DE102021212250B3 - Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes - Google Patents

Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes Download PDF

Info

Publication number
DE102021212250B3
DE102021212250B3 DE102021212250.7A DE102021212250A DE102021212250B3 DE 102021212250 B3 DE102021212250 B3 DE 102021212250B3 DE 102021212250 A DE102021212250 A DE 102021212250A DE 102021212250 B3 DE102021212250 B3 DE 102021212250B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cables
electrically conductive
splice
free ends
core
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102021212250.7A
Other languages
English (en)
Inventor
Nico Lorenz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Volkswagen AG
Original Assignee
Volkswagen AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Volkswagen AG filed Critical Volkswagen AG
Priority to DE102021212250.7A priority Critical patent/DE102021212250B3/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102021212250B3 publication Critical patent/DE102021212250B3/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01RELECTRICALLY-CONDUCTIVE CONNECTIONS; STRUCTURAL ASSOCIATIONS OF A PLURALITY OF MUTUALLY-INSULATED ELECTRICAL CONNECTING ELEMENTS; COUPLING DEVICES; CURRENT COLLECTORS
    • H01R4/00Electrically-conductive connections between two or more conductive members in direct contact, i.e. touching one another; Means for effecting or maintaining such contact; Electrically-conductive connections having two or more spaced connecting locations for conductors and using contact members penetrating insulation
    • H01R4/04Electrically-conductive connections between two or more conductive members in direct contact, i.e. touching one another; Means for effecting or maintaining such contact; Electrically-conductive connections having two or more spaced connecting locations for conductors and using contact members penetrating insulation using electrically conductive adhesives
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01RELECTRICALLY-CONDUCTIVE CONNECTIONS; STRUCTURAL ASSOCIATIONS OF A PLURALITY OF MUTUALLY-INSULATED ELECTRICAL CONNECTING ELEMENTS; COUPLING DEVICES; CURRENT COLLECTORS
    • H01R43/00Apparatus or processes specially adapted for manufacturing, assembling, maintaining, or repairing of line connectors or current collectors or for joining electric conductors
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01RELECTRICALLY-CONDUCTIVE CONNECTIONS; STRUCTURAL ASSOCIATIONS OF A PLURALITY OF MUTUALLY-INSULATED ELECTRICAL CONNECTING ELEMENTS; COUPLING DEVICES; CURRENT COLLECTORS
    • H01R4/00Electrically-conductive connections between two or more conductive members in direct contact, i.e. touching one another; Means for effecting or maintaining such contact; Electrically-conductive connections having two or more spaced connecting locations for conductors and using contact members penetrating insulation
    • H01R4/70Insulation of connections

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Processing Of Terminals (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spleißkörper zur elektrisch leitfähigen Verbindung der freien Enden von mindestens zwei Kabeln, wobei der Spleißkörper einen Kern aus elektrisch leitfähigem Polymer aufweist, der zur Aufnahme der freien Enden der Kabel hergerichtet ist und der von einer Hülle aus einem elektrischen Isolator ummantelt ist. Ferner betrifft die Erfindung zwei Verfahren zur Herstellung elektrisch leitfähiger Spleiße zwischen freien Enden von mindestens zwei Kabeln mit einem Spleißkörper. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, das der Kern zur Aufnahme der freien Enden der Kabel Perforationen aufweist, in die die freien Enden der Kabel derart einführbar sind, dass die Kabel kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Spleißkörper verbindbar sind Zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes sind erfindungsgemäß die Schritte vorgesehen: Vorpositionieren der freien Enden der Kabel, Umspritzen der freien Enden der Kabel mit einem viskosen, elektrisch leitfähigen Polymer, Aushärten des elektrisch leitenden Polymers zu einem Kern und Ummanteln des Kerns mit einer Hülle aus einem elektrischen Isolator. Alternativ sind zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes erfindungsgemäß die Schritte vorgesehen: Spritzgießen eines Kerns aus elektrisch leitfähigem Polymer, Ummanteln des Kerns mit einem Isolator, Einbringen von Perforationen in den Spleißkörper und Einführen der freien Enden der Kabel in die Perforationen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spleißkörper zur elektrisch leitfähigen Verbindung der freien Enden von mindestens zwei Kabeln, wobei der Spleißkörper einen Kern aus elektrisch leitfähigem Polymer aufweist, der zur Aufnahme der freien Enden der Kabel hergerichtet ist und der von einer Hülle aus einem elektrischen Isolator ummantelt ist.
