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Die vorliegende Erfindung betrifft eine kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung für ein mehrstöckiges Fahrzeug. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung für ein mehrstöckiges Luft- oder Raumfahrzeug sowie ein mehrstöckiges Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung.
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Obwohl in vielfältigen Anwendungen einsetzbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf Passagierflugzeuge näher erläutert. Die beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen können jedoch ebenso in unterschiedlichen Fahrzeugen und in allen Bereichen der Transportindustrie, beispielsweise für Straßenfahrzeuge, für Schienenfahrzeuge, für Luftfahrzeuge oder für Wasserfahrzeuge eingesetzt werden.
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Der Rumpf eines typischen Passagierflugzeugs umfasst ein oder zwei Passagierdecks in einem oberen Bereich sowie ein darunter befindliches Frachtdeck. Um die Nachhaltigkeit und die Ökonomie von Passagierflugzeugen weiter zu verbessern, wird mitunter darüber nachgedacht, zusätzliche Passagiersitze in den unteren Rumpfbereichen vorzusehen, welche bisher meist ausschließlich der Unterbringung der Frachtgüter vorbehalten waren. Je nach Einsatzzweck und Flugroute kann es hierzu mitunter vorteilhaft sein, wenn ein derartiges Unterdeck flexibel und schnell von einem reinen Frachtdeck zu einem kombinierten Fracht-Passagier-Deck und/oder zu einem reinen Passagierdeck umgestaltet werden kann. Beispielsweise kann das Unterdeck eines Flugzeugs für einen bestimmten Flug als Passagierdeck benötigt werden, da vornehmlich Passagiere mit leichtem Gepäck, insbesondere Handgepäck, transportiert werden sollen. Für einen anderen Flug desselben Flugzeugs kann es nun zweckmäßig sein, das Unterdeck als reines Frachtdeck zu verwenden.
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Um den Passagieren den Zugang von einem unteren Passagierdeck zu einem oberen Passagierdeck zu ermöglichen, kann ein Treppenaufgang bereitgestellt werden, welcher sich im Bedarfsfall problemlos und schnell zuschalten lässt. Beispielsweise beschreiben die Druckschriften
DE 42 23 320 C1 ,
US 8,925,686 B2 ,
US 2012/0193472 A1 und
US 6,659,225 B2 unterschiedliche Lösungen, um eine Treppenverbindung zwischen einem Ober- und einem Unterdeck zu schaffen, welche sich gegebenenfalls schnell wegklappen oder anderweitig verstauen lässt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lösungen für eine möglichst flexible und platzsparende Integration einer Treppe in ein mehrstöckiges Fahrzeug zu finden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein mehrstöckiges Luft- oder Raumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
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Demgemäß ist eine kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung für ein mehrstöckiges Fahrzeug, insbesondere ein mehrstöckiges Luft- oder Raumfahrzeug, vorgesehen. Die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung umfasst einen faltbaren Passagiersitz; eine Treppe, welche dazu ausgebildet ist, ein Oberdeck mit einem Unterdeck über eine Treppenluke zu verbinden; und zumindest eine Bodenklappe, welche zwischen einer Gebrauchsposition der Treppe bei geöffneter Treppenluke und einer Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes bei geschlossener Treppenluke beweglich ausgebildet ist, wobei die zumindest eine Bodenklappe in der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes zumindest einen Teilbereich der Treppenluke verschließt und wobei die Bodenklappe mit einer Sitzbefestigung ausgebildet ist, an welcher der faltbare Passagiersitz befestigt ist.
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Weiterhin ist ein mehrstöckiges Luft- oder Raumfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung vorgesehen.
