 198 A1 betrifft ein Kabel mit einem Zentralelement und einem Kabelmantel, wobei zwischen den beiden Mantellagen eine dichte Verbindung ausgebildet ist.
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Die
DE 3 545 517 A1 betrifft einen Kabelbaum und Vorrichtung zur Herstellung eines Kabelbaums, wobei ein biegesteifer Rahmen einerseits als Kabelbaumträger und als Kabelbaummantel und andererseits gleichzeitig als Verlegevorrichtung für die Kabel als Teil des Kabelbaums ausgebildet ist, und dass im Innern des Rahmens dort fixierte Halteelemente zur Aufnahme der Kabel als Teil eines Kabelbaumes vorgesehen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Kabelanordnung vorzuschlagen, welche insbesondere zum Anschluss eines Raddrehzahlsensors und einer elektrischen Parkbremse geeignet ist, und welcher kostengünstig ist und/oder eine einfache Herstellung ermöglicht und/oder robust und zuverlässig ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie die Kabelanordnung nach Anspruch 6 sowie die Verwendung der Kabelanordnung nach Anspruch 7.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Kabelanordnung hergestellt, welche insbesondere einen oder mehrere der folgenden Vorteile aufweist: Es wird Abfall bzw. Materialverschwendung vermieden, es sind bis auf die Kontaktierung der Stecker bzw. Geräte bzw. des Sensors keine elektrischen Kontaktierungen in der Kabelanordnung erforderlich, was die Robustheit erhöht und die Kosten reduziert und es können relativ viele vorgefertigte Komponenten genutzt werden, die insbesondere hinsichtlich ihrer Länge bereits fertig zugeschnitten und/oder applikationsabhängig/ -spezifisch ausgebildet sind.
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Unter einer Teilleitung wird vorzugsweise eine einzelne Leitung einer bestimmten Leitungsgruppe verstanden, zweckmäßigerweise werden immer zwei Teilleitungen eines Typs genutzt, welche insbesondere im Wesentlichen identisch ausgebildet sind.
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Die beiden Signal-Teilleitungen und/oder die beiden Leistungsteilleitungen sind bevorzugt vorgefertigt und weisen eine definierte erste bzw. zweite Länge auf. Besonders bevorzugt, wird der Signalpfad des Signal-Teilleitungen und/oder Leistungs-Teilleitungen im Rahmen des Herstellungsverfahrens bezogen auf die Kabelanordnung nicht weiter verändert durch Anschluss weiterer Leitungen in Reihe, es werden dabei nur noch Stecker und/oder wenigstens ein Sensor angeschlossen.
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Es ist im Bereich der Verzweigung des zweiten und dritten Segments der Kabelanordnung von dem ersten Segment der Kabelanordnung eine erste Verzweigungsformstruktur angeordnet, welche die dortigen Schlauchenden des jeweils ersten, zweiten und dritten Mantels aufnimmt und abdichtet.
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Die erste Verzweigungsformstruktur wird durch Umspritzen mit thermoplastischem Polyurethan ausgebildet, wobei das jeweils an der Verzweigung angeordnete Schlauchende des ersten, zweiten und dritten Schlauchs mit umspritzt wird.
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Die Erfindung betrifft außerdem die Kabelanordnung und die genannten Verfahrensschritte und optionalen Verfahrensschritte sowie die genannten Ausführungsformen definieren zweckmäßigerweise die Kabelanordnung.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung der Kabelanordnung in einem Kraftfahrzeug, insbesondere zum Anschluss eines Raddrehzahlsensors und einer elektrischen Parkbremse an eine elektronische Kontrolleinheit oder ein Bussystem.
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Die erste Verzweigungsformstruktur und der erste und zweite und dritte schlauchförmige Mantel sind oder werden aus einem thermoplastischen Polyurethan ausgebildet.
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Alternativ vorzugsweise können die Verfahrensschritte in beliebiger Reihenfolge, die technisch sinnvoll und/oder möglich ist, durchgeführt werden.
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Unter dem Begriff Kabelanordnung wird vorzugsweise ein Kabelbaum verstanden.
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Zweckmäßigerweise werden die Begriffe Schlauch, schlauchförmiger Mantel und/oder Mantel und/oder mantelförmiger Schlauch synonym verwendet.
