-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pneumatisch arbeitende Verteilmaschine
zum Verteilen von körnigem
Gut, insbesondere von Saatgut oder Düngemittel, die einen Vorratsbehälter für das zu
verteilende Gut, ein damit in Verbindung stehendes Dosierorgan und
einen Verteiler aufweist, der mit dem Dosierorgan über eine
pneumatische Förderleitung verbunden
ist.
-
Pneumatisch
arbeitende Verteilmaschinen dienen unter anderem zum Ausbringen
von körnigem Gut,
insbesondere von Saatgut oder von Düngemittel. Diese insbesondere
aus der landwirtschaftlichen Praxis bekannten Verteilmaschinen weisen
einen Vorratsbehälter
für das
zu verteilende Gut und eine Dosiereinrichtung zur Dosierung des
Verteilgutes über
ein Dosierorgan auf. Von der Dosiereinrichtung wird das Gut über eine
pneumatische Förderleitung zu
einem Verteiler gefördert,
von dem wiederum Leitungen zu den einzelnen Ausbringorganen führen. Bei
größeren Verteilmaschinen
wird die pneumatische Förderleitung üblicherweise
zunächst
waagrecht geführt,
wonach ein Richtungswechsel der Förderleitung zu dem weiter oben
angeordneten Verteiler erfolgt. Die Förderleitung zum Verteiler ist
normalerweise im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet.
-
-
Der
Durchsatz an zu verteilendem Gut hängt unter anderem von der erzielbaren
Luftgeschwindigkeit und dem Luftvolumenstrom und damit von den Querschnitten
der pneumatischen Förderleitung
ab. Bei einer vorgegebenen Anzahl von Verteilorganen bestimmt deren
Gesamtquerschnitt den maximal möglichen
Durchsatz in der pneumatischen Zuführleitung, so dass eine Erhöhung der
Luftgeschwindigkeit oder eine Querschnittsvergrößerung in der Zuführleitung
nicht unmittelbar zu einer Erhöhung
der Förderleistung
führt.
-
Aus
der
DE 20 2004
002 923 U1 ist eine gattungsgemäße pneumatisch arbeitende Verteilmaschine
bekannt, deren pneumatische Förderleitung im
Bereich eines Richtungswechsels zwischen einem horizontalen und
einem vertikalen Verlauf Luftauslassöffnungen aufweist. Diese sind
im Bereich des Richtungswechsels, an einem Innenradius eines gekrümmten Abschnittes
angeordnet und dienen zur Leistungserhöhung im pneumatischen Verteilsystem, da
auf diese Weise der Luftdurchsatz und damit der Volumenstrom an
zu verteilendem Gut erhöht
werden kann, ohne dass dadurch Stauungen oder Verstopfungen im Zuführsystem
drohen.
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte
und baulich vereinfachte pneumatisch arbeitende Verteilmaschine
zum Verteilen von körnigem
Gut zur Verfügung
zu stellen, die eine erhöhte
Förderleistung
aufweist.
-
Dieses
Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
-
Eine
pneumatisch arbeitende Verteilmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 weist eine pneumatische Förderleitung
zwischen einem Dosierorgan und einem Verteiler auf, die in ihrem
Verlauf zwischen Dosierorgan und Verteiler wenigstens einen Luftauslassbereich
mit einer Vielzahl von Öffnungen
aufweist. Der Luftauslass dient zur Leistungserhöhung im pneumatischen Verteilsystem,
da auf diese Weise der Luftdurchsatz und damit der Volumenstrom
an zu verteilendem Gut erhöht
werden kann, ohne dass dies zu Stauungen oder zu Verstopfungen im
Verteiler bzw. im pneumatischen Fördersystem führt. Durch
den zusätzlichen
Luftauslassbereich bzw. durch die Mehrzahl der Luftauslassbereiche kann
ein Teil der geförderten
Luft nach außen
an die Umgebung abgelassen werden, ohne dass dabei zu verteilendes
körniges
Gut austreten kann. Das Verteilgut wird mit so hoher Geschwindigkeit
gefördert, dass
durch den Luftauslass kein Materialaustritt erfolgt.