  • Ferner betrifft die Erfindung zwei Verfahren zur Herstellung elektrisch leitfähiger Spleiße zwischen freien Enden von mindestens zwei Kabeln mit einem Spleißkörper.
  • Zur Versorgung fahrzeugeigener Peripheriegeräte besitzen Kraftfahrzeuge ein Bordnetz aus mehreren Leitungsbündeln, die innerhalb der Karosserie verlegt sind. Die Leitungsbündel bestehen aus einer Vielzahl von Einzelleitungen, die zur Reduzierung der Anzahl von Einzelleitungen und zur Verringerung von Kontaktstellen zumindest abschnittsweise zu einer Leitung zusammengefasst werden können. Die Verbindung von zwei oder mehreren Leitungen bilden einen Spleiß, wobei nach dem Stand der Technik unterschiedliche Spleißkörper bekannt sind, die eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den Kabeln schaffen.
  • Als Spleißkörper sind nach dem Stand der Technik beispielsweise Crimphülsen oder Klemmverbinder bekannt. Für die Anwendung in einem Bordnetz eines Kraftfahrzeugs werden robuste und erschütterungsstabile Spleiße benötigt. In Bauräumen mit einem potenziellen Wassereintrag sind die Spleiße zudem wasserdicht auszuführen, um etwaige Kurzschlüsse zu vermeiden. Sowohl Klemmverbinder als auch Crimphülsen werden den Anforderungen nicht uneingeschränkt gerecht und benötigen einen erhöhten Bauraumbedarf, weshalb die Verwendung dieser Spleißkörper nachteilbehaftet ist.
  • Es ist nach dem Stand der Technik auch bekannt, Spleiße durch Ultraschallverschweißen der freien Enden der Kabel herzustellen. 1a zeigt beispielhaft einen solchen Spleiß 1, bei dem ein linksseitiges Leitungsbündel 2a mit drei Kabeln 3a, 3b, 3c mit einem rechtsseitigen Leitungsbündel 2b mit nur einem einzigen Kabel 3d verbunden ist. Die Kabelenden 4a-d sind jeweils abisoliert und durch Ultraschallschweißen miteinander verbunden. Zum Abdichten eines solchen Spleißes 1 wird ein Teil der Kabel 3a,b,c,d mit den Kabelenden 4a,b,c,d vor der Verbindung durch das Ultraschallschweißen durch einen Schrumpfschlauch 5 gefädelt, der nach der Verbindung auf den Spleiß 1 aufgeschrumpft wird.
  • 1b zeigt die Querschnittsansicht A-A des linksseitigen Leitungsbündels 2a, bei dem die beiden Kabel 3a,b von dem aufgeschrumpften Schrumpfschlauch 5 umgriffen sind. Hierbei entstehen als Inter-Wire-Gaps 6 bezeichnete Hohlräume, die sich beim Aufschrumpfen des Schrumpfschlauches 5 nicht vollständig schließen, weshalb eine Abdichtung gegen einen unerwünschten Wassereintrag üblicher Weise durch den Einsatz eines (nicht gezeigten) Innenklebers im Schrumpfschlauch 5 erfolgt. Beim Spleißen einer Vielzahl von Einzelleitungen wird der Innenkleber als Schutzring auf die einzelnen Kabel vormontiert, was zu einem erheblichen Montageaufwand führt. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Schrumpfschlauch nur bei Spleißen einsetzbar ist, bei denen die linksseitigen und rechtsseitigen Leitungsbündel eine ausgeglichene Anzahl von Einzelleitungen / Kabeln aufweisen. Es ist zwar durch die in 1a gezeigte Kabelführung möglich, die Anzahl der linksseitigen und rechtsseitigen Kabel 31-d bedarfsgerecht anzupassen, indem das Kabel 3c des Leitungsbündels 2a am Spleiß 1 vorbei und von der anderen Richtung in den Schrumpfschlauch 5 geführt wird, allerdings ergibt sich hierdurch ein erhöhter Bauraumbedarf, ein Mehrbedarf an Material und ein höherer Montageaufwand. Ferner reduziert eine solche Kabelführung die Flexibilität des Leitungsbündels, so dass dessen Verlegung mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden ist, der auch einer etwaigen Automatisierung der Bordnetzfertigung entgegensteht.
