DE102007037730B4 - Brillenglas, Verfahren zu dessen Herstellung und Verfahren zu dessen Positionierung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Brillenglas nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zum Herstellen eines Brillenglases nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10 sowie ein Verfahren zur Positionierung eines Brillenglases nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 16.
- Die
DE 103 00 777 A1 , welche auf die Carl Zeiss Vision GmbH zurück geht, befasst sich mit der Zentrierung von Halbfabrikaten von späteren Brillengläsern auf einer Halterung einer Zentrier- oder Aufnahmeeinrichtung. Das Dokument beschreibt, dass es bekannt sei, Halbfabrikate von nicht individuellen Gleitsichtgläsern in einem Gießprozess herzustellen. Bei dem Gießprozess würden auch Gravurzeichen einer Permanentgravur in die Frontseiten der Halbfabrikate eingebracht. Nach dem Gießprozess und eventueller Oberflächenbehandlungen würden die Halbfabrikate mit zu den Gravurzeichen der Permanentgravur orientierten Stempelbildern versehen und anhand dieser Stempelbilder an einer Aufnahme- oder Blockeinrichtung ausgerichtet. DieDE 103 00 777 A1 selbst lehrt die Zentrierung von Halbfabrikaten anhand der Gravurzeichen der Permanentgravur selbst. - Die Carl Zeiss Vision GmbH versieht nicht nur Halbfabrikate sondern auch fertige Ein- oder Mehrstärken-Brillengläser mit einem Stempelbild auf der dem Auge abgewandten Seite. Auch eine Wettbewerberin der Anmelderin bringt Stempelmarkierungen auf der Glasvorderseite ihrer Brillengläser an. Sowohl bei der Carl Zeiss Vision GmbH als auch bei der Wettbewerberin wird die Lage der Stempelmarkierungen anhand der beiden in einem Abstand von mehreren Zentimetern angeordneten und die Glashorizontale bildenden Gravurzeichen (z, ∞, o) von sogenannten Permanent- oder Funktionsgravuren festgelegt. Bei Brillengläsern von Carl Zeiss befindet sich die Permanentgravur auf der Brillenglasvorderseite, bei solchen der Wettbewerberin auf der Glasrückseite. Anhand dieses Stempelbildes auf dem Fertigfabrikat nimmt der Augenoptiker eine Zentrierung und den messtechnischen Nachweis des Brillenglases zum Einschleifen vor. Zentrierung bezeichnet dabei den Vorgang und das Ergebnis, den optischen Mittelpunkt des Brillenglases durch exakte Ausrichtung vor dem Auge in eine Linie mit der Pupille zu bringen. Unter Einschleifen versteht man den handwerklichen Vorgang, ein Brillenglas ausgehend von seiner rohrunden (insbesondere runden, ovalen und dickenoptimierten) Form nach der Lieferung durch den Brillenglashersteller in die gewünschte Brillenglasform zu bringen und dann in das Brillengestell zu montieren. Als Brillengläser bezeichnet man im Folgenden Linsen oder Scheiben für Sehhilfen aus Glas oder Kunststoff.
- Das am häufigsten angewandte Verfahren zum Aufbringen des Stempelbildes ist ein Tampondruckverfahren. Dieses überträgt ein negatives Stempelbild mittels erhabenen Tampons auf die Vorderfläche des Brillenglases. Somit hat der Augenoptiker den Bezug zum Einschleifen.
- Ein Stempelbild der Anmelderin setzt sich im Allgemeinen aus folgenden Informationen zusammen:
- • Prismenbezugspunkt (Kombination aus verordnetem Prisma, Dickenreduktionsprisma und evtl. vorhandenem Höhenausgleichsprisma)
- • Glashorizontale (zur Angabe der Zylinderachse und der Basislage nach dem Gradbogenschema dienende Nullrichtung durch den Bezugspunkt eines Brillenglases)
- • Nahmesspunkt (Bezugspunkt im Fernteil eines Gleitsicht- oder Mehrstärkenglases) mit Blende
- • Fernmesspunkt (Bezugspunkt im Nahteil eines Gleitsicht- oder Mehrstärkenglases)
- • Inset (Lage des Durchblickpunkts für die Nähe auf dem Brillenglas)
- • Produktname
- • Brand (Markenzeichen)
- • Rechts/Links (Zuordnung zu rechtem oder linkem Auge)
- • und ggf. weitere Informationen
- Die Erzeugung eines Stempelbildes auf einem Brillenglas umfasst nach dem bei der Carl Zeiss Vision GmbH durchgeführten Verfahren üblicherweise folgende Arbeitsschritte:
- 1. Das fertige Ein-, Mehrstärken- oder Gleitsicht-Brillenglas wird entweder automatisch oder manuell anhand der Permanentgravuren ausgerichtet.
- 2. Das Brillenglas wird mittels Greifer oder Vakuumsauger auf der ausgerichteten Position gehalten.
- 3. Der Tampon holt sich von einem oder mehreren zusammengesetzten, vorbestimmten Klischees die Stempelfarbe (Druckbild) ab und druckt dieses auf die Vorderfläche des Brillenglases.
- 4. Über die Ausrichteinheit oder eine weitere Erkennungsstation wird nun die Position des Stempelbildes zur Permanentgravur kontrolliert. Die vorgeschriebene Toleranz beträgt +/–0,3 mm.
- Aus der
WO 2006/119733 A2 - Obwohl sich die o. a. Verfahren zur Brillenglaszentrierung dem Grunde nach bewährt haben, können z. B. folgende Probleme bei der Fertigung oder der Vermessung von Brillengläsern auftreten:
Die Richtung der Flächennormalen, die während der Formbearbeitung eines aufgeblockten progressiven Brillenglases noch definiert ist, ist nach dem Abblocken nicht mehr bekannt und kann nicht wieder fehlerfrei aufgefunden werden. Damit ist die eindeutige Lage/Orientierung des Brillenglases, die bei der Bearbeitung einer oder beider Flächen (Vorder- oder Rückseite) noch definiert war, verloren. - Bei einem Rückflächenprogressionsglas wird die rückseitige Wirkfläche im aufgeblockten Zustand gefertigt (Drehen, Fasen, Polieren) und zum Teil in dieser Aufspannung zum Beispiel mit Hilfe eines Lasers, durch Ätzen oder durch Stichelsignieren mit Gravurzeichen einer Permanentgravur versehen. Nach dem Abblocken geht die eindeutige Lage der optischen Wirkfläche im Raum verloren.