-
Mit
Hilfe dieses Luftauslassbereichs bzw. der mehreren Luftauslassbereiche
kann die Förderleistung
des Pneumatikaggregats erhöht
werden, so dass ggf. eine Baugrößenreduzierung
ermöglicht
ist. Mit einem Pneumatik- und Dosieraggregat gegebener Größe können unterschiedliche
Verteilorgane versorgt werden, ohne dass eine Anpassung der Förderleistung
erforderlich ist. Die Menge an ausgebrachtem Saatgut wird über die
Dosiereinrichtung gesteuert, ohne dass eine zusätzliche Regulierung der Luftmenge
notwendig ist. Ein relativ großdimensioniertes
Gebläse
kann bspw. mit einem Verteiler mit wenigen Schlauchanschlüssen kombiniert
werden, was bei ei ner herkömmlichen
pneumatischen Förderleitung
zu Stauungen oder Verstopfungen fuhren würde. Mit dem Luftauslassbereich
an nahezu beliebiger Stelle im Bereich zwischen Dosierorgan und Verteiler
ist der Verteiler nicht länger
der begrenzende Faktor für
die maximale Förderleistung
des Systems.
-
Wahlweise
kann ein Luftauslassbereich in einem horizontalen Abschnitt der
pneumatischen Förderleitung,
bspw. in Nähe
des Dosierorgans angeordnet sein. Es ist auch möglich, dass ein Luftauslassbereich
in einem vertikalen Abschnitt der pneumatischen Förderleitung,
bspw. in Nähe
des Verteilers angeordnet ist. Grundsätzlich kann der Luftauslassbereich
auch im Bereich des Richtungswechsels zwischen dem waagrechten und
dem vertikalen Abschnitt der Förderleitung
oder an nahezu beliebiger Stelle zwischen Dosierorgan und Verteiler
angeordnet sein.
-
Gegenüber der
aus der
DE 20
2004 002 923 U1 bereits bekannten Anordnung von Luftauslasslöchern im
Innenradiusbereich des Rohrkrümmers führt die
erfindungsgemäße Anordnung
des Luftauslassbereiches an nahezu beliebiger Stelle zu einer baulichen
Vereinfachung und zu einer besseren Abstimmbarkeit. Es hat sich
in zahlreichen Versuchen herausgestellt, dass die Luftauslassbereiche
nicht nur im Bereich des Richtungswechsels zwischen horizontaler
und vertikaler Förderleitung,
sondern auch an anderer Stelle angebracht sein können und dort ebenfalls den
gewünschten
Effekt zeigen, nämlich das
Abblasen von Überdruck,
ohne dass dadurch der Transport von Verteilgut beeinträchtigt ist
oder dass Verteilgut durch die Auslässe austreten kann.
-
Die
Anzahl der Luftauslassöffnungen
bzw. deren Größe kann
je nach Bedarf variieren und kann bspw. an die Baugröße der Verteilmaschine
individuell angepasst werden. Vorzugsweise ist die Größe und Anzahl
der Luftaustrittsöffnungen
jedoch in Versuchen so zu bestimmen, dass mit einer gegebenen Konfiguration
eine große
Bandbreite hinsichtlich der Förderleistung
der Maschine abgedeckt werden kann, so dass eine einzige Grundkonfiguration
für viele
unterschiedliche Einsatzbereiche verwendet werden kann.
-
Der
wenigstens ein Luftauslassbereich kann insbesondere als feinmaschiges
Sieb ausgebildet sein, das über
eine geringe Länge
zwischen 1 und 5 cm entlang der Längsrichtung der Förderleitung
angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt sich der Luftauslassbereich über den
Umfang der Förderleitung. Das
Sieb kann eine Maschenweite zwischen 0,5 und 3 mm, vorzugsweise
jedoch zwischen 1 und 2 mm aufweisen. Die Länge des Siebs in Längsrichtung
der Förderleitung
kann bspw. zwischen 1 und 5 cm betragen, wobei eine günstige Länge bei
ungefähr
3 cm liegen kann. Wahlweise kann jedes Sieb auch durch eine Anzahl
von länglichen
Fenstern gebildet sein, die über
eine vorgegebene Länge
entlang des Umfangs der Förderleitung
verteilt sind. Die Fenster sind in diesem Fall durch längs angeordnete
dünne Stege voneinander
getrennt. Darüber
hinaus sind zahlreiche andere Ausführungsformen der Luftauslassbereiche
denkbar, bspw. eine Vielzahl von kleinen Durchbrüchen, die direkt in die Förderleitung
eingebracht sind.
