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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld, das einen Markierungsfeldrand hat.
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Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der
DE 10 2011 089 704 A1 bekannt. Dort ist beschrieben, auf einem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat an einem Definitionspunkt des Brillenglas-Koordinatensystems eine dauerhafte Markierung anzubringen, die insbesondere als ein Data Matrix Code ausgebildet sein kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats anzugeben, um ohne genaue Kenntnis der Form einer Brillenglasfassung zu ermöglichen, insbesondere auf oder in einem noch ungerandeten Brillenglas, aber auch auf oder in einem Brillenglas-Rohling oder auf oder in einem Brillenglas-Halbfabrikat eine Markierung so anzubringen, dass diese nach Einfassen des Brillenglases in eine Brille an oder in der Nähe des äußeren Brillenglas-Fassungsrands liegt.
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Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 angegebenen Verfahren und der in Anspruch 13 angegebenen Vorrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Brillengläser werden regelmäßig in einem Optikfachgeschäft von geschultem Fachpersonal in die Brillenglas-Fassungen eines Brillengestells montiert, das der Brillenträger in dem Optikfachgeschäft aussucht und dann erwirbt. Die Brillengläser, die in einem Optikfachgeschäft in eine Brille montiert werden, erhält das Optikfachgeschäft in der Regel von einem Brillenglas-Hersteller, der die Brillengläser mit für den Brillenträger passenden optischen Eigenschaften als ungerandete Brillengläser bereitstellt, die häufig aus Brillenglas-Rohlingen oder Brillenglas-Halbfabrikaten hergestellt sind.
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Unter einem Brillenglas-Rohling wird ein üblicherweise vorgeformtes Materialstück zur Herstellung einer Linse in irgendeinem Zustand vor der Beendigung der Oberflächenbearbeitung verstanden. Ein Brillenglas-Halbfabrikat, das auch als Brillenglas-Halbfertigprodukt bezeichnet wird, ist ein Linsenrohling mit nur einer optisch fertig bearbeiteten Fläche.
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Um einem Brillenträger das scharfe Sehen zu ermöglichen, müssen die Brillengläser in einer Brillenfassung zu den Augen des Brillenträgers korrekt positioniert und ausgerichtet werden. Hierfür ist es erforderlich, das einzufassende Brillenglas und die Brillenglasfassung der Brille, in die das Brillenglas eingefasst werden soll, zu referenzieren. Dieses Referenzieren erfolgt regelmäßig anhand des in der Norm DIN EN ISO 8624:2011 definierten Kastensystems mit einem linken Kastensystem und mit einem rechten Kastensystem, die auch als Box-Maße bezeichnet werden. Das linke und rechte Kastensystem einer Brille definiert jeweils ein auf die Fassungsform der Brille abgestimmtes Koordinatensystem der Brille und enthält als Information insbesondere die Scheibenhöhe Hbox und die Scheibenbreite Vbox sowie den linken Fassungsmittelpunkt CL bzw. den rechten Fassungsmittelpunkt CR . In dem linken bzw. rechten Kastensystem ist auch der Zentrierpunkt bzw. Anpasspunkt des linken bzw. rechten Brillenglases angegeben, das in den Brillenglasfassungen der Brille eingefasst werden soll.
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Das korrekte Positionieren und Ausrichten der Brillengläser in einer Brillenfassung zu den Augen des Brillenträgers ist insbesondere bei Gleitsichtgläsern von Bedeutung. Gleitsichtgläser ermöglichen Brillenträgern das scharfe Sehen in unterschiedlichen Entfernungsbereichen ohne dass es dabei einer Akkommodation der Augen bedarf. Gleitsichtgläser haben einen Fernbezugspunkt sowie einen Nahbezugspunkt.
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In der Fachwelt werden der Nahbezugspunkt und der Fernbezugspunkt von Gleitsichtgläsern auch als Nah-Konstruktionspunkt und Fern-Konstruktionspunkt bezeichnet. Eine Definition dieser Punkte ist in Kapitel 5.13 und 5.14 der Norm EN ISO 13666:1998 angegeben, auf die hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
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Das optimale Sehen mit Gleitsichtgläsern setzt allerdings voraus, dass die in einer Brillenfassung aufgenommenen Gleitsichtgläser vor den Augen des Brillenträgers so positioniert werden, dass die Lage des Fern- und die Lage des Nahbezugspunkts mit den entsprechenden Blickrichtungen des Brillenträgers in der Ferne und in der Nähe in Einklang sind. Deshalb müssen entsprechend den Angaben in Abschnitt 7 der Normungsvorschrift DIN EN ISO 8980-2:2004 Gleitsicht-Brillengläser dauerhaft mit mindestens zwei Markierungen versehen werden. Diese mindestens zwei Markierungen müssen nach der vorgenannten Norm auf einem Gleitsicht-Brillenglas in einem Abstand von 34 mm bestehen und zu einer vertikalen Ebene durch den Anpasspunkt oder den Prismenbezugspunkt symmetrisch angeordnet sein. Diese beiden Markierungen definieren ein lokales, körpereigenes Koordinatensystem für das Brillenglas. Mit diesen Markierungen können bei einem Brillenglas sowohl die Glashorizontale als auch der Fern- und der Nahbezugspunkt, der in Kapitel 5.24 der Norm EN ISO 13 666:1998 definierte sogenannte Anpasspunkt oder der in Kapitel 14.2.12 der Norm EN ISO 13 666:1998 definierte Prismenbezugspunkt rekonstruiert werden.
