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Die Erfindung bezieht sich auf einen Treppenlift mit einem beweglichen Benutzerträger und auf ein Verfahren zum Betreiben eines Treppenlifts mit einem beweglichen Benutzerträger.
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Ein Treppenlift ist ein Produkt, das typischerweise für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, meist ältere Menschen, gedacht ist, um ein Mittel zum Auf- und Absteigen zu bieten, ohne die Treppe zu entfernen und so die Funktionalität der Treppe für Personen zu erhalten, die die Treppe selbst besteigen können. Der Treppenlift wird in den meisten Fällen in Wohnräumen installiert und besteht typischerweise aus einem Benutzerträger, wie beispielsweise einem Stuhl oder einer Rollstuhlplattform, der von einer Antriebseinheit angetrieben wird, die so angeordnet ist, dass sie den Benutzerträger entlang einer Schiene verfährt, die auf oder entlang einer oder mehrerer Treppenläufe montiert ist.
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Das Patentdokument
WO 2005/087644 offenbart einen mit einer automatischen Schwenkfunktion ausgestatteten Treppenlift, der den Stuhl des Treppenlifts während der Fahrt um eine vertikale Achse dreht, um sich durch enge Treppenhäuser bewegen zu können.
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Diese Schwenkfunktionalität kann auch in Einstiegsstationen genutzt werden, um den Stuhl vom Treppenlauf wegzudrehen, bevor der Benutzer auf den oder vom Stuhl steigt. Diese Schwenkfunktionalitäten sowie das Geschwindigkeitsprofil des Stuhls können in der Antriebseinheit programmiert werden, sind aber mit der Position des Antriebs auf der Schiene des Treppenlifts verknüpft.
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Treppenlifte können aber auch in einem Treppenhaus installiert werden, das den Zugang zu mehreren Wohnungen ermöglicht und von verschiedenen Nutzern genutzt werden kann. Einige dieser Benutzer könnten die programmierten Schwenkfunktionalitäten und das Geschwindigkeitsprofil des Stuhls über mehrere Treppenläufen als unbequem ansehen.
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Daher ist es ein Ziel der Erfindung, einen Treppenlift und ein Betriebsverfahren des Treppenlifts anzubieten, die besser an die Bedürfnisse und/oder Anforderungen der verschiedenen Benutzer angepasst sind.
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Diese Aufgabe wird durch einen Treppenlift mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Verfahren zum Betreiben eines Treppenlifts mit den Merkmalen von Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem Aspekt stellt die Erfindung einen Treppenlift zur Verfügung, beinhaltend a) einen beweglichen Benutzerträger, b) eine Authentifizierungsvorrichtung, beinhaltend einen Signalempfänger und mindestens zwei Signalemitter, wobei jeder Emitter einem anderen Benutzer des Treppenlifts zugeordnet ist, c) Betriebsanpassungsmittel, zum Erzeugen eines Verhaltensprofils des Treppenlifts, d) eine Steuereinheit zum Steuern des Treppenlifts, insbesondere zum Steuern der Authentifizierungsvorrichtung und der Betriebsan passungsm ittel.
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Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, das Verhaltensprofil des Treppenlifts, insbesondere des Benutzerträgers, abhängig von dem von der Authentifizierungsvorrichtung authentifizierten Signalemitter einzustellen, insbesondere basierend darauf, welcher der Signalemitter authentifiziert wurde. Insbesondere gilt ein Signalemitter als authentifiziert, nachdem er den jeweiligen Kontakt mit dem Signalempfänger hergestellt hat. Der Zeitraum, in dem die Authentifizierung gültig bleibt, kann durch eine bestimmte Zeitspanne, ein anhaltendes Vorhandensein des Signalempfängers und/oder eine nachfolgende Authentifizierung eines anderen Signalemitters gemäß verschiedener Ausführungsformen bestimmt werden
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Gemäß einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Treppenlifts, insbesondere eines Treppenlifts gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, bereit, das zumindest die folgenden Schritte beinhaltet: i) Authentifizieren eines einem bestimmten Benutzer zugeordneten Signalemitters, ii) Einstellen des Verhaltensprofils des Treppenlifts, insbesondere des Benutzerträgers, in Abhängigkeit vom authentifizierten Signalemitter (d.h. insbesondere abhängig davon, welcher der Signalemitter authentifiziert wurde (und noch ist)).