  • Aus US 5 006 286 A ist ein gattungsgemäßer Spleißkörper bekannt, der einen Kern aus einem viskosen, elektrisch leitfähigem Material besitzt.
  • DE 2 309 156 A beschreibt ein Verfahren zum zugfesten Verbinden zweier Stahlseile. Hierzu ist eine Muffe vorgesehen, in die die Stahlseile eingreifen, und in die ein härtbares Füllmaterial eingepresst wird.
  • DE 20 2004 015 769 U1 offenbart ein Bauteil aus elektrisch leitfähigem Kunststoff in das zur besseren elektrischen Kontaktierung Metallteile eingebettet sind.
  • Schließlich ist aus DE 11 2020 000 424 T5 ein abschirmgesichertes elektrisches Steckverbindersystem mit innenliegendem Federelement bekannt.
  • Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannten Nachteile zu beheben und hierfür einen Spleißkörper und zwei Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes zu schaffen. Insbesondere soll der elektrisch leitfähige Spleiß mit einem geringen Montageaufwand herstellbar, robust und wasserdicht ausgestaltet sein.
  • Diese Aufgabe wird zunächst durch den Spleißkörper nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Kern zur Aufnahme der freien Enden der Kabel Perforationen aufweist, in die die freien Enden der Kabel derart einführbar sind, dass die Kabel kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Spleißkörper verbindbar sind. Im montierten Zustand nimmt der Kern des Spleißkörpers aus dem elektrisch leitfähigen Polymer die freien Enden der Kabel auf, so dass der Spleißkörper eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den Kabeln bildet. Ein solcher Spleißkörper ist mit einem vergleichsweise geringen Aufwand herstell- und montierbar und liefert einen kompakten, robusten und wasserdichten Spleiß. Der Spleißprozess, also das Verbinden der freien Enden der Kabel mit einem solchen Spleißkörper, ist wenig komplex und kann vorteilhafterweise daher auch automatisiert ausgeführt werden.
  • Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Spleißkörpers werden nachfolgend und in den Unteransprüchen angegeben.
  • Im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das elektrisch leitfähige Polymer als Verbundwerkstoff mit einer Matrix ausgebildet ist, die elektrisch leitfähige Partikel enthält. Vorzugsweise besteht die Matrix aus Epoxidharz, Silikonelastomer oder aus Kunststoff auf Acrylatbasis. Die elektrisch leitfähigen Partikel bestehen vorzugsweise aus Silber, Aluminium, Gold, Graphit, Graphen, Kohlenstoff, Edelstahl und/oder Carbon-Nanotubes. Dabei können die elektrisch leitfähigen Partikel sortenrein oder aus einer im Wesentlichen beliebigen Mischung der aufgezählten Partikel bestehen. Der Einsatz von Silber, Aluminium, Gold, Graphit, Graphen oder Kohlenstoff als elektrisch leitfähige Partikel führt zu einer im Wesentlichen isotropen Leitfähigkeit des Polymers. Demgegenüber kann der Einsatz von Fasern aus Edelstahl oder von Carbon-Nanotubes zu einer anisotropen Leitfähigkeit des Polymers führen. Die Verwendung von Silber als elektrisch leitfähige Partikel ist bevorzugt, weil Silberpartikel gute elektrische Eigenschaften aufweisen und Korrosionsbeständig sind.