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Gemäß der Norm EN ISO 13 666:1998 ist der Anpasspunkt ein Punkt auf der Vorderfläche eines Brillenglases oder Brillenglas-Halbfabrikats, der nach der Angabe des Herstellers als Bezugspunkt für die Positionierung des Brillenglases vor den Augen dienen soll.
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Auf ungerandeten Brillengläsern, die ein Augenoptiker nach dem Einmessen der Brille von einem Brillenglas-Hersteller erhält, ist die Lage dieser Punkte mit den vorgenannten Markierungen implizit angegeben. D. h., anhand der genannten Markierungen kann ein Augenoptiker den Fern- und Nahbezugspunkt, den Anpasspunkt und den Prismenbezugspunkt ermitteln. Der Prismenbezugspunkt ist nach der Norm EN ISO 13 666:1998 der von einem Hersteller angegebene Punkt auf der Vorderfläche eines Gleitsicht-Brillenglases oder auf einem Gleitsicht-Brillenglas-Halbfertigprodukt, in dem die prismatischen Wirkungen des fertigen Glases bestimmt werden müssen.
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Damit wird es einem Augenoptiker erleichtert, das ungerandete Brillenglas vor dem Einschleifen anhand des linken und rechten Kastensystems einer Brillenfassung korrekt auszurichten und es dann in der richtigen Position in die Brillenfassung einzusetzen, so dass der Brillenträger optimal sehen kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand umfasst einen Schritt des Bereitstellens eines linken und/oder rechten Kastensystems zu einer Brille mit einer Scheibenbreite Vbox und mit einer Scheibenhöhe Hbox , die ein linkes und/oder ein rechtes Rechteck bilden, sowie mit einem in dem linken Rechteck angeordneten linken Kastensystem-Mittelpunkt CL für ein linkes Brillenglas und/oder mit einem in dem rechten Rechteck angeordneten rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR für ein rechtes Brillenglas, einen Schritt des Vorgebens einer Lage des Markierungsfelds in dem linken und/oder rechten Kastensystem zu der Brille und einen Schritt des Bereitstellens einer in dem Markierungsfeld angeordneten Markierung für das Brillenglas, den Brillenglas-Rohling oder das Brillenglas- Halbfabrikat.
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Das Verfahren zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand kann auch einen Schritt des Bereitstellens eines Koordinatensystems des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats, einen Schritt des Referenzierens des linken und/oder rechten Kastensystems zu dem Koordinatensystem des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats umfassen.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand kann auch einen Schritt des Einschreibens einer zu dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL und/oder rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR punktsymmetrischen Figur umfassen, die eine erste Seite und eine zu der ersten Seite senkrecht stehende weitere Seite des linken Rechtecks oder des rechten Rechtecks berührt, wobei für den Abstand
AMF des Markierungsfeldrands von dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand liegenden beliebigen Randpunkts von dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL gilt:
und wobei der Markierungsfeldrand die punktsymmetrische Figur an einem Randpunkt berührt, für dessen Abstand
AMF von dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand liegenden beliebigen Randpunkts von rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR gilt:
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Das Verfahren zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand kann auch einen Schritt des Bereitstellens eines Koordinatensystems des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats, einen Schritt des Referenzierens des linken und/oder rechten Kastensystems zu dem Koordinatensystem des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats umfassen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand enthält eine Einrichtung zum Bereitstellen eines linken und/oder rechten Kastensystems zu einer Brille mit einer Scheibenbreite Vbox und mit einer Scheibenhöhe Hbox , die ein linkes und/oder ein rechtes Rechteck bilden, sowie mit einem in dem linken Rechteck angeordneten linken Kastensystem-Mittelpunkt CL für ein linkes Brillenglas und/oder mit einem in dem rechten Rechteck angeordneten rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR für ein rechtes Brillenglas, eine Einrichtung zum Vorgeben einer Lage des Markierungsfelds in dem linken und/oder rechten Kastensystem zu der Brille, und eine Einrichtung zum Erzeugen einer Markierung auf oder in dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat innerhalb des Markierungsfelds.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand kann auch eine Einrichtung zum Einschreiben einer zu dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL und/oder rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR punktsymmetrischen Figur enthalten, die eine erste Seite und eine zu der ersten Seite senkrecht stehende weitere Seite des linken Rechtecks oder des rechten Rechtecks berührt, wobei der Markierungsfeldrand die punktsymmetrische Figur an einem Randpunkt berührt, für dessen Abstand
AMF von dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand liegenden beliebigen Randpunkts von dem linken Kastensystem-Mittelpunkt
CL gilt:
und/oder wobei der Markierungsfeldrand in dem rechten Kastensystem die punktsymmetrische Figur an einem Randpunkt berührt, für dessen Abstand
AMF von dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand liegenden beliebigen Randpunkts von rechten Kastensystem-Mittelpunkt
CR gilt:
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Die Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld kann alternativ oder zusätzlich auch eine Einrichtung zum Bereitstellen eines Koordinatensystems des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats sowie eine Einrichtung zum Referenzieren des linken und/oder rechten Kastensystems zu dem Koordinatensystem des Brillenglases, des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats enthalten.
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Auf diese Weise lässt sich einerseits erreichen, dass die auf einem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat angeordnete Markierung auch nach einem Einschleifvorgang für das Anpassen an die Brillenglasfassung einer Brille noch vorhanden ist. Zum anderen lässt sich auf diese Weise erreichen, dass die in dem Markierungsfeld bereitgestellte Markierung das von einem Brillenträger durch eine Brille wahrgenommene Beobachtungsbild nicht beeinträchtigt, auch wenn die Markierung kein Phasenobjekt ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Markierungsfeld in dem ersten Quadranten I eines kartesischen Koordinatensystems liegt, dessen Ursprung mit dem linken Kastensystem-Mittelpunkt zusammen fällt und dessen Abszisse zu der Grundseite des Rechtecks des linken Kastensystems parallel ist, die der Scheibenbreite Vbox entspricht, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist, wobei das Markierungsfeld in dem zweiten Quadranten II eines kartesischen Koordinatensystems liegt, dessen Ursprung mit dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt zusammen fällt und dessen Abszisse zu der Grundseite des Rechtecks des rechten Kastensystems parallel ist, die der Scheibenbreite Vbox entspricht, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist.
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Die punktsymmetrische Figur kann z. B. eine in dem kartesischen Koordinatensystem durch eine Funktionsgleichung
mit
und
beschriebene Superellipse sein.
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Insbesondere kann die punktsymmetrische Figur eine in dem kartesischen Koordinatensystem durch die Funktionsgleichung
beschriebene Ellipse sein.
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Ist die geometrische Figur eine Superellipse, kann für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts in dem kartesischen Koordinatensystem gelten:
mit vorzugsweise 160° ≥ φ ≥ 135°, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist, oder mit vorzugsweise 20° ≤ φ ≤ 45°, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
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Insbesondere kann für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts in dem kartesischen Koordinatensystem gelten:
mit
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist, und
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
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Ist die geometrische Figur eine Ellipse, so gilt für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunktes R
MF in dem kartesischen Koordinatensystem bevorzugt:
mit vorzugsweise 160° ≥ φ ≥ 135°, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist, und mit vorzugsweise 20° ≤ φ ≤ 45°, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
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Für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts in dem kartesischen Koordinatensystem kann jedoch auch gelten:
mit
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist, und
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
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Die Markierung kann mittels Lasergravieren, Sticheln, Mikrobohren, Einprägen oder Drucken erzeugt werden. Zu bemerken ist, dass die Markierung auch ein aus einzelnen Pixeln zusammengesetzter digitaler Code, z. B. ein Data Matrix Code sein kann.
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Die Markierung kann eine konvexe Hülle mit einer z. B. rechteckigen Außenkontur aufweisen, die den Rand des Markierungsfelds bildet. Insbesondere kann die Markierung ein Warenzeichen und/oder ein Firmenlogo, z. B. einen Buchstaben nachbilden.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm mit Programmcode zur Durchführung der vorstehend angegebenen Verfahrensschritte, wenn das Computerprogramm in eine Rechnereinheit geladen und/oder in einer Rechnereinheit durchgeführt wird.