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass verschiedene Benutzer eines Treppenlifts in einem bestimmten Treppenhaus verschiedene Betriebsweisen wünschen können, während sie den Treppenlift benutzen. Die gewünschten Unterschiede im Betrieb von Treppenliften können sich in Bezug auf Bewegungsdetails des Benutzerträgers, Aspekte der Mensch-Maschine-Schnittstelle des Treppenlifts oder die Bereitstellung personalisierter Sicherheitsfunktionen ergeben.
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Beispiel: Wohnt ein Benutzer im 4. Stock eines Treppenhauses und der Benutzer beginnt seine Fahrt mit dem Treppenlift im Erdgeschoss, kann es für den Benutzer bequem sein, den Stuhl vor seiner eigenen Haustür im 4. Stock zu schwenken (Schwenken = Rotation um eine vertikale Achse oder eine Achse mit einer vertikalen Komponente), aber nicht in jedem Zwischengeschoss zwischen den anderen Treppenläufen. Es könnte für diesen Benutzer auch bequem sein, mit einer relativ hohen Geschwindigkeit des Benutzerträgers zu fahren, ohne den Antrieb in jedem Zwischengeschoss anzuhalten. Für einen anderen Benutzer, der im zweiten Stock wohnt, könnte es bequem sein, den Stuhl nur im zweiten Stock zu drehen und beispielsweise mit einer niedrigeren Geschwindigkeit zu fahren.
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Die Erfindung bietet die Idee, die Authentifizierung eines Benutzers (der seine Fahrt mit dem an seine Bedürfnisse/Anforderungen/Wünsche angepassten Treppenlift wünscht) mit einer Anpassungsinfrastruktur (d.h. Betriebsanpassungsmitteln) zu kombinieren, um verschiedene Arten des Betriebsverhaltens des Treppenlifts zu beeinflussen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird daher eine Kontrollinfrastruktur bereitgestellt, die es ermöglicht, die Betriebsanpassungsmittel so zu steuern, dass sie den Spezifikationen des derzeit authentifizierten Benutzers entsprechen.
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Sobald ein bestimmter Benutzer als aktueller Benutzer des Treppenlifts authentifiziert wurde, kann/können das/die für die Anpassung der Verhaltensaspekte des Treppenlifts relevante/n Betriebsmittel, das/die für das Verhaltensprofil des Benutzers relevant ist/sind, über die Steuereinheit angepasst werden. Damit die Erfindung funktioniert, ist es nicht erforderlich, dass eine bestimmte Anzahl oder alle Betriebsanpassungsmittel zur Anpassung des Verhaltensprofils eingesetzt werden.
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Insbesondere wurden die Informationen über die für den Benutzer relevanten Aspekte des Verhaltensprofils und über die spezifischen Merkmale, die der Benutzer benötigt bzw. wünscht, gesammelt und in einer Datenbank gespeichert, auf die die Steuereinheit Zugriff hat. Das Füllen einer solchen Datenbank unter Berücksichtigung der Präferenzen eines bestimmten Benutzers kann insbesondere vor der Nutzung des Treppenlifts erfolgen, z.B. während eines Anmeldevorgangs des / für den Benutzer(s).
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Um verschiedene Aspekte des Verhaltensprofils des Benutzerträgers anpassen zu können, können die Betriebsanpassungsmittel verschiedene Arten von Anpassungsmitteln beinhalten. Gemäß einer Ausführungsform beinhalten die Betriebsanpassungsmittel Folgendes
- - Bewegungsanpassungsmittel, insbesondere in Bezug auf Schwenken, Neigen ( Neigen = Rotieren um eine horizontale Achse oder eine Achse mit einer horizontalen Komponente) und/oder Geschwindigkeit des Benutzerträgers, zum Erzeugen eines Bewegungsprofils des Benutzerträgers, und/oder
- - Interaktionsanpassungsmittel, insbesondere in Bezug auf die Anpassung einer Sprache oder eines Modus oder eines Stils einer Interaktionsoberfläche des Benutzerträgers, zum Erzeugen eines Interaktionsprofils des Benutzerträgers, und/oder
- - Umgebungsanpassungsmittel, insbesondere in Bezug auf die Beleuchtung der Umgebung des Benutzerträgers, zum Erzeugen eines Umgebungsprofils des Benutzerträgers.
