-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage, welche mehrere Aufzugsschächte, mindestens einen Fahrkorb und mindestens eine Schachtwechseleinheit umfasst, wobei der mindestens eine Fahrkorb mittels der mindestens einen Schachtwechseleinheit von einem ersten Aufzugsschacht in einen zweiten Aufzugsschacht gewechselt werden kann. Dabei wird zum Transport eines Nutzers der Aufzuganlage von einer Startposition zu einer Zielposition aus einer Mehrzahl von Fahrwegoptionen ein Fahrweg bestimmt, wobei für die Bestimmung des Fahrwegs eine Mehrzahl von Ausgangswerten berücksichtigt wird.
-
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Aufzuganlage, welche zur Durchführung eines solchen Verfahrens ausgebildet ist.
-
Aufzuganlagen, die mehrere Aufzugsschächte und mehrere Fahrkörbe aufweisen sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Insbesondere sind sogenannte Mehrkabinenaufzuganlagen bekannt, bei denen eine Vielzahl von Fahrkörben im Wesentlichen unabhängig voneinander verfahren werden können. Dabei können die Fahrkörbe unter Nutzung von Schachtwechseleinheiten, insbesondere mittels sogenannter Exchanger, von einem Aufzugschacht in einen weiteren Aufzugschacht verbracht werden. Des Weiteren kann unter Nutzung einer Schachtwechseleinheit auch eine Fahrtrichtungsänderung realisiert werden, indem beispielsweise die Fahrtrichtung eines Fahrkorbs von der Vertikalen in die Horizontale oder umgekehrt wechselt.
-
Problematisch hierbei ist, dass Aufzugnutzer von klassischen Aufzuganlagen, die ausschließlich eine Vertikalbewegung vorsehen, nicht daran gewöhnt sind, dass der Fahrkorb die Bewegungsrichtung ändern kann. Um diesem Problem zu begegnen ist in der
DE 10 2014 117 373 A1 ein Signalgeber offenbart, der dem Nutzer eines Fahrkorbs einen Schachtwechsel anzeigt, bei dem ein Fahrkorb von einer vertikalen Fahrtrichtung zu einer horizontalen Fahrtrichtung bzw. andersherum wechselt. Dabei gibt der Signalgeber bei einem bevorstehenden Schachtwechsel optische und/oder akustische Signale aus, wobei ein optisches Signal die neue Fahrtrichtung anzeigen kann, z.B. mittels eines leuchtenden Pfeils im Fahrkorb. Durch das Vorsehen solcher Signalgeber in einer eingangs genannten Aufzuganlage kann sich ein Nutzer auf einen bevorstehenden Schachtwechsel einstellen.
-
Allerdings kann ein solcher Schachtwechsel dennoch von einem Nutzer der Aufzuganlage als unangenehm empfunden werden. So können beispielsweise Geräusche, die im Zusammenhang mit der Nutzung einer Schachtwechseleinheit auftreten und dem Nutzer aus klassischen Aufzuganlagen nicht bekannt sind, beispielsweise durch die Drehbewegung eines Exchangers verursachte Geräusche, von dem Aufzugnutzer als unangenehm empfunden werden. Darüber hinaus kann auch eine Horizontalbewegung des Fahrkorbs als solche als unangenehm empfunden werden.
-
Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein anfangs genanntes Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage zu verbessern sowie eine verbesserte Aufzugsanlage bereitzustellen. Insbesondere soll dabei die Nutzungsakzeptanz des Nutzers für eine solche Aufzuganlage gesteigert werden und der Nutzungskomfort erhöht werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzuganlage sowie eine Aufzuganlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen dargestellt.
-
Die vorgeschlagene Lösung sieht ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage, umfassend mehrere Aufzugsschächte, mindestens einen Fahrkorb und mindestens eine Schachtwechseleinheit, vor, wobei der mindestens eine Fahrkorb mittels der mindestens einen Schachtwechseleinheit von einem ersten Aufzugsschacht in einen zweiten Aufzugsschacht gewechselt werden kann. Zum Transport eines Nutzers der Aufzuganlage von einer Startposition zu einer Zielposition wird dabei aus einer Mehrzahl von Fahrwegoptionen ein Fahrweg bestimmt, wobei für die Bestimmung des Fahrwegs eine Mehrzahl von Ausgangswerten berücksichtigt wird und wobei eine Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit als ein Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte für die Bestimmung des Fahrwegs berücksichtigt wird.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass in den Aufzugschächten mehrere Fahrkörbe individuell, das heißt im Wesentlichen unabhängig voneinander verfahren werden. Vorzugsweise werden die Fahrkörbe dabei mittels eines Linearmotorantriebs in den Aufzugschächten verfahren. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzuganlage vertikal ausgerichtete Aufzugschächte umfasst, in denen die Fahrkörbe vertikal verfahren werden. Weiter ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzuganlage horizontal ausgerichtete Aufzugschächte umfasst, in denen die Fahrkörbe horizontal verfahren werden. Darüber hinaus kann die Aufzuganlage insbesondere auch diagonal ausgerichtete Aufzugschächte umfassen, in denen die Fahrkörbe schräg verfahren werden.
-
Mittels einer Schachtwechseleinheit wechselt dabei ein Fahrkorb der Aufzuganlage von einem Aufzugschacht in einen anderen Aufzugschacht. Als Schachtwechseleinheit ist dabei insbesondere ein Exchanger vorgesehen. Ein solcher Exchanger ist beispielsweise in der
JP 06048672 A beschrieben.
-
Um einen Nutzer von einer Startposition, insbesondere von einem Startstockwerk, zu einer Zielposition, insbesondere zu einem Zielstockwerk, zu transportieren, ist insbesondere vorgesehen, dass der Nutzer zunächst einen entsprechenden Ruf absetzt. Vorzugsweise weist die Aufzuganlage dabei eine Zielrufsteuerung auf, über die der Nutzer außerhalb des Fahrkorbs die von ihm gewünschte Zielposition, insbesondere das von ihm gewünschte Zielstockwerk, eingibt. Die Rufeingabe kann dabei insbesondere durch Eingabe über ein entsprechendes Eingabeterminal oder durch Auslesen einer entsprechenden auf einem Trägermedium hinterlegten Information, beispielsweise einem RFID-Chip, erfolgen.
-
Um den Nutzer von der Startposition zu der Zielposition zu befördern ergeben sich dabei üblicherweise eine Vielzahl von theoretischen Möglichkeiten, insbesondere da prinzipiell unterschiedliche Fahrkörbe für den Transport des Nutzers genutzt werden können und/oder unterschiedliche Aufzugschächte für den Transport des Nutzers genutzt werden können. Darüber hinaus können insbesondere bei sehr hohen Gebäuden Varianten vorgesehen werden, bei denen ein Nutzer von der Startposition zu der Zielposition nicht unter Nutzung nur eines einzigen Fahrkorbs transportiert wird. Dabei kann insbesondere ein Umsteigen in einen weiteren Fahrkorb vorgesehen werden. Somit resultieren aus dieser Vielzahl von theoretischen Möglichkeiten insbesondere eine Mehrzahl von Fahrwegoptionen bzw. Routenalternativen, um von der Startposition zu der Zielposition zu gelangen.
-
Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren wird nun aus dieser Mehrzahl von Fahrwegoptionen ein Fahrweg bestimmt, wobei als Ausgangswert für die Bestimmung des Fahrwegs vorteilhafterweise unterschiedliche Kriterien berücksichtigt werden. Insbesondere wird vorteilhafterweise einzeln oder in Kombination eine Auswahl aus den folgenden Kriterien berücksichtigt: Ankunftszeit des Fahrkorbs bei der Startposition, auch time-to-arrival (tta) genannt; Ankunftszeit des Fahrkorbs bei der Zielposition, auch time-to-destination (ttd) genannt; Energiebedarf; aktuelles Verkehrsaufkommen; Anzahl der zu bedienenden Rufe; Beladung des Fahrkorbs.
