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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für ein Transportgut umfassend einen Transportrechen mit mindestens einem Zinken und einen Gegenrechen mit mindestens einem Zinken, wobei der Gegenrechen in Transportrichtung relativ zu den Transportrechen verstellbar ist, um ein Transportgut zwischen dem mindestens einen Zinken des Transportrechens und dem mindestens einem Zinken des Gegenrechens zu klemmen.
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Eine solche gattungsgemäße Transportvorrichtung ist aus der
EP 3 072 834 A1 bekannt.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft hinsichtlich der Ausgestaltung einiger Ausführungsformen Merkmale, die in der Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren der deutschen Anmeldung mit dem Aktenzeichen
DE 10 2018 211 839.6 offenbart sind. Deshalb ist der gesamte Offenbarungsgehalt der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 als Teil der Beschreibung dieser Anmeldung anzusehen.
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Bei Befüllvorgängen bzw. Herstellung von entsprechenden Produkten müssen häufig eine Vielzahl von kleinen Behältern präzise bewegt werden, beispielsweise unter Füllnadeln einer Füllstation. Insbesondere im Bereich der Herstellung von pharmazeutischen Produkten werden Vials, Spritzen, kleine Fläschchen und Ähnliches im Allgemeinen in Reinräumen und im sterilisierten Zustand befüllt. Befüllstationen und auch andere Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise Verschlussstationen bearbeiten bzw. befüllen bzw. verschließen dabei im allgemeinen einen oder eine kleinere Anzahl von Behältern, beispielsweise zehn. Insgesamt muss aber eine entsprechende Vorrichtung für die wirtschaftliche Effizienz mehrere tausend solcher kleinen Behälter pro Stunde bearbeiten.
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Entsprechend gibt es Notwendigkeit, die kleinen Behälter in Gruppen oder einzelnen innerhalb des Reinraums möglichst effizient zu bewegen, wobei insbesondere Reibung zu minimieren ist. Denn bei jeder Reibung gibt es Materialabrieb, wodurch sich die Reinraumqualität verschlechtern kann.
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Die
EP 3 072 834 A1 schlägt hierfür eine Transportvorrichtung mit Transportrechen und Gegenrechen vor, wobei bei entsprechender Relativbewegung von Transportrechen und Gegenrechen Behälter zwischen jeweiligen Zinken geklemmt werden und leicht angehoben werden, woraufhin eine Simultanbewegung von Transportrechen und Gegenrechen die Behälter in die gewünschte Richtung weiter bewegen kann.
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Dabei werden Transportrechen und Gegenrechen durch jeweils fest installierte Antriebsanordnungen angetrieben bzw. bewegt, wobei der Transportrechen bzw. der Gegenrechen jeweils mittels eines Hebels jeweils an einer angetriebenen Exzenterscheibe des jeweiligen Antriebs befestigt ist.
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Nachteilig hieran ist unter anderem, dass damit der Bewegungsbereich und auch die Art der Bewegung für Transportrechen und Gegenrechen durch Größe und Form der Exzenterscheiben eindeutig fest vorgegeben sind. So gibt es in jeder Situation nur die Option, eine bogenförmige Bewegung mit dem Transportrechen bzw. dem Gegenrechen in die eine Richtung oder in die andere Richtung auszuführen. Insbesondere ist es nicht möglich, Behälter entlang einer Transportrichtung zu bewegen und dabei die Position der Behälter quer zu der Transportrichtung gleich zu lassen. Ferner müssen die Behälter mehrfach abgesetzt und wieder aufgenommen werden, um sie von der einen Seite des Transportrechens zur anderen Seite zu bewegen.
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Darüber hinaus müssen bei Anwendung eines entsprechenden Transportrechens und Gegenrechens immer alle Objekte im Bereich von Transportrechen und Gegenrechen gleichzeitig bewegt werden, so dass ein fester Maschinentakt eingehalten werden muss.
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Ferner ist eine aufwändige Mechanik nötig, um die passende Relativbewegung von Transportrechen und Gegenrechen sicherzustellen und insbesondere auch für den Fall, wenn man den eingeschränkten Bewegungsspielraum der Exzenterscheiben nicht eins zu eins auf Transportrechen und Gegenrechen übertragen möchte. Diese aufwändige Mechanik ist darüber hinaus noch im Reinraum anzuordnen. Tritt eine Fehlfunktion auf, muss der Reinraum entsprechend geöffnet werden und anschließend erneut sterilisiert werden. Dabei muss die Produktion insgesamt für einen längeren Zeitraum gestoppt werden.