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Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, eine oder mehrere Bodenklappen einer Treppenluke als Fußbodenplatten mit entsprechenden Mitteln zur Sitzbefestigung auszubilden. Derart können ein oder mehrere faltbare bzw. klappbare Passagiersitze auf der Bodenklappe befestigt werden, welche ausgefaltet bzw. ausgeklappt werden können, sofern die Treppenluke mittels der Bodenklappe geschlossen ist. Beispielsweise kann die Bodenklappe wie ein üblicher Kabinenboden mit Befestigungsschienen oder dergleichen als Befestigungsmittel ausgebildet sein. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung lassen sich unterschiedliche Konfigurationen in besonders flexibler und dennoch platzsparender Weise umsetzen. Sofern das Unterdeck nicht als Passagierdeck benötigt wird und/oder eine Treppenverbindung zwischen dem Oberdeck und dem Unterdeck nicht gewünscht ist, kann die Treppenluke mittels der zumindest einen Bodenklappe geschlossen werden. Im Gegensatz zu einer Variante mit einem fest installierten Treppenhaus können nun die Faltsitze bzw. Klappsitze über der Treppenluke ausgefaltet und benutzt werden. Sofern eine Treppe benötigt wird, z.B. weil das Unterdeck als Passagierkabine genutzt werden soll, so können die Passagiersitze eingefaltet bzw. eingeklappt werden, die Treppenluke geöffnet und die Bodenklappe aufgeklappt werden. Grundsätzlich sind hierbei unterschiedliche Varianten vorgesehen. Beispielsweise kann eine Treppe fest unterhalb der Treppenluke montiert sein. Sobald die Treppenluke geöffnet ist, kann diese unmittelbar benutzt werden. Alternativ kann die Treppe ebenso zur lösbaren Montage an der Treppenluke ausgebildet sein und lediglich dann aufgestellt werden, wenn diese auch benötigt wird. In weiteren Varianten kann die Treppe als Klapptreppe oder dergleichen ähnlich zu einer Bodentreppe einer Dachluke ausgebildet sein, welche sich bei Bedarf von der Treppenluke in das Unterdeck hinein ausfahren lässt. Hierzu kann die Treppe beispielsweise fest an die Bodenklappe gekoppelt und/oder in diese integriert sein. Die zumindest eine Bodenklappe kann die Treppenluke vollständig oder lediglich teilweise verschließen. In letzterem Fall können beispielsweise zusätzliche Elemente vorgesehen sein, um die Treppenluke je nach Anwendung gegebenenfalls vollständig zu verschließen, z.B. weitere Klappen etc.
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Faltbare Passagiersitze im Sinne der Erfindung umfassen ein- und ausfaltbare Passagiersitze, Klappsitze und ähnliche Passagiersitze, welche in der üblichen Art und Weise an Sitzschienen und derartigen Sitzbefestigungen befestigt werden können und gleichzeitig platzsparend verstaubar sind, indem diese auf die entsprechende Unterlage gefaltet und/oder geklappt werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine Bodenklappe an einer Querseite oder einer Längsseite der Treppenluke angelenkt sein. Eine Querseite bzw. Längsseite der Treppenluke kann hierbei bezogen auf eine Längsrichtung des Fahrzeugs, z.B. eines Längsachse eines Luftfahrzeugs, definiert werden. Beispielsweise kann die Bodenklappe über ein oder mehrere Scharniere oder dergleichen an einer vorderen oder hinteren Querseite der Treppenluke bezogen auf eine Längsrichtung des Fahrzeugs angelenkt sein, sodass die Bodenklappe in die Treppenluke hinein und aus der Treppenluke heraus geschwenkt werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine Bodenklappe derart an die Treppenluke angelengt sein, dass die zumindest eine Bodenklappe von der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes zu der Gebrauchsposition der Treppe in das Oberdeck oder das Unterdeck verschwenkbar ist. Beispielsweise kann die Bodenklappe über ein Drehgelenk, ein Dreh-Schwenkgelenk oder ein Dreh-Kippgelenk an die Treppenluke angelenkt sein. Ein derartiges Dreh-Schwenkgelenk bzw. Dreh-Kippgelenk kann voneinander unabhängige Rotations- und Schwenkfreiheitsgrade aufweisen. Beispielsweise kann ein derartiges Dreh-Schwenkgelenk einen Rotationsfreiheitsgrad um eine feste Rotationsachse und einen Schwenk- bzw. Kippfreiheitsgrad um eine Schwenkachse bereitstellen, welche senkrecht zu dieser Rotationsachse ausgerichtet ist.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine Bodenklappe mit Laufschienen ausgebildet sein, sodass die zumindest eine Bodenklappe von der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes zu der Gebrauchsposition der Treppe in das Oberdeck oder das Unterdeck schiebbar ist. Beispielsweise können die Laufschienen an einer Decke des Unterdecks angrenzend zu der Treppenluke montiert sein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine Bodenklappe in der Gebrauchsposition der Treppe ein Geländer und/oder eine Seitenwand der Treppe bilden. In dieser vorteilhaften Weiterbildung kann die Bodenklappe beispielsweise derart an die Treppenluke angelenkt sein, dass sie in das Unterdeck oder das Oberdeck verschwenkt werden kann, wobei sie in ihrer Endposition eine Treppenwand und/oder ein Treppengeländer der Treppe bildet.