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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Medium, insbesondere ein plattenförmiges Medium z.B. Papier, Pappe, Sandwichplatte, Schichtholz, Furnier oder dergleichen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Entgegennahme eines von einer Bearbeitungsmaschine in einer Transportrichtung ausgegebenen Mediums mit einer solchen Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 17.
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Haltevorrichtungen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen vorbekannt und dienen der Förderung bzw. dem Transport von Gegenständen entlang eines vorgegebenen Transportweges in einer Transportrichtung. Insbesondere bei dem Transport von plattenförmigen Medien, insbesondere einem dünnwandigen plattenförmigen Medium wie beispielsweise Papier, Pappe, Sandwichplatte, Schichtholz oder dergleichen ist die Wahrung der Ausrichtung des Mediums von besonderer Bedeutung, da die Ausrichtung des Mediums für die Qualität des aus dem plattenförmigen Medium erzeugten Produktes mit einer mit der Haltevorrichtung zusammenwirkenden Bearbeitungsmaschine von größter Bedeutung ist.
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Bearbeitungsmaschinen können auf beliebige Art und Weise aus dem Medium ein Produkt oder Zwischenprodukt erzeugen. Die Bearbeitungsmaschinen können beispielsweise das Medium schneiden, stanzen, bedrucken, beschichten oder auf sonstige Weise bearbeiten. Die Bearbeitungsmaschine gibt prozessbedingt einen Vorschub vor, welcher an der Schnittstelle zu der Bearbeitungsmaschine von der Haltevorrichtung übernommen werden muss, ohne dass die Haltevorrichtung Einfluss auf den Vorschub der Bearbeitungsmaschine nimmt und dadurch den Ablauf des Prozesses stört und die Qualität des Produktes oder Teilproduktes beeinflusst.
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Aus der
EP 2 385 007 B1 ist beispielsweise ein Ansaug- und Fördersystem zum Ansaugen und Befördern eines Mediums vorbekannt, wobei das Medium durch einen Unterdruck an einem Antriebsriemen gehalten ist, und durch den Antriebsriemen in einer Transportrichtung transportiert wird. Durch den Unterdruck wird das Medium fest gegen den Antriebsriemen gedrückt und durch diesen in der Transportrichtung gefördert.
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Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Haltevorrichtungen nicht geeignet sind, das Medium von einer Bearbeitungsmaschine derart entgegenzunehmen, dass keine Beeinflussung des Vorschubes bzw. des durch die Bearbeitungsmaschine durchgeführten Prozesses stattfindet.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Haltevorrichtungen in zweckmäßiger Weise zu verbessern und eine verbesserte Haltevorrichtung vorzuschlagen, welche geeignet ist, plattenförmige Medien von einer Bearbeitungsmaschine entgegenzunehmen, ohne dass die Haltevorrichtung den Vorschub der Bearbeitungsmaschine beeinflusst und unter Beibehaltung der Ausrichtung des Mediums in der Transportebene entlang der Transportrichtung.
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Diese Aufgaben werden durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst sowie durch ein Verfahren zur Entgegennahme eines von einer Bearbeitungsmaschine in die Transportrichtung ausgegebenen Mediums mit einer Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 17.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung für ein Medium, insbesondere ein plattenförmiges Medium z.B. Papier, Pappe, Sandwichplatte, Folie, Schichtholz und Furnier umfasst mindestens ein Gehäuse, mindestens ein Ansaugmittel zum Erzeugen eines Unterdrucks und mindestens ein Führungsmittel, wobei das mindestens eine Führungsmittel auf eine Transportebene ausgerichtet ist und das Medium in der Transportebene in einer Transportrichtung führen kann. Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das mindestens eine Ansaugmittel eine in der Transportebene wirkende Haltekraft erzeugen kann und das mindestens eine Führungsmittel einen Freilauf in der Transportrichtung aufweist. Bevorzugt wirkt die Haltekraft des mindestens einen Saugmittels senkrecht zu der Transportebene bzw. in die Richtung eines Normalenvektors der Transportebene.
