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Die vorliegende Erfindung
betrifft eine pneumatisch arbeitende Verteilmaschine zum Verteilen von
körnigem
Gut, insbesondere von Saatgut oder Düngemittel, die einen Vorratsbehälter für das zu
verteilende Gut, ein damit in Verbindung stehendes Dosierorgan und
einen Verteiler aufweist, der mit dem Dosierorgan über eine
pneumatische Förderleitung verbunden
ist.
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Pneumatisch arbeitende Verteilmaschinen dienen
unter anderem zum Ausbringen von körnigem Gut, insbesondere von
Saatgut oder von Düngemittel.
Diese insbesondere aus der landwirtschaftlichen Praxis bekannten
Verteilmaschinen weisen einen Vorratsbehälter für das zu verteilende Gut und
eine Dosiereinrichtung zur Dosierung des Verteilgutes über ein
Dosierorgan auf. Von der Dosiereinrichtung wird das Gut über eine
pneumatische Förderleitung zu
einem Verteiler gefördert,
von dem wiederum Leitungen zu den einzelnen Ausbringorganen führen.
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Bekannte Dosiereinrichtungen weisen
eine Dosierkammer auf, die unterhalb des Vorratsbehälters angeordnet
ist. Das zu verteilende Gut fällt
durch die Wirkung der Schwerkraft nach unten in die Dosierkammer,
wo bspw. ein Zellenrad angeordnet sein kann, das durch Variation
einer Drehzahl für
eine Mengendosierung entsprechend einer gewünschten Ausbringmenge sorgt.
Bei den bekannten Maschinen ist dem Dosierorgan ein Injektor (Düse-Diffusor-System)
nachgeordnet, der zur Einbringung des geförderten Guts in die Luftströmung und
zur Beruhigung und Vergleichmäßigung der
Luftströmung
dient. Zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Gutstroms und zur Verhinderung
von Stauungen weist die Dosierkammer üblicherweise Lufteinlässe auf.
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Die 2 zeigt
in einer schematischen Darstellung den Aufbau einer herkömmlichen,
pneumatisch arbeitenden Verteilmaschine 10 zum Verteilen von
körnigem
Gut, insbesondere von Saatgut oder Düngemittel, die einen Vorratsbehälter 12 für das zu verteilende
Gut, ein damit in Verbindung stehendes Dosieraggregat 14 und
einen Verteiler 16 aufweist, der mit dem Dosieraggregat 14 über eine
pneumatische Förder leitung 18 verbunden
ist. Ein Gebläse 20 erzeugt
einen Luftstrom, dem im Dosieraggregat 14 mittels eines
Dosierorgans 22, bspw. eines Zellenrades, eine vorgebbare
Menge an körnigem
Verteilgut 24 zugemessen wird. Vom Verteiler führen mehrere Verteilerschläuche 26 zu
einzelnen Ausbringorganen, bspw. zu Säscharen (nicht dargestellt).
Das Verteilgut 24 kann insbesondere Saatgut oder Düngemittel
sein, das mittels der landwirtschaftlichen Verteilmaschine 10 ausgebracht
werden kann.
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Das Dosierorgan 22 ist als
rotierendes Zellenrad 28 ausgebildet, das um eine horizontale
Achse innerhalb einer Dosierkammer 30 rotiert. Das Verteilgut 24 wird
mittels des Zellenrades 28 in einen Düse-Diffusor-Bereich 32 der
pneumatischen Förderleitung 18 eingebracht.
Die Dosierkammer 30 weist einen oder mehrere Lufteinlässe 34 auf,
durch die Luft einströmen
kann. Eine maximale Fördermenge
an Verteilgut 24 ist durch die maximal möglichen
Druckbereiche des verwendeten Radialgebläses begrenzt. Eine Erhöhung der
Gebläseleistung
führt deshalb nicht
mehr zu einer Erhöhung
der Förderleistung. Vielmehr
steigt beim Betrieb der Verteilmaschine 10 im Bereich ihrer
Leistungsgrenze die Gefahr einer Verstopfung der Dosierkammer 30 aufgrund
eines zu starken Überdrucks
im Bereich des Dosierorgans 22 deutlich an. Sobald dies
der Fall ist, wird kein Verteilgut 24 mehr zum Verteiler 16 gefördert, sondern dringt
unkontrolliert aus den Lufteinlässen 34 der
Dosierkammer 30.
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Der Vorratsbehälter 12 mit dem darin
befindlichen Verteilgut 24 kann an seiner Obenseite offen oder
wahlweise abgedeckt sein. Der Vorratsbehälter 12 ist jedoch
nicht druckdicht abgeschlossen.
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Die 3 verdeutlicht
in einer weiteren schematischen Darstellung eine bekannte Verteilmaschine 10,
die eine druckdicht geschlossene Dosierkammer 30 sowie
einen druckdicht verschlossenen Vorratsbehälter 12 aufweist.