  • Ein derartiger Verbundwerkstoff lässt sich mit einem geringen Aufwand herstellen und zu einem Spleißkörper verarbeiten. Hierbei kann der Spleißkörper in unterschiedlicher Weise gefertigt und mit den freien Enden der Kabel verbunden werden.
  • Der Spleißkörper ist als zusätzliches Bauteil ausgebildet. Dabei ist vorgesehen, dass der Kern zur Aufnahme der freien Enden der Kabel Perforationen aufweist, in die die freien Enden der Kabel derart einführbar sind, dass die Kabel kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Spleißkörper verbindbar sind. Der Spleißkörper bildet hiernach ein zusätzliches Bauteil, in das die freien Enden der Kabel zur Bildung einer stromleitenden Verbindung eingeführt werden. Dabei durchgreifen die Perforationen den Spleißkörper nicht vollständig, sondern sind als sacklochartige Ausnehmungen ausgebildet, die innerhalb des Kerns des Spleißkörpers ein geschlossenes Ende besitzen. Vorzugsweise werden die Kabel dabei soweit in die Perforationen eingeführt, dass der Spleißkörper auch die Isolationen der Kabel sauber umschließt, so dass der Spleißkörper vollständig wasserdicht ausgebildet ist bzw. einen vollständig wasserdichten Spleiß bildet.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darüber hinaus durch eines der Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes nach einem der Ansprüche 4 oder 5 gelöst.
  • Im Rahmen des ersten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes zwischen den freien Enden von mindestens zwei Kabeln mit einem Spleißkörper sind erfindungsgemäß zunächst folgende Schritte vorgesehen:
    1. a) Vorpositionieren der freien Enden der Kabel,
    2. b) Umspritzen der freien Enden der Kabel mit einem viskosen, elektrisch leitfähigen Polymer,
    3. c) Aushärten des elektrisch leitfähigen Polymers zu einem Kern und
    4. d) Ummanteln des Kerns mit einer Hülle aus einem elektrischen Isolator.
  • Das Umspritzen der freien Enden der Kabel mit dem viskosen, elektrisch leitfähigen Polymer erfolgt vorzugsweise mittels einer ersten Applikationseinrichtung. In vorteilhafter Weise wird hierbei ein hochviskoses Epoxidharz verwendet, wobei die isotrope elektrische Leitfähigkeit des Epoxidharzes vorzugsweise durch das Einbringen von Silberpartikeln als Füllstoff erzeugt wird. Das Aushärten des Epoxidharzes durch eine Polymerisation wird vorzugsweise mittels einer UV-Bestrahlung beschleunigt. Damit der Spleißkörper vollständig wasserdicht ausgestaltet ist, erfolgt der Auftrag des elektrisch leitenden Polymers, insbesondere der Auftrag des hochviskosen Epoxidharzes über den Ansatz der jeweiligen Leitungsisolation hinaus, so dass sich eine vollständige Ummantelung des Spleißkörpers mit einem elektrischen Isolator ergibt. Vorzugsweise wird als Isolator ein nichtleitendes Epoxidharz, d.h. ein Epoxidharz ohne elektrisch leitfähige Partikel, verwendet, was sich nach der erfolgten Aushärtung positiv auf die Stabilität des Spleißkörpers auswirkt. Die Herstellung eines solchen Spleißkörpers kann im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch automatisiert erfolgen. Die Verwendung von UV-härtendem Epoxidharz mit Silberpartikeln als elektrisch leitfähigem Polymer ist im Rahmen des zuvor beschriebenen Verfahrens auch vorteilhaft, weil sich ein derartiges Material gut verarbeiten lässt, denn das vorzugsweise einkomponentige, hochviskose Epoxidharz bleibt lange verformbar und lässt sich somit gut und prozesssicher verarbeiten. Das Aushärten des Polymers erfolgt durch die aktive Bestrahlung mit UV-Licht und mithin zu einem vorgebbaren Zeitpunkt.