-
Vorteilhafterweise wird insbesondere eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit als ein Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte für die Bestimmung des Fahrwegs berücksichtigt. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass eine Nichtbenutzung einer Schachtwechseleinheit als Vorgabe berücksichtigt wird. Das heißt also, dass in diesem Fall vorteilhafterweise aus der Mehrzahl von Fahrwegoptionen ein solcher Fahrweg bestimmt wird, für den keine Nutzung einer Schachtwechseleinheit erforderlich ist. Die für einen Aufzugnutzer mitunter als unangenehm empfundene Nutzung einer Schachtwechseleinheit lässt sich so vorteilhafterweise vermeiden. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Vorgabe in Abhängigkeit von dem Nutzer erfolgt, insbesondere in dem der Nutzer wählen kann, ob dem Fahrweg die Nutzung einer Schachtwechseleinheit der Aufzuganlage erlaubt ist oder nicht. Durch die Vorgabe einer Nichtbenutzung von Schachtwechseleinheiten der Aufzuganlage für einen Transportvorgang mittels der Aufzuganlage kann es dabei insbesondere zu einer Verlängerung der Zielerreichungszeit kommen. Dieser Nachteil wird aber überraschenderweise von Nutzern, die Schachtwechseleinheiten nicht nutzen möchten, als vergleichsweise gering angesehen und weitestgehend akzeptiert. Insbesondere kann die Vorgabe einer Nichtbenutzung von Schachtwechseleinheiten dazu führen, dass der Fahrweg zwischen Start- und Zielposition nicht direkt unter Nutzung nur eines einzigen Fahrkorbs bedient werden kann. Vorteilhafterweise werden in diesem Fall Fahrwege bestimmt, die insbesondere wenigstens einen Fußweg und/oder die Benutzung von wenigstens einem weiteren Fahrkorb und/oder die Benutzung von wenigstens einem Fahrsteig und/oder die Benutzung von wenigstens einer Fahrtreppe umfassen. Vorteilhafterweise wird dabei aus der Anzahl möglicher Fahrwege, die keine Nutzung einer Schachtwechseleinheit vorsehen, die Bestimmung eines Fahrwegs dahingehend weitergeführt, dass als weiteres Auswahlkriterium berücksichtigt wird, dass der Fahrweg möglichst wenig Fahrtunterbrechungen für Umstiege umfasst.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist weiter vorgesehen, dass eine solche Vorgabe hinsichtlich der Nutzung einer Schachtwechseleinheit der Aufzuganlage durch eine Steuereinheit der Aufzuganlage vorgenommen werden kann. Besonders vorteilhaft ist dabei vorgesehen, dass bei einem Defekt der Schachtwechseleinheit oder einer Wartung der Schachtwechseleinheit die Nutzung dieser Schachtwechseleinheit vermieden wird, sodass die Aufzuganlage aber dabei weiter betrieben werden kann. Hierdurch wird vorteilhafterweise die Verfügbarkeit der Aufzuganlage weiter erhöht.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit aus einer Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten bestimmt. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass ein Nutzer eine Vorgabe aus dieser Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten tätigen kann, beispielsweise unter Nutzung einer entsprechenden Schnittstelle. Vorzugsweise ist als Schnittstelle dabei ein Eingabeterminal vorzugsweise an den jeweiligen Haltestellen vorgesehen. Des Weiteren ist insbesondere vorgesehen, dass der Aufzugnutzer mittels eines mobilen Endgerätes, insbesondere mittels eines Smartphones, die Vorgabe aus den Auswahlmöglichkeiten auswählen kann, wobei vorteilhafterweise eine entsprechende Kommunikationsverbindung zwischen der Aufzuganlage und dem mobilen Endgerät hergestellt wird.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Auswahlmöglichkeiten ein Wechselverbot umfassen. Vorteilhafterweise werden bei Auswahl des Wechselverbots nur diejenigen Fahrwegoptionen zugelassen, bei denen keine Schachtwechseleinheit genutzt wird. Anders ausgedrückt heißt das, dass bei einem Wechselverbot als Vorgabe von dem wenigstens einen Fahrkorb der Aufzuganlage, der dem Nutzer für den Transport von der Startposition zu der Zielposition bereitgestellt wird, keine Schachtwechseleinheit genutzt wird. Der Nutzer kann somit vorteilhafterweise sicher sein, dass er von der Startposition zu der Zielposition gelangt, ohne dass dabei eine Schachtwechseleinheit der Aufzuganlage genutzt wird. Insbesondere wenn eine Schachtwechseleinheit ein Exchanger ist, schließt das vorteilhafterweise allerdings nicht aus, dass der Exchanger durchfahren wird. Das heißt im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt eine Nutzung einer Schachtwechseleinheit nur dann vor, wenn diese für den Fahrkorb einen Schachtwechsel bewirkt, also den Fahrkorb von einem ersten Aufzugschacht in einen zweiten Aufzugschacht verbringt. Die Vorgabe eines Wechselverbots ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Aufzuganlage gemäß einer Grundeinstellung die Nutzung von Schachtwechseleinheiten zulässt.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Auswahlmöglichkeiten eine Wechselerlaubnis. Vorteilhafterweise werden bei Auswahl der Wechselerlaubnis Fahrwegoptionen zugelassen, bei denen mindestens eine der Schachtwechseleinheiten der Aufzuganlage genutzt wird. Das heißt, dass bei Vorgabe einer Wechselerlaubnis für den Fahrweg zwischen der Startposition und der Zielposition Schachtwechsel des Fahrkorbs, in dem der Nutzer transportiert wird, erfolgen dürfen. Die Vorgabe einer Wechselerlaubnis ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Aufzuganlage gemäß einer Grundeinstellung die Nutzung einer Schachtwechseleinheit nicht zulässt. Darüber hinaus ist das Vorsehen einer solchen Vorgabemöglichkeit auch insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Nutzer der Aufzuganlage in jedem Fall dazu aufgefordert werden soll, eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung einer Schachtwechseleinheit zu tätigen. Vorteilhafterweise wird dabei selbst bei einer Grundeinstellung der Aufzuganlage, die die Nutzung von Schachtwechseleinheiten zulässt, der Nutzer aktiv aufgefordert, die Nutzung von Schachtwechseleinheiten nochmals aktiv zu bestätigen. Hierdurch lässt sich vorteilhafterweise das Risiko verringern, dass ein Nutzer versehentlich gegen seinen Wunsche einen Fahrweg mit Nutzung von Schachtwechseleinheiten akzeptiert.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Auswahlmöglichkeiten eine Wechselvermeidung. Vorteilhafterweise wird bei Auswahl der Wechselvermeidung nur dann mindestens ein Schachtwechsel durchgeführt, wenn ohne einen Schachtwechsel ein vorgegebener weiterer Ausgangswert nicht eingehalten werden kann. Diese Vorgabe stellt dabei vorteilhafterweise ein weicheres Kriterium zur Nichtbenutzung der Schachtwechseleinheit dar als das Wechselverbot. Hiermit wird vorteilhafterweise der Situation Rechnung getragen, dass ein Nutzer nach Möglichkeit die Nutzung einer Schachtwechseleinheit vermeiden möchte, unter gewissen Umständen aber bereit ist, die Nutzung von Schachtwechseleinheiten zu akzeptieren. Hierzu wird bei der Bestimmung des Fahrwegs vorteilhafterweise überprüft, ob wenigstens ein weiterer Ausgangswert eingehalten werden kann.
-
Insbesondere ist ein solcher weiterer Ausgangswert die Ankunftszeit eines Fahrkorbs an der Startposition. So ist insbesondere vorgesehen, dass eine maximale Zeitspanne als Ankunftszeit vorgegeben ist. Kann innerhalb dieser Zeitspanne kein Fahrkorb zum Transport des Nutzers an der Startposition bereitgestellt werden, welcher für den Fahrweg keine Schachtwechseleinheit nutzt, so wird vorteilhafterweise stattdessen ein früher verfügbarer Fahrkorb bereitgestellt, der bei dem Transport des Nutzers wenigstens eine Schachtwechseleinheit der Aufzugsanlage nutzt.
-
Ein weiterer oder alternativer Ausgangswert, der dabei berücksichtigt wird, ist vorteilhafterweise die Zielerreichungszeit bis zum Erreichen der Zielposition. Vorteilhafterweise wird auch hierfür eine maximale Zeitspanne vorgegeben. Kann diese bei einer Vermeidung der Schachtwechseleinheiten nicht eingehalten werden, so wird vorteilhafterweise zur Bedienung des Rufs des Nutzers ein Fahrkorb bereitgestellt, der wenigstens eine Schachtwechseleinheit der Aufzugsanlage nutzen darf.
-
Ein weiterer oder alternativer Ausgangswert, der dabei berücksichtigt wird, ist vorteilhafterweise ein barrierefreier Zugang von der Startposition zu der Zielposition. Dieser Ausgangswert wird vorteilhafterweise insbesondere für den Transport von gehbehinderten Nutzern berücksichtigt. Ließe sich ein Fahrweg ohne Nutzung von Schachtwechseleinheiten nur so bestimmen, dass für einen Teil des Fahrwegs beispielsweise eine Fahrtreppe oder ein Fußstrecke genutzt werden müsste, so wird vorteilhafterweise stattdessen ein solcher Fahrweg bestimmt, bei dem - unter Nutzung möglichst weniger Schachtwechseleinheiten - ein direkter Transport des Nutzers mittels der Fahrkörbe der Aufzuganlage von der Startposition zu der Zielposition möglich ist.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bei einer durch das vorgegebene Wechselverbot bedingten Nichteinhaltung eines vorgegebenen Werts für einen Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte die Auswahl des Wechselverbots zu einer Auswahl der Wechselvermeidung geändert wird. Eine solche vorzugsweise automatische Änderung trägt dabei insbesondere bei einem hohen Verkehrsaufkommen dazu bei, dass die Förderkapazität der Aufzuganlage hoch gehalten wird, da die Fahrwege in diesem Fall insbesondere dahingehend optimiert werden können, möglichst viele Nutzer pro Zeiteinheit von deren Startposition zu deren Zielposition zu transportieren. Vorzugsweise wird eine solche Änderung von einem Wechselverbot zu einer Wechselvermeidung dem Aufzugnutzer signalisiert. Insbesondere wird dem Aufzugnutzer signalisiert, wenn von dessen Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit von der Aufzugsanlage abgewichen wird.