Zwischen Dosierkammer 30 und Vorratsbehälter 12 ist eine Verbindungsleitung 40 angeordnet,
die zum Druckausgleich zwischen der Dosierkammer 30 und
dem Vorratsbehälter 12 dient.
Die Verbindungsleitung 40 mündet jeweils in einem oberen
Bereich des Vorratsbehälters 12 sowie
in einem oberen Bereich der mit der pneumatischen Förderleitung 18 in
Verbindung stehenden Dosierkammer 30. Der übrige Aufbau
entspricht weitgehend dem der bekannten Verteilmaschine 10 entsprechend 2. Gleiche Teile wie in 2 sind deshalb mit gleichen
Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals erläutert.
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Die in 3 dargestellte
Variante der Verteilmaschine 10 weist im Bereich der Zumessung
des Verteilgutes 24 in den Förderluftstrom kein Düse-Diffusor-System
auf, wie dies bei der Variante entsprechend 2 der Fall ist. Bei einem druckdicht
geschlossenen System kann auf ein solches Düse-Diffusor-System verzichtet
werden, ohne dass dies zu Einbußen
in der Zumess- bzw. Dosiergüte
führt.
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Die in 2 gezeigte
Variante der pneumatischen Verteilmaschine weist eine definierte
Leistungsgrenze auf, oberhalb derer keine Förderung mehr möglich ist.
Wird der Bereich dieser Leistungsgrenze erreicht, so steigt die
Gefahr von Betriebsstörungen
deutlich an. Die in 3 gezeigte
Variante der Verteilmaschine macht eine relativ aufwändige Abdichtung
des Vorratsbehälters
notwendig. Das Auffüllen
des Vorratsbehälters
wird hierdurch deutlich erschwert.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine einfach aufgebaute Verteilmaschine zum Verteilen
von körnigem
Gut zur Verfügung
zu stellen, die eine erhöhte
Förderleistung
aufweist.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit
dem Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs erreicht. Eine pneumatisch arbeitende Verteilmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine weitgehend druckdicht
geschlossene Dosierkammer auf, was zu einer deutlichen Erhöhung der
Fördermenge bei
gleichen Leitungsquerschnitten bzw. bei ansonsten unveränderter
Dimensionierung der Maschine genutzt werden kann. Die Zumessung
des zu verteilenden Gutes in die weitgehend druckdicht geschlossene
Dosierkammer führt
zu keinerlei Verwirbelungen, so dass die bisherige Leistungsgrenze
der bekannten Systeme, die jeweils Lufteinlässe in der Dosierkammer aufweisen,
deutlich nach oben verschoben werden kann. Das weitgehend druckdichte
Verschließen
der Dosierkammer im Bereich des Injektors kann somit ohne Baugrößenveränderung
oder sonstige Modifikationen der Verteilmaschine zu deutlichen Leistungssteigerungen
führen.
In der Dosierkammer der erfindungsgemäßen Verteilmaschine kann ggf.
ein leichter Überdruck
herrschen, ohne dass dies zu einer Blockierung des geförderten
Verteilgutes in der Dosiereinrichtung führt. Das Verteilgut kann in
bekannter Weise in einen Düse-Diftusor-Bereich
eingebracht werden.
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Vorzugsweise ist die Dosiereinrichtung
in einem Bereich oberhalb des Düse-Diffusor-Systems angeordnet,
so dass das Verteilgut, das in einen Bereich zwischen der Düse und dem
Diffusor einbringbar ist, durch die Wirkung der Schwerkraft in die pneumatische
Förderleitung
einbringbar ist. Bei einer herkömmlichen
Verteilmaschine entsprechend der 2 herrscht
im Bereich der Dosierkammer normalerweise ein geringer Unterdruck,
der durch die Luftzufuhr durch die Lufteinlässe in der Dosierkam mer kompensiert
wird. Dieser Unterdruck wird durch die Düsenanordnung im Bereich vor
dem Diffusor erzeugt und führt
zu einer gewünschten
Förderung
des Verteilgutes aus dem Dosierorgan in den Förderluftstrom. Wird der Luftvolumenstrom
bei dieser bekannten Verteilmaschine über die Leistungsgrenze hinaus erhöht, so entsteht
in der Dosierkammer ein Überdruck,
was unmittelbar zu einer Störung
in der Zumessung des Verteilgutes in den Luftstrom führt.
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Bei der erfindungsgemäßen Verteilmaschine kann
die Förderleistung
dagegen problemlos um ca. 20 % oder mehr erhöht werden, wobei in der Dosierkammer
nicht unbedingt ein Unterdruck herrschen muss. Es kann ggf. sogar
ein leichter Überdruck
herrschen, ohne dass die Zumessung des Verteilgutes aus dem Dosierorgan
in den Luftstrom dadurch gestört
wird. Die druckdicht geschlossene Dosierkammer sorgt für eine Beruhigung
der Strömungsverhältnisse
und ermöglicht
eine gewünschte
Leistungssteigerung der Maschine. Im Vorratsbehälter herrscht dabei vorzugsweise
ein Umgebungs- bzw. Atmosphärendruck,
so dass sich eine aufwändige
Kapselung entsprechend der Variante gemäß 3 erübrigt.
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Das Dosierorgan der Dosiereinrichtung
kann insbesondere ein um eine horizontale Achse rotierendes Zellenrad
sein, dessen Drehzahl die zugeführte
Menge an zu verteilendem Gut definiert. Wahlweise können auch
mehrere derartige Dosierorgane bzw. Zellenräder vorgesehen sein, die in
einer gemeinsamen oder in jeweils separaten Dosierkammern angeordnet
sind. Als Dosierorgan kommen jedoch auch andere Einrichtungen in
Frage, welche die gewünschte
Förderung
des körnigen
Verteilgutes ermöglichen.
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Neben einer Drehzahlregulierung des
Dosierorgans kann auch eine Regulierung des Luftvolumenstroms vorgesehen
sein, so dass mehrere Steuerparameter zur Einstellung der gewünschten
Fördermenge
und -geschwindigkeit zur Verfügung
stehen können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung lassen sich den abhängigen Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnehmen. Die Erfindung wird
nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Verteilmaschine zum Verteilen von
körnigem
Gut.
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2 zeigt
eine Prinzipdarstellung einer ersten Variante der Verteilmaschine,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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3 zeigt
eine Prinzipdarstellung einer zweiten Variante der Verteilmaschine,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Die 1 verdeutlicht
in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Verteilmaschine 10,
die eine druckdicht geschlossene Dosierkammer 30 sowie
einen nach oben hin offenen Vorratsbehälter 12 für das zu
verteilende Gut 24 aufweist. Der übrige Aufbau entspricht weitgehend
dem der herkömmlichen
Verteilmaschine 10 entsprechend 2.
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Unterhalb des Vorratsbehälters 12 ist
ein mit diesem in Verbindung stehendes Dosieraggregat 14 angeordnet,
das über
eine pneumatische Förderleitung 18 mit
einem Verteiler 16 in Verbindung steht. Ein Gebläse 20 erzeugt
einen Luftstrom, dem im Dosieraggregat 14 mittels eines
Dosierorgans 22 eine vorgebbare Menge an körnigem Verteilgut 24 zugemessen
wird. Vom Verteiler 16 führen mehrere Verteilerschläuche 26 zu
einzelnen Ausbringorganen, bspw. zu Säscharen (nicht dargestellt).
Das Verteilgut 24 kann insbesondere Saatgut oder Düngemittel sein,
das mittels der landwirtschaftlichen Verteilmaschine 10 ausgebracht
werden kann.
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Das Dosierorgan 22 ist als
rotierendes Zellenrad 28 ausgebildet, das um eine horizontale
Achse innerhalb einer Dosierkammer 30 rotiert. Das Verteilgut 24 wird
mittels des Zellenrades 28 in einen Düse-Diffusor-Bereich 32 der
pneumatischen Förderleitung 18 eingebracht.
Die Dosierkammer 30 ist im Gegensatz zu der bekannten Verteilmaschine
entsprechend 2 weitgehend
druckdicht geschlossen.
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Der Vorratsbehälter 12 mit dem darin
befindlichen Verteilgut 24 kann an seiner Obenseite offen oder
wahlweise abgedeckt sein. Der Vorratsbehälter 12 ist jedoch
nicht druckdicht abgeschlossen.
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Die druckdichte Ausführung der
Dosierkammer 30 ermöglicht
eine deutliche Erhöhung
der Förderleistung
der Verteilmaschine 10, ohne dass hierzu die Leitungsquerschnitte
oder sonstige Dimensionierungen verändert werden müssten. Die
Zumessung des zu verteilenden Gutes 24 in die weitgehend druckdichte
geschlossene Dosierkammer 30 führt zu keinen Verwirbelungen,
so dass die bisherige Leistungsgrenze der bekannten Systeme, die
Lufteinlässe
in der Dosierkammer 30 zur Verhinderung eines Unterdrucks
aufweisen (vgl. 2),
deutlich nach oben verschoben werden kann. Die Förderleistung kann hierdurch
um ca. 20 % oder mehr erhöht
werden.
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Das weitgehend druckdichte Verschließen der
Dosierkammer 30 im Bereich des Injektors des Düse-Diffusor-Systems 32 kann
somit ohne Baugrößenveränderung
oder sonstige Modifikationen der Verteilmaschine 10 zu
deutlichen Leistungssteigerungen führen.
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Es versteht sich für den Fachmann
von selbst, dass das Ausführungsbeispiel
nicht einschränkend
zu verstehen ist und dass Abwandlungen und Modifikationen der Verteilmaschine
vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind.