-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zubereiten von Speisen mit einem Zubereitungssystem umfassend wenigstens ein Haushaltgerät, insbesondere mit wenigstens einem Gargerät, und wenigstens eine Steuereinrichtung. In der Steuereinrichtung wird von einem Benutzer wenigstens ein Rezept zum Zubereiten von wenigstens einer Speise ausgewählt und/oder eingestellt, wobei die einzelnen Zubereitungsschritte für die Speise bzw. des Rezeptes in der Steuereinrichtung in Handlungen mit Nutzeraktivität und Handlungen ohne Nutzeraktivität unterteilt werden. Die Handlungen mit Nutzeraktivität und die Handlungen ohne Nutzeraktivität werden derart einer Zeitschiene zugeordnet und es wird ein entsprechender Zubereitungsplan vorgeben, dass es zu keiner Überschneidung von Handlungen mit Nutzeraktivität kommt. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Zubereitungssystem, welches dazu geeignet und ausgebildet ist, ein derartiges Verfahren auszuführen.
-
Ein Benutzer wird bei der Benutzung moderner Haushaltgeräte je nach Ausführung des Gerätes teilweise sehr unterstützt und/oder angeleitet. Insbesondere bei Gargeräten kann ein Benutzer Automatikprogramme benutzen, um bei der Zubereitung von Speisen unterstützt zu werden.
-
Neben der Verwendung von vollautomatischen Programmen kann ein Benutzer beim Kochen auch durch Anweisungen unterstützt werden. Es sind beispielsweise kleinere eigenständige Gargeräte bekannt geworden, welche erhitzen, schneiden, rühren und wiegen können. Bei solchen Geräten wird ein Benutzer durch ein Rezept geführt. Wenn der Benutzer den Anweisungen genau folgt und die vorgeschriebenen Mengen an Zutaten einfüllt, funktioniert ein solches System in der Regel zufriedenstellend.
-
Die
DE 10 2015 103 380 A1 schlägt vor, die zuvor beschriebene Funktion auf herkömmliche Gargeräte, insbesondere auf Kochfelder, zu übertragen. Dazu wird einem Benutzer wieder ein Rezeptablauf bzw. ein entsprechender Handlungsplan beispielsweise in dem Display eines Gargerätes in der Form einer Zeitschiene angezeigt. Es werden die nötigen Handlungen einem Benutzer angezeigt, wobei die Handlungen einer Zeitschiene zugeordnet werden.
-
Nachteilig bei den zuvor beschriebenen Systemen ist, jedoch, dass das Gelingen eines Gerichts maßgeblich davon abhängt, ob ein Benutzer die ihm vorgegebenen Anweisungen befolgt und entsprechend handelt. Weicht er von dem Rezept ab, ändert er beispielsweise die Menge einer oder mehrerer Zutaten oder funktioniert das Gargerät nicht wie geplant oder ist falsch eingestellt, hat dies enorme Auswirkungen auf das Endergebnis des Rezeptes.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Benutzer zuverlässiger bei der Zubereitung von Speisen zu unterstützen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Zubereiten von Speisen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Zubereitungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Zubereiten von Speisen mit wenigstens einem Zubereitungssystem umfassend wenigstens ein Haushaltsgerät und wenigstens eine Steuereinrichtung. Dabei wird in der Steuereinrichtung wenigstens ein Rezept zum Zubereiten von wenigstens einer Speise ausgewählt und/oder eingestellt, wobei die einzelnen Zubereitungsschritte für die Speise in der Steuereinrichtung in Handlungen mit Nutzeraktivität und Handlungen ohne Nutzeraktivität unterteilt bzw. aufgeteilt werden. Dann werden die Handlungen mit Nutzeraktivität und die Handlungen ohne Nutzeraktivität derart einer Zeitschiene zugeordnet und geben einen Zubereitungsplan vor, dass es zu keiner Überschneidung von Handlungen mit Nutzeraktivität kommt. Erfindungsgemäß wird wenigstens ein Parameter zu wenigstens einer Handlung ohne Nutzeraktivität und/oder zu wenigstens einer Handlung mit Nutzeraktivität verändert und/oder es wird wenigstens eine Handlung mit Nutzeraktivität auf der Zeitschiene an eine andere Stelle ohne Nutzeraktivität verschoben und/oder es wird wenigstens eine Handlung ohne Nutzeraktivität und/oder eine Handlung mit Nutzeraktivität neu eingeteilt, wenn sich der vorbestimmte Zubereitungsplan verändert.