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Der Freilauf des mindestens einen Führungsmittels der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung lässt eine besonders leichtgängige Translationsbewegung des Mediums in der Transportebene in der Transportrichtung zu, währenddessen das Führungsmittel eine Translationsbewegung entgegen der Transportrichtung sperrt. Die Transportrichtung entspricht der Richtung eines Vorschubs einer in der Transportrichtung der Haltevorrichtung vorgelagerten Bearbeitungsmaschine, wodurch die Fördergeschwindigkeit des mindestens einen Führungsmittels durch den Vorschub der Bearbeitungsmaschine vorgegeben wird. Dementsprechend schiebt die Bearbeitungsmaschine das Medium in der Transportebene zu der Haltevorrichtung, wobei diese ausschließlich die Funktion des Haltens des Mediums übernimmt und keinen eigenen Vorschub erzeugt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das mindestens eine Führungsmittel zwei Achsen umfasst und zwischen den zwei Achsen das Ansaugmittel angeordnet ist. Die Achsen sind bevorzugt parallel zu der Transportebene ausgerichtet und sind sowohl zu der Vorschubrichtung als auch zu der Transportrichtung senkrecht ausgerichtet.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das mindestens eine Führungsmittel parallel zu der Transportrichtung ausgerichtet ist und mindestens einen Antriebsriemen umfasst. Der mindestens eine Antriebsriemen erstreckt sich bevorzugt einenends um die erste Achse und anderenends um die zweite Achse, wodurch das Medium großflächig in der Transportebene durch das mindestens eine Führungsmittel abgestützt wird. Somit wird das Medium einerseits schonend gehandhabt und andererseits ist die Führung des Mediums an der Haltevorrichtung robust gegenüber Störungen, durch welche die Ausrichtung des Mediums in der Transportrichtung gestört bzw. verändert werden könnte.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Haltevorrichtung sieht vor, dass das mindestens eine Führungsmittel antriebslos ist. Dadurch kann die Haltevorrichtung keinen eigenen Vorschub erzeugen, durch den das Medium in der Transportebene in der Transportrichtung gefördert werden kann. Durch die antriebslose Ausgestaltung des mindestens einen Führungsmittels kann eine besonders kompakte und leichte Bauweise der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung realisiert werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn das mindestens eine Führungsmittel mit einer Freilaufkupplung mit dem Gehäuse gekoppelt ist, wobei die Freilaufkupplung den Freilauf in der Transportrichtung erlaubt und eine Translationsbewegung des Gegenstandes entgegen der Transportrichtung sperrt.
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Als Alternative zu dem mindestens einen antriebslosen Führungsmittel oder als Ergänzung zu dem antriebslosen Führungsmittel kann das mindestens eine Führungsmittel eine Antriebsachse umfassen, wobei die Antriebsachse mit einem Antrieb gekoppelt ist. Besonders bevorzugt ist der Antrieb ein elektrischer Antrieb.
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Nach Maßgabe einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zwischen dem Antrieb und der Antriebsachse eine Freilaufkupplung angeordnet, wobei die Freilaufkupplung den Freilauf der Transportrichtung erlaubt.