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Damit die Erfindung mit verschiedenen Arten von Treppenliften verwendet werden kann, weist der Benutzerträger gemäß einer Ausführungsform einen Stuhl und/oder eine Rollstuhlplattform und/oder eine Stehplattform auf. Ein Benutzerträger mit einer stehenden Plattform kann einen Benutzer unterstützen, indem er ihn/sie stehend auf der Plattform transportiert und/oder, indem er Unterstützung bereitstellt in Bezug auf Arme und/oder Rücken und/oder Seiten, die der Benutzer auf die Plattform lehnt und/oder legt, während er die Treppe selbst hinauf oder hinunter geht. Letzteres Konzept selbst wird auch als Treppenläufer bezeichnet. Ohne den Anwendungsbereich der Erfindung einzuschränken, wird die Erfindung im Folgenden für einen Treppenlift mit einem schwenkbaren und/oder neigbaren Stuhl beschrieben.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Authentifizierungsvorrichtung von einem RFID-Authentifizierungs-Typ. Insbesondere beinhaltet der Signalempfänger der Authentifizierungsvorrichtung einen RFID-Tag-Leser und die Signalemitter der Authentifizierungsvorrichtung jeweils einen RFID-Tag, wobei jeder der RFID-Tags eine andere ID aufweist, die insbesondere durch den RFID-Tag-Leser unterscheidbar ist.
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Der Begriff „Authentifizierungsvorrichtung“ ist im weitesten Sinne zu verstehen, insbesondere auch Authentifizierungsmittel/-methoden beinhaltend, die keine separate Hardware erfordern, wie z.B. eine Authentifizierung biometrischer Merkmale, wie z.B. ein Fingerabdruck oder ein Iris-Scan, sondern stattdessen Hardware einsetzend, die ohnehin am Treppenlift vorhanden ist, wie beispielsweise einen Touchscreen oder eine Kamera. Gemäß einer Ausführungsform kann die Authentifizierungsvorrichtung jede Art von einem Ein-Schloss-Mehrschlüsselsystem sein, das ein drahtloses und/oder körperliches Schloss und verschiedene drahtlose und/oder körperliche Schlüssel bereitstellt.
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Zur einfachen und schnellen Authentifizierung ist der Signalempfänger gemäß einer Ausführungsform am Benutzerträger, insbesondere an einer Armlehne, angeordnet und an diesem befestigt. Bei Verwendung von RFID-Komponenten mit größerer Reichweite kann der Signalempfänger auch an einer Rückenlehne oder einem Sitz oder einer Plattform des Benutzerträgers angeordnet, insbesondere an dieser/diesem befestigt, sein.
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Entsprechend verschiedener Ausführungsformen gibt es verschiedene Aspekte des Verhaltensprofils des Treppenlifts, die im Rahmen der Erfindung angepasst werden können. Insbesondere kann das Anpassungsverhalten des Treppenlifts Bewegungsaspekte und/oder Interaktionsaspekte und/oder Umgebungsaspekte beinhalten. Durch die Abdeckung eines dieser Aspekte kann eine sehr genaue Anpassung des Betriebs des Treppenlifts erreicht werden; durch die Abdeckung mehrerer dieser Aspekte eine allgemeinere Anpassung.
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Im Folgenden werden exemplarisch verschiedene Arten der Betriebsanpassung zur Anpassung des Verhaltensprofils beschrieben. Gemäß einer Ausführungsform kann jedes dieser Einstellmittel einzeln oder kombiniert mit einem oder mehreren der anderen Einstellmittel angewendet werden.
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Um die Art und Weise, wie sich der Benutzerträger durch das Treppenhaus bewegt, anzupassen, beinhaltet die Anpassung des Verhaltensprofils gemäß einer Ausführungsform die Anpassung eines Bewegungsprofils des Treppenlifts.