-
Erfindungsgemäß wird die Zeitschiene verändert bzw. angepasst bzw. umsortiert, wenn der vorgegebene Handlungsablauf bzw. Zubereitungsplan nicht mehr eingehalten werden kann. Diese Anpassung kann durch eine Veränderung, zumindest von Teilen, des bestehenden Zubereitungsplans oder durch ein Verwerfen des bisherigen Zubereitungsplans und ein neues Erstellen eines Zubereitungsplans erreicht werden. Der in der Beschreibung genannten Möglichkeit einer Änderung des Zubereitungsplans soll erfindungsgemäß gleichgestellt sein die Möglichkeit, dass der bisherige Zubereitungsplan verworfen wird und ein neuer Zubereitungsplans auf Basis der veränderten Parameter erstellt wird.
-
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sich das Rezept ändert, bzw. wenn durch das Zubereitungssystem erkannt wird, dass ein Benutzer sich nicht genau an die Rezeptanweisungen hält. Die Änderung der Zeitschiene kann auch dadurch verursacht werden, dass ein Benutzer den zeitlich vorgegebenen Ablauf des Zubereitungsplans nicht mehr einhalten kann, wenn er z. B. für bestimmte Handlungen länger als geplant braucht oder weil er versehentlich oder absichtlich bestimmte Handlungen nicht an der vorgegebenen Stelle ausführt.
-
Das erfindungsmäße Zubereitungssystem umfasst wenigstens ein Haushaltgerät, wobei hier insbesondere wenigstens ein Gargerät als Haushaltgerät des Zubereitungssystems bevorzugt ist. Unter einem Haushaltgerät sind neben Gargeräten insbesondere auch Haushaltgeräte wie ein Kühlschrank, eine Vakuumierschublade, ein Gefrierschrank oder auch andere Haushaltgeräte zu verstehen. Dabei können solche Haushaltgeräte insbesondere auch automatisch bzw. ohne ständige Nutzerbetreuung funktionieren. Beispielsweise wird auch eine Küchenmaschine wie beispielsweise ein Rührgerät als Haushaltgerät verstanden.
-
Die Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Zubereitungssystems kann in wenigstens ein Haushaltgerät integriert sein und ein solches Haushaltgerät steuern. Wenn nur eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, aber mehrere Haushaltgeräte vorgesehen sind, sind diese untereinander vernetzt, sodass die Steuerung der Haushaltgeräte über die Steuereinrichtung erfolgen kann. Es ist auch möglich, dass die Steuereinrichtung als externe Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche eine Vielzahl oder auch nur ein Haushaltgerät steuern kann. Dabei kann zum Beispiel auch die Steuerung über ein Tablett, ein Smartphone oder ein sonstiges externes Gerät erfolgen.
-
Der Zubereitungsplan bzw. die Zeitschiene werden einem Benutzer vorzugsweise auf einer Anzeigeeinrichtung visualisiert, wobei insbesondere eine Anzeigeeinrichtung der Steuereinrichtung zweckmäßig verwendet werden kann.
-
Eine Speise kann vorzugsweise aus einer, wenigen oder auch vielen Zutaten bestehen. Insbesondere können auch mehrere Speisen in einem Rezept als Gericht oder Gang vorgesehen sein. Es können vorzugsweise mehrere Gänge bzw. ganze Menüs über ein Rezept ausgewählt werden bzw. es können mehrere Rezepte zu einem Menü verbunden werden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass einem Benutzer eine besonders gute Unterstützung bzw. Anleitung zum Zubereiten einer Speise gegeben wird. Dabei wird einem Benutzer ein Rezept bzw. der Ablaufplan bzw. Zubereitungsplan für das Rezept aufgezeigt. Dieses Rezept hat der Benutzer entweder ausgewählt oder selber in der Steuereinrichtung eingestellt. Ändert sich der Zubereitungsplan durch eine Abwandlung des Rezepts bzw. durch eine Änderung der Handlung ohne Nutzeraktivität oder Handlung mit Nutzeraktivität, wird analog zu einem Navigationsgerät, welches bei einer Abweichung von der ursprünglich angedachten Route oder bei Stau eine neue Route berechnet, ein neuer Zubereitungsplan erstellt und auf der Zeitschiene dem Benutzer ausgegeben. So kann optimal auf Änderungen im Zubereitungsplan oder im Rezept reagiert werden und ein Gericht kann möglichst optimal trotz einer Änderung des ursprünglich angedachten Zubereitungsplans serviert werden.