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Die Freilaufkupplung kann erfindungsgemäß Klemmrollen, Klemmkörper, Sperrklinken, Klauenringe oder eine oder mehrere Schlingfedern umfassen. Auch können Kombinationen dieser verwendet werden, um das mindestens eine Führungsmittel mit einem Freilauf auszugestalten.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass mindestens ein Kantensensor vorgesehen ist, der eine Vorderkante oder eine Hinterkante des Mediums erfassen kann. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn der Kantensensor die Vorderkante des Mediums erfasst. Der Kantensensor kann weiter bevorzugt einen optischen Sensor umfassen, der die Vorderkante oder die Hinterkante des Mediums immer dann erfasst, wenn diese in der Transportebene in der Transportrichtung an der Haltevorrichtung durch den Vorschub der Bearbeitungsmaschine geschoben wird. Dadurch wird sichergestellt, dass einerseits die Haltevorrichtung die Position der Vorderkante und/oder der Hinterkante des Mediums erkennt und andererseits es möglich ist, die Haltevorrichtung derart auf dem Medium zu positionieren, dass die Haltevorrichtung ordnungsgemäß auf dem Medium positioniert ist. Die nächste Positionierung der Haltevorrichtung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die durch den Unterdruck des Ansaugmittels erzeugte Haltekraft ausreichend groß ist, um zumindest die Vorderkante des Mediums anzuheben.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein Wegesensor vorgesehen ist, der einen zurückgelegten Weg des Mediums in der Transportrichtung erfasst. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Wegesensor mittelbar oder unmittelbar mit dem mindestens einen Führungsmittel gekoppelt ist, wodurch insbesondere in Verbindung mit dem Kantensensor die Lage der Vorderkante relativ zu der Haltevorrichtung bestimmt werden kann. Der Wegesensor kann beispielsweise den in der Transportrichtung zurückgelegten Weg des Mediums zusammen mit dem Kantensensor bestimmen, indem zunächst die Position der Vorderkante und/oder der Hinterkante erfasst wird. Anschließend kann die Verschiebung des Mediums anhand der Änderung des Drehwinkels der Achsen bzw. der Verstellung des mindestens einen Führungsmittels bestimmt werden.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das an Ansaugmittel mindestens erste Mittel zum Erzeugen eines Luftwirbels aufweist, der um eine Drehachse rotiert. Derartige Mittel zum Erzeugen eines Luftwirbels sind als „Tornados“ bekannt und aus der
EP 2 385 007 B1 bekannt. Bevorzugt ist die Drehachse des Luftwirbels senkrecht zu der Transportebene ausgerichtet, wodurch besonders effektiv eine Haltekraft des Ansaugmittels auf das in der Transportebene angeordnete Medium einwirkt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das mindestens eine Ansaugmittel mindestens ein Laufrad umfasst, das einen Luftwirbel um eine Drehachse erzeugt. Die Drehachse des Luftwirbels ist bevorzugt senkrecht zu der Transportebene ausgerichtet. Das Laufrad beinhaltet weiter bevorzugt eine Mehrzahl von Schaufeln, welche noch weiter bevorzugt radial von dem Laufrad abstehen.
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Nach Maßgabe einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das mindestens eine Ansaugmittel in dem Gehäuse angeordnet, wobei das Gehäuse für die von dem Ansaugmittel angesaugte Luft zur Bildung des Unterdrucks als Strömungskanal dient und die von der Transportebene angesaugte Luft wegführt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung umfasst ein Portal. Das Gehäuse ist an dem Portal angeordnet und kann durch das Portal senkrecht zu der Transportebene angehoben und abgesenkt werden. Das Portal ist vorteilhafterweise U-förmig über der Transportebene angeordnet, und kann das Gehäuse bevorzugt von oben senkrecht anheben und absenken. Das Medium wird somit ausschließlich entgegen der Schwerkraft durch die Saugkraft an der Haltevorrichtung gehalten.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Portal in der Transportrichtung beweglich ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Haltevorrichtung, nachdem das Medium von der Bearbeitungsmaschine ausgegeben wurde und durch die Haltevorrichtung entgegengenommen wurde, durch ein Anheben des Gehäuses die Vorderkante des Mediums anhebt. Anschließend kann die Haltevorrichtung das Medium in der Transportrichtung mittels des Portals transportieren.
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Durch die Haltekraft des Ansaugmittels wird das Medium gegen das mindestens eine Führungsmittel gedrückt, währenddessen der Freilauf des mindestens einen Führungsmittels eine Bewegung des Mediums entgegen der Transportrichtung sperrt und das Medium mitnimmt.