  • Im Rahmen eines zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes zwischen den freien Enden von mindestens zwei Kabeln mit einem Spleißkörper sind erfindungsgemäß folgende Schritte vorgesehen:
    1. a) Spritzgießen eines Kerns aus elektrisch leitfähigem Polymer,
    2. b) Ummanteln des Kerns mit einem Isolator,
    3. c) Einbringen von Perforationen in den Spleißkörper und
    4. d) Einführen der freien Enden der Kabel in die Perforationen.
  • Ein solcher Spleißkörper ist zweiteilig ausgebildet und wird vorzugsweise im Spritzgussverfahren hergestellt, bei dem der Kern des Spleißkörpers zuerst gefertigt wird. Vorzugsweise wird hierzu ein Silikonelastomer verwendet, wobei das Silikonelastomer durch das Einbringen von Silberpartikeln als Füllstoff eine gute isotrope elektrische Leitfähigkeit aufweist. Es ist allerdings bedarfsabhängig auch vorgesehen, durch die Verwendung von Edelstahlfasern und/oder Carbon-Nanotubes eine anisotrope Leitfähigkeit zu erzeugen, die vorzugsweise eine erhöhte Leitfähigkeit quer zur Perforationsrichtung, d.h. von Kabelende zu Kabelende aufweist, wodurch sich die Leitfähigkeit des Spleißes in vorteilhafter Weise verbessern lässt. Der Kern des Spleißkörpers wird anschließend vorzugsweise von einem Elastomer umspritzt, das nicht elektrisch leitfähig ausgebildet ist und mithin die Hülle aus einem elektrischen Isolator bildet. Alternativ kann der Kern des Spleißkörpers auch durch einen Isolator beispielsweise in Form eines Klebebandes umwickelt werden. Anschließend werden Perforationen in der gewünschten Anzahl und an den gewünschten Positionen in den Spleißkörper eingebracht, in die die freien Enden der Kabel zur Herstellung des elektrisch leitenden Spleißes einführbar sind, so dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den Kabeln entsteht. Der Einsatz von Silikonelastomer für den Spleißkörper begünstigt im Rahmen dieses Verfahrens den wasserdichten Formschluss zwischen dem Spleißkörper und den Kabeln. Zusätzlich führt die geometrische Flexibilität des Materials zu einer möglichst großen wirksamen Kontaktfläche zwischen den freien Kabelenden und dem Spleißkörper und somit zur Reduzierung des Eigenwiderstandes.
  • Durch beide Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes ergibt sich eine Reduzierung der erforderlichen Bauteile für einen Spleiß. Insbesondere kann auf die teils umständliche Verwendung von Schrumpfschläuchen und Innenklebern verzichtet werden. Die Flexibilität des Spleißes wirkt sich in vorteilhafter Weise auf die Verbaubarkeit des Spleißes im Bordnetz aus. Insbesondere eine flache Anordnung der einzelnen Kabelenden nebeneinander lässt sich gut in das Bordnetz integrieren und an die Form des Leitungsbündels anpassen. Eine bevorzugte versetzte Anordnung der Kabelenden innerhalb des Spleißkörpers führt zu einer kurzen Bauform des Spleißkörpers. Es ist besonders vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik, dass die Anzahl der linksseitigen und rechtsseitigen Kabel nicht ausgeglichen sein muss, um eine wasserdichte Verbindung zu schaffen, sondern dass eine wasserdichte Ausgestaltung des Spleißkörpers auch mit einer unterschiedlichen Anzahl von links- und rechtsseitigen Kabeln möglich ist. Auch die Flexibilität des Leitungsstrangs wird dadurch im Vergleich zu gängigen Spleißkörpern erhöht und der Bauraumbedarf verringert. Insgesamt ergibt sich hierdurch auch eine bessere Automatisierbarkeit der gesamten Bordnetzfertigung
  • Konkrete Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die Figuren erläutert. Es zeigen:
    • 1a, b Querschnittsansichten eines Spleißes nach dem Stand der Technik,
    • 2a, b, c Verfahrensschritte des Fertigungsprozesses eines Spleißes und
    • 3a, b einen Spleiß mit einem Spleißkörper.