-
Besonders vorteilhaft ist der vorgegebene Wert ein Grenzwert für ein Verkehrsaufkommen und/oder ein Grenzwert für eine Wartezeit und/oder ein Grenzwert für eine Fahrzeit und/oder ein Grenzwert für eine Zielerreichungszeit. Durch Einhaltung dieser Grenzwerte einzeln oder in Kombination wird vorteilhafterweise die Förderkapazität der Aufzuganlage weiter erhöht.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Fahrwegoptionen des Weiteren unter Berücksichtigung mindestens eines von dem Nutzer abgegebenen Rufs bestimmt werden. Dabei kann als Rufabgabe das Tätigen eines Außenrufs an der Startposition sowie das Tätigen eines Innenrufs in dem Fahrkorb vorgesehen werden. Besonders vorteilhaft ist es allerdings, wenn eine Zielrufeingabe vorgesehen wird, die Aufzuganlage also entsprechend eine Zielrufsteuerung umfasst. Bei einer Zielrufeingabe lässt sich dabei vorteilhafterweise verbessert steuern, dass Nutzer, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit akzeptieren nicht zusammen mit Nutzern, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit ablehnen, transportiert werden. Vorteilhafterweise wird dadurch insbesondere vermieden, dass Aufzugnutzer, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit akzeptieren, durch den Zustieg von Aufzugnutzern, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit ablehnen, aufgrund der Meidung von Schachtwechseleinheiten längere Fahrzeiten bis zum Erreichen der Zielposition in Kauf nehmen müssen.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Nutzer aufgefordert, die Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit zu tätigen. Vorteilhafterweise wird dabei die von dem Nutzer getätigte Vorgabe mittels einer in Kommunikationsverbindung mit der Aufzuganlage stehenden Erfassungseinrichtung erfasst. Insbesondere ist als Erfassungseinrichtung dabei wenigstens ein im Bereich der Stockwerkhalte bereitgestelltes Terminal vorgesehen. Alternativ und/oder zusätzlich ist insbesondere ein mobiles Endgerät, vorzugsweise ein Smartphone, welches mit der Aufzuganlage in Kommunikationsverbindung steht, als Erfassungseinrichtung vorgesehen. Durch die aktive Aufforderung an den Nutzer wird der Nutzer vorteilhafterweise über die Möglichkeit der Tätigens einer Vorgabe verbessert in Kenntnis gesetzt. Insbesondere ist gemäß einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung vorgesehen, dass die Aufzuganlage automatisch eine Standardvorgabe wählt, wenn der Nutzer nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne der Aufforderung Folge leistet und keine Vorgabe tätigt.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Fahrwegoptionen Fahrwege umfassen, bei denen mindestens eine Teilstrecke des Fahrwegs mit einem weiteren Fahrkorb und/oder mit einer weiteren Personenfördervorrichtung und/oder durch den Nutzer selbst zurückgelegt werden muss. Das heißt, dass als Fahrwege insbesondere nicht nur solche Fahrwege in Betracht kommen, bei denen ein Nutzer von der Startposition bis zu der Zielposition mit einem einzigen Fahrkorb befördert wird. Eine solche Ausgestaltung ist dabei insbesondere bei hohen Gebäuden von Bedeutung, die beispielsweise sogenannte Shuttle-Aufzüge und sogenannte Transferstockwerke umfassen.
-
Insbesondere werden Fahrwege, die wenigstens eine solche Teilstrecke umfassen, dann aus einer Mehrzahl von Fahrwegoptionen bestimmt, wenn durch einen Nutzer die Vorgabe eines Wechselverbots getätigt wurde. Insbesondere wird dabei in einer ersten Variante der Nutzer mit einem ersten Fahrkorb von einer Startposition zu einer Zwischenposition transportiert. An dieser Zwischenposition ist ein Fahrkorbwechsel des Nutzers vorgesehen, sodass der Nutzer von dieser Zwischenposition mit einem zweiten Fahrkorb zu der Zielposition oder zu einer weiteren Zwischenposition transportiert wird. Dabei sieht der bestimmte Fahrweg insbesondere vor, dass der erste und der zweite Fahrkorb in einem ersten Aufzugsschacht verfahren werden. Als Ausgestaltungsvariante ist insbesondere vorgesehen, dass der erste Fahrkorb in einem ersten Aufzugsschacht verfahren wird und der zweite Fahrkorb in einem zweiten Aufzugsschacht der Aufzuganlage verfahren wird. Dabei müssen der erste und der zweite Aufzugsschacht nicht nebeneinander in einem Gebäude angeordnet sein. Insbesondere sind auch Fahrwege vorgesehen, bei denen der erste Aufzugschacht und der zweite Aufzugsschacht durch einen Flur, eine Lobby und/oder durch einen anderen Gebäudeteil, wie beispielsweise eine Mehrzahl von Büros, voneinander getrennt sind. Gemäß einer zweiten Variante ist insbesondere vorgesehen, dass der Nutzer mit einem Fahrkorb bis zu einer Zwischenposition transportiert wird, von der aus der Nutzer auf andere Weise, insbesondere durch Nutzung mindestens einer Treppe und/oder mindestens einer Fahrtreppe, zu einer weiteren Zwischenposition oder der Zielposition gelangt.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in einem Datensatz für den Nutzer eine Identität hinterlegt. Vorteilhafterweise ist mit der Identität die Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit verknüpft, wobei mittels einer Identitätserfassungseinheit der Aufzuganlage vor dem Bestimmen des Fahrwegs die Identität des Nutzers erfasst wird. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Erfassung der Identität des Nutzers zusammen mit einer Eingabe eines Rufs und/oder einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit erfolgt, insbesondere indem die Erfassungseinheit eine ID-Karte des Nutzers ausliest. Hierzu wird vorteilhafterweise eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren eingesetzt, insbesondere RFID (RFID: radio-frequency identification), vorzugsweise Nahfeldkommunikation (NFC; NFC: near field communication). Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsvariante erfolgt die Erfassung der Identität des Nutzers mittels einer Gesichtserkennung oder- insbesondere für Sicherheitsbereiche in einem Gebäude - mittels eines Iris-Scanners.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass für einen Nutzer ein Datensatz mit seiner Identität zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit dauerhaft in einer Datenbank hinterlegt ist. Dieser Datensatz wird vorteilhafterweise zur Bestimmung des Fahrwegs bei der Erfassung der Identität des Nutzers mittels der Erfassungseinheit abgerufen. Die dauerhafte Hinterlegung eines Datensatzes mit einer Identität eines Nutzers zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit in einer Datenbank ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Nutzer die Aufzugsanlage häufig nutzt und seine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit einer festen Auswahlmöglichkeit entspricht oder nur selten geändert wird. Vorteilhafterweise wird hierdurch der Nutzungskomfort der Aufzuganlage weiter gesteigert.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird für einen Nutzer ein Nutzungsprofil gespeichert. Insbesondere wird in einen Datensatz zusammen mit der Identität des Nutzers hinterlegt, welche Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit durch den Nutzer getätigt wurde. Insbesondere wird mittels des Nutzungsprofils ermittelt, wie häufig ein Nutzer eine Vorgabe aus der Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten gegenüber einer anderen Vorgabe aus dieser Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten getätigt hat.
-
Ist für einen Nutzer noch kein Datensatz mit seiner Identität zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit dauerhaft in einer Datenbank hinterlegt, und bevorzugt der Nutzer gemäß seines Nutzungsprofils eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit, so erhält der Nutzer vorteilhafterweise eine Anfrage, ob seine Identität mit der entsprechenden Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit dauerhaft in der Datenbank hinterlegt werden soll.
-
Ist für den Nutzer bereits ein Datensatz mit seiner Identität zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit dauerhaft in einer Datenbank hinterlegt, und bevorzugt der Nutzer gemäß seines Nutzungsprofils eine andere Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit als die Vorgabe, die zusammen mit seiner Identität in der Datenbank hinterlegt ist, so erhält der Nutzer vorteilhafterweise eine Anfrage, ob die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit, die zusammen mit seiner Identität in der Datenbank hinterlegt ist, mit der Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit, die der Nutzer gemäß seines Nutzungsprofils bevorzugt, überschrieben werden soll.
-
Insbesondere erhält der Nutzer die entsprechende Anfrage direkt nach einer durch ihn getätigten Eingabe der Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinrichtung als Anzeige auf dem Eingabeterminal und/oder auf dem mobilen Endgerät, insbesondere einem Smartphone, mit dem der Nutzer zuvor die Vorgabe aus den Auswahlmöglichkeiten ausgewählt hat. Durch eine Bestätigung durch den Nutzer wird seine Identität zusammen mit der entsprechenden Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit dauerhaft in der Datenbank hinterlegt. Auf diese Weise ist es für den Nutzer nicht länger erforderlich bei jeder Nutzung der Aufzuganlage erneut eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit zu tätigen.