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Außerdem erstreckt sich die Erfindung auf ein Brillenglas, einen Brillenglas-Rohling oder ein Brillenglas-Halbfabrikat mit einer Markierung, die gemäß einem vorstehend angegebenen Verfahren hergestellt ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Brille mit darin eingefassten Brillengläsern mit einer Markierung;
- 2 die Brille mit dem Kastensystem der Fassungsform;
- 3 ein ungerandetes Brillenglas mit darauf angebrachten Permanentmarkierungen;
- 4 eine Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats;
- 5 ein Rechteck des Kastensystems mit einem Koordinatensystem und einer in das Rechteck eingeschriebenen Ellipse;
- 6 das Rechteck des Kastensystems mit der darin eingeschriebenen Ellipse und mit einem in einer ersten Position angeordneten Markierungsfeld;
- 7 das Rechteck des Kastensystems mit der darin eingeschriebenen Ellipse und mit einem in einer von der ersten Position verschiedenen weiteren Position angeordneten Markierungsfeld;
- 8 das Rechteck des Kastensystems mit darin eingeschriebenen auf einem unterschiedlichen Superellipsenparameter n beruhenden Superellipsen mit Markierungsfeldern, die in unterschiedlichen Positionen angeordnet sind; und
- 9 ein Flussdiagramm einer Ausgestaltung eines Verfahrens zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem Markierungsfeld mit einem Markierungsfeldrand.
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Die in der 1 gezeigte Brille 2 hat zwei Glas- oder Kunststoffkörper, nämlich ein erstes als ein Gleitsichtglas ausgebildetes linkes Brillenglas 4 und ein zweites als ein Gleitsichtglas ausgebildetes rechtes Brillenglas 6. Ein erfindungsgemäßes mit einer Markierung versehenes Brillenglas 4, 6, in einer Brille 2 kann allerdings grundsätzlich auch ein Einstärkenglas sein. Die in der 1 gezeigten Brillengläser 4, 6 sind in einem Brillengestell 8 eingebaut. Die Topografie der Brillengläser 4, 6 ist an die individuellen Sehbedürfnisse eines Brillenträgers angepasst. Die Brillengläser 4, 6 enthalten jeweils einen Prismenbezugspunkt, der hier mit einem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL bzw. mit einem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR zusammenfällt. Die Brillengläser 4, 6 haben jeweils einen Nahbezugspunkt 12 und weisen einen Fernbezugspunkt 14 auf. Zu dem Nahbezugspunkt 12 und dem Fernbezugspunkt 14 gibt ein Hersteller von Brillengläsern einem Augenoptiker auch die dortige Brechkraft des Brillenglases an, damit dieser das von dem Hersteller bezogene Brillenglas überprüfen kann. Zu dem Prismenbezugspunkt wird einem Augenoptiker seitens des Herstellers die spezifische prismatische Wirkung des Brillenglases mitgeteilt. Sowohl auf dem linken Brillenglas 4 als auch auf dem rechten Brillenglas 6 befindet sich eine Markierung 16. Diese Markierung 16 ist in einem Randbereich des jeweiligen Brillenglases 4, 6 angeordnet.
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Die Markierung 16 ist ein in das Brillenglas eingraviertes Warenzeichen und hat vorliegend die Form eines Firmenlogos. Zu bemerken ist, dass das Warenzeichen grundsätzlich auch mittels Aufdrucken oder in einem anderen Verfahren hergestellt werden kann, das ein dauerhaftes Anbringen von Markierungen auf oder in einem Brillenglas derart ermöglicht, dass die Markierung bestehen bleibt, auch wenn das Brillenglas Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
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Der Ort der Markierung 16 auf dem linken oder dem rechten Brillenglas 4, 6 ist so gewählt, dass diese den Seheindruck eines Brillenträgers, der durch eine Brille blickt, in deren Brillenglasfassungen die Brillengläser 4, 6 eingefasst sind, nicht beeinträchtigt, da der Bereich der Brillengläser 4, 6 in dem sich die Markierung 16 befindet, nur in Ausnahmefällen von der Blickrichtung eines linken bzw. rechten Auges des Brillenträgers durchsetzt ist.
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Die Markierung 16 wird auf ein linkes oder rechtes Brillenglas 4, 6 bei dessen Herstellung in einem Stadium aufgebracht, bei dem das Brillenglas 4, 6 noch ungerandet ist.
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Die 2 zeigt die Brille 2 mit dem rechten und linken Kastensystem 18, 18' in der Fassungsform. Das rechte und linke Kastensystem 18, 18' hat Rechtecke 20, 22, deren Seiten 24, 26, 28, 30 einer Scheibenbreite Vbox oder einer Scheibenhöhe Hbox eines in die Brillenglasfassungen der Brille 2 eingefassten Brillenglases 4, 6 entsprechen und die jeweils horizontal bzw. vertikal verlaufenden Tangenten an den Rand 31 des eingefassten linken bzw. rechten Brillenglases 4, 6 bilden. Das rechte und linke Kastensystem 18, 18' definieren jeweils ein lokales kartesisches Koordinatensystem 46, dessen Ursprung 48 mit dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR bzw. mit dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL zusammenfällt.
