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Die Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Streumaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Ausbringen von Streugut nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
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Beim Ausbringen von Streugut, wie beispielsweise Dünger, auf landwirtschaftliche Nutzflächen werden üblicherweise landwirtschaftliche Streumaschinen eingesetzt, welche eine oder mehrere rotierend antreibbare Verteilscheiben aufweisen. Das Streugut wird zur Ausbringung auf die landwirtschaftliche Nutzfläche auf die rotierenden Verteilscheiben aufgegeben, wodurch die Verteilscheiben das aufgegebene Streugut beschleunigen und auf die landwirtschaftliche Nutzfläche auswerfen.
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Insbesondere bei der Ausbringung von ammonium- und harnstoffhaltigen Stickstoffdüngern werden Nitrifikationshemmer zugegeben, um Stickstoffverluste durch Nitratauswaschung zu verhindern oder zumindest zu verringern. Durch die Zugabe geeigneter Nitrifikationshemmer können ammonium- und harnstoffhaltige Mineraldünger entsprechend stabilisiert werden. Dies reduziert auch den Eintrag von Nitrat in das Grundwasser, sodass die Umweltbelastung durch die Zugabe entsprechender Nitrifikationshemmer verringert wird.
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Ein Verfahren zu Einarbeitung von Zusätzen in Düngemittel, welches eine entsprechende Zugabe von Nitrifikationshemmern erlaubt, ist beispielsweise aus der Druckschrift
DD 1597 70 A1 bekannt. Ferner ist aus der Druckschrift
DE 101 64 104 C1 ein Verfahren zur Herstellung von Mineraldüngern bekannt, bei welchem einer Vormischung ein Nitrifikationsinhibitor zugegeben wird.
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Bei den bekannten Lösungen erfolgt die Zugabe des Nitrifikationshemmers zu dem Dünger bisher in Düngermischanlagen oder direkt bei der Erzeugung des Düngers durch den Hersteller. Da die Haltbarkeit entsprechender Nitrifikationshemmer jedoch beschränkt ist, sind entsprechend vorbehandelte Dünger nur begrenzt lagerfähig. Ferner nimmt die Wirksamkeit entsprechender Nitrifikationshemmer mit der Lagerdauer des Düngers ab.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, die Stickstoffverluste durch Nitratauswaschung durch eine verbesserte Stabilisierung des Düngers weiter zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine landwirtschaftliche Streumaschine der eingangs genannten Art, wobei die erfindungsgemäße landwirtschaftliche Streumaschine eine Auftragungseinrichtung aufweist, welche dazu eingerichtet ist, eine einen Nitrifikationsinhibitor und/oder eine Nährlösung und/oder ein Pflanzenschutzmittel beinhaltende Flüssigkeit auf das Streugut aufzutragen.
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Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass das Auftragen eines Nitrifikationsinhibitors, einer Nährlösung und/oder eines Pflanzenschutzmittels auf das Streugut nicht zwangsläufig durch stationäre Mischanlagen oder direkt durch den Hersteller zu erfolgen hat, sondern auch im Rahmen des Streuvorgangs durch die landwirtschaftliche Streumaschine umgesetzt werden kann. Die Zugabe eines Nitrifikationsinhibitors, einer Nährlösung und/oder eines Pflanzenschutzmittels erfolgt somit entweder unmittelbar vor dem Abwerfen des Streuguts durch die landwirtschaftliche Streumaschine oder sogar während oder nach dem Abwerfen des Streuguts durch die landwirtschaftliche Streumaschine. Da der Zerfall entsprechender Wirkstoffe somit nicht bereits während der Lagerung des Streuguts, sondern erst während des Streuvorgangs beginnt, wird die Wirksamkeit erheblich gesteigert. Wenn die Flüssigkeit einen Nitrifikationsinhibitor umfasst, wird der Stickstoffverlust durch Nitratauswaschung auf Grund der erhöhten Wirksamkeit des Nitrifikationsinhibitors erheblich reduziert. Ferner kommt es zu einer erheblichen Kosteneinsparung, da die Aufbringung oder Zugabe eines Nitrifikationsinhibitors, einer Nährlösung und/oder eines Pflanzenschutzmittels bei der Herstellung des Streuguts entfällt. Ferner hat die Flüssigkeitsaufbringung auf das Streugut lediglich einen geringen Einfluss auf die Streu- bzw. Flugeigenschaften des Streuguts. Im Gegensatz zu der Zugabe von entsprechenden Wirkstoff-Granulaten kann durch die erfindungsgemäße Lösung weiterhin eine präzise Streugutausbringung auf die landwirtschaftliche Nutzfläche umgesetzt werden, ohne dass die Einstellparameter der landwirtschaftlichen Streumaschine anzupassen sind. Die Flüssigkeit kann eine den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel aufweisende Lösung oder Suspension sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine umfasst die Auftragungseinrichtung eine oder mehrere Auftragsdüsen, mittels welchen das Streugut mit der Flüssigkeit besprühbar ist. Durch die eine oder die mehreren Auftragsdüsen kommt es zu einer Zerstäubung der Flüssigkeit vor dem Kontakt mit dem Streugut. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger Flüssigkeitsauftrag auf das Streugut erreicht. Wenn die Auftragungseinrichtung mehrere Auftragsdüsen umfasst, können diese derart angeordnet sein, dass das Streugut von mehreren Seiten mit der Flüssigkeit besprühbar ist. Beispielsweise sind einzelne Auftragsdüsen gegenüberliegend angeordnet und auf einen zwischen den Auftragsdüsen verlaufenden Streugutstrom gerichtet.
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In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine ist die Auftragungseinrichtung derart angeordnet, dass der Auftrag der Flüssigkeit auf das Streugut erfolgt, bevor das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe erreicht, während sich das Streugut auf der zumindest einen Verteilscheibe befindet und/oder nachdem das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe verlassen hat. Beispielsweise ist eine oder sind mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung an einem Düsenträger befestigt, wobei der Düsenträger oberhalb der zumindest einen Verteilscheibe angeordnet ist. Beispielsweise ist der Düsenträger unterhalb eines Vorratsbehälters für das Streugut oder an der Unterseite des Vorratsbehälters für das Streugut angeordnet. Der Düsenträger kann ferner an der Bewandung des Vorratsbehälters befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Düsenträger an einer Rahmenstruktur der landwirtschaftlichen Streumaschine befestigt sein.
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Darüber hinaus ist eine erfindungsgemäße landwirtschaftliche Streumaschine vorteilhaft, welche zumindest eine Dosiereinrichtung aufweist, wobei die zumindest eine Dosiereinrichtung dazu eingerichtet ist, dass auf die zumindest eine Verteilscheibe aufgegebene Streugut zu dosieren. Vorzugsweise ist die Auftragungseinrichtung derart angeordnet, dass der Auftrag der Flüssigkeit auf das Streugut erfolgt, bevor das Streugut die zumindest eine Dosiereinrichtung erreicht, während sich das Streugut innerhalb der zumindest einen Dosiereinrichtung befindet und/oder nachdem das Streugut die zumindest eine Dosiereinrichtung verlassen hat. Die zumindest eine Dosiereinrichtung weist vorzugsweise einen Dosierschieber auf, mittels welchem der auf die zumindest eine Verteilscheibe aufgegebene Streugutstrom einstellbar ist. Beispielsweise ist eine oder sind mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung im Nahbereich des Dosierschiebers angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Anordnung einer oder mehrerer Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung zwischen der zumindest einen Dosiereinrichtung und der zumindest einen Verteilscheibe. Insbesondere ist die eine oder sind die mehreren Auftragsdüsen derart angeordnet und ausgerichtet, dass die Flüssigkeit zwischen der Dosiereinrichtung und der zumindest einen Verteilscheibe auf das Streugut aufgetragen wird, nachdem das Streugut die Dosiereinrichtung verlassen und bevor das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe erreicht hat.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine weist diese zumindest einen Vorratsbehälter auf welcher dazu eingerichtet ist, das auszuwerfende Streugut zu bevorraten. Insbesondere ist die Auftragungseinrichtung derart angeordnet, dass der Auftrag der Flüssigkeit auf das Streugut innerhalb des Vorratsbehälters erfolgt. Beispielsweise ist eine oder sind mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung an einem Düsenträger befestigt, wobei der Düsenträger innerhalb des Vorratsbehälters angeordnet ist. Beispielsweise ist eine oder sind mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung an der Innenbewandung des Vorratsbehälters angeordnet. Alternativ ist die Auftragungseinrichtung derart angeordnet, dass der Auftrag der Flüssigkeit auf das Streugut außerhalb des Vorratsbehälters erfolgt. In diesem Fall kann eine oder können mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung an der Außenbewandung des Vorratsbehälters angeordnet sein.