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Insbesondere beinhaltet das Einstellen des Bewegungsprofils das Einstellen eines Treppenlift-Geschwindigkeitsprofils. Somit können unterschiedliche Vertrauensniveaus in Bezug auf die Fahrgeschwindigkeiten im Treppenhaus, die in verschiedenen Anwendungen präsent sind, berücksichtigt werden. Insbesondere kann eine Geschwindigkeit der Bewegung des Benutzerträgers entlang der Führungsschiene nach den Präferenzen des Benutzers eingestellt werden, zum Beispiel getrennt für ein Verfahren entlang eines Treppenlaufs und auf einer Etage. Insbesondere können auf Etagen, die für den Benutzer irrelevant sind, einerseits und Etagen, die für den Benutzer relevant sind, andererseits unterschiedliche Geschwindigkeitsmuster angewendet werden. Beispielsweise kann ein Geschwindigkeitsprofil einen Halt an der angegebenen Ankunftsetage beinhalten, aber keinen Halt auf den Etagen zwischen der Ausgangsetage und der Ankunftsetage.
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Zusätzlich oder alternativ beinhaltet das Anpassen des Bewegungsprofils das Anpassen eines Schwenkprofils des Benutzerträgers. Insbesondere kann während des Verfahrens entlang eines Treppenlaufs bei einem engen Durchgang im Treppenhaus eine Schwenkbewegung des Benutzerträgers angewendet werden, um eine Kollision des Benutzers mit einer Treppenhauswand oder dergleichen zu vermeiden. Insbesondere wird eine solche Schwenkanpassung in Abhängigkeit von bestimmten Körpergrößen oder Proportionen des Benutzers vorgenommen. Dabei könnte beispielsweise das Bewegungsprofil eines größeren Benutzers mehr Schwenkung aufweisen als das Bewegungsprofil eines kleineren Benutzers.
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Insbesondere kann der Benutzerträger auf einem bestimmten Stockwerk geschwenkt werden, insbesondere um den Benutzer von der benachbarten Treppe wegzuschwenken und/oder den Benutzer in seine wahrscheinliche Richtung zum Verlassen des Benutzerträgers zu leiten.
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Zusätzlich oder alternativ beinhaltet das Anpassen des Bewegungsprofils das Anpassen eines Neigungsprofils des Benutzerträgers. Insbesondere kann während des Verfahrens entlang eines Treppenlaufs bei einem schmalen Durchgang im Treppenhaus eine Neigungsbewegung des Benutzerträgers durchgeführt werden, um eine Kollision des Benutzers mit der Wand oder dergleichen zu vermeiden. Insbesondere wird eine solche Neigungsanpassung in Abhängigkeit von bestimmten Körpergrößen oder Proportionen des Benutzers vorgenommen. Dabei kann das Bewegungsprofil eines größeren Benutzers mehr Neigung aufweisen als das Bewegungsprofil eines kleineren Benutzers. Das Neigen kann auch verwendet werden, um den Aufstieg des Benutzers auf den Benutzerträger und den Abstieg vom Benutzerträger zu erleichtern.
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Gemäß einer Ausführungsform beinhaltet das Bewegungsprofil eine kombinierte Anpassung eines Schwenk- und Neigungsprofils des Benutzerträgers.
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Um die Art und Weise anzupassen, wie der Benutzerträger mit der Treppe interagiert, durch die er sich bewegt und/oder die Treppe oder andere sie umgebende Komponenten beeinflusst, beinhaltet die Anpassung des Verhaltensprofils gemäß einer Ausführungsform die Anpassung eines Umgebungsprofils des Treppenlifts.
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Insbesondere beinhaltet die Anpassung des Umgebungsprofils die Anpassung einer Treppenliftbeleuchtung, insbesondere ihres Helligkeitsprofils und/oder ihres Beleuchtungsmusters. So kann beispielsweise ein sehbehinderter Benutzer des Treppenlifts mit einer ausreichenden Beleuchtung ausgestattet werden, um die Umgebung des Benutzerträgers optisch wahrzunehmen.
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Um die Art und Weise, wie der Benutzerträger mit dem authentifizierten Benutzer interagiert, anzupassen, beinhaltet die Anpassung des Verhaltensprofils gemäß einer Ausführungsform die Anpassung eines Interaktionsprofils des Treppenlifts.
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Insbesondere beinhaltet die Anpassung des Interaktionsprofils das Anpassen von Notfalldetails, insbesondere von Telefonnummern, die im Falle eines Benutzernotfalls zu kontaktieren sind, und/oder das Anpassen eines Sprachsignalprofils, insbesondere für Benutzerinformationen. Solche Merkmale ermöglichen es, die passive Sicherheit des authentifizierten Benutzers zu verbessern und/oder die Mensch-Maschine-Interaktion zu verbessern.
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Um sicherzustellen, dass der Treppenlift von nicht authentifizierten Benutzern bedient werden kann, wird ein Standardverhaltensprofil (neu) angewendet, wenn kein Signalgeber authentifiziert wird, insbesondere bei einer anonymen Nutzung und/oder wenn ein authentifizierter Signalgeber entfernt wird. Insbesondere in öffentlichen Treppenhäusern ist eine solche Funktion nützlich, um personalisierte Fahrten für häufige Benutzer (oder bekannte Benutzer, die mit einem persönlichen Signalgeber, der mit ihrem persönlichen Verhaltensprofil verknüpft ist und zuvor in der Steuereinheit des Treppenlifts gespeichert wurde, authentifiziert werden können), aber auch normale Fahrten für unbekannte zufällige Benutzer anzubieten.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Figuren.
- 1 zeigt einen Treppenlift gemäß einer exemplarischen Ausführungsform der Erfindung, wobei nur der Benutzerträger und der entsprechende Abschnitt einer Führungsschiene dargestellt sind;
- 2 zeigt den Treppenlift von 1, der in einem exemplarischenTreppenlauf eines exemplarischen Treppenhauses dargestellt ist;
- 3 zeigt ein Flussdiagramm, das die Schritte eines Verfahrens zum Betreiben der Treppenliftfiguren 1 und 2 gemäß einer exemplarischen Ausführungsform darstellt; und
- 4a/b zeigen den Treppenlift gemäß den vorhergehenden Figuren, der nach dem Verfahren der 3 betrieben wird, dargestellt für einen ersten Benutzer und einen zweiten Benutzer.
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In ist ein Treppenlift 1 dargestellt. Der Treppenlift beinhaltet einen beweglichen Stuhl, der als Benutzerträger 2 eingesetzt wird. In verschiedenen Ausführungsformen kann der Benutzerträger 2 auch eine Rollstuhlplattform oder eine Standplattform sein.
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Der Treppenlift beinhaltet auch eine Authentifizierungsvorrichtung 4, um einen Signalempfänger 6 und eine Anzahl von Signalgebern 8 aufzuweisen, wobei jeder Sender 8.1, 8.2, 8.n einem anderen Benutzer U1, U2, Un (siehe 3 und 4) des Treppenlifts 1 zugeordnet ist. In der exemplarischen Ausführungsform ist der Signalempfänger 6 ein RFID-Tag-Leser, und die Signalgeber 8 sind RFID-Tags, die durch den RFID-Tag-Leser 6 authentifiziert werden können.
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Der Treppenlift beinhaltet ferner Betriebsanpassungsmittel zum Erzeugen eines Verhaltensprofils12 eines Treppenlifts 1, insbesondere des Benutzerträgers 2. Die Betriebsanpassungsmittel beinhalten einen Schienenantrieb 14 zum Antreiben des Benutzerträgers 2 entlang der Führungsschiene 15 des Treppenlifts 1, einen Schwenk- und Neigungsantrieb 16 zum Schwenken und Neigen des Benutzerträgers 2 gegenüber einem Liftkörper 17, der über den Schienenantrieb 14 mit der Führungsschiene 15 verbunden ist. Die Betriebsanpassungsmittel beinhalten ferner die Beleuchtung 18 zur Beleuchtung des Treppenhauses, in dem der Benutzerträger 2 verfährt, mindestens einen Lautsprecher 20 zur Kommunikation vom Treppenlift zum Benutzer und eine Benutzeroberfläche 22 zur Eingabe von Befehlen durch den Benutzer und/oder zur Anzeige von Informationen für den Benutzer und/oder das Notfallpersonal.
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Treppenlift 1 beinhaltet ferner eine Steuereinheit 24 zum Steuern des Treppenlifts 1. Die Steuereinheit 24 beinhaltet eine Authentifizierungssteuerung 26, die mit dem Signalempfänger 6, mit einer Datenbank 28 und mit einer Betriebssteuerung 30 verbunden ist.
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In der Datenbank 28 werden Benutzerprofile (siehe Bezugszeichen U1, U2 und Un) gespeichert, die jeweils mit einem der Signalgeber 8 verknüpft sind, wobei jeder der Signalgeber 8.1, 8.2, 8.n einem anderen Benutzer U1, U2 oder Un zugeordnet ist.
