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Die Erfindung betrifft einen Zielstock nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
US 5 913 668 A ist eine gattungsgemäße Zielvorrichtung bekannt. Diese weist an einen Halter angeordnete vordere und hintere gabelförmige Aufnahmen auf. Der Halter ist mit den vorderen und hinteren Aufnahmen an einer vertikalen Stütze um eine zur Ziellinie rechtwinklige Drehachse drehbar angeordnet. Die vordere und hintere gabelförmige Aufnahme sind zur Drehachse versetzt angeordnet.
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Aus der
DE 10 2013 201 478 A1 ist ein Zielstock bekannt, der eine vordere gabelförmige Auflage, eine hintere gabelförmige Auflage und mehrere zu einem Stock zusammenklappbare Stockelemente zur Positionierung der vorderen und hinteren Aufnahme in einer Zielebene aufweist. Die unteren Enden der paarweise miteinander verbundenen Stockelemente eines ersten Stockelementpaar sind mit den unteren Enden der Stockelemente des zweiten Stockelementpaars und die oberen Enden der Stockelemente jedes Paares sind gelenkig miteinander verbunden, wobei im Bereich der oberen Enden jedes Stockelementpaares mindestens eine gabelförmige Auflage angeordnet ist. Um bei diesem bekannten Zielstock eine einfache und leichte Justierung einer auf den Zielstock aufgelegten Waffe sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung zu ermöglichen, ist die gabelförmige Auflage zumindest eines Paares um eine zu einer Zielachse parallele Achse zumindest geringfügig schwenkbar ausgebildet. Durch Verschwenken des aufgeklappten Zielstocks nach vorne oder hinten lässt sich eine vertikale Zieleinstellung erreichen, während durch Schwenken der gabelförmigen Auflage um die zur Zielachse parallele Achse eine horizontale Zieleinstellung oder Zielnachführung ermöglicht wird. Allerdings wird eine auf den Zielstock aufgelegten Waffe durch Schwenken der gabelförmigen Auflage aus der zuvor eingestellten Zielebene herausbewegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zielstock der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine horizontale Verstellung zumindest der vorderen Aufnahme auch ohne Verlagerung aus der Zielebene ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Zielstock mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Zielstock ist zumindest die vordere Aufnahme an einem Halter, der um eine zur Ziellinie rechtwinklige Drehachse drehbar ist, zu der Drehachse parallel versetzt angeordnet. Durch Drehung des Halters kann dann eine horizontale Verstellung der vorderen Aufnahme ohne vertikaler Verlagerung des auf dem Zielstock abgestützten Gegenstands aus der zuvor eingestellten Zielebene erfolgen. Wenn der Halter gedreht wird, führt entweder die Auflage oder der auf dem Zielstock abgestützte Gegenstand eine entgegengesetzte Drehbewegung aus, wodurch eine vertikale Verlagerung vermieden wird. Die vordere Aufnahme ist an dem um die Drehachse drehbaren Halter um eine zur seiner Drehachse parallel versetzte weitere Achse drehbar. Dadurch kann die zur Drehrichtung des Halters entgegengesetzte Drehung durch die vordere Aufnahme erfolgen. Die vordere Aufnahme kann z.B. eine gabelförmige Aufnahme, ein um eine Achse drehbarer Aufnahmebolzen oder ein andere geeignetes Aufnahmeelement sein. Im Falle eines Aufnahmebolzens kann dieser auch feststehend zum Einsatz in eine drehbare Aufnahme oder zur drehbaren Aufnahme in einem entsprechenden Gegenstück ausgebildet sein. Der Halter ist an einem vorderen Träger um die Drehachse drehbar gelagert und weist ein Griffteil und ein vom Griffteil rechtwinklig vorstehendes Halteteil auf. In dem vom Griffteil rechtwinklig vorstehenden Halteteil kann die vordere Aufnahme um die zur Drehachse des Halters parallel versetze Achse drehbar angeordnet sein.