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Es ist außerdem eine erfindungsgemäße landwirtschaftliche Streumaschine vorteilhaft, bei welcher innerhalb des Vorratsbehälters ein Rührorgan angeordnet ist, welches dazu eingerichtet ist, dass bevorratete Streugut zu bewegen, wobei die Auftragungseinrichtung derart angeordnet ist, dass der Auftrag der Flüssigkeit auf das Streugut im Nahbereich des Rührorgans erfolgt. Das Rührorgan ist vorzugsweise rotatorisch antreibbar und wirkt der Bildung von Streugutklumpen innerhalb des Vorratsbehälters entgegen. Darüber hinaus können entsprechende Verklumpungen mittels des Rührorgans aufgelöst werden. Beispielsweise ist eine oder sind mehrere Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung an dem Rührorgan angeordnet und/oder in das Rührorgan integriert.
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In einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine weist diese einen Vorratstank auf, welcher dazu eingerichtet ist, die den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltende Flüssigkeit oder eine mit dem Nitrifikationsinhibitor und/oder der Nährlösung und/oder dem Pflanzenschutzmittel zu mischende Flüssigkeit zu bevorraten. Der Vorratstank ist vorzugsweise fluidleitend mit der Auftragungseinrichtung verbunden. Insbesondere ist der Vorratstank über ein Zuführsystem mit der einen oder den mehreren Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung fluidleitend verbunden. Das Zuführsystem weist vorzugsweise einen Strömungserzeuger, wie etwa eine Pumpe auf, mittels welchem die in dem Vorratstank bevorratete Flüssigkeit der Auftragungseinrichtung bereitgestellt werden kann. Der Vorratstank ist vorzugsweise mit einem Befüllsystem verbunden, welches von außen zugänglich ist. Über das Befüllsystem kann der Benutzer der landwirtschaftlichen Streumaschine den Vorratstank mit der den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltenden Flüssigkeit befüllen. Wenn der Vorratstank zum Bevorraten einer mit dem Nitrifikationsinhibitor und/oder der Nährlösung und/oder dem Pflanzenschutzmittel zu mischenden Flüssigkeit dient, kann die landwirtschaftliche Streumaschine zusätzlich einen Wirkstofftank aufweisen, welcher zum Bevorraten des beizumischenden Nitrifikationsinhibitors, der beizumischenden Nährlösung und/oder dem beizumischenden Pflanzenschutzmittel ausgebildet ist.