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Ein weiterer Aspekt dieser Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgegennahme eines von einer Bearbeitungsmaschine in die Transportrichtung ausgegebenen Mediums mit einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung, wobei der Freilauf des mindestens einen Führungsmittels einen durch die Bearbeitungsmaschine vorgegebenen Vorschub in die Transportrichtung zulässt und das Ansaugmittel das Medium mit einer Haltekraft gegen das mindestens eine Führungsmittel in der Transportebene drückt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn mittels des Kantensensors die Position der Vorderkante und/oder die Position der Hinterkante relativ zu der Haltevorrichtung bestimmt sind bzw. ist. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn mittels des Wegesensors der durch den Vorschub der Bearbeitungsmaschine zurückgelegte Weg des Mediums in der Transportebene relativ zu der Haltevorrichtung erfasst wird, wodurch sichergestellt werden kann, dass beim Anheben des Mediums mittels der Haltevorrichtung die Haltevorrichtung ordnungsgemäß, bevorzugt von oben, auf dem Medium positioniert ist. Weiterhin kann die Haltevorrichtung derart auf dem Medium positioniert werden, dass zumindest die Vorderkante des Mediums angehoben wird. Durch das Ziehen im Bereich der Vorderkante des Mediums kann die Ausrichtung bei dem Transport des Mediums entlang der Transportrichtung gewahrt werden.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail erläutert. Es zeigen:
- 1 eine vereinfachte schematische Seitenansicht der Haltevorrichtung die ein Medium von einer Bearbeitungsmaschine entgegennimmt,
- 2 eine perspektivische und vergrößerte Darstellung der Haltevorrichtung mit Ansaugmitteln gemäß 1, und
- 3 eine vereinfachte perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung gemäß 1, wobei zur Veranschaulichung die Ansaugmittel ausgeblendet sind.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 1, die zur Entgegennahme eines Mediums 5 in einer Transportrichtung X hinter einer Bearbeitungsmaschine 2 angeordnet ist.
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Die Bearbeitungsmaschine 2 kann einen beliebigen Prozess an dem Medium zur Herstellung eines Produkts oder eines Zwischenprodukts durchführen und kann - wie im Dargestellten Ausführungsbeispiel - ein Drucker sein. Die Bearbeitungsmaschine 2 gibt das Medium 5 mit einem beliebigen durch den Prozess vorgegebenen Vorschub X' in der Transportrichtung X in einer Ebene E1 aus. Der Vorschub X` und die Transportrichtung X sind in der 1 mittels einer Pfeillinie kenntlich gemacht.
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Das Medium 5 ist bevorzugt ein plattenförmiges Medium 5, welches als dünnwandige bevorzugt rechteckige Platte oder Blatt ausgebildet sein kann. Das Medium 5 kann Papier, Pappe, Folie, eine Sandwichplatte, Schichtholz, Furnier oder dergleichen sein und umfasst eine Vorderkante 6 und eine auf der der Vorderkante 6 gegenüberliegenden Seite angeordnete Hinterkante 7. In 1 befindet sich die Hinterkante 7 noch zu Bearbeitungszwecken in der Bearbeitungsmaschine 2 und ist mit einer gestrichelten Linie angedeutet. Das Medium 5 wird mit dem Vorschub X' aus der Bearbeitungsmaschine 2 in Abhängigkeit von dem an dem Medium 5 durchzuführenden Prozess in der Ebene E1 ausgegeben und kann in dieser Ebene E1 - wie nachfolgend noch im Detail erläutert wird - von der Haltevorrichtung 1 geführt und gehalten entgegen genommen werden.
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Wie der vergrößerten Darstellung in 2 zu entnehmen ist, umfasst die Haltevorrichtung 1 ein Gehäuse 10, vier Ansaugmittel 20 sowie mehrere Führungsmittel 30. Die Haltevorrichtung 1 kann mittels eines Portals 60 zur Entgegennahme des Mediums 5 an der Bearbeitungsmaschine 2 positioniert werden.
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Das Gehäuse 10 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist eine Unterseite 11, eine Oberseite 12, zwei Längsseiten und zwei Stirnseiten auf.
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Innerhalb des Gehäuses 10 sind die vier Ansaugmittel 20 angeordnet, wobei die Anzahl der Ansaugmittel beliebig gewählt sein kann. Die Ansaugmittel 20 saugen durch Öffnungen 21 auf der Unterseite 11 Luft an und geben diese durch die offenen Längsseiten wieder ab.
