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Die Erfindung geht aus von einer Warenausgabevorrichtung nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Warenausgabevorrichtungen werden in Verkaufsräumen von Warenhäusern, beispielsweise von Supermärkten, eingesetzt. Mittlerweile werden derartige Warenausgabevorrichtungen auch in Kassentischen integriert.
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Stand der Technik
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Die
WO 01/24124 A2 zeigt eine Warenausgabevorrichtung für einen Warenautomaten. Die in einem Warenschacht gespeicherten Waren werden mit einem drehbar gelagerten Drehkörper zu einem Warenausgabebereich geführt. Der Drehkörper enthält dafür Ausnehmungen, in welche die Waren, hier dosenförmige Produkte, selbständig reingleiten müssen.
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Beim Zusammenspiel zwischen den beweglichen Teilen und den im Warenschacht befindlichen Dosen, kann es leicht zum Verklemmen des Drehkörpers und damit zu einem Störfall beim Warenautomaten kommen.
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Die
DE 10 2012 107 120 A1 zeigt eine Warenausgabevorrichtung mit mehreren nebeneinanderangeordneten Warenschächten. Die Warenschächte weisen jeweils eine Halteplatte auf, auf welcher jeweils einzelne Waren, hier beispielsweise Tabakdosen, übereinandergestapelt sind. Die jeweilige Halteplatte ist mit zumindest einer außen am Schacht befindlichen Spiralfeder beaufschlagt, wodurch die Halteplatte eine Rückstellkraft entgegen der Schwerkraft erfährt.
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Die Schachtbreite bei der
DE 10 2012 107 120 A1 muss jeweils an die zu speichernden Waren angepasst werden. Verändert sich die Form bzw. die Verpackung der Waren, müssen die Warenschächte auch entsprechend angepasst werden. Die Spiralfedern verschleißen mit der Zeit, wodurch unten im Warenschacht befindliche Waren nicht mehr zuverlässig nach oben gedrückt und ausgegeben werden.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine flexibel einsetzbare und zuverlässige Warenausgabevorrichtung zu generieren.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Warenausgabevorrichtung weist zumindest einen Warenschacht auf, in welchem einzelne Waren gelagert sind. Die einzelnen Waren können nacheinander aus einem Warenausgabebereich entnommen werden. Der Warenschacht weißt eine in Richtung des Warenausgabebereichs verschiebbare Halteplatte auf, auf der die einzelnen Waren übereinandergestapelt sind. Die Halteplatte ist mit einem Rückstellelement wirkverbunden, wodurch die Halteplatte eine Rückstellkraft - entgegen der Schwerkraft - in Richtung des Warenausgabebereichs erfährt. Das Rückstellelement weist eine Rollfeder auf. Die Rollfeder ist sehr robust und stellt über einen langen Zeitraum zuverlässig eine gleichbleibende Rückstellkraft bereit.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform hat der zumindest eine Warenschacht einen rechteckigen oder kreisförmigen Querschnitt. Dadurch können quader- und/oder kubusförmige Produkte oder kugel- und/oder zylinderförmige Produkte durch Gleitunterstützung der Schachtwände ausgegeben werden.
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Vorzugsweise besteht das Rückstellelement aus zumindest einer Profilschiene und einer in einem Gehäuse eingebetteten Rollfeder. Die Rollfeder ist an einem Ende der Profilschiene fixiert. Das Gehäuse beziehungsweise die im Gehäuse angeordnete Rollfeder ist auf der Profilschiene gehalten und entlang der Profilschiene verfahrbar. Die Langseiten der Profilschiene sind seitlich jeweils umgebogen. In diese Umbiegung greifen Stege des Gehäuses der Rollfeder ein, wodurch das Gehäuse verschiebbar beziehungsweise verfahrbar auf der Profilschiene gehalten ist.
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Je nach Schachtbreite kann es vorteilhaft sein, wenn das Rückstellelement aus zumindest zwei Profilschienen und zwei jeweils in einem Gehäuse eingebetteten Rollfedern besteht. Dabei sind beide Rollfedern jeweils an einem Ende der ihnen zugeordneten Profilschiene fixiert. Das jeweilige Gehäuse ist auf der ihm zugeordneten Profilschiene gehalten und entlang der Profilschiene verfahrbar. Insbesondere bei breiten Warenschächten und/oder bei entsprechend schweren Waren ist diese Lösung besonders zuverlässig.