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Darüber hinaus ist eine erfindungsgemäße landwirtschaftliche Streumaschine bevorzugt, welche eine Mischeinrichtung zum Erzeugen der den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltenden Flüssigkeit aufweist. Die Mischeinrichtung ist vorzugsweise mit einem Vorratstank für die mit dem Nitrifikationsinhibitor und/oder der Nährlösung und/oder dem Pflanzenschutzmittel zu mischenden Flüssigkeit und einem Wirkstofftank für den Nitrifikationsinhibitor, die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel fluidleitend verbunden. Ferner ist die Mischeinrichtung vorzugsweise mit der Auftragungseinrichtung, insbesondere mit der einen oder den mehreren Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung fluidleitend verbunden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine weist diese eine Steuerungseinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, die Auftragungseinrichtung zu steuern, insbesondere in Abhängigkeit einer eingestellten und/oder sensorisch erfassten Durchflussmenge an Streugut. Vorzugsweise weist die landwirtschaftliche Streumaschine eine Eingabeeinrichtung, beispielsweise einen Touchscreen auf, über welche der Flüssigkeitsauftrag auf das Streugut einstellbar ist. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet, die Flüssigkeitsabgabe der Auftragungseinrichtung während des Ausbringvorgangs des Streuguts selbsttätig anzupassen. Zur Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung des Streuguts auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche kann es notwendig sein, die Abwurfmenge an Streugut bereichsweise bzw. temporär zu verändern. Dies führt gleichzeitig zu einer veränderten Durchflussmenge an Streugut innerhalb der landwirtschaftlichen Streumaschine. Durch eine von der Durchflussmenge abhängige Steuerung kann somit ein gleichmäßiger Flüssigkeitsauftrag auf das Streugut auch bei bereichsweise bzw. temporärer Abwurfmengenanpassung aufrechterhalten werden.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eine einen Nitrifikationsinhibitor und/oder eine Nährlösung und/oder ein Pflanzenschutzmittel beinhaltende Flüssigkeit auf das Streugut mittels einer Auftragungseinrichtung der landwirtschaftlichen Streumaschine aufgetragen wird. Das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut erfolgt vorzugsweise durch ein Aufsprühen der Flüssigkeit auf das Streugut.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Auftragen der den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltenden Flüssigkeit auf das Streugut durch Besprühen des Streuguts mit der Flüssigkeit mittels einer oder mehrerer Auftragsdüsen der Auftragungseinrichtung. Das Besprühen des Streuguts kann dabei von einer Seite oder von mehreren Seiten erfolgen. Vorzugsweise sind mehrere Auftragsdüsen um einen Sprühbereich angeordnet und auf diesen Sprühbereich ausgerichtet, wobei sich während der Streugutausbringung ein Streugutstrom innerhalb des Sprühbereichs ausbildet.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut, bevor das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe erreicht, während sich das Streugut auf der zumindest einen Verteilscheibe befindet und/oder nachdem das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe verlassen hat. Abhängig von der aufzutragenden Flüssigkeit kann der Flüssigkeitsauftrag auf das Streugut erfolgen, unmittelbar bevor das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe erreicht. In diesem Fall wird das Streu- bzw. Flugverhalten des Streuguts lediglich geringfügig durch die aufgetragene Flüssigkeit beeinflusst, sodass regelmäßig keine Anpassung der Einstellparameter der landwirtschaftlichen Streumaschine notwendig ist. Ferner kann auch das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut vorteilhaft sein, nachdem das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe verlassen hat. Es werden somit auf die Flüssigkeit zurückgehende Ablagerungen auf der zumindest einen Verteilscheibe vermieden. Das Risiko des Anhaftens des Streuguts an Rückständen der Flüssigkeit auf der zumindest einen Verteilscheibe wird somit umgangen.
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Darüber hinaus ist ein erfindungsgemäßes Verfahren vorteilhaft, bei welchem das auf die zumindest eine Verteilscheibe aufgegebene Streugut mittels zumindest einer Dosiereinrichtung der landwirtschaftlichen Streumaschine dosiert wird. Das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut erfolgt vorzugsweise, bevor das Streugut die zumindest eine Dosiereinrichtung erreicht hat, während sich das Streugut innerhalb der zumindest einen Dosiereinrichtung befindet und/oder nachdem das Streugut die zumindest eine Dosiereinrichtung verlassen hat. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut nachdem das Streugut die zumindest eine Dosiereinrichtung verlassen hat und bevor das Streugut die zumindest eine Verteilscheibe erreicht hat. In diesem Fall erfolgt das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut, währenddessen das Streugut von der zumindest einen Dosiereinrichtung in Richtung der zumindest einen Verteilscheibe fällt.
