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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Universalwerkzeug zur Grabpflege umfassend zumindest die Komponenten Eimer, mit einer oberseitigen Öffnung zur Aufnahme von Erde, Pflanzenabfällen und ähnlichem, eine Gießkanne mit einer Einfüllöffnung und einem Körper zur Aufnahme von Wasser und/oder Flüssigdünger und eine Schaufel zur Erd- und/oder Pflanzenbearbeitung.
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Bei der Friedhofs- oder Grabpflege kommen zur Erfüllung der dort anstehenden Aufgaben verschiedene Werkzeuge eingesetzt. Am häufigsten kommt eine Gießkanne zur Wässerung und/oder Düngung der Grabbepflanzung zum Einsatz. Soll die Bepflanzung verändert werden, oder auch bei einfachen Reinigungsarbeiten benötigt man üblicherweise aber auch eine Schaufel zur Bewegung der Erde oder dem Ausgraben von Pflanzen sowie einen Eimer um Schmutz oder Pflanzenreste, die bei den Grabarbeiten entstehen, aufnehmen und abtransportieren zu können.
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Neben diesen drei am häufigsten eingesetzten Grundwerkzeugen können auch noch weitere Werkzeuge, wie beispielsweise Hacken, Rechen, Besen, Scheren und dergleichen vonnöten sein.
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Nach derzeitigem Stand der Technik müssen alle diese Werkzeuge separat mitgeführt werden, insbesondere die drei erwähnten Grundwerkzeuge benötigen jedoch schon mehr Platz beim Transport, als auf einem Fahrrad, einem häufig gewählten Transportmittel auf dem Weg zum Friedhof, zur Verfügung steht, denn dort kann üblicherweise maximal ein großvolumiges Teil wie etwa Gießkanne oder Eimer auf dem Gepäckträger transportiert werden. Weitere, kleinere Werkzeuge könnten zwar zum Transport dorthinein gelegt werden, sind dann aber nicht fest und sicher gehalten, so dass sie beim Transport gegeneinanderschlagen und sich so gegenseitig beschädigen können. Das andere sperrige Behältnis - entweder Kanne oder Eimer - müssten mit der Hand transportiert oder seitlich am Rad festgebunden werden, was die Fahrt gefährlich macht.
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Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, diese Nachteile herkömmlicher Grabpflegewerkzeuge zu vermeiden und eine Möglichkeit zu finden, möglichst platzsparend alle benötigten Funktionen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Universalwerkzeug zur Grabpflege nach Anspruch 1 bei dem sich zumindest die drei Komponenten Eimer, Gießkanne und Schaufel zu einer Einheit integrieren, d.h. ineinanderfügen, lassen bzw. integriert sind.
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Diese allgemeine erfinderische Idee kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden. Zum einen kann ein Set aus drei separaten Komponenten, Eimer, Gießkanne und Schaufel derartig geformt und aufeinander abgestimmt werden, dass sie zu einer ausreichend festen Einheit ineinander füg- oder steckbar sind.
So kann der Innenraum der Gießkanne/des Eimers und ihre Einfüllöffnung beispielsweise zu den Außenabmessungen des Eimers/der Gießkanne passend geformt sein, etwa beide mit einem runden oder ovalen, im vertikalen Verlauf von oben nach unten gleichbleibenden oder leicht abnehmenden, Querschnitt. Hierdurch können die Komponenten ineinandergesteckt werden. Eine Verbindung durch einfachen Reibschluss, indem die Querschnitte bis auf ein leichtes Übermaß angeglichen werden, ist für übliche Zwecke ausreichend. Es kann jedoch auch eine formschlüssige Verbindung, etwa ein Bajonettverschluss mit Nuten in der Innenseite der äußeren Komponente und in diese eingreifenden Stiften an der Außenseite der inneren Komponente.
Da er hierbei selbst nur Erde, Pflanzenreste und andere granulare oder faserige Materie aufnehmen muss, kann der Eimer in diesem Falle an seinen Seiten oder auch am Boden siebartige Strukturen zum Aussieben von Erde oder dergleichen aufweisen. Die Kanne muss hingegen einen ausreichend großen wasserdichten Innenraum aufweisen.
Ein starrer oberseitiger Tragegriff kommt jedoch nur für die innere Komponente in Frage.
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Die Schaufel kann entweder einen fest schließenden Deckel für Eimer und oder Gießkanne bilden oder sie fügt sich mit ihrer Kelle in den Zwischenraum der ineinandergesteckten Komponenten Eimer/Gießkanne ein und wird so fest gehalten. Hierbei kann ihr Griff sogar noch als (zusätzlicher) Griff für das erfindungsgemäße Universalwerkzeug dienen.