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine Bodenklappe in der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes eine Druckbarriere einer Passagierkabine bilden. Beispielsweise kann das Unterdeck in dieser Weiterbildung als Frachtdeck genutzt werden, wobei die Bodenklappe sämtliche Anforderungen an die Druckdichtigkeit zwischen einer Passagierkabine und einem Frachtraum erfüllt. Hierzu kann die Bodenklappe mit entsprechenden seitlichen Dichtungen etc. versehen sein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Sitzbefestigung mit einer Sitzschiene zur Befestigung des faltbaren Passagiersitzes ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Sitzbefestigung eine oder mehrere standardisierter Sitzschienen aus Metall und/oder faserverstärktem Kunststoff aufweisen, über welche faltbare Passagiersitze in der üblichen Art und Weise an die Bodenklappe montiert werden können. Die Bodenklappe kann in dieser Weiterbildung ähnlich zu einem üblichen Fahrzeugfußboden ausgebildet sein, d.h. diese kann mehrere Fußbodenpaneele mit dazwischenliegenden Sitzschienen umfassen.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Sitzbefestigung zur Befestigung einer Mehrzahl von faltbaren Passagiersitzen ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Bodenklappe derart dimensioniert sein, dass zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun oder mehr faltbare Passagiersitze an dieser befestigt werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Treppe zur wiederholt lösbaren Befestigung an der Treppenluke ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Treppe über geeignete lösbare Haltevorrichtungen, Schraubverbindungen und/oder Schnellverschlüsse, wie Steck-, Schnapp- oder Klickverbindungen usw., an der Treppenluke montiert werden. In dieser Weiterbildung kann die Treppe somit leicht auf- und abgebaut werden, um die Sitz-Treppen-Anordnung für entsprechende Anwendungen zu konfigurieren. Alternativ kann die Treppe ebenso fest mit der Treppenluke und/oder mit dem umliegenden Kabinenboden verbunden sein, z.B. über eine Nietverbindung.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Treppe als Klapptreppe und/oder mit einklappbaren Treppenstufen ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Treppe ähnlich einer Bodentreppe einer Dachluke mit mehreren gegeneinander verschiebbaren bzw. klappbaren Treppenelementen ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können einklappbare Treppenstufen vorgesehen sein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Treppe in die zumindest eine Bodenklappe integriert sein. In einem konkreten Beispiel kann die Bodenklappe auf einer Seite mit ausklappbaren Treppenstufen und auf einer gegenüberliegenden Seite mit einer Sitzbefestigung wie einer oder mehrerer Sitzschienen ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Bodenklappe entsprechend dimensioniert sein, dass diese in die Treppenluke einsetzbar ist und diese dabei teilweise oder vollständig verschließt. Um die Treppenluke zu öffnen, kann die Bodenklappe aus der Treppenluke gehoben werden, um 180 ° gedreht werden und mit einem Ende bzw. einer Seite an einer Querseite oder einer Längsseite der Treppenluke befestigt werden, z.B. über speziell dafür vorgesehene Haltevorrichtungen oder dergleichen. Das gegenüberliegenden Ende bzw. die gegenüberliegende Seite der Bodenklappe kann nun auf einen Kabinenboden des Unterdecks aufgesetzt werden. Sobald die Treppenstufen ausgeklappt sind, kann die Treppe von Passagieren und/oder Flugpersonal benutzt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung zumindest zwei Bodenklappen und einen beweglichen Querträger aufweisen. Der bewegliche Querträger kann derart über die Treppenluke hinweg ausfahrbar sein, dass die zumindest zwei Bodenklappen in der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes jeweils einseitig auf dem beweglichen Querträger aufliegen. Der Querträger dient in dieser Weiterbildung somit als Träger für die zwei oder mehr Bodenklappen. Beispielsweise kann der bewegliche Querträger aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, z.B. kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK), gefertigt sein. Für die Benutzung der Treppe kann der bewegliche Querträger in eine