- Wird ein Brillenglas
1 mit Vorderflächenmarkierung2 mit seiner rückseitigen optischen Wirkfläche R2 auf eine Messeinrichtung, z. B. einen Scheitelbrechwertmesser4 aufgelegt, wie dies in der1 skizzenhaft dargestellt ist, so erscheint die Vorderflächenmarkierung2 für einen Beobachter5 mit Blick auf die Vorderseite R1 nicht in linearer Verlängerung7 der Blickrichtung8 (Solllage9 ) auf der Rückfläche R2, sondern versetzt (Istlage10 ). Dieser Versatz (Parallaxe)11 ist bedingt durch die optische Wirkung des Glases1 . D. h., man misst an der falschen Stelle. Dieser Versatz11 kann bei einem Brillenglas1 mit hoher Brechkraft 2 mm und mehr betragen, wie dies beispielhaft der2 zu entnehmen ist. - In ähnlicher Weise ergibt sich ein scheinbarer Versatz eines Stempelbildes in Bezug auf eine Permanentgravur beim Betrachten eines entsprechenden Brillenglases von vorne. Grund ist wie oben beschrieben auch hier der Einfluss der optischen Wirkung des Glases, sowie eine in diesem Fall nicht definierte Lage des Glases im Raum.
- Aus der
US 2005/0248724 A1 - Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Brillenglas bereitzustellen, welches sich ohne die Position von Markierungen auf dem Brillenglas bestimmende Hilfsmittel in vorbestimmter Weise im Raum positionieren lässt. Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Brillenglases vorgestellt werden. Schließlich soll ein Verfahren zur Positionierung eines Brillenglases bereitgestellt werden.
- Diese Aufgabe wird durch ein Brillenglas mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1, ein Herstellverfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 10 sowie ein Positionierverfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich ein herkömmliches Brillenglas, welches eine sogenannte Permanentgravur in einer oberflächennahen Ebene aufweist und bei dem eine der beiden optischen Wirkflächen des Brillenglases mit einem Stempelbild versehen ist, dessen Anordnung zur Permanentgravur nicht oder nur für eine bestimmte Richtung bekannt ist, nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel in exakt vorbestimmter Weise anhand dieser Markierungen (Permanentgravur und Stempelbild) im Raum positionieren lässt.
- Die Erfindung beruht nunmehr auf der Idee, abweichend vom Stand der Technik eine Markierung der notwendigen Messpunkte nicht nur auf einer der beiden optischen Wirkflächen des Brillenglases, sondern auf beiden optischen Wirkflächen vorzunehmen. Für den vorstehend beschriebenen Fall des progressiven Brillenglases bedeutet dies, dass sowohl auf der bearbeiteten (progressiven) als auch auf der signierten (d. h. mit einer Permanentgravur versehenen) Fläche Markierungen angebracht werden. Wichtig ist, dass die entsprechenden Markierungen auf den beiden optischen Wirkflächen einen vorbestimmten oder vorbestimmbaren dreidimensionalen, also räumlichen, Lagebezug zueinander aufweisen. Unter räumlichem Lagebezug versteht man die Bestimmtheit der räumlichen Lage von einzelnen die Vorder- und Rückflächenmarkierung bildenden Zeichen zueinander.
- Ein derartiger räumlicher Lagebezug existiert beispielsweise nicht bei den oben beschriebenen Brillengläsern der Wettbewerberin zwischen den die Glashorizontale bildenden beiden Zeichen ∞ der Funktionsgravur auf der Glasrückseite und einer auf die Vorderseite aufgestempelten Geraden, wie dies nachfolgend anhand der
3 bis6 veranschaulicht wird. Die3 zeigt ein Brillenglas1 mit den die Glashorizontale6a bildenden Gravurzeichen ∞ der Funktionsgravur6 auf der Vorderseite R1 von der Vorderseite R1 betrachtet. Bringt man auf die Rückseite R2 eine die Glashorizontale darstellende Stempelung20 auf, wie dies in der4 gezeigt ist, so können die Gravurzeichen ∞ der Funktionsgravur6 und die Stempelung20 durch Drehung des Glases1 in Pfeilrichtung6b zur Deckung gebracht werden. Die5 zeigt das Brillenglas1 mit in der vorstehend beschriebenen Weise zueinander ausgerichteten Markierungen20 , ∞. Ein Lagebezug zwischen Vorder- und Rückflächenmarkierungen20 , ∞ besteht jedoch per se nur in einer Dimension, wie dies die6 veranschaulicht. Dreht man nämlich das entsprechend5 orientierte Brillenglas1 um eine zu der Glashorizontalen20 senkrechte Achse, wie dies durch den Pfeil6c in6 angedeutet ist, so sind die Markierungen20 , ∞ weiterhin kollinear ausgerichtet, obwohl sich die räumliche Anordnung des Brillenglases1 im Raum geändert hat. Ein vorbestimmter oder vorbestimmbarer räumlicher, also dreidimensionaler, Lagebezug zwischen Vorder- und Rückflächenmarkierungen erfordert daher jeweils mindestens zwei Punkte auf Vorder- und Rückfläche, welche in hinreichendem Abstand für einen Betrachter aus üblicher Sehentfernung getrennt wahrnehmbar angeordnet sind und welche in eine eindeutigen vorgegebene räumliche Lage zueinander gebracht werden können. Ein Punkt oder ein gegen Verdrehen invariantes Zeichen auf jeder Fläche ist nicht ausreichend, das Aussehen durch die Vorder- und Rückflächenmarkierungen gebildete Muster für einen Betrachter in unterschiedlichen Anordnungen des Brillenglases identisch aussieht, unabhängig davon wie es verdreht ist. Es ist jedoch zum Beispiel möglich, auf jede Seite des Brillenglases ein nicht rotationssymmetrisches Zeichen wie zum Beispiel Buchstaben oder eine Gerade und ein Zeichen/Punkt oder eine Strecke mit vorgegebenem Ende aufzubringen. - Wenn vorstehend von Markierungen „auf” beiden optischen Wirkflächen die Rede ist, so ist damit nicht nur gemeint, dass die Markierungen durch Materialauftrag angebracht werden können, sondern auch, dass derartige Markierungen durch Materialabtrag oder durch Änderung des Brillenglasmaterials oder dessen Beschaffenheit erzeugt werden können. Es können Markierungen in, auf oder unter der Oberfläche der jeweiligen optischen Wirkflächen der Brillengläser vorliegen.
- Zu den materialauftragenden Verfahren gehören zum Beispiel Aufstempeln, insbesondere das vorerwähnte Tampondruckverfahren, oder Tintenstrahldruckverfahren wie single dot piezo printing etc.. Zum Materialauftrag geeignete Materialien sind Farbe, (paraffinhaltiges oder paraffinfreies) Wachs und/oder härtende Kunststoffe, wie z. B. Polymere. Zu den materialabtragenden Verfahren zählen Lasergravieren, punktuelles Markieren, Maskenmarkierung, chemische oder mechanische Ätzverfahren und mechanisches Abtragen wie z. B. Glasperlenstrahlen oder Abtrag mit einem Stichel. Materialändernde Verfahren (z. B. lokale Änderung des Brechungsindex) sind Laserbehandlung, Teilchenbeschuss oder dergleichen.