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Unter dem Begriff Bündeln wird bevorzugt ein gemeinsames Anordnen und/oder Führen der Teilleitungen verstanden, so dass die gemeinsam in dem entsprechenden Segment miteinander angeordnet sind bzw. verlaufen, dies kann insbesondere durch zumindest teilweises Verdrillen und/oder Kompaktieren erreicht oder verstärkt werden.
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Unter dem Begriff verdrillen wird vorzugsweise verschlagen bzw. twisten bzw. verseilen verstanden.
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Vorzugsweise sind die Leistungsadern so ausgebildet, dass sie für den Betrieb mit einer Strombelastung von mindestens 1A oder mehr als 5A oder insbesondere mehr als 10A, ausgelegt sind.
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Der wenigstens eine schlauchförmige Mantel ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, dass er nicht über bzw. um die Teilleitungen extrudieren ist bzw. wird, sondern als ein vorgefertigter Mantel aus Kunststoff aufgezogen bzw. verwendet wird. Der Mantel ist dabei insbesondere aus TPU oder alternativ aus einem anderem Kunststoff, wie beispielsweise PVC gefertigt.
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Es ist bevorzugt, dass die beiden Signal-Teilleitungen miteinander verdrillt werden, dabei hinsichtlich bzw. im ersten und/oder zweiten und/oder vierten Segment der Kabelanordnung und/oder im Wesentlichen über die gesamte Länge der Signal-Teilleitungen. Zweckmäßigerweise werden die beiden Leistungs-Teilleitungen miteinander verdrillt, dabei hinsichtlich bzw. im ersten und/oder dritten und/oder fünften Segment der Kabelanordnung und/oder im Wesentlichen über die gesamte Länge der Leistungs-Teilleitungen.
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Insbesondere werden im ersten Segment der Kabelanordnung, im Zuge der Bündelung die beiden mit einander verdrillten Signal-Teilleitungen mit den beiden Leistungs-Teilleitungen zu dritt verseilt bzw. verdrillt oder paarweise, also die Signal-Teilleitungen, die bereits verdrillt sind, mit den Leistungs-Teilleitungen, die miteinander verdrillt sind, werden gemeinsam miteinander verdrillt, als zwei Teilbündel zu einem Gesamtbündel oder die zwei Signal-Teilleitungen und die beiden Leistungs-Teilleitungen sind alle gemeinsam, ohne vorherige Bündelung bzw. ohne paarweise Verseilung, mit einander zu viert verseilt bzw. verdrillt.
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Es ist bevorzugt, dass bei der gemeinsamen Bündelung zumindest der beiden Signal-Teilleitungen und der beiden Leistungs-Teilleitungen in dem ersten Segment der Kabelanordnung auf beiden gegenüberliegenden Seiten dieses ersten Segments jeweils zumindest die beiden Signal-Teilleitungen und die beiden Leistungs-Teilleitungen sich über dieses erste Segment hinaus erstrecken.
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Es ist bevorzugt, dass die Signal-Teillungen gemeinsam und die Leistungs-Teilleitungen gemeinsam vor dem ersten Segment und/oder im Wesentlichen angrenzend an das erste Segment gegenüber der ersten Stelle der Kabelanordnung und/oder an einer definierten zweiten Stelle der Kabelanordnung zu einem vierten und fünften Segment der Kabelanordnung abgezweigt werden, wonach den abgezweigten Signal-Teilleitungen des vierten Segments ein im Wesentlichen schlauchförmiger vierter Mantel aufgezogen wird und den abgezweigten Leistungs-Teilleitungen des fünften Segments ein im Wesentlichen schlauchförmiger fünfter Mantel aufgezogen wird.
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Zweckmäßigerweise werden im Bereich der Verzweigung des vierten und fünften Segments der Kabelanordnung von dem ersten Segment der Kabelanordnung eine zweite Verzweigungsformstruktur angeordnet wird, welche die dortigen Schlauchenden des jeweils ersten, vierten und fünften Mantels aufnimmt und abdichtet.
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Besonders bevorzugt wird vor dem Umspritzen zur Ausbildung der ersten und/oder zweiten Verzweigungsformstruktur, jeweils zumindest ein Abdichtformteil in den Zwischenraum zwischen innerem Schlauchmantel und den Teilleitungen bzw. Litzen eingesetzt, damit kein Mold bzw. keine Spitzgussmasse in den Schlauch läuft beim Umspritzen, wobei dieses Abdichtformteil insbesondere aus Gummi und/oder Kunststoff ausgebildet ist.