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Die Halteplatte ist vorzugsweise an dem Gehäuse des Rückstellelements befestigt. Die Befestigung ist vorzugsweise reversibel und werkzeuglos realisierbar. Dazu verfügen Gehäuse und Halteplatte idealerweise über zueinander passende Steckkonturen. Durch diese Bauweise kann die Halteplatte, insbesondere zur Wartungszwecken oder Umbauzwecken, schnell und einfach entfernt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Warenausgabevorrichtung aus mehreren Warenschächten, die nebeneinander und/oder hintereinander angeordnet sind. Dadurch können beispielsweise unterschiedliche Waren, beispielsweise unterschiedliche Tabaksorten, von der Warenausgabevorrichtung ausgegeben werden. Die Breite und/oder der Durchmesser der Warenschächte ist unterschiedlich. Das bedeutet, dass zumindest ein Warenschacht vorhanden ist, dessen Breite und/oder Durchmesser sich von den restlichen Warenschächten unterscheidet. Dadurch können Waren unterschiedlicher Größe durch die Warenausgabevorrichtung ausgegeben werden.
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Vorzugsweise ist die Breite und/oder der Durchmesser des zumindest einen Warenschachtes einstellbar. Dadurch kann die Warenausgabevorrichtung flexibel an unterschiedliche Waren angepasst werden. Insbesondere dann, wenn Waren ihre Verpackungen ändern, kann ein Betreiber der Warenausgabevorrichtung schnell und flexibel darauf reagieren ohne große, zeitintensive und kostspielige Umbaumaßnahmen durchführen zu müssen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Warenausgabevorrichtung zumindest einen Schachtabschnitt auf, in welchem zumindest zwei zueinander parallel ausgerichtete und innerhalb des Schachtabschnitts verschiebbare Wände angeordnet sind. Der Schachtabschnitt kann beispielsweise aus einem umlaufenden Rahmen innerhalb der Warenausgabevorrichtung gebildet sein. Die Warenausgabevorrichtung verfügt vorzugsweise über mehrere solcher Schachtabschnitte. Die im Schachtabschnitt verschiebbaren Wände schließen innerhalb der Warenausgabevorrichtung einen Bauraum ein, der einen Warenspeicherplatz für den Warenschacht ausbildet. In dem Warenspeicherplatz sind die Waren übereinandergestapelt auf der oben erwähnten Halteplatte angeordnet. Vorzugsweise weist der Schachtabschnitt eine Rückwand auf, an welcher die Profilschiene oder die Profilschienen verschiebbar befestigt sind.
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In der Zusammenschau betrachtet, wird der Warenschacht durch die im Schachtabschnitt verschiebbaren Wände, zumindest einem eine Rollfeder aufweisenden Rückstellelement nebst der an der Rückwand des Schachtabschnitts verschiebbarer Profilschiene und der Halteplatte gebildet. Der Bereich der Rück- und Vorderwand des Schachtabschnitts, der von den verschiebbaren Wänden eingeschlossen ist, kann ebenfalls als zum Warenschacht zugehörig angesehen werden. Dadurch erlang der Warenschacht zumindest in dieser Ausführungsform einen rechteckigen Querschnitt. Der Innenraum des Warenschachts ist demnach quaderförmig. In einem solchen Warenschacht können quadratische, quaderförmige und zylinderförmige Waren gleichermaßen gelagert werden.