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Die Ansaugmittel 20 - wie 3 zeigt - umfassen Mittel zum Erzeugen eines Luftwirbels. Die Mittel zum Erzeugen eines Luftwirbels können ein durch einen Motor 22 angetriebenes Laufrad umfassen, wobei auf eine detaillierte Darstellung des Laufrades aus Gründen der Vereinfachung verzichtet wurde. Das Laufrad ist in einer Drehachse senkrecht zu der Unterseite 11 angeordnet ist und erzeugt eine sich um die Drehachse rotierende Strömung, welche auf der von dem Gehäuse 10 abgewandten Seite der Unterseite 11 einen Unterdruck erzeugt. Das Laufrad kann eine Vielzahl von radial abstehenden Flügeln aufweisen, welche bevorzugt an einem Außenrand gekrümmt sind. Der Unterdruck muss ausreichend groß sein, um das Medium 5 anzuheben. Bevorzugt kann der Unterdruck durch die Ansaugmittel ausgelegt sein, das Medium 5 zumindest bereichsweise, weiter bevorzugt an der Vorderkante 6 anzuheben.
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Die Führungsmittel 30 umfassen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine erste Achse 31 und eine zweite Achse 32 sowie eine Antriebsachse 33. Die erste Achse 31 ist an einem ersten Ende 13 und die zweite Achse 32 ist an einem zweiten Ende 14 jeweils an der Unterseite 11 des Gehäuses 10 angeordnet. Die erste Achse 31 und die zweite Achse 32 sind jeweils als Umlenkrolle ausgebildet und stehen von der Unterseite 11 ab.
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Weiterhin umfasst das Führungsmittel 30 eine Mehrzahl von Antriebsriemen 35, welche die erste Achse 31, die zweite Achse 32 und die Antriebsachse 33 umspannen, wodurch die erste Achse 31, die zweite Achse 32 und die Antriebsachse 33 kinematisch gekoppelt sind. Die zwischen der ersten Achse 31 und der zweiten Achse 32 gespannten Antriebsriemen 35 bilden eine Transportebene E2, in der das plattenförmige Medium 5 befördert werden kann. Die Antriebsriemen 35 können aus einem beliebigen Werkstoff oder einer beliebigen Werkstoffkombination hergestellt sein, wobei bevorzugt die dem Medium 5 zugewandte und die Transportebene E2 bildende Seite zur Verbesserung der Reibung mit dem Medium 5 gummiartig ausgebildet ist. Demnach ist bevorzugt die Haftreibung zwischen dem Medium 5 und dem Führungsmittel 30 bzw. dem Antriebsriemen 35 möglichst groß.
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Die Haltevorrichtung 1 kann antriebslos ausgebildet sein oder einen Antrieb 34 aufweisen. Für den Fall, dass die Haltevorrichtung 1 antriebslos ausgestaltet ist, kann die Antriebsachse 33 mit dem Gehäuse 10 mittels einer Freilaufkupplung 36 gekoppelt sein. Alternativ kann die Antriebsachse 33 mit dem Antrieb 34 mittels der Freilaufkupplung 36 gekoppelt sein.
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Die Freilaufkupplung 36 kann in einer aus dem Stand der Technik beliebigen und bekannten Bauweise ausgestaltet sein und beispielsweise Klemmrollen, Klemmkörper, Sperrklinken, Klauenringe oder eine Schlingfeder umfassen. Die Freilaufkupplung 36 erlaubt eine Drehung der Antriebsachse 33 in eine erste Richtung, währenddessen die Freilaufkupplung 36 eine Drehung der Antriebsachse 33 in eine zweite Richtung sperrt. Die Freilaufkupplung 36 dient somit dem Zweck, einen Freilauf für das mindestens eine Führungsmittel 30 bereitzustellen. Der Freilauf lässt eine Bewegung der Führungsmittel 30 bzw. des Mediums 5 in eine erste Richtung zu und sperrt eine Bewegung des Mediums 5 in die zweite Richtung. Die erste Richtung, in die der Freilauf eine Bewegung zulässt, entspricht der Transportrichtung X bzw. in die Richtung des Vorschubs X` der Bearbeitungsmaschine 2
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Die beiden Achsen 31, 32 sind auf der Unterseite 11 exakt parallel und beabstandet zueinander ausgerichtet. Zwischen den beiden Achsen 31, 32 sind im Wesentlichen mittig auf der Unterseite 11 Öffnungen 21 ausgebildet. Die Antriebsriemen 35 sind derart zu den Öffnungen 21 ausgebildet und angeordnet, dass der von dem Ansaugmittel 20 erzeugte Unterdruck durch die Antriebsriemen 35 auf die Transportebene E2 wirken kann.