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Insbesondere wird die erste und/oder die zweite Verzweigungsformstruktur so auf der Kabelanordnung so positioniert, dass die Teilleitungen bzw. Teilleitungsabschnitte, die zwischen den angrenzenden Enden der schlauchförmigen Mäntel im Bereich einer Verzweigung frei liegen, besonders bevorzugt in einem definierten Bereich oder komplett, durch die Verzweigungsformstruktur eingehaust und/oder umschlossen werden.
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Es ist zweckmäßig, dass die äußeren Mantelflächen der an der Verzweigung angeordneten Schlauchenden des ersten, zweiten und dritten Schlauchs und/oder des ersten, vierten und fünften Schlauchs , insbesondere zumindest innerhalb eines definierten Bereichs umlaufend um die äußere Mantelfläche des jeweiligen Schlauchendes, jeweils vor dem Umspritzen mit einem Laser aufgeraut und/oder aktiviert und/oder mit einem Plasma aktiviert und/oder gereinigt werden.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens ein oder mehrere oder sämtliche Schlauchenden der verwendeten mantelförmigen Schläuche zumindest in einem definierten Bereich, insbesondere einmal umlaufen um den äußeren Mantel mit einer definierten Breite, mit einem Laser aufgeraut und/oder aktiviert werden und/oder einem Plasmaaktivierungsvorgang und/oder einem Plasmareinigungsvorgang unterzogen werden. Hierdurch kann das Umspritzen des Schlauchendes an einem Stecker oder Sensor oder einer Verzweigungsformstruktur mit verbesserter Dichtigkeit ermöglicht werden. Dies hilft insbesondere, wenn der schlauchförmige Mantel aus PVC bzw. Polyvinylchlorid ausgebildet ist, welches relativ kostengünstig ist.
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Es können zweckmäßigerweise verschiedene Methoden der Generierung von Plasmen zur Plasmaaktivierung und/oder Plasmareinigung verwendet werden, wie beispielsweise das Anlegen von hochfrequenten Wechselspannungen an ein Gas oder die diesbezügliche Verwendung von Gleichstrom und/oder die Anregung eines Gases mit Mikrowellen. Beispielhafte Gasgemische zur Plasmabehandlung enthalten Sauerstoff, Argon, Wasserstoff und/oder Stickstoff. Die Art des Gemischs hängt von den speziellen Anforderungen an den Plasmabehandlungsprozess ab, welche sich beispielsweise aus Art der Verunreinigung und dem behandelten Werkstoff ergeben. Abhängig von der Art des Gasgemischs wirkt das Plasma oxidierend oder reduzierend oder aktivierend. Oxidierende Plasmen sind zum Entfernen organischer Verunreinigungen geeignet, während reduzierende Plasmen auch für das Entfernen anorganischer Ablagerungen und/oder zum Abbau von Oxidablagerungen geeignet sind.
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Unter einem Plasmareinigungsvorgang wird vorzugsweise ein trockenes, berührungsloses, chemisches und/oder physikalisches, nicht abrasives Reinigungsverfahren verstanden, mit dem höchste Reinigungsqualitäten erzielt werden können. Insbesondere organische Verunreinigungen werden durch chemische Reaktion mit freien Radikalen des Plasmas beispielsweise in Wasserdampf, Kohlendioxid und/oder CH4 umgewandelt. Zum chemischen Entfernen von Kontamination enthält das Plasma beispielsweise Sauerstoff oder Wasserstoff oder Argon. Sauerstoff ist dabei zum Entfernen organischer Kontaminationen geeignet und Wasserstoff zum Entfernen anorganischer und/oder organischer Stoffe sowie zum Reduzieren von Oxiden. Der Reinigungsprozess ist zweckmäßigerweise eine Kombination aus einem physikalischen und einem chemischen Wirkprozess oder alternativ vorzugsweise ausschließlich ein chemischer Wirkprozess (ionenfrei) .
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Physikalisch: Verbindet man beispielsweise den zu reinigenden Gegenstand mit einer Kathode zur Plasmaerzeugung, werden aufgrund des angelegten elektrischen Feldes positive Ionen aus dem Plasma in dessen Richtung beschleunigt. Beim Auftreffen lösen diese Ionen durch direkten Impulsübertrag Atome und Moleküle von der Oberfläche ab. Chemisch: Angeregter Sauerstoff und Sauerstoffionen bilden beispielsweise bei der Reaktion mit Kohlenwasserstoffen Kohlendioxid und Wasser. Angeregter Wasserstoff bildet beispielsweise Halogenide, Sulfide, CHx und Wasserdampf.