-
Insbesondere ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die Steuerung, die die Nutzervorgaben erfasst, selbstlernend. Vorteilhafterweise lernt die Steuerung dabei - insbesondere auch ohne Nutzereingabe - ob ein erkannter Nutzer die Nutzung einer Schachtwechseleinheit akzeptiert oder nicht - und setzt vorteilhafterweise einen entsprechenden Default-Wert, wenn eine Nutzereingabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten ausbleibt.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vor dem Transport des Nutzers in einem Fahrkorb der Aufzugsanlage überprüft, ob die erfasste Identität mit der Identität des mindestens eines Nutzers in dem Fahrkorb übereinstimmt. Hierdurch wird vorteilhafterweise die Wahrscheinlichkeit weiter reduziert, dass ein Aufzugnutzer in einen „falschen“ Fahrkorb einsteigt, also einen Fahrkorb, der zwar auch an der Startposition hält, aber nicht zur Bedienung des Rufs des Nutzers vorgesehen ist. Bei der Nutzung eines solchen „falschen“ Fahrkorbs könnte es zudem vorkommen, dass dieser Fahrkorb Schachtwechseleinheiten nutzt, obwohl der Nutzer keine Schachtwechseleinheiten bei seinem Fahrweg nutzen möchte. Dies wird durch die Identitätsüberprüfung vorteilhafterweise verhindert. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Nutzer des Fahrkorbs darüber informiert wird, wenn die Überprüfung der Identität vor dem Transport des Nutzers ergibt, dass die Identität mindestens eines Nutzers des Fahrkorbs nicht mit der Identität aus dem für die Bestimmung des Fahrwegs dieses Fahrkorbs verwendeten Datensatz übereinstimmt. Vorteilhafterweise erfolgt die Information darüber, ob die Identität des mindestens einen Nutzers des Fahrkorbs mit der für die Bestimmung des Fahrwegs im Datensatz hinterlegten Identität übereinstimmt, mittels eines visuellen und/oder akustischen Signals.
-
Insbesondere wird bei einer Übereinstimmung der Identität der Transport entsprechend dem bestimmten Fahrweg ausgeführt.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Nutzer darüber informiert wird, wenn seine getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe nicht bereitgestellt werden kann; und/oder seine getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe sich auf die Wartezeit und/oder die Zielerreichungszeit auswirkt; und/oder ein Fahrkorbwechsel an mindestens einer Zwischenposition zwischen Start- und Zielposition erforderlich ist; und/oder die Identität des mindestens einen Nutzers eines Fahrkorbs mit der Identität aus dem für die Bestimmung des Fahrwegs dieses Fahrkorbs verwendeten Datensatz nicht übereinstimmt.
-
Der Fall, dass eine vom Nutzer getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit nicht bereitgestellt werden kann, tritt beispielsweise ein, wenn es aufgrund eines vorgegebenen Wechselverbots zu einer Nichteinhaltung eines vorgegebenen Werts für einen Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte kommt und in Folge dessen die Auswahl des Wechselverbots zu einer Auswahl der Wechselvermeidung geändert wird. Durch die Information, die an den Nutzer in diesem Fall ausgegeben wird, erhält der Nutzer somit vorteilhafterweise die Gelegenheit, sich auf mindestens einen möglichen, ungewollten, Schachtwechsel durch Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit einzustellen. Darüber hinaus erhält der Aufzugnutzer durch die Bereitstellung der Information vorteilhafterweise die Option, sich nach dem Erhalt der Information dazu zu entscheiden, auf anderem Wege zu seiner gewünschten Zielposition zu gelangen, insbesondere, indem der Nutzer mindestens eine Treppe und/oder mindestens eine Fahrtreppe nutzt. Vorzugsweise umfasst die an den Nutzer bereitgestellte Information einen Hinweis auf eine solche Option. Weiter vorteilhaft wird diese Information als eine Wegbeschreibung auf einem mobilen Endgerät des Nutzers ausgegeben. Weiter vorteilhaft wird dem Nutzer eine Auswahlmöglichkeit angeboten, mittels der an die Aufzugsanlage kommuniziert wird, wenn der Nutzer sich gegen eine Nutzung der Aufzuganlage entscheidet.
-
Vorteilhafterweise wird der Nutzer ferner darüber informiert, wenn der bestimmte Fahrweg einen Fahrkorbwechsel an mindestens einer Zwischenposition vorsieht. In einer vorteilhaften Ausgestaltung erhält der Nutzer eine Angabe der mindestens einen Zwischenposition, insbesondere unter Angabe des Aufzugsschachts, in dem der Fahrweg fortgesetzt wird.
-
Sieht ein seitens der Aufzuganlage bestimmter Fahrweg vor, dass der Nutzer zwischen zwei Zwischenpositionen, oder von einer Zwischenposition zur Zielposition, mindestens ein anderes Transportmittel, insbesondere mindestens eine Fahrtreppe und/oder mindestens eine Fahrsteig nutzt, und/oder mindestens eine Treppe nutzt, so erhält der Nutzer in diesem Fall vorteilhafterweise eine Angabe der mindestens einen Zwischenposition. Weiter vorteilhaft erhält der Nutzer eine Angabe darüber, welches mindestens eine andere Transportmittel dem Nutzer zur Verfügung steht, um zur nächsten Zwischenposition oder zur Zielposition zu gelangen.
-
Sieht der bestimmte Fahrweg vor, dass der Fahrweg von der mindestens einen Zwischenposition, zu der der Nutzer über mindestens ein anderes Transportmittel gelangt ist, mit einem Fahrkorb fortgesetzt wird, so erhält der Nutzer vorteilhafterweise eine Angabe des Aufzugsschachts, in dem der Fahrweg von dieser Zwischenposition aus fortgesetzt wird.
-
Sieht der bestimmte Fahrweg an mindestens einer Zwischenposition einen Fahrkorbwechsel vor, oder sieht der bestimmte Fahrweg vor, dass der Fahrweg von der mindestens einen Zwischenposition, zu der der Nutzer über mindestens ein anderes Transportmittel gelangt ist, mit einem Fahrkorb fortgesetzt wird, so erfolgt der Ruf eines Fahrkorbs, der in dem Aufzugsschacht, in dem der Fahrweg fortgesetzt wird, verfahren wird, um den Nutzer von der mindestens einen Zwischenposition zur nächsten Zwischenposition oder zur Zielposition zu transportieren, vorteilhafterweise bereits bei der Bestimmung des Fahrwegs. Es ist also vorteilhafterweise nicht erforderlich, dass der Nutzer an der Zwischenposition einen weiteren Ruf abgibt. Insbesondere wird bei der Bestimmung des Fahrwegs die Zeit berücksichtigt, die der Nutzer benötigt, um zu dem Aufzugsschacht auf der Zwischenposition zu gelangen, sodass für den Nutzer auf der Zwischenposition keine größeren Zeitverzögerungen entstehen.
-
Insbesondere ist weiter vorgesehen, dass der Nutzer von der Startposition mittels mindestens einer Treppe oder mittels eines anderen Transportmittels, wie insbesondere mindestens einer Fahrtreppe und/oder mindestens einem Fahrsteig, zu einer ersten Zwischenposition gelangt und an der ersten Zwischenposition in einen Fahrkorb steigt, um den Fahrweg fortzusetzen. Auch in diesem Fall erhält der Nutzer vorteilhafterweise alle für ihn relevanten Informationen bezüglich des bestimmten Fahrwegs.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erhält der Nutzer an der Startposition, unabhängig davon welcher Fahrweg bestimmt wurde, eine akustische Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs, insbesondere in Form einer Durchsage, und/oder eine Textnachricht mit einer Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs. So umfasst die Information entsprechend dem bestimmten Fahrwegs vorzugsweise
- • eine Auskunft über die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit, die für die Bestimmung des Fahrwegs berücksichtigt wurde, und/oder
- • eine Auskunft über die Anzahl der Schachtwechsel, bei denen mindestens eine Schachtwechseleinheit genutzt wird, und/oder
- • eine Angabe der mindestens einen Zwischenposition, und/oder
- • eine Angabe des Aufzugsschachts in dem der Fahrweg von der mindestens einen Zwischenposition aus fortgesetzt wird, und/oder
- • eine Angabe darüber, dass der Fahrweg wenigstens eine Treppe und/oder wenigstens ein anderes Transportmittel, wie insbesondere mindestens einen Fahrsteig und/oder mindestens eine Fahrtreppe, umfasst.
-
Eine Übermittlung der Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs an den Nutzer als Textnachricht erfolgt insbesondere per SMS (SMS: short message Service), E-Mail oder Kurzmitteilungsdienst. Auf diese Weise erhält der Nutzer die Information entsprechend des bestimmten Fahrwegs vorzugsweise auf ein mobiles Endgerät, insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet-PC.