dafür vorgesehene Aufnahme in dem Fußboden des Oberdecks eingeschoben werden. Um die Bodenklappen in die Gebrauchsposition des oder der faltbaren Passagiersitze zu bringen, kann der bewegliche Querträger entsprechend aus dem Fußboden ausgefahren werden und in einer weiteren Aufnahme eingerastet oder anderweitig befestigt werden, z.B. über eine Schraubverbindung. Anschließen können die Bodenklappen auf den Querträger geklappt werden. Prinzipiell kann es vorgesehen sein, dass die Bodenklappen zusätzlich über (wiederholt) lösbare Verbindungen an den Querträger montiert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung als Treppenhaus ausgebildet sein. Beispielsweise können eine oder mehrere Bodenklappen vorgehsehen sein, welche in dem Gebrauchszustand der Treppe jeweils Seitenwände und/oder Seitengeländer der Treppe und letztendlich des Treppenhauses bilden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung weiterhin eine bewegliche Trennwand aufweisen. Die bewegliche Trennwand kann zwischen dem Oberdeck und dem Unterdeck verschiebbar ausgebildet sein. Die bewegliche Trennwand kann hierbei in der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes eine Druckbarriere einer Passagierkabine bilden. Alternativ oder zusätzlich kann die bewegliche Trennwand hierbei in der Gebrauchsposition der Treppe zumindest eines von Geländer und Seitenwand der Treppe bilden. Die Trennwand kombinierte somit vorteilhafterweise unterschiedliche Funktionen in Form einer einzelnen strukturellen Wand.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1a-d schematische Perspektivansichten einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung in unterschiedlichen Montagezuständen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2a-b schematische Schnittansichten der kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung aus 1a-d in unterschiedlichen Montagezuständen;
- 3 schematische Schnittansicht einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- 4 schematische Schnittansicht einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- 5 schematische Schnittansicht einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- 6a-b schematische Schnittansichten einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- 7 schematische Perspektivansicht einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
- 8 schematische Seitenansicht eines Luftfahrzeugs mit einer der kombinierten Sitz-Treppen-Anordnungen aus 1-7.
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Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1a-d zeigen schematische Perspektivansichten einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung 10 in unterschiedlichen Montagezuständen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung 10 kann beispielsweise in dem in 8 gezeigten mehrstöckigen Luftfahrzeug 100 vorgesehen sein. Das dargestellte Luftfahrzeug 100 kann beispielsweise ein Passagierflugzeug, z.B. ein Großraumflugzeug, sein, welches einen Rumpf mit einem Oberdeck 11 aufweist. Das Luftfahrzeug 100 umfasst unterhalb des Oberdecks 11 ferner ein Unterdeck 12, welches als Frachtdeck, als Passagierdeck und/oder als kombiniertes Fracht-Passagierdeck genutzt werden kann. In diesem Beispiel kann sich das Oberdeck 11 über die gesamte Längserstreckung des Rumpfs ausdehnen. Das Unterdeck 12 hingegen kann beispielsweise in Abschnitte unterteilt sein, z.B. ein Frachtdeckabschnitt und ein Passagierdeckabschnitt. Die Passagierdecks sind hierbei Teil einer druckdichten Passagierkabine 101. Die gezeigte Ausführung des Luftfahrzeugs 100 ist rein beispielhaft zu verstehen. Ebenso können beispielsweise weitere Passagierdecks vorgesehen sein, z.B. zwei obere Passagierdecks. Ferner kann das Luftfahrzeug 100 als Schmalrumpfflugzeug oder allgemeines Passagierflugzeug ausgebildet sein.
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Die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung 10 umfasst eine Treppe 2, welche dazu ausgebildet ist, das Oberdeck 11 mit dem Unterdeck 12 über eine Treppenluke 3 zu verbinden. 1a zeigt hierzu einen Montagezustand der kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung 10, in welchem die Treppe 2 über ein Gelenk 15 an einer Querseite 6 der Treppenluke 3 angelenkt ist, z.B. über ein Drehgelenk, ein Dreh-Schwenkgelenk oder ein Dreh-Kippgelenk oder ähnlich. Die Treppe 2 steht hierbei mit einem Ende auf einem Fußboden des Unterdecks 12 auf (nicht eingezeichnet), sodass Personen über die Treppe 2 zwischen dem Oberdeck 11 und dem Unterdeck 12 hin- und herwechseln können. Die Treppe 2 weist hierzu eine Vielzahl von Treppenstufen 9 auf, welche in die Treppe 2 einklappbar sind.