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Unter einem Plasmaaktivierungsvorgang wird bevorzugt ein Plasmabehandlungsvorgang zur Erhöhung der Oberflächenspannung bzw. -haftung des zu behandelden bzw. aktivierenden Körpers bzw. schlauchförmigen Mantels verstanden. Dabei wird die Adhäsion zwischen dem Körper mit einem aufzutragenden Material, bspw. Moldmaterial bzw. Material zum Umspritzen verstärkt. Dieser Körper bzw. Mantel bzw. dessen Oberflächenbereich ist somit leichter von einem, insbesondere flüssigen, Mittel oder Stoff zu benetzen bzw. haftend einzuhüllen. Der Kontaktwinkel eines Tropfens auf dem Körper ist dabei ein gängiges Maß für die Oberflächenspannung des Körpers. Ist die Oberfläche des Körpers hydrophob (wasserabweisend) hat er eine geringe Oberflächenspannung. Mittels eines Plasmaaktivierungsvorgangs erreicht man wie mit einem Haftvermittler eine Erhöhung der Oberflächenspannung. Die Oberfläche des Körpers ist nach dem Plasmaaktivierungsvorgang hydrophil bzw. gut benetzbar, der Kontaktwinkel ist verringert und die Neigung zur Delamination ist geringer. Für einen Plasmaaktivierungsvorgang wird beispielsweise Stickstoff und/oder Sauerstoff verwendet.
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Unter einer Aktivierung mit einem Laser wird vorzugsweise eine teilweise Zerstörung der molekularen Struktur der Oberfläche des Körpers bzw. des mantelförmigen Schlauchs in einem definierten Bereich verstanden, so dass an dieser Oberfläche freie Radikale entstehen. Diese freien Radikale sind in der Lage, chemische und/oder physische Verbindungen mit dem Umspritzungsmaterial einzugehen, so dass diese sich nicht mehr von der Oberfläche des mantelförmigen Schlauchs lösen kann.
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Unter einem Aufrauen mit einem Laser wird bevorzugt verstanden, die wirksame, insbesondere bereits aktivierte, Oberfläche zu vergrößern bzw. zu zerfurchen und dadurch die Haftwirkung zwischen dem Umspritzungsmaterial und der Oberfläche des mantelförmigen Schlauchs zu steigern.
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Alternativ vorzugsweise oder zusätzlich, umfasst das Verfahren einen oder mehrere der folgenden Schritte, dabei optional in der genannten oder einer alternativen Reihenfolge:
- - zumindest zwei Signal-Teilleitungen und wenigstens zwei Leistungs-Teilleitungen werden von der Länge her vorgeschnitten, applikationsabhängig und insbesondere ohne gemeinsamen Mantel dieser Teilleitungen/ Teilleitungspaare,
- - zwei Signal-Teilleitungen und zwei Leistungs-Teilleitungen werden in einem ersten Segment der Kabelanordnung gebündelt
- -und dann mit einem schlauchförmigen Mantel überzogen, dabei wird dieser Mantel insbesondere nicht durch extrudieren aufgebracht, sondern es wird ein vorgefertigter Mantel aus Kunststoff, insbesondere aus TPU oder PVC auf dieses erste Segment aufgezogen,
- - danach werden auf einer oder beider Seiten des ersten Segments die Teilleitungen, insbesondere paarweise, zu weiteren Segmenten abgezweigt,
- - wonach diesen Segmenten jeweils ein weiterer schlauchförmiger Mantel, insbesondere aus TPU oder PVC, auf dieses Segment aufgezogen wird,
- - wonach optional ein Aktivieren, insbesondere per Laseraktivieren und/oder Plasmaaktivieren, unzwar im Bereich, wo ein Overmolding des jeweiligen Schlauchendes/ Mantels stattfinden soll, nämlich bei der Verzweigungsformstruktur, wo das gemeinsame Kabelsegment sich verzweigt, und welche diese Verzweigung abdichtet, und/oder bei Anschlüssen bzw.- Bauteilen bzw.- Steckern wo der Mantel gemeinsam mit dem besagten Ende angespritzt bzw. umspritzend abgedichtet wird,
- - wonach eine erste und/oder zweite Verzweigungsformstruktur, insbesondere auch aus TPU, zum Abdichten der Verzweigung in einem Spritzgussvorgang gefertigt wird oder zwei vorgefertigte Halbschalen der Verzweigungsformstruktur, geclipst und/oder vergossen und/oder verklebt werden, wonach
- - ein Raddrehzahlsensor oder -stecker und/oder ein Luftfederaktuator/stecker und/oder ein Luftfederwegsensor/stecker und/oder Höhenstandssensor/stecker oder elektrische Fahrtbremsenaktuator/stecker und/oder elektrische Parkbrems/stecker elektrisch leitend an die entsprechenden Teilleitungen angeschlossen wird und mit dem entsprechenden schlauchförmigen Mantel abgedichtet wird.