  • Die 2a, b und c zeigen einzelne Verfahrensschritte zur Herstellung eines Spleißes mit einem Spleißkörper. 2a zeigt hierzu mehrere Kabel 10a,b,c mit jeweils freien und abschnittsweise abisolierten Enden 11a,b,c, die durch einen Spleißkörper elektrisch leitfähig miteinander verbunden werden sollen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll dabei das linksseitig angeordnete Kabel 10a mit den zwei rechtsseitig angeordneten Kabeln 10b,c elektrisch leitfähig verbunden werden. Hierzu werden sie - wie in 2a dargestellt - durch geeignete Mittel vorpositioniert, wobei die Kabelenden 11a,b,c im dargestellten Ausführungsbeispiel beabstandet und parallel zueinander angeordnet sind.
  • Bei einem zweiten Verfahrensschritt gemäß 2b werden die Kabelenden 11a,b,c sowohl im abisolierten als auch im isolierten Bereich mittels einer ersten Applikationseinrichtung 12a mit einem elektrisch leitfähigen Polymer 13 umspritzt, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als Epoxidharz mit elektrisch leitfähigen Silberpartikeln 14 ausgeführt ist, die in dem Detailausschnitt schematisch gezeigt sind. Nachdem die freien Enden 11a,b,c der Kabel 10a,b,c vollständig mit dem elektrisch leitfähigen Polymer 13 umspritzt wurden, erfolgt eine Bestrahlung des elektrisch leitfähigen Polymers 13 durch eine UV-Lichtquelle 15, wodurch das elektrisch leitfähige Polymer 13 aushärtet und einen Kern 16 bildet, der die freien Enden 11a,b,c der Kabel 10a,b,c aufnimmt und fixiert.
  • Abschließend erfolgt nach 2c das Ummanteln des Kerns 16 mittels einer zweiten Applikationseinrichtung 12b mit einem elektrischen Isolator 17, der im dargestellten Ausführungsbeispiel als Epoxidharz (ohne elektrisch leitfähige Partikel) ausgebildet ist. Nachdem der Kern 16 vollständig durch das Epoxidharz ummantelt wurde, erfolgt im Rahmen eines letzten Verfahrensschritts das Aushärten des Epoxidharzes zu einer Hülle 18, indem das Epoxidharz mit Licht der UV-Lichtquelle 15 beaufschlagt wird. Der somit erzeugte Spleißkörper 19a besteht aus einem Kern 16 aus elektrisch leitfähigem Polymer 13 und einer Hülle 18 aus einem Isolator 17 und nimmt die Enden 11a,b,c der Kabel 10a,b,c derart auf, dass sie elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
  • Die 3a, b zeigen eine weitere Ausgestaltung eines Spleißkörpers 19b, der als zusätzliches Bauteil ausgebildet ist und durch ein mehrstufiges Spitzgussverfahren herstellbar ist. 3a zeigt den Spleißkörper 19b in Form eines Kerns 16 aus einem elektrisch leitfähigen Polymer 13, der im dargestellten Ausführungsbeispiel als Silikonelastomer mit Silberpartikeln 14 ausgebildet ist. Der Kern 16 wird vollständig von einem elektrischen Isolator 17 ummantelt, der mithin eine Hülle 18 bildet. Rechts- und linksseitig sind in den Spleißkörper 19b (im dargestellten Ausführungsbeispiel drei) Perforationen 20a,b,c eingebracht, nämlich eine linksseitige Perforation 20a und zwei rechtsseitige Perforationen 20b,c. Die zu verbindenden freien Enden 11a,b,c der Kabel 10a,b,c können in Pfeilrichtung 21 in die Perforationen 20a,b,c soweit eingeführt werden, bis auch die Isolationen in den Spleißkörper 19b eingreifen, so dass sich anschließend eine vollständig wasserdichte Ausgestaltung des Spleißkörpers 19b ergibt (vgl. 3b).