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Die Treppe 2 ist in der gezeigten Ausführungsform der kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung 10 in eine Bodenklappe 4 integriert, welche zwischen einer Gebrauchsposition der Treppe 2 bei geöffneter Treppenluke 3 und einer Gebrauchsposition von faltbaren Passagiersitzen 1 bei geschlossener Treppenluke 3 beweglich ausgebildet ist. Die 1b-d zeigen hierzu jeweils einzelne Montageschritte während dem Wechsel von der Gebrauchsposition der Treppe 2 zu der Gebrauchsposition der faltbaren Passagiersitze 1. Zunächst werden die Treppenstufen 9 eingeklappt. Danach wird die Bodenklappe 4 abgehoben und um 180 ° um ihre Längsachse gedreht, wie in 1b zu sehen ist. Als nächstes wird die Bodenklappe 4 in 1c in die Treppenluke 3 eingesetzt, wobei die Bodenklappe 4 derart ausgebildet und dimensioniert ist, dass sie die Treppenluke 3 vollständig verschließt. Ferner zeigt 1c, dass die Bodenklappe 4 als Fußbodenplatte mit einer Sitzbefestigung 5 in Form zweier Sitzschienen zur Befestigung von faltbaren Passagiersitzen 1 ausgebildet ist. Rein beispielhaft sind in 1c und d zwei faltbare Passagiersitze 1 in der üblichen Art und Weise über die Sitzschienen an der Bodenplatte 4 befestigt. Diese werden in 1c nach dem Einsetzen der Bodenklappe 4 in die Treppenluke 3 ausgefaltet bzw. ausgeklappt und stehen im Anschluss in 1d zur Benutzung bereit. In diesem Beispiel ist die Bodenklappe 4 somit auf einer Treppenseite 4a mit ausklappbaren Treppenstufen 9 und auf einer gegenüberliegenden Sitzseite 4b mit einer Sitzbefestigung 5 ausgebildet.
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Diese integrierte Variante einer Treppen-Bodenklappe bietet den Vorteil, dass das Unterdeck 12 des Luftfahrzeugs 100 jederzeit schnell und effizient umkonfiguriert werden kann. Sofern das Unterdeck 12 als Frachtdeck genutzt werden soll und/oder keine Treppe zwischen dem Oberdeck 11 und dem Unterdeck 12 gewünscht ist, kann die Treppe 2 entsprechend 1d abgebaut werden. Die von der Treppenluke 3 eingenommene Fläche kann nun für die Unterbringung mehrerer faltbarer Passagiersitze 1 genutzt werden (vgl. 1d). In dieser Ausgestaltung kann die Bodenklappe 4 beispielsweise dazu ausgebildet sein, das Oberdeck 11 druckdicht gegenüber dem Unterdeck 12 abzuschließen. Anders formuliert, bildet die Bodenklappe 4 in dieser Ausgestaltung eine Druckbarriere der Passagierkabine 101. Eine derartige Anordnung wird in einer beispielhaften Schnittansicht in 2a gezeigt. Das Unterdeck 12 ist druckdicht von der Passagierkabine 101 des Oberdecks 11 abgeschlossen und dient der Unterbringung einer Vielzahl von Containern 16 oder anderen Frachtgütern.
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Andererseits kann die Treppe 2 jederzeit wieder aufgebaut werden, wenn das Unterdeck 12 als Passagierdeck genutzt werden soll bzw. wenn ein Treppenüberhang zwischen dem Oberdeck 11 und dem Unterdeck 12 gewünscht ist. Beispielsweise kann ein Luftfahrzeug 100 mit nur einem regulären Passagierdeck auf diese Weise zu einem doppelstöckigen Luftfahrzeug 100 mit einer Passagierkabine 101 umgewandelt werden, welche sich über ein Oberdeck 11 und ein Unterdeck 12 bzw. zumindest einen Abschnitt eines Unterdecks 12 erstreckt. Eine derartige Anordnung wird in einer beispielhaften Schnittansicht in 2b gezeigt. Hierzu sind lediglich die faltbaren Passagiersitze 1 auf der Bodenklappe 4 zu verstauen, indem diese eingefaltet werden. Danach kann die Bodenklappe 4 entsprechend zu 1b gedreht werden und an eine Querseite 6 der Treppenluke 3 angelenkt werden. Die eingefalteten Passagiersitze 1 sind der Übersichtlichkeit halber in 2b sowie den folgenden Figuren nicht eingezeichnet.
