DE102011083952A1

DE102011083952A1 - Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung

Info

Publication number: DE102011083952A1
Application number: DE102011083952A
Authority: DE
Inventors: Thomas Zander
Original assignee: Sumitomo Electric Bordnetze GmbH
Current assignee: Sumitomo Electric Bordnetze GmbH
Priority date: 2011-10-04
Filing date: 2011-10-04
Publication date: 2013-04-04

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung für eine elektrische Leitung mit einer Vielzahl von Einzellitzen, Es ist vorgesehen, dass die Leitung über eine definierte Länge abisoliert wird, so dass das Bündel von Einzellitzen freiliegt, das Bündel von Einzellitzen entgegen der Schlagrichtung der Litzen aufgedreht wird, das Bündel von Einzellitzen gestaucht wird und anschließend in das Bündel von Einzellitzen in ein Dichtmittel eingebracht wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer längwasserdichten Anordnung für eine elektrische Leitung mit einer Vielzahl von Einzellitzen und eine Dichtungsanordnung.
Es ist bekannt, beispielsweise bei der Kraftfahrzeugtechnik Leitungsstränge als so genannte Kabelbäume zu verlegen. Diese Leitungsstränge werden auch durch unterschiedliche Bereiche eines Kraftfahrzeuges geführt, die einerseits in einem Spritzwasserbereich und andererseits in einem spritzwassergeschützten Bereich liegen können. Um hier eine Abdichtung zu erreichen ist bekannt diese Leitungsstränge mittels Tüllen in entsprechende Durchgangsöffnungen zu fixieren. Die Tüllen bilden gleichzeitig eine Dichtung aus.
Aus DE 10 2005 022 937 A1 ist bekannt, eine elastische Tülle auf einen Leitungsstrang aufzubringen und den Leitungsstrang anschließend zu stauchen. In die Tülle wird dann ein Dichtmittel eingeführt und der Leitungsstrang anschließend wieder auseinandergezogen. Hierdurch soll erreicht werden, dass nicht nur der Leitungsstrang nach außen, sondern auch die Hohl- und Zwischenräume im Leitungsstrang abgedichtet werden.
Der Leitungsstrang selbst besteht aus einer Vielzahl von elektrischen Leitungen die jeweils wiederum eine Vielzahl von Einzellitzen aufweisen. Diese Einzellitzen erstrecken sich innerhalb der Isolierung der einzelnen Leitungen und bilden zwischen sich Kapillaren aus, die ein Durchtritt von Luft, Gas oder Flüssigkeit gestatten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Dichtungsanordnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mittels dem in einfacher Weise eine Kapillarsperre bei elektrischen Leitungen mit einer Vielzahl von Einzellitzen erhalten werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die elektrische Leitung über eine definierte Länge abisoliert wird, so dass das Bündel von Einzellitzen freiliegt, das Bündel von Einzellitzen entgegen der Schlagrichtung aufgedreht wird, das Bündel von Einzellitzen gestaucht wird und anschließend in das Bündel von Einzellitzen ein Dichtmittel eingebracht wird, ist vorteilhaft möglich, in einfacher Weise eine Kapillarsperre innerhalb der elektrischen Leitung, das heißt auch der durch die Einzellitzen gebildeten Kapillaren, zu erreichen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Dichtmittel auch über den abisolierten Bereich der Einzelleitung hinaus aufgebracht wird. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass nicht nur die Kapillarsperren erzielt werden, sondern insgesamt auch der abisolierte Bereich nach außen isoliert und geschützt ist.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stauchen des Bündels der Einzellitzen während des Aufdrehens erfolgt. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass der Abstand zwischen den Stirnflächen der auf der Leitung verbleibenden Isolation im Wesentlichen konstant bleibt. Die sich durch das Aufdrehen ergebende Längung wird durch die parallele Stauchung im Wesentlichen kompensiert.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass das Stauchen des Bündels der Einzellitzen nach dem Aufdrehen erfolgt. Hierdurch wird vorteilhaft möglich, die Leitung innerhalb des abisolierten Bereiches zunächst durch Aufdrehen zu strecken, das heißt bis die Einzellitzen im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und anschließend die Stauchbewegung bis zu einem definierten Maß durchzuführen. Bevorzugt kann hierbei eine in Schlagrichtung der Litzen gerichtete Gegendrehung erfolgen, die eine Aufrichtung der Einzellitzen unterstützt.
Die Aufgabe wird ferner durch eine Dichtungsanordnung mit den im Anspruch 6 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass ein, einen abisolierten Bereich der elektrischen Leitung umgebendes Gehäuse vorgesehen ist, wobei das Gehäuse aus einem Dichtungsmaterial besteht, die Einzellitzen vollständig umschließt und die Einzellitzen innerhalb des Gehäuses aufgedreht und gestaucht sind, wird vorteilhaft erreicht, in einfacher Weise eine Dichtungsanordnung bereit zu stellen, die einen einfachen Aufbau aufweist und gleichzeitig eine Kapillarsperre innerhalb der elektrischen Leitung ausbildet.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1–4 unterschiedliche Verfahrensschritte bei der Herstellung einer längswasserdichten Anordnung.
1 zeigt eine elektrische Leitung 10 die eine Vielzahl von Einzellitzen 12 umfasst, die zu einem Bündel verdrillt sind. Die Einzellitzen 12 sind von einer Isolierung 14 umgeben.
Die Isolierung 14 wird über eine definierte Länge L entfernt. Dieses Entfernen der Isolierung 14 erfolgt derart, dass die Litzen 12 freigelegt werden, ohne das deren Material beschädigt oder negativ der Leitungswiderstand beeinflusst wird.
In einem nächsten, in 2 angedeuteten Verfahrensschritt, wird das Bündel der Einzellitzen 12 entgegen seiner Schlagrichtung aufgedreht. Angedeutet ist dies durch den Pfeil 16. Hierzu greifen entsprechende, nicht dargestellte Werkzeuge an der Isolierung 14 beidseits der freigelegten Litzen 12 an und drehen das Bündel der Einzellitzen 12 auf.
Anschließend erfolgt, wie 3 verdeutlicht, ein Stauchen und Aufstellen der Einzellitzen 12, so dass die Isolierungen 14 beidseits der freigelegten Litzen 12 wieder den Abstand L umfassen. Bei der Aufstellbewegung kommt es zu der Ausbildung von Hohlräumen 18 zwischen den Litzen 12, das heißt, die Kapillare werden geöffnet Die in den 2 und 3 gezeigten Verfahrensschritte können entweder aufeinander folgend oder zeitgleich durchgeführt werden.
Das Stauchen des Bündels der Litzen 12 erfolgt durch eine Drehung in Schlagrichtung und das Aufstellen der Litzen 12 durch eine der Schlagrichtung entgegengesetzte Drehbewegung der Leitung 10. Dies ist durch den Pfeil 20 schematisch dargestellt. Hierdurch kommt es dann zu der gezeigten Aufrichtung der Litzen 12.
Das Aufrichten, das Stauchen und das Rückdrehen erfolgt durch das gleiche entsprechend steuerbare Werkzeug.
Nachfolgend, wie 4 verdeutlicht, wird die Leitung 10 mit dem abisolierten Bereich in ein Spritzwerkzeug (nicht dargestellt) eingebracht und in eine Kavität des Spritzwerkzeuges ein Dichtmittel eingespritzt. Dieses Dichtmittel 22 dringt hierbei in die Hohlräume 18 ein und dichtet die Litzen 12, insbesondere an ihren Übergangsbereichen 24 in die Isolierung 14 ab. Hierdurch wird eine Kapillarsperre der zwischen den Litzen 12 vorhandenen Kapillaren ausgebildet.
Wie 4 verdeutlicht, erfolgt das Einbringen des Dichtmittels derart, dass gleichzeitig Abschnitte 26 der Isolierung 14 mit umspritzt werden. Hierdurch ergibt sich die angedeutete Umspritzung der Isolierung 14 über den abisolierten Bereich hinaus. Es kommt quasi zur Ausbildung eines Gehäuses 28, das den abisolierten Bereicht und teilweise die Isolierung umgreift. Die abisolierten und gestauchten Einzellitzen 12 sind somit nicht nur abgedichtet, sondern auch gegen äußere Einwirkungen geschützt.
Als Dichtmittel kann beispielsweise ein thermoplastischer Kunststoff eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste

10: Leitung
12: Einzellitze
14: Isolierung
16: Pfeil
18: Hohlräume
20: Pfeil
22: Dichtmittel
24: Übergangsbereich
26: Abschnitte
28: Gehäuse
L: Länge

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005022937 A1 [0003]

Claims

Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung für eine elektrische Leitung (10) mit einer Vielzahl von Einzellitzen (12), dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) über eine definierte Länge (L) abisoliert wird, so dass das Bündel von Einzellitzen (12) freiliegt, das Bündel von Einzellitzen (12) entgegen der Schlagrichtung der Litzen (12) aufgedreht wird, das Bündel von Einzellitzen (12) gestaucht wird und anschließend in das Bündel von Einzellitzen (12) ein Dichtmittel (22) eingebracht wird.
Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (22) eingespritzt wird.
Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stauchen des Bündels der Einzellitzen (12) während des Aufdrehens erfolgt.
Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stauchen des Bündels der Einzellitzen (12) nach dem Aufdrehen erfolgt.
Verfahren zur Herstellung einer längswasserdichten Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Bündel der Einzellitzen (12) während des Stauchens in Schlagrichtung rückgedreht werden.
Dichtungsanordnung für eine elektrische Leitung mit einer Vielzahl von Einzellitzen (12), gekennzeichnet durch ein, einen abisolierten Bereich der elektrischen Leitung umgebenden Gehäuse (28), wobei das Gehäuse (28) aus einem Dichtungsmaterial besteht, das Gehäuse (28) die Einzellitzen (12) vollständig umschließt und die Einzellitzen (12) innerhalb des Gehäuses (28) aufgedreht und gestaucht sind.