-
Dabei ist eine Vielzahl von Änderungen möglich, welche automatisch von der Steuereinrichtung eingestellt bzw. angezeigt werden. Zum Beispiel kann durch die Steuereinrichtung bei dem Abweichen von einem Zubereitungsplan die Garzeit, die Gartemperatur bzw. die Garart verändert werden, um ein Abweichen von dem Zubereitungsplan auszugleichen. Es können auch Handlungen, die einem bestimmten Nutzer zugeordnet waren, an einen anderen Benutzer übertragen werden, sodass ein überlasteter Benutzer hierdurch entlastet wird.
-
Es ist insbesondere auch möglich, dass bestimmte Handlungsabläufe bzw. Handlungen mit Nutzeraktivität von der ursprünglichen Stelle im Zubereitungsplan bzw. auf der Zeitschiene an eine andere noch freie Position ohne Handlung mit Nutzeraktivität verschoben werden. Es ist zudem möglich, dass die Steuereinrichtung erkennt, dass eine bestimmte Handlung mit Nutzeraktivität in der geplanten Art bzw. Dauer keinen Platz mehr auf der Zeitschiene bzw. im Zubereitungsplan hat, sodass diese Handlung dann in mehrere Teilhandlungen aufgeteilt werden kann, um dennoch das geplante Ergebnis des Rezepts zu erreichen.
-
Bevorzugt sind die Handlungen mit Nutzeraktivität und die Handlung ohne Nutzeraktivität Vorbereitungsschritte und oder Zubereitungsschritte. Dabei kann unter einem Vorbereitungsschritt zum Beispiel das Schälen von Kartoffeln bzw. allgemein das Putzen von Gemüse, das Vorbereiten bzw. Putzen von Fleisch, das Waschen von Salat aber auch das Vorheizen von einem Gargerät, das Auftauen von einem Lebensmittel oder das Warmstellen von Tellern umfassen. Die Zubereitung umfasst insbesondere das Garen von Speisen, das Abkühlen, das Anrühren von kalten Speisen oder Saucen oder auch andere Schritte.
-
Besonders bevorzugt wird wenigstens der Start und/oder das Ende einer Handlung ohne Nutzeraktivität und/oder mit Nutzeraktivität eingegeben und/oder erkannt. Hierdurch kann besonders effektiv und genau die Kontrolle der Handlung mit und ohne Nutzeraktivität auf der Zeitschiene kontrolliert werden, sodass der Istzustand mit dem Sollzustand abgeglichen und eventuell in den Zubereitungsplan eingegriffen werden kann.
-
In zweckmäßigen Ausgestaltungen wird der Zubereitungsplan an Änderungen im Rezept angepasst. Dies ist insbesondere dann sinnvoll und vorteilhaft, wenn einem Benutzer während der Zubereitung auffällt, dass eine Zutat fehlt, dass eine andere Beilage gewünscht ist oder dass sich die Anzahl der Personen für das Rezept geändert hat. Auch andere Situationen bzw. Handlung können dazu führen, dass das Rezept angepasst wird. Hierauf kann der Zeitplan bzw. Zeitschiene bzw. der Zubereitungsplan angepasst werden.
-
Bevorzugt wird wenigstens ein Sollwert des Rezepts mit wenigstens einem Istwert des Rezepts verglichen, wobei wenigstens eine Handlung ohne Nutzeraktivität und/oder wenigstens eine Handlung mit Nutzeraktivität angepasst wird, wenn der Sollwert von dem Istwert abweicht. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn beispielsweise erkannt wird, damit die für ein Lebensmittel mit einem bestimmten Gewicht ursprünglich geplante Gardauer bzw. Garzeit angepasst wird, weil ein Benutzer ein Lebensmittel mit einem höheren oder geringeren Gewicht verwendet und/oder beispielsweise eine abweichende Garmethode oder gar Temperatur eingestellt wurde. Hier kann beispielsweise automatisch eine Handlung ohne Nutzeraktivität, beispielsweise die Garzeit oder die Gardauer, angepasst werden. Sollten sich hierdurch auch weitere Änderungen im Zubereitungsplan ergeben, können weitere Handlung insbesondere auch Handlungen mit Nutzeraktivität angepasst werden.