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Die Aufgabe vorliegender Erfindung ist es somit, die Nachteile des bekannten Transportsystems zu überwinden oder zu minimieren.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Transportvorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie ein System gemäß Anspruch 13 oder 15.
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Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens entweder der Transportrechen oder der Gegenrechen mit einem für eine rein lineare Bewegung in oder gegen Transportrichtung geeigneten beweglichen Transportelement verbunden ist, wobei ein Antriebssystem vorgesehen ist, mit dem das Transportelement in einer rein linearen Weise in oder gegen die Transportrichtung bewegbar ist.
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Dadurch ist ein größerer Bewegungsspielraum gegeben, da dieser sich nunmehr nach dem Bewegungsspielraum richtet, der durch das Antriebssystem gegeben ist. Ferner wird eine komplizierte Antriebsmechanik vermieden oder befindet sich wenigstens in gewisser Entfernung von Rechen und Gegenrechen. Dies vermindert die Wartungshäufigkeit und erleichtert die Wartung.
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Bevorzugt sind sowohl Transportrechen als auch Gegenrechen mit mindestens einem entsprechenden Transportelement verbunden und sind bevorzugt ebenfalls mit keiner anderen Antriebsvorrichtung außer entsprechenden Transportelementen verbunden.
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Dadurch sind Transportrechen und Gegenrechen wenigstens linear entlang der Transportrichtung beweglich, insoweit die Transportelemente mittels des Antriebssystems entlang der Transportrichtung beweglich sind. Damit können insbesondere entsprechende Behälter entlang der Transportrichtung transportiert werden, ohne dass diese ständig abgesetzt und neu gegriffen werden müssen.
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Bevorzugt ist ein entsprechender Rechen mit mindestens zwei Transportelementen verbunden, wobei diese relativ zueinander beweglich sind. Neben einer besseren Stützung des Transportrechens und damit einer größeren möglichen Länge des Rechens können durch eine passende Verbindung von Transportelementen und Rechen mittels der Relativbewegung der Transportelemente eines Transportrechens zueinander Bewegungsabläufe realisiert werden, die nicht oder nicht nur eine lineare Verschiebung entlang der Transportrichtung umfassen.
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Je nach Verbindungsaufbau kann damit eine Verschiebung des Rechens und/oder der Zinken quer zur Transportrichtung bewirkt werden oder auch eine Verkippung oder Verdrehung des Transportrechens. Ebenfalls könnten auf diese Weise andere Funktionselemente am Rechen aktivierbar sein. Bevorzugt ist beispielsweise jedes Transportelement mittels zweier gelenkig an Transportelement und Rechen angebrachter Gelenkstangen befestigt. Der relative Abstand zwischen den beiden Transportelementen des Rechens bestimmt dann in einfacher Weise, wie weit der Rechen von den Transportelementen entfernt ist und damit die Position des Transportrechens und der Zinken quer zur Transportrichtung.
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Damit kann der Rechen und dann natürlich in vergleichbarer Weise der Gegenrechen quer zur Transportrichtung vor und zurück gefahren werden, womit entsprechende Behälter in einem größeren Bereich greifbar sind und womit insbesondere gerade nicht zu transportierende Behälter etwas entfernter von den Transportelementen abgestellt werden können. Damit könnten andere Behälter entlang der Transportrichtung an diesen Behältern vorbei transportiert werden.
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Bevorzugt sind die Transportelemente von Transportrechen und Gegenrechen auf versetzt parallel verlaufenden Strecken in Transportrichtung beweglich. Damit beschränken die Transportelemente von Transportrechen und Gegenrechen sich nicht gegenseitig in ihrem Bewegungsbereich.