-
Die zur Lösung der oben stehend genannten Aufgabe weiter vorgeschlagene Aufzugsanlage umfasst mehrere Aufzugsschächte, mindestens einen Fahrkorb und mindestens eine Schachtwechseleinheit. Dabei kann der mindestens eine Fahrkorb mittels der mindestens einen Schachtwechseleinheit von einem ersten Aufzugsschacht der Aufzuganlage in einen zweiten Aufzugsschacht der Aufzuganlage gewechselt werden. Die Aufzuganlage ist dabei ausgebildet, ein vorstehend beschriebenes Verfahren durchzuführen, insbesondere auch ein Verfahren, dass sich aus Kombinationen der unterschiedlichen Ausgestaltungen des Verfahrens ergibt. Dazu ist insbesondere vorgesehen, dass die Aufzugsanlage ein Steuerungssystem umfasst, das die notwendigen Verfahrensschritte steuert. Das Steuerungssystem kann dabei als zentrales Steuerungssystem oder als dezentrales Steuerungssystem ausgebildet sein. Insbesondere ist wenigstens ein Teil des Steuerungssystems zur Bestimmung des Fahrwegs ausgebildet. Für die Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens bzw. der vorgeschlagenen Verfahrensvarianten sind insbesondere Ausgestaltungen der Aufzugsanlage vorgesehen, bei der die Aufzugsanlage eine Zielrufsteuerung und/oder Erfassungseinheiten, wie Terminals, und/oder RFID-Reader und/oder Identifikationserfassungseinrichtungen und/oder Informationsausgabeeinrichtungen umfasst.
-
Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage;
- 2 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten, sowie für die Ausgestaltung einer Identifikationserfassungseinrichtung;
- 3 in einer vereinfachten schematischen Darstellung Beispiele bestimmter Fahrwege zum Transport eines Nutzers von einer Startposition zu einer Zielposition in einem Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage; und
- 4 in einer schematischen Darstellung Beispiele bestimmter Fahrwege zum Transport eines Nutzers von einer Startposition zu einer Zielposition in einem Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage.
-
Bezugszeichenliste
-
0 |
Aufzugsanlage |
1 |
Fahrkorb |
101 |
Fahrkorb |
102 |
Fahrkorb |
103 |
Fahrkorb |
104 |
Fahrkorb |
105 |
Fahrkorb |
106 |
Fahrkorb |
107 |
Fahrkorb |
108 |
Fahrkorb |
109 |
Fahrkorb |
110 |
Fahrkorb |
2 |
vertikale Führungsschiene/Aufzugsschacht |
201 |
vertikale Führungsschiene/Aufzugsschacht |
202 |
vertikale Führungsschiene/Aufzugsschacht |
203 |
vertikale Führungsschiene/Aufzugsschacht |
204 |
vertikale Führungsschiene/Aufzugsschacht |
3 |
horizontale Führungsschiene |
4 |
Schachtwechseleinheit |
401 |
Schachtwechseleinheit |
402 |
Schachtwechseleinheit |
403 |
Schachtwechseleinheit |
404 |
Schachtwechseleinheit |
405 |
Schachtwechseleinheit |
406 |
Schachtwechseleinheit |
5 |
Startposition |
501 |
Startposition |
502 |
Startposition |
505 |
Startposition |
506 |
Startposition |
507 |
Startposition |
508 |
Startposition |
509 |
Startposition |
|
510 |
Startposition |
6 |
Zielposition |
601 |
Zielposition |
602 |
Zielposition |
605 |
Zielposition |
606 |
Zielposition |
607 |
Zielposition |
608 |
Zielposition |
609 |
Zielposition |
610 |
Zielposition |
7 |
Steuerungssystem |
8 |
Nutzer |
9 |
Mobiles Endgerät |
10 |
Kommunikationsverbindung |
11 |
Erfassungseinrichtung |
1101 |
Terminal |
12 |
Identifikationserfassungseinrichtung |
13 |
Zwischenposition |
1307 |
Zwischenposition |
1308 |
Zwischenposition |
1309 |
Zwischenposition |
14 |
Treppe/Personenfördervorrichtung |
1407 |
Treppe/Personenfördervorrichtung |
1408 |
Treppe/Personenfördervorrichtung |
15 |
erster Gebäudeteil |
16 |
Zwischenbau |
17 |
zweiter Gebäudeteil |
-
1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Aufzugsanlage 0 mit mehreren Aufzugsschächten, definiert durch die vertikalen Führungsschienen 2, in denen mehrere Fahrkörbe 1 individuell, das heißt im Wesentlichen unabhängig voneinander, mittels eines Linearmotorantriebs verfahren werden.
-
Die Aufzugsanlage 0 umfasst vertikal ausgerichtete Aufzugschächte, in denen die Fahrkörbe 1 entlang von Führungsschienen 2 vertikal verfahren werden, sowie horizontal ausgerichtete Aufzugschächte, in denen die Fahrkörbe 1 entlang von Führungsschienen 3 horizontal verfahren werden.
-
In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann die Aufzugsanlage 0 auch diagonal ausgerichtete Aufzugschächte umfassen, in denen die Fahrkörbe 1 schräg verfahren werden. Weiter umfasst die Aufzugsanlage 0 Schachtwechseleinheiten 4, die als drehbar gelagerte Schienenelemente, sogenannte Exchanger, ausgebildet sind. Mittels einer Schachtwechseleinheit 4 wechselt die Fahrtrichtung eines Fahrkorbs 1 von der Vertikalen in die Horizontale oder umgekehrt. Weiter kann unter Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 ein Fahrkorb 1 von einem ersten Aufzugsschacht in einen zweiten Aufzugsschacht gewechselt werden.
-
Aufgrund der Möglichkeit von Schachtwechseln unter Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 ergibt sich zum Transport eines Nutzers der Aufzuganlage 0 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 eine Mehrzahl von Fahrwegoptionen.
-
Mittels eines Steuerungssystems 7 wird aus dieser Mehrzahl von Fahrwegoptionen unter Berücksichtigung einer Mehrzahl von Ausgangswerten für den Transport eines Nutzers ein Fahrweg bestimmt. Bei der Bestimmung des Fahrwegs werden folgende Kriterien berücksichtigt: Ankunftszeit des Fahrkorbs 1 bei der Startposition 5, auch time-to-arrival (tta) genannt; Ankunftszeit des Fahrkorbs 1 bei der Zielposition 6, auch time-to-destination (ttd) genannt; Energiebedarf; aktuelles Verkehrsaufkommen; Anzahl der zu bedienenden Rufe; Beladung des Fahrkorbs 1. Insbesondere wird bei der Bestimmung des Fahrwegs eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 als ein Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte berücksichtigt. Die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit 4 der Aufzuganlage wird dabei aus einer Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten bestimmt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, dass der Nutzer aus dieser Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 tätigt. Das heißt, dass der Nutzer auswählt, ob dem Fahrweg die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 der Aufzuganlage erlaubt ist oder nicht.
-
Die Auswahlmöglichkeiten umfassen ein Wechselverbot, wobei bei Auswahl des Wechselverbots nur diejenigen Fahrwegoptionen zugelassen werden, bei denen keine Schachtwechseleinheit 4 genutzt wird.
-
Weiter umfassen die Auswahlmöglichkeiten eine Wechselerlaubnis, wobei bei Auswahl der Wechselerlaubnis Fahrwegoptionen zugelassen werden, bei denen mindestens eine der Schachtwechseleinheiten 4 der Aufzuganlage 0 genutzt wird. Das heißt, dass bei Vorgabe einer Wechselerlaubnis für den Fahrweg zwischen der Startposition 5 und der Zielposition 6 Schachtwechsel des Fahrkorbs, in dem der Nutzer transportiert wird, erfolgen dürfen.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel umfassen die Auswahlmöglichkeiten ferner eine Wechselvermeidung. Bei der Auswahl der Wechselvermeidung wird nur dann mindestens ein Schachtwechsel durchgeführt, wenn ohne einen Schachtwechsel ein vorgegebener weiterer Ausgangswert, beispielsweise eine vorgegebene maximale Zeitspanne für die time-to-destination, nicht eingehalten werden kann.
-
In einem Sonderbetriebsmodus der Aufzugsanlage 0, beispielsweise bei Wartungsarbeiten an den Schachtwechseleinheiten, kann die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 der Aufzugsanlage 0 auch durch eine Steuereinheit 7 der Aufzugsanlage 0 vorgenommen werden. Liegt beispielsweise ein Defekt der Schachtwechseleinheit 4 vor oder wird die Schachtwechseleinheit 4 gewartet, so nimmt die Steuereinheit 7 eine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 vor, sodass die Nutzung der defekten bzw. sich in Wartung befindlichen Schachtwechseleinheit 4 vermieden wird.
-
Weiter kann die Steuerung der in 1 beispielhaft gezeigten Aufzuganlage 0 derart konfiguriert werden, insbesondere durch ein Aufzugwartungspersonal, dass eine durch den Nutzer getätigte Auswahl des Wechselverbots von der Steuereinheit 7 der Aufzugsanlage 0 zu einer Auswahl der Wechselvermeidung geändert werden kann, wenn durch das vorgegebene Wechselverbot eine Nichteinhaltung eines vorgegebenen Werts für einen Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte bedingt wird.
-
In diesem Ausführungsbeispiel ist als vorgegebener Wert ein Grenzwert für ein Verkehrsaufkommen, ein Grenzwert für eine Wartezeit, ein Grenzwert für eine Fahrzeit und ein Grenzwert für eine Zielerreichungszeit vorgesehen. Durch Einhaltung dieser Grenzwerte wird die Förderkapazität der Aufzuganlage 0 weiter erhöht.