- Unter „für einen Betrachter wahrnehmbare Markierungen” sind nicht nur solche Markierungen zu verstehen, die Licht im sichtbaren Spektralbereich emittieren oder reflektieren sondern auch solche, die mit Hilfe eines geeigneten Hilfsmittels für den Betrachter erfassbar gemacht werden können, wie z. B. ein Mikroskop, eine Kontrastierungseinrichtung, eine Stirnlampe, ein in der
WO 2005/17482 A1 - Um einem Optiker die visuelle Erfassung der Markierungen und deren Lage zueinander im Raum zu ermöglichen, sieht die Erfindung vor, dass die erste Markierung auf der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche über eine (gedachte) Kreisfläche von mehr als 0,5 cm, vorzuweisen von mehr als 1 cm, höchstens vorzugsweise von mehr oder 2 cm ausgedehnt ist und dass die zweite Markierung auf der Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche über eine (fiktive) Kreisfläche von mehr als 0,5 cm, vorzugsweise von mehr als 1 cm, höchst vorzugsweise mehr als 2 zum ausgedehnt ist. So kann es z. B. sein, dass die erste und die zweite Markierung jeweils aus drei Punkten oder Einzelzeichen besteht, welche nicht auf einer Geraden liegen und derart voneinander beabstandet sind, dass wenn einer der Punkte oder Einzelzeichen innerhalb des Kreises angeordnet wird sich die beiden anderen Punkte oder Zeichen stets außerhalb der gedachten Kreisfläche befinden.
- Aus dem vorerwähnten Grund ist es günstig, wenn die erste Markierung ein oder mehrere eine Gerade, z. B. die Glashorizontale oder die Glasvertikale, festlegende Zeichen umfasst und dass wenigstens ein weiteres Zeichen, z. B. ein Kreis oder ein Buchstabe oder eine Zahl oder die Glasvertikale oder der Nahmesspunkt in einem Abstand von mehr als 0,5 cm, vorzugsweise von mehr als 1 cm, höchst vorzugsweise an mehr ab 1,5 zu dieser Geraden vorgesehen ist und dass in entsprechender Weise die zweite Markierung ein oder mehrere eine Gerade, vorzugsweise ebenfalls die Glashorizontale oder die Glasvertikale, festlegende Zeichen umfasst und dass wenigstens ein weiteres Zeichen, z. B. ein Kreis oder ein Buchstabe oder eine Zahl oder die Glasvertikale oder der Nahmesspunkt, in einem Abstand von mehr als 0,5 cm vorzugsweise von mehr als 1 cm zu dieser Geraden vorgesehen ist.
- Besonders einfach lässt sich Forderung des vorgegebenen dreidimensionalen Lagebezugs zwischen Vorder- und Rückflächenmarkierung bei einem Brillenglas realisieren, wenn man die zweite Markierung zumindest in einem Abschnitt oder Bereich komplementär oder in Übereinstimmung zu zumindest einem Abschnitt oder Bereich der ersten Markierung ausbildet. Dabei ist es günstig, wenn die die Markierung bildenden Zeichen nicht alle auf einer Geraden liegen. Dennoch ist es grundsätzlich ausreichend jeweils zwei Punkte oder Zeichen auf Vorder- und Rückfläche anzuordnen. Zum Beispiel wäre es ausreichend, wie bei dem obigem Glas der Wettbewerberin eine aus zwei Zeichen ∞ bestehende Permanentgravur auf der Glasrückseite und zwei auf die Vorderseite aufgestempelte Rechtecke vorzusehen, welche jeweils in gleichem Abstand (z. B. 3,4 cm) zueinander angeordnet sind und für eine Blickrichtung zur Deckung gebracht werden können.
- Die erste Markierung und/oder die ggf. zumindest abschnitts- oder bereichsweise übereinstimmend oder komplementär ausgeführte zweite Markierung können/kann einen Hinweis auf die Richtung der Glashorizontalen umfassen. Weiterhin kann (jeweils) der Prismenbezugspunkt, d. h. der Punkt der den Schwenkpunkt des Mittendickenreduktionsprisma (bekannt auch als Leichtprisma) angibt, die Glasvertikale, der Nahmesspunkt, also der Koordinatenpunkt für die Messung der Stärke für den Nahsichtstahl (dieser kann je nach Glasdesign eine Upset oder Inset aufweisen) und/oder der Fernmesspunkt, d. h. der Punkt der den Strahl auf einen 6 m entfernten Punkt in normaler Kopfhaltung beschreibt, Bestandteil der Markierung bzw. der Markierungen sein. Wichtige Daten, die es einem Optiker ermöglichen, eine Zentrierung und exakte Messung (eindeutiger Messstrahlengang) vorzunehmen sind somit bereits vorhanden. Insbesondere lässt sich der Verlauf bzw. die Ausrichtung einer z. B. bei der Rückflächenbearbeitung verloren gegangenen Flächennormalen wiederfinden.
- Die erste Markierung und/oder die zweite Markierung können/kann auch einen Hinweis auf die Fassungsform und/oder einen Hinweis auf die Zentrierung der Fassung umfassen. Z. B. durch Aufdrucken der Fassungsform oder einer Zentrierbox kann der Optiker direkt das Glas dem Einschleifprozess zuführen. Etwaige Eingaben der Zentriermaße entfallen damit. Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das Anbringen eines Hinweises auf die Fassung unabhängig davon erfolgen kann, ob ein- oder beidseitig Markierungen angebracht werden.
- Die erste Markierung und/oder die zweite Markierung können/kann einen Hinweis über einen Verlauf einer Abweichung von einer vorgegebenen optischen Wirkung, insbesondere einen Hinweis über den Verlauf der Progressionskanalzone, umfassen. Durch das Aufdrucken einer Zone des individuellen Flächendesigns, in dem die Abweichungen von der optischen Wirkung (Sphäre, Zylinder, Achse) des Glases einen vorher definierten (tolerierbaren) Wert nicht übersteigen, kann der Optiker dem Kunden zusätzliche Informationen über sein Glas geben und die korrekte Anpassung der Brille auch für z. B. seitliche Blickbewegungen kontrollieren. Weiterhin kann die Beratung von Kunden durch den Augenoptiker verbessert werden, indem z. B. ein entsprechender Musterglassatz mit oben beschriebenen Markierungen bereitgestellt wird. Auch hier spielt es keine Rolle, ob ein räumlicher Lagebezug zwischen Vorder- und Rückflächenmarkierung besteht oder ob auf eine der Markierungen ganz verzichtet wurde.
- Erfindungsgemäß kann ein Brillenglas mit räumlichem Lagebezug von Vorderflächenmarkierung und Rückflächenmarkierung wie folgt hergestellt werden: Zunächst wird ein Brillenglas mit einer ersten Markierung auf, in oder unter der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche bereitgestellt. Danach wird auf, in oder unter die Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche eine zweite Markierung mit vorgegebenem dreidimensionalem Lagebezug zu der ersten Markierung auf- oder eingebracht. Es spielt also grundsätzlich keine Rolle, ob die erste Markierung auf, in oder unter der ersten optischen Wirkfläche (also z. B. die Vorderflächenmarkierung) bereits einen ein- oder mehrdimensionalen Lagebezug zu einer anderen Markierung (z. B. auch zu einer Permanentgravur) aufweist.