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Die 3 zeigt ein ungerandetes Brillenglas 4', 6' mit darauf angebrachten Permanentmarkierungen 37, die entsprechend der Norm DIN EN ISO 8980-2:2004 ein Brillenglas-Koordinatensystem 33 definieren, das die Richtung der horizontalen Mittellinie 39 des Brillenglases 4', 6' definiert und in dem die Lage des Zentrierpunkts Z angegeben wird. In der 3 ist außerdem das lokale kartesische Koordinatensystem 46 des linken Kastensystems 18' bzw. rechten Kastensystems 18 zu sehen. Der Ursprung 48 des Koordinatensystems 46 des linken Kastensystems 18' fällt mit dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL in dem Rechteck des linken Kastensystems 18' in dem Kastensystem zusammen. Der Ursprung 48 des Koordinatensystems 46 des rechten Kastensystems 18 fällt mit dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR in dem Rechteck des rechten Kastensystems 18 in dem Kastensystem zusammen. Die Abszisse 50 des Koordinatensystems 46 ist zu derjenigen Seite 24, 28 des Rechtecks des Kastensystems 18 bzw. 18' parallel, die der Scheibenbreite Vbox entspricht, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes bzw. linkes Brillenglas ist.
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Die 4 zeigt eine Vorrichtung 32, die zum Markieren eines ungerandeten Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats dient. Die Vorrichtung 32 enthält eine Fördereinrichtung 34, auf der die auf einer Trägervorrichtung 35 angeordneten ungerandeten Brillengläser 4', 6' einem Markierungssystem 36 zugeführt werden. Das Markierungssystem 36 umfasst als eine Einrichtung zum Erzeugen einer Markierung auf dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat einen Excimer-Laser 38. Zu bemerken ist, dass für das Erzeugen einer solchen Markierung in der Vorrichtung 32 anstelle eines Excimer-Lasers 38 auch z. B. ein Festkörperlaser eingesetzt werden kann. Der Excimer-Laser 38 erzeugt einen räumlich verlagerbaren Laserstrahl 40, mit dem ein Schriftzug in ein Brillenglas-Halbfabrikat eingeschrieben werden kann. Mit der Vorrichtung 32 können allerdings grundsätzlich auch Brillenglas-Rohlinge oder Brillenglas-Halbfabrikate markiert werden.
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Es ist möglich, das Markierungssystem 36 auch für das Markieren von Brillenglas-Glas- oder Kunststoffkörpern durch Sticheln, durch Mikrobohren, durch Einprägen oder durch Drucken auszulegen.
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Die Vorrichtung 32 hat eine Einrichtung 42 für das Bereitstellen eines rechten und/oder linken Kastensystems 18, 18' zu einer Brille. Die Einrichtung 42 in der Vorrichtung 32 liest für ein zu markierendes Brillenglas, einen zu markierenden Brillenglas-Rohling oder ein zu markierendes Brillenglas-Halbfabrikat Individualisierungsinformation ein, die ein Zentralrechner in einer Fertigungseinrichtung für Brillengläser aus Rezeptdaten zur Verfügung stellt. Diese Individualisierungsinformation enthält die Information der Scheibenbreite Vbox und der Scheibenhöhe Hbox des rechten bzw. linken Rechtecks des Kastensystems 18, 18' für die Fassungsform der Brille 2, in die das ungerandete Brillenglas 4', 6' nach dem Randungsvorgang als ein linkes oder rechtes Brillenglas eingefasst werden soll.
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In der Vorrichtung 32 gibt es eine Einrichtung 44 für das Bereitstellen des Koordinatensystems 33 des zu markierenden Brillenglases 4', 6' bzw. des zu markierenden Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats. Die Einrichtung 44 enthält eine Kamera 47, die auf dem zu markierenden Brillenglas 4', 6' bzw. auf dem zu markierenden Brillenglas-Rohling oder auf dem Brillenglas-Halbfabrikat die das Brillenglas-Koordinatensystem 33 definierenden Permanentmarkierungen 37 erfasst. In der Einrichtung 44 gibt es eine Rechenstufe 45, die als eine Einrichtung zum Bereitstellen des in der 3 gezeigten Brillenglas-Koordinatensystems 33 das Brillenglas-Koordinatensystem 33 aus den erfassten Permanentmarkierungen 37 berechnet.
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Die Vorrichtung 32 enthält eine Einrichtung 49 zum Referenzieren des bereitgestellten rechten und/oder linken Kastensystems 18, 18' zu einer Brille zu dem Brillenglas-Koordinatensystem 33 des zu markierenden Brillenglases 6',4'. In der Einrichtung 49 wird die Lage des in der 3 gezeigten Koordinatensystems 46 des rechten bzw. linken Kastensystems 18, 18' in dem in der 3 ebenfalls gezeigten Brillenglas-Koordinatensystem 33 mit einem Referenzierungsvektor 51 angegeben.