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Eine solche Beweglichkeit auf versetzt verlaufenden Strecken ist insbesondere auch dadurch realisierbar, dass die Transportelemente nicht nur linear beweglich sind, sondern auf einer ganzen Fläche, die parallel zur Transportrichtung ist, bzw. orthogonal zur Transportrichtung beweglich sind. Dies ist beispielsweise realisierbar indem die Transportelemente mit drehbaren Rollen entsprechend den entsprechenden Merkmalen in der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 ausgebildet sind. Damit können dann die Transportelemente von Transportrechen und Gegenrechen nach „oben“ und „unten“ auseinanderfahren und dann aneinander vorbeibewegt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind Transportrechen und Gegenrechen derart miteinander verbunden, dass eine Relativbewegung zueinander möglich ist. Dies kann beispielsweise realisiert sein, indem einer von beiden einen sich entlang der Transportrichtung erstreckenden Schlitz aufweist, in dem ein Vorsprung oder Ähnliches des anderen beweglich gelagert ist. Aber auch andere Ausführungen sind denkbar, beispielsweise ineinandergreifende Schiene und Gegenschiene an Transportrechen und Gegenrechen und/oder Rollen/Walzen oder Ähnliches an einem und Laufläche am anderen Rechen. Dies kann vorteilhaft sein, da es den Bewegungsspielraum und damit die Nutzung von Transportrechen und Gegenrechen vergrößert. Gleichzeitig können sich Transportrechen und Gegenrechen dabei gegenseitig stützen bzw. in der Position stabilisieren.
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Es ist aber alternativ in einer anderen bevorzugten Variante vorgesehen, dass Transportrechen und Gegenrechen nicht miteinander verbunden sind. Dies kann beispielsweise erfolgen in dem beide mit leichtem Abstand übereinander angeordnet sind und die Zinken gerade so in der Höhe angeordnet sind, dass sie sich aneinander vorbei bewegen können und gleichzeitig einen Behälter dazwischen klemmen können.
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Die Variante mit nicht miteinander verbundenen Transportrechen und Gegenrechen kann besonders bevorzugt genutzt werden in Kombination mit auf unterschiedlichen Strecken verlaufenden Transportelementen von Transportrechen und Gegenrechen. Denn dann sind Transportrechen und Gegenrechen vollständig aneinander vorbei bewegt, so dass die Anzahl der geklemmt Transportgüter frei wählbar ist (da je nach relativer Position entsprechend viele Zinken des Transportrechen überhaupt mit Zinken des Gegenrechens wechselwirken können) oder Transportrechen bzw. Gegenrechen können auch mit anderen und äquivalent aufgebauten Gegenrechen bzw. Transportrechen zusammenwirken.
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Bei der Variante mit nicht verbundenen Transportrechen und Gegenrechen können die Zinken aber auch so angeordnet werden, dass sie jeweils auf gleicher Höhe sind. In der Variante mit nicht nur linear sondern zweidimensional beweglichen Transportelementen, lassen sich dann Transportrechen und Gegenrechen immer noch voneinander trennen und aneinander vorbeibewegen, indem die Transportelemente entsprechend passend orthogonal zur Transportrichtung verfahren werden.
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Bevorzugt umfassen Transportrechen und/oder Gegenrechen eine sich parallel zur Transportrichtung erstreckende Halterungsstange, von der aus sich bevorzugt die Zinken orthogonal zur Transportrichtung erstrecken.
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Dies ist ein relativ einfacher Aufbau ohne komplizierte Mechanik. Besonders vorteilhaft ist dieser in Kombination mit der Verbindung der Transportelemente mit Transportrechen bzw. Gegenrechen über angelenkte Gelenkstangen. Denn es handelt sich dann um eine einfache Konstruktion, die gleichzeitig mittels einer relativen verschiebbaren von mehreren Transportelementen des Transportrechens bzw. des Gegenrechens zueinander eine präzise Positionierung von Transportrechen bzw. Gegenrechen quer zur Transportrichtung erlaubt.
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Bevorzugt weisen die Zinken einen länglichen und orthogonal zu Halterungsstange angeordneten Halterungsstangenabschnitt und einen Aufnahmebereich auf, in dem sich die Zinken in einer Richtung orthogonal zu Transportrichtung und orthogonal zum Halterungsstangenabschnitt verjüngen. Dadurch ist beim Zusammenwirken von Zinken von Transportrechen und Gegenrechen eine sich verjüngende Aufnahme ausgebildet, in der Transportgut gut zu haltern ist.
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Durch geeignete Wahl der Form dieser Verjüngung findet auch durch Bewegungen von Transportrechen und Gegenrechen zueinander unmittelbar ein leichtes Anheben des aufzunehmenden Transportguts statt.
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Damit ist dann mit einfachen Mitteln sichergestellt, dass bei Bewegung des Transportguts entlang der Transportrichtung kein Schleifen an einer Fläche auftritt, auf der das Transportgut abgestellt ist.