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Darüber hinaus ist ein erfindungsgemäßes Verfahren vorteilhaft, bei welchem das auszuwerfende Streugut in einem Vorratsbehälter der landwirtschaftlichen Streumaschine bevorratet wird und/oder bei welchem das sich innerhalb des Vorratsbehälters befindende Streugut mittels eines Rührorgans bewegt wird. Das Auftragen der Flüssigkeit auf das Streugut erfolgt dabei vorzugsweise innerhalb des Vorratsbehälters und/oder im Nahbereich des Rührorgans. Das Bewegen des Streuguts mittels des Rührorgans erfolgt zur Vermeidung von Streugutklumpen und zur Aufhebung bereits existierender Verklumpungen.
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Außerdem ist ein erfindungsgemäßes Verfahren vorteilhaft, bei welchem die den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltende Flüssigkeit oder eine mit dem Nitrifikationsinhibitor und/oder der Nährlösung und/oder dem Pflanzenschutzmittel zu mischenden Flüssigkeit in einem Vorratstank der landwirtschaftlichen Streumaschine bevorratet wird. Alternativ oder zusätzlich erfolgt das Erzeugen der den Nitrifikationsinhibitor und/oder die Nährlösung und/oder das Pflanzenschutzmittel beinhaltenden Flüssigkeit mittels einer Mischeinrichtung der landwirtschaftlichen Streumaschine. Das Erzeugen der Flüssigkeit umfasst dabei das Mischen einer Grundflüssigkeit mit dem Nitrifikationsinhibitor, der Nährlösung und/oder dem Pflanzenschutzmittel. Die Mischeinrichtung der landwirtschaftlichen Streumaschine kann beispielsweise eine Mischkammer sein. Alternativ oder zusätzlich erfolgt ein Steuern des Auftragens der Flüssigkeit auf das Streugut mittels einer Steuerungseinrichtung, insbesondere in Abhängigkeit einer eingestellten und/oder sensorisch erfassten Durchflussmenge an Streugut. Ferner umfasst das Verfahren vorzugsweise das Erfassen einer Durchflussmenge an Streugut, insbesondere mittels eines oder mehrerer Sensoren.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine in einer schematischen Darstellung;
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine in einer schematischen Darstellung;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine in einer schematischen Darstellung; und
- 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Streumaschine in einer schematischen Darstellung.
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Die 1 zeigt eine als Zweischeiben-Düngersteuer ausgebildete landwirtschaftliche Streumaschine 10. Die landwirtschaftliche Streumaschine 10 weist einen Vorratsbehälter 12 auf, innerhalb welchem das auszuwerfende Streugut S bevorratet werden kann. In einem unteren Bereich weist der Vorratsbehälter 12 zwei voneinander beabstandete Behälterbereiche auf, an welchen jeweils eine Dosiereinrichtung 14a, 14b anschließt. Die Dosiereinrichtungen 14a, 14b sind oberhalb der Verteilscheiben 18a, 18b angeordnet und dienen zum Dosieren des auf die Verteilscheiben 18a, 18b aufgegebenen Streuguts S. Hierzu weisen die Dosiereinrichtungen 14a, 14b jeweils einen Dosierschieber auf, mittels welchem die Größe einer Dosieröffnung einstellbar ist. Über die Größe der Dosieröffnungen lässt sich die auf die Verteilscheiben 18a, 18b aufgegebene Menge an Streugut S einstellen. Oberhalb der Dosiereinrichtungen 14a, 14b und innerhalb des Vorratsbehälters 12 sind Rührorgane 16a, 16b angeordnet, welche rotatorisch angetrieben werden und dazu dienen, das im Nahbereich der Dosiereinrichtungen 14a, 14b befindliche Streugut S zu bewegen. Durch die Streugutbewegung bleibt das Streugut S fließfähig und Streugutverklumpungen werden vermieden.
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Die Verteilscheiben 18a, 18b sind ebenfalls rotatorisch angetrieben und dienen zum Auswerfen des auf die jeweiligen Verteilscheiben 18a, 18b aufgegebenen Streuguts S auf eine landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Antrieb der Verteilscheiben 18a, 18b erfolgt über die Scheibenantriebe 20a, 20b, wobei die Scheibenantriebe 20a, 20b mechanische, hydraulische, pneumatische oder elektrische Antriebe sein können.
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Die landwirtschaftliche Streumaschine 10 weist ferner eine Auftragungseinrichtung 22 auf, mittels welcher eine einen Nitrifikationsinhibitor beinhaltende Flüssigkeit F auf das Streugut S aufgetragen werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Flüssigkeit F auch eine Nährlösung und/oder ein Pflanzenschutzmittel beinhalten.
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Zum Auftragen der Flüssigkeit F auf das Streugut S weist die Auftragungseinrichtung 22 mehrere Auftragsdüsen 24a, 24b, 26a, 26b auf. Mittels der Auftragsdüsen 24a, 24b, 26a, 26b ist das Streugut S mit der Flüssigkeit F besprühbar.
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Die Auftragsdüsen 24a, 24b sind an Düsenträgern 32a, 32b befestigt und dienen zum Auftragen von Flüssigkeit F auf das Streugut S, welches auf die Verteilscheibe 18a aufgegeben wird. Die Auftragsdüsen 26a, 26b sind an Düsenträgern 34a, 34b befestigt und dienen zum Auftragen von Flüssigkeit F auf das Streugut S, welches auf die Verteilscheibe 18b aufgegeben wird.
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Die Auftragsdüsen 24a, 24b, 26a, 26b sind derart angeordnet und ausgerichtet, dass der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S erfolgt, nachdem das Streugut S die jeweilige Dosiereinrichtung 14a, 14b verlassen hat und bevor das Streugut S die jeweilige Verteilscheibe 18a, 18b erreicht hat. Somit erfolgt der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S währenddessen das Streugut S von der jeweiligen Dosiereinrichtung 14a, 14b auf die der jeweiligen Dosiereinrichtung 14a, 14b zugeordneten Verteilscheibe 18a, 18b herabfällt.
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In einer alternativen Ausführungsform können die Auftragsdüsen 24a, 24b, 26a, 26b auch derart angeordnet und ausgerichtet sein, dass der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S erfolgt, währenddessen sich das Streugut S auf den jeweiligen Verteilscheiben 18a, 18b befindet.
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Die Streumaschine 10 weist einen nicht dargestellten Vorratstank auf, innerhalb welchem die den Nitrifikationsinhibitor beinhaltende Flüssigkeit F bevorratet wird. Der Vorratstank ist fluidleitend mit den Auftragsdüsen 24a, 24b, 26a, 26b der Auftragungseinrichtung 22 verbunden. Die Auftragungseinrichtung 22 wird von einer Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit der eingestellten und/oder sensorisch erfassten Durchflussmenge an Streugut S gesteuert.
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Alternativ zu dem Vorratstank für die den Nitrifikationsinhibitor beinhaltende Flüssigkeit F kann die landwirtschaftliche Streumaschine 10 auch einen Vorratstank für eine mit dem Nitrifikationsinhibitor zu mischende Flüssigkeit F aufweisen. In diesem Fall weist die Streumaschine 10 einen Wirkstofftank für den Nitrifikationsinhibitor auf, wobei der Vorratstank und der Wirkstofftank mit einer Mischeinrichtung der landwirtschaftlichen Streumaschine 10 verbunden sind. Innerhalb der Mischeinrichtung wird dann die den Nitrifikationsinhibitor beinhaltende Flüssigkeit erzeugt.