-
Besonders bevorzugt ist, dass zunächst versucht wird, eine Abweichung von dem Rezept oder von dem Zubereitungsplan durch das Ändern von Handlung ohne Nutzer Aktivität auszugleichen, sodass der Benutzer von seinem vorbestimmten Zubereitungsplan nicht abweichen muss.
-
In zweckmäßigen Ausgestaltungen umfasst das Rezept die Zubereitung mehrerer Speisen und/oder mehrere Gänge. Hierdurch können besonders komplexe Zubereitungsabläufe bzw. ein komplexer Zubereitungsplan entstehen, sodass insbesondere bei komplexeren Zubereitungen ein Benutzer optimal bei der Zubereitung eines Menüs unterstützt wird.
-
Besonders bevorzugt sind die Anzahl der Benutzer bzw. der Köche einstellbar, wobei die Handlungen mit Nutzeraktivität vorzugsweise bestimmten Benutzern zugeordnet sind. Es spielt nämlich nicht eine unerhebliche Rolle, wie viele Personen bei der Zubereitung einer Speise bzw. eines Gangs bzw. eines Menüs beteiligt sind. Mehrere Personen können die Zutaten schneller vorbereiten und es können auch mehrere Handlungen mit Nutzeraktivität parallel ausgeführt werden. Wenn die Anzahl der Benutzer einstellbar ist und auch die Handlungen bestimmten Benutzern zugeordnet sind, kann die Zeitschiene bzw. der Zubereitungsplan optimal vorgegeben und/oder angepasst werden. Vorteilhaft werden bei der Erstellung des Zubereitungsplanes Handlungen mit Nutzeraktivität auf ein Kochlevel eines Benutzers abgestimmt. Dabei kann ein bestimmtes Kochlevel vorzugsweise in der Steuereinrichtung eingestellt bzw. ausgewählt werden. Unter einem Kochlevel wird insbesondere die Fähigkeit eines Nutzers bzw. die Erfahrung eines Benutzers verstanden, wobei je nach Ausgestaltung das Kochlevel beliebig komplex differenziert werden kann. In einem einfachen Fall kann zum Beispiel zwischen dem Kochlevel „Anfänger“ oder „Erfahrener“ eingestellt werden. Es ist auch möglich, dass drei oder mehr Kochlevel vorgegeben werden, zum Beispiel „Anfänger“, „Erfahrener“ und „Profi“. Es ist jedoch auch vorteilhaft, wenn das Kochlevel differenziert betrachtet bzw. eingestellt werden kann. Dann kann insbesondere berücksichtigt werden, wenn ein Benutzer bestimmte Handlungen oder Handlungsabläufe gut bzw. schnell oder eher langsam ausführen kann. So kann ein Benutzer beispielsweise länger als normal für das Schälen von Kartoffeln brauchen, ist jedoch in der Zubereitung eines Soufflees erfahren, wodurch diese Handlung schneller von der Hand geht. Dies kann dann bei der Erstellung des Zubereitungsplans berücksichtigt werden.
-
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung wird das jeweilige Erfahrungslevel von dem System erkannt und eingestellt. Beispielsweise erkennt das System aus dem Zeitpunkt wann ein Benutzer mit dem Schälen der Kartoffeln begonnen hat und wann dieser Zubereitungsschritt bestätigt wurde, wie lange dieser Schritt gedauert hat. Aus der im Rezept angegebenen Personenzahl oder der ausgewählten Menge kann dann ein Erfahrungslevel dieses Zubereitungsschrittes ermittelt werden.
-
Bevorzugt wird die gewünschte Servierzeit angegeben und Zeitschiene bzw. der Zubereitungsplan wird auf die Servierzeit angepasst. So kann beispielsweise eingestellt werden, dass das Essen um 18:00 Uhr serviert werden soll die Zeitschiene beginnt dann entsprechend früh mit der Zubereitung bzw. Vorbereitung. Auch hier kann die nachträgliche Änderung der Servierzeit in einer Änderung des Zeitplans bzw. des Zubereitungsplans enden. Verspäten sich beispielsweise die Gäste zu einem Essen, kann dies in der Steuereinrichtung eingestellt werden und der Zubereitungsplan bzw. die Zeitschiene wird entsprechend angepasst.