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Die Antriebsriemen 35 können zu diesem Zweck parallel und beabstandet zueinander angeordnet sein, wodurch die von dem Ansaugmittel angesaugte Luft zwischen den Antriebsriemen 35 durchströmen kann. Auch können die Antriebsriemen 35 eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen aufweisen, um Strömungspfade bereitzustellen, durch die das Ansaugmittel 20 mit der Transportebene E2 verbunden ist.
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Der durch das Ansaugmittel 20 erzeugte Unterdruck wirkt auf ein von der Bearbeitungsmaschine 2 entgegengenommenen Medium 5 und wirkt bevorzugt auf eine Oberseite des Mediums 5 und hebt das Medium durch ein Ansaugen an. Das Medium 5 wird somit fest gegen die Führungsmittel 30 gesogen und durch die Haftbedingungen an den Führungsmittel 30 bzw. Antriebsriemen 35 durch die Führungsmittel 30 zwangsgeführt.
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Auf der Unterseite 11 des Gehäuses 10 kann ein (nicht dargestellter) Kantensensor angeordnet sein, der eingerichtet ist, die Vorderkante 6 und/oder die Hinterkante 7 des Mediums 5 zu erfassen. Der Kantensensor ist bevorzugt ein optischer Sensor, wobei die Position der Vorderkante 6 oder der Hinterkante 7 zusätzlich mithilfe eines (nicht dargestellten) Wegesensors erfasst werden kann, der die Verschiebung des Mediums 5 nach dem Detektieren der Vorderkante 6 oder der Hinterkante 7 erfasst. Der Wegesensor erfasst die Verschiebung des Mediums 5 beispielsweise anhand der Drehung oder der Drehungen der ersten Achse 31, der zweiten Achse 32, der Antriebsachse 33 oder mittels der Antriebsriemen 35. Durch den Wegesensor sowie den Kantensensor kann die Lage des Mediums 5 entlang der Transportrichtung X erfasst und kontrolliert werden.
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Das Gehäuse 10 kann - wie in 1 gezeigt ist - an einem Portal 60 angeordnet sein, durch welches das Gehäuse 10 angehoben oder abgesenkt werden kann. Durch das Portal 60 kann ein Abstand zwischen der Transportebene E2 und der Ebene E1 eingestellt werden. Darüber hinaus soll das Portal 60 weiterhin in der Transportrichtung X beweglich ausgebildet sein, wodurch die Haltevorrichtung 1 durch ein Verfahren des Portals 60 in der Transportrichtung X das Medium 5 nach dem Entgegennehmen aus der Bearbeitungsmaschine 2 abtransportieren kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Bearbeitungsmaschine
- 5
- Medium
- 6
- Vorderkante
- 7
- Hinterkante
- 10
- Gehäuse
- 11
- Unterseite
- 12
- Oberseite
- 13
- erstes Ende
- 14
- zweites Ende
- 20
- Ansaugmittel
- 21
- Öffnungen
- 22
- Motor
- 30
- Führungsmittel
- 31
- erste Achse
- 32
- zweite Achse
- 33
- Antriebsachse
- 34
- Antrieb
- 35
- Antriebsriemen
- 36
- Freilaufkupplung
- 60
- Portal
- E1
- Ebene
- E2
- Transportebene
- X
- Transportrichtung
- X`
- Vorschub
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2385007 B1 [0004, 0021]