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Ein Warenschacht kann durch ein Verschieben der im Schachtabschnitt angeordneten Wände an die Geometrie der Waren bzw. dessen Verpackung angepasst werden. Die an der Rückwand des Schachtabschnitts befestigte(n) Profilschiene bzw. Profilschienen des Rückstellelements werden analog verschoben. Alle in der Warenausgabevorrichtung befindlichen Warenschächte können gleichermaßen umgestaltet werden. Die Warenausgabevorrichtung kann dadurch an geänderte Verpackungen oder auch an ein komplett neues Warensortiment angepasst werden. Dadurch ist die Warenausgabevorrichtung nicht nur besonders flexibel, sondern auch nachhaltig designt und bringt einen entsprechenden Mehrwert für den Benutzer beziehungsweise der Betreiber.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen, geschlossenen Warenausgabevorrichtung,
- 2 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen, offenen Warenausgabevorrichtung,
- 3 ein perspektivischer Ausschnitt der geöffneten W arenausgabevorrichtung,
- 4 Ein weiterer perspektivischer Ausschnitt der geöffneten W arenausgabevorrichtung,
- 5 eine perspektivische Darstellung eines Rückstellelements der Warenausgabevorrichtung
- 6 eine perspektivische Darstellung eines alternativen beziehungsweise weiteren Rückstellelements der Warenausgabevorrichtung und
- 7 eine perspektivische Darstellung einer Halteplatte der Warenausgabevorrichtung.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 und 2 zeigen jeweils eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Warenausgabevorrichtung 1. Die Warenausgabevorrichtung 1 verfügt über eine Rollabdeckung 2, mit der der Warenausgabebereich 3 der Warenausgabevorrichtung 1 vor verschlossen werden kann. Die 1 zeigt die Warenausgabevorrichtung 1 in einem geschlossenen Zustand. In diesem Zustand können Kunden keine Waren (aus darstellerischen Gründen nicht gezeigt) entnehmen. In 2 ist die Warenausgabevorrichtung 1 in einem offenen Zustand gezeigt. Die Kunden haben in diesem Fall freien Zugriff auf den Warenausgabebereich 3 der Warenausgabevorrichtung 1. Die Rollabdeckung 2 ist abschließbar und bietet einen Diebstahlschutz.
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Der Warenausgabebereich 3 befindet sich im oberen Bereich der Warenausgabevorrichtung 1. Dadurch kann die Warenausgabevorrichtung 1 stehend in einem Kassentisch (nicht gezeigt) beziehungsweise in einen Kassenbereich eines Warenhauses leicht integriert werden.
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In den 3 und 4 ist ein Ausschnitt des Warenausgabebereichs 3 der Warenausgabevorrichtung 1 perspektivisch gezeigt. Die Warenausgabevorrichtung 1 verfügt über mehrere Warenschächte 4, in welchen jeweils eine Mehrzahl von Waren (nicht gezeigt) übereinandergestapelt gelagert sind. In den einzelnen Warenschächten 4 können unterschiedliche Waren, beispielsweise unterschiedliche Tabaksorten gespeichert sein. Innerhalb des jeweiligen Warenschachts 3 sind die Waren auf einer Halteplatte 5 übereinandergestapelt gelagert. Oberhalb der jeweiligen Warenschächte 4 sind Rückhalteelemente 6 angeordnet, die verhindern, dass die Waren (beziehungsweise die jeweils obere Ware) aus dem Warenschacht 4 herausfallen. In der hier gezeigten Warenausgabevorrichtung 1 sind keine Waren gespeichert. Die Halteplatten 5 befinden sich daher in ihrer oberen Leerstellung.
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Die Halteplatte (7) besteht aus einem im Wesentlichen flachen Blechteil, welches abgeschrägte Kantenstücke 17, 17' aufweist. Diese Kantenstücke 17, 17' dienen insbesondere zur Führung der Halteplatte 5 im jeweiligen Warenschacht 4 und verhindern ein Verkanten der Halteplatte 5 innerhalb des Warenschachts 4.
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Das Rückhalteelement 6 besteht aus einem etwa L-förmig gebogenem Blech, welches zwei parallele Haltearme 7 ausbildet. Die jeweils obere Ware wird durch das weiter unten beschriebene Rückstellelement gegen die Haltearme 7 des Rückhalteelements 6 gedrückt, wodurch ein Herausfallen der Ware aus dem Warenschacht 4 verhindert wird. Das Rückhalteelement 6 ist über Fixiernasen 8 reversibel an eine Rückwand 9, 9' eines Schachtabschnitts 10 befestigt. An der Rückwand 9, 9' befinden sich eine durchgehende Reihe von Fixiernasen 8, so dass das Rückhalteelement 6 flexibel und werkzeuglos an verschiedenen Stellen positioniert werden kann.