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Bevorzugt umfasst das Antriebssystem ein entsprechendes Antriebselement, mit dem das Transportelement nicht verbunden ist und mit dem bzw. von dem das Transportelement nur mittels berührungsloser Distanzkräfte gekoppelt bzw. angetrieben ist. Dann bestimmt der Bewegungsspielraum des Antriebselements den des Transportelements. Ferner kann die Antriebsmechanik mit gewisser Distanz zum Transportelement angeordnet werden, womit die Wartbarkeit erleichtert ist.
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Das Antriebssystem kann allerdings auch anderweitig ausgebildet sein, beispielsweise indem die Transportelemente durch einen Linearantrieb angetrieben werden bzw. das Antriebssystem einen Linearantrieb umfasst. Es ist jedes Antriebssystem geeignet, dass in der Lage ist, eine rein lineare Bewegung der Transportelemente in oder gegen die Transportrichtung zu bewirken.
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In einer weiteren Variante kann auch vorgesehen sein, die Transportelemente selbst mit dem Antriebssystem auszustatten, beispielsweise indem das Transportelement als Fahrzeug mit eigenem Antrieb ausgebildet ist.
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Ein erfindungsgemäßes System umfasst eine Transportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einen Reinraum, wobei Transportrechen, Gegenrechen und Transportelemente innerhalb des Reinraums angeordnet sind.
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Bevorzugt ist bei einem solchen System vorgesehen, dass das oder die Antriebselemente der Transportvorrichtung außerhalb des Reinraums angeordnet sind.
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Damit ist die gesamte Antriebsmechanik zur Bewegung des Antriebselements außerhalb des Reinraums vorgesehen, womit eine einfache Wartbarkeit erreicht ist und gleichzeitig das Antriebssystem des Antriebselements keine Verschlechterung der Reinraumqualität bewirken kann.
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Besonders bevorzugt können in einem solchen System mit Reinraum und Antriebselement außerhalb des Reinraums und Transportrechen, Gegenrechen und Transportelement innerhalb des Reinraums Transportelement und Antriebselement entsprechend irgendeiner der in der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 dargestellten Form ausgebildet sein. Alle in der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 geschilderten Merkmale eines entsprechenden Systems mit Reinraum, Transportelement und Antriebselement können bei dem vorliegenden erfindungsgemäßen System zum Einsatz kommen und sind somit durch Verweis als entsprechende Ausführungsbeispiele und Varianten dieser Erfindung aufgenommen.
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Es wird somit Schutz begehrt für jegliche Kombination von Anspruch 1 mit irgendwelchen der in Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 offenbarten Merkmalen bezüglich des dort beschriebenen Systems umfassend einen Reinraum, ein innerhalb des Reinraums bewegliches Transportelement und ein außerhalb des Reinraums angeordnetes Antriebselement des Transportelements mit Koppelung mittels berührungsloser Distanzkräfte; diese Merkmale tragen zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe bei, da die entsprechenden Merkmale Alternativen und Weiterbildungen der für die vorliegende Erfindung relevanten Anordnung mit Transportelement und berührungslos daran gekoppelten Antriebselement; diese Merkmale und insbesondere die allgemeinen Beschreibung der Erfindung, die Beschreibung der Ausführungsbeispiele und die Ansprüche der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 sind hiermit explizit als eindeutig zur hiesigen Beschreibung der vorliegenden Erfindung und damit zum Offenbarungsgehalt der im vorhergehenden und nachfolgendem beschriebenen Erfindung gehörend anzusehen.
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Besonders bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßes System mehrere Transportvorrichtungen von einer oder mehreren der zuvor geschilderten Varianten.
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Anhand der nachfolgenden Figuren wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
- 1 zeigt in schematischer Draufsicht einen Transportrechen mit damit verbundenen Transportelementen für eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung.
- 2 zeigt in schematischer Draufsicht den zugehörigen Gegenrechen mit Transportelementen.
- 3a bis 3c zeigen in schematischer Draufsicht eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung beim Vorgang des Greifens/Klemmens eines Behälters.
- 4 zeigen in schematischer Draufsicht eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung mit einer anderen Variante des Antriebssystems.
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Eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung umfasst einen Transportrechen 20a und einen Gegenrechen 20b. Der in 1 gezeigte Transportrechen 20a ist ausgelegt für einen Transport in einer Richtung entlang bzw. parallel zu der sich länglich erstreckenden Halterungsstange 24a des Transportrechens 20a.
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Von diesem aus erstrecken sich die Zinken 22a quer zur Transportrichtung. Die Zinken 22a weisen einen länglichen Halterungsstangenabschnitt 27a auf, in dem ein Aufnahmebereich 28a ausgebildet ist. Dieser Aufnahmebereich 28a ist bevorzugt senkrecht zur Bildebene in 1 in einer Richtung verjüngt ausgebildet. Dadurch entsteht eine Schrägfläche, durch die der Aufnahmebereich 28a beim Einwirken auf ein entsprechendes Objekt dieses leicht nach oben drücken kann.
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Der Gegenrechen 20b ist in dem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit sich parallel zur Transportrichtung erstreckender Halterungsstange 24b, Zinken 22b mit länglichem Halterungsstangenabschnitt 27b und Aufnahmebereich 28b darin im Wesentlichen identisch zum Transportrechen 20a aufgebaut abgesehen von der anderen Ausrichtung des Aufnahmebereichs 28b. Allerdings ist auch ein anderer Aufbau möglich, solange eben entsprechende Zinken des Gegenrechens mit den Zinken des Transportrechens zum Klemmen eines Objektes oder Transportguts zusammenwirken können.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist sowohl der Transportrechen 20a als auch der Gegenrechen 20b jeweils mit zwei linear in Transportrichtung beweglichen Transportelementen 10 verbunden. Die Transportelemente 10 umfassen eine Magnetvorrichtung 12 und Rollen 14. Mit den Rollen 14 fahren die Transportelemente 10 bevorzugt auf einer ebenen Fläche oder Wandung, wobei auf der anderen Seite der Wandung Antriebselemente angeordnet sind, die ebenfalls über Magnetvorrichtungen verfügen, womit die Antriebselemente über ihre Magnetvorrichtungen mit den Magnetvorrichtungen 12 der Transportelemente 10 gekoppelt sind und somit eine Bewegung der Antriebselemente zu einer Bewegung der Transportelemente 10 führt.
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Die Transportelemente 10 sind drehbar gelenkig mit den Gelenkstangen 18 verbunden, die wiederum drehbar gelenkig mit dem Verbindungsstück 16 verbunden sind. Diese Verbindungsstücke 16 sind wiederum mit der jeweiligen sich parallel zur Transportrichtung erstreckenden Halterungsstange 24a bzw. 24b verbunden. Dabei sind die Verbindungsstücke 16, die mit dem Transportrechen 20a verbunden sind, an der Oberseite der Halterungsstangen 24a angebracht, während die Verbindungsstücke 16, die mit dem Gegenrechen 20b verbunden sind, an der Unterseite der entsprechenden Halterungsstange 24b angebracht sind.
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Dadurch befindet sich beim Transportrechen 20a nichts unterhalb der Halterungsstange 24a und beim Gegenrechen 20b nichts oberhalb der Halterungsstange 24b. Dadurch lassen sich die Halterungsstangen 24a und 24b mit knappem Abstand zueinander übereinander anordnen, so dass sich die Zinken 22a und 22b nahezu auf der gleichen Höhe befinden. Alternativ kann auch ein vertikaler Versatz in den Zinken 22a und 22b und/oder im Bereich der länglichen Halterungsstangenabschnitt 27a und 27b vorgesehen sein, so dass die Aufnahmebereiche 28a und 28b vollständig auf der gleichen Höhe sind.
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Eine Anordnung mit Halterungsstangen 24a, 24b nah übereinander ist in 3a gezeigt, bei der die Halterungsstange 24b des Gegenrechens 20a in Draufsicht größtenteils durch die Halterungsstange 24a des Transportrechens 20a verdeckt ist. Dabei sind die Transportelemente 10 des Transportrechens 20a bzw. des Gegenrechens 20b so alternierend angeordnet, dass Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b nicht einfach durch Bewegungen der Transportelemente 10 trennbar sind, jedenfalls wenn sich die Transportelemente 10 auf der gleichen Strecke und nicht auf versetzt parallel verlaufenden Strecken bewegen. Bevorzugt sind dann auch die Zinken 22a und 22b so ausbildet, z.B. mit Versatzstücken, dass sie auf gleicher Höhe liegen.
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Im Ausführungsbeispiel fahren die Transportelemente 10 auf der Wandung 60, die beispielsweise eine Außenwandung eines Reinraums ist, so dass sich Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b innerhalb eines Reinraums befinden, während die ebenfalls zum Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung gehörenden Antriebselemente 50 außen auf der Wandung 60 und damit außerhalb des Reinraums fahren bzw. sich bewegen.
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Die Antriebselemente 50 weisen einen Motor 52 auf, der die Rollen bzw. Räder 54 antreibt. Aufgrund der Koppelung der Antriebselemente 50 mittels der Magnetvorrichtungen 56 an die Magnetvorrichtungen 12 der Transportelemente 10 werden die Bewegungen der Antriebselemente 50 auf die Transportelemente 10 übertragen.
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Die Antriebselemente 50 verfügen ebenfalls über eine nicht gezeigte Steuerung und Batterien, Akkus oder ähnliche Energiespeicher. Mittels dieser programmierbaren und/oder fernsteuerbaren Steuerungen werden die eigentlich unabhängig voneinander beweglichen Antriebselemente 50 koordiniert bewegt, um gewünschte Bewegungen der Transportelemente 10 und damit von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b zu bewirken.
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Die Magnetvorrichtungen
12 und
56 können dabei insbesondere in Form von Hallbach-Arrays ausgebildet werden, wie dies beispielsweise in der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 dargelegt ist.
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In 3a sind die Antriebselemente 50 so positioniert, dass die Zinken 22a und 22b des Transportrechen 20a bzw. des Gegenrechens 20b weit entfernt voneinander sind und so, dass die Halterungsstangen 24a und 24b relativ nah an den Transportelementen 10 sind. Wie ersichtlich, könnte im Zustand der 3a mittels gleichzeitiger Bewegung der Antriebselemente 50 die Transportvorrichtung insgesamt nach links oder rechts verschoben werden, ohne dass eine Zinke 22a oder 22b mit dem Objekt 50 kollidieren würde. Das Objekt bzw. Transportgut 70 ist beispielsweise ein Behälter, wobei der äußere Kreis die Bodenfläche repräsentiert, während der innere Kreis die weiter oben und in etwa auf der Höhe der Zinken 22a, 22b bzw. leicht darüber liegende Öffnung repräsentiert.
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Zum Klemmen des Transportguts 70 werden nunmehr die beiden linken Antriebselemente 50 im Wesentlichen in ihrer Position belassen, während die beiden rechten Antriebselemente 50 ein wenig bezogen auf 3a und 3b nach rechts bewegt werden.
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Da sich damit der Abstand zwischen den jeweils zwei Transportelementen 10 von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b verändert, ändert sich die Winkelposition der Gelenkstangen 18, die das Transportelement 10 mit dem Verbindungsstück 16 verbinden.
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Dadurch entfernen sich die sich parallel zur Transportrichtung erstreckenden Halterungsstange 24a bzw. 24b von Transportrechen 20a bzw. Gegenrechen 20b, womit sich die Zinken 22a und 22b seitlich am Transportgut 70 vorbei schieben. Dabei müssen die Zinken 22a, 22b nicht zwingend wie in 3a gezeigt, zuvor versetzt zum Transportgut 70 angeordnet sein, sondern durch entsprechende Abstimmung der Bewegung der linken und rechten Transportelemente 10 können die Zinken 22a, 22b, bezogen auf die 3a und 3b, auch direkt senkrecht nach unten bewegt werden.
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Zum Klemmen des Transportguts 70 werden nunmehr die linken Transportelemente 10 und rechten Transportelemente 10 von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b jeweils zueinander bewegt. Da nunmehr der Abstand der beiden Transportelemente 10 von jeweils Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b konstant bleibt, bleiben die sich parallel zur Transportrichtung erstreckenden Halterungsstangen 24a und 24b im selben Abstand zu den Transportelementen 10. Damit verschieben sich einfach nur die Zinken 22a, 22b, und zwar wird der Abstand zwischen ihnen geringer entsprechend der Abstandsverringerung zwischen den Transportelementen 10 von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b zueinander. Wie in 3c gezeigt, kommt es damit zur Klemmung des Transportguts 70.
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Sofern die Aufnahmebereiche 28a, 28b von der Form her, beispielsweise durch Ausbildung als Ausnehmungen mit entsprechender Verjüngung und passend zur Form des Transportguts 70 ausgebildet, kommt es beim Klemmen des Transportguts 70 gleichzeitig zu einem leichten Anheben des Transportguts 70. Damit kann das Transportgut 70 bewegt werden, ohne an der Fläche zu schleifen, auf der es zuvor stand.
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Insbesondere wäre es nachfolgend auf die Situation in 3c möglich durch Relativbewegung von linken und rechten Transportelementen 10 von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b jeweils zueinander in etwa umgekehrt zu der Bewegung von 3a zu 3b, die Halterungsstangen 24a und 24b bei weiterer Klemmung des Transportguts 70 wieder näher an die Transportelemente 10 heranzubewegen.
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Damit könnte dann das nunmehr geklemmte Transportgut 70 an weiterem Transportgut vorbeitransportiert werden, das ähnlich entfernt von den Transportelementen steht wie das Transportgut 70 in 3a. Damit lässt sich eine flexible Taktung und eine flexible Zufuhr von Transportgut 70 zu unterschiedlichen Bearbeitungsstationen entlang der Transportrichtung realisieren.
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Dies ist beispielsweise möglich, wenn es einen Wulst am Transportgut 70 knapp unterhalb der Öffnung gibt und die Aufnahmebereiche 28a, 28b mit ihrem maximal vorspringenden Bereich knapp unterhalb des Wulstes angreifen. Dann wird durch die Klemmwirkung das Transportgut 70 entlang des sich nach oben verjüngenden Bereichs der Aufnahmebereiche 28a, 28b leicht nach oben verschoben.
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Wie in den 3a bis 3c gezeigt, erlaubt das erfindungsgemäße Transportsystem den Betrieb von Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b und das Klemmen von Transportgut 70 durch geeignete Parallel- und Relativbewegungen der im Prinzip jeweils separat steuerbaren Antriebselemente 50 auf der Außenseite eines Reinraums.
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Dabei ist auch jegliche komplizierte Antriebsvorrichtung oder Antriebsmechanik oder auch nur komplizierte Mechanik innerhalb des Reinraums vermieden, denn die einzige Mechanik innerhalb des Reinraums sind die Rollen 14 und deren Achsen oder Ähnliches sowie die Gelenkstangen 18 und deren Angelenkung an den Transportelementen 10 bzw. den Verbindungsstücken 60. Eventuelle Verbindungselemente zwischen Transportrechen 20a und Gegenrechen 20b, wie beispielsweise Rollen und Lauffläche. Diese Elemente sind jeweils relativ wartungsarm und langlebig.
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Hingegen sind die relativ wartungsaufwendigen Motoren der Antriebselemente 50 problemlos zugänglich; insbesondere kann ein defektes Antriebselement 50 auch direkt mittels Überwindung der magnetischen Anziehungskräfte zwischen den Magnetvorrichtungen 12 und 56 entfernt werden und durch ein gleichartiges Antriebselement 50 ersetzt werden.
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Damit kann Wartung, Austausch und Reparatur sogar im Betrieb erfolgen während eine größere Charge von Objekten in Reinraum abgefüllt wird. Denn Transportrechen und Gegenrechen müssen lediglich so lange gestoppt werden, wie der Austausch eines Antriebselements 50 und die elektronische Einbindung in die koordinierte Steuerung beim neuen Antriebselement 50 braucht. Dies kann ein Zeitraum von unterhalb von einer Minute sein. Eventuell kann außen am Reinraum auch eine automatische Vorrichtung zum Austausch von entsprechenden Antriebselementen vorgesehen sein.
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Eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung muss allerdings nicht zwingend mit den gezeigten Antriebselementen
50 betrieben werden. Grundsätzlich ist jeder Art von Antriebselement oder Antriebssystem denkbar, die eine entsprechende unabhängige Ansteuerung der Transportelemente
10 zur Erzeugung der verschiedenen Bewegungsabläufe ermöglicht; hierfür sind insbesondere alle in der Anmeldung
DE 10 2018 211 839.6 offenbarten Antriebsmethoden und Antriebselemente denkbar.
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Ein Beispiel für ein anderes Antriebssystem ist in 4 gezeigt, in dem das Antriebssystem ein Linearantrieb ist bzw. einen solchen umfasst, wobei die Transportelemente 10 auf einer Schiene 58 laufen, die einen entsprechenden Magnetantrieb 59 beinhaltet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3072834 A1 [0002, 0006]
- DE 102018211839 [0003, 0021, 0037, 0038, 0051, 0065]