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Die in der 2 dargestellte landwirtschaftliche Streumaschine 10 weist eine alternative Auftragungseinrichtung 22 auf. Die Auftragungseinrichtung 22 ist an der Außenseite der Bewandung 30 des Vorratsbehälters 12 für das Streugut S angeordnet. Die Auftragsdüsen 28a-28c der Auftragungseinrichtung 22 sind derart angeordnet und ausgerichtet, dass der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S erfolgt, nachdem das Streugut S die Verteilscheibe 18a verlassen hat. Die Auftragungseinrichtung 22 ist dabei derart eingerichtet, dass die Verteilscheibe 18a nicht in Kontakt mit der Flüssigkeit F kommt.
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Alternativ zu der dargestellten Befestigung der Auftragsdüsen 28a-28c an der Außenseite der Bewandung 30 des Vorratsbehälters 12 können die Auftragsdüsen 28a-28c auch an einer Rahmen- oder Trägerstruktur der landwirtschaftlichen Streumaschine 10 befestigt sein. In der dargestellten Ausführungsform erfolgt das Besprühen des Streuguts S mit der Flüssigkeit F von oben. Alternativ oder zusätzlich kann das Streugut S auch durch eine oder mehrere Auftragsdüsen von unten besprüht werden. Ferner kann auch eine seitliche Besprühung des Streuguts S mit der Flüssigkeit F durch eine entsprechende Anordnung und Ausrichtung von Auftragsdüsen umgesetzt werden.
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Die 3 zeigt eine landwirtschaftliche Streumaschine 10 mit einer weiteren alternativen Auftragungseinrichtung 22. Bei der dargestellten Auftragungseinrichtung sind die Auftragsdüsen 24a, 24b im Nahbereich der Dosiereinrichtung 14a angeordnet. Die Dosiereinrichtung 14a weist vorzugsweise einen Dosierschieber auf, mittels welchem die Größe einer Dosieröffnung einstellbar ist. Die Auftragsdüsen 24a, 24b sind derart angeordnet und ausgerichtet, dass das Streugut S unmittelbar vor dem Dosierschieber mit der Flüssigkeit F besprüht wird. Alternativ können die Auftragsdüsen 24a, 24b auch derart angeordnet und ausgerichtet sein, dass das Streugut S unmittelbar hinter der Dosieröffnung mit der Flüssigkeit F besprüht wird.
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Die 4 zeigt eine landwirtschaftliche Streumaschine 10 mit einer weiteren alternativen Auftragungseinrichtung 22. Die Auftragsdüsen 24a, 24b sind innerhalb des Vorratsbehälters 12 angeordnet, sodass der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S innerhalb des Vorratsbehälters 12 erfolgt. Ferner erfolgt der Auftrag der Flüssigkeit F auf das Streugut S bevor das Streugut S die Dosiereinrichtung 14a und die Verteilscheibe 18a erreicht.
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Die Auftragsdüsen 24a, 24b sind auf Höhe des Rührorgans 16a angeordnet und auf das Rührorgan 16a ausgerichtet.
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In einer alternativen Ausführungsform kann eine oder können mehrere Auftragsdüsen an dem Rührorgan 16a befestigt oder in dem Rührorgan 16a integriert sein.
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Die Flüssigkeit F ist eine den Nitrifikationsinhibitor aufweisende Lösung oder Suspension. Alternativ oder zusätzlich kann die Lösung oder die Suspension auch eine Nährlösung und/oder ein Pflanzenschutzmittel aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Streumaschine
- 12
- Vorratsbehälter
- 14a, 14b
- Dosiereinrichtungen
- 16a, 16b
- Rührorgane
- 18a, 18b
- Verteilscheiben
- 20a, 20b
- Scheibenantriebe
- 22
- Auftragungseinrichtung
- 24a, 24b
- Auftragsdüsen
- 26a, 26b
- Auftragsdüsen
- 28a-28c
- Auftragsdüsen
- 30
- Bewandung
- 32a, 32b
- Düsenträger
- 34a, 34b
- Düsenträger
- S
- Streugut
- F
- Flüssigkeit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 159770 A1 [0004]
- DE 10164104 C1 [0004]