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Die Lage des Koordinatensystems 46 des rechten bzw. linken Kastensystems 18, 18' in dem Brillenglas-Koordinatensystem 33 wird dann an das Markierungssystem 36 übermittelt. Damit wird gewährleistet, dass mit dem Markierungssystem 36 die Markierung in ein Markierungsfeld geschrieben werden kann, das sich an einem Ort befindet, der in dem Brillenglas-Koordinatensystem 33 definiert ist.
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Das Markierungssystem 36 weist hierzu eine Einrichtung 52 zum Einschreiben einer zu dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL bzw. dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR punktsymmetrischen Figur auf. Die Einrichtung 52 enthält hierzu eine Rechnereinheit mit einem Computerprogramm, mittels dessen für ein zu markierendes rechtes Brillenglas bzw. für einen zu markierenden Brillenglas-Rohling oder ein zu markierendes Brillenglas-Halbfabrikat, aus dem ein rechtes Brillenglas hergestellt werden soll, in eine in der 5 gezeigte, zu dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR , d. h. dem Ursprung 48 des lokalen kartesischen Koordinatensystems 46 des rechten Kastensystems 18 punktsymmetrische 54 in Form einer Ellipse in das Rechteck 20 des rechten Kastensystems 18 eingeschrieben wird, welche die Seiten 24, 26, 28, 30 des Rechtecks 20 asymptotisch berührt.
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In dem lokalen kartesischen Koordinatensystem
46 des rechten Kastensystems
18 ist die punktsymmetrische
54 durch die folgende Funktionsgleichung beschrieben:
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In entsprechender Weise gewährleistet das Computerprogramm, dass für ein zu markierendes linkes Brillenglas bzw. für einen Brillenglas-Rohling oder ein Brillenglas-Halbfabrikat, aus dem ein linkes Brillenglas hergestellt werden soll, eine zu dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL punktsymmetrische 54 in Form einer Ellipse in das Rechteck 22 des linken Kastensystems 18' eingeschrieben wird, das die Seiten 24, 26, 28, 30 des Rechtecks 22 zu diesem Kastensystem asymptotisch berührt.
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Das Computerprogramm in der Recheneinheit der Einrichtung
52 des Markierungssystems
36 berechnet dabei für ein rechtes Brillenglas bzw. für einen Brillenglas-Rohling oder ein Brillenglas-Halbfabrikat, aus dem ein rechtes Brillenglas hergestellt werden soll, derart die Position eines rechteckigen Markierungsfelds
55 für die Markierung
16, dass, wie in der
6 zu sehen, der Markierungsfeldrand
56 die punktsymmetrische
54 an einem Randpunkt
58 berührt, der ein Eckpunkt des rechteckigen Markierungsfelds
55 ist und für dessen Abstand
AMF von dem entsprechenden Kastensystem-Mittelpunkt
CR im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand
56 liegenden beliebigen Randpunkts
60 von dem Kastensystem-Mittelpunkt
CR gilt:
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Die Markierung 16 kann in ein Rechteck einbeschrieben werden, welches mit dem Markierungsfeldrand 56 des rechteckigen Markierungsfelds 55 zusammenfällt.
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Für das rechteckige Markierungsfeld 55 wird mittels des Computerprogramms ein in dem zweiten Quadranten II des lokalen kartesischen Koordinatensystems 46 liegender Ort vorgegeben.
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Ist das zu markierende Brillenglas ein linkes Brillenglas bzw. ein Brillenglas-Rohling oder ein Brillenglas-Halbfabrikat, aus dem dann ein linkes Brillenglas hergestellt wird, gibt das Computerprogramm in dem Markierungssystems
36 für das rechteckige Markierungsfeld
55 einen in dem ersten Quadranten I des lokalen kartesischen Koordinatensystems
46 liegenden Ort vor. Der Ort eines rechteckigen Markierungsfeld für die Markierung
16 wird dann auch hier so gewählt, dass der Markierungsfeldrand
56 die punktsymmetrische
54 an einem Randpunkt
58 berührt, der ein Eckpunkt des rechteckigen Markierungsfelds
55 ist und für dessen Abstand
AMF von dem entsprechenden Kastensystem-Mittelpunkt
CL im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand
56 liegenden beliebigen Randpunkts
60 von dem Kastensystem-Mittelpunkt
CL gilt:
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Für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des die punktsymmetrische
54 in Form einer Ellipse berührenden Randpunkts
58 in dem kartesischen Koordinatensystem gilt:
wobei der Polarwinkel φ = 150° beträgt, wenn das zu markierende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist bzw. ein Brillenglas-Rohling oder ein Brillenglas-Halbfabrikat ist.
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Zu bemerken ist, dass der Polarwinkel φ auch einen anderen Winkelwert haben kann, der günstiger Weise innerhalb des Winkelintervalls mit 160° ≥ φ ≥ 135° liegt, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist.
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Wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist, liegt der Polarwinkel φ günstiger Weise in dem Winkelintervall 20° ≤ φ ≤ 45° und beträgt z. B. φ = 30°.