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Um die Handhabung des Zielstocks zu erleichtern, ist das Griffteil in vorteilhafter Weise als ein an die Form einer Hand angepasstes Griffstück ausgebildet. Die vordere Aufnahme kann einem Aufnahmezapfen oder eine gabelförmige Aufnahme mit zwei von einer drehbaren Halterung schräg nach oben vorstehenden Zapfen aufweisen.
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Eine gleichmäßige und gleichzeitige Schwenkbewegung der Stützelemente kann dadurch erreicht werden, dass die beiden Stützelemente an dem vorderen und/oder dem hinteren Träger über einen Zwangsverstellmechanismus gleichmäßig verstellbar angelenkt sind. Der Zwangsverstellmechanismus kann einen in einer vertikalen Führungsnut innerhalb des Trägers verschiebbar geführten Gelenkstift enthalten, über den die oberen Enden der über Gelenkbolzens schwenkbar an dem Träger angeordneten Stützelemente gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Gelenkbolzen in horizontalen Führungsnuten innerhalb des Trägers verschiebbar geführt sind.
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In einer besonders leichten und dennoch stabilen Ausführung können die Stützelemente als Stützrohre aus Carbon hergestellt sein. Die Stützelemente können aber auch aus Aluminium oder einem anderen Material gefertigt sein.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Zielstocks in einer aufgeklappten Stellung;
- 2 den Zielstock von 1 in einer zusammengeklappten Stellung;
- 3 eine vordere Auflage des in 1 gezeigten Zielstocks in einer Detailansicht;
- 4 einen vorderen Träger der in 3 gezeigten vorderen Auflage in einer Innenansicht;
- 5 eine hintere Auflage des in 1 gezeigten Zielstocks in einer Detailansicht;
- 6 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zielstocks in einer aufgeklappten Stellung und;
- 7 eine vordere Auflage des in 6 gezeigten Zielstocks in einer Detailansicht.
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In 1 ist ein als Ziel- oder Visierhilfe für Langwaffen, Fernrohre oder dgl. verwendbarer Zielstock mit einer vorderen Aufnahme 1, einer hinteren Aufnahme 2 und mehreren klappbaren Stützelementen 3a bis 3d in einer ersten Ausführung gezeigt. Bei der gezeigten Ausführung sind zwei vordere rohrförmige Stützelemente 3a und 3b mit ihren oberen Enden 4a bzw. 4b an einem vorderen Träger 5 seitlich schwenkbar angelenkt, während zwei hintere rohrförmige Stützelemente 3c und 3d mit ihren oberen Enden 4c und 4d an einem hinteren Träger 6 seitlich schwenkbar angeordnet sind. Die beiden vorderen Stützelemente 3a und 3b sind mit ihren unteren Enden 7a und 7b über jeweils ein Gelenkstück 8 bzw. 9 mit den unteren Enden 7c und 7d der beiden hinteren Stützelemente 3c und 3d verbunden. Die beiden Gelenkstücke 8 und 9 sind derart ausgebildet, dass die vordere Aufnahme 1 und die hintere Aufnahme 2 durch Auseinanderklappen der vorderen und/oder hinteren Stützelemente 3a und 3b bzw. 3c und 3d voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden können. Die beiden Gelenkstücke 8 und 9 weisen an ihrer Unterseite jeweils ein Standpolster oder einen Standfuß 10 zur standfesten Auflage am Boden auf.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das untere Ende 7a des in 1 rechten vorderen Stützelements 3a über ein erstes Gelenkstück 8 mit dem unteren Ende 7c des rechten hinteren Stützelements 3c verbunden, während das untere Ende 7b des in 1 linken vorderen Stützelements 3b über ein zweites Gelenkstück 9 mit dem unteren Ende 7d des linken hinteren Stützelements 3d verbunden ist. Die vorderen und hinteren Stützelemente 3a bis 3d können aber auch über Kreuz miteinander verbunden sein.