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3-6b zeigen schematische Schnittansichten von kombinierten Sitz-Treppen-Anordnungen 10 gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung. Anders als in der Ausführungsform der 1a-d können die Treppe 2 und die Bodenklappe 4 hier separate Bauteile darstellen. Beispielsweise kann die Treppe 2 in diesen Ausführungen fest an einer Querseite oder Längsseite der Treppenluke 3 montiert sein und derart angeordnet und/oder ausgebildet sein, dass die Bodenklappe 4 an der Treppe 2 vorbei bewegt werden kann, um die Treppenluke 3 zu öffnen. Alternativ kann die Treppe 2 jedoch ebenso (wiederholt) lösbar an der Treppenluke 3 montiert sein. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Treppe 2 entfernt wird, wenn die Treppenluke 3 geöffnet wird und die Bodenklappe 4 in die Gebrauchsposition der faltbaren Passagiersitze 1 gebracht wird. In weiteren hier nicht dargestellten Ausführungen kann die Treppe 2 beispielsweise in Form einer Klapptreppe oder dergleichen bereitgestellt sein, welche sich ähnlich wie eine Bodentreppe einer Dachluke aus- und einfahren lässt. In entsprechender Analogie kann die Bodenklappe 4 wie eine Dachklappe an die Treppe 2 gekoppelt sein, sodass die beiden Komponenten im Zusammenspiel geöffnet und geschlossen bzw. ausgefahren und eingefahren werden können.
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In den Ausführungen der 3-6b ist die Bodenklappe 4 auf unterschiedliche Art und Weise an die jeweilige Treppenluke 3 angelenkt. 3 zeigt eine Ausführung, bei der die Bodenklappe 4 über zwei Gelenke 15, z.B. Scharniere, an einer Längsseite 7 der Treppenluke 3 derart angebunden ist, dass die Bodenklappe 4 von der Gebrauchsposition des faltbaren Passagiersitzes 1 zu der Gebrauchsposition der Treppe 3 in das Unterdeck 12 und zurück verschwenkbar ist. Alternativ zeigt 4 eine Ausführung, bei der die Bodenklappe 4 über ein Gelenk 15 wie ein Scharnier oder dergleichen an einer Querseite der Treppenluke 3 angebunden ist und entsprechend über dieses Gelenk 15 zwischen dem Unterdeck 12 und der Treppenluke 3 hin und her bewegt werden kann. Eine weitere alternative Ausführung zeigt 5. Bei dieser Ausführung ist die Bodenklappe 4 mit Laufschienen 8 ausgebildet, über welche die Bodenklappe 4 von der Treppenluke 3 in das Unterdeck 12 entlang einer Decke des Unterdecks 12 schiebbar ist. 6a zeigt schließlich eine zu 3 leicht abgewandelte Variante, bei welcher die Bodenklappe 4 zwar ebenso über zwei Gelenke 15 an einer Längsseite 7 der Treppenluke 3 angelenkt ist. Allerdings befinden sich die Drehpunkte der Scharniere 15 in einem unteren Bereich der Bodenklappe 4, sodass diese anders als jene in 3 in das Oberdeck verschwenkt werden kann. 6b zeigt dieselbe Ausführung in einer Schnittansicht quer zu der Längsachse des Luftfahrzeugs 100.
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7 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer kombinierten Sitz-Treppen-Anordnung 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. In dieser beispielhaften Ausführung ist die Sitz-Treppen-Anordnung 10 als Treppenhaus ausgebildet, welches ein Oberdeck 11 mit einem Unterdeck 12 verbindet. Die kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung 10 umfasst in dieser Variante zwei Bodenklappen 4 sowie eine beweglichen Querträger 13. Der bewegliche Querträger 13 ist aus dem Kabinenboden 102 ausfahrbar und kann über die Treppenluke 3 hinweg in eine Querträgeraufnahme 17 an einer Rumpfaußenseite eingerastet werden. Anschließend können die beiden Bodenklappen 4 in die Treppenluke 3 eingeklappt werden, sodass diese jeweils einseitig auf dem beweglichen Querträger 13 aufliegen. Die beiden Bodenklappen 4 sind in dieser Ausführung in gewisser Analogie zu zwei Flügeln einer Falltür oder dergleichen ausgebildet. Ebenso wie in den Ausführungen der 1-6b sind auch diese beiden Bodenklappen 4 mit einer Sitzbefestigung 5 in Form einer oder mehrerer Sitzschienen ausgebildet, über welche faltbare Passagiersitze 1 auf den zugeklappten Bodenklappen 4 montiert werden können (hier nicht abgebildet). Die an den Bodenklappen 4 befestigten faltbaren Passagiersitze 1 können nach dem Einklappen der Bodenklappen 4 ausgefaltet bzw. ausgeklappt werden.