- Der Verfahrensschritt „Bereitstellen eines Brillenglases mit einer ersten Markierung auf, in oder unter der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche” kann den Teilschritt „Auf- oder Einbringen der ersten Markierung auf, in oder unter die Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche” umfassen. Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass die erste Markierung bereits mit der Herstellung des Vor-, Halb- oder Fertigfabrikats, also z. B. in einem Gießprozess erzeugt wird, wie z. B. die konventionelle Permanentgravur.
- Dieser vorstehend angegebene Teilschritt kann den weiteren Teilschritt „Orientieren der ersten optischen Wirkfläche unter Berücksichtigung einer Permanentgravur des Brillenglases” umfassen.
- Der in Rede stehende Teilschritt „Auf- oder Einbringen der ersten Markierung auf, in oder unter die Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche” kann auch die weiteren Teilschritte „Erfassen von Orten der ersten Markierung” und „Orientieren der ersten optischen Wirkfläche unter Berücksichtigung der erfassten Orte der ersten Markierung” umfassen Schließlich kann der Verfahrensschritt „Auf- oder Einbringen der zweiten Markierung auf, in oder unter die Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche mit vorgegebenem dreidimensionalem Lagebezug zu der ersten Markierung” den Teilschritt „Aufnehmen des Brillenglases mit definierter Lage zur Flächennormalen der ersten optischen Wirkfläche” umfassen.
- Weiter kann der vorstehende Teilschritt den weiteren Teilschritt „Orientieren der zweiten optischen Wirkfläche unter Berücksichtigung einer Permanentgravur des Brillenglases” umfassen.
- Zusammenfassend ist festzuhalten, dass abweichend vom Stand der Technik bei dem erfindungsgemäßen Brillenglas in unterschiedlichen voneinander in Richtung der optischen Achse beabstandeten Ebenen Markierungen vorgesehen sind, welche einen vorbestimmten (d. h. die Markierungen werden an vorgegebenen Orten angeordnet) dreidimensionalen/räumlichen Lagebezug zueinander aufweisen. Diese Ebenen können sich auf, in oder unter der jeweiligen Oberfläche der beiden optischen Wirkflächen (d. h. insbesondere lichtbrechenden Flächen) des Brillenglases befinden. Dieses Brillenglas lässt sich unter Berücksichtigung der ersten und der zweiten Markierung, d. h. unter Berücksichtigung von Vorder- und Rückflächenmarkierung in vorgebbarer Weise im Raum anordnen.
- Grundsätzlich ist es auch denkbar, ein herkömmliches Brillenglas mit Vorder- und Rückflächenmarkierung zu verwenden und die Orte an denen sich die Markierungen befinden mit Hilfe eines geeigneten Verfahrens nachträglich zu ermitteln, einen räumlichen Lagebezug zwischen Vorder- und Rückflächenmarkierung herzustellen und das Brillenglas unter Berücksichtigung der Vorder- und Rückflächenmarkierung zu Positionieren.
- Zusammenfassend ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Positionierung eines Brillenglases also durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Bereitstellen eines Lagebezugs zwischen der ersten Markierung und der zweiten Markierung,
- b) Lageorientieren des Brillenglases unter Berücksichtigung der ersten Markierung und der zweiten Markierung.
- Insbesondere für den Fall, dass der Lagebezug zwischen den beiden Markierungen nicht schon unmittelbar während des Herstellprozesses dieser Markierungen festgelegt und dokumentiert wird, ist es günstig, in Schritt a) die Orte der ersten Markierung und der zweiten Markierung optisch zu erfassen und aus diesen erfassten Orten den Lagebezug zwischen der ersten Markierung und der zweiten Markierung herzustellen. Unter optischer Erfassung ist hierbei nicht allein die Detektierung und ggf. Auswertung mit Hilfe eines optischen Messgeräts sondern auch die Bestimmung durch eine Person zu verstehen.
- Es kann vorteilhaft sein, wenn in Schritt b) zueinander komplementäre oder übereinstimmende Abschnitte der ersten Markierung und der zweiten Markierung zur Lageorientierung für eine vorgegebene Beobachtungsrichtung zur Deckung gebracht werden. Mehr oder weniger aufwendige maschinelle oder gedankliche Rechenoperationen oder sonstige gedankliche Überlegungen sind dann nicht erforderlich.
- Es ist grundsätzlich möglich, die Lage zweier Markierungen zueinander im Raum nach deren optischen Erfassung rechnerisch zu ermitteln. So kann z. B. die Relativposition eines Stempelbildes zu einer Permanentgravur mit Hilfe eines Rechners mehr oder weniger genau ermittelt werden, wenn man den Verlauf der von Stempelbild und Permanentgravur ausgehenden mit Hilfe eines Messgeräts oder einer Kamera erfassten Lichtstrahlen kennt. Hierzu sind jedoch Informationen zum Material, dessen Eigenschaften und dem optischen Design des zu untersuchenden Brillenglases erforderlich. Insbesondere bei Gleitsichtgläsern ist es sehr schwer, diese Informationen in der notwendigen Genauigkeit bereitzustellen. Die Erfindung sieht daher vor, bei einem Brillenglas mit einer ersten optischen Wirkfläche und mit einer zweiten optischen Wirkfläche, wobei auf, in oder (unmittelbar) unter der ersten optischen Wirkfläche eine erste Markierung und auf, in oder (unmittelbar) unter der zweiten optischen Wirkfläche eine zweite Markierung vorgesehen ist, den Lagebezug zwischen der ersten Markierung und der zweiten Markierung schon beim Herstellprozess der Markierungen vorzugeben.
- Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher beschrieben. Gleiche oder funktionsgleiche Bestandteile sind dabei mit identischen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
-
1 die Entstehung eines Parallaxenfehlers beim Auflegen eines Brillenglases auf einen Scheitelbrechwertmesser, wenn anhand einer Vorderflächenmarkierung im Bezug zur rückseitigen Wirkfläche gemessen wird (Stand der Technik), -
2 ein stark brechendes Einstärken-Brillenglas mit Vorderflächenmarkierung und auf die Rückfläche projizierter Vorderflächenmarkierung (Stand der Technik), -
3 ein Brillenglas nach dem Stand der Technik mit die Glashorizontale bildenden Gravurzeichen einer Funktionsgravur auf der Vorderseite, -
4 das Brillenglas nach der3 mit rückflächig aufgestempelter Glashorizontalen, -
5 das Brillenglas nach den3 und4 mit zur Deckung gebrachten Stempel- und Permanentmarkierungen bei Draufsicht von vorn, -
6 das Brillenglas nach der5 mit zur Deckung gebrachten Stempel- und Permanentmarkierungen bei Draufsicht von vorn aber in gedrehter Anordnung um eine zur Glashorizontalen senkrechten Achse, -
7 das Stempelbild der Rückfläche (augennahen Fläche) eines ersten Ausführungsbeispiels eines Fertigfabrikats eines Brillenglases nach der Erfindung aus der Sicht von der Vorderfläche her, -
8 das Stempelbild der Vorderfläche (augenferne Fläche) des Brillenglases nach der7 aus der Sicht von der Vorderfläche, -
9 das Brillenglas nach den7 und8 aus der Sicht von der Vorderfläche, wenn die Stempelbilder auf Vorder- und Rückfläche erfindungsgemäß zur Deckung gebracht sind, -
10 das Brillenglas nach den7 und8 aus der Sicht von der Vorderfläche, wenn die Stempelbilder auf Vorder- und Rückfläche nicht zur Deckung gebracht sind, -
11 das Stempelbild der Rückfläche (augennahen Fläche) eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Fertigfabrikats eines Brillenglases nach der Erfindung aus der Sicht von der Vorderfläche her, -
12 maßgebliche Bestandteile des Stempelbilds nach der11 mit typischen Abmessungen, -
13 das Stempelbild der Vorderfläche (augenferne Fläche) des Brillenglases nach der11 aus der Sicht von der Vorderfläche, -
14 die relative Lage von Fassungsform und Zentrierbox bei einem Fertigfabrikat, -
15 eine Sequenz von Verfahrensschritten zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung, -
16 eine weitere Verfahrensschrittfolge zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung, -
17 noch eine weitere Folge von Verfahrensschritten zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung. - Die
7 und8 zeigen erfindungsgemäß angeordnete Markierungen2 ,3 auf einem rückflächenprogressiven Gleitsicht-Brillenglas1 . Die7 zeigt das Stempelbild3 der Rückfläche (augennahe Fläche) R2 des Fertigfabrikats1 von der Vorderfläche (vom Auge abgewandte Fläche der Brillenlinse) R1 her betrachtet, die8 zeigt das Stempelbild2 der Vorderfläche R1 ebenfalls von der Vorderfläche R1 her betrachtet. - Das Stempelbild
3 der Rückfläche R2 umfasst die Glashorizontale20 , die Nahmessblende (Nahmesskreis)21 zur Identifikation des zentrisch angeordneten Nahmesspunkts22 , die Vorneigungsbegrenzungen23 ,24 , den Fernbezugspunkt25 und den Prismenbezugspunkt201 sowie den Fernmesskreis26 . Zusätzlich ist auf die Rückfläche R2 die Fassungsform27 aufgedruckt. Schließlich sind für den Optiker auf diese Rückfläche R2 die Grenzen28 ,29 der optisch stabilen Zone, innerhalb denen der Progressionskanal verläuft aufgestempelt. Schließlich sind in der7 die Permanentgravurzentrierrahmen202 ,203 zur Ausrichtung an (nicht dargestellten) Gravurzeichen2 der Permanentgravur eingezeichnet. - Das Stempelbild
2 der Vorderfläche R1 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Glashorizontale30 , die Glasvertikale31 und den Fernbezugspunkt32 . Weiterhin sind Produktionsdaten33 sowie die Information, dass das Brillenglas1 für das rechte Auge R34 bestimmt ist, aufgestempelt. Der Produktname35 , ein Markenzeichen36 der Anmelderin sowie ein individueller Text, wie z. B. der Name37 des Kunden sind im hier vorgestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls Bestandteil der Vorderflächenmarkierung2 . - Um eine gewünschte räumliche Positionierung, insbesondere Zentrierung, des Brillenglases
1 zu ermöglichen, weisen die Markierungen2 ,3 auf der Vorder- und Rückfläche R1, R2 einen räumlichen Lagebezug zueinander auf. Dies bedeutet, dass die Markierungen2 ,3 auf der Vorder- und Rückfläche R1, R2 in vorbestimmter Weise zueinander angeordnet sind. Eine Zentrierung erfolgt dergestalt, dass die Flächennormale der Vorder- oder Rückseite R1, R2 des Brillenglases1 eine vorbestimmte Richtung erhält. Um aufwendige Rechenoperationen zu vermeiden, sind Punkte, Linien, Strukturen, Symbole oder Zeichen der Markierungen von Vorder- und Rückseite R1, R2 derart komplementär oder übereinstimmend gewählt, dass die Flächennormale eine vorgegebene bzw. vorgebbare Ausrichtung aufweist, wenn die vorder- und rückseitigen Markierungen2 ,3 z. B. von einer vorgegebenen bzw. vorgebbaren Blickrichtung aus zur Deckung gebracht werden. Im Ausführungsbeispiel ist dies dann der Fall, wenn man die Glashorizontalen20 ,30 und die Fernbezugspunkte25 ,32 zur Deckung bringt, wie dies in der9 dargestellt ist. - Die
10 zeigt den Fall, wo diese Linien20 ,30 und Punkte25 ,32 nicht zur Deckung gebracht sind. Das Brillenglas1 ist dann noch nicht lagerichtig angeordnet, also nicht zentriert. - Die
11 ,12 und13 zeigen Vorder- und Rückseite R1, R2 eines weiteren Gleitsichtbrillenglases1 mit einen dreidimensionalle Lagebezug zueinander aufweisenden Vorder- und Rückflächenstempelungen2 ,3 . Die11 zeigt das Stempelbild der Vorderfläche (vom Auge abgewandte Fläche der Brillenlinse) R1 des Fertigfabrikats1 (Durchmesser in der Regel etwa 40 mm) von der Vorderfläche R1 aus betrachtet. Die12 zeigt wesentliche Teile des Stempelbilds nach der11 und gibt relative Lage und Größe dieser Teile an. Die13 zeigt das Stempelbild3 der Rückfläche (augennahen Fläche R2) ebenfalls von der Vorderfläche R1 aus betrachtet. - Das Stempelbild
2 der Vorderfläche R1 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Glashorizontale30 , die Glasvertikale31 , den Fernbezugspunkt32 und den Prismenbezugspunkt38 . Weiterhin sind Produktionsdaten33 sowie die Information, dass das Brillenglas1 für das rechte Auge R34 bestimmt ist, aufgestempelt. Der Produktname35 , ein Markenzeichen36 der Anmelderin sowie ein individueller Text, wie z. B. der Name37 des Kunden, sind im hier vorgestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls Bestandteil der Vorderflächenmarkierung. Die Glashorizontale30 besteht aus drei jeweils etwa 3 mm langen Strecken, welche auf einer Geraden liegen. Die äußeren Strecken sind etwa 34 mm voneinander beabstandet. Die Glasvertikale31 steht senkrecht auf der Mitte der mittleren Strecke der Glashorizontalen30 und hat eine Streckenlänge von etwa 6 mm. Der auf der Glasvertikalen31 liegende Fernbezugspunkt32 wird durch den Schnittpunkt der Glasvertikalen31 mit einer weiteren parallel zur mittleren Strecke der Glashorizontalen30 verlaufenden Strecke der Länge 3 mm gebildet. - Das Stempelbild