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Die zweite Möglichkeit besteht darin zwei oder mehr Funktionen in ein Bauteil zu integrieren.
Es bietet sich beispielsweise an, die Funktion eines Eimers und einer Gießkanne durch ein Teil zu erfüllen. Beispielsweise indem ein Eimer mit ovalem oder rundem Querschnitt an seiner Seite in der Nähe des oberen Randes mit einer Ausgießeinheit versehen wird. Hierbei kann es sich um ein einfaches Rohr mit einer Ausgussöffnung oder einem Sprühkopf am oberen Ende handeln. Um Platz zu sparen kann ein Sprühkopf auch direkt in die Wandung des Kanneneimers integriert sein (d.h. durch Rohr von Länge Null verbunden). Der Innenraum des Kanneneimers kann einteilig sein, so dass er nur sequentiell als Gießkanne und (Schmutz)Eimer dienen kann. Es ist jedoch genauso möglich, vertikale Trennwände zur Unterteilung in zwei oder mehr Teilvolumina vorzusehen, so dass gleichzeitig lose Materie und Flüssigkeiten transportierbar sind.
Die Schaufel kann auch hier einen Deckel des Kanneneimers bilden. Weiter kann auch eine entsprechend geformte Aussparung zur Aufnahme der Schaufelkelle und/oder -griffs auf der Außen- oder Innenseite vorhanden sein.
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Der höchste Grad der Integration des Universalwerkzeugs gemäß vorliegender Erfindung sieht vor, alle drei Grundfunktionen Schaufel, Eimer und Gießkanne in einem einzigen Bauteil zu realisieren. Hierbei ist in einem wie oben beschrieben gestalteten Kanneneimer mit Ausgießeinheit diametral gegenüber dieser der obere Rand der Öffnung des Kanneneimers als eine Schaufelkelle ausgeformt. Um diese Ausführungsform zu tragen und/oder die Schaufel zu verwenden ist bevorzugt ein starrer oberseitiger Tragegriff vorhanden, der beispielsweise als Zwei- oder Dreibein ausgeführt sein kann. Ein verschwenkbarer Griff am oberen Ende ist jedoch ebenfalls möglich, da die Hauptkraftausübung bei Verwendung der Schaufel in jedem Falle von der Unterseite des Universalwerkzeuges her ausgeübt werden muss.
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Das Material des erfindungsgemäßen Universalwerkzeugs ist weitgehend beliebig, solange es für die vorgesehenen Funktionen ausreichende Festigkeit aufweist. Ein gutes Ergebnis wird insbesondere mit Metall oder Kunststoff oder einem Verbund aus beidem (Kanne/Eimer aus Kunststoff, Schaufel aus Metall) erreicht.
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Im Weiteren werden weitere vorteilhafte Ausführungen vorliegender Erfindung vorgestellt, welche in geeigneter Form miteinander kombiniert werden können, sofern sie sich nicht gegenseitig offensichtlich ausschließen.
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Das erfindungsgemäße Universalwerkzeug kann Aussparungen für weitere Werkzeuge aufweisen. Bevorzugt sind diese im Bereich der Einfüllöffnungen von Gießkanne, Eimer bzw. Kanneneimer vorgesehen und von etwa kreisförmigem Querschnitt, sodass der Stil von Werkzeugen wie Rechen, Hacke, Besen, weiterer Schaufeln usw. dort hinein gesteckt werden kann. Um aus Balance- und Sicherheitsgründen den Werkzeugkopf im Inneren des Universalwerkzeugs unterbringen zu können, müssen die Aussparungen mit der Öffnung in Kommunikation stehen. Durch eine Gummilippe zumindest in diesem Bereich kann eine Klemmwirkung erreicht werden.
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Alternativ oder zusätzlich können Klemmhalterungen für größere wie kleiner Werkzeuge und Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Feuerzeug, auf der Außenseite des Universalwerkzeugs bereitgestellt werden.
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Die äußere Form des Universalwerkzeugs ist zudem bevorzugt derart gestaltet, dass es sich stabil auf einem Fahrradgepäckträger transportieren lässt. Hierfür sind beispielweise Nuten vorgesehen, die sich der Form des Klemmbügels anpassen. Auf der Unterseite können Rastnuten oder -stifte vorhanden sein, die sich in das Gitterwerk der Auflagefläche des Gepäckträgers einpassen.