  • Die in den 2a, b, c und 3a, b dargestellten Spleißkörper 19a,b sind insbesondere in ihrer Geometrie frei wählbar, so dass Leitungsbündel mit derartigen Spleißkörpern 19a,b einfach und an den zur Verfügung stehenden Bauraum angepasst und verlegt werden können, was auch die Automatisierung der Bordnetzfertigung begünstigt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Spleiß
    2a,b
    Leitungsbündel
    3a,b,c,d
    Kabel
    4a,b,c,d
    Kabelende
    5
    Schrumpfschlauch
    6
    Inter-Wire-Gap
    10a,b,c
    Kabel
    11a,b,c
    Kabelende
    12a,b
    Applikationseinrichtung
    13
    elektrisch leitfähiges Polymer
    14
    Silberpartikel
    15
    UV-Lichtquelle
    16
    Kern
    17
    Isolator
    18
    Hülle
    19a,b
    Spleißkörper
    20a,b,c
    Perforation
    21
    Pfeilrichtung

Claims (5)

  1. Spleißkörper zur elektrisch leitfähigen Verbindung der freien Enden (11a,b,c) von mindestens zwei Kabeln (10a,b,c), wobei der Spleißkörper (19a,b) einen Kern (16) aus elektrisch leitfähigem Polymer (13) aufweist, der zur Aufnahme der freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c) hergerichtet ist und der von einer Hülle (18) aus einem elektrischen Isolator (17) ummantelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (16) zur Aufnahme der freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c) Perforationen (20a,b,c) aufweist, in die die freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c) derart einführbar sind, dass die Kabel (10a,b,c) kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Spleißkörper (19b) verbindbar sind.
  2. Spleißkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Polymer (13) als Verbundwerkstoff mit einer Matrix ausgebildet ist, die elektrisch leitfähige Partikel enthält.
  3. Spleißkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix aus Epoxidharz, Silikonelastomer oder Kunststoff auf Acrylatbasis und die elektrisch leitfähigen Partikel aus Silber, Aluminium, Gold, Graphit, Graphen, Kohlenstoff, Edelstahl und/oder Carbon-Nanotubes bestehen.
  4. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes zwischen den freien Enden (11a,b,c) von mindestens zwei Kabeln (10a,b,c) mit einem Spleißkörper (19a), gekennzeichnet durch a) Vorpositionieren der freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c), b) Umspritzen der freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c) mit einem viskosen, elektrisch leitfähigen Polymer (13), c) Aushärten des elektrisch leitenden Polymers (13) zu einem Kern (16) und d) Ummanteln des Kerns (16) mit einer Hülle (18) aus einem elektrischen Isolator (17).
  5. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Spleißes zwischen den freien Enden (11a,b,c) von mindestens zwei Kabeln (10a,b,c) mit einem Spleißkörper (19b) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch e) Spritzgießen eines Kerns (16) aus elektrisch leitfähigem Polymer (13), f) Ummanteln des Kerns (16) mit einem Isolator (17), g) Einbringen von Perforationen (20a,b,c) in den Spleißkörper (19b) und h) Einführen der freien Enden (11a,b,c) der Kabel (10a,b,c) in die Perforationen (20a,b,c).