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Die 7 zeigt das Rechteck 20 des rechten Kastensystems 18 mit der darin eingeschriebenen punksymmetrischen 54 in Form einer Ellipse und mit einem in einer von der ersten Position verschiedenen weiteren Position angeordneten rechteckigen Markierungsfeld 55.
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Für die Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts
58 in dem lokalen kartesischen Koordinatensystem
46 gibt das Computerprogramm in dem Markierungssystem
36 hier das Folgende vor:
mit
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist.
-
Ist das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas, so kann das Computerprogramm als Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts
58 in dem lokalen kartesischen Koordinatensystem
46 in der Rechnereinheit der Einrichtung
52 des Markierungssystems
36 auch die folgenden Werte berechnen:
mit
-
Die
8 zeigt das Rechteck des rechten Kastensystems
18 mit darin eingeschriebenen punktsymmetrischen
54,
54', 54" in Form von Superellipsen, die der Funktionsgleichung
mit dem Superellipsenparameter n genügen, wobei grundsätzlich gilt:
und
-
Das Computerprogramm in der Rechnereinheit der Einrichtung
52 des Markierungssystems berechnet hier als Koordinaten X
RMF, y
RMF des Randpunkts
58 in dem kartesischen Koordinatensystem:
mit φ = 150°.
-
Zu bemerken ist, dass der Polarwinkel φ günstiger Weise innerhalb des Winkelintervalls mit 160° ≥ φ ≥ 135° liegt, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas 6 ist. Wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas 4 ist, liegt der Polarwinkel φ vorteilhafterweise in dem Winkelintervall 20° ≤ φ ≤ 45°.
-
Zu bemerken ist auch, dass für den Polarwinkel
φ gelten kann
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist, und
wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
-
Die mittels der in der 3 gezeigte Vorrichtung 32 hergestellte Markierung 16 auf einem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat kann grundsätzlich ein Phasenobjekt sein. Diese Markierung lässt sich z. B. mittels Lasergravieren, Sticheln, Mikrobohren, Einprägen oder Drucken erzeugen. Zu bemerken ist, dass die Markierung auch ein aus einzelnen Pixeln zusammengesetzter digitaler Code, z. B. ein Data Matrix Code sein kann.
-
Die 9 zeigt ein Flussdiagramm 62 einer Ausgestaltung eines Verfahrens zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem rechteckigen Markierungsfeld 55 mit einem Markierungsfeldrand 56, das mittels der Vorrichtung 32 zum Markieren durchgeführt werden kann.
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In einem ersten Verfahrensschritt 64 wird ein linkes und/oder rechtes Kastensystem zu einer Brille mit einer Scheibenbreite Vbox und mit einer Scheibenhöhe Hbox bereitgestellt, die ein linkes und/oder ein rechtes Rechteck bilden, sowie mit einem in dem linken Rechteck angeordneten linken Kastensystem-Mittelpunkt CL und/oder mit einem in dem rechten Rechteck angeordneten rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR für ein linkes und/oder rechtes Brillenglas.
-
In einem auf den ersten Verfahrensschritt 64 folgenden zweiten Verfahrensschritt 66 erfolgt dann das Einschreiben einer in den 5 bis 8 gezeigten, zu dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL und/oder rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR punktsymmetrischen 54, die eine erste Seite und eine zu der ersten Seite senkrecht stehende weitere Seite des Rechtecks des in der 2 gezeigten rechten oder linken Kastensystems 18, 18' berührt, um damit einer Lage des rechteckigen Markierungsfelds 55 auf dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat vorzugeben.
-
Der Markierungsfeldrand
56 berührt dabei die punktsymmetrische
54 an einem Randpunkt
58, für dessen Abstand
AMF von dem Kastensystem-Mittelpunkt
CL ,
CR im Vergleich zu dem Abstand
A eines auf dem Markierungsfeldrand
56 liegenden beliebigen Randpunkts
60 von dem Kastensystem-Mittelpunkt
CL ,
CR gilt:
-
Wie vorstehend beschrieben, liegt das rechteckige Markierungsfeld 55 dabei in dem ersten Quadranten I eines lokalen kartesischen Koordinatensystems 46, dessen Ursprung 48 mit dem linken Kastensystem-Mittelpunkt CL zusammen fällt und dessen Abszisse 50 zu der Seite 24 des Rechtecks 22 des linken Kastensystems 18' parallel ist, die der Scheibenbreite Vbox entspricht, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein linkes Brillenglas ist.
-
Umgekehrt liegt das rechteckige Markierungsfeld 55 in dem zweiten Quadranten II eines lokalen kartesischen Koordinatensystems 46, dessen Ursprung 48 mit dem rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR zusammenfällt und dessen Abszisse 50 zu der Grundseite des Rechtecks 20 des rechten Kastensystems 18 parallel ist, die der Scheibenbreite Vbox entspricht, wenn das Brillenglas oder das aus dem Brillenglas-Rohling oder dem Brillenglas-Halbfabrikat herzustellende Brillenglas ein rechtes Brillenglas ist.