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Die Sitz-Treppen-Anordnung 10 der 7 umfasst ferner eine bewegliche Trennwand 14, welche zwischen dem Oberdeck 11 und dem Unterdeck 12 verschiebbar ausgebildet ist. In der Gebrauchsposition der Treppe 2 bildet die Trennwand 14 ebenso wie die Bodenklappen 4 ein Geländer bzw. eine Seitenwand der Treppe. Die bewegliche Trennwand 14 ist jedoch im Unterschied zu den Bodenklappen 4 dazu ausgebildet, senkrecht in den Kabinenboden 102 hinein geschoben zu werden. Die bewegliche Trennwand 14 ist hierbei derart angeordnet und ausgebildet, dass in diesem Fall eine Druckbarriere zwischen der Passagierkabine 102, d.h. dem Oberdeck 11, und dem Unterdeck 12 geschaffen wird.
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Auch in dieser Ausführungsform wird somit eine kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung 10 bereitgestellt, welche eine Reduktion in der Anzahl der nutzbaren faltbaren Passagiersitze 1 umgeht, indem die Fläche des Treppenaufgangs bzw. Treppenhauses vollständig für die Unterbringung von faltbaren Passagiersitzen 1 genutzt wird, im Fall dass ein Unterdeck 12 nicht als Passagierdeck genutzt wird.
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In der vorangegangenen detaillierten Beschreibung sind verschiedene Merkmale zur Verbesserung der Stringenz der Darstellung in einem oder mehreren Beispielen zusammengefasst worden. Es sollte dabei jedoch klar sein, dass die obige Beschreibung lediglich illustrativer, keinesfalls jedoch beschränkender Natur ist. Sie dient der Abdeckung aller Alternativen, Modifikationen und Äquivalente der verschiedenen Merkmale und Ausführungsbeispiele. Viele andere Beispiele werden dem Fachmann aufgrund seiner fachlichen Kenntnisse in Anbetracht der obigen Beschreibung sofort und unmittelbar klar sein.
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Die Ausführungsbeispiele wurden ausgewählt und beschrieben, um die der Erfindung zugrundeliegenden Prinzipien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis bestmöglich darstellen zu können. Dadurch können Fachleute die Erfindung und ihre verschiedenen Ausführungsbeispiele in Bezug auf den beabsichtigten Einsatzzweck optimal modifizieren und nutzen. In den Ansprüchen sowie der Beschreibung werden die Begriffe „beinhaltend“ und „aufweisend“ als neutralsprachliche Begrifflichkeiten für die entsprechenden Begriffe „umfassend“ verwendet. Weiterhin soll eine Verwendung der Begriffe „ein“, „einer“ und „eine“ eine Mehrzahl derartig beschriebener Merkmale und Komponenten nicht grundsätzlich ausschließen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- faltbarer Passagiersitz
- 2
- Treppe
- 3
- Treppenluke
- 4
- Bodenklappe
- 4a
- Treppenseite
- 4b
- Sitzseite
- 5
- Sitzbefestigung
- 6
- Querseite
- 7
- Längsseite
- 8
- Laufschiene
- 9
- Treppenstufe
- 10
- Kombinierte Sitz-Treppen-Anordnung
- 11
- Oberdeck
- 12
- Unterdeck
- 13
- beweglicher Querträger
- 14
- bewegliche Trennwand
- 15
- Gelenk
- 16
- Container
- 17
- Querträgeraufnahme
- 100
- Luftfahrzeug
- 101
- Passagierkabine
- 102
- Kabinenboden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4223320 C1 [0004]
- US 8925686 B2 [0004]
- US 2012/0193472 A1 [0004]
- US 6659225 B2 [0004]