-
In einer weiteren Ausgestaltung ergibt sich die Servierzeit automatisch aus dem frühesten möglichen Zeitpunkt entsprechend der notwendigen Zubereitungsschritte mit und/oder ohne Nutzeraktivität nach Auswahl der Speise oder des Rezeptes oder des Menus.
-
In zweckmäßigen Ausgestaltungen kann ein Rezept für ein bestimmtes Datum vorprogrammiert werden, und das Zubereitungssystem gibt wenigstens einen Hinweis zum Start der Zubereitung aus. Dies kann zum Beispiel darin bestehen, dass das Zubereitungssystem einen Benutzer daran erinnert, dass er mit der Zubereitung starten muss. Eine solche Erinnerung kann beispielsweise unmittelbar an dem Zubereitungssystem bzw. an einem Haushaltgerät ausgegeben werden. Es ist aber auch möglich, dass beispielsweise über eine App auf einem externen Gerät erinnert wird oder eine E-Mail verschickt wird. Eine solche Erinnerung über eine App, in einem Haushaltgerät und/oder über eine E-Mail kann beispielsweise auch derart früh verschickt werden, dass einem Benutzer eine Einkaufsliste für die nötigen Zutaten des Rezeptes ausgegeben wird.
-
Das erfindungsgemäße Zubereitungssystem ist dazu geeignet und ausgebildet, das zuvor beschriebene Verfahren auszuführen. Dabei weist das erfindungsgemäße Zubereitungssystem die zuvor zum Verfahren schon ausgeführten Vorteile auf.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
-
In den Figuren zeigen:
- 1 eine rein schematische Darstellung eines Zubereitungsplans bzw. einer Zeitschiene eines Rezepts;
- 2 eine rein schematische Darstellung eines Zubereitungsplans bzw. einer Zeitschiene des Rezepts gemäß 1 gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 3 ein alternativer Zubereitungsplan zu dem Zubereitungsplan gemäß 2;
- 4 eine rein schematische Darstellung eines Zubereitungsplans eines Menüs; und
- 5 eine rein schematische Darstellung eines Zubereitungsplans des Menüs gemäß 5 gemäß der vorliegenden Erfindung.
-
In 1 ist rein schematisch ein Zubereitungssystem 1 dargestellt, welches ein Haushaltgerät 100 und eine Steuereinrichtung 200 umfasst. Das Haushaltgerät 100 ist dabei in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Kochfeld 300 vorgesehen. In der Steuereinrichtung 200 hat ein Benutzer ein Rezept zum Zubereiten von mehreren Speisen S ausgewählt, welches hier Kartoffeln, Gemüse und ein Steak umfasst.
-
Durch das Auswählen des Rezepts bzw. durch das Eingeben eines Rezepts in die Steuereinrichtung 200 werden die einzelnen notwendigen Schritte zur Zubereitung der Speise bzw. von Speisen bzw. des Gerichts in der Steuereinrichtung 200 in Handlungen mit Nutzeraktivität N in Handlungen ohne Nutzeraktivität H unterteilt. Dabei werden diese Handlungen von der Steuereinrichtung einer Zeitschiene Z zugeordnet und es wird ein Zubereitungsplan P vorgegeben, bei welchem es zu keiner Überschneidung von Handlungen mit Nutzeraktivität N kommt.
-
Dieser Zubereitungsplan P bzw. die Zeitschiene Z wird einem Benutzer auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt. Dabei kann hier z. B. das Display eines Haushaltgerätes verwendet werden. Der Zubereitungsplan P kann aber auch auf einem externen Gerät, beispielsweise auf einem Tablet, einem Smartphone oder einem anderen Gerät angezeigt werden.
-
In 1 ist dargestellt, dass ein eingestelltes Rezept mittels der Steuereinrichtung 200 zu einer Zeitschiene Z bzw. zu einem Zubereitungsplan P aufbereitet wurde. Dabei umfasst das Rezept hier drei Speisen S, wobei der Zubereitungsplan P mehrere Vorbereitungsschritte und mehrere Zubereitungsschritte umfasst.