-
Neben der von einem Nutzer getätigten Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 wird bei der Bestimmung der Fahrwegoptionen ein von dem Nutzer abgegebener Ruf berücksichtigt. Dabei kann als Rufabgabe das Tätigen eines Außenrufs an der Startposition 5 sowie das Tätigen eines Innenrufs in dem Fahrkorb 1 vorgesehen werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Zielrufeingabe außerhalb des Fahrkorbs 1 vorgesehen. Durch die Berücksichtigung von Zielrufeingaben wird gesteuert, dass Nutzer, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 akzeptieren nicht zusammen mit Nutzern, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 ablehnen, transportiert werden. Somit wird vermieden, dass Aufzugnutzer, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 akzeptieren, durch den Zustieg von Aufzugnutzern, die die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 ablehnen, aufgrund der Meidung von Schachtwechseleinheiten 4 längere Fahrzeiten bis zum Erreichen der Zielposition 6 in Kauf nehmen müssen.
-
In 2 ist schematisch für die in 1 gezeigte Aufzuganlage ein Ausführungsbeispiel zur Tätigung einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 aus einer Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten durch einen Nutzer 8 dargestellt.
-
Vor der Bestimmung des Fahrwegs zum Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 wird der Nutzer 8 dazu aufgefordert, eine Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 zu tätigen, wobei der Nutzer die Vorgabe aus einer Mehrzahl von Auswahlmöglichkeiten auswählen kann.
-
Die vom Nutzer 8 getätigte Vorgabe wird in diesem Ausführungsbeispiel mittels einer in Kommunikationsverbindung 10 mit der Aufzuganlage stehenden Erfassungseinrichtung 11 erfasst. Als Erfassungseinrichtung 11 ist dabei in diesem Ausführungsbeispiel ein im Bereich der Stockwerkhalte, insbesondere im Aufzugsvorraum, bereitgestelltes Terminal 1101 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich ist als Erfassungseinrichtung 11 insbesondere ein mobiles Endgerät 9, vorzugsweise ein Smartphone, welches mit der Aufzuganlage in Kommunikationsverbindung 10 steht, vorgesehen.
-
Durch die Auswahl eines Wechselverbots gibt der Nutzer 8 dem Steuerungssystem 7 vor, bei der Bestimmung des Fahrwegs zum Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6, wie in 1 dargestellt, nur diejenigen Fahrwegoptionen zuzulassen, bei denen keine Schachtwechseleinheit 4 genutzt wird, das heißt, bei denen kein Schachtwechsel mittels einer Schachtwechseleinheit 4 erfolgt. Auf diese Weise kann der Nutzer 8 vorteilhafterweise sicher sein, dass er von der Startposition 5 zu der Zielposition 6 gelangt, ohne dass dabei eine Schachtwechseleinheit 4 der Aufzuganlage genutzt wird. Dies schließt jedoch nicht aus, dass, wenn eine Schachtwechseleinheit 4 ein Exchanger ist, der Exchanger durchfahren wird. Denn ein Durchfahren des Exchangers, ohne dass der Exchanger aktiv wird, ist keine Nutzung einer Schachtwechseleinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung. Die Vorgabe eines Wechselverbots ist insbesondere dann vorgesehen, wenn die Aufzuganlage 0 gemäß einer Grundeinstellung die Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 zulässt.
-
Durch die Auswahl einer Wechselerlaubnis erlaubt der Nutzer 8 dagegen, dass bei der Bestimmung des Fahrwegs zum Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 Fahrwegoptionen zugelassen werden, bei denen mindestens eine Schachtwechseleinheit 4 genutzt wird. Das heißt, dass bei Vorgabe der Wechselerlaubnis für den Fahrkorb 1, in dem der Nutzer 8 transportiert wird, Schachtwechsel erfolgen dürfen. Die Vorgabe einer Wechselerlaubnis ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Aufzuganlage 0 gemäß einer Grundeinstellung die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 nicht zulässt. In diesem Fall können durch die Auswahl der Wechselerlaubnis gegebenenfalls Fahrwegoptionen bestimmt werden, bei denen die Ankunftszeit des Fahrkorbs 1 bei der Zielposition 6, auch time-to-destination (ttd) genannt, verglichen mit den Fahrwegoptionen, bei denen kein Schachtwechsel erlaubt ist, einen geringeren Wert aufweist.
-
Durch die Auswahl einer Wechselvermeidung gibt der Nutzer 8 an, dass er nach Möglichkeit die Nutzung einer Schachtwechseleinheit 4 vermeiden möchte, unter gewissen Umständen aber bereit ist, die Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 zu akzeptieren. Bei der Bestimmung des Fahrwegs wird vorteilhafterweise überprüft, ob durch Nichtnutzung von Schachtwechseln mittels mindestens einer Schachtwechseleinheit 4 wenigstens ein weiterer Ausgangswert eingehalten werden kann. Vorteilhafterweise wird bei Auswahl der Wechselvermeidung nur dann mindestens ein Schachtwechsel durchgeführt wird, wenn ohne einen Schachtwechsel ein vorgegebener weiterer Ausgangswert, wie beispielsweise ein Grenzwert für eine Fahrzeit, nicht eingehalten werden kann.
-
Tätigt der Nutzer 8 nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach Aufforderung eine Vorgabe, so wählt die Steuereinheit 7 der Aufzuganlage 0 in diesem Ausführungsbeispiel automatisch eine Standardvorgabe hinsichtlich der Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit 4.
-
Entsprechend der Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachwechseleinheiten 4, sowie weiterer vorgegebener Werte, wie beispielsweise der Vorgabe eines Grenzwerts für ein Verkehrsaufkommen und/oder für eine Wartezeit und/oder für eine Fahrzeit und/oder für eine Zielerreichungszeit, und unter Berücksichtigung mindestens eines von dem Nutzer 8 abgegebenen Rufs wird mittels des Steuerungssystems 7 aus einer Mehrzahl von Fahrwegoptionen ein Fahrweg für den Transport des Nutzers 8 bestimmt.
-
Ein bestimmter Fahrweg kann einen durchgehenden Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 vorsehen, bei denen kein Schachtwechsel stattfindet oder mindestens einen Schachtwechsel unter Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 stattfindet. Bei einem solchen durchgehenden Transport muss der Nutzer 8 aber nicht den Fahrkorb 1 wechseln, sondern der Transport erfolgt mittels des einen Fahrkorbs 1 von der Startposition 5 bis zu der Zielposition 6. Ebenso ist es möglich, dass ein Fahrweg für einen nicht durchgehenden Transport mindestens eine Zwischenposition 13 zwischen der Startposition 5 und der Zielposition 6 aufweist, wobei mindestens eine Teilstrecke des Fahrwegs mit einem weiteren Fahrkorb 1 und/oder mit einer weiteren Personenfördervorrichtung 14, wie insbesondere mindestens einer Fahrtreppe und/oder mindestens einem Fahrsteig, und/oder durch den Nutzer 8 selbst zurückgelegt werden muss.
-
Mittels einer in 2 beispielhaft gezeigten Identitätserfassungseinheit 12' der Aufzuganlage 0 wird vor dem Bestimmen des Fahrwegs die Identität des Nutzers 8 erfasst. Vorteilhafterweise umfasst die in Kommunikationsverbindung 10 mit der Aufzuganlage 0 stehende Erfassungseinrichtung 11 eine Identitätserfassungseinheit 12', sodass die Erfassung der Identität des Nutzers 8 zusammen mit einer Eingabe eines Rufs und einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 erfolgen kann. Dabei ist in 2 als Erfassungseinrichtung 11 ein im Bereich der Stockwerkhalte bereitgestelltes Terminal 1101 vorgesehen. Optional kann der Nutzer 8 auch ein dazu eingerichtetes mobiles Endgerät 9 nutzen, vorzugsweise ein Smartphone, welches mit der Aufzuganlage 0 in Kommunikationsverbindung 10 steht.
-
Die Identitätserfassungseinheit 12' erfasst in diesem Ausführungsbeispiel die Identität des Nutzers 8, indem die Erfassungseinheit 11 eine ID-Karte des Nutzers 8 ausliest. Hierzu wird eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren eingesetzt, beispielsweise RFID (RFID: radio-frequency identification) oder Nahfeldkommunikation (NFC; NFC: near field communication). In einer in 2 nicht dargestellten Ausgestaltungsvariante erfolgt die Erfassung der Identität des Nutzers 8 mittels einer Gesichtserkennung oder, insbesondere für Sicherheitsbereiche in einem Gebäude, mittels eines Iris-Scanners.
-
Die mittels der Identitätserfassungseinheit 12' ermittelte Identität des Nutzers 8 wird in einem Datensatz hinterlegt und die Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 mit der Identität des Nutzers 8 verknüpft.
-
Dazu ist in diesem Ausführungsbeispiel für einen Nutzer 8 ein Datensatz mit seiner Identität zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 dauerhaft in einer Datenbank hinterlegt. Zur Bestimmung des Fahrwegs wird dieser Datensatz bei der Erfassung der Identität des Nutzers 8 mittels der Erfassungseinheit 11 abgerufen. Die dauerhafte Hinterlegung eines Datensatzes mit einer Identität eines Nutzers 8 zusammen mit einer Vorgabe hinsichtlich einer Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 in einer Datenbank ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Nutzer 8 die Aufzugsanlage 0 häufig nutzt und seine Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 einer festen Auswahlmöglichkeit entspricht oder nur selten geändert wird.