3 der Rückfläche R2 umfasst die Glashorizontale20 mit Signierzeichenzentrierrahmen202 ,203 für die Ausrichtung an unter der Oberfläche angeordneten Gravurzeichen13 ,14 der Permanentgravur, die Nahmessblende (Nahmesskreis)21 zur Identifikation des zentrisch angeordneten Nahmesspunkts22 , die Hilfsmesslinien für den Scheitel23 ,24 , den Fernbezugspunkt25 , den Fernmesskreis26 , den Prismenbezugspunkt201 und sowohl den individuellen nasalen Versatz (Inset)204 als auch den individuellen Upset205 . Zusätzlich ist auf die Rückfläche R2 die Fassungsform27 aufgedruckt. Schließlich sind für den Optiker auf diese Rückfläche R2 die Grenzen28 ,29 der optisch stabilen Zone, innerhalb denen der Progressionskanal verläuft aufgestempelt. - Weiterhin ist in der
13 auch ein Gravurzeichen131 einer weiteren unter der Oberfläche angeordneten Permanentgravur eingezeichnet, die sogenannte „Brand”-Signatur z. - Um das Brillenglases
1 parallaxefrei zentrieren zu können, weisen die Markierungen2 ,3 auf der Vorder- und Rückfläche R1, R2 einen dreidimensionalen bzw. räumlichen Lagebezug zueinander auf, indem die Markierungen2 ,3 auf der Vorder- und Rückfläche R1, R2 in vorbestimmter Weise zueinander angeordnet sind. Die Zentrierung erfolgt durch Ausrichtung der Flächennormale von Vorder- oder Rückseite R1, R2 des Brillenglases1 in eine vorbestimmte Richtung. Die Markierungen auf der Vorder- und Rückseite des Brillenglases sind derart komplementär oder übereinstimmend gewählt, dass die Flächennormale eine eindeutig vorgegebene bzw. vorgebbare Ausrichtung aufweist, wenn die vorder- und rückseitigen Markierungen2 ,3 z. B. von einer vorgegebenen bzw. vorgebbaren Blickrichtung zur Deckung gebracht werden. Im Ausführungsbeispiel ist dies dann der Fall, wenn man die Glashorizontalen20 ,30 und die Fernbezugspunkte25 ,32 zur Deckung bringt. - Es existiert nunmehr eine Vielzahl an möglichen Verfahren, um ein Brillenglas
1 mit Markierungen2 ,3 auf Vorder- und Rückfläche R1, R2 zu versehen, so dass diese den erfindungsgemäßen räumlichen Lagebezug in vorbestimmter Weise aufweisen. - Ein Prozess zum Anbringen von einen dreidimensionalen Lagebezug zueinander aufweisenden Vorder- und Rückflächenmarkierungen
2 ,3 könnte unter Bezugnahme auf das Brillenglas1 gemäß den7 bis10 wie folgt ablaufen:
Das Fertigfabrikat1 wird von einem 3- bzw. 4-Fingergreifer aufgenommen und anhand eines Erkennungs- und Bildverarbeitungssystems auf die Position der Permanentgravuren13 ,14 untersucht. Die Orientierung des Brillenglases1 erfolgt dann anhand der Erkennung. D. h. die Glashorizontale liegt orthogonal zur Drehachse der Greifers. Mittels eines Tintenstrahldruckverfahrens (sog. Ink Jet Verfahren) wird jetzt im Bezug zur Permanentgravur13 ,14 auf der Vorderfläche R1 folgende Markierung auf das Brillenglas1 gedruckt. - • Glashorizontale
30 mit kurzer vertikaler Achse31 - • Produktname
35 - • Brand bzw. Logo
36 - • Rechts/Links
34 - • Produktionsinformationen
33 - • Individuelle Markierung
37 - Nach Fertigstellung der Vorderflächenmarkierung
2 erfolgt eine 180° Drehung, damit die Rückfläche R2 zum Druck nach oben zeigt. Nun wird nochmals die Lageposition des Glases mittels Bilderkennungssystem oder manuell überprüft und ggf. korrigiert. Nun kann auf der Rückfläche R2 die Markierung3 mit folgenden Informationen erfolgen: - • Prismenbezugspunkt
201 - • Fernmesskreis
26 - • Fernmesspunkt
25 - • Glashorizontale
20 - • Permanentgravur-Zentrierrahmen
202 ,203 - • Nahmesspunkt
22 (ggf. mit individuellem Inset204 und mit individuellem Upset205 ) - • Nahmessblende
21 - • Fassungsform
27 (oder Zentrierbox271 ) der Fassung (14 zeigt ein Fertigfabrikat1 mit eingezeichneter Fassungsform27 und zugehöriger Zentrierbox271 und deren Lage in Bezug auf die Pupille272 eines Probanden) - • Progressionskanalzonengrenzen
28 ,29 - Anschließend wird das Glas
1 bzgl. der Position der Markierungen2 ,3 auf der Vorderfläche R1 und der Rückfläche R2 nochmals überprüft und kann dann dem folgenden Prozessschritt z. B. Brandsignatur131 zugeführt werden. - Das beschriebene Verfahren kann mit manueller Handhabung aber auch vollautomatisch ablaufen.
- Unter Zuhilfenahme eines Variohalters, wie er in der
WO 2006/079494 A2 2 ,3 wie folgt vonstatten gehen:
Das Fertigfabrikat1 ist am Variohalter in bekannter Position (Koordinaten) zu den Permanentgravuren13 ,14 aufgenommen und wird wie o. a. auf der Vorderfläche R1 markiert. Danach erfolgt ein Wenden über die Drehachse des Variohalters und das Glas1 steht in Position und Lage zur rückseitigen Markierung3 . Die Markierungen2 ,3 beinhalten dieselben Informationen wie oben beschrieben. - Das Ergebnis ist eine beidseitige Markierung
2 ,3 die es ermöglicht alle für eine genaue optische Vermessung des Brillenglases notwendigen Lageinformationen ohne Fehler, verursacht z. B. durch Parallaxe, zu reproduzieren. Das heißt, das Glas1 liegt in der gleichen Raum-Lagereferenz wie bei der vorhergehenden Flächenerzeugung. Zur Auffindung dieser Lage, sind die in geeigneter Weise angeordneten Markierungen2 ,3 auf der Vorder- und Rückseite R1, R2 von einem Betrachter oder Messsystem zur Deckung zu bringen. Dieses erfolgt Idealerweise im Abstand von 400 mm zur Glasoberfläche. - Durch die rückseitige Markierung
3 aller messrelevanten Bezugspunkte und Achsen kann das Glas1 auf das Messequipment z. B. ein Zentriergerät parallaxenfrei aufgelegt werden. Damit ist die exakte Ausrichtung des Glases1 in Bezug auf die gefertigte Fläche für eine optische Messung erst gewährleistet. Somit wird der der Eintritt des Messstrahlenganges auf die Rückseite R2 ideal und einfach gefunden. - Durch die rückseitige Markierung
3 mit Zentrierrahmen202 ,203 um die Permanentsignatur13 ,14 hat man immer auch von der Seite des Betrachters (vorne) das korrekte Bild der Lage/Position der Zeichen. Dazu sind die entsprechenden Markierungen2 ,3 aus einer Entfernung von ca. 400 mm zu Deckung zu bringen. Es entsteht kein Versatz. - Durch das Aufdrucken der tatsächlichen Fassungsform
27 oder der Zentrierbox271 kann der Optiker direkt das Glas1 dem Einschleifprozess zuführen. Etwaige Eingaben der Zentriermaße entfallen damit. - Es wird darauf hingewiesen, dass sowohl die Vorder- als auch die Rückseite eines Brillenglases als Freiformfläche (Progressivfläche) ausgeführt werden kann. Die Rezeptfläche kann sich auf der jeweils anderen Seite des Glases befinden. Es sind aber auch beliebige Kombinationen möglich, d. h. die Verteilung einer Rezeptwirkung auf beide Flächen und/oder die Verteilung einer progressiven Wirkung ebenfalls auf beide Flächen. Die Erfindung eignet sich nicht nur zur Kennzeichnung und Positionierung von Gleitsicht- oder Mehrstärkengläsern, sondern auch von Einstärkengläsern (insbesondere auch von zukünftigen individuellen).