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Die Betriebssteuerung 30 ist mit den Betriebsanpassungsmitteln 14, 16, 18, 20 und/oder 22 verbunden und konfiguriert, um Steuerbefehle auf jedes dieser Betriebsanpassungsmittel anzuwenden.
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Die Steuereinheit 24 ist auch angeordnet, um das Verhaltensprofil 12 (siehe ) des Treppenlifts 1 anzupassen, je nachdem, welcher der Signalgeber 8.1, 8.2 oder 8.n von der Authentifizierungsvorrichtung 4 mit dem Signalempfänger 6 authentifiziert wurde.
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Der Treppenlift 1 kann durch ein Treppenhaus 40 in beide Richtungen entlang der Führungsschiene 15 entlang einer Schienenachse R mit dem Schienenantrieb 14 bewegt werden.
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Durch den Einsatz des Schwenk- und Neigungsantriebs 16 kann der Benutzerträger 2 eine Schwenkbewegung 32 um seine vertikale Achse V ausführen. Der Benutzerträger 2 kann auch Schwenkbewegungen 34, 36 um seine orthogonalen horizontalen Achsen H1 und H2 ausführen.
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2 zeigt den Treppenlift 1 von 1 in einer exemplarischen Einbauumgebung, wobei die Einbauumgebung ein Treppenhaus 40 ist. In 2 ist ein Treppenlauf 42 zwischen einem unteren Geschoss 44 und einem oberen Geschoss 46 dargestellt. Die Abbildung zeigt eine erste Wohnungstür 48 auf der linken Seite des Benutzerträgers 2 im unteren Geschoss 44. Es zeigt auch eine zweite Wohnungstür 50 auf der Rückseite des Benutzerträgers 2 im oberen Geschoss 46.
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Das Treppenhaus 40 beinhaltet mehrere zusätzliche Treppenläufe, die in 2 nicht dargestellt sind. Der Treppenlift 1 kann entlang der Führungsschiene 15 und ihrer Achsen R durch das Treppenhaus 40 verfahren, wobei die Führungsschiene insbesondere in einer für bekannte Treppenlifte typischen Weise montiert ist (siehe auch ). In den 3 und 4 ist eine exemplarische Ausführungsform eines Verfahrens zum Betreiben des Treppenlifts gemäß den 1 und 2 beschrieben.
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3 zeigt insbesondere die Logik innerhalb der Steuereinheit 24 bei der Durchführung des Verfahrens; die 4a und 4b zeigen zwei Beispiele für die Durchführung des Verfahrens für verschiedene authentifizierte Benutzer U1, U2.
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In Schritt S10 wird der aktuelle Benutzer des Treppenlifts 1 authentifiziert. Daher befindet sich der Signalempfänger 6 der Authentifizierungsvorrichtung 4 in einem Empfangsmodus. Sobald ein Signalgeber 8 im Empfangsbereich platziert ist, erkennt die Authentifizierungssteuerung 26 den entsprechenden Benutzer. Im Beispiel von wird der Benutzer U2 authentifiziert.
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In Schritt S20 wird ein Benutzerprofil des authentifizierten Benutzers U2 in die Betriebssteuerung 30 geladen (d.h. verfügbar gemacht). Das Benutzerprofil von Benutzer U2 ist eines von mehreren in der Datenbank 28 gespeicherten Benutzerprofilen. Jedes der Benutzerprofile beinhaltet die Präferenzen des jeweiligen Benutzers für ein Bewegungsprofil 60, ein Umgebungsprofil 70 und/oder ein Interaktionsprofil 80. Ein Bewegungsprofil 60 beinhaltet ein Treppenlift-Geschwindigkeitsprofil 62, ein Schwenkprofil 64 des Benutzerträgers 2 und/oder ein Neigungsprofil 66 des Benutzerträgers. Das Umgebungsprofil 70 des Treppenaufzugs 1 beinhaltet ein Beleuchtungshelligkeitsprofil 72 und ein Beleuchtungsmuster 74. Das Interaktionsprofil 80 des Treppenlifts beinhaltet Notfalldetails 82 und/oder ein Sprachsignalprofil 84.