-
Der Nutzer 8 erhält an der Startposition 5, unabhängig davon welcher Fahrweg bestimmt wurde, eine akustische Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs, insbesondere in Form einer Durchsage, und/oder eine Textnachricht mit einer Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs. Eine Übermittlung der Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs an den Nutzer 8 als Textnachricht erfolgt insbesondere per SMS (SMS: short message service), E-Mail oder Kurzmitteilungsdienst. Auf diese Weise erhält der Nutzer 8 die Information entsprechend des bestimmten Fahrwegs vorzugsweise auf ein mobiles Endgerät 9, insbesondere ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Dabei wird die Information bezüglich des bestimmten Fahrwegs vorzugsweise als eine Wegbeschreibung ausgegeben.
-
Die Information umfasst in diesem Ausführungsbeispiel entsprechend dem bestimmten Fahrweg eine Auskunft über die Vorgabe hinsichtlich der Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit 4, die für die Bestimmung des Fahrwegs berücksichtigt wurde. Kann eine durch den Nutzer 8 getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe nicht bereitgestellt werden, oder wirkt sich seine getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe auf die Wartezeit oder die Zielerreichungszeit aus, so wird der Nutzer 8 darüber informiert. Der Fall, dass eine vom Nutzer 8 getätigte Vorgabe oder die mit seiner Identität verknüpfte Vorgabe hinsichtlich der Nutzung der mindestens einen Schachtwechseleinheit 4 nicht bereitgestellt werden kann, tritt beispielsweise ein, wenn es aufgrund eines vorgegebenen Wechselverbots zu einer Nichteinhaltung eines vorgegebenen Werts für einen Ausgangswert aus der Mehrzahl der Ausgangswerte kommt und in Folge dessen die Auswahl des Wechselverbots zu einer Auswahl der Wechselvermeidung geändert wird. Durch die Information, die an den Nutzer 8 in diesem Fall ausgegeben wird, erhält der Nutzer 8 somit die Gelegenheit, sich auf mindestens einen möglichen, ungewollten Schachtwechsel durch Nutzung mindestens einer Schachtwechseleinheit 4 einzustellen. Darüber hinaus erhält der Aufzugnutzer 8 durch die Bereitstellung der Information die Option, sich nach dem Erhalt der Information zu entscheiden, auf anderem Wege zu seiner gewünschten Zielposition 6 zu gelangen, insbesondere indem der Nutzer 8 mindestens eine Treppe und/oder mindestens eine weitere Personenfördervorrichtung 14, wie beispielsweise eine Fahrtreppe nutzt. Vorzugsweise umfasst die an den Nutzer 8 bereitgestellte Information einen Hinweis auf eine solche Option. Weiter vorteilhaft wird dem Nutzer 8 eine Auswahlmöglichkeit angeboten, mittels der an die Aufzugsanlage 0 kommuniziert wird, wenn der Nutzer 8 sich gegen eine Nutzung der Aufzuganlage 0 entscheidet.
-
Sieht ein für den Transport eines Nutzers 8 bestimmter Fahrweg mindestens einen Schachtwechsel vor, so erhält der Nutzer 8 eine Auskunft über die Anzahl der Schachtwechsel, bei denen mindestens eine Schachtwechseleinheit 4 genutzt wird. Auf diese Weise kann sich der Nutzer 8 im Voraus auf den mindestens einen Schachtwechsel unter Nutzung von Schachtwechseleinheiten 4 einstellen.
-
Unter Umständen sieht der bestimmte Fahrweg zum Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 mindestens eine Zwischenposition 13 vor. In diesem Fall erhält der Nutzer 8 eine Angabe der mindestens einen Zwischenposition 13.
-
Entsprechend des bestimmten Fahrwegs gelangt der Nutzer 8 entweder mit einem ersten Fahrkorb 1, einer weiteren Personenfördervorrichtung 14, wie beispielsweise einer Fahrtreppe oder einem Fahrsteig, oder zu Fuß, beispielsweise unter Nutzung einer Treppe, zu der mindestens einen Zwischenposition 13. Ebenso kann der bestimmte Fahrweg vorsehen, dass der Nutzer 8 von der Zwischenposition 13 seinen Fahrweg mit einem zweiten Fahrkorb 1, einer weiteren Personenfördervorrichtung 14 oder zu Fuß fortsetzt.
-
Ist an der mindestens einen Zwischenposition 13 ein Fahrkorbwechsel erforderlich, so erhält der Nutzer 8 eine Angabe des Aufzugsschachts in dem der Fahrweg von der mindestens einen Zwischenposition 13 aus fortgesetzt wird.
-
Sieht ein bestimmter Fahrweg vor, dass der Nutzer 8 zwischen der Startposition 5 und einer Zwischenposition 13, und/oder zwischen zwei Zwischenpositionen 13, und/oder von einer Zwischenposition 13 zur Zielposition 6, mindestens ein anderes Transportmittel 14, insbesondere mindestens eine Fahrtreppe und/oder mindestens einen Fahrsteig nutzt, und/oder mindestens eine Treppe nutzt, so erhält der Nutzer 8 in diesem Fall vorteilhafterweise eine Angabe über die mindestens eine Zwischenposition 13 und darüber, welches mindestens eine andere Transportmittel 14 dem Nutzer 8 jeweils zur Verfügung steht, um zur nächsten Zwischenposition 13 oder zur Zielposition 6 zu gelangen.
-
Sieht der bestimmte Fahrweg vor, dass der Fahrweg von der mindestens einen Zwischenposition 13, zu der der Nutzer 8 über mindestens ein anderes Transportmittel 14 gelangt ist, mit einem Fahrkorb 1 fortgesetzt wird, so erhält der Nutzer 8 vorteilhafterweise eine Angabe des Aufzugsschachts, in dem der Fahrweg von dieser Zwischenposition 13 aus fortgesetzt wird.
-
Vor dem Transport des Nutzers 8 mit einem Fahrkorb 1 der Aufzuganlage 0 wird im Fahrkorb 1 mittels einer sich im Fahrkorb 1 befindlichen Identitätserfassungseinheit 12" überprüft, ob die erfasste Identität mit der Identität des mindestens eines Nutzers 8 in dem Fahrkorb 1 übereinstimmt. Dabei ist es möglich, dass die Identitätserfassungseinheit 12', die die Identität des Nutzers 8 vor dem Bestimmen des Fahrwegs erfasst, und die im Fahrkorb 1 angebrachte Identitätserfassungseinheit 12" die Identität des Nutzers 8 auf unterschiedliche Art und Weise ermittelt.
-
Stimmt die Identität des mindestens einen Nutzers 8 im Fahrkorb 1 mit der Identität aus dem für die Bestimmung des Fahrwegs dieses Fahrkorbs 1 verwendeten Datensatz überein, so wird der Transport des Nutzers 8 entsprechend dem bestimmten Fahrweg ausgeführt. Bei Nicht-Übereinstimmung der Identität des mindestens einen Nutzers 8 im Fahrkorb 1 mit der Identität aus dem für die Bestimmung des Fahrwegs dieses Fahrkorbs 1 verwendeten Datensatz wird der Nutzer 8 des Fahrkorbs 1 diesbezüglich informiert. Vorteilhafterweise erfolgt die Information darüber, ob die Identität des mindestens einen Nutzers 8 des Fahrkorbs 1 mit der für die Bestimmung des Fahrwegs im Datensatz hinterlegten Identität übereinstimmt, mittels eines visuellen und/oder akustischen Signals.
-
Durch die Überprüfung, ob die erfasste Identität mit der Identität des mindestens eines Nutzers 8 in dem Fahrkorb 1 übereinstimmt, wird vorteilhafterweise die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass ein Aufzugnutzer 8 in einen „falschen“ Fahrkorb 1 einsteigt, also einen Fahrkorb 1, der zwar auch an der Startposition 5 hält, aber nicht zur Bedienung des Rufs des Nutzers 8 vorgesehen ist.
-
3 zeigt eine Auswahl von Fahrwegoptionen für den Transport eines Nutzers 8 von einer Startposition 501 zu einer Zielposition 601 unter Nutzung der Aufzugsanlage 0, die in 3 gestrichelt, mit Kreisen und mit Punkten dargestellt sind. Aus diesen Fahrwegoptionen wird mittels des Steuerungssystems 7 der Fahrweg für den Transport eines Nutzers 8 von der Startposition 501 zu der Zielposition 601 unter Nutzung der Aufzugsanlage 0 bestimmt.