- Anhand der
15 bis17 werden nachfolgend drei weitere Prozesse zur Kennzeichnung von Brillengläsern beschrieben, anhand derer sich die Flächennormale sehr leicht wieder auffinden lässt. - Die
15 zeigt eine erste Sequenz von Verfahrensschritten zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung. Dieser Prozess geht von einem Halbfabrikat1a aus, dessen Vorderfläche R1 bereits die endgültige Form aufweist. Diese Vorderfläche R1 des Halbfabrikats1a ist mit einer Vorderflächenmarkierung2 versehen. Die Rückfläche R2 des Halbfabrikats1a soll in einem nachfolgenden Schritt bearbeitet werden. - In einem ersten Verfahrensschritt a) wird das Halbfabrikat
1a mit seiner Vorderfläche R1 auf ein Blockstück40 aufgesetzt. Der Zwischenraum zwischen der Vorderfläche R1 des Halbfabrikats1a und dem Blockstück40 wird mit einer flüssigen Metalllegierung41 , einem sogenannten Allay, ausgefüllt, welche bei Raumtemperatur innerhalb weniger Sekunden erstarrt und eine feste Verbindung zwischen Blockstück40 und Halbfabrikat1a herstellt (Verfahrenschritt b)). Aufgeblockt bzw. ausgerichtet wird bei diesem Vorgang nach der Vorderflächenmarkierung2 . Danach wird das Halbfabrikat1a mittels des Blockstücks40 an einer Bearbeitungsvorrichtung (nicht dargestellt) gehalten. Die Rückseite R2 des Halbfabrikats1a wird mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs oder mittels mehrerer Werkzeuge bearbeitet (nicht dargestellt), bis diese die gewünschte Oberflächenkontur ein Fertigfabrikat1 bildend aufweist (Verfahrensschritt c)). Nach Abschluss der Bearbeitungsschritte für die gegenüberliegende Fläche R2 wird diese ebenfalls in der gleichen Aufspannung mit Markierungen3 versehen. Damit ist der eindeutige Zusammenhang zwischen Vorder- und Rückfläche R1, R2 auch nach dem Abblocken (Verfahrensschritt e)) gegeben und jederzeit wieder herstellbar. - Die
16 zeigt eine zweite Sequenz von Verfahrensschritten zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung. Dieser Prozess geht ebenfalls von einem Halbfabrikat1a aus, dessen Vorderfläche R1 bereits die endgültige Form aufweist. Diese Vorderfläche R1 des Halbfabrikats1a weist jedoch noch keine Vorderflächenmarkierung auf. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel soll die Rückfläche R2 des Halbfabrikats1a in einem nachfolgenden Schritt bearbeitet werden. - In einem ersten Verfahrensschritt a) wird das Halbfabrikat
1a mit seiner Vorderfläche R1 auf ein Blockstück40 aufgesetzt. Der Zwischenraum zwischen der Vorderfläche R1 des Halbfabrikats1a und dem Blockstück40 wird wie bei dem vorigen Ausführungsbeispiel mit einer flüssigen Metalllegierung41 gefüllt, welche bei Raumtemperatur innerhalb weniger Sekunden erstarrt und eine feste Verbindung zwischen Blockstück40 und Halbfabrikat1a herstellt (Verfahrenschritt b)). Danach wird das Halbfabrikat1a mittels des Blockstücks40 an einer Bearbeitungsvorrichtung (nicht dargestellt) gehalten. Die Rückseite R2 des Halbfabrikats1a wird mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs oder mittels mehrerer Werkzeuge bearbeitet (nicht dargestellt), bis diese die gewünschte Oberflächenkontur ein Fertigfabrikat1 bildend aufweist (Verfahrensschritt c)). Nach Abschluss der Formgebung der Rückfläche R2 werden Vorder- und Rückfläche R1, R2 in der gegebenen Aufspannung mit Vorder- und Rückflächenmarkierungen2 ,3 versehen. Damit ist der eindeutige Zusammenhang zwischen Vorder- und Rückfläche R1, R2 auch nach dem Abblocken (Verfahrensschritt e)) gegeben und jederzeit wieder herstellbar. - Die
17 zeigt eine dritte Sequenz von Verfahrensschritten zur Erzeugung von Vorder- und Rückflächenmarkierungen mit räumlichem Lagebezug auf einem Brillenglas nach der Erfindung. Dieser Prozess geht von einem Vorfabrikat, einem sogenannten Blank1b aus, bei dem weder die Vorderfläche R1 noch die Rückfläche R2 bereits die endgültige Form aufweisen. - In einem ersten Verfahrensschritt a) wird das Vorfabrikat
1b mit seiner zukünftigen Vorderfläche R1 auf ein Blockstück40 aufgesetzt. Der Zwischenraum zwischen der noch planen Vorderfläche R1 des Vorfabrikats1b und dem Blockstück40 wird wie bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen mit einer flüssigen Metalllegierung41 befüllt. Diese erstarrt bei Raumtemperatur innerhalb weniger Sekunden und bildet eine feste Verbindung zwischen Blockstück40 und Vorfabrikat1b (Verfahrenschritt b)). Danach wird das Blank1b mittels des Blockstücks40 an einer Bearbeitungsvorrichtung (nicht dargestellt) gehalten. Die Rückseite R2 des Vorfabrikats1b wird mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs oder mittels mehrerer Werkzeuge bearbeitet (nicht dargestellt), bis diese die gewünschte Oberflächenkontur ein Halbfabrikat1a bildend aufweist (Verfahrensschritt c)). Nach Abschluss der Formgebung der Rückfläche R2 wird diese in derselben Aufspannung mit einer Rückflächenmarkierung3 versehen. Danach erfolgt ein Umblocken zur Bearbeitung der anderen Seite R1 (Verfahrensschritte e) bis g)). Daraufhin wird die Vorderseite R1 des Halbfabrikats1a ein Fertigfabrikat1 bildend bearbeitet (Schritt h)). Die Vorderfläche R1 wird in der gegebenen Aufspannung mit einer Vorderflächenmarkierung2 versehen (Verfahrensschritt i)). Damit ist der eindeutige Zusammenhang zwischen Vorder- und Rückfläche R1, R2 auch nach dem Abblocken (Verfahrensschritt j)) gegeben und jederzeit wieder herstellbar.