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Weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile vorliegender Erfindung ergeben sich aus der im Folgenden anhand der Figuren näher erläuterten, beispielhaften Ausführungen. Diese sollen vorliegende Erfindung nur illustrieren und in keiner Weise einschränken.
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Es zeigen:
- 1: Eine bevorzugte Ausführungsform eines Universalwerkzeugs gemäß vorliegender Erfindung in Form eines Sets aus mehreren separaten Komponenten
- 2: Eine weitere Ausführungsform eines Universalwerkzeugs gemäß vorliegender Erfindung als einstückiges Teil
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In 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Universalwerkzeugs dargestellt, welches die Form eines Sets von ineinandersteckbaren Teilen hat.
Die äußerste Komponente bildet der Eimer 2, welcher von ovalem, nach oben hin leicht zunehmendem Grundriss ist und eine oberseitige vollflächige Öffnung aufweist. In diese ist von oben her Gießkanne 3 mit Einfüllöffnung 30, Griff 32 und Ausgießeinheit 31 in Form eines über ein kurzes Rohr mit dem Kannenkörper verbundenen Kugelsprühkopfes einsetzbar. Um die Kanne 3 möglichst weit in den Eimer einsetzen zu können ist für die Ausgießeinheit 31 und den Griff 32 je eine Aussparung 20 am oberen Rand des Eimers 2 vorhanden. Gießkanne 3 wird im eingesetzten Zustand reibschlüssig im Eimer 2 gehalten. Die Schaufel 4 verfügt über eine Kelle 41 und einen Griff 42. Kelle 41 passt auf die Einfüllöffnung 30 und verschließt diese exakt. Griff 42 hat eine in einer Richtung senkrecht zur Ebene der Kelle 41 verlaufende Öffnung 40, mit welcher er auf den Zapfen 33 von Griff 32 aufsteckbar ist, um die als Deckel dienende Schaufel auf Kanne 3 zu fixieren. Ein schwenkbarer Tragegriff 21 des Eimers dient im Transportzustand der weiteren Fixierung der Schaufelkelle 41 auf der Gießkanneneinfüllöffnung 30 sowie ebenfalls der zusätzlichen Befestigung der Kanne 3 in Eimer 2.
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2 zeigt in vier Teilfiguren eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Universalwerkzeugs, in diesem Fall in einstückiger Ausführung.
Teilfiguren A und B zeigen hierbei eine Seitenan- bzw. eine Draufsicht, C und D das Universalwerkzeug einmal beim Einsatz als Gießkanne und einmal als Schaufel.
Der Körper 6 des integrierten Kanneneimers mit länglichem Querschnitt verfügt an einem Ende an seinem oberen Rand über einen direkt integrierten Ausgießkopf 63, wohingegen der Rand am gegenüberliegenden Ende als eine flache Schaufel 62 ausgebildet ist. Oberseitig ist der als Dreibein gestaltete Tragegriff 61 abgebracht, welcher seitlich sowie am Ausgießkopf mit dem Kanneneimer 6 verbunden ist. Die Öffnung 60 dient sowohl dem Einfüllen von Wasser bei Verwendung als Gießkanne wie auch der Aufnahme von Schmutz, Erde und Pflanzenteilen bei Verwendung als Eimer. Auf der der Schaufel 62 abgewandten Seite des Randes von Öffnung 60 sind die kreisförmigen Aussparungen 64 vorhanden, in die sich weitere Werkzeuge wie Besen, Rechen, Hacken und dergleichen einstecken lassen, um sie beim Transport ausreichend zu sichern. An der Unterseite verfügt der Kanneneimer 6 über Nuten 65, deren Abstand dem Abstand der Stege übliche Fahrradgepäckträgerauflageflächen entspricht, wodurch das Universalwerkzeug sich leichter auf einem Fahrrad befestigen lässt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Universalwerkzeug
- 2
- Eimer
- 20
- Aussparung
- 21
- Tragegriff, schwenkbar
- 3
- Gießkanne
- 30
- Einfüllöffnung
- 31
- Ausgießeinheit
- 32
- Griff
- 33
- Zapfen
- 4
- Schaufel
- 40
- Aufstecköffnung
- 41
- Kelle
- 42
- Schaufelgriff
- 6
- Kanneneimer
- 60
- Öffnung
- 61
- starrer Tragegriff
- 62
- Schaufelteil
- 63
- Ausgießeinheit
- 64
- Aussparungen
- 65
- Nuten