-
Unter Berücksichtigung, dass gemäß einer Vorgabe des Steuerungssystems 7 der Wert für die Ankunftszeit bei der Zielposition 601, auch time-to-destination (ttd) genannt, möglichst minimal sein soll, wäre für den Transport des Nutzers 8 von der Startposition 501 zu der Zielposition 601 in diesem Ausführungsbeispiel der gestrichelt dargestellte Fahrweg eine theoretische Option, bei dem der Nutzer 8 von der Startposition 501mit dem Fahrkorb 101 unter Nutzung der Schachtwechseleinheiten 401 und 402 transportiert werden könnte. Die Schachtwechseleinheit 403 dagegen würde lediglich passiert und würde für den Transport des Nutzers 8 von der Startposition 501 zur Zielposition 601 nicht aktiv. Das heißt es läge keine Nutzung der Schachtwechseleinheit 403 im Sinne der vorliegenden Erfindung vor.
-
In dem in 3 dargestellten Beispiel befindet sich allerdings der Fahrkorb 103, der entlang der vertikalen Führungsschiene 201 verfahren wird, in einer Halteposition. Zeitgleich wird der Fahrkorb 102 entlang der vertikalen Führungsschiene 202 von der Startposition 502 zur Zielposition 602 verfahren. Um eine Kollision mit einem der Fahrkörbe 103 und 102 zu vermeiden und unter Berücksichtigung der Fahrtgeschwindigkeit des Fahrkorbs 102, sowie unter Berücksichtigung eines dem Fahrkorb 103 zugewiesenen Rufs, wird daher für den Transport des Nutzers 8 von der Startposition 501 zu der Zielposition 601 die mit Kreisen dargestellte Fahrwegoption, bei der die Schachtwechseleinheiten 403, 404, 405 und 402 genutzt werden, als Fahrweg bestimmt, wenn dem Steuerungssystem 7 eine Wechselerlaubnis vorgegeben wurde.
-
Wenn der Nutzer 8 hingegen die Vorgabe eines Wechselverbots tätigt, so bestimmt das Steuerungssystem 7 aus den Fahrwegoptionen für den Transport des Nutzers 8 von der Startposition 501 zu der Zielposition 601 die in 3 gepunktet dargestellte Fahrwegoption als Fahrweg. Hierbei gelangt der Nutzer 8 zunächst zu Fuß oder mittels einer weiteren Personenfördervorrichtung, welche in 3 nicht explizit dargestellt ist, wie beispielsweise mittels eines Fahrsteigs, zu einer Zwischenposition 13. Von der Zwischenposition 13 wird der Nutzer 8 in diesem Ausführungsbeispiel mittels des Fahrkorbs 104 entlang der vertikalen Führungsschiene 204 durchgehend ohne Nutzung von Schachtwechseleinheiten der Aufzuganlage 0 zur Zielposition 601 transportiert. Dabei passiert der Fahrkorb 104 die Schachtwechseleinheiten 406 und 402, ohne dass die Schachtwechseleinheiten 406 und 402 mit dem darin befindlichen Fahrkorb 104 aktiv werden, sodass keine Nutzung einer der Schachtwechseleinheiten 406, 402 im Sinne der Erfindung für den Transportvorgang erfolgt.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung verschiedener möglicher Fahrwege zum Transport eines Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 mittels einer Aufzugsanlage 0, die mehrere Aufzugsschächte umfasst, in denen mindestens ein Fahrkorb 1 entlang von vertikalen Führungsschienen 2 und horizontalen Führungsschienen 3 verfahren werden kann und mittels mindestens einer Schachtwechseleinheit 4 von einem ersten Aufzugsschacht in einen zweiten Aufzugsschacht gewechselt werden kann.
-
Die in 4 dargestellten Fahrwege weisen gestrichelt dargestellte Strecken und Teilstrecken auf, die mit einem Fahrkorb 1 zurückgelegt werden, durch Kreise dargestellte Teilstrecken innerhalb eines Stockwerks, die vom Nutzer 8 zu Fuß und/oder mittels einer weiteren Personenfördervorrichtung 14, wie beispielsweise eines Fahrsteigs zurückgelegt werden, sowie gepunktet dargestellte Teilstrecken, bei denen das Stockwerk gewechselt wird, die vom Nutzer 8 mittels einer Treppe und/oder einer weiteren Personenfördervorrichtung 14, wie beispielsweise eine Fahrtreppe und/oder Fahrsteigs zurückgelegt werden.
-
Ein zum Transport eines Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 bestimmter Fahrweg kann einen durchgehenden Transport des Nutzers 8 vorsehen, bei dem der Nutzer 8 durchgehend in einem Fahrkorb 1 von der Startposition 5 bis zur Zielposition 6 transportiert wird. Dabei kann der Fahrkorb 1 auf direktem Weg, ohne Schachtwechsel innerhalb eines ersten Aufzugschachts verfahren werden, wie das Beispiel des Fahrwegs von der Startposition 510 zur Zielposition 610 mittels des Fahrkorbs 110 zeigt.
-
Ebenso kann ein Fahrweg einen durchgehenden Transport eines Nutzers 8 mit mindestens einem Schachtwechsel mittels mindestens einer Schachtwechseleinheit 4 vorsehen, bei dem der Fahrkorb 1 von einem ersten Aufzugschacht in einen zweiten Aufzugschacht gewechselt wird. Im dargestellten Beispiel wird der Fahrkorb 105 von der Startposition 505 zur Zielposition 605 verfahren, wobei der Fahrkorb 105 mittels Schachtwechseleinheiten 4 von einem ersten Aufzugschacht in einen zweiten Aufzugschacht und auf dem weiteren Fahrweg in den ersten Aufzugschacht zurück gewechselt wird. In einem weiteren Beispiel wird ein Fahrkorb 106 mittels Schachtwechseleinheiten 4 von einem ersten Aufzugschacht zu einem zweiten Aufzugschacht gewechselt, wobei der Fahrkorb 106 von der Startposition 506 in einem ersten Gebäudeteil 15 zur Zielposition 606 in einem zweiten Gebäudeteil 17 verfahren wird, und wobei der Fahrkorb 106 einen Zwischenbau 16 des Gebäudes passiert. Mittels der Schachtwechseleinheiten 4 wird die Fahrtrichtung des Fahrkorbs 106 von einer vertikalen Fahrtrichtung in eine horizontale Fahrtrichtung und anschließend nach Passieren des Zwischenbaus 16 von der horizontalen Fahrtrichtung wieder in eine vertikale Fahrtrichtung gewechselt.
-
Ein zum Transport eines Nutzers 8 von einer Startposition 5 zu einer Zielposition 6 bestimmter Fahrweg kann aber auch mindestens eine Zwischenposition 13 aufweisen.
-
Beispielsweise sieht ein bestimmter Fahrweg für den Transport des Nutzers 8 von einer Startposition 508 zu einer Zielposition 608 vor, dass der Nutzer 8 von der Startposition 508 zunächst mittels einer Treppe und/oder einer weiteren Personenfördervorrichtung 14 wie beispielsweise eine Fahrtreppe und/oder Fahrsteigs zu einer Zwischenposition 1308 gelangt, an der der Nutzer 8 in einen Fahrkorb 108 wechselt, mit dem er zur Zielposition 608 transportiert wird.
-
In einem weiteren Beispiel sieht der für den Transport des Nutzers 8 bestimmte Fahrweg an einer Zwischenposition 13 einen Fahrkorbwechsel vor, das heißt, dass der Nutzer von einer Startposition 509 mit einem ersten Fahrkorb 109 zu einer Zwischenposition 1309 transportiert wird, an der der Nutzer 8 in einen zweiten Fahrkorb 109' bzw. 109" steigt, in dem der Fahrweg bis zur Zielposition 609 bzw. 609' fortgesetzt wird. Im dargestellten Beispiel wird der erste Fahrkorb 109 in einem ersten Aufzugschacht verfahren und der zweite Fahrkorb 109' in einem zweiten Aufzugschacht verfahren, wobei der erste und der zweite Aufzugschacht räumlich voneinander getrennt sind, beispielsweise durch einen Flur, sodass der Nutzer 8 für den Fahrkorbwechsel eine Strecke zu Fuß und/oder mit einem Fahrsteig zurücklegen muss. Ebenso ist es aber möglich, dass der Fahrweg vorsieht, dass der erste Fahrkorb 109 und der zweite Fahrkorb 109", in den der Nutzer an der Zwischenstation 1309 wechselt, um zur Zielposition 609' zu gelangen, im selben Aufzugschacht verfahren werden, sodass kein Schachtwechsel nötig ist.
-
Weiter ist in 4 beispielhaft ein Fahrweg von der Startposition 507 zur Zielposition 607 dargestellt, der mehrere Zwischenpositionen 13 vorsieht. Dabei wird der Nutzer 8 von der Startposition 507 mit dem ersten Fahrkorb 107 zur ersten Zwischenposition 1307 transportiert. Mittels einer Treppe und/oder einer weiteren Personenfördervorrichtung 1407 gelangt der Nutzer 8 zur zweiten Zwischenposition 1307', von der aus der Nutzer 8 mit dem zweiten Fahrkorb 107' zur Zielposition 607 transportiert wird. Dabei sieht der bestimmte Fahrweg aufgrund einer räumlichen Trennung des jeweiligen Aufzugschachts zur Treppe und/oder weiteren Personenfördervorrichtung 1407 einen Fußweg und/oder eine Nutzung mindestens eines Fahrsteigs vor.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014117373 A1 [0004]
- JP 06048672 A [0010]