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Insbesondere sind der Raddrehzahlsensor/stecker und/oder der Luftfederwegsensor/stecker und/oder Höhenstandssensor/stecker und/oder Bremsbelagverschleißsensor/stecker mittels Signal-Teilleitungspaaren angeschlossen und/oder der elektrische Parkbrems/stecker und/oder Luftfederaktuator/stecker und/oder der elektrische Fahrbrems/stecker mittels Leistungs-Teilleitungspaaren angeschlossen.
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Es ist bevorzugt, dass die Kabelanordnung, insbesondere im ersten Segment, keine elektromagnetische Schirmung, beispielsweise kein Drahtnetz oder keine Metallfolie um Teilleitungen oder alle Teilleitungen aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass an dem, der ersten Verzweigungsstruktur gegenüberliegende Ende des ersten Segments der Kabelanordnung ein wenigstens vierpoliger Stecker, zum Anschluss an eine elektronische Kraftfahrzeug-Kontrolleinheit und/oder ein Bussystem montiert wird, welcher elektrisch mit zumindest den beiden Signaladern und den beiden Leistungsadern elektrisch verbunden wird. Dabei weißt die Kabelanordnung insbesondere keine zweite Verzweigungsformstruktur auf.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Kabelanordnung, insbesondere zusätzliche, Teilleitungen und mit diesen verbundene Stecker, zum Anschluss
an eine elektrische Parkbremse und/oder einen Raddrehzahlsensor und/oder eine elektrische Fahrbremse und/oder einen Luftfederaktuator und/oder einen Luftfederdrucksensor und/oder einen Höhenstandssensor und/oder einen Positionssensor und/oder einen Bremsbelagverschleißsensor. Dabei können jeweiligen Teilleitung auch direkt, ohne Stecker, mit einer der oben genannten Komponenten verbunden sein und dieser Bereich abgedichtet werden, beispielsweise durch ein Umspritzen dieses Bereichs.
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Alternativ vorzugsweise oder zusätzlich ist die Kabelanordnung zum Anschluss an eine elektrische Fahrbremse und/oder einen Luftfederaktuator und/oder einen Luftfederdrucksensor und/oder einen Höhenstandssensor und/oder einen Positionssensor und/oder einen Bremsbelagverschleißsensor ausgelegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 2
- Signal-Teilleitungen
- 3, 4
- Leistungs-Teilleitungen
- 5
- erste Verzweigungsformstruktur
- 6
- zweite Verzweigungsformstruktur
- 7
- Raddrehzahlsensor
- 8
- Stecker (unterschiedliche)
- 9
- definierter Bereich, umlaufend um den äußeren Mantel des jeweiligen Schlauchendes
- 10
- erstes Segment der Kabelanordnung
- 11
- erster Mantel
- 20
- zweites Segment der Kabelanordnung
- 21
- zweiter Mantel
- 30
- drittes Segment der Kabelanordnung
- 31
- dritter Mantel
- 40
- viertes Segment der Kabelanordnung
- 41
- vierter Mantel
- 50
- fünftes Segment der Kabelanordnung
- 51
- fünfter Mantel
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Es zeigen in schematischer Darstellung
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Kabelanordnung mit einer ersten und einer zweiten Verzweigungsformstruktur sowie montierten Steckern und einem angeschlossenen Raddrehzahlsensor,
- 2 eine beispielhafte Verzweigungsformstruktur.