DE102021212250.7A 2021-10-29 2021-10-29 Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes Active DE102021212250B3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021212250.7A DE102021212250B3 (de) 2021-10-29 2021-10-29 Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021212250.7A DE102021212250B3 (de) 2021-10-29 2021-10-29 Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102021212250B3 true DE102021212250B3 (de) 2023-03-30

Family

ID=85477553

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102021212250.7A Active DE102021212250B3 (de) 2021-10-29 2021-10-29 Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102021212250B3 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2309156A1 (de) 1972-02-29 1973-09-13 Int Standard Electric Corp Verfahren zum zugfesten verbinden von zwei aus verseilten stahldraehten bestehenden seilenden
US5006286A (en) 1986-03-31 1991-04-09 Amp Incorporated Polymeric electrical interconnection apparatus and method of use
DE202004015769U1 (de) 2004-10-12 2005-03-17 Kaspers Norbert Bauteil aus elektrisch leitfähigem Kunststoff, in das zur besseren elektrischen Kontaktierung Metallteile eingebettet sind
DE112020000424T5 (de) 2019-01-15 2021-09-23 Royal Precision Products, Llc Abgeschirmtes elektrisches steckverbindersystem mit innenliegendem federelement

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2309156A1 (de) 1972-02-29 1973-09-13 Int Standard Electric Corp Verfahren zum zugfesten verbinden von zwei aus verseilten stahldraehten bestehenden seilenden
US5006286A (en) 1986-03-31 1991-04-09 Amp Incorporated Polymeric electrical interconnection apparatus and method of use
DE202004015769U1 (de) 2004-10-12 2005-03-17 Kaspers Norbert Bauteil aus elektrisch leitfähigem Kunststoff, in das zur besseren elektrischen Kontaktierung Metallteile eingebettet sind
DE112020000424T5 (de) 2019-01-15 2021-09-23 Royal Precision Products, Llc Abgeschirmtes elektrisches steckverbindersystem mit innenliegendem federelement

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10245808B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer elektromagnetischen Abschirmungsstruktur und elektromagnetische Abschirmungsstruktur für elektrische Drähte
DE19948819C2 (de) Heizleiter mit einem Anschlußelement und/oder einem Abschlußelement sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben
DE102006032275B3 (de) Elektrische Verbindungsvorrichtung und Verfahren zu seiner Herstellung sowie elektrische Leitung und Solarmodulanordnung mit einer solchen Verbindungsvorrichtung
DD294376A5 (de) Steckkupplung fuer hochspannungsplastkabel
EP3342006A1 (de) Elektrische kabelbaugruppe
DE4232224C2 (de) Kabeldurchführung für ein Gehäuse eines Automatikgetriebes
DE102006001310B4 (de) Steckverbinderbaugruppe, Verfahren zum Herstellen derselben sowie Verfahren zum Abdichten eines Gehäuses einer Steckverbinderbaugruppe
DE102010030958B4 (de) Anordnung, insbesondere Stecker und Verfahren zur Herstellung
EP3340392B1 (de) Anordnung zum verbinden von elektrischen leitungen
DE102021212250B3 (de) Spleißkörper und Verfahren zur Herstellung eines Spleißes
WO2015180898A1 (de) Abdichtung der verbindungsstelle zwischen zwei leitern
EP1589543B1 (de) Leitungseinführung und Verfahren zu deren Herstellung
DE102018000140B4 (de) Abgeschirmter Kabelbaum und Verfahren zum Herstellen eines abgeschirmten Kabelbaums
EP4179599A1 (de) Kabelverbindung umfassend einen an einem freiende eines elektrischen leiters mittels eines schrumpfschlauchs verbundenes kontaktteil sowie herstellungsverfahren dafür
DE102018006083A1 (de) Abdichteinrichtung und Verfahren zum Abdichten zumindest einer Verbindungsstelle sowie beheizbare Medienleitung mit zumindest einer Abdichteinrichtung
EP1598902A1 (de) Elektrischer Verteiler
EP0285079B1 (de) Klemmvorrichtung zur Herstellung eines Abzweiges an Leitern eines Spannungskabels und Herstellung eines solchen Abzweiges
DE3725124A1 (de) Verfahren zum wasser- bzw. wasserdampfdichten umkleiden von leiterverbindungen
DE102020104653A1 (de) Geschirmter elektrischer Verbinder
DE102014005918A1 (de) Leitungsverbinder zur axialen Verbindung von Leitungen
DE102018222467A1 (de) Leitungsanordnung mit einer Flüssigkeitsbarriere
DE102016221147A1 (de) Verbindungsanordnung zwischen einem Kabelschuh und einer elektrischen Leitung, Verfahren zur Herstellung einer solchen sowie Elektromaschine
DE202009015299U1 (de) Mehrfach-Kabelverbinder
DE102016015195A1 (de) Elektrische Leitungsanordnung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102021106339A1 (de) Mit einem Anschluss versehene elektrische Leitung

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final