-
In dem Zubereitungsplan P bzw. auf der Zeitschiene Z ist unten eine Zeitschiene Z mit der Nutzeraktivität übersichtlich aufgetragen. Dabei erkennt man, dass in diesem Rezeptablauf bzw. in diesem Zubereitungsplan sich Handlungen mit Benutzeraktivität N nicht überlappen bzw. dass es zu keinen Überschneidungen von Handlungen mit Nutzeraktivität N kommt. So kann ein Benutzer alle von ihm durchzuführen Handlungen an der vorgesehenen zeitlichen Position durchführen.
-
In dem hier gezeigten Rezept müssen Vorbereitungen zum Kochen der Kartoffeln getroffen werden. Diese müssen geschält werden. Auch das Gemüse welches, hier als Tiefkühlgemüse, welches lediglich aufgetaut werden muss, vorgesehen ist, muss vorbereitet werden. Auch die Vorbereitung des Steaks verlangt den Eingriff des Benutzers bzw. einer Handlung mit Nutzeraktivität. Das Steak muss aus dem Kühlschrank geholt werden, eventuell pariert bzw. geputzt werden und mit Gewürzen versehen werden.
-
Die weiteren Schritte umfassen überwiegend Handlungen ohne Nutzeraktivität H, was das Aufheizen des Wassers der Kartoffeln, das Garen der Kartoffeln sowie das Erhitzen des Gemüses und das Aufheizen der Pfanne für das Steak betrifft. Lediglich das Umdrehen des Steaks in der Pfanne verlangt noch jeweils eine kurze Handlung mit Nutzeraktivität N.
-
Nachdem alle Handlungen mit Nutzeraktivität und alle Handlung ohne Nutzeraktivität hart an der vorgesehenen Stelle durchgeführt wurden, kann das Gericht serviert werden.
-
In 2 ist rein schematisch dargestellt, dass es in dem Ablauf des Rezeptes bzw. in dem Zubereitungsplan bzw. in der Zeitschiene Z zu einer Änderung gekommen ist. Dabei verschieben sich die Handlung mit Nutzeraktivität N derart, dass es zu einer Überschneidung von mehreren Handlungen mit Nutzeraktivität kommen würde.
-
In diesem Fall hat der Benutzer für die Vorbereitungen der Kartoffeln, also das Waschen und Schälen der Kartoffeln wesentlich länger Zeit gebraucht als geplant war. Dadurch hat sich die Vorbereitung für die Kartoffeln in das Zeitfenster für die Vorbereitung des Gemüses geschoben, sodass das Gemüse nicht mehr an der vorgesehenen Stelle vorbereitet werden kann, da sich sonst die Vorbereitung des Gemüses in die Vorbereitung für das Steak schieben würde, sodass auch hier der Istzustand vom Sollzustand abweichen würde.
-
Erfindungsgemäß greift nun die Steuereinrichtung 200 ein und passt die Handlungsabläufe bzw. die Handlungen mit Nutzeraktivität N und/oder die Handlung ohne Nutzeraktivität H bzw. bestimmte Parameter zu diesen Handlungen an, sodass trotz der Änderung des Zubereitungsplans das Essen in der vorgesehenen Zeit und in der vorgesehenen Zubereitungsart und Qualität fertig ist.
-
Hierzu ermittelt die Steuereinrichtung 200 mögliche andere Zeitfenster, in welche die Vorbereitung für das Gemüse verschoben werden kann. Dar die ursprünglich angedachte Vorbereitungszeit vor der Vorbereitung des Steaks durch zu lange Vorbereitung der Kartoffel nicht mehr verfügbar ist, könnte die Vorbereitung des Gemüses parallel zum Aufheizen der Pfanne für das Steak oder auch parallel zum Braten der ersten Seite des Steaks erfolgen.
-
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat sich die Steuereinrichtung dafür entschieden, die Handlung mit Nutzeraktivität N, nämlich das Vorbereiten des Gemüses direkt vor das Erhitzen des Gemüses und somit parallel zum Anbraten der ersten Seite des Steaks zu verschieben.