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1 zeigt eine beispielhafte Kabelanordnung mit fünf Segmenten 10, 20, 30, 40, 50, wobei diese Kabelanordnung zwei Verzweigungen aufweist, welche mit einer ersten und einer zweiten Verzweigungsformstruktur 5, 6, beispielhaft mittels Umspritzen aus TPU ausgebildet, abgedichtet sind. Die Kabelanordnung umfasst dabei zwei Signal-Teilleitungen 1, 2, welche zum Anschluss eines Raddrehzahlsensors ausgelegt sind und zwei Leistungs-Teilleitungen 3, 4, welche zum Anschluss einer elektrischen Parkbremse ausgelegt sind. Diese Teilleitungen 1, 2, 3 ,4 sind mit definierter Länge vorgefertigt und werden beispielhaft paarweise, also die Signal-Teilleitungen und die Leistungs-Teilleitungen, mit einander verdrillt. In erstem Segment 10 werden diese beiden Teilleitungspaare gemeinsam verdrillt und gebündelt. Danach wird im ersten Segment diesem Bündel ein erster schlauchförmiger Mantel 11 aus TPU aufgezogen. Danach werden beidseitig des ersten Segments die Signal- und Leistungs-Teilleitungspaare 1,2 und 3,4 zu einem zweiten und dritten Segment 20, 30 und zu einem vierten und fünften Segment 40, 50 abgezweigt. Diesen Segmenten 20, 30, 40 ,50 wird danach jeweils ein Schlauch bzw. schlauchförmiger Mantel aus TPU aufgezogen 21, 31, 41, 51. An den beiden Verzweigungen wird danach jeweils zur Abdichtung und zur Robustheit eine Verzweigungsformstruktur 5, 6, welche jeweils die drei angrenzenden Schlauchenden dicht aufnimmt, aus TPU geformt, mittels Spritzgießen. In nicht dargestellter Weise wird davor ein Abdichtformteil in den Zwischenraum zwischen innerem Schlauchmantel bzw. Mantelende 11, 21, 31, 41, 51 und den Teilleitungen 1, 2, 3 4 bzw. Litzen eingesetzt, damit kein Mold bzw. keine Spitzgussmasse in den Schlauch läuft beim Umspritzen während des Ausbildung der ersten und zweiten Verzweigungsformstrukturen 5 und 6. Danach werden an das zweite Segment 20 ein Raddrehzahlsensor 7 an die Signal-Teilleitungen 1, 2 elektrisch angeschlossen und per Umspritzung mit dem Mantel bzw. Schlauch 21 abgedichtet und an die entsprechenden Teilleitungen 1, 2 ,3, 4 der Segmente 30, 40 und 50 Stecker 8 elektrisch angeschlossen und diese Stecker 8 dicht mit dem jeweiligen Schlauch bzw. Mantel 31, 41, 51 per Spritzgießen angeformt bzw. verbunden. Dabei ist ein Stecker zum Anschluss des Raddrehzahlsensors an eine elektronische Kontrolleinheit ausgebildet, einen Stecker zum Anschluss an eine elektrische Parkbremse und ein weiterer Stecker zum Anschluss der elektrischen Parkbremse an eine elektronische Kontrolleinheit. Diese elektronische Kontrolleinheit ist beispielgemäß als elektronische Kontrolleinheit eines Kraftfahrzeugbremsensystems ausgebildet.
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In 2 ist beispielhaft eine Verzweigung der Kabelanordnung mit der ersten Verzweigungsformstruktur 5 dargestellt. Die Signal-Teilleitungen 1, 2 und die Leistungs-Teilleitungen 3, 4 sind jeweils paarweise verdrillt. Um das erste Segment in welchem die beiden Teilleitungspaare miteinander verdrillt sind zu einem gemeinsamen Bündel ist Mantel 11 aufgezogen. Auf die verzweigten Teilleitungspaare 1, 2 und 3, 4 sind schlauchförmige Mäntel 21 und 31 aufgezogen. Diese schlauchförmigen Mäntel 11, 21, 31 sind beispielgemäß aus TPU ausgebildet, könnten optional aber beispielsweise auch aus PCV ausgebildet sein. Die Enden dieser Mäntel bzw. die Schlauchenden jeweils dabei jeweils in einem Bereich 9 umlaufend um den Außenmantel, hier gepunktet dargestellt, mit einem Laser aufgeraut und aktiviert worden. Danach ist Verzweigungsformstruktur 5 mittels Spritzgießen aus TPU geformt und nimmt diese Schlauchenden abdichtend auf und bildet ein dichtes Gehäuse aus.