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In den 5 und 6 ist jeweils eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Rückstellelements 11, 11' gezeigt. Das Rückstellelement 11, 11' weist eine Profilschiene 12, 12' oder zwei Profilschienen 12, 12' auf. Am oberen Ende der jeweiligen Profilschiene 12, 12' ist eine Rollfeder 13, 13' fixiert, die jeweils in einem Gehäuse 14, 14' angeordnet ist. An dem Gehäuse 14, 14' ist die Halteplatte 5 reversibel befestigt. Dazu weisen Halteplatte 5 und Gehäuse 14, 14' geeignete Steckkonturen auf, die ein werkzeugloses Lösen und Fixieren von Halteplatte 5 und Gehäuse 14, 14' ermöglichen. Die auf der Halteplatte 5 befindlichen Ausstanzungen 18 bilden einen Teil der Steckkonturen.
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Das Gehäuse 14, 14' ist auf bzw. an der Profilschiene fixiert und kann in Richtung des Doppelpfeils 15 auf der Profilschiene verschoben werden. Die Rollfeder 13 entwickelt eine Rückstellkraft und schiebt die Halteplatte 5 permanent - entgegen der Schwerkraft - in Richtung des Pfeils 16. Die auf der Halteplatte 5 befindlichen Waren werden durch die Rollfeder 13 gleichermaßen in Richtung des Pfeils 16 in den Warenausgabebereich 3 gedrückt. Die jeweils obere Ware wird vom Rückhalteelement 6 gestoppt. Entnimmt ein Kunde die obere Ware, rückt von unten die jeweils darunter befindliche, nächste Ware nach und wird wiederum vom Rückhaltelement 6 gestoppt.
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Bei breiten Warenschächten 4 empfiehlt es sich ein Rückstellelement 11' zu nehmen, welches zwei Rollfedern 13, 13' aufweist (6). Bei schmaleren Warenschächten 4 ist ein Rückstellelement 11 mit nur einer Rollfeder 13 ausreichend (5).
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In einem Schachtabschnitt 10 der Warenausgabevorrichtung 1 sind parallel zueinander ausgerichtete und innerhalb des Schachtabschnitts 10 befindlichen Wände 19 angeordnet. Die Wände 19 sind über so genannte Läufer 20 an der Rückwand 9 des Schachtabschnitts 10 befestigt und in Richtung des Doppelpfeils 21 verschiebbar. Die Wände 20 schließen einen Bauraum innerhalb des Schachtabschnitts ein, der den Speicherplatz für den Warenschacht 4 ausbildet, in welchen die Waren übereinandergestapelt auf der Halteplatte 5 angeordnet sind. Durch die seitlich verschiebbaren Wände 19, die seitlich verschiebbaren Rückstellelemente 11 und den variabel an der Rückwand 9, 9' platzierbaren Rückhalteelementen 6, kann die Warenausgabevorrichtung 1 flexibel an unterschiedliche Waren bzw. dessen Verpackungsgeometrie und auch an eine unterschiedliche Vielzahl von Waren angepasst werden. Die Breite B, B' des Warenschachts 4 kann durch die Wände 19 variabel eingestellt werden.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warenausgabevorrichtung
- 2
- Rollabdeckung
- 3
- Warenausgabebereich
- 4
- Warenschacht
- 5
- Halteplatte
- 6
- Rückhalteelement
- 7
- Haltearme
- 8
- Fixiernasen
- 9
- Rückwand
- 10
- Schachtabschnitt
- 11
- Rückstellelement
- 12
- Profilschiene
- 13
- Rollfeder
- 14
- Gehäuse
- 15
- Doppelpfeil
- 16
- Pfeil
- 17
- Kantenstück
- 18
- Ausstanzungen
- 19
- Wand
- 20
- Läufer
- B
- Breite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 0124124 A2 [0003]
- DE 102012107120 A1 [0005, 0006]