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In einem dritten Verfahrensschritt 68, der auf den zweiten Verfahrensschritt 66 folgt, der jedoch auch vor dem zweiten Verfahrensschritt liegen kann, wird das Koordinatensystem 33 des Brillenglases 4', 6', des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats bereitgestellt.
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In einem vierten Verfahrensschritt 70 wird das rechte und/oder linke Kastensystem 18, 18' zu dem Koordinatensystem 33 des Brillenglases 6', 4', des Brillenglas-Rohlings oder des Brillenglas-Halbfabrikats referenziert.
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In einem fünften Verfahrensschritt 72 wird dann die Markierung 16 auf oder in dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas- Halbfabrikat innerhalb des rechteckigen Markierungsfelds 55 bereitgestellt.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Markieren eines Brillenglases, Brillenglas-Rohlings oder Brillenglas-Halbfabrikats in einem rechteckigen Markierungsfeld 55 mit einem Markierungsfeldrand 56. Für das Markieren werden damit folgende Schritte durchgeführt:
- Bereitstellen eines linken und/oder rechten Kastensystems 18', 18 zu einer Brille 2 mit einer Scheibenbreite Vbox und mit einer Scheibenhöhe Hbox , die ein linkes und/oder ein rechtes Rechteck 22, 20 bilden, sowie mit einem in dem linken Rechteck 22 angeordneten linken Kastensystem-Mittelpunkt CL und/oder mit einem in dem rechten Rechteck 20 angeordneten rechten Kastensystem-Mittelpunkt CR für ein linkes und/oder rechtes Brillenglas 4, 6.
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Vorgeben einer Lage des Markierungsfelds 55 auf dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas-Halbfabrikat.
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Bereitstellen einer Markierung 16 auf oder in dem Brillenglas, Brillenglas-Rohling oder Brillenglas- Halbfabrikat innerhalb des Markierungsfelds 55.
-
Bezugszeichenliste
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- 2
- Brille
- 4
- linkes Brillenglas
- 4'
- ungerandetes linkes Brillenglas
- 6
- rechtes Brillenglas
- 6'
- ungerandetes rechtes Brillenglas
- 8
- Brillengestell
- 12
- Nahbezugspunkt
- 14
- Fernbezugspunkt
- 16
- Markierung
- 18
- rechtes Kastensystem
- 18'
- linkes Kastensystem
- 20
- rechtes Rechteck
- 22
- linkes Rechteck
- 24, 26, 28, 30
- Seite
- 31
- Rand
- 32
- Vorrichtung
- 33
- Koordinatensystem Brillenglas
- 34
- Fördereinrichtung
- 35
- Trägervorrichtung
- 36
- Markierungssystem
- 37
- Permanentmarkierung
- 38
- Excimer-Laser
- 39
- horizontale Mittellinie
- 40
- Laserstrahl
- 42
- Einrichtung für das Bereitstellen eines rechten und/oder linken Kastensystems 18, 18'
- 44
- Einrichtung für das Bereitstellen eines Brillenglas-Koordinatensystems 33
- 45
- Rechenstufe
- 46
- Koordinatensystem Kastensystem
- 47
- Kamera
- 48
- Ursprung
- 49
- Einrichtung zum Referenzieren eines rechten und/oder linken Kastensystems 18, 18'
- 50
- Abszisse
- 51
- Referenzierungsvektor
- 52
- Einrichtung zum Einschreiben von punktsymmetrischer Figur in Kastensystem mit Rechnereinheit
- 54, 54', 54"
- punktsymmetrische Figur
- 55
- Markierungsfeld
- 56
- Markierungsfeldrand
- 58, 60
- Randpunkt
- 62
- Flussdiagramm
- 64
- erster Verfahrensschritt
- 66
- zweiter Verfahrensschritt
- 68
- dritter Verfahrensschritt
- 70
- vierter Verfahrensschritt
- 72
- fünfter Verfahrensschritt
- A
- Abstand
- AMF
- Abstand vom Kastensystem-Mittelpunkt CR , CL
- CL
- linker Kastensystem-Mittelpunkt
- CR
- rechter Kastensystem-Mittelpunkt
- Vbox
- Scheibenbreite
- Hbox
- Scheibenhöhe
- Z
- Zentrierpunkt
- φ
- Polarwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011089704 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm DIN EN ISO 8624:2011 [0007]
- Norm EN ISO 13666:1998 [0009, 0010, 0011, 0012]
- DIN EN ISO 8980-2:2004 [0010]
- Norm DIN EN ISO 8980-2:2004 [0040]