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Die beiden rohrförmig ausgebildeten vorderen Stützelemente 3a und 3b sind in der Länge verstellbar und weisen einen mit dem vorderen Träger 5 verbunden oberen Teil 11a bzw. 11b und einen innerhalb des oberen Teils 11a bzw. 11b verschiebbaren und durch eine Klemmeinrichtung 12a bzw. 12b in einer gewünschten Ein- oder Ausfahrstellung fixierbaren unteren Teil 13a bzw. 13b auf.
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Auch die beiden rohrförmig ausgebildeten hinteren Stützelemente 3c und 3d sind in der Länge verstellbar. Sie enthalten einen mit dem hinteren Träger 6 verbunden oberen Teil 11c bzw. 11d und einen mit dem Gelenkstück 8 bzw. 9 verbundenen unteren Teil 13c bzw. 13d. Hier sind die oberen Teile 11c und 11d innerhalb der unteren Teile 13c bzw. 13d verschiebbar und durch eine Klemmeinrichtung 12c bzw. 12d in einer gewünschten Ein- oder Ausfahrstellung fixierbar. Die oberen Teile 11a bis 11d und die unteren Teile 13a bis 13d der Stützelemente 3a bis 3d sind rohrförmig aus einem leichten und dennoch stabilen Material, vorzugsweise aus Carbon hergestellt. Durch Öffnen der Klemmeinrichtungen 12a bis 12d können die jeweiligen Teile 13a bis 13d der Stützelemente 3a und 3d zur Einstellung der Länge der Stützelemente 3a und 3d ausgezogen oder eingeschoben und durch Schließen der Klemmeinrichtungen 12a bis 12d in einer gewünschten Stellung fixiert werden.
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Durch Einstellung der Länge und Aufklappen der Stützelemente 3a bis 3d mit einem gewünschten Winkel können die beiden Aufnahmen 1 und 2 mit einem gewünschten Abstand vertikal ausgerichtet und entlang einer gewünschten Ziellinie 14 positioniert werden. Durch Zusammenklappen der Stützelemente 3a bis 3d können diese aus einer in 1 gezeigten Ausklappstellung in eine in 2 gezeigte Transportstellung zusammengeklappt werden. Der vordere Träger 5 weist an seiner in Zielrichtung gesehen hinteren Seite eine Vertiefung 15 zur Aufnahme der beiden zusammengeklappten hinteren Stützelemente 3c und 3d in der eingeklappten Stellung auf.
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Wie aus 1 hervorgeht, ist die vordere Aufnahme 1 an einem um eine zur Ziellinie 14 rechtwinklige Drehachse 16 drehbaren Halter 17 zur Drehachse 16 parallel versetzt angeordnet. Der Halter 17 ist an dem vorderen Träger 5 um die in der zusammengeklappten Stellung der Stützelemente 3a und 3b zu deren Längsachsen parallele Drehachse 16 drehbar angeordnet. Die vordere Aufnahme 1 ist an dem um die Drehachse 16 drehbaren Halter 17 um eine zu dessen Drehachse 16 parallel versetzte weitere Achse 18 drehbar angeordnet. Die vordere Aufnahme 1 enthält bei der gezeigten Ausführung zwei schräg nach oben vorstehende Zapfen 19, die an einer um die weitere Achse 18 drehbaren Halterung 20 befestigt sind und zwischen sich eine V-förmige vordere Auflage 21 begrenzen. Auch die hintere Aufnahme 2 enthält zwei schräg nach oben vorstehende Zapfen 22, die zur Bildung einer V-förmigen hinteren Auflage 23 mit einem vorgegebenen Winkel fest an dem hinteren Träger 6 angeordnet sind.