Claims (18)
- Brillenglas (
1 ) mit einer ersten optischen Wirkfläche (R2) und mit einer zweiten optischen Wirkfläche (R1), wobei auf, in oder unter der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche (R2) eine erste Markierung (3 ,20 ,25 ,201 ) und auf, in oder unter der Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche (R1) eine zweite Markierung (2 ,30 ,31 ,32 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Markierung (3 ,20 ,25 ,201 ) und der zweiten Markierung (2 ,30 ,31 ,32 ) ein dreidimensionaler Lagebezug vorgegeben ist und dass die erste Markierung (3 ) und die zweite Markierung (2 ) jeweils mindestens zwei Punkte oder symmetrische Symbole umfassen, die jeweils für einen Betrachter getrennt erfassbar sind. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) und die zweite Markierung (2 ) jeweils ein unsymmetrisches Symbol umfassen. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) auf der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche (R2) über eine Kreisfläche von mehr als 0,5 cm ausgedehnt ist und dass die zweite Markierung (2 ) auf der Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche (R1) über eine Kreisfläche von mehr als 0,5 cm ausgedehnt ist. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) ein oder mehrere eine Gerade festlegende Zeichen (20 ,201 ) umfasst und dass wenigstens ein weiteres Zeichen (25 ) in einem Abstand von mehr als 0,5 cm zu dieser Geraden vorgesehen ist und dass die zweite Markierung (2 ) ein oder mehrere eine Gerade festlegende Zeichen (30 ) umfasst und dass wenigstens ein weiteres Zeichen (31 ,32 ) in einem Abstand von mehr als 0,5 cm zu dieser Geraden vorgesehen ist. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Markierung (
30 ,31 ,32 ) zumindest in einem Abschnitt komplementär oder in Übereinstimmung zu zumindest einem Abschnitt der ersten Markierung (20 ,25 ,201 ) ausgebildet ist. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) und/oder die zweite Markierung (2 ) einen Hinweis auf die Richtung der Glashorizontalen (20 ,30 ) und/oder auf die Richtung der Glasvertikalen (25 ,201 ,31 ) umfassen/umfasst. - Brillenglas (
1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (3 ) und/oder die zweite Markierung (2 ) einen Hinweis auf die Fassungsform (27 ) und/oder einen Hinweis auf die Zentrierung der Fassung umfassen/umfasst. - Brillenglas nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) und/oder die zweite Markierung (2 ) einen Hinweis (28 ,29 ) über einen Verlauf einer Abweichung von einer vorgegebenen optischen Wirkung umfassen/umfasst. - Brillenglas nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Markierung (
3 ) und/oder die zweite Markierung (2 ) einen Hinweis (28 ,29 ) über den Verlauf der Progressionskanalzone umfassen/umfasst. - Verfahren zum Herstellen eines Brillenglases (
1 ) mit einer ersten optischen Wirkfläche (R2) und mit einer zweiten optischen Wirkfläche (R1), gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: i) Bereitstellen des Brillenglases (1 ) mit einer ersten Markierung (20 ,25 ,201 ) auf, in oder unter der Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche (R2), ii) Auf- oder Einbringen der zweiten Markierung (30 ,31 ,32 ) auf, in oder unter die Oberfläche der zweiten optischen Wirkfläche (R1) mit vorgegebenem dreidimensionalem Lagebezug zu der ersten Markierung (20 ,25 ,201 ), wobei die erste Markierung (20 ,25 ,201 ) und die zweite Markierung (30 ,31 ,32 ) jeweils mindestens zwei Punkte oder symmetrische Symbole umfassen, die jeweils für einen Betrachter getrennt erfassbar sind. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensschritt i) den Teilschritt a) Auf- oder Einbringen der ersten Markierung (
20 ,25 ,201 ) auf, in oder unter die Oberfläche der ersten optischen Wirkfläche (R2) umfasst. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilschritt a) den weiteren Teilschritt aa) Orientieren der ersten optischen Wirkfläche (R2) unter Berücksichtigung einer Permanentgravur (
13 ,14 ) des Brillenglases (1 ) umfasst. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilschritt a) die weiteren Teilschritte ab) Erfassen von Orten der ersten Markierung (
3 ) und ac) Orientieren der zweiten optischen Wirkfläche (R1) unter Berücksichtigung der erfassten Orte der ersten Markierung (3 ) umfasst - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensschritt ii) den Teilschritt b) Aufnehmen des Brillenglases (
1 ) mit definierter Lage zur Flächennormalen der ersten optischen Wirkfläche umfasst. - Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilschritt b) den weiteren Teilschritt bb) Orientieren der zweiten optischen Wirkfläche (R1) unter Berücksichtigung einer Permanentgravur (
13 ,14 ) des Brillenglases (1 ) umfasst. - Verfahren zur Positionierung eines Brillenglases (
1 ) mit einer ersten Markierung (20 ,25 ,201 ) auf, in oder unter der Oberfläche einer ersten optischen Wirkfläche und einer zweiten Markierung (30 ,31 ,32 ) auf, in oder unter der Oberfläche einer zweiten optischen Wirkfläche, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Bereitstellen eines dreidimensionalen Lagebezugs zwischen der ersten Markierung (20 ,25 ,201 ) und der zweiten Markierung (30 ,31 ,32 ), b) Lageorientieren des Brillenglases (1 ) unter Berücksichtigung der ersten Markierung (20 ,25 ,201 ) und der zweiten Markierung (30 ,31 ,32 ), wobei die erste Markierung (20 ,25 ,201 ) und die zweite Markierung (30 ,31 ,32 ) jeweils mindestens zwei Punkte oder symmetrische Symbole umfassen, die jeweils für einen Betrachter getrennt erfassbar sind. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) Orte der ersten Markierung (
3 ) und der zweiten Markierung (2 ) optisch erfasst werden und dass aus diesen erfassten Orten der dreidimensionale Lagebezug zwischen der ersten Markierung (3 ) und der zweiten Markierung (2 ) hergestellt wird. - Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) zueinander komplementäre oder übereinstimmende Abschnitte der ersten Markierung (
20 ,25 ,201 ) und der zweiten Markierung (30 ,31 ,32 ) zur Lageorientierung für eine vorgegebene Beobachtungsrichtung zur Deckung gebracht werden.
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