DE60319748T2

DE60319748T2 - Druckluftverteiler von körnigen und/oder pulverförmigen materialien, insbesondere für sämaschinen

Info

Publication number: DE60319748T2
Application number: DE60319748T
Authority: DE
Inventors: Peter Pleyer
Original assignee: Maschio Gaspardo SpA
Current assignee: Maschio Gaspardo SpA
Priority date: 2003-08-26
Filing date: 2003-08-26
Publication date: 2009-04-02
Anticipated expiration: 2023-08-27
Also published as: ATE388619T1; EP1657974B1; WO2005018302A1; AU2003265144A1; US20070181048A1; ES2302983T3; DE60319748D1; CN100415071C; CA2535027A1; CN1819762A; US7413387B2; EP1657974A1

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen pneumatischen Verteiler bzw. Druckluftverteiler für körnige und/oder pulverförmige Materialien gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Technischer Hintergrund
Verteiler des angegebenen Typs werden insbesondere aber nicht ausschließlich auf dem technischen Gebiet der Sämaschinen mit einem pneumatischen Saatgut-Transport eingesetzt. Bei diesen Anwendungen ist es üblich, einen Saatgut-Zuführungstrichter vorzusehen, an dem eine Dosiervorrichtung zum Beispiel des volumetrischen Typs befestigt ist; die Dosiervorrichtung führt dosierte Mengen des Saatguts einem Venturi-Kanal (kurz gesagt einem „Venturi") zu, durch den das Saatgut in einen Luftstrom in einen Hauptkanal des Verteilers eingeleitet wird. Der Luftstrom wird durch eine erzwungene Ventilation, zum Beispiel durch ein Gebläse oder eine ähnliche Luftverdichtungseinrichtung erzeugt, um die Luft und die Saatgutmischung in einem Strahl zum Saatbereich zu befördern.
Ein Verteiler mit den zuvor umrissenen Merkmalen ist auch aus US 2003/1033759 bekannt. Der Verteiler umfasst einen Container zum Lagern des Materials und einen Zuführungskanal, der ausgelegt ist, um einen Luftstrom zum Transport des Materials vom Container zu einem Ausgabeelement aufzunehmen. Der Zuführungskanal ist mit einer venturiartigen Verengung versehen und der Container ist mit dem Zuführungskanal durch diese Verengung verbunden, so dass das Material vom Container dem Zuführungskanal mittels des Venturi-Effekts zugeführt wird.
Die durch die Gesamtgröße des Verteilers auferlegten Beschränkungen, die z. T. durch die Größe der verwendeten Komponenten sowie durch den offerierten Platz, der von dem mit dem Verteiler ausgerüsteten Gerät offeriert wird, diktiert werden, legen im Allgemeinen die Verwendung eines Venturi mit einem engen Querschnitt mit einem Durchmesser nahe, der nicht größer als vorgegebene Werte ist. Jedoch benachteiligen diese Größenbeschränkungen des Venturikanals die Verwendung der vom Gebläse zur Verfügung stehenden Leistung, die verwendet wird, um die erzwungene Ventilation in der Luftströmung zu erzeugen; wobei diese Leistung dadurch nur teilweise zur Luft- und Saatgutmischung mit den jeweiligen statischen und kinetischen Energiekomponenten überführt wird, was zu einem niedrigen Wirkungsgrad und geringen Fließgeschwindigkeiten des zugeführten Materials im Vergleich mit denen führt, die theoretisch mit der verwendeten Leistung erreicht werden.
Beschreibung der Erfindung
Die Hauptaufgabe der Erfindung ist es, einen Verteiler bereitzustellen, der strukturell und funktionell ausgelegt ist, um die mit Bezug auf den erwähnten Stand der Technik behandelten Beschränkungen zu überwinden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Verteiler gelöst, der gemäß Anspruch 1 ausgebildet ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform ersichtlich, die mittels eines nicht beschränkenden Beispiels anhand der anliegenden Zeichnungen beschrieben wird, in der:
1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Verteilers, und
2 eine Ansicht, die der von 1 entspricht, und eine Variante der Erfindung veranschaulicht.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
Zuerst wird auf 1 Bezug genommen, in der ein Druckluftverteiler für körnige und/oder pulverförmige Materialien, der insbesondere für die Verteilung von Getreidesaatgut und dergleichen ausgelegt und erfindungsgemäß ausgebildet ist, schematisch dargestellt und generell mit 1 gekennzeichnet ist. Der Verteiler kann vorzugsweise zur Montage auf einer Sämaschine des bekannten Typs angeordnet sein, die vom Anmelder hergestellt wird.
Der Verteiler 1 weist einen Saatgut-Ladetrichter 2 auf, auf dessen Basis eine volumetrische Dosiereinrichtung 3 befestigt ist, die eine Walze mit Schaufeln aufweist, die dosierte Saatgutmengen in einer kontinuierlichen und kalibrierten Materialströmung zuführen kann. Die Strömung wird mittels einer Schütte 6, die unterhalb der Dosierwalze angeordnet ist, in die Nähe einer Öffnung 7 eines Hauptkanals 8 des Verteilers für den pneumatischen Transport des Saatgut zu den Säbereichen befördert, was nachfolgend detailliert erläutert wird.