-
Um solche Änderungen im Zubereitungsplan P bzw. der Zeitschiene Z zu verhindern bzw. eine möglichst genaue und einzuhaltende Zeitschiene Z zu entwerfen, kann je nach Ausgestaltung des Zubereitungssystems 1 ein Benutzer sein Kochlevel bzw. Leistungslevel angeben. Je nach Ausgestaltung kann dieses Kochlevel einfach bis komplex eingestellt werden. In einfachen Varianten kann ein Benutzer beispielsweise zwischen den Stufen „Anfänger“, „fortgeschritten“ oder „erfahren“ oder „Profi“ wählen. In anderen Ausgestaltungen kann er auch bestimmten Handlungen mit Nutzeraktivität N ein bestimmtes Erfahrungslevel zuweisen. So kann beispielsweise bevorzugt eingestellt werden, dass ein Benutzer zwar sehr langsam Kartoffeln schälen kann, aber in der Zubereitung eines Soufflees beispielsweise große Erfahrung hat, wobei dies bei einem Rezept für ein Menü dann in der Zeitschiene berücksichtigt werden kann.
-
In 3 ist der gleiche Zubereitungsplan P wie in 2 erneut dargestellt, wobei sich auch hier die Vorbereitungszeit für die Kartoffeln erheblich verlängert, sodass das Gemüse nicht an der vorgesehenen Stelle vor der Vorbereitung für das Steak vorbereitet werden kann. Dabei ist dargestellt, dass um einem Benutzer ein möglichst angenehmes Arbeiten zu ermöglichen eine bestimmte Handlung mit Nutzeraktivität N auch in neue Zeitfenster unterteilt werden kann. So ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel die Vorbereitungszeit für das Gemüse in zwei in etwa gleich große Zeitfenster aufgeteilt worden, sodass ein Benutzer etwas komfortabler das Gemüse während des Aufheizens der Pfanne und während des Bratens der ersten Seite des Steaks vorbereiten kann.
-
Je nachdem, wie viele Benutzer bei der Zubereitung eines Gerichts, einer Speise oder sogar eines Menüs mitwirken, können Handlungen mit Nutzeraktivität N auch aufgeteilt und auf verschiedene Benutzer übertragen oder auch so zwischen Benutzern aufgeteilt oder ausgetauscht werden.
-
In den 4 und 5 ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Zubereiten von Speisen mit einem Zubereitungssystem 1 erneut dargestellt, wobei hier nicht nur ein Gang bzw. ein Gericht, sondern ein ganzes Menü bestehend aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert zubereitet wird.
-
Es ist zu sehen, dass auch komplexere Zubereitungspläne P mittels der Steuereinrichtung 200 erstellt werden können, sodass ein Benutzer nicht mehrere Handlungen mit Nutzeraktivität N gleichzeitig vornehmen muss.
-
In 4 ist ein zunächst vorgegebener Zubereitungsplan P bzw. der zugehörige Zeitschiene Z angegeben.
-
In 5 ist zu erkennen, dass sich beim Vorbereiten der Vorspeise das Waschen des Salates verlängert hat, wodurch das Zeitfenster bzw. die Handlung mit Nutzeraktivität N für die Vorbereitung der Vorspeise in die Vorbereitungszeit für das Gemüse geschoben hat. Somit kann das Gemüse nicht mehr an der passenden Position der Zeitschiene Z bzw. des Zubereitungsplan P vorbereitet werden. Die beiden anderen möglichen Zeitfenster für die Handlung mit Nutzeraktivität N bzw. für die Vorbereitung des Gemüses sind in den 4 und 5 dargestellt.
-
Die Steuereinrichtung 200 kann nun die Handlung mit Nutzeraktivität N, welche an eine andere Stelle verschoben werden muss, selbstständig verschieben oder einem Benutzer die Auswahl lassen, an welche Stelle er die Handlung mit Nutzeraktivität N verschieben möchte.
-
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in 5 die Vorbereitung für das Gemüse parallel zu der Handlung ohne Nutzeraktivität H bzw. parallel zu dem Aufheizen der Kartoffeln gesetzt worden. Alternativ hätte die Nutzerhandlung mit Nutzeraktivität N auch nach dem Vorbereiten des Steaks parallel zum Garen der Kartoffeln erfolgen können.
-
Durch das Reagieren auf Änderungen in der Zubereitung eines Gerichts nach einem der Steuereinrichtung bekannten Rezept kann ein Benutzer optimal bei der Zubereitung unterstützt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Zubereitungssystem
- 100
- Haushaltgerät
- 200
- Steuereinrichtung
- 300
- Kochfeld
- N
- Handlung mit Nutzeraktivität
- H
- Handlung ohne Nutzeraktivität
- S
- Speise
- P
- Zubereitungsplan
- Z
- Zeitschiene
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015103380 A1 [0004]