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In 3 ist erkennbar, dass der auf dem vorderen Träger 5 um die Drehachse 16 drehbar angeordnete Halter 17 der dort vergrößert dargestellten vorderen Aufnahme 1 ein Griffteil 24 und ein vom dem Griffteil 24 rechtwinklig vorstehendes Halteteil 25 enthält. Das Griffteil 24 ist vorzugsweise als ein an die Form der Hand angepasstes Griffstück ausgeführt. In dem vom Griffteil 24 rechtwinklig vorstehenden Halteteil 25 ist die Halterung 20 mit den beiden schräg nach oben vorstehenden Zapfen 19 um die zur Drehachse 16 parallele Achse 18 drehbar gelagert. Der Halter 17 ist auf einem von dem vorderen Träger 5 nach oben vorstehenden, in 4 erkennbaren Lagerzapfen 26 um die Drehachse 16 drehbar gelagert.
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Aus 4 geht hervor, dass in dem zweckmäßigerweise aus zwei Hälften zusammensetzbaren vorderen Träger 5 die beiden vorderen Standelemente 3a und 3b mit ihren oberen Enden 4a und 4b über jeweils einen Gelenkbolzen 27 schwenkbar angelenkt sind. Die beiden Gelenkbolzen 27 sind innerhalb des Trägers 5 in horizontal verlaufenden Führungsnuten 28 verschiebbar geführt. Die beiden gegenüber den Gelenkbolzen 27 nach oben vorstehenden oberen Enden 4a und 4b der beiden Standelemente 3a und 3b sind über ein oberes Gelenkstück mit zwei über einen Gelenkstift 29 gelenkig miteinander verbundenen Gelenkteilen 30 und 31 miteinander verbunden. Der Gelenkstift 29 ist in einer zu den Führungsnuten 28 rechtwinklig angeordneten Führungsnut 32 verschiebbar geführt. Über diese Verbindung wird ein Zwangsverstellmechnismus zur gleichmäßigen Verstellung der beiden Standelemente erreicht.
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Auch bei dem in 5 dargestellten hinteren Träger 6 können die beiden Standelemente 3c und 3d in entsprechender Weise über einen vorstehend beschriebenen Zwangsverstellmechanismus in dem Träger 6 angelenkt sein. Bei dem hinteren Träger 6 sind die beiden schräg nach oben vorstehende Zapfen 22 mit einem vorgegebenen Winkel fest am Träger 6 angeordnet.
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In 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zielstocks in einer ausgeklappten Stellung gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführung nach 1 lediglich dadurch, dass die vordere Aufnahme 1 anstelle des gabelförmigen Halters 20 mit den beiden schräg nach oben stehenden Zapfen 19 einen um die Achse 18 drehbaren Aufnahmebolzen 33 enthält. Ansonsten in der Zielstock wie bei der Ausführung von 1 aufgebaut, so dass einander entsprechende Bauteile auch mit denselben Bezugszeichen versehen sind und bezüglich deren Aufbau und Funktionseise auf die dazugehörige Beschreibung verwiesen wird.
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Wie aus 7 hervorgeht, ist der Aufnahmebolzen 33 auf einem innerhalb des Halteteils 25 drehbar gelagerten Zapfen 34 befestigt. Der Aufnahmebolzen 33 weist einen seitlich vorstehenden Positionierstift 35 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vordere Aufnahme
- 2
- Hintere Aufnahme
- 3
- Stützelement
- 4
- Oberes Ende
- 5
- Vorderer Träger
- 6
- Hinterer Träger
- 7
- Unteres Ende
- 8
- Gelenkstück
- 9
- Gelenkstück
- 10
- Standfuß
- 11
- Oberer Teil
- 12
- Klemmeinrichtung
- 13
- Unterer Teil
- 14
- Ziellinie
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Drehachse
- 17
- Halter
- 18
- Achse
- 19
- Zapfen
- 20
- Halterung
- 21
- Vordere Auflage
- 22
- Zapfen
- 23
- Hintere Auflage
- 24
- Griffteil
- 25
- Halteteil
- 26
- Lagerzapfen
- 27
- Gelenkbolzen
- 28
- Führungsnut
- 29
- Gelenkstift
- 30
- Gelenkteil
- 31
- Gelenkteil
- 32
- Führungsnut
- 33
- Aufnahmebolzen
- 34
- Zapfen
- 35
- Positionierstift