Der Hauptkanal 8 weist ein erstes Ende 8a, in dessen Bereich dieser mit einer Auslassöffnung eines Ventilators 9 oder einer ähnlichen Gebläseeinrichtung verbunden ist, die geeignet ist, um einen Luftstrom unter Druck im Kanal zu erzeugen, und ein zweites, gegenüberliegendes Ende 8b auf, von dem sich entsprechende Verzweigungen, die alle mit 10 gekennzeichnet sind, zur Verteilung des Materials an einer Mehrzahl von Punkten erstrecken.
Ein Venturikanal 11 ist ferner im Hauptkanal 8 angeordnet und weist einen Bereich 11a auf, der hinsichtlich der Richtung des Luftstroms (vom Ende 8a zum Ende 8b) konvergiert bzw. zusammenläuft, einen Mittelbereich 11b mit einem engen Querschnitt und einen divergierenden bzw. auseinanderlaufenden Auslassbereich 11c des Venturi. Die Öffnung 7 ist im Hauptkanal 8 im Bereich des engen Querschnittbereichs 11b ausgebildet, um beidseits der zusammenlaufenden und auseinanderlaufenden Bereiche des Venturi zu liegen. Wie bekannt, ist dieser Mittelbereich mit einem engen Querschnitt der Bereich, in dem die durch den Venturi strömende Luftströmung die größte Geschwindigkeit und den niedrigsten Druck aufweist. Es ist zu beachten, dass die Öffnung 7 zur Einleitung des Materials vorzugsweise durch eine periphere Unterbrechung im Hauptkanal 8 ausgebildet ist, die von einem kelchförmigen Element umgeben ist, das axial mit dem zusammenlaufenden Bereich des Venturi verbunden ist und das dosierte Material in den engen Querschnittbereich des Venturi leiten kann.
Der erfindungsgemäße Verteiler 1 weist außerdem einen Hilfskanal 13 auf, der sich erstreckt, um einen Abschnitt 14 des Hauptkanals, der stromaufwärts des Venturi liegt, mit einem Abschnitt 15 zu verbinden, der stromabwärts des Venturi liegt, um dadurch einen Kanal zu bilden, der den Venturi umgeht. Ein Teil der Luftströmung, die vom Ventilator 9 erzeugt wird, wird somit von diesem Kanal 13 im Bereich des Abschnitts 14 abgezapft und stromabwärts des Venturi (Abschnitt 15) in die Luft- und Saatgutmischung eingeleitet, die im Hauptkanal erzeugt wird.
Der Bypasskanal 13, bei dem ein Durchmesser vorzugsweise so gewählt wird, dass die Luftströmung und der Druck im Hauptkanal nicht verringert werden, wird vorzugsweise direkt am Auslass des auseinanderlaufenden Bereichs 11c des Venturi in den Hauptkanal 8 eingeleitet. Die kinetische Komponente der Luft-Saatgutmischung wird dadurch entsprechend erhöht, um den Durchsatz des durch den Hauptkanal transportierten Materials vorzugsweise zu steigern.
Beim Betrieb wird das dosierte Saatgut durch die Reduzierung des Drucks im engen Querschnitt des Venturikanals in den Hauptkanal 8 hineingezogen, wobei dadurch die Durchmischung mit dem Luftstrom gefördert wird, der vom Ventilator 9 erzeugt wird und durch den Venturi 11 strömt, und außerdem die Verteilung des Saatguts im Luftstrom gefördert wird, so dass es möglich ist, am „Misch"-Bereich einzusparen, der normalerweise aus einem gewellten Rohr hergestellt ist. Aufgrund der durch den Venturi im Hauptkanal 8 herbeigeführten Drosselung würde ohne einen Bypasskanal die vom Ventilator lieferbare Leistung nicht vollständig genutzt werden, aber dadurch, dass der Bypasskanal vorgesehen ist, wird ein Teil der Leistung des Ventilators zur zusätzlichen Bypass-Luftströmung befördert, die dadurch die kinetische Komponente des Luftstroms stromabwärts des Venturi vergrößert, was zu einer Erhöhung des stündlichen Durchsatzes der Luft-Saatgutmischung führt. Mit dem erfindungsgemäßen Verteiler ist es daher möglich, den Materialdurchsatz für einen vorgegebenen Venturikanal und Ventilator zu erhöhen, wobei die Leistung des Ventilators vollständig ausgenutzt wird, indem ein oder mehrere Bypasskanäle des oben beschriebenen Typs vorgesehen werden.
Bei einer Variante der Erfindung, die in 2 dargestellt ist, sind zwei Bypasskanäle 13 vorgesehen, wobei jeder die in der vorausgegangenen Ausführungsformen beschriebenen Merkmale aufweist, auf die für alle der jeweiligen Details Bezug genommen werden sollte. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser Variante der Erfindung sind die beiden Hilfskanäle 13 mit dem Hauptkanal 8 in den gleichen Abschnitten des Hauptkanals 8 stromaufwärts bzw. stromabwärts des Venturi 11 verbunden.
Die Erfindung löst daher das vorliegende Problem, wobei die angegebenen Vorzüge über die bekannten Lösungen gewährt werden. Es ist insbesondere zu beachten, dass bei bekannten Verteilern die Venturikanäle mit vorgegebenen Dimensionierungen und einer Größe, sowie Ventilatoren mit vorab gewählten Eigenschaften aufweisen, wobei der Durchsatz des verteilten Materials dadurch erhöht werden kann, dass ein oder mehrere erfindungsgemäße Bypasskanäle vorgesehen werden, die einen Teil der Ventilatorleistung wieder einbringen, die wegen der durch den Venturi hervorgerufenen Drosselung blockiert und nicht verwendet wird. Vom Anmelder durchgeführte Tests haben einen Anstieg des Durchsatzes von einem Minimum von 25% bis auf über 100% relativ zum bei bekannten Anwendungen erreichten Wert, bei vorgegebenen Werten für alle anderen Betriebsparameter, einschließlich der Abmessungen des Venturi und der nominalen Leistung des Ventilators, durch den Aufbau des erfindungsgemäßen Verteilers ergeben.