-
Die
Durchbrüche
bzw. die Maschenabstände des
Siebs sind vorzugsweise so bemessen, dass auch feinkörniges Gut
nicht austreten kann. Da jedoch üblicherweise
die Fördergeschwindigkeit
der geförderten
Luft mit dem darin mitgetragenen Verteilgut so hoch ist, dass die
Innenwandungen der Förderleitung
kaum vom Verteilgut berührt
werden, tritt auch bei größerer Maschenweite
normalerweise kein Verteilgut aus. Die Siebe bzw. die Luftauslassbereiche
dienen lediglich dazu, das Druckniveau in der Förderleitung etwas zu reduzieren
und zu ermöglichen,
dass das Pneumatikaggregat mit höherer
Leistung arbeitet, ohne dass dies zu Stauungen im Verteiler bzw.
im Dosierorgan führt.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung kann vorsehen, dass der Luftauslassbereich in einem kurzen
Rohrstück
angeordnet ist, das an unterschiedlichen Stellen in die Förderleitung einsetzbar
ist. Auf diese Weise können
wahlweise mehrere Luftauslassbereiche an jeweils als optimal identifizierten
Abschnitten in die Förderleitung
eingesetzt werden, so dass je nach gewünschtem Einsatzzweck der pneumatischen
Verteilmaschine – bspw. zur
Aussaat von Getreide oder zum Verteilen von feinkörnigem Kunstdünger – unterschiedliche
Leitungskonfigurationen herstellbar sind. Die leichte Auswechselbarkeit
der Rohrstücke
und ihre Austauschbarkeit durch entsprechende Leitungsabschnitte
mit geschlossener Wandung liefert dem Benutzer der Maschine eine
einfache und schnelle Anpassbarkeit an den jeweiligen Einsatzzweck.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung lassen sich den
abhängigen
Ansprüchen
sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnehmen. Die Erfindung
wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
-
1 zeigt
eine Prinzipdarstellung einer Verteilmaschine zum Verteilen von
körnigem
Gut.
-
2 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer Förderleitung
der Verteilmaschine, die einen erfindungsgemäßen Luftauslassbereich aufweist.
-
Die
Prinzipdarstellung der 1 verdeutlicht eine Verteilmaschine 10 zum
Verteilen von körnigem Gut.
Die Verteilmaschine 10 weist einen Vorratsbehälter 12 für das zu
verteilende Gut, ein Dosieraggregat 14 sowie einen Verteiler 16 auf.
Ein Pneumatikaggregat bzw. Gebläse 18 erzeugt
einen Luftstrom, dem im Dosieraggregat 14 mittels eines
Dosierorgans 20, bspw. eines Zellenrades, eine vorgebbare Menge
an körnigem
Verteilgut 22 zugemessen wird. Die Einleitung des Verteilgutes 22 in
den Luftstrom 19 erfolgt üblicherweise im Bereich eines
Diffusors 21. Das Dosieraggregat 14 ist mit dem
Verteiler 16 über eine
pneumatische Förderleitung 24 verbunden.
Die pneumatische Förderleitung 24 verläuft in einem
Bereich zwischen Dosieraggregat 14 und Verteiler 16 zunächst im
Wesentlichen waagrecht, d.h. in einem horizontalen Leitungsabschnitt 23,
und beschreibt danach eine Krümmung,
die in einen im Wesentlichen senkrechten Leitungsabschnitt 26 führt, der schließlich von
unten im Verteiler 16 mündet.
Von dort führen
mehrere Verteilerschläuche 28 zu
einzelnen Ausbringorganen (nicht dargestellt). Dies können bspw.
Säschare
oder andere Ausbringelemente sein.
-
Am
horizontalen Abschnitt 23 der pneumatischen Förderleitung 24 zwischen
Bogenabschnitt 30 und Dosierorgan 14 kann ein
erfindungsgemäßer Luftauslassbereich 32 vorgesehen,
der im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Sieb ausgebildet ist. Durch die Öffnungen des Luftauslassbereichs 32 kann
Luft, jedoch kein zu verteilendes körniges Gut 22, bspw. Samenkörner oder
Dünger
austreten.
-
Der
Luftauslassbereich 32 kann wahlweise auch im vertikalen
Leitungsabschnitt 26 vorgesehen sein. Darüber hinaus
können
auch mehrere Luftauslassbereiche im horizontalen Leitungsabschnitt 23 und/oder
im vertikalen Leitungsabschnitt 26 angeordnet sein.
-
Die 2 verdeutlicht
eine beispielhafte Ausgestaltung des horizontalen Leitungsbereichs 23 zwischen
Dosierorgan 14 und Rohrbogen 30, in dem ein Luftauslassbereich 32 mit
einem Siebeinsatz 34 angeordnet ist. Die Öffnungen
des Siebs 34 dienen dazu, dass Förderluft austreten kann, die
aufgrund einer Baugrößenbegren zung
des Verteilers 16 ansonsten zu Stauungen führen könnte. Die
Größe des Verteilers 16 bzw.
die im Verteiler 16 befindlichen Querschnitte begrenzen
die maximal förderbare
Luft, so dass die Öffnungen
des Siebs 34 insgesamt zu einer Erhöhung der Förderleistung führen können, ohne
dass hierbei mehr Gut 22 gefördert werden muss. Die Menge
an gefördertem
Gut kann auf diese Weise ausschließlich durch die Einstellung
des Dosieraggregats 14 eingestellt werden. Die Fördergeschwindigkeit
des zu verteilenden Guts 22 wird jedoch in erster Linie
durch die Luftgeschwindigkeit bestimmt. Die Öffnungen im Sieb 34 können eine
Leistungserhöhung
von bis zu 30 oder 40% bewirken, so dass die Fahrgeschwindigkeit
der Verteilmaschine 10 deutlich erhöht werden kann, ohne dass dabei
die Verteilgenauigkeit reduziert ist.
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verteilmaschine 10 besteht
darin, dass eine standardisierte Dosiereinheit verwendet werden
kann, die mit vielen unterschiedlichen Verteilergrößen ausgestattet
sein kann. Die Öffnungen
des Siebs 34 ermöglichen
das Ablassen zuviel geförderter
Luft, wenn bspw. ein relativ kleiner Verteiler 16 mit engen
Leitungsquerschnitten montiert ist. Ist ein größerer Verteiler 16 montiert,
so wird entsprechend weniger Luft durch die Öffnungen des Siebs 34 am
horizontalen Abschnitt 23 der pneumatischen Förderleitung 24 gedrückt, während ein
größerer Anteil
des Luftstromes den Verteiler 16 sowie die Verteilerschläuche 28 passieren
kann.
-
Die
schematische Darstellung der 2 verdeutlicht
einen Siebeinsatz 34, der in eine Anzahl von über den
Umfang der Förderleitung 24 verteilter Durchbrüche eingesetzt
ist und der insgesamt einen Luftauslassbereich 32 bildet.
Die einzelnen Fenster des Luftauslassbereiches 32 können eine
Länge zwischen
1 und 5, vorzugsweise im Bereich von ca. 3 cm aufweisen. Die Maschenweite
der Siebeinsätze
kann jeweils zwischen 0,5 und 3 mm, vorzugsweise jedoch zwischen
ca. 1 und 2 mm betragen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass auch sehr feinkörniges Verteilgut 22 kaum
durch die Maschen des Siebs 34 austreten kann.
-
Neben
dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist
selbstverständlich
auch eine andere Gestaltung des Siebs 34 bzw. des Luftauslassbereiches 32 möglich und
sinnvoll, bspw. eine Aneinanderreihung runder Durchbrüche bzw.
Fenster mit entsprechenden Siebeinsätzen. Die Gestaltung des Luftauslassbereichs 32 kann
sich nach den gewünschten
Strömungsverhältnissen,
aber auch nach den sinnvollen Fertigungsmöglichkeiten richten.
-
Die
in 2 gezeigte Anordnung des Luftauslassbereichs 32 nahe
am Bogenabschnitt 30 ist lediglich beispielhaft zu verstehen.
Die Platzierung des Luftauslassbereichs 32 kann grundsätzlich nahezu
beliebig zwischen Dosierorgan 14 und Rohrbogen 30 bzw.
zwischen Rohrbogen 30 und Verteiler 16 erfolgen.
Eine Anordnung in Nähe
des Rohrbogens 30 ist nicht notwendig, kann jedoch aus
Gründen
der leichten Austauschbarkeit des jeweiligen Rohrstücks mit
den darin angeordneten Siebeinsätzen 34 ggf. sinnvoll
sein.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein. Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von
dem erfindungsgemäßen Gedanken
Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.