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Wenn das in Schritt S20 geladene Benutzerprofil U2 geladen ist, wird Schritt S30 angewendet. In Schritt S30 wird das Verhaltensprofil 12 des Treppenlifts 1 durch Anwenden der im Benutzerprofil U2 gespeicherten Präferenzen an die Betriebseinstellmittel 14, 16, 18, 20 und 22 über die Steuereinheit 24 angepasst.
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Dadurch kann der Betrieb des Treppenlifts 1 an die Bedürfnisse, Präferenzen und/oder Anforderungen des Benutzers U2 angepasst werden.
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In sind verschiedene Schwenkprofile 64 für die Präferenzen von Benutzer 2 ( und Benutzer 1 ( dargestellt.
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Das Treppenhaus 40 von 2 ist in 4 aus der Draufsicht dargestellt. In jeder der 4a und 4b ist der Treppenlift 1 an einer Position im Stockwerk 44, an einer Position im Treppenlauf 42 und an einer Position im Stockwerk 46 dargestellt.
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In wird das Benutzerprofil von Benutzer U2 angewendet (wie in ), da der für Benutzer U2 personalisierte Signalgeber 8.2 derzeit authentifiziert ist.
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Der Nutzer U2 wohnt im Stockwerk 44 in der Wohnung mit Haustür 48. Daher beinhaltet das Schwenkprofil 64.2 von Benutzer U2 das Schwenken des Benutzerträgers 2 um die vertikale Achse V in Richtung Tür 48, um dem Benutzer U2 ein einfaches Absteigen vom Benutzerträger 2 zu ermöglichen. Diese Schwenkbewegung wird durch den Pfeil A angezeigt. Im Gegensatz dazu wird auf Etage 46 - wo der Benutzer U2 normalerweise den Benutzerträger 2 nicht verlässt, gemäß dem Schwenkprofil 46.2 kein Schwenken durchgeführt.
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In wird der Benutzer U1 als aktueller Benutzer des Treppenlifts 1 authentifiziert, da der für den Benutzer U1 personalisierte Signalgeber 8.1 aktuell authentifiziert ist. Benutzer U1 hat andere Präferenzen, so dass ein anderes Schwenkprofil 64.1 angewendet wird.
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Da Benutzer 1 in der Wohnung mit Haustür 50 im Stockwerk 46 wohnt, ist es in diesem Fall Stockwerk 46, in welchem das Schwenken um die vertikale Achse V zur Tür 50 erfolgt, um ein leichtes Verlassen zu ermöglichen. Diese Schwenkbewegung wird durch den Pfeil B angezeigt. Im Gegensatz dazu findet im Stockwerk 44 keine Schwenkung statt, da diese nicht im Schwenkprofil 64.1 vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Treppenlift
- 2
- Benutzerträger (z.B. Stuhl, Rollstuhlplattform, Treppenläufer)
- 4
- Authentifizierungsvorrichtung
- 6
- Signalempfänger
- 8
- Signalemitter
- 12
- Verhaltensprofil
- 14
- Schienenantrieb
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Schwenk- und Neigungsantrieb
- 17
- Liftkörper
- 18
- Beleuchtung
- 20
- Lautsprecher
- 22
- Benutzeroberfläche
- 24
- Steuereinheit
- 26
- Authentifizierungssteuerung
- 28
- Datenbank
- 30
- Betriebssteuerung
- 32
- Schwenkbewegungen
- 34, 36
- Neigungsbewegung
- 40
- Treppenhaus
- 42
- Treppenlauf des Treppenhauses
- 44
- Unteres Geschoss
- 46
- Oberes Geschoss
- 48
- Wohnungseingangstüren im unteren Geschoss
- 50
- Wohnungseingangstüren im oberen Geschoss
- 60
- Bewegungsprofil
- 62
- Treppenlift-Geschwindigkeitsprofil
- 64
- Schwenkprofil
- 66
- Neigungsprofil
- 70
- Umgebungsprofil
- 72
- Beleuchtungshelligkeitsprofil
- 74
- Beleuchtungsmuster
- 80
- Interaktionsprofil
- 82
- Notfalldetails
- 84
- Sprachsignal-Profil
- U
- Benutzer (oder Benutzerprofil)
- R
- Längsachse der Führungsschiene
- H1, H2
- horizontale Achsen des Schwenk- und Neigungsantriebs
- V
- Vertikalachse des Schwenk- und Neigungsantriebs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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