Claims

Pneumatischer Verteiler für körnige und/oder pulverförmige Materialien: – mit einem Haupt-Verteilungskanal (8), der ein erstes Ende (8a) in dem Bereich, an dem ein Luftstrom unter Druck in den Kanal injiziert wird, und ein zweites Ende (8b) aufweist, wobei der Verteilungskanal (8) entsprechende benachbarte zusammenlaufende bzw. auseinanderlaufende Bereiche (11a, 11b, 11c) in Bezug auf die Richtung des Luftstroms aufweist, die einen Venturi-Kanal (11) bilden, und – mit einer Dosiereinrichtung (3), um eine gemessene Menge des Materials in den Hauptkanal (8) im Bereich des engen Querschnitts (11b) des Venturi-Kanals zum Mischen des Materials in den Luftstrom und zur Mitnahme der erhaltenen Mischung zum zweiten Ende (8b) hin zu befördern, dadurch gekennzeichnet, dass dieser mindestens einen Hilfs-Luftstromkanal (13) aufweist, der den Venturi-Kanal (11) umgeht, um einen Abschnitt (14) des Hauptkanals (8), der stromaufwärts des Venturi-Kanals angeordnet ist, mit einem Abschnitt (15) des Hauptkanals (8) zu verbinden, der stromabwärts des Venturi-Kanals angeordnet ist, wobei ein Anteil des in den Haupt-Verteilungskanal (8) injizierten Luftstroms durch diesen Hilfskanal im Bereich des stromaufwärts des Venturi-Kanals angeordneten Abschnitts (14) abgezapft wird und am Abschnitt (15) stromabwärts des Venturi-Kanals in die Luft- und Materialmischung eingeleitet wird, die im Hauptkanal erzeugt wird.
Verteiler nach Anspruch 1, bei dem der Venturi-Kanal (11) einen auseinanderlaufenden Bereich (11c) aufweist und der Bypass-Hilfs-Luftstromkanal (13) in Strömungsverbindung mit dem Hauptkanal (8) stromabwärts des Venturi-Kanals (11) am Ausgang des auseinanderlaufenden Bereichs (11c) in Bezug auf die Richtung des Luftstroms steht.
Verteiler nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, der zumindest zwei Hilfskanäle (13) aufweist, die den Venturi-Kanal (11) umgehen.
Verteiler nach Anspruch 3, bei dem beide Hilfskanäle (13) mit dem Hauptkanal (8) in den gleichen Abschnitten des Hauptkanals (8) stromaufwärts bzw. stromabwärts des Venturi